DE102008041640A1 - Verfahren zur Ermittlung von Umwelteinflüssen bei einer kapazitiven Abstandsmessung - Google Patents

Verfahren zur Ermittlung von Umwelteinflüssen bei einer kapazitiven Abstandsmessung Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Umwelteinflüssen bei einer kapazitiven Abstandsmessung, wobei eine Vorrichtung bereitgestellt wird, die insbesondere an einem Fahrzeug angebracht wird und die eine Messelektrodenanordnung umfassend wenigstens eine Messelektrode zur Wechselwirkung mit wenigstens einer Gegenelektrode aufweist, wobei die Kapazität eines die wenigstens eine Messelektrode sowie die wenigstens eine Gegenelektrode umfassenden Messkondensators von dem Abstand eines Objekts von der wenigstens einen Messelektrode abhängt, wobei ein erster zeitlicher Verlauf (1011) von Kapazitätswerten eines ersten Messkondensators ermittelt wird, und wobei anhand des ersten zeitlichen Verlaufs (1011) bestimmt wird, ob die wenigstens eine Messelektrode von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist.

Description

  • Stand der Technik
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung von Umwelteinflüssen bei einer kapazitiven Abstandsmessung, eine Recheneinheit, ein entsprechendes Computerprogramm sowie ein entsprechendes Computerprogrammprodukt.
  • Obwohl die nachfolgende Beschreibung im Wesentlichen die Bestimmung von Umwelteinflüssen bei Fahrzeugen behandelt, ist die Erfindung nicht auf die Verwendung bei Fahrzeugen beschränkt.
  • Es sind Vorrichtungen und Verfahren zur Abstandsmessung zwischen Fahrzeugen und Objekten bekannt. Die Abstandsmessung kann beispielsweise mittels kapazitiver Sensorik durch ein Elektrodensystem am Eigenfahrzeug vorgenommen werden, wobei die Kapazität dieser Elektrodenanordnung durch ein herannahendes Objekt beeinflusst wird.
  • Es sei unter ”Eigenfahrzeug” das Fahrzeug verstanden, das die Vorrichtung zur Abstandsmessung, die im folgenden näher betrachtet wird, trägt. Unter ”Objekt” sei jeder Gegenstand in der Umgebung des Eigenfahrzeugs verstanden, der durch die kapazitive Abstandsmessung erfassbar ist, insbesondere seien hierunter auch andere Fahrzeuge (”Fremdfahrzeuge”) sowie stationäre Objekte im Fern- und/oder Nahbereich des Eigenfahrzeugs verstanden.
  • Ein kapazitiver Sensor ist bspw. aus der GB 24 044 43 bekannt.
  • Aus der DE 195 01 642 B4 ist ein kapazitiver Sensor bekannt, der sich über die gesamte hintere Stoßstange erstreckt. Der kapazitive Sensor wird von einer Elektrode gebildet, die mit dem Eingang eines Verstärkers und über einen Widerstand mit einem Sinusgenerator verbunden ist. Die Ausgangsspannung eines Verstärkers und die Spannung eines Sinusgenerators werden einer Phasenvergleichsschaltung zugeführt. Die Phasendifferenz ist abhängig von dem von der Elektrode gegen Masse gebildeten Kondensator. Dieser Kondensator wird von einem in seiner Nähe befindlichen bzw. einem sich auf ihn zu oder sich von ihm wegbewegenden Objekt beeinflusst. Die DE 195 01 642 B4 diskutiert ferner die Verwendung einer Abschirmungs- bzw. Schirmelektrode in einem kapazitiven Abstandssensor.
  • Zur Bestimmung des Abstandes eines Objekts vom Eigenfahrzeug wird bei Verwendung eines kapazitiven Abstandssensors dessen Kapazität bzw. Kapazitätsänderung bestimmt. Üblicherweise wird dazu die Kapazität einer Messelektrode gegen das Eigenfahrzeug bestimmt. Die messbare Kapazität wird von einem in der Nähe befindlichen Objekt beeinflusst. Durch den Einsatz einer Abschirmungselektrode zwischen Messelektrode und Eigenfahrzeug kann eine Verbesserung der Empfindlichkeit erreicht werden. Die gemessene Kapazität hängt, ähnlich wie bei einem Plattenkondensator, unter anderem reziprok vom Abstand d zwischen Messelektrode und Objekt sowie von der wirksamen Fläche A, der elektrischen Feldkonstante (ε0 = 8,85·10–12 F/m) und der relativen Permittivität εr des dazwischen befindlichen Materials ab.
  • Moderne Anwendungsbereiche in der Fahrzeugtechnik erfordern die Erfassung von Objekten in der Umgebung eines Eigenfahrzeugs in unterschiedlichen Abständen. Bei Fahrerassistenzfunktionen, beispielsweise der ”PreCrash”-Technik, ist es hierbei beispielsweise von Interesse, relativ weit entfernte Objekte, insbesondere Fremdfahrzeuge, zu erfassen, wohingegen es bei Einpark- bzw. Manöverassistenzfunktionen von Interesse sein kann, Objekte, die sich in unmittelbarer Nähe des Eigenfahrzeugs befinden und beim Einparken und/oder Manövrieren das Fahrzeug beschädigen könnten, zu erkennen.
  • Neben der für die Abstandsmessung maßgeblichen Abhängigkeit der Kapazität vom Abstand d hängt die Kapazität auch von der wirksamen Elektrodenfläche und der Dielektrizitätskonstanten bzw. relativen Permittivität ab. Dabei wird die Kapazität der Anordnung aufgrund der hohen relativen Permittivität von Wasser stark von Witterungseinflüssen, wie z. B. schwankende Luftfeuchtigkeit oder Temperatur beeinflusst. Es besteht daher ein Bedarf nach verbesserten kapazitiven Abstandsmessvorrichtungen.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Vor diesem Hintergrund werden mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Ermittlung von Umwelteinflüssen bei einer kapazitiven Abstandsmessung, weiterhin eine Recheneinheit, die dieses Verfahren verwendet, sowie ein entsprechendes Computerprogramm und Computerprogrammprodukt gemäß den unabhängigen Patentansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
  • Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass Umwelteinflüsse durch eine Auswertung von Kapazitätsmesswerten eines oder einer Mehrzahl von Messkondensatoren erkannt und von Signalen, die von Zielobjekten stammen, unterschieden werden können. Bei den Umwelteinflüssen kann es sich um Störeffekte wie beispielsweise Witterungseinflüsse handeln, die eine auf den Kapazitätsmesswerten basierende Abstandsmessung beeinträchtigen oder verfälschen. Es wird eine Vorrichtung bereitgestellt, die insbesondere an einem Fahrzeug angebracht wird und die eine Messelektrodenanordnung umfassend wenigstens eine Messelektrode zur Wechselwirkung mit wenigstens einer Gegenelektrode aufweist, wobei die Kapazität eines die wenigstens eine Messelektrode sowie die wenigstens eine Gegenelektrode umfassenden Messkondensators von dem Abstand eines Objekts von der wenigstens einen Messelektrode abhängt. Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Ermittlung von Umwelteinflüssen bei einer kapazitiven Abstandsmessung, wobei ein erster zeitlicher Verlauf von Kapazitätswerten eines ersten Messkondensators ermittelt werden und anhand des ersten zeitlichen Verlaufs bestimmt wird, ob die wenigstens eine Messelektrode von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist. Mittels unterschiedlicher Methoden kann dann ermittelt werden, ob die Messsignale gestört oder frei von Einflüssen sind.
  • Die Messelektrodenanordnung kann eine oder mehrer Messelektroden umfassen und beispielsweise seitlich an einem Fahrzeug angeordnet sein. Die Messelektrodenanordnung kann insbesondere als Kammelektrode ausgebildet sein, wobei ein Elektrodenstamm wenigstens zwei sich von ihm im wesentlichen senkrecht erstreckende Elektrodenzinken verbindet. Der zeitliche Verlauf kann mit einem vorbestimmten und/oder mit einem weiteren gemessenen zeitlichen Verlauf verglichen werden. Der weitere gemessene zeitliche Verlauf kann ebenfalls von dem ersten oder wenigstens einem zweiten Messkondensator stammen. Wird das Verfahren von einem Steuergerät in einem Fahrzeug ausgeführt, so können die Kapazitätswerte beispielsweise über eine Schnittstelle des Steuergerätes empfangen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine kostengünstige Methode zur Erkennung von Witterungseinflüssen, wie z. B. Regentropfen. Dies ermöglicht, bei einer Messung von Abständen mit einer kapazitiven Abstandssensorik unter verschiedensten Witterungsbedingungen Fehlbestimmungen zu erkennen bzw. zu vermeiden.
  • Wird die Gegenelektrode vom Eigenfahrzeug gebildet, kann zur Verbesserung der Messcharakteristik ferner eine Abschirmungselektrode zwischen Messelektrode und Gegenelektrode bereitgestellt werden, die beispielsweise über einen hochohmigen Impedanzwandler nach gängiger Schaltungstechnik auf gleichem Potential wie die Messelektrode liegt. Hierdurch kann zwischen der Abschirmungselektrode und der Messelektrode ein feldfreier Bereich geschaffen werden. Durch diese Anordnung wird eine Verbesserung der Messqualität erreicht, wobei der Feldlinienverlauf zwischen Messelektrode und Gegenelektrode bei niedrigerem Absolutwert der Kapazität anteilsmäßig stärker durch ein sich annäherndes Objekt erhöht wird, als dies ohne Abschirmungselektrode der Fall wäre. In diesem Fall, d. h. bei Nichtvorhandensein einer Abschirmungselektrode, würde die Kapazität im wesentlichen durch die direkte Nachbarschaft zwischen Messelektrode und Fahrzeug bestimmt, weniger hingegen durch weiter entfernte Objekte.
  • Vorteilhafterweise wird zusätzlich der Abstand des Objekts von der wenigstens einen Messelektrode mittels Messung der Kapazität des ersten Messkondensator bestimmt, wenn ermittelt wird, dass die wenigstens eine Messelektrode nicht von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist. Da somit bestimmt werden kann, dass die Messelektrode frei von Störungen ist, kann zuverlässig der Abstand des Objekts bspw. vom Eigenfahrzeug bestimmt werden. Somit kann vermieden werden, dass Kapazitätswerte zur Abstandsmessung eingesetzt werden, die durch störende Umwelteinflüsse verfälscht sind.
  • Zweckmäßigerweise wird ein störende Umwelteinflüsse anzeigendes Signal bereitgestellt, wenn ermittelt wird, dass die wenigstens eine Messelektrode von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist. Auf diese Weise kann beispielsweise eine Information über einen aktuellen Witterungszustand ausgegeben werden bzw. es kann ausgeben werden, dass wenigstens eine Messelektrode von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird der erste zeitliche Verlauf mit einem vorbestimmten zeitlichen Verlauf verglichen und anhand des Vergleichsergebnisses bestimmt, ob die wenigstens eine Messelektrode von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist. Bei dem vorbestimmten Verlauf kann es sich um einen gespeicherten, modellhaften Verlauf handeln, der typisch für ein Vorhandensein bzw. Nicht-Vorhandensein von Umwelteinflüssen ist. Gemäß dem Verfahren kann die Erkennung von Umwelteinflüssen, z. B. über die Elektrode laufende Regentropfen, mittels Kapazitätsmessung insbesondere mit einer einzelnen, bspw. kammförmig ausgestalteten, Elektrode erfolgen. Dies ermöglicht es, durch geeignete algorithmische Auswertung der Kapazitätsmesswerte einer Elektrode Umwelteinflüsse zu erkennen und von Signalen zu unterscheiden, die von Zielobjekten stammen. Vorteilhafterweise ist bei dieser Ausgestaltung nur eine Elektrode nötig, was einen Kostenvorteil darstellt. Zur Erkennung können gängige Vergleichs- bzw. Korrelationsverfahren oder Verfahren zur Mustererkennung verwendet werden.
  • Zweckmäßigerweise wird ein Fluktuationswert des ersten zeitlichen Verlaufs bestimmt und zur Bestimmung verwendet, ob die wenigstens eine Messelektrode von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist. Über einen gewissen, vorzugsweise gleitenden Beobachtungszeitraum kann als Fluktuationswert die Amplitude von Signalfluktuationen bestimmt werden. Diese Amplitude kann z. B. als die Signaldifferenz zwischen Minimal- und Maximalwert innerhalb des Beobachtungszeitraums oder als Standardabweichung der Messwerte innerhalb des Beobachtungszeitraumes ermittelt werden. Unter Verwendung des Fluktuationswerts kann die Erkennung des Störeinflusses erfolgen, z. B. bei Überschreiten eines Schwellwerts oder einem gestuften Überschreiten mehrerer Schwellwerte.
  • Es bietet sich an, den Fluktuationswert zur Anpassung eines Auslöseschwellwerts zu verwenden. Bei Überschreiten des Auslöseschwellwerts kann beispielsweise ein Abstandssignal, eine Sicherheitsfunktion wie z. B. Airbag, Bremse usw. ausgelöst werden. Eine Anpassung der Auslöseschwelle kann zum einen dadurch erfolgen, dass nach Erkennung der Störeinflüsse die Auslöseschwelle um einen festen oder gestuften Betrag erhöht wird. Ebenso ist angedacht, eine adaptive Anpassung bspw. in Abhängigkeit von dem Fluktuationswert, bspw. einer Amplitude der Signalfluktuationen, vorzunehmen. Beispielsweise kann die aktuelle Auslöseschwelle durch Addition eines Signalmaximalwerts des aktuellen Beobachtungszeitraums und einem von diesem Wert abhängigen Offset bestimmt werden. Ein funktionaler Zusammenhang zwischen Amplitude der Signalfluktuationen und der Auslöseschwelle sowie die Länge des Beobachtungszeitraums kann insbesondere empirisch bestimmt werden.
  • Gemäß einer Ausgestaltung wird zusätzlich ein zweiter zeitlicher Verlauf von Kapazitätswerten eines zweiten Messkondensators ermittelt und anhand eines Vergleichs des ersten zeitlichen Verlaufs mit dem zweiten zeitlichen Verlauf bestimmt, ob die wenigstens eine Messelektrode von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist. Somit schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren, bei dem die Erkennung von Umwelteinflüssen wie z. B. Regentropfen mittels Kapazitätsmessung mit mehreren separaten Elektroden erfolgen kann. In diesem Fall umfasst die Messelektrodenanordnung wenigstens zwei Messelektroden, die separat mit Kapazitätsmessmitteln verbunden sind. Dies ermöglicht es, in einem segmentierten Elektrodensystem Umwelteinflüsse durch geeignete algorithmische Auswertung der Kapazitätsmesswerte einzelner Elektroden zu erkennen und von Signalen, die von Zielobjekten stammen, zu unterscheiden. Als Sensorsystem wird dabei eine Anordnung bestehend aus mindestens zwei Elektroden vorgeschlagen.
  • Beispielsweise können eine Mehrzahl Kapazitätswerte des ersten Messkondensators und eine Mehrzahl Kapazitätswerte eines zweiten Messkondensators als zweiter zeitlicher Verlauf ermittelt werden. Die Umwelteinflüsse können dadurch ermittelt werden, dass sich der erste zeitliche Verlauf von dem zweiten zeitlichen Verlauf unterscheidet. Somit kann eine Elektrode bei der Abstandsmessung ausgeschlossen werden, deren zeitlicher Verlauf von den übrigen Verläufen abweicht.
  • Gemäß einer alternativen Ausgestaltung wird ein Signalschwellwert festgesetzt und anhand des zeitlichen Abstands zwischen einem Überschreiten und einem Unterschreiten des Signalschwellwerts durch den ersten zeitlichen Verlauf bestimmt, ob die wenigstens eine Messelektrode von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist. Insbesondere ist bei der Beaufschlagung der beiden Zinken einer Gabelelektrode mit einem Wassertropfen ein Ansteigen und Abfallen der Kapazität und ein anschließendes erneutes Ansteigen und Abfallen der Kapazität zu erwarten, was dem Beaufschlagen des ersten und des zweiten Zinken mit dem Wassertropfen entspricht. Bei einem ausgedehnten Wasserrinnsal kann hingegen ein erstes Ansteigen, eine nachfolgende Plateaubildung, ein zweites Ansteigen, eine nachfolgende Plateaubildung gefolgt von einem ersten Abfallen, einer erneuten Plateaubildung und schließlich einem zweiten Abfallen erwartet werden. Gemäß dem Verfahren kann die Erkennung von Umwelteinflüssen, z. B. über die Elektrode laufende Regentropfen, insbesondere mittels Kapazitätsmessung einer einzelnen, kammförmig ausgestalteten Elektrode erfolgen. Dies ermöglicht es, durch geeignete algorithmische Auswertung der Kapazitätsmesswerte Umwelteinflüsse zu erkennen und von Signalen zu unterscheiden, die von Zielobjekten stammen. Im Vergleich zur Erkennung mit mehreren (segmentierten) Elektroden ist gemäß dieser Ausgestaltung nur eine einzelne Elektrode nötig, wenn der erste Messkondensator eine Kammelektrode mit wenigstens zwei Zinken aufweist. Dies stellt einen Kostenvorteil dar.
  • Insbesondere kann der zeitliche Abstand mit einer vorbestimmten Zeitdauer verglichen werden, die abhängig von einem Abstand zweier Zinken der Kammelektrode ist. Somit kann die Geometrie und Anordnung der Kammelektrode bei der Auswertung der Kapazitätswerte berücksichtigt werden. Die Kammelektrode kann mindestens zwei horizontal oder vertikal ausgerichtete Zinken aufweisen. Somit kann beispielsweise die Fließrichtung von Regentropfen sowohl in horizontaler Richtung als auch in vertikaler Richtung erfasst werden. Je feiner die Verästelung der Kammelektrode ist, desto feiner kann die Fluktuation aufgelöst werden.
  • Auch durch die Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Recheneinheit kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden. Die Recheneinheit kann Teil eines Systems zur kapazitiven Abstandsbestimmung sein und insbesondere als Steuergerät für ein Kraftfahrzeug ausgebildet sein.
  • Die Erfindung betrifft zudem ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln, um alle Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere einem Steuergerät (bspw. ECU), ausgeführt wird.
  • Das erfindungsgemäß vorgesehene Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, ist zum Durchführen aller Schritte eines Verfahrens ausgebildet, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere einem Steuergerät (bspw. ECU), ausgeführt wird.
  • Geeignete Datenträger sind insbesondere Disketten, Festplatten, Flash-Speicher, EEPROMs, CD-ROMs, DVDs u. a. m. Auch ein Download eines Programms über Computernetze (Internet, Intranet usw.) ist möglich.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 2 eine Seitenansicht eines Fahrzeug mit einer Elektrodenanordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
  • 3 eine Draufsicht der Darstellung gemäß 2;
  • 4 zeigt einen zeitlichen Verlauf von gemessenen Kapazitäten von Messkondensatoren der Ausgestaltung gemäß 2 oder 3;
  • 5 eine Seitenansicht eines Fahrzeug mit einer Elektrodenanordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
  • 6 eine Draufsicht der Darstellung gemäß 5;
  • 7 zeigt einen zeitlichen Verlauf von gemessenen Kapazitäten von Messkondensatoren der Ausgestaltung gemäß 5 oder 6;
  • 8 eine Seitenansicht eines Fahrzeug mit einer Elektrodenanordnung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
  • 9 eine Draufsicht der Darstellung gemäß 8; und
  • 10 zeigt einen zeitlichen Verlauf von gemessenen Kapazitäten von Messkondensatoren der Ausgestaltung gemäß 8 oder 9.
  • Ausführungsform(en) der Erfindung
  • Gleiche oder ähnliche Elemente können in den nachfolgenden Figuren mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen versehen sein. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet oder zu weiteren, hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen zusammengefasst werden können.
  • 1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Erkennung von Umwelteinflüssen bei einer kapazitiven Abstandsmessung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. In einem ersten Schritt 102 wird ein erster zeitlicher Verlauf von Kapazitätswerten eines ersten Messkondensators ermittelt. In einem zweiten Schritt 104 wird anhand des ersten zeitlichen Verlaufs bestimmt, ob die wenigstens eine Messelektrode von störenden Umwelteinflüssen beaufschlagt ist.
  • Die 2 bis 4 sind auf ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gerichtet, das eine Erkennung und Elimination von Umwelteinflüssen bei kapazitiver Abstandsmessung mit segmentierten Elektroden ermöglicht. Dabei werden eine Anzahl von zeitlichen Verläufen von Kapazitätswerten von unterschiedlichen Messkondensatoren bereitgestellt. Gemäß der vorteilhaften Ausgestaltung können die Umwelteinflüsse durch einen Vergleich der von den unterschiedlichen Messkondensatoren bereitgestellten zeitlichen Verläufe erkannt werden.
  • 2 zeigt eine Seitenansicht eines Fahrzeugs 200 und insbesondere eine daran angeordnete Messelektrodenanordnung. Die Elektrodenanordnung weist vier Messelektroden 211, 212, 213, 214 auf, die durch Zusammenwirken mit einer Gegenelektrode jeweils einen Messkondensator bilden. Die Gegenelektrode wird von dem Eigenfahrzeug 200 gebildet, wobei die Kapazität der Messkondensatoren von einem Fremdfahrzeug beeinflusst wird. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind die Elektroden nebeneinander in gleicher Höhe angeordnet. Dabei sind die erste Elektrode 211 und die zweite Elektrode 212 an der vorderen Tür und die dritte Elektrode 213 und die vierte Elektrode 214 an der hinteren Tür des Fahrzeugs angeordnet. Ferner ist ein über die erste Elektrode 211 fließendes Wasserrinnsal 220 gezeigt.
  • 3 zeigt eine Draufsicht auf das in 2 gezeigte Fahrzeug 200. Ferner ist das Fremdfahrzeug 300 gezeigt, das sich in Höhe der Elektroden 211, 212, 213, 214 seitlich dem Fahrzeug 200 nähert. Mittels einer Kapazitätsmessung der Messkondensatoren kann der Abstand zwischen den Fahrzeugen 200 und 300 bestimmt werden.
  • In 4 ist eine zeitliche Abhängigkeit der Kapazitäten der Messkondensatoren aus 2 bzw. 3 in einem Diagramm 400 schematisch dargestellt. Die Kapazität der Messkondensatoren ist auf einer y-Achse 402 gegen die Zeit t auf einer x-Achse 401 aufgetragen. Der Kapazitätsverlauf des die Messelektrode 211 umfassenden Messkondensators ist mit 411, der Kapazitätsverlauf des die Messelektrode 212 umfassenden Messkondensators mit 412, der Kapazitätsverlauf des die Messelektrode 213 umfassenden Messkondensators mit 413 und der Kapazitätsverlauf des die Messelektrode 214 umfassenden Messkondensators mit 414 bezeichnet.
  • Hervorgerufen durch den Einfluss des Wasserrinnsals 220 überschreitet der Kapazitätsverlauf 411 zum Zeitpunkt tf einen Auslöseschwellwert 430. Die übrigen Kapazitätsverläufe 412, 413 und 414 überschreiten erst zum Zeitpunkt tr den Auslöseschwellwert 430. Beispielhaft zeigt 4 schematisch einen Kapazitätsverlauf über der Zeit bei einer Annäherung des in 3 gezeigten Zielfahrzeugs an das Elektrodensystem. Die Elektroden 212, 213, 214 seien frei von störenden Witterungseinflüssen, z. B. dem Wasserrinnsal 220, weshalb die Kapazitätsverläufe 412, 413 und 414 eine ähnliche Abhängigkeit von der Zeit bzw. dem Abstand des Zielfahrzeugs zeigen. Es wird angenommen, dass eine Kalibrierung zwischen Kapazitätswert und Abstand unter Idealbedingungen vorliegt.
  • Vor der Elektrode 211 sei ein Wasserrinnsal 220, das die Kapazitätsmessung in der dargestellten Weise verfälscht. Die Verfälschung bewirkt einen Kapazitätsanstieg und Kapazitätsabfall während des Herunterlaufens des Wasserrinnsals 220. Wäre alleine diese Elektrode 211 für die Abstandsmessung zuständig und würde bei Überschreitung des Kapazitätswertes über den Auslöseschwellwert 430 ein Signal abgegeben werden, so geschähe dies zum falschen Zeitpunkt tf bzw. bei einem falschen Abstand des Fremdfahrzeugs. Dagegen würden die Kapazitätswerte der die Elektroden 212, 213, 214 umfassenden Messkondensatoren zum richtigen Zeitpunkt tr die Schwelle 430 überschreiten.
  • Die Ausgestaltung des Verfahrens zur Ermittlung von Umwelteinflüssen bei einer kapazitiven Abstandsmessung besteht darin, die Kapazitätsverläufe aller Messkondensatoren zu beobachten und Ausreißer einzelner Messkondensatoren zu erkennen. Unter der Annahme, dass nicht vor allen Elektroden ähnliche Nässebedingungen herrschen, werden sich Gemeinsamkeiten in den Signalverläufen 411, 412, 413, 414 finden lassen, die von Fluktuationen in den Einzelelektrodensignalen überlagert sind. Diese Fluktuationen können durch gängige Methoden der Signalverarbeitung, z. B. Multihypothesentracking (MHT), erkannt und ausgemittelt bzw. eliminiert werden.
  • Optional kann ein Regensignal ausgegeben werden zur Information über den Witterungszustand vor einer oder mehreren Messelektroden 211, 212, 213, 214.
  • Die beschriebene Ausgestaltung der Erfindung ist dann besonders gut verwendbar, wenn die Witterungseinflüsse so gering sind, dass sich Regentropfen, Rinnsale oder ein Feuchtigkeitsfilm nicht gleichartig über das gesamte Elektrodensystem verteilen. Weiterhin ist anzunehmen, dass die Ausdehnung potentieller Objekte zumindest der Ausdehnung zweier Messelektroden entspricht, damit keine Querempfindlichkeit bezüglich der Flache vorliegt.
  • Die 5 bis 7 sind auf ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gerichtet, das eine Erkennung und Elimination von Umwelteinflüssen bei kapazitiver Abstandsmessung mit einer Kammelektrode ermöglicht. Dabei wird der zeitliche Verlauf der Kapazität des aus Messelektrode und Gegenelektrode (hier Eigenfahrzeug 500) gebildeten Messkondensators ermittelt. Gemäß der beschriebenen Ausführungsform können die Umwelteinflüsse durch Vergleichen des ersten zeitlichen Verlaufs mit einem vorbestimmten Signalverlauf erkannt werden.
  • 5 zeigt eine Seitenansicht eines Fahrzeugs 500 und insbesondere einer Elektrodenanordnung am Fahrzeug. Die Elektrodenanordnung weist eine Messelektrode 511 auf. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Elektrode 511 als Kammelektrode mit einem Elektrodenstamm 543 und zwei sich davon im wesentlichen senkrecht erstreckende Elektrodenzinken bzw. -ästen 541 und 542 ausgebildet. Die Elektrode 511 ist an der vorderen Tür des Fahrzeugs angeordnet. Die Zinken 541, 542 sind jeweils horizontal ausgerichtet. Ein Wasserrinnsal 220 ist gezeigt, das in vertikaler Richtung über die Zinken 541, 542 fließt.
  • 6 zeigt eine Draufsicht auf das in 5 gezeigte Fahrzeug 500. Ferner ist ein Fremdfahrzeug 300 gezeigt, das sich in Höhe der Elektrode 511 seitlich dem in 5 gezeigten Fahrzeug nähert und die Kapazität des Messkondensators beeinflusst. Mittels der Messelektrode 511 kann über eine kapazitive Abstandsmessung der Abstand zu dem Fremdfahrzeug 300 bestimmt werden.
  • In 7 sind unterschiedliche zeitliche Abhängigkeiten der Kapazitäten des Messkondensators aus 5 bzw. 6 in einem Diagramm 700 schematisch dargestellt. Die Kapazität des Messkondensators ist auf einer y-Achse 702 gegen die Zeit t auf einer x-Achse 701 aufgetragen. Die Kapazitätsverläufe des die Messelektrode 511 umfassenden Messkondensators ist in Abhängigkeit von unterschiedlichen Umwelteinflüssen mit 711a, 711b oder 711c bezeichnet. Ein erster beispielhafter Kapazitätsverlauf 711a bezieht sich auf den Fall, dass die Annäherung des Fremdfahrzeugs in Abwesenheit jeglicher Witterungseinflüsse detektiert wird. Ein zweiter beispielhafter Kapazitätsverlauf 711b zeigt einen Signalverlauf bei herunterlaufendem Wassertropfen. Der zweite Kapazitätsverlauf 711b bezieht sich somit auf den Fall, dass die Annäherung des Fremdfahrzeugs detektiert wird, während ein Wassertropfen zunächst über den oberen Zinken 541 und danach über den unteren Zinken 542 der Kammelektrode 511 fließt. Ein dritter beispielhafter Kapazitätsverlauf 711c zeigt einen Signalverlauf bei herunterlaufendem Wasserrinnsal. Der dritte Kapazitätsverlauf 711c bezieht sich somit auf den Fall, dass die Annäherung des Fremdfahrzeugs detektiert wird, während ein Wasserrinnsal sowohl über den oberen Zinken 541 als auch über den unteren Zinken 542 der Kammelektrode 511 fließt.
  • Hervorgerufen durch den Einfluss des Wassertropfens bzw. des Wasserrinnsals überschreiten die Kapazitätsverläufe 711b, 711c zum Zeitpunkt tf den Signalschwellwert 730. Der Signalschwellwert 730 kann unabhängig vom Auslöseschwellwert 430 oder mit diesem identisch sein, wie es im vorliegenden Beispiel der Fall ist. Der Kapazitätsverlauf 711b sinkt jeweils wieder unter den Signalschwellwert 730, sobald der Tropfen den oberen Zinken 541 und danach den unteren Zinken 542 der Kammelektrode verlassen hat. Nach einem erstmaligen Erreichen des Signalschwellwerts durch die Kapazitätsverläufe 711b, 711c wird eine Wartezeit Δt gestartet, die zeitlich so bemessen sein kann, dass der Tropfen sowohl den oberen Zinken 541 als auch den unteren Zinken 542 überschreiten kann. Der Einfluss des Tropfens bzw. des Rinnsals bewirkt eine Signalfluktuation 755. Aufgrund der Annäherung des Fremdfahrzeugs überschreiten die Kapazitätsverläufe 711a, 711b, 711c zum Zeitpunkt tr den Auslöseschwellwert 430.
  • Beispielhaft zeigt 7 schematisch den Kapazitätsverlauf 711c über die Zeit t bei einer Annäherung des Zielfahrzeugs an das Elektrodensystem in Anwesenheit eines Wasserrinnsales. Der Kapazitätsverlauf 711a zeigt die Annäherung des Fahrzeugs in Abwesenheit jeglicher Witterungseinflüsse. Es wird angenommen, dass eine Kalibrierung zwischen Kapazitätswert und Abstand unter Idealbedingungen vorliegt. Im Folgenden werden zwei Fälle betrachtet. Zunächst wird ein herunterlaufender Wassertropfen betrachtet, der die Kapazitätsmessung in der mit dem Kapazitätsverlauf 711b dargestellten Weise verfälscht. Ein herunterlaufendes Rinnsal verändert das Kapazitätssignal in dem durch den Kapazitätsverlauf 711c dargestellten Verlauf. Der Tropfen läuft zunächst über den oberen Zinken 541. Dies führt zu einem Kapazitätsanstieg. Wäre alleine dieser obere Zinken 541 für die Abstandsmessung zuständig und würde bei Überschreitung des Kapazitätswertes über den Schwellwert 430 ein Auslösesignal ausgegeben werden, so geschähe dies zum falschen Zeitpunkt tf bzw. beim falschen Abstand. Die Erfindung sieht nun vor, dass bei Überschreitung des Schwellwertes 430 ein Triggersignal ausgelöst wird, das eine bestimmte Wartezeit Δt startet, innerhalb der der Wassertropfen über den unteren Zinken 542 fließen muss. Der Kapazitätswert 711b nimmt ab, wenn der Tropfen den oberen Zinken 541 verlässt und steigt wieder an, wenn der Tropfen den unteren Zinken 542 erreicht. Die Kapazität 711b nimmt schließlich wieder ab, wenn der Tropfen über den unteren Zinken 542 geflossen ist. Wird dieser beispielhaft geschilderte höckerförmige Signalverlauf innerhalb der Wartezeit Δt erkannt, so wird kein Auslösesignal, bspw. an eine Abstandswarneinrichtung oder einen Airbagalgorithmus, gesendet. Das Auslösesignal kann vielmehr in diesem Spezialfall ausgegeben werden, wenn der Kapazitätswert 711b zum richtigen Zeitpunkt tr die Schwelle 430 überschreitet und nach der Wartezeit Δt immer noch darüber liegt.
  • Beim Herunterlaufen eines Rinnsales ergibt sich der Verlauf 711c mit einem Plateau, da nach dem noch benetzten oberen Zinken 541 auch der untere Zinken 542 einen Beitrag zur Kapazität 711c liefert. Der Kapazitätswert 711c fällt wieder ab, wenn das Rinnsal den oberen bzw. unteren Zinken 541, 542 verlässt.
  • Aus der Schilderung der beiden Beispiele geht hervor, dass sich i. a. starke Signalfluktuationen 755 bei Anwesenheit mehrerer Wassertropfen bzw. Rinnsale ergeben, die jedoch zumindest eine Erkennung von Witterungseinflüssen zulassen. Dadurch lassen sich Fehlauslösungen vermeiden. Die Ausgestaltung des Verfahrens zur Erkennung von Witterungseinflüssen besteht gemäß dem anhand der 5 bis 7 beschriebenen Ausführungsbeispiel darin, die Signalfluktuationen 755 zu beobachten und von Kapazitätsänderungen bei Annäherung eines Fahrzeugs zu unterscheiden. Dazu können z. B. gängige Verfahren zur Mustererkennung herangezogen werden.
  • Vorzugsweise ist der Bereich des Stamms 543 im Vergleich zur Größe der Zinken klein zu halten oder elektrisch gegen Witterungseinflüsse abzuschirmen, da in diesem Bereich keine Erkennung der Witterungseinflüsse möglich ist. Optional kann die Verästelung auch feiner erfolgen, um die Fluktuationen noch feiner aufgelöst auswerten zu können, wodurch Rückschlüsse z. B. auf die Fließgeschwindigkeit und damit die Intensität des Niederschlages möglich sind. Beispielsweise kann eine Kammelektrode optional mit variablem Zwischenraum zwischen den Zinken eingesetzt werden. Optional kann die Anordnung Zinken der Elektrode auch vertikal, z. B. in Kombination mit einer separaten horizontal angeordneten Gabelelektrode erfolgen, um auch Fließrichtungen in horizontaler Richtung erkennen zu können, wie sie beispielsweise bei schneller Fahrt im Regen auftreten.
  • Optional kann ein Regensignal ausgegeben werden zur Information über den Witterungszustand und die Stärke des Niederschlages.
  • Die beschriebene Ausgestaltung der Erfindung ist dann besonders gut verwendbar, wenn sich Regentropfen, Rinnsale oder ein Feuchtigkeitsfilm nicht gleichartig über das gesamte Elektrodensystem verteilen. Im Fall eines ideal homogenen Wasserfilms treten keine Signalfluktuationen mehr auf. Dann liegen jedoch wiederum günstige Voraussetzungen für die Abstandsmessung vor. Ein geeigneter Zinkenzwischenraum sowie die Wartezeit Δt können an typische Fließ- und maximale Crashgeschwindigkeiten angepasst werden. Weiterhin sollten potentielle Zielobjekte größer als die Elektrode sein, damit keine Querempfindlichkeit bezüglich der Flache vorliegt.
  • Die 8 bis 10 sind auf ein drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gerichtet, das eine Erkennung von Umwelteinflüssen bei kapazitiver Abstandsmessung mit nur einer Elektrode ermöglicht. Dabei wird ein Fluktuationswert des zeitlichen Verlaufs von Kapazitätswerten bestimmt und anhand des Fluktuationswertes bestimmt, ob Umwelteinflüsse vorliegen.
  • 8 zeigt eine Seitenansicht eines Fahrzeugs 800 und insbesondere eine daran angeordnete Messelektrodenanordnung. Die Elektrodenanordnung weist eine Messelektrode 811 auf, die durch Zusammenwirken mit dem Eigenfahrzeug 800 einen Messkondensator bildet. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Elektrode 811 an der vorderen Tür des Fahrzeugs 800 angeordnet. Ferner ist ein über die erste Elektrode 811 fließendes Wasserrinnsal 220 gezeigt.
  • 9 zeigt eine Draufsicht auf das in 8 gezeigte Fahrzeug 800. Ferner ist das Fremdfahrzeug 300 gezeigt, das sich in Höhe der Elektrode 811 seitlich dem Fahrzeug 800 nähert. Mittels einer Kapazitätsmessung des Messkondensators kann der Abstand zwischen den Fahrzeugen 800 und 300 bestimmt werden.
  • In 10 ist eine zeitliche Abhängigkeit der Kapazität des Messkondensators aus 8 bzw. 9 in einem Diagramm 1000 schematisch dargestellt. Die Kapazität des Messkondensators ist auf einer y-Achse 1002 gegen die Zeit t auf einer x-Achse 1001 aufgetragen. Der Kapazitätsverlauf des aus Messelektrode 811 und Eigenfahrzeug 800 gebildeten Messkondensators ist mit 1011 bezeichnet.
  • Hervorgerufen durch den Einfluss des Wasserrinnsals 220 fluktuiert der zeitliche Verlauf der Kapazität, wobei über eine Zeitdauer 1015 ein Fluktuationswert 1020 bestimmt werden kann. Der Fluktuationswert 1020 ist im gezeigten Beispiel als Signaldifferenz zwischen Minimal- und Maximalwert innerhalb des Beobachtungszeitraums 1015 gebildet, kann aber ebenso als die Standardabweichung der Messwerte innerhalb des Beobachtungszeitraumes ermittelt werden. Anhand des Fluktutationswertes wird festgestellt, dass Störeinflüsse vorhanden sind. Gemäß der dargestellten Ausführungsform wird somit der Auslöseschwellwert 430 angepasst. Die Anpassung erfolgt durch Addition des bisherigen Auslöseschwellwerts 430 und des Fluktuationswertes 1020 zu einem neuen Auslöseschwellwert 1030. Ohne Anpassung würde der Kapazitätsverlauf 811 zum Zeitpunkt tf den Auslöseschwellwert 430 überschreiten. Durch Anpassung überschreitet der Kapazitätsverlauf 811 den neuen Auslöseschwellwert 1030 erst zu einem Zeitpunkt tr.
  • Die beschriebene Ausgestaltung der Erfindung ist dann besonders gut verwendbar, wenn die Witterungseinflüsse so gering sind, dass sich Regentropfen, Rinnsale oder ein Feuchtigkeitsfilm nicht gleichartig über das gesamte Elektrodensystem verteilen. Weiterhin ist anzunehmen, dass die Ausdehnung potentieller Objekte zumindest der Ausdehnung der Messelektrode entspricht, damit keine Querempfindlichkeit bezüglich der Fläche vorliegt.
  • Es versteht sich, dass in den dargestellten Figuren nur besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt ist. Daneben ist jede andere Ausführungsform denkbar, ohne den Rahmen dieser Erfindung zu verlassen. Insbesondere ist die Erfindung nicht auf die Verwendung bei Fahrzeugen beschränkt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - GB 2404443 [0005]
    • - DE 19501642 B4 [0006, 0006]

Claims (12)

  1. Verfahren zur Ermittlung von Umwelteinflüssen bei einer kapazitiven Abstandsmessung, wobei eine Vorrichtung bereitgestellt wird, die insbesondere an einem Fahrzeug (200; 500; 800) angebracht wird und die eine Messelektrodenanordnung umfassend wenigstens eine Messelektrode (211, 212, 213, 214; 511; 811) zur Wechselwirkung mit wenigstens einer Gegenelektrode (200; 500; 800) aufweist, wobei die Kapazität eines die wenigstens eine Messelektrode (211, 212, 213, 214; 511; 811) sowie die wenigstens eine Gegenelektrode (200; 500; 800) umfassenden Messkondensators von dem Abstand eines Objekts (300) von der wenigstens einen Messelektrode (211, 212, 213, 214; 511; 811) abhängt, wobei ein erster zeitlicher Verlauf (411; 711a, 711b, 711c; 1011) von Kapazitätswerten eines ersten Messkondensators ermittelt wird, und wobei anhand des ersten zeitlichen Verlaufs (411; 711a, 711b, 711c; 1011) bestimmt wird, ob die wenigstens eine Messelektrode (211; 511; 811) von störenden Umwelteinflüssen (220) beaufschlagt ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zusätzlich der Abstand des Objekts (300) von der wenigstens einen Messelektrode (212, 213, 214) mittels Messung der Kapazität des ersten Messkondensator bestimmt wird, wenn ermittelt wird, dass die wenigstens eine Messelektrode (212, 213, 214) nicht von störenden Umwelteinflüssen (220) beaufschlagt ist.
  3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei ein störende Umwelteinflüsse anzeigendes Signal bereitgestellt wird, wenn ermittelt wird, dass die wenigstens eine Messelektrode (211; 511; 811) von störenden Umwelteinflüssen (220) beaufschlagt ist.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der erste zeitliche Verlauf (711a, 711b, 711c) mit einem vorbestimmten zeitlichen Verlauf verglichen wird und anhand des Vergleichsergebnisses bestimmt wird, ob die wenigstens eine Messelektrode (511) von störenden Umwelteinflüssen (220) beaufschlagt ist.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei ein Fluktuationswert (1020) des ersten zeitlichen Verlaufs (1011) bestimmt wird und anhand des Fluktuationswerts (1020) bestimmt wird, ob die wenigstens eine Messelektrode (811) von störenden Umwelteinflüssen (220) beaufschlagt ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Fluktuationswert (1020) zur Anpassung eines Auslöseschwellwerts (430) verwendet wird.
  7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem zusätzlich ein zweiter zeitlicher Verlauf (412, 413, 414) von Kapazitätswerten eines zweiten Messkondensators ermittelt wird und anhand eines Vergleichs des ersten zeitlichen Verlaufs (411) mit dem zweiten zeitlichen Verlauf (412, 413, 414) bestimmt wird, ob die wenigstens eine Messelektrode (211) von störenden Umwelteinflüssen (220) beaufschlagt ist.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem ein Signalschwellwert (730) festgesetzt wird, wobei anhand des zeitlichen Abstands zwischen einem Überschreiten und einem Unterschreiten des Signalschwellwerts (730) durch den ersten zeitlichen Verlauf (711b, 711c) bestimmt wird, ob die wenigstens eine Messelektrode (511) von störenden Umwelteinflüssen (220) beaufschlagt ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der zeitliche Abstand mit einer vorbestimmten Zeitdauer verglichen wird, die abhängig von einem Abstand zweier Zinken (541, 542) der Kammelektrode (511) ist.
  10. Recheneinheit, insbesondere Steuergerät für ein Kraftfahrzeug, die dazu eingerichtet ist, alle Schritte eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 durchzuführen.
  11. Computerprogramm mit Programmcodemitteln, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere einem Steuergerät, ausgeführt wird.
  12. Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere einem Steuergerät, ausgeführt wird.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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GB2404443A (en) 2003-07-28 2005-02-02 Automotive Electronics Ltd Ab Capacitive proximity sensor
DE19501642B4 (de) 1995-01-20 2008-01-17 Robert Bosch Gmbh Verfahren zur berührungslosen Abstandsmessung

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