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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Geschwindigkeit
von in einem Fluidstrom enthaltenen Partikeln sowie der geometrischen
Ausdehnung der Partikel in mindestens zwei Richtungen. Weiterhin
geht die Erfindung aus von einer Vorrichtung zur Messung der Geschwindigkeit
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
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Zur
Erfassung der Anzahl und Größe von Partikeln in
einem Fluidstrom werden derzeit insbesondere Streuverfahren, Beugungsverfahren
und Abschattungsverfahren eingesetzt. Diese liefern zwar befriedigende
Ergebnisse im Hinblick auf die Anzahl der Partikel bzw. die Konzentration
der Partikel in einem Fluid, jedoch ist das Ergebnis hinsichtlich
der Partikelgröße bzw. Partikelform eher unzureichend,
da das Messsignal im Allgemeinen in eine theoretisch angenommene
Partikelform, beispielsweise ein Partikel mit kreisrundem Durchmesser,
umgerechnet wird. Insbesondere bei der Restschmutzanalytik, bei
der Informationen der maximalen Partikelausdehnung von großer
Wichtigkeit sind, können diese Verfahren daher nur eingeschränkt
eingesetzt werden.
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Um
Informationen zur Partikelform zu erhalten, werden derzeit insbesondere
auch bildgebende Verfahren eingesetzt. Diese sind jedoch im Allgemeinen
sehr kompliziert und kostenintensiv und können für
Anwendungen, bei denen einerseits alle Partikel zeitnah in einem
größeren Volumen quantitativ erfasst werden sollen
und andererseits die Größe der Partikel bestimmt
werden soll, nicht eingesetzt werden. Der Einsatz ist insbesondere
deshalb nicht möglich, da beispielsweise zu große
Datenmengen anfallen.
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Ein
solches bildgebendes Verfahren ist zum Beispiel in
DE-A 10 2006 039 670 beschrieben.
Hierbei wird ein Partikel enthaltender Luftstrom von einem Lichtstrahl
durchleuchtet, wobei der Lichtstrahl einen Durchmesser aufweist,
der größer ist als die Größe
der zu messenden Partikel. Über ein Bilderfassungssystem
wird zum einen die Größe der Partikel und zum
anderen die Bewegungsrichtung der Partikel im Luftstrom bestimmt.
Hieraus lässt sich er mitteln, ob es sich um Rauchpartikel,
Pollen oder Staub handelt. Eine Erfassung der Partikelform ist mit diesem
Verfahren jedoch nicht möglich.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile
der Erfindung Beim erfindungsgemäßen Verfahren
zur Messung der Geschwindigkeit von in einem Fluidstrom enthaltenen
Partikeln sowie der geometrischen Ausdehnung der Partikel in mindestens
zwei Richtungen, strömt der Fluidstrom durch einen Messkanal,
der zwei Messebenen zur Aufnahme von Messsignalen aufweist. Die
Messebenen sind quer zur Strömungsrichtung hintereinander angeordnet.
Die Geschwindigkeit wird durch die Zeitdifferenz bestimmt, zu der
eine Änderung der Messsignale in den Messebenen ermittelt
wird. Die geometrische Ausdehnung des Partikels in Strömungsrichtung
wird aus der Geschwindigkeit und der Dauer der Abweichung des Messsignals
in einer Ebene von einem Grundsignal bestimmt und die geometrische Ausdehnung
des Partikels quer zur Strömungsrichtung wird als Funktion
der Änderung des Messsignals in einer Ebene bestimmt.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren ist eine zeitnahe,
quantitative Erfassung aller Partikel möglich, die eine
bestimmte Größe in einem definierten Volumen aufweisen.
Zudem lässt sich eine Aussage zur Partikelform durch das
Verhältnis von Länge zu Breite des Partikels treffen.
Als Länge des Partikels ist in diesem Zusammenhang die
geometrische Ausdehnung des Partikels in Strömungsrichtung
zu verstehen und als Breite die geometrische Ausdehnung quer zur
Strömungsrichtung.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich insbesondere
Partikel in Flüssigkeiten messen. Derartige Partikel sind
zum Beispiel Fertigungspartikel mit einer Größe
bis zu 1 mm in ihrer maximalen Ausdehnung. Die Partikel können
zum Beispiel Metallpartikel, Kunststoffpartikel oder Keramikpartikel
sein, die bei der spanenden Bearbeitung von Bauteilen anfallen.
Insbesondere eignet sich das Verfahren zur Messung von Partikeln
aus Stahl oder Aluminium. Die Partikel sind zum Beispiel in einer
Flüssigkeit oder in einem Gas enthalten. Bevorzugt sind
die Partikel in einer Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, Kraftstoff,
Hydrauliköl, Mischungen daraus oder ähnlichem
enthalten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird insbesondere eingesetzt
zur Untersuchung von Partikeln, die in Waschflüssigkeiten
enthalten sind. Diese fallen zum Beispiel an bei der Reinigung von
Bauteilen. So ist es zum Beispiel erforderlich, Bauteile zu reinigen,
wenn diese spanend bearbeitet worden sind. Die Reinigung erfolgt
im Allgemeinen durch Spülen mit einer unter Druck stehenden
Flüssigkeit. Aufgrund des Flüssigkeitsdruckes
werden Partikel, die an der Oberfläche des Bauteiles haften,
entfernt. Durch die Bestimmung der Anzahl der Partikel in der Flüssigkeit
kann der Reinigungsfortschritt des Bauteils ermittelt werden.
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Alternativ
kann das erfindungsgemäße Verfahren zum Beispiel
auch eingesetzt werden zur Untersuchung von Schmiermitteln, die
zur Schmierung bewegter Bauteile, beispielsweise von Getrieben, eingesetzt
werden. In diesen Schmiermitteln reichern sich zum Beispiel durch
Abrieb Partikel an. Mit dem Verfahren lassen sich dann Anzahl, Größe
und Geschwindigkeit der Partikel bestimmen.
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In
einer ersten Ausführungsform wird das Fluid in den Messebenen
von einer Laserquelle gesendeten Laser durchleuchtet, wobei zur
Erfassung der Messsignale Photodetektoren verwendet werden, die
das empfangene Licht in ein elektrisches Signal wandeln. Mit dem
von der Laserquelle gesendeten Laser wird dabei jeweils die Messebene
in ihrer gesamten Breite erfasst. Hierzu ist es einerseits möglich,
einen flachen Laser, der sich über die gesamte Breite des
Messkanals erstreckt, auszusenden oder die Ebene durch eine schnelle
Hin- und Herbewegung eines Laserstrahls abzudecken. Um neben der Länge
des Partikels in Strömungsrichtung auch dessen Breite erfassen
zu können, ist die Höhe einer von einem Laserstrahl
gebildeten Messebene vorzugsweise niedriger als die Längenausdehnung
des Partikels. Durch eine hohe zeitliche Auflösung des
Messsignals, vorzugsweise im Bereich von wenigen Mikrosekunden kann
ein Partikel in mehreren Ebenen vermessen werden. Durch die Abschattung
der Laserebene durch das Partikel bzw. die Reflexion des Laserstrahls
lässt sich die Breite des Partikels an der Messposition
bestimmen. Durch mehrere Messebenen kann so auch auf die Form des
Partikels rückgeschlossen werden.
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Zur
Messung sind die Photodetektoren in einer Ausführungsform
jeweils der Laserquelle gegenüberliegend angeordnet und
das das Fluid durchdringende Licht wird empfangen. Die im Fluid
enthaltenen Partikel bilden einen Schatten auf dem Photodetektor,
so dass an der Position, an der sich das Partikel befindet, kein
Licht empfangen wird. Wie zuvor bereits beschrieben, lässt
sich hierdurch auf die Breite des Partikels zurückschließen.
Alternativ ist es auch möglich, dass die Photodetektoren
auf der gleichen Seite wie die Laserquelle angeordnet sind und das
reflektierte Licht empfangen. Hierzu ist es bevorzugt, wenn die
der Laserquelle gegenüberliegende Seite des Kanals eine
lichtabsorbierende Oberfläche aufweist, die kein Licht
reflektiert. Somit wird nur das vom Partikel reflektierte Licht
von Photodetektor empfangen. Alternativ ist es auch möglich,
zum Beispiel einen gepulsten Laser einzusetzen. Bei einer reflektierenden
Kanalrückwand kann dann auf die Partikelbreite geschlossen
werden aus dem Zeitpunkt des Auftreffens des reflektierten Lichts
auf den Photodetektor. In diesem Fall lasst sich aus der Zeitdifferenz,
zu der die Reflexion gemessen wird zum Beispiel auch ermitteln,
in welchem Abstand sich die Partikelvorderseite von der Kanalwand
befindet.
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Wenn
der Photodetektor auf der der Laserquelle gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist, ergibt sich die Breite des Partikels aus der
Lichtmenge, die vom Photodetektor empfangen wird. Je breiter das
Partikel ist, umso größer ist der durch das Partikel
abgeschattete Bereich und umso weniger Licht wird vom Lichtdetektor
empfangen. Demgegenüber wird bei einem Photodetektor, der
auf der gleichen Seite wie die Laserquelle angeordnet ist, umso
mehr Licht empfangen, je breiter das Partikel ist.
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Als
Laserquelle geeignete Laser sind zum Beispiel Halbleiterlaser oder
Laserdioden. Bevorzugt eingesetzt werden Laserdioden.
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Die
Wellenlänge des verwendeten Lasers liegt vorzugsweise im
Bereich von 100 bis 500 nm, insbesondere im Bereich von 200 bis
250 nm.
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Anstelle
des Einsatzes einer Laserquelle und eines Photodetektors ist es
alternativ auch möglich, mit einer Zeilenkamera Bilddaten
zur erfassen, wobei jeweils eine Bildzeile eine Messebene ist. Im
Unterschied zu bilderfassenden Systemen, bei denen ein gesamter
Bildausschnitt mit gesamtem Partikel erfasst wird kann hierdurch
die Datenmenge sehr viel geringer gehalten werden und das Verfahren
eignet sich auch zur zeitnahen Messung, zum Beispiel zur Online-Messung
im laufenden Betrieb.
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Um
eine dreidimensionale Erfassung der Partikelabmaße zu erhalten,
ist es bevorzugt, dass die Messebenen um die Achse des Messkanals
zueinander gedreht angeordnet sind. Durch das Erfassen des vom Partikel
erzeugten Schattens bzw. der Reflexion des Lichts auf dem Partikel
wird so jeweils in einer Messebene die Breite des Partikels erfasst. Für
eine dreidimensionale Abwicklung des Partikels ist es insbesondere
bevorzugt, wenn die Messebenen um einen Winkel von im Wesentlichen
90° zueinander gedreht sind. Hierdurch lasst sich die Form
des Partikels dreidimensional entsprechend einem kartesischen Koordinatensystem
erfassen. Die dreidimensionale Erfassung eines Partikels ist insbesondere dann
gewünscht, wenn zum Beispiel flache Partikel im Fluidstrom
enthalten sind.
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Der
Abstand der Messebenen liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis
1000 μm. Besonders bevorzugt liegt der Abstand der Messebenen
im Bereich von 10 bis 100 μm und insbesondere im Bereich von
30 bis 70 μm. Der geringe Abstand der Messebenen hat den
Vorteil, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei Partikel gleichzeitig
im Bereich der Mess ebenen befinden, reduziert wird. Zudem erhält man
eine verbesserte Signalzuordnung zur ersten und zweiten Messebene.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Messung der Geschwindigkeit
von in einem Fluidstrom enthaltenen Partikeln sowie der geometrischen Ausdehnung
der Partikel in mindestens zwei Richtungen umfasst einen Messkanal,
der von einem Partikel enthaltenen Fluidstrom durchströmt
werden kann. Am Messkanal sind zwei Laserquellen angeordnet, die
jeweils in einer quer zur Strömungsrichtung des Fluids
ausgerichteten Messebene einen Laser aussenden können und
es ist mindestens ein Photodetektor umfasst, um das empfangene Licht
in ein Messsignal zu wandeln. Wenn nur ein Photodetektor umfasst
ist, ist es notwendig, einen Photodetektor einzusetzen, bei dem
unterschieden werden kann, von welcher Laserquelle der jeweils erfasste Laser
stammt. Bevorzugt wird deshalb für jeden Laser ein eigener
Photodetektor eingesetzt. In einem üblichen Photodetektor
wird das empfangene Licht in eine Spannung gewandelt. Die Größe
der Spannung ist dabei abhängig von der Menge des empfangenen Lichts.
So ist es zum Beispiel üblich, dass die Spannung mit zunehmender
empfangener Lichtmenge steigt. Wenn nun ein Partikel durch eine
Messebene bewegt wird, bildet sich ein Schatten auf dem Photodetektor
und die Menge des empfangenen Lichtes nimmt ab. Das durch das Abschatten
aufgrund des Partikels geänderte Messsignal wird im Allgemeinen Extinktionssignal
genannt. Durch die Größe des Extinktionssignales
kann, wie vorstehend bereits beschrieben, auf die Größe
des Partikels geschlossen werden.
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Der
zur Messung eingesetzte Messkanal weist vorzugsweise eine maximale
Ausdehnung quer zur Strömungsrichtung des Partikel enthaltenen
Fluidstroms im Bereich von 250 bis 2000 μm auf. Dabei kann
der Messkanal einen Strömungsquerschnitt in einer beliebigen
Form aufweisen. Üblicherweise ist der Messkanal jedoch
in einem quadratischen Querschnitt ausgebildet. Weiterhin ist jedoch
zum Beispiel auch ein runder Querschnitt oder ein dreieckförmiger Querschnitt
denkbar. Bei einem quadratischen Querschnitt entspricht die maximale
Ausdehnung der Kantenlänge des Quadrates, bei einem kreisförmigen
Querschnitt dem Durchmesser. Besonders bevorzugt ist der Querschnitt
des Messkanals quadratisch. Dies hat den Vorteil, dass sich die
Messebenen im Vergleich zu anderen Querschnittsgeometrien besser
plan-parallel ausrichten lassen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung ermöglichen es, die Prüfhäufigkeit
im Unterschied zu konventioneller Sauberkeitsprüftechnik
mit Filteranalyse, wie sie heute im Allgemeinen eingesetzt wird,
zu erhöhen. So können zum Beispiel anstelle von
nur ca. 0,2% der Erzeugnisproduktion 100% der Erzeugnisproduktion
geprüft werden. Zudem lässt sich die Feedbackzeit
der Analyse von ca. 7 Stunden, wie sie bei Sau berkeitsprüftechnik
mit Filteranalyse erforderlich ist, auf weniger als 5 Minuten reduzieren.
Hieraus können kurze Regelkreise mit gezielten, definierten
Reaktionsmaßnahmen aufgebaut werden. Bei einer zu hohen
Verunreinigung kann auf diese Weise sofort reagiert werden. Durch
die kurze Feedbackzeit lässt sich zum Beispiel eine Online-Überwachung
in einer Serienfertigung automatisieren. Zudem wird der Personalaufwand
für produktionsbegleitende Qualtitätskontrolle
hinsichtlich Sauberkeit reduziert. Der personalintensive Laborbetrieb
kann auf qualitativ anspruchsvolle Messungen, zum Beispiel elektronenmikroskopische
Untersuchungen, konzentriert werden. Durch die Online-Fehlererkennung
lassen sich zudem die internen Fehlerkosten erheblich reduzieren.
Auch können spätere Ausfälle eines gefertigten Teiles
aufgrund von Restschmutz durch die vollständige Kontrolle
erheblich reduziert werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Partikelmessung,
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2 Messwerte
der ersten und zweiten Messebene für einen durchlaufenden
Partikel Ausführungsformen der Erfindung In 1 ist
schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Partikelmessung dargestellt.
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Eine
Vorrichtung zur Messung von Partikeln umfasst einen Messkanal 1.
In der hier dargestellten Ausführungsform ist der Messkanal 1 mit
einem quadratischen Querschnitt mit einer Seitenlänge L
ausgebildet. Der Messkanal 1 wird von einem Partikel 3 enthaltenden
Fluid durchströmt. Die Partikel 3 können
jede beliebige geometrische Form einnehmen. Das Fluid, das den Messkanal 1 durchströmt
entstammt zum Beispiel der Reinigung von Bauteilen. Hierbei nimmt
das Fluid Schmutzpartikel vom Bauteil mit, die anschließend
im Fluid enthalten sind. Ein Maß für die Effektivität
der Reinigung ergibt sich aus der Anzahl der im Fluid enthaltenen
Partikel 3. Je weniger Partikel 3 im Fluid enthalten
sind, umso sauberer ist das gereinigte Bauteil.
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Als
Reinigungsflüssigkeit, das heißt als Fluid, das
den Messkanal 1 durchströmt und die Partikel 3 enthält,
wird zum Beispiel Wasser eingesetzt. Neben Wasser eignen sich aber
auch zum Beispiel organische Lösungsmittel als Flüssigkeit. Üblicherweise
eingesetzte Flüssigkeiten sind zum Beispiel wässrige
Lösungen wie Reinigungslösungen, Kraftstoffe oder
Mischungen aus Wasser und organischem Lösungsmittel, beispielsweise
Alkoholen.
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Neben
dem Einsatz von Flüssigkeiten ist es jedoch zum Beispiel
auch möglich, ein Bauteil zum Beispiel mit Druckluft abzublasen
um dieses zu reinigen. Anschließend ist es auch möglich,
die in der Druckluft verteilten Partikel zu zählen und
zu vermessen.
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Die
Vermessung der Partikel 3, die in dem Fluid enthalten sind,
kann zum Beispiel Rückschlüsse auf die Art der
Verschmutzung des gereinigten Bauteils liefern.
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Zur
Erfassung der Anzahl der Partikel und der Form der Partikel wird
das die Partikel 3 enthaltende Fluid durch den Messkanal 1 geleitet.
Der Messkanal 1 umfasst eine erste Messebene 5 und eine
zweite Messebene 7, die in Strömungsrichtung 8 des
Fluids hintereinander angeordnet sind. Die Messebenen 5, 7 werden
zum Beispiel von einem flachen Laserstrahl gebildet. Alternativ
ist es auch möglich, dass sich ein Laserstrahl oszillierend
hin- und herbewegt, um eine der Messebenen 5, 7 zu
bilden. Geeignete Laser sind zum Beispiel Halbleiterlaser oder Laserdioden.
Der jeweilige Laserstrahl wird von einer hier nicht dargestellten
Laserquelle ausgesendet und durchdringt den Messkanal 1.
In 1 ist dies schematisch mit Pfeilen 9 dargestellt.
Auf der der Laserquelle gegenüberliegenden Seite sind ein erster
Photodetektor 11 und ein zweiter Photodetektor 13 angeordnet.
Der erste Photodetektor 11 empfängt das Licht
der ersten Messebene 5 und der zweite Photodetektor 13 das
Licht der zweiten Messebene 7.
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Damit
das Licht des Lasers 9 den Messkanal 1 durchdringen
kann, ist der Messkanal 1 aus einem für das Laserlicht
durchlässigen Material gefertigt. Ein geeignetes Material
für den Messkanal 1 ist zum Beispiel Saphirgas.
Alternativ kann der Messkanal 1 jedoch zum Beispiel auch
aus Quarzglas oder einem anderen Glas oder aus einem Kunststoff
gefertigt sein. Notwendige Eigenschaft des Materials, aus dem der
Messkanal gefertigt ist, ist, dass kein Laserlicht absorbiert wird.
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Die
Höhe d des Laserstrahls 9 der ersten Messebene 5 bzw.
der zweiten Messebene 7 ist vorzugsweise maximal 10 μm,
insbesondere maximal 3 μm. Die Breite des Lasers oder des
vom Laserstrahl 9 überdeckten Bereichs, entspricht
vorzugsweise der Seitenlänge L des Messkanals 1.
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Die
erste Messebene 5 und die zweite Messebene 7 weisen
vorzugsweise einen Abstand h im Bereich von 10 bis 1000 μm
und insbesondere im Bereich von 10 bis 100 μm auf.
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Partikel 3,
die in dem Messkanal 1 vermessen werden, können
jede beliebige geometrische Form aufweisen. Beispielhaft ist dies
in 1 an einem im Wesentlichen rotationssymmetrischen
Partikel mit einer Partikellänge l in Strömungsrichtung 8 dargestellt.
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Sobald
ein Partikel 3 eine Messebene 5, 7 durchbricht, ändert
sich durch Abschattung 10 aufgrund des Partikels die vom
Photodetektor 11, 13 empfangene Lichtmenge und
damit das vom Photodetektor 11, 13 erzeugte Messsignal.
Um die Anzahl der im Fluid enthaltenen Partikel zu ermitteln kann zum
Beispiel jedes Mal, wenn sich das Messsignal eines Photodetektors 11 oder 13 von
einem Grundsignal ohne Partikel zu ändern beginnt, ein
Zähler um den Wert eins erhöht werden.
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Durch
die Verwendung von zwei Messebenen 5, 7 lässt
sich die Geschwindigkeit eines Partikels 3 ermitteln. Die
Geschwindigkeit ergibt sich dabei aus der Zeitdifferenz, mit der
zuerst der erste Photodetektor 11 und dann der zweite Photodetektor 13 ein
Messsignal aufnehmen. Aus der ermittelten Geschwindigkeit und der
Dauer der Abweichung eines Photodetektors 11 oder 13 von
einem Grundsignal lässt sich die Länge l des Partikels
ermitteln. Das Grundsignal eines Photodetektors 11, 13 ist
dabei das Signal, das dieser empfängt, wenn kein Partikel die
Messebene durchbricht.
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Bei
im Wesentlichen rotationssymmetrischen Partikeln, wie dies in 1 dargestellt
ist, lässt sich durch die Größe des Messsignals
und damit den abgeschatteten Bereich auf dem Photodetektor 11 oder 13 der
Durchmesser des Partikels 3 an der Stelle, an der dieser
die Messebene 5 oder 7 durchbricht, ermitteln.
Bei einem großen Durchmesser ist der Abschattungsbereich
größer, bei einem kleinen Durchmesser ist der
Abschattungsbereich kleiner. Dies führt dazu, dass bei
einem großen Durchmesser die Abweichung vom Grundsignal
größer ist als bei einem kleinen Durchmesser.
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Um
die geometrische Struktur auch von nicht rotationssymmetrischen
Partikeln erfassen zu können, ist es notwendig, neben der
Partikellänge l die Breite und die Dicke des Partikels
zu erfassen. Hierzu ist es bevorzugt, wenn die Messebenen 5, 7 zueinander
vorzugsweise um 90° um die Kanalachse 15 gedreht
sind. Auf diese Weise wird durch die Messebenen 5, 7 ein
dreidimensionales Abbild des Partikels 3 erfasst.
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Alternativ
zu der in 1 dargestellten Ausführungsform,
bei der die Photodetektoren 11, 13 auf der der
Laserquelle gegenüberliegenden Seite angeordnet sind, ist
es zum Beispiel auch möglich, Photodetektoren einzusetzen,
die auf der gleichen Seite wie die Laserquellen angeordnet sind.
In diesem Fall ergibt das vom Partikel reflektierte Licht das Messsignal,
anhand dessen die Geometrie des Partikels bestimmt wird. Bevorzugt
ist jedoch ein Aufbau, wie er in 1 dargestellt
ist, bei der die Photodetektoren 11, 13 der Laserquelle
gegenüberliegend angeordnet sind.
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Alternativ
zum Einsatz eines Lasers mit Photodetektor ist es auch möglich,
zum Beispiel eine Zeilenkamera zu verwenden, wobei jede Messebene durch
eine Bildzeile der Zeilenkamera repräsentiert wird. Die
Maße des Partikels ergeben sich hierbei ebenfalls durch
die Aufnahme des Partikels in einer Zeile. Durch die Verwendung
einer Zeilenkamera lässt sich die Datenmenge im Vergleich
zu einem Bilderfassungssystem, bei dem ein großer Bereich
des Messkanals aufgenommen wird, um die Partikel darin zu vermessen,
deutlich reduzieren.
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Eine
Messkurve von einem Partikel, wie er in 1 dargestellt
ist, ist beispielhaft für die erste Messebene 5 und
die zweite Messebene 7 in 2 dargestellt.
Als Messsignal wird das vom ersten Photodetektor 11 bzw.
zweiten Photodetektor 13 empfangene Licht in eine Spannung
gewandelt.
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In 2 stellt
das untere Diagramm das Messsignal der zuerst vom Partikel durchströmten ersten
Messebene 5 und das obere Diagramm das Messsignal der als
zweites vom Partikel durchströmten zweiten Messebene 7 dar.
Hierbei ist auf der x-Achse die Zeit in Millisekunden und auf der
y-Achse die von den Photodetektoren 11, 13 abgegebene Spannung
als Messsignal dargestellt.
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Solange
kein Partikel durch eine Messebene hindurchtritt, wird von den Photodetektoren 11, 13 die maximale
Lichtmenge empfangen. Diese wird in eine Grundspannung Ug als Grundsignal gewandelt. Sobald ein Partikel
in die Messebene eintritt, beginnt sich das Signal zu ändern.
Durch die Abschattung 10 aufgrund des Partikels und damit
die abnehmende einfallende Lichtmenge auf den Photodetektor 11, 13 nimmt
die Spannung ab. Das Signal ist dabei proportional zur Breite des
Partikels und damit dem abgeschatteten Bereich auf dem Photodetektor.
Um zu vermeiden, dass durch unterschiedliche Position des Partikels 3 im
Messkanal Messfehler auftreten, ist es bevorzugt, dass die Strahlen
im Messkanal parallel verlaufen. Weiterhin ist auch bevorzugt, dass
als Wandmaterial für den Messkanal 1 ein Material
eingesetzt wird, durch das das Licht nicht gebrochen wird.
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Durch
die Strömungsrichtung 8, in 1 von unten
nach oben, tritt das Partikel 3 zunächst in die erste
Messebene 5 ein. Dies ist in 2 im unteren Diagramm
dargestellt.
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Nach
einer ersten Zeitdifferenz Δt1 tritt
das Partikel auch in die zweite Messebene 7 ein und das Signal
am zweiten Photodetektor 13 beginnt sich zu ändern.
Aus der ersten Zeitdifferenz Δt1 und
dem Abstand der Messebenen 5, 7 kann die Geschwindigkeit des
Partikels 3 ermittelt werden. Solange das Partikel 3 eine
Messebene durchtritt, ist das empfangene Messsignal unterschiedlich
zum Grundsignal Ug. Sobald wieder das Grundsignal
Ug gemessen wird, hat das Partikel die Messebene
vollständig durchtreten. Die Zeitspanne von der ersten Änderung
von Grundsignal Ug, bis das Grundsignal
Ug wieder erreicht ist, ist eine zweite
Zeitdifferenz Δt2, die erfasst
wird. Aus der Geschwindigkeit des Partikels 3 und der zweiten Zeitdifferenz Δt2 kann die Partikellänge l ermittelt
werden.
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Die
Breite des Partikels, die in einer Messebene ermittelt wird, ergibt
sich aus der Abweichung des Messsignals vom Grundsignal Ug. In der hier dargestellten Ausführungsform
nimmt der Partikeldurchmesser zunächst zu, bis ein erstes
Maximum U1 erreicht ist. Anschließend
nimmt die Breite des Partikels bis zum Erreichen eines lokalen Minimums
ab. An diesem Punkt hat das Messsignal den Wert U2, der
eine wesentlich geringere Abweichung zum Grundsignal Ug aufweist.
Nach Erreichen des lokalen Minimums U2 nimmt
die Breite des Partikels wieder zu, bis eine zweites lokales Maximum
U3 erreicht ist. Daran anschließend
erfolgt wieder eine Abnahme der Breite des Partikels bis zum Ende
des Partikels, zu dem wieder das Grundsignal Ug erreicht
ist. Aus der maximalen Abweichung vom Grundsignal Ug,
die hier durch das Signal U1 des ersten
lokalen Maximums repräsentiert ist, lässt sich
die maximale Breite des Partikels ermitteln. Bei einem rotationssymmetrischen
Partikel, wie es in 1 dargestellt ist, handelt es
sich hierbei um den maximalen Durchmesser des Partikels.
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Bei
um 90° um die Kanalachse 15 gedrehten Messebenen
und nicht rotationssymmetrischem Partikel unterscheiden sich die
Verläufe der von den Photodetektoren 11, 13 erfassten
Signale. Auf diese Weise kann aus den unterschiedlichen Signalen
jeweils die Breite des Partikels in den einzelnen Messebenen 5, 7 erfasst
werden. Dadurch ist eine dreidimensionale Erfassung des Partikels 3 möglich.
Dies ist insbesondere dann interessant, wenn beispielsweise flache
Partikel im Fluid enthalten sind. Weiterhin kann ein Vermessen des
Partikels in allen drei Koordinatenrichtungen auch von Interesse
sein, wenn die Partikel zum Beispiel in beliebiger Ausrichtung im
Fluid enthalten sind und nicht in ihrer maximalen Partikellänge
in Strömungsrichtung 8 den Kanal 1 durchströmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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A [0004]