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Die
Erfindung betrifft ein Sicherungssystem für einen Lagertank u. dgl..
Derartige Sicherungssysteme sind bekannt. Sie sollen insbesondere
ein Garant dafür
sein, dass der Lagertank nicht überbefüllt wird,
das Tankgut also nicht austreten kann, was ein hohes Explosionsrisiko
bedeuten würde.
Auch ein Leerlaufen des Lagertanks muss verhindert werden, da ansonsten
die motorisch betriebenen Tankmischer eine elektrostatische Aufladung
bewirken würden,
was ebenfalls eine Explosionsgefahr hervorrufen würde.
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Bei
dem Betrieb von Tanklagern sind deshalb eine Reihe von gesetzlichen
Vorschriften zu beachten. So sind Tanklager für brennbare (hochentzündliche)
Flüssigkeiten
nach BlmSchG ab einer bestimmten Menge genehmigungsbedürftig. Sie
unterliegen weiterhin den Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung
(BetrSicherV), der Verordnung über Anlagen
zum Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen (Vaws), der Landesbauordnung (LBO) sowie ggf. der Störfallverordnung
(StörfallV).
Die Erfüllung
dieser Vorschriften ist in den Genehmigungs- bzw. Erlaubnisanträgen sowie – falls
es sich um Betriebsbereiche mit erweiterten Pflichten nach der StörfallV handelt – im Sicherheitsbericht
nachzuweisen. Neben der übergreifen
Kontrolle durch die zuständigen Behörden sind
umfangreiche Prüfungen
durch unabhängige
Sachverständige
vorgeschrieben.
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Gängige Sicherungssysteme
umfassen häufig
ein Füllstandsmessgerät, das an
einem senkrecht in dem Lagertanks angeordneten Peilrohr befestigt ist.
Diesbezügliche
Geräte
werden beispielsweise von der Firma Enraf B. V. aus Delft, Niederlande
vertrieben, z. B. unter dem Namen 854 ATG Füllstandsmessgerät. Das Messprinzip
basiert auf der Erfassung der Schwankungen der Auftriebskraft eines Verdrängers. Der
Verdränger
hängt an
einem starken flexiblen Messdraht, der auf eine Messtrommel gewickelt
ist. Das scheinbare Gewicht des Verdrängers wird von einem Kraftaufnehmer
gemessen. Der tatsächliche
Messwert des Kraftaufnehmers wird mit einem Sollwert für das scheinbare
Gewicht des Verdrängers
verglichen. Wenn eine Diskrepanz zwischen dem Ist- und dem Sollwert
besteht, wird die Position des Schrittmotors über ein Software-Steuerungsmodul
angepasst, bis der Ist-Wert wieder dem Sollwert entspricht. Das
Enraf 854 ATG verfügt über vier
programmierbare Füllstandsgrenzschalter,
mit denen in der bekannten Praxis ein Alarm bei drohender Niedrigfüllung bzw.
bei drohender Überfüllung sowie
eine Abschaltung bei weiterer Füllung
bzw. weiterem Leerlaufen ausgelöst
wird.
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Wie
Katastrophen (z. B. diejenige in Buncefield im Dezember 2005) sowie
Beinahe-Katastrophen belegen, mangelt es an ausgereiften und gleichzeitig
mit vernünftigen
Aufwand finanzierbaren Sicherungssystemen. Ein solches zur Verfügung zu stellen,
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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Eine
Lösung
dieser Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 realisiert.
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Die
Vorteile der Erfindung sind insbesondere darin zu sehen, dass ein
redundantes Sicherungssystem mit mindestens zwei Messsystemen vorgeschlagen
wird und mindestens ein Messsystem sowohl für eine unmittelbare Abschaltung
sorgt als auch eine Abschaltung über
eine Zentralrechnereinheit vornimmt, wobei die Zentralrechnereinheit
auch für die
Anzeige der Messwerte verantwortlich ist. Die Zentralrechnereinheit
ist hierbei vorteilhafterweise mit einem Prozessleitsystem verbunden.
Die Software der Zentralrechnereinheit ist hierbei zur Festlegung
unterschiedlicher Hoch- und Tiefalarme ausgebildet. Als Software
kommt beispielsweise die bekannte ENTIS-Software der Firma Enraf B. V. in Frage.
Zusätzlich
ist mindestens ein weiteres Messsystem vorgesehen, das für eine Direktabschaltung und/oder
für eine
Abschaltung über
die besagte Zentralrechnereinheit ausgebildet ist. Somit werden Messsignale
sowohl für
eine Direktabschaltung als auch für eine Abschaltung über die
Zentralrechnereinheit mit einer speziellen Software ver wendet, wobei
mindestens zwei unabhängige
Messsysteme zum Einsatz kommen. Unter Direktabschaltung ist zu verstehen,
dass die Signale des entsprechenden Messsystems nicht über die
Zentralrechnereinheit und nicht über
das Prozessleitsystem geleitet werden, sondern unmittelbar zur Steuerung
der Stellglieder verwendet werden.
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Die
Erfindung erlaubt es, auf äußerst kostengünstige Weise,
eine zweifach redundante aktive Über-
und Unterfüllsicherung
zu realisieren, wobei alle rechtlichen Vorschriften eingehalten
werden. Die unterschiedlichen Messprinzipien können zudem höhere Verfügbarkeiten
gewährleisten
und somit zu einer höheren
Anlagensicherheit führen.
Damit verbunden können
die geforderten Prüfintervalle
verlängert werden.
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In
der Terminologie dieser Anmeldung sind unter dem Begriff „Messsystem” auch Sensoren
zu verstehen, die auch ein Ereignis mit einem Signal reagieren,
beispielsweise also bei Erreichen eines bestimmten Füllstandes
ein Abschaltsignal generieren.
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Besonders
bevorzugt sind die erste und die zweite Steuerung zumindest teilweise
identisch und somit sowohl Bestandteil des ersten als auch des zweiten
Abschaltkreises. Somit können
die Signale von mindestens einem Messsystem einerseits unmittelbar
an diese gemeinsame Steuerungskomponenten gesendet werden. Andererseits
kann auch die Zentralrechnereinheit die Messsignale bzw. Messwerte
empfangen und – ggf. über das
genannte Prozessleitsystem – die
daraus abgeleiteten Abschaltsignale an eben diese Steuerungskomponenten
senden.
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Die
Steuerung des ersten und/oder zweiten Abschaltkreises umfasst gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführung
ein zentrales Steuerungsmodul, mit dem mindestens eines und bevorzugt
mehrere der genannten Stellglieder ansteuerbar sind. Bevorzugt ist
hier ein zentrales Steuerungsmodul (beispielsweise aus den Systemfamilien
H41q und H51q von der Firma HIMA Paul Hildebrand GmbH + Co. KG),
das sowohl Befehle bzw. Signale unmittelbar von verschiedenen Messsystemen
als auch von der Zentralrechnereinheit empfängt und in beiden Fällen die
Abschaltung der Stellglieder (doppelt bzw. redundant) auslöst.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann eine Steuerung ein dezentrales Steuerungsmodul umfassen, mit
dem nur jeweils eines oder ein Teil der genannten Stellglieder ansteuerbar
ist. Somit ist es möglich, dass
ein Teil der Steuerungsaufgaben von einem zentralen Steuerungsmodul
und ein anderer Teil der Steuerungsaufgaben von einem oder mehreren
dezentralen Steuerungsmodulen übernommen
wird. Einzelne Steueraufgaben werden hierbei aus dem zentralen Steuerungsmodul
ausgelagert.
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Auch
ist es möglich,
dass alle Steueraufgaben dezentralisiert sind, d. h. jedes Stellglied
besitzt ein eigenes Steuermodul, welches auf die Messsignale reagiert.
Im extremen Fall sind die erste und die zweite Steuerung des ersten
bzw. des zweiten Abschaltkreises vollständig unabhängig voneinander und allesamt
dezentralisiert, d. h. die einzelnen Messsysteme sowie die Zentralrecheneinheit – stets ggf.
im Zusammenspiel mit einem Prozessleitsystem – senden ihre Abschaltsignale
getrennt zu den betreffenden Stellgliedern.
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Ein
bevorzugtes zweites Messsystem ist für die Überfüllsicherung ausgebildet und
in den ersten Abschaltkreis eingebunden. Es werden also über das erste
und über
das zweite Messsystem die entsprechenden Stellglieder direkt abgeschalten,
während zumindest
Messsignale bzw. Messwerte eines der Messsysteme zusätzlich zur
Zentralrechnereinheit geleitet und dort angezeigt und ggf. zur Abschaltung der
entsprechenden Stellglieder herangezogen werden. Wenn die Abschaltung
schon durch die Direktabschaltung vorgenommen wurde, haben die Abschaltbefehle
der Zentralrechnereinheit selbstverständlich keine Wirkung (und umgekehrt).
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Bevorzugt
wird ein drittes Messsystem für die
Unterfüllsicherung
verwendet, wobei dieses System ebenfalls in den ersten Abschaltkreis
geschaltet ist.
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Das
erste, zweite und/oder dritte Messsystem sind bevorzugt über Hardware-Kontakte mit der Steuerung
des ersten Abschaltkreises verbunden. Die Messsignale werden hierbei
nicht als Messsignale bzw. Messwerte an die zentrale Rechnereinheit übermittelt,
sondern im einfachsten Fall als ein Schalterzustand bzw. als Änderung
eines Schalterzustands an die Steuerung des ersten Abschaltkreises übermittelt.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass das erste Messsystem einen Schwimmer
bzw. einen Verdränger
in bzw. an einem vertikal in den Lagertank hineinreichenden Peilrohr
umfasst, wobei der Positionsstand des Schwimmers bzw. die auf den
Verdränger
wirkende Auftriebskraft erfasst und in einer vom ersten Messsystem
umfassten Prozessoreinheit ausgewertet wird. Ein solches Messsystem
ist insbesondere ein Füllstandsmessgerät der Firma
Enraf, beispielsweise das oben genannte 854 ATG.
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Die
Prozessoreinheit des ersten Messsystems übermittelt vorzugsweise die
aufgearbeiteten Messwerte und/oder ein Abschaltsignal zur Direktabschaltung
an die erste Steuerung. Zusätzlich
werden die aufgearbeiteten Messwerte an die zentrale Rechnereinheit übermittelt
und von dieser dargestellt, vorzugsweise im Zusammenspiel mit dem
Prozessleitsystem.
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Generell
sind verschiedene Messprinzipien für das erste, zweite und/oder
dritte Messsystem einsetzbar, insbesondere Schwimmschalter, Magnetschalter,
Einrichtungen zur Kapazitätsmessung
oder Schwingungsmessung, Mikrowellensender und -empfänger, Einrichtungen
zum Senden und Empfangen von Ultraschallwellen oder Radarwellen, Membranbruchsensoren,
Hallsensoren.
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Als
besonders geeignet, zuverlässig
und kostengünstig
hat sich als zweites Messsystem ein im oberen Bereich des Lagertanks
angeordnetes Schwingungssystem erwiesen. Dessen Schwingungsverhalten ändert sich
bei Kontakt mit dem Lagergut derart, dass ein Abschaltsignal an
die erste Steuerung im ersten Abschaltkreis zur Direktabschaltung übermittelt
wird. Insbesondere ein Standgrenzschalter mit dem Namen „Liquiphant” der Firma
Endress + Hauser hat sich als hervorragend geeignet für diesen
Zweck erwiesen. Dieses besitzt zudem den Vorteil, dass es sich hierbei
um einen selbstüberwachenden
Sensor handelt. Ein derartiger Standgrenzschwinger besteht aus Schwingstäben, die
durch piezoelektrischen Antrieb in Schwingungen versetzt werden.
Diese Schwingungen werden durch Eintauchen in eine Flüssigkeit
gedämpft.
Ein eingebauter Messumformer wandelt die entsprechende Schwingfrequenzänderung
in ein elektrisches Signal um. Abhängig von der verwendeten Signaltechnik
formt der eingebaute oder nachgeschaltete Messumformer daraus ein
binäres,
elektrisches Signal, mit dem rechtzeitig vor Erreichen des zulässigen Füllungsgrades
der Füllvorgang
unterbrochen oder akustisch und optisch Alarm ausgelöst wird.
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Besonders
bevorzugt sind mindestens zwei der Messsysteme in einem Peilrohr
integriert. Diese Maßnahme
erleichtert die Nachrüstung
von bestehenden Lagertanks sowie die Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Ein ggf. schon vorhandenes Peilrohr kann somit doppelt genutzt werden.
Schneide- und Schweißarbeiten
sind nicht notwendig. Ausfallzeiten bei der Nachrüstung werden
vermieden.
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Gemäß einer
dementsprechend vorteilhaften Ausführung werden in dem Peilrohr
ein Schwimmer- bzw. Verdränger
sowie das oben genannte Schwingungssystem angeordnet. Die beiden
Systeme lassen sich hervorragend in schon vorhandene Peilrohre integrieren
und gestatten somit eine Messredundanz auf kleinstem Raum.
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Als
ein bevorzugtes drittes Messsystem zur Anordnung im unteren Bereich
des Lagertanks hat sich ein Schwimmerschalter erwiesen, der bei
Unterschreiten eines vorbestimmten Füllstandes schaltet und den
Tankmischer abschaltet. Geeignete Schalter bietet beispielsweise
die Firma Magnetrol an, z. B. unter dem Namen Tuffy®. Eine
bevorzugte Anbauvariante stellt das sog. Bezugsgefäß dar. Hierbei
werden zwei mit Absperrventilen verschließbare Rohre übereinander
an dem Lagertank befestigt. In dem die beiden Rohre verbindenden
Rohrstück
ist der Schwimmerschalter untergebracht.
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Das
Sicherungssystem lässt
sich hinsichtlich der Abschaltung einfach und dennoch sicher gestalten,
wenn die Zentralrechnereinheit bzw. ein mit der Zentralrechnereinheit
verbundenes Prozessleitsystem über
ein Bussystem mit den Messsystemen und/oder den Steuerungen verbunden
ist. Über
das Bussystem, welches bevorzugt redundant und ausfallsicher ausgebildet
ist, können
insbesondere Informationen zu Alarmierungen, Abschalt-Befehle und Abschalt-Bestätigungen
und Laufmeldungssignale übermittelt
werden.
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Vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einem besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Lagertanks mit erfindungsgemäßem Sicherungssystem,
und
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2 eine
schematische Schnittansicht durch ein Peilrohr mit zwei darin integrierten
Messsystemen.
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In
der 1 ist schematisch ein Lagertank 1 wiedergegeben,
in dem üblicherweise
brennbare bzw. explosive Flüssigkeiten
gelagert sind. Der Lagertank 1 wird über eine Zulaufleitung 50 gespeist, wozu
eine mit einem Motor 42 angetriebene Tankzulaufpumpe 51 eingesetzt
wird. Außerdem
ist in der Zulaufleitung 50 ein mittels eines Motors 44 betriebenes
Ventil 52 vorgesehen, um die Zufuhr zum Lagertank 1 zu
unterbrechen bzw. zu öffnen.
In den unteren Bereich des Lagertanks 1 ragt der Rührpropeller 48 eines
Tankmischers 47, der für
eine Durchmischung des Lagerguts sorgt und verhindert, dass sich Ablagerungen
am Tankboden bilden.
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Eine Über- und
Unterfüllung
des Lagertanks 1 ist unbedingt zu vermeiden, da in beiden
Fällen
Explosionsgefahr besteht. Dieses entsteht sowohl bei einem Austritt
des Lagerguts bei Überfüllung als
auch bei einem Niedriglaufen des Lagertanks 1 durch Entzündung des
Luft-Gas-Gemisches bei Überhitzung der
Lagerwelle des Tankmischers 47.
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Erfindungsgemäß ist daher
ein redundantes Sicherungssystem mit mehreren Messsystemen und mehreren
Abschaltwegen bzw. Abschaltkreisen vorgesehen. Gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel
sind drei Messsysteme 10, 20, 30 sowie
zwei Abschaltkreise vorgesehen. Das erste Messsystem 10 ist
in einem vertikal in das Tankinnere hinein ragenden Peilrohr 11 angeordnet
und umfasst einen Verdränger 12,
dessen Schwankungen der Auftriebskraft, die sich mit dem Füllstand ändert, ermittelt
wird, s. obigen Ausführungen
zum Gerät
854 ATG Füllstandsmessgerät der Firma
Enraf B. V, wobei vorzugsweise dieses oder ein ähnlich arbeitendes Gerät zum Einsatz
kommen kann. Am oberen Kopfende des Peilrohrs 11 ist eine
Prozessoreinheit 13 untergebracht, welche die Füllstände aufgrund
der Messsignale berechnet. Das Gerät verfügt vorzugsweise über vier
Füllstandsgrenzschalter,
welche hier einem oberen Alarmfüllstand
A1, einem unteren Alarmfüllstand
A2, einem oberen Abschalt-Füllstand
OA und einem unteren Abschalt-Füllstand
UA zugeordnet sind. Wird beispielsweise der untere Alarmfüllstand A2
unterschritten, wird ein entsprechendes Alarmsignal durch die Prozessoreinheit 13 generiert.
Die Prozessoreinheit 13 liefert stets die aktuellen Füllstandswerte
aufgrund der Position des Verdrängers 12.
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Zwei
Signalleitungen 18, 19 gehen von der Prozessoreinheit 13 des
ersten Messsystems 10 ab. Die Leitung 18 führt zu einem
zentralen Steuerungsmodul 2, das vorliegend in einem Schalthaus
S angeordnet ist. Die Leitung 19 führt zu einer Zentralrechnereinheit 3,
die vorliegend in einer Messwarte M untergebracht ist.
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Das
erste Messsystem 10 gibt über die Leitung 18 sowohl
für den
Fall des Erreichens des oberen Abschalt-Füllstandes OA als auch des unteren Abschalt-Füllstandes
UA ein Abschaltsignal an das zentrale Steuerungsmodul 2.
Für den
erstgenannten Fall erteilt das zentrale Steuerungsmodul 2 sowohl einen
Abschaltbefehl über
eine Leitung 41 an den Motor 42 der Tankzulaufpumpe 51 als
auch einen Abschaltbefehl über
eine Leitung 43 an den Motor 44 des Ventils 52.
Für den
Fall des Erreichens des unteren Abschalt-Füllstandes
UA erteilt das zentrale Steuerungsmodul 2 einen Abschaltbefehl
an den Motor 46 des Tankmischers 47.
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Die
Zentralrechnereinheit 3, die über die Leitung 19 die
momentanen (auch unkritischen) Füllstände erhält, ist über eine
Leitung bzw. einen Bus 5 mit einem Prozessleitsystem 4 verbunden,
welches seinerseits über
einen Bus 6 mit dem zentralen Steuerungsmodul 2 verbunden
ist.
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Auf
der Zentralrechnereinheit 3 läuft vorzugsweise die ENTIS-Software
der o. g. Firma Enraf B. V., welche die Signale vom ersten Messsystem 10 verwertet.
Die Zentralrecheneinheit 3 wertet die Füllstandswerte ggf. weiter aus,
bringt entsprechende Daten für
das Bedienpersonal in der Messwarte M zur Anzeige und vergleicht,
ob die Signale von dem ersten Messsystem 10 den in der
Software der Zentralrechnereinheit 3 eingestellten Abschaltgrenzen entsprechen.
Wenn dies der Fall ist, insbesondere bei auf OA und UA eingestellten
Abschaltgrenzen, werden über
das Prozessleitsystem entsprechende Abschaltbefehle an das zentrale
Steuerungsmodul 2 übermittelt
und von diesem wiederum die Motoren 41, 44 (bei
drohender Überfüllung) bzw. 46 (bei
drohender Unterfüllung)
abgeschaltet.
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Der
oben genannte Signalweg „erstes
Messsystem 10 – Signalleitung 19 – Zentralrechnereinheit 3 – ggf. Signalleitung 15 mit
Prozessleitsystem 5 – Busleitung 6 – zentrales
Steuerungsmodul 2 – Signalleitungen 41, 43, 45 – Abschaltung
von Tankzulauf 50, Ventil 52, Tankmischer 48" ist im Sinne der
vorliegenden Erfindung der zweite Abschaltkreis bzw. Abschaltweg.
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Zur
Realisierung einer Messredundanz zur Überfüllsicherung wird ein zweites
Messsystem 20 verwendet, welches vorliegend als Schwingungssystem
mit zwei Schwingstäben 21 der
oben genannten Art ausgebildet ist, d. h. es werden das Dämpfungsverhalten
und insbesondere Dämpfungsänderungen ermittelt.
Im in 1 gezeigten Fall ist das Messsystem 20 im
Bereich der Tankdecke angeordnet. Falls eine voreingestellte Alarmfüllschwelle
erreicht ist, sendet das zweite Messsystem 20 ein Abschaltsignal über eine
Leitung 29 an das zentrale Steuerungsmodul 2,
welches wiederum eine Abschaltung der Motoren 42 und 44 auslöst. Das
zweite Messsystem 20 ist vorzugsweise ein Gerät nach der
Art des oben genannten „Liquiphant”.
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Die
oben genannten Signalwege „erstes, zweites
Messsystem 10, 20 – Signalleitungen 18, 29 – zentrales
Steuerungsmodul 2 – Signalleitungen 41, 43, 45 – Abschaltung
von Tankzulauf 50, Ventil 52, Tankmischer 48" ist im Sinne
der vorliegenden Erfindung der erste Abschaltkreis bzw. Abschaltweg.
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Zur
Realisierung einer Messredundanz zur Unterfüllsicherung ist ein drittes
Messsystem 30 im Einsatz. Dieses ist als Schwimmerschalter
ausgebildet, s. obige Ausführungen.
Vorliegend ist der Schwimmerschalter in einem Bezugsgefäß untergebracht,
das über
zwei am Lagertank 1 angebrachte Rohrleitungen 31 gespeist
wird. Das dritte Messsystem 30 ist vorzugsweise ein Tuffy® T3
der Firma Magnetrol oder ein entsprechend arbeitendes Gerät. Bei Unterschreiten
eines unteren Abschaltfüllstandes (entspricht
der unteren gestrichelten Linie), die hier dem unteren Abschalt-Füllstand
UA entspricht, schaltet der Schwimmerschalter und übermittelt
ein entsprechendes Signal über
eine Leitung 39 an den Motor 46 des Tankmischers 47.
Der Motor 46 weist hierzu ein eigenes Steuermodul auf,
angedeutet durch das Kürzel „M/S”.
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Der
Abschaltzweig „drittes
Messsystem 30 – Leitung 39 – Tankmischer 47" ist gemäß der hier
verwendeten Terminologie Bestandteil des ersten Abschaltkreises
bzw. Abschaltweges, da eine direkte Abschaltung dieses Stellgliedes
ohne Einbeziehung der Zentralrecheneinheit 3 vorgenommen
wird.
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Das
mit der Zentralrechnereinheit 3 verbundene Prozessleitsystem 4 erhält bevorzugt über das Bussystem 6 Informationen
von dem zentralen Steuermodul 2 zu Alarmierungen, Abschaltungen
und Laufmeldungssignalen, welche wiederum in der Messwarte M zur
Anzeige gebracht werden können.
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In
der 2 ist eine raumsparende und kostengünstige Einbaulösung für das erste
und das zweite Messsystem 10, 20 schematisch wiedergegeben.
Beide Messsysteme 10, 20 sind hier in dem Peilrohr 11 angeordnet,
das mittels einer Flanschverbindung 15 an der Oberseite
des Lagertanks 1 befestigt ist. Beide Messsysteme 10, 20 beeinflussen
sich hier gegenseitig nicht. Das erste, auf dem Verdrängerprinzip
beruhende Messsystem 10 reicht tief in den Lagertank 1 hinein,
da es möglichst
alle Füllstände registrieren
soll. Das zweite, auf dem Schwingungsdämpfungsverhalten der Stäbe 21 basierende
Messsystem 20 hingegen spricht bei Erreichen des oberen Abschalt-Füllstandes an (s. OA in 1).
Für den Einbau
des zweiten Messsystems 20 sind hier keine Schweißarbeiten
oder sonstige einen Ausfall bedingende Arbeiten am Lagertank 1 vonnöten.
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Gemäß dem vorstehenden
Ausführungsbeispiel
wird zusätzlich
zu dem Verdrängersystem
im Peilrohr (Enraf-System) ein Standgrenzschalter mit Schwingungssystem
(Liquiphant) als zweite Überfüllsicherung
eingebaut. Damit wird gewährleistet,
dass zwei Sensoren bzw. Messsysteme auf eine Überfüllung hinweisen. Mit dem oben
beschriebenen System zur Überfüllsicherung
werden drei Meldungen mit zwei voneinander unabhängigen Syste men realisiert:
Das erste Messsystem 10, basierend auf einer Tankgutverdrängung, gibt
einen Schaltbefehl an das ausfallsichere Steuerungsmodul 2 (erste
Meldung), ebenso das zweite Messsystem 20, das auf einer Schwingungsänderung
basiert (zweite Meldung). Die dritte Meldung wird über die
Zentralrechnereinheit 3, die an das erste Messsystem 10 angeschlossen
ist, generiert. Auch für
die Unterfüllsicherung
stehen drei Meldungen zur Verfügung:
Die erste und dritte Meldung werden bei Unterfüllung wiederum von dem ersten
Messsystem 10 erzeugt, zum einen durch direkte Abschaltung über das
Steuerungsmodul 2, zum anderen über die Zentralrechnereinheit 2,
die danach ebenfalls einen Abschaltbefehl an das Steuerungsmodul 2 gibt.
Die zweite Meldung wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch das dritte
Messsystem 30 mit dem Schwimmerschalter erzeugt, der direkt
mit dem Motor 46 des Tankmischers 47 verbunden
ist.
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Mit
der Erfindung bietet sich die Möglichkeit, ein
Tanklager weiter zu automatisieren. Der Einbau des zweiten Messsystems 20 kann
kostengünstig während des
Betriebs erfolgen, da es in das Peilrohr 11 des ersten
Messsystems 20 eingebaut werden kann. Kostenintensive Schweißungen am
Tank entfallen. Damit wird auch ein Gefahrenpotential ausgeschlossen.
Die vorgestellte Lösung
für eine
redundante Abschaltsicherung für
ein automatisiertes Tanklager ist zudem extrem kostengünstig
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Die
Erfindung wurde anhand eines Ausführungsbeispiels detailliert
erläutert.
Abwandlungen der Erfindungen innerhalb der Ansprüche sind ebenfalls von der
Erfindung mitumfasst.