DE102008040520A1 - Elektrochemische Energiequelle mit Temperatursensor und Verfahren zum Erfassen der Betriebstemperatur innerhalb einer elektrochemischen Energiequelle - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Energiequelle mit wenigstens einem innerhalb der Energiequelle angeordneten Temperatursensor zum Erfassen der Betriebstemperatur und ein Verfahren zum Erfassen der Betriebstemperatur innerhalb einer elektrochemischen Energiequelle. Es ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Temperatursensor in wenigstens einer räumlichen Dimension ausgedehnt ausgebildet ist. Der ausgedehnte Temperatursensor ist um einzelne Bauelemente der Energiequelle derart umschlingend angeordnet, dass eine im Wesentlichen gleichmäßige räumliche Durchdringung der Energiequelle durch die Kontaktfläche des ausgedehnten Temperatursensors erreicht ist. Die Erfassung der Temperatur wird durch wenigstens einen in wenigstens einer räumlichen Dimension ausgedehnten und innerhalb der Energiequelle gleichmäßig räumlich angeordneten Temperatursensor ausgeführt, so dass hierdurch ein räumlicher Temperaturmittelwert der Energiequelle ermittelt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Energiequelle mit wenigstens einem innerhalb der Energiequelle angeordneten Temperatursensor zum Erfassen der Betriebstemperatur sowie ein Verfahren zum Erfassen der Betriebstemperatur innerhalb einer elektrochemischen Energiequelle mit den in den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche genannten Merkmalen.
- Es ist bekannt, dass für elektrochemische Energiequellen, sowohl elektrochemische Energiespeicher als auch elektrochemische Energiewandler, wenn sie an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht werden, durch den durch sie fließenden Laststrom erwärmt werden. Hierbei können die verwendeten Elektroden oder Elektrolyten durch Überhitzung zerstört oder angegriffen werden, so dass die Lebensdauer der elektrochemischen Energiequelle erheblich verkürzt wird. Um derartigen überhitzungsbedingten Alterungsprozessen oder gar einer elektrochemischen Zerstörung einer elektrochemischen Energiequelle vorzubeugen, werden Überhitzungsschutzsysteme eingesetzt. Hierzu wird die Temperatur innerhalb der elektrochemischen Energiequelle erfasst und einer Steuerung zugeführt, in der die erfasste Temperatur mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen wird. In Abhängigkeit von diesem Vergleich kann die Steuerung beispielsweise die Leistung eines Kühlsystems regeln und/oder den von der Energiequelle abzugebenden Laststrom begrenzen.
- Da die modernen leistungsstarken elektrochemischen Energiespeicher und Energiewandler modular aufgebaut sind, indem eine Vielzahl von Zeltmodulen parallel oder in Reihe geschaltet werden, kommt zusätzlich zu dem obigen Problem der Überhitzung hinzu, dass innerhalb eines relativ ausgedehnten Volumens einer Energiequelle der Temperaturanstieg nicht gleichmäßig erfolgt, sondern es lokale überhitzte Bereiche geben kann, die man Hotspots nennt. In einem derartigen lokalen überhitzten Volumenbereich, einem Hotspot, kann es daher zu einer lokalen Überhitzung und Zerstörung oder Alterung kommen, während ein Temperatursensor, der entfernt von diesem Hotspot angeordnet ist, eine noch akzeptable Temperatur misst. Deswegen weisen konventionelle elektrochemische Energiequellen eine Vielzahl von punktuell messenden Temperatursensoren auf, die innerhalb des Volumens der elektrochemischen Energiequelle im Wesentlichen gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Bei Vorliegen besonders gefährdeter Volumenbereiche können dort Temperatursensoren in einer höheren Dichte angeordnet werden.
- Durch diese Art einer vielfachen punktuellen Temperaturerfassung innerhalb des Volumens der elektrochemischen Energiequelle entstehen zum einen höhere Kosten für die Vielzahl der Temperatursensoren und deren Anschlüsse und zum anderen ein höherer mess- und regelungstechnischer Aufwand zum Erfassen der vielen Temperaturwerte in einer Steuerung. Diese erfasste Vielzahl von Temperaturdaten muss folglich ebenso mit einem hohen Aufwand verarbeitet werden.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Temperaturerfassung innerhalb einer elektrochemischen Energiequelle derart zu vereinfachen, dass die überhitzten lokalen Raumbereiche, die Hotspots, mit einer geringeren Anzahl von Temperatursensoren dennoch zuverlässig erkannt werden.
- Durch eine erfindungsgemäße elektrochemische Energiequelle mit wenigstens einem innerhalb der Energiequelle angeordneten Temperatursensor zum Erfassen der Betriebstemperatur, wobei der wenigstens eine Temperatursensor in wenigstens einer räumlichen Dimension ausgedehnt ausgebildet ist, wird die Aufgabe der Erfindung nach einem vorrichtungstechnischen Aspekt gelöst. Dabei wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter einer ”ausgedehnten räumlichen Dimension” eine Ausdehnung in einer ersten Raumrichtung verstanden, die um ein Mehrfaches größer ist als in einer zweiten Raumrichtung, insbesondere um mindestens das Fünffache, vorzugsweise um mindestens das Zehnfache, besonders bevorzugt um mindestens das Zwanzigfache. Das heißt bei einer Breite eines bandförmigen Temperatursensors von beispielsweise 5 mm, dass dieser eine Länge von mindestens 25 mm, vorzugsweise von mindestens 50 mm, besonders bevorzugt von mindestens 100 mm aufweist. Dadurch, dass der Temperatursensor beispielsweise der Länge nach ausgebildet ist und der temperaturabhängige Widerstand im Wesentlichen gleichmäßig entlang seiner Längenausdehnung verteilt ist, erfasst ein derartiger Temperatursensor auf analoge Weise einen Mittelwert der Temperatur aller räumlichen Bereiche, die er mit seiner Kontaktfläche durchdringt. Eine lokale starke Erwärmung innerhalb eines von dem Temperatursensor durchquerten Hotspots ist hierdurch direkt in dem gemessenen Mittelwert der Temperatur erkennbar. Eine Steuerung, die dieses berücksichtigt, kann so eingerichtet sein, dass die Veränderungen der erfassten Mitteltemperatur entsprechend interpretiert werden.
- Dieser in wenigstens einer räumlichen Dimension ausgedehnte Temperatursensor ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung aus einem vorzugsweise biegsamen Draht-, einem Band- und/oder einem Flächenelement gebildet. Hierdurch können einzelne Bereiche innerhalb der elektrochemischen Energiequelle in Berührung mit dem ausgedehnten Temperatursensor gebracht werden.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der ausgedehnte Temperatursensor um einzelne Bauelemente oder Gruppen von Bauelementen der Energiequelle umschlingend angeordnet, insbesondere um einzelne Zellen oder Module oder Gruppen von solchen. Vorzugsweise erfolgt die Anordnung der ausgedehnten Temperatursensoren so, dass eine im Wesentlichen gleichmäßige räumliche Durchdringung der Energiequelle durch die Kontaktfläche des ausgedehnten Temperatursensors erreicht wird. Beispielsweise können einzelne Zellen oder Blöcke innerhalb der elektrochemischen Energiequelle durch einen oder mehrere ausgedehnte Temperatursensoren umwickelt oder mäanderförmig umfasst werden, wobei zwischen den dadurch gebildeten Wicklungen ein geringer oder kein Abstand vorgesehen ist, so dass alle potentiellen lokalen Überhitzungsbereiche, Hotspots, durch die Temperaturmessung erfasst werden.
- Die elektrochemische Energiequelle ist vorzugsweise als ein elektrochemischer Energiespeicher, insbesondere eine Batterie oder ein Akkumulator oder eine Hochvoltbatterie oder als ein Energiewandler, insbesondere als eine Brennstoffzelle, ausgeführt. Solche elektrochemischen Energiespeicher finden eine breite Anwendung in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Durch die erfindungsgemäß erreichbaren Kostenvorteile kann daher die umweltfreundliche elektrische Antriebstechnik eine weitere Verbreitung finden.
- Die elektrochemische Energiequelle weist vorzugsweise eine Vielzahl zusammengeschalteter Zelleneinheiten oder zu Modulen zusammengefasster Zelleneinheiten auf. Die erfindungsgemäßen Vorteile kommen besonders gut zum Tragen, wenn die Temperaturerfassung innerhalb eines modular aufgebauten, viele Zelleneinheiten aufweisenden Gehäusevolumens einer elektrochemischen Energiequelle verwendet wird.
- Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Erfassen der Betriebstemperatur innerhalb einer elektrochemischen Energiequelle weist einen Schritt zum Erfassen eines temperaturabhängigen Widerstandes wenigstens eines innerhalb der Energiequelle angeordneten Temperatursensors auf.
- Dadurch, dass die Erfassung der Temperatur durch wenigstens einen in wenigstens einer räumlichen Dimension ausgedehnten Temperatursensor ausgeführt wird und hierdurch ein räumlicher Temperaturmittelwert wenigstens eines erfassten Volumenbereiches der Energiequelle ermittelt wird, ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung gelöst. Insbesondere ist der wenigstens eine Temperatursensor innerhalb der Energiequelle möglichst gleichmäßig räumlich angeordnet.
- Mit den erfindungsgemäßen Merkmalen ist es möglich, auf eine wirtschaftliche Art und Weise die räumliche Verteilung der Temperatur innerhalb einer elektrochemischen Energiequelle unter Einbeziehung lokaler Überhitzungsbereiche, sogenannter Hotspots, zu verwirklichen. Es kann erfindungsgemäß das gesamte Innenvolumen einer elektrochemischen Energiequelle durch nur einen ausgedehnten Temperatursensor erfasst werden. In einer alternativen Ausgestaltung kann das Innenvolumen der elektrochemischen Energiequelle in mehrere Volumenbereiche aufgeteilt sein, die jeweils von einem ausgedehnten Temperatursensor durchdrungen werden. Das erfasste Temperaturmesssignal bzw. die Temperaturmesssignale werden erfindungsgemäß einer Steuerung zugeführt, die dafür ausgelegt ist, Temperaturmittelwerte derart zu verarbeiten, dass das Auftreten von lokalen Überhitzungsbereichen, den Hotspots, erkannt wird.
- Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
- Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnung erläutert.
-
1 zeigt eine schematische räumliche Anordnung einer erfindungsgemäßen elektrochemischen Energiequelle10 . - Eine im dargestellten Beispiel rechteckig ausgebildete elektrochemische Energiequelle
10 weist ein Gehäuse101 auf, in dem (nicht dargestellte) Zellen, beispielsweise einer Batterie oder einer Brennstoffzelleangeordnet sind, wobei die Zellen wiederum elektrisch (entweder in Parallel- oder in Reihenschaltung) zu Modulen zusammengeschlossen sein können. Meist bilden diese Zellen eines Moduls nicht nur eine elektrische sondern auch eine räumliche Einheit, indem sie in räumlicher Nähe zueinander angeordnet sind. Mehrere Module können je nach Typ der elektrochemischen Energiequelle weiter in Reihe oder parallel verschaltet werden. In vielen Systemen sind ferner (nicht dargestellte) Kühlungs- und/oder Belüftungseinrichtungen vorgesehen, beispielsweise konvektiv oder forciert betriebene Zu- und Ablüftungskanäle für Luftströme. - Die abgegebene Leistung der beispielsweise als Batterie ausgeführten Energiequelle
10 wird durch den Stromfluss an den Stromabnehmern (Klemmen) bestimmt, dieser wiederum durch den Stromfluss durch die Module bzw. Zellen und hängt somit vom Zellwiderstand ab. Somit bedingt der jeweilige Stromfluss das thermische Verhalten des Gesamtsystems, da die Stromwärme durch den Zellwiderstand generiert wird. Durch unvorteilhaftes Design der Lüftungsführung kann es zu sogenannten Wärmenestern (Hotspots) kommen, an denen die Temperatur deutlich höher als die Temperatur der umgebenden Zellen ist. Diese Hotspots führen auf Dauer zu einem frühzeitigen Altern des Systems, so dass Lebensdauerangaben nicht mehr eingehalten werden. Entsprechende Wärmeentwicklungen können auch durch übermäßige Belastung durch Lade- oder Entladeströme entstehen, wie sie elektromotorisch betriebenen Fahrzeugen, insbesondere Hybrid-, reinen Elektro- oder Brennstoffzellenfahrzeugen, vorkommen. Um irreversible Schädigungen, beispielsweise durch Ausgasungen oder thermischen Zersetzungen, zu vermeiden, müssen die elektrischen Ströme durch eine Systemsteuerung begrenzt werden. Dies setzt die Erfassung und zeitliche Beobachtung und Steuerung der thermischen Entwicklung der Energiequelle voraus. - Die in
1 als Blasen oder Kugelelemente dargestellten Temperaturmessfelder V1 bis Vn geben beispiel- und skizzenhaft die einzelnen, in Bezug auf eine Überhitzung interessierenden und zu beobachtenden Volumenbereiche wider. Ein bzw. mehrere (nicht dargestellte) ausgedehnte Temperatursensoren können erfindungsgemäß so angeordnet werden, dass deren erfasste Messwerte bevorzugt den als Blasen dargestellten Temperaturmessfeldern V1 bis Vn zugeordnet werden, so dass die Signale der Sensoren Temperaturmittelwerte dieser Bereiche darstellen. Somit entsprechen die Volumina V1 bis Vn den räumlichen Temperaturmessbereichen der einzelnen Sensoren. Diese räumliche Erstreckung kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass Temperatursensoren mit einer ausgeprägten räumlichen Dimension im Sinne der Erfindung um eine oder mehrere Zellen oder ein oder mehrere Module (entsprechend den Bereichen V1 bis Vn) umschlingend angeordnet werden, um den Temperaturmittelwert dieser Elemente zu erfassen. Entsprechende Widerstandsthermometer etwa aus Platin (PT), Nickel (Ni) oder Kupfer (Cu) sind beispielsweise in Längen von 50 bis 900 mm erhältlich. Dabei kann darauf geachtet werden, dass eventuell vorhandene (luft- oder wassergekühlte) Wärmebrücken zwischen den Zellen oder Modulen wärmeisoliert sind, um den Temperaturmesswert nicht zu verfälschen. - Die Erfindung ist auf eine elektrochemische Energiequelle anwendbar, die beispielsweise als ein elektrochemischer Speicher ausgeführt sein kann, der aus einzelnen Zellen oder Modulen besteht und beispielsweise eine aufladbare oder nicht aufladbare Batterie oder einen Akkumulator bildet. Die erfindungsgemäßen Merkmale können ebenso auf eine elektrochemische Energiequelle angewendet werden, die als ein Energiewandler ausgeführt ist. Beispielsweise kann es eine Brennstoffzelle sein, die Wasserstoff und Sauerstoff oder eine andere Gasmischung in einer elektrochemischen Reaktion in elektrischen Strom wandelt.
-
- 10
- elektrochemische Energiequelle
- 101
- Gehäuse
- V1...n
- Temperatur-Messfeld
Claims (7)
- Elektrochemische Energiequelle mit wenigstens einem innerhalb der Energiequelle angeordneten Temperatursensor zum Erfassen der Betriebstemperatur, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Temperatursensor in wenigstens einer räumlichen Dimension ausgedehnt ausgebildet ist.
- Elektrochemische Energiequelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in wenigstens einer räumlichen Dimension ausgedehnte Temperatursensor aus einem vorzugsweise biegsamen Draht-, einem Band- und/oder einem Flächenelement gebildet ist.
- Elektrochemische Energiequelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der ausgedehnte Temperatursensor um einzelne Bauelemente oder Gruppen von Bauelementen der Energiequelle umschlingend angeordnet ist, insbesondere um einzelne Zellen oder Module oder Gruppen von solchen.
- Elektrochemische Energiequelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine im Wesentlichen gleichmäßige räumliche Durchdringung der Energiequelle durch die Kontaktfläche des ausgedehnten Temperatursensors besteht.
- Elektrochemische Energiequelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle als ein elektrochemischer Energiespeicher, insbesondere eine Batterie oder Akkumulator oder eine Hochvoltbatterie oder als ein Energiewandler, insbesondere als eine Brennstoffzelle, ausgeführt ist.
- Elektrochemische Energiequelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle eine Vielzahl zusammengeschalteter Zelleneinheiten oder zu Modulen zusammengefasster Zelleneinheiten aufweist.
- Verfahren zum Erfassen der Betriebstemperatur innerhalb einer elektrochemischen Energiequelle, wobei ein temperaturabhängiger Widerstand wenigstens eines innerhalb der Energiequelle angeordneten Temperatursensors erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung der Temperatur durch wenigstens einen in wenigstens einer räumlichen Dimension ausgedehnten Temperatursensor ausgeführt wird, so dass hierdurch ein räumlicher Temperaturmittelwert wenigstens eines erfassten Volumenbereiches der Energiequelle ermittelt wird.
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