DE102004036359B4 - Verfahren zur Ermittlung einer Aussage über die Sicherheit einer mit einer Schwingsonde in einem Behälter durchgeführten Flüssigkeits-Füllstandsmessung - Google Patents

Verfahren zur Ermittlung einer Aussage über die Sicherheit einer mit einer Schwingsonde in einem Behälter durchgeführten Flüssigkeits-Füllstandsmessung Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Ermittlung einer Aussage über die Sicherheit einer mit einer Schwingsonde (1) in einem Behälter zum Erkennen der zwei Zustände: „Behälter leer", „Behälter voll" anhand eines Nichtunterschreitens oder Unterschreitens einer vorbestimmten Schaltresonanzfrequenz (SF) durchgeführten Flüssigkeits-Füllstandmessung, wobei während einer Messung fortlaufend die Resonanzfrequenz der Schwingung der Schwingsonde (1) zur Ableitung einer Aussage über die Messsicherheit ausgewertet und dabei auf eine unsichere Messung geschlossen wird, wenn die Resonanzfrequenz in einem als unsicher eingestuften Frequenzbereich, der die Schaltresonanzfrequenz (SF) umgibt, liegt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Aussage über die Sicherheit einer mit einer Schwingsonde in einem Behälter durchgeführten Flüssigkeits-Füllstandmessung.
  • In der EP 0 985 916 A1 ist beispielsweise eine Schwingsonde beschrieben, die in einem weiten Anwendungsbereich, d. h. in vielen verschiedenen Medien einsetzbar ist und im wesentlichen ein in einer Öffnung eines das Medium enthaltenen Behälters verschraubbares Gehäuse, ein in den Behälter hineinragendes Schwingelement, eine an ihrem Rand fest in das Gehäuse eingespannte Membran, an der das Schwingelement befestigt ist, und einen elektromechanischen Wandler zur Anregung der Membran zu Schwingungen in Abhängigkeit von einem an dem Wandler anliegenden Sendesignal und zum Empfangen und Umwandeln von den Schwingungen der Membran in ein elektrisches Empfangssignal umfasst. Aufgrund der Schwingungen der Membran führt das Schwingelement, das bekannterweise zwei an der Membran befestigte Schwingstäbe aufweisen kann, Schwingungen aus. Wenn im eingebauten Zustand das Schwingelement mit einem in den Behälter angeordneten Medium bedeckt ist, ist dessen Schwingung gedämpft. Es ändern sich die Schwingungsresonanzfrequenz der Vorrichtung und die Schwingungsresonanzamplitude des Schwingelementes, wenn der Pegel des Mediums im Behälter absinkt. Ein Absinken der Schwingungsresonanzfrequenz und/oder der Schwin gungsresonanzamplitude unter einen festgesetzten Referenzwert wird von einer nachgeschalteten Auswerte-Elektronik erkannt und zur Anzeige gebracht und/oder zur Auslösung eines Schaltvorganges verwendet.
  • Aus der DE 102 03 461 A1 geht ein Verfahren zur Feststellung und/oder Überwachung eines vorbestimmten Füllstandes eines Mediums in einem Behälter mit einer in dem Behälterinnenraum angeordneten Schwingstab-Sonde, die Bestandteil eines elektromechanischen Schwingungssystems ist, hervor. Zur Grenzstand-Detektion wird dabei das Schwingungssystem jeweils angeregt und es werden eine oder mehrere charakteristische Kenngrößen der Reaktion des Schwingungssystems auf diese Anregung gemessen und ausgewertet.
  • Aus der DE 101 31 081 A1 geht eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Füllstandes eines Mediums in einem Behälter hervor, bei der eine Antriebs-/Empfangseinheit, die unmittelbar an dem schwingfähigen System befestigt ist und sie in vorgegeben Zeitintervallen oder kontinuierliche zu Schwingungen in zumindest einer ihrer Eigenmoden anregt, wobei zur Überwachung des Füllstandes eine Auswertung durch zusätzliche Mittel, beispielsweise durch Anregung in wenigstens zwei unterschiedlichen Moden (höherfrequente und tieferfrequente Moden) oder durch Auswertung des Abklingverhaltens der für eine bestimmte Zeitspanne angeregten schwingfähigen Einheit ermittelt wird. Eine Erfassung von Materialansatz an dem schwingfähigen System wird durch Ausnutzung der Tatsache erkannt, dass höherfrequente und tieferfrequente Moden im Falle einer Ansatzbildung unterschiedlich stark bedämpft werden. Es gibt Moden, deren Schwingverhalten von einer Ansatzbildung stark beeinflusst wird, während sich bei anderen Moden keine oder nur geringe Abhängigkeiten von der Ansatzbildung im Schwingverhalten bemerkbar machen.
  • Aus der DE 102 42 970 A1 geht ein Vibrations-Füllstandssensor hervor, der eine Einrichtung umfasst, mit der eine Störung des mechanischen Schwingers des Füllstandssensors feststellbar und anzeigbar ist. Hierzu überwacht die Einrichtung die Amplitude der Schwingbewegung des mechanischen Schwingers und überprüft anhand einer Plausibilitätsprüfung in einem Mikroprozessor, ob die gemessene Amplitude bei der jeweiligen Schwingfrequenz einem normalen Betriebszustand entspricht oder nicht. Wenn dies nicht der Fall ist, wird angezeigt, dass eine Störung vorliegt.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin ein relativ einfaches Verfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe fortlaufend eine Aussage über die Sicherheit einer gerade mit einem Schwingungssystem durchgeführten Messung getroffen werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patenanspruches 1 gelöst.
  • Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass dem Betreiber eines Schwingungssystems zur Ermittlung des Füllstandes in einem Behälter erstmals fortlaufend eine Aussage über die Sicherheit der Füllstandsmessung gegeben wird, wobei vorteilhafter Weise eine Verringerung dieser Messsicherheit so früh wie möglich erkennbar gemacht und angezeigt wird. Dadurch wird eine vorbeugende Wartung ermöglicht, die die Folgen einer Fehlmessung (z. B. ein Fehlverhalten des Materialprozesses mit hohen Folgekosten) vermeidbar macht. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass sich durch die Bereitstellung der fortlaufenden Aussage während der gesamten Füllstandsmessung eine Historie der Messung über der Zeit aufzeichnen lässt, wodurch eine zusätzliche Analyse ermöglicht wird. Beispielsweise kann eine Messstelle anhand dieser Historie aufgrund der aufge zeichneten, zurückliegenden Aussagewerte beurteilt werden, wobei eine Aussage über die in Zukunft zu erwartende Messsicherheit getroffen werden kann. Insbesondere ist die vorliegenden Erfindung bei einem längeren Einsatz von Schwingsystemen, bei dem eine schleichende Verschlechterung der Messsicherheit erfolgt, vorteilhaft.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
  • Im folgenden werden die Erfindungen und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens bei der Anwendung bei Feststoff-Schwingsonden;
  • 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Erfindung beim Einsatz bei Flüssigkeits-Schwingsonden;
  • 3 ein Blockschaltbild zur Erläuterung der Erfindung.
  • Zu der Erfindung führten die folgenden Überlegungen. Es können die Resonanzamplitude und/oder die Resonanzfrequenz eines zu Schwingungen angeregten Schwingungssystems verwendet werden, um eine Aussage über die Sicherheit der Füllstandsmessung zu erreichen. Zusätzliche Anregungen des Schwingungssystems sind dabei nicht erforderlich. Die aufgrund der Resonanzfrequenz und ggf. der Resonanzamplitude fortlaufend getroffene Aussage über die Sicherheit der Füllstandsmessung wird bei der vorliegenden Erfindung dem Betreiber fortlaufend als Ausgangsgröße zur Verfügung gestellt und/oder wird zur automatischen oder manuellen Nachjustierung des Schaltpunktes, d. h. des Übergangspunktes zwischen den Zuständen „Behälter voll" und „Behälter leer", verwendet.
  • Im folgenden wird im Zusammenhang mit der 1 die Anwendung bei Feststoff-Schwingsonden näher erläutert. Dabei taucht das an sich bekannte Schwingsystem 1, bei dem es sich beispielsweise, wie in der 3 dargestellt, um eine Schwinggabel oder auch um einen Stab- oder Rohrschwinger handeln kann, in das Füllgut eines Behälters ein, wobei es sich bei diesem Füllgut um partikel-, pulver- oder granulatförmige Feststoffe handeln kann. Die Schwingsonde 1 wird in Resonanz betrieben, wobei gemäß 1 die Resonanzamplitude der Schwingung der Schwinggabel 1 in Abhängigkeit von der Resonanzfrequenz ermittelt wird.
  • Der Abstand der Resonanzamplitude der Schwingung eines ungedämpften Schwingers von der Resonanzamplitude (Schaltresonanzamplitude) bei der ein Schaltsignal ausgelöst wird, soll möglichst groß sein. Dies ist wichtig, um eine sichere Messung durchführen zu können. Beim Betrieb eines Schwingungssystems bzw. einer Schwingsonde, insbesondere beim Langzeitbetrieb derselben, kann die Resonanzamplitude der Schwingung im ungedämpften Zustand durch einige Parameter beeinflusst werden. Dazu gehören insbesondere auftretende, bleibende mechanische Verformungen des Schwingungssystems, Temperaturänderungen, Alterungen des Schwingungssystems, Materialermüdungen und Korrosion. Die wesentliche Beeinflussung des Schwingungssystems erfolgt aber durch das zu messende Medium selbst, das sich auf dem schwingenden Teil des Schwingungssystems, insbesondere auf den Schwinggabeln, anhäufen und dort anbacken kann. Dies führt zu einer Reduzierung der Resonanzamplitude. Vor allem Materialanbackungen können sich im Laufe der Zeit aufbauen und somit die Resonanzamplitude immer weiter reduzieren. Eine Gefahr besteht dabei darin, dass der Betreiber des Schwingungssystems von diesen Anbackungen unter Umständen solange nichts bemerkt, bis die Resonanzamplitude soweit reduziert ist, dass das eine Fehlmessung anzeigende Schaltsignal ausgelöst wird und somit eine Fehlmessung erfolgt.
  • Es kann nun ein erster Bereich SM festgelegt werden, in dem die jeweils gemessenen Werte (z. B. Wert „1", Wert „2", Wert „4") jeweils eine sichere Messung anzeigen.
  • Wenn die Resonanzamplitude im Laufe der Messung bis zu einem Wert B abfällt, wird ein Bereich UM erreicht, der eine unsichere Messung anzeigt. Alle Werte dieses kritischen Bereiches lassen auf eine unsichere Messung schließen und deuten daraufhin, dass bei einem weiteren Absinken der Resonanzamplitude bis zu einem Wert SA (Schaltresonanzamplitude) das das Erreichen einer Fehlmessung anzeigende Schaltsignal bevorsteht. Der Betreiber kann also dann, wenn noch ein ausreichender Abstand zwischen der Resonanzamplitude SA und dem Wert B der Schaltresonanzamplitude besteht, d. h. also wenn der Bereich UM genügend groß ist, vor dem Auftreten von Fehlmessungen, Vorkehrungen zur Vermeidung solcher Fehlmessungen treffen. Die Werte „3" und „5" der 1 zeigen eine solche unsichere Messung an. Bei der Auswertung nur der Resonanzamplitude der Schwingung kann also auf eine unsichere Messung geschlossen werden, wenn der jeweils gemessene Wert im Bereich UM, d. h. also nahe über der Schaltresonanzamplitude SA liegt.
  • Durch die zusätzliche Auswertung der Resonanzfrequenz der Schwingung kann vorteilhafter Weise weitergehend eine Aussage über die Art des Materialansatzes auf der Schwingsonde getroffen werden. Dies ist im unsicheren Bereich UM sinnvoll. Ein Anbacken von schweren oder auch feuchten Material führt zu einer merklichern Verringerung der Resonanzfrequenz.
  • Eine sich an den Gabeln der Schwingsonde aufbauende Brücke aus einem leichten Material reduziert die Resonanzamplitude wesentlich. Die Resonanzfrequenz wird dagegen aber nur unwesentlich beeinflusst.
  • Beispielsweise zeigt der Wert „1" in 1 die Schwingung einer Schwingsonde ohne Materialansatz an. Der Wert „2" betrifft die Schwingung einer Schwingsonde mit einem unkritischen Materialansatz aus einem schweren Material, während der Wert „4" die Schwingung der Schwingsonde mit einer unkritischen Brückenbildung aus einem leichten Material anzeigt. Es ist erkennbar, dass im Falle des Wertes „2" sich sowohl die Resonanzamplitude als auch die Resonanzfrequenz im sicheren Bereich SM verringert haben.
  • Beispielsweise zeigt der Wert „3" des unsicheren Bereiches UM einen kritischen Ansatz aus schwerem Material an der Schwingsonde an und bezeichnet der Wert „5" des Bereiches UM eine kritische Brückenbildung aus einem leichten Material an der Schwingsonde. Im Falle des Wertes „4" hat sich nur die Resonanzamplitude im sicheren Bereich SM verringert. Entsprechend haben sich im Falle des Wertes „3" die Resonanzamplitude und die Resonanzfrequenz, dagegen im Falle des Wertes „5" nur die Resonanzamplitude, jeweils im unsicheren Bereich UM verringert.
  • Somit kann, wenn zusätzlich zur Änderung der Resonanzamplitude auch die Änderung der Resonanzfrequenz bewertet wird, eine sichere Aussage über einen Materialansatz (Änderung der Resonanzamplitude und der Resonanzfrequenz) oder eine Aussage über eine Brückenbildung (Änderung im wesentlichen nur der Resonanzamplitude) getroffen werden.
  • Der Betreiber kann im sicheren Bereich SM vorteilhafter Weise den Schwingbetrieb der Schwinggabel kurzzeitig unterbrechen und den Materialansatz bzw. die Materialbrücke beseitigen, so dass der Schwingbetrieb vor unerwünschten Fehlmessungen im Bereich SM fortgesetzt werden kann.
  • Der Abstand zwischen der Schaltresonanzamplitude SA und dem Grenzbereich B zwischen dem Bereich SM (sichere Messung) und dem Bereich UM (unsichere Messung) muss ausreichend groß sein, damit nicht jede Messung entweder als sicher oder als fehlerhaft eingestuft wird und eine schleichende Verschlechterung oder eine Anwendung im Grenzbereich der Funktion nicht erkannt wird.
  • Im folgenden wird im Zusammenhang mit der 2 das vorliegende Verfahren bei der Anwendung bei Flüssigkeits-Schwingsonden näher erläutert. Bei Schwingsonden zur Detektion von Flüssigkeiten wird die Resonanzfrequenz der Schwingung gemessen. Unterschreitet diese einen vorbestimmten Wert SF (Schaltresonanzfrequenz) wird das Schaltsignal ausgelöst.
  • Der Abstand der Resonanzfrequenz der Schwingung eines ungedämpften Schwingers in der Form einer Schwinggabel von der Schaltresonanzfrequenz, bei der das Schaltsignal ausgelöst wird, soll möglichst groß sein. Dies ist wichtig, um eine sichere Messung ausführen zu können. Im Betrieb wird die Resonanzfrequenz der Schwingung im ungedämpften Zustand durch einige Parameter beeinflusst. Hierzu gehören Fertigungstoleranzen, die Temperatur, Alterungserscheinungen, Materialermüdungen und Korrosion. Die Schaltresonanzfrequenz wird dabei so festgelegt, dass sich im Betrieb ein ausreichender Abstand zu der Resonanzfrequenz des ungedämpften Schwingers unter Berücksichtigung dieser Einflussparameter ergibt.
  • Eine Korrosion der Schwinggabel führt zu einer Erhöhung der Resonanzfrequenz aufgrund der durch die Korrosion reduzierten Masse der schwingenden Metallteile.
  • Die Viskosität des zu messenden flüssigen Mediums bestimmt nun die Änderung der Resonanzfrequenz der Schwingung beim Eintauchen in dieses Medium. Eine geringe Viskosität des Mediums kann dazu führen, dass die Schaltresonanzfrequenz nicht ganz erreicht wird, was zu einer Fehlmessung führt, oder dass die Schaltresonanzfrequenz nur leicht unterschritten wird und somit ein unsicherer Messzustand auftritt.
  • Ein Materialansatz auf der Schwingsonde im nicht eingetauchten Zustand kann dazu führen, dass die Resonanzamplitude der Schwingung so stark bedämpft wird, dass sich die Schwingung nicht mehr aufrecht erhalten lässt und somit eine Fehlmessung erfolgt. Dieser Materialansatz kann sich im Laufe der Zeit aufbauen und somit die Resonanzamplitude der Schwingung immer weiter reduzieren. Der Betreiber merkt von diesem Vorgang unter Umständen so lange nichts, bis die Resonanzamplitude der Schwingung soweit reduziert ist, dass ein Anschwingen nach dem Freiwerden der Schwingsonde aus dem Material nicht mehr erfolgen kann und somit eine Fehlmessung erfolgt.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die Auswertung der Resonanzfrequenz der Schwingung der Schwingsonde in der folgenden Weise ausgeführt. Liegt der gemessene Wert der Resonanzfrequenz nahe über oder nahe unter der Schaltresonanzfrequenz SF, d. h. also im Bereich UM1' oder im Bereich UM2', so lässt sich auf eine unsichere Messung schließen.
  • Durch die zusätzliche Auswertung der Resonanzamplitude der Schwingung lässt sich ein Materialansatz detektieren, der eine leichte Verringerung der Resonanzfrequenz bewirkt, aber eine wesentliche Verringerung der Resonanzamplitude der Schwingung.
  • Ein zu hoher Materialansatz könnte eine Fehlmessung dadurch auslösen, dass die Schwingung nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, wobei somit ein Anschwingen nach dem Freiwerden der Schwingsonde aus dem viskosen Material nicht mehr erfolgen kann. Ein schleichender Aufbau eines solchen Materialansatzes lässt sich somit erkennen.
  • Es ist von Bedeutung, das ein ausreichender Abstand zwischen der Schaltresonanzfrequenz SF und dem Grenzbereich B1' bzw. B2' zwischen einer sicheren Messung SM1' bzw. SM2' und einer unsicheren Messung UM1' bzw. UM2' vorhanden sein muss, da sonst jede Messung entweder als sicher eingestuft wird oder nicht funktioniert. Eine schleichende Verschlechterung oder eine Anwendung im Grenzbereich der Funktion wäre daher nicht erkennbar.
  • In der 2 bezeichnen im sicheren Bereich SM1' bei leerem Behälter der Wert „1" die Schwingung einer Schwingsonde ohne Materialansatz und ohne Materialbedeckung und der Wert „2" die Schwingung einer Schwingsonde mit unkritischem Materialansatz und ohne eine Materialbedeckung. Im unsicheren Bereich UM1' bezeichnen der Wert „3" die Schwingung einer Schwingsonde mit kritischem Materialansatz und ohne Materialbedeckung (starke Bedämpfung der Resonanzamplitude). Bei einer Schwingsonde mit einer Materialbedeckung bezeichnet der Wert „5" im unsicheren Bereich UM2' die Schwingung einer Schwingsonde mit einer Materialbedeckung bei einer kritischen niedrigen Viskosität oder bei Korrosion der Schwinggabel. Der Wert „6" der Schwingung der Schwingsonde im sicheren Bereich SM2' bezeichnet die Schwingung einer Schwingsonde bei vollem Behälter mit Materialbedeckung bei einer ausreichenden Viskosität, während der Wert „7" im unsicheren Bereich UM2' die Schwingung einer Schwingsonde mit Materialbedeckung bei einer kritisch hohen Viskosität oder die Schwingung bei einer ausreichenden Viskosität und einem zusätzlichen kritischen Materialansatz (Starke Bedämpfung der Resonanzamplitude) bezeichnet. Der Wert „8" im Bereich FM2' einer Falschmessung bei vollem Behälter bezeichnet eine nicht mehr mögiche Schwingung bei zu hoher Viskosität oder bei einer ausreichenden Viskosität und einem zusätzlichen, zu hohen Materialansatz (zu starke Dämpfung der Resonanzamplitude – Falschmessung durch Abreißen der Schwingung). Schließlich bezeichnet der Wert „4" die Schwingung einer Schwingsonde im Bereich FM1' einer Falschmessung bei leerem Behälter mit einem zu hohen Materialansatz (zu starke Bedämpfung der Resonanzamplitude-Falschmessung durch Abreißen der Schwingung).
  • Wenn man nur die Resonanzfrequenz der Schwingung auswertet, kann man auf eine unsichere Messung schließen, wenn der gemessene Wert nahe über oder unter der Schaltresonanzfrequenz SF im unsicheren Bereich UM1' oder UM2' liegt (Werte „5").
  • Durch die zusätzliche Auswertung der Resonanzamplitude der Schwingung lässt sich ein Materialansatz detektieren, der eine leichte Verringerung der Resonanzfrequenz, jedoch eine beträchtliche Verringerung der Resonanzamplitude der Schwingung bewirkt. Dies ist von Bedeutung, weil ein zu hoher Materialansatz eine Fehlmessung verursachen könnte, wobei die Schwingung nicht mehr aufrecht erhalten werden könnte und somit ein Anschwingen nach dem Freiwerden der Schwingsonde aus dem Material nicht mehr erfolgen könnte. Ein schleichender Aufbau eines solchen Materialansatzes lässt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren somit erkennen.
  • Es muss ein ausreichender Abstand zwischen der Schaltresonanzfrequenz SF und dem Grenzbereich B1' bzw. B2' zwischen dem Bereich SM1' bzw. SM2' (sichere Messung) und dem Bereich UM1' bzw. UM2' (unsichere Messung) vorhanden sein, da sonst jede Messung entweder als sicher oder als fehlerhaft eingestuft wird. Eine schleichende Verschlechterung oder eine Anwendung im Grenzbereich der Funktion wäre somit nicht erkennbar.
  • Im folgenden wird nun im Zusammenhang mit dem Blockschaltbild der 3 die Auswertung der nach dem vorliegenden Verfahren ermittelten Aussagewerte und Schaltsignale näher erläutert. Die dabei entstehenden Ausgangsignale können einzeln oder in Kombination erzeugt und angewendet werden.
  • In der 3 ist eine Schwingsonde mit 1 bezeichnet. Der Schwingsonde 1 wird in an sich bekannter Weise über eine Leitung 3 ein Anregungssignal AS, vorzugsweise durch eine Verstärkerstufe 5 verstärkt zugeführt. Über eine Leitung 2 wird ein von der Schwingsonde 1 erzeugtes Sensorsignal SS einer Verstärkerstufe 4 zugeführt, wie dies ebenfalls bekannt ist. Das so gewonnene Signal S (Resonanzamplituden- oder Frequenzsignal) wird dem Schaltausgang 6 zugeführt. Es signalisiert die Zustände „Behälter voll" bzw. „Behälter leer".
  • Der Schaltausgang 8, bei dem es sich um einen üblichen Relaisschalter oder um einen Halbleiterschalter handeln kann, zeigt den Zustand „sichere Messung" (SM bzw. SM1' bzw. SM2') oder „unsichere Messung" (UM bzw. UM1' bzw. UM2') an. Dabei kann die Bereichsfestlegung in dem dem Schaltausgang 8 vorgeschalteten Steuerkreis 7, dem das Signal S zugeführt wird, eingestellt werden. Der Übergangsbereich zwischen den genannten Zuständen kann beliebig gewählt werden.
  • Die Zustände des Schaltausganges 9, der dem Schaltausgang 7 entspricht, können auch über optische Leuchtmittel 10 angezeigt werden. Beispielsweise kann eine Leuchtdiode 10 die unterschiedlichen Bereiche (SM, SM1', SM2' bzw. UM, UM1', UM2') durch verschiedene Leuchtzustände ,Blinken' oder ,Aus' anzeigen. Es ist auch denkbar, mehrere Leuchtmittel als Kette aufzubauen und somit eine weitere Unterteilung der Bereiche anzuzeigen.
  • Es ist auch denkbar, eine Nachjustierung des Schaltpunktes (SA bzw. SA') sowie der Bereichsgrenzen zwischen einem sicheren und einem unsicheren Betrieb (SM und UM bzw. SM1' und UM1' bzw. SM2' und UM2') automatisch oder manuell aufgrund der vorhergehenden Analyse mittels der Resonanzamplitude/Resonanzfrequenz zu realisieren.
  • Die Resonanzamplitude der Schwingung der als Feststoff-Schwingsonde ausgestalteten Schwingsonde 1 oder die Resonanzfrequenz der Schwingung der als Flüssigkeits-Schwingsonde ausgestalteten Schwingsonde 1 kann direkt als ein im Bereich von beispielsweise 4 bis 20 Milliampere liegendes analoges Signal ausgegeben werden, das aus dem Signal S (Frequenz- oder Resonanzamplitudensignal) in einem Aufbereitungskreis 11 erzeugt und am Ausgang 12 bereitgestellt wird. Dabei ist es denkbar, dass der niedrigste Wert, beispielsweise 4 Milliampere der Resonanzamplitude einer abgerissenen (vollständig gedämpften) Schwingung bei der Feststoff-Schwingsonde oder entsprechend einer sehr geringen Resonanzfrequenz bei der Flüssigkeits-Schwingsonde und der Wert 20 Milliampere einer sehr hohen Resonanzamplitude bei der Feststoff-Schwingsonde oder entsprechend einer sehr hohen Resonanzfrequenz bei der Flüssigkeits-Schwingsonde entsprechen. Der Betreiber kann daher beispielsweise die Bereichsgrenzen zur Meldung des Überganges von einer sicheren zu einer unsicheren Messung je nach Anwendung selbst wählen.
  • Die Resonanzfrequenz und/oder die Resonanzamplitude können auch aus dem Signal S in einem Aufbereitungskreis 13 für eine Busschnittstelle 15 digital aufbereitet werden. Beispielsweise können die so erzeugten digitalen Signale auch in einem Datenlogger 14 weiterverarbeitet werden. Dies bedeutet, dass die Bewertung der Resonanzfrequenz- und/oder Resonanzamplituden-Situation, d. h. also die Einteilung der Bereichsgrenzen, bereits im Gerät ausgeführt wird, so dass der Betreiber eine Klartextinformation über den Gerätezustand erhält, ohne die Resonanzfrequenz und/oder Resonanzamplitude direkt selbst auswerten zu müssen.
  • Ferner kann eine geräteinterne Aufzeichnung der Historie der Resonanzfrequenz- und/oder die Resonanzamplituden-Situation und/oder der zeitlichen Häufigkeiten, in denen eine unsichere Messung vorgelegen hat, durch Abspeichern und Auswerten der digitalisierten Signale S erfolgen und abrufbar gemacht werden. Aus diesen Aufzeichnungen kann dann eine Aussage über die zukünftige Messsicherheit abgeleitet werden. Der Datenlogger 14 kann dazu beispielsweise die folgenden Daten festhalten: Auftreten eines unsicheren Messzustandes mit Datum, Zeitpunkt, zu diesem Zeitpunkt gültige Bereichsgrenzen und erfasste Messwerte (Resonanzresonanzfrequenz und/oder Resonanzresonanzamplitude).
  • Es ist auch denkbar, dass der Betreiber beispielsweise die Bereichsgrenzen zur Meldung des Übergangs von sicherer zu unsicherer Messung je nach Anwendung selbst wählt bzw. verändert.
  • Es wird darauf hingewiesen, dass das die jeweiligen Ausgangssignale der Schaltausgänge bzw. Ausgänge vor ihrer Ausgabe intern geglättet (z. B. verzögert) werden, um eventuell auftretende und nicht relevante Kurzzeitzustände auszublenden. Dies kann beispielsweise beim stets notwendigen Durchlaufen eines Bereiches unsicherer Messung (UM, UM1', UM2') während des Schaltvorganges erfolgen.
  • Es ist auch denkbar ein Nachjustieren der Schaltpunkte SA bzw. SF sowie der Bereichsgrenzen B, B1', B2' entweder automatisch oder manuell aufgrund der vorhergehenden Resonanzfrequenz- und/oder Resonanzamplituden-Analyse auszuführen.

Claims (8)

  1. Verfahren zur Ermittlung einer Aussage über die Sicherheit einer mit einer Schwingsonde (1) in einem Behälter zum Erkennen der zwei Zustände: „Behälter leer", „Behälter voll" anhand eines Nichtunterschreitens oder Unterschreitens einer vorbestimmten Schaltresonanzfrequenz (SF) durchgeführten Flüssigkeits-Füllstandmessung, wobei während einer Messung fortlaufend die Resonanzfrequenz der Schwingung der Schwingsonde (1) zur Ableitung einer Aussage über die Messsicherheit ausgewertet und dabei auf eine unsichere Messung geschlossen wird, wenn die Resonanzfrequenz in einem als unsicher eingestuften Frequenzbereich, der die Schaltresonanzfrequenz (SF) umgibt, liegt.
  2. Verfahren zur Ermittlung einer Aussage über die Sicherheit einer mit einer Schwingsonde (1) in einem Behälter zum Erkennen der zwei Zustände: „Behälter leer", „Behälter voll" anhand eines Nichtunterschreitens oder Unterschreitens einer vorbestimmten Schaltresonanzfrequenz (SF) durchgeführten Flüssigkeits-Füllstandmessung, wobei während einer Messung fortlaufend die Resonanzfrequenz der Schwingung der Schwingsonde (1) zur Ableitung einer Aussage über die Messsicherheit ausgewertet und dabei auf eine unsichere Messung geschlossen wird, wenn die Resonanzfrequenz in einem als unsicher eingestuften Frequenzbereich, der die Schaltresonanzfrequenz (SF) umgibt, liegt, und wobei im Rahmen der Füllstandsmessung zusätzlich die Resonanzam plitude der Schwingung der Schwingsonde (1) fortlaufend ermittelt wird, um eine Aussage über einen Materialansatz an der Schwingsonde (1) zu erhalten.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingsonde (1) die Form einer Schwinggabel aufweist.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem einem Schaltausgang (8) vorgeschalteten Steuerkreis (7) der Übergangsbereich zwischen den Zuständen „sichere Messung" oder „unsichere Messung" eingestellt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustände: „sichere Messung" oder „unsichere Messung" durch Leuchtmittel (10) angezeigt werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Aufbereitungskreis die ermittelte Resonanzfrequenz und/oder Resonanzamplitude aufbereitet und als die verschiedenen Zustände darstellendes analoges Signal an einem Ausgang zur Verfügung gestellt werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ausgangssignal (S) der Schwingsonde (1) in einem weiteren Aufbereitungskreis (13) für eine Busschnittstelle (15) digital aufbereitet wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Datenlogger (14) die aus dem Ausgangssignal (S) ermittelten Situationen der Resonanzfrequenz und/oder der Resonanzamplitude durch Abspeichern und Auswer ten der digital aufbereiteten Signale gespeichert und ausgewertet werden.
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