DE102008037664A1 - Inertisierung von Brennstoffzellensystemen - Google Patents

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Abstract

Brennstoffzellensystem, das mindestens einen Brennstoffzellenstapel aufweist und auf Betrieb mit einem Brenngas sowie einem gasförmigen Oxidans ausgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennstoffzellensystem als Komponente einen mit Luft versorgten, physikalisch arbeitenden Sauerstoffabtrenner besitzt; und dass die Abgabeseite des Sauerstoffabtrenners für Sauerstoff-reduziertes Gas an die Brenngaszuströmseite des Brennstoffzellenstapels und/oder die Oxidanzzuströmseite des Brennstoffzellenstapels angeschlossen ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Brennstoffzellensystem, das mindestens einen Brennstoffzellenstapel aufweist und auf Betrieb mit einem Brenngas sowie einem gasförmigen Oxidans ausgelegt ist.
  • Als Brennstoffzellenstapel bezeichnet man eine gestapelte Anordnung einzelner Brennstoffzellen; diese sind in der Regel elektrisch in Serie miteinander verbunden und mechanisch miteinander vereinigt. Die einzelnen Brennstoffzellen sind in der Regel untereinander im wesentlichen gleich ausgebildet. Jede einzelne Brennstoffzelle besitzt einen Elektrolytbereich, der zumeist eine schichtartige Konfiguration hat, einen Anodenbereich auf der einen Seite des Elektrolytbereichs, und einen Kathodenbereich auf der anderen Seite des Elektrolytbereichs. Bei den häufigsten Konfigurationen besitzt der Anodenbereich eine Anodenplatte mit einem vertieften Strömungskanalmuster für den Brennstoff und besitzt der Kathodenbereich eine Kathodenplatte mit vertieftem Strömungskanalmuster für das Oxidans. Zwischen der Anodenplatte und dem Elektrolytbereich befindet sich die Anode, die auf ihrer dem Elektrolytbereich zugewandten Seite mit einem Katalysator, in der Regel fein verteilt auf einem Katalysatorträger, versehen ist. Zwischen der Kathodenplatte und dem Elektrolytbereich befindet sich eine Kathode, die auf ihrer dem Elektrolytbereich zugewandten Seite mit einem Katalysator, typischerweise fein verteilt auf einem Katalysatorträger, versehen ist. In der Regel befindet sich zwischen zwei benachbarten, einzelnen Brennstoffzellen eine Bipolarplatte, die eine integrale Vereinigung der Anodenplatte der einen Brennstoffzelle und der Kathodenplatte der benachbarten Brennstoffzelle darstellt.
  • Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind die Brennstoffzellen ausgelegt auf Wasserstoff als Brennstoff und Luft als Oxidans. Der Wasserstoff und die Luft werden den Brennstoffzellen mit etwas oberhalb des Umgebungsdrucks liegendem Druck zugeführt.
  • Die Brennstoffzellen bzw. der Brennstoffzellenstapel werden in der Regel gekühlt, z. B. mit Luft oder einer Kühlflüssigkeit.
  • Wenn der Betrieb eines Brennstoffzellenstapels gestopt wird, befinden sich im Anodenraum Brenngas, das noch nicht oxidiert worden ist, und im Kathodenraum Luft. Sobald dem System kein Strom mehr entnommen wird, stellen sich hohe Elektrodenpotentiale ein, die zu einer raschen Degradation der Katalysatoren und letztendlich zu einem verfrühten Ausfall der betreffenden Brennstoffzelle führen können. Außerdem wandert bei gestopptem System im Laufe der Zeit Luft in die Anodenräume ein. Dadurch kann beim Neustart des Systems ohne geeignete Maßnahmen im Anodenraum ein Gemisch aus Brenngas und Luft entstehen, das bei einer Reaktion am Katalysator zu einer Schädigung des Katalysators bis hin zur Zerstörung der Brennstoffzelle führen kann.
  • Um den geschilderten Gefahren zu begegnen, gehört es zum Stand der Technik, die Anodengasräume beim Systemstop und/oder vor dem Systemstart mit einem inerten Gas zu spülen und zu füllen. Insbesondere hat man reinen Stickstoff als intertes Gas eingesetzt. Den Stickstoff hat man einem Druckbehälter entnommen, der periodisch befüllt oder ausgetauscht werden musste. Der Stickstoff-Druckbehälter ist schwer und sperrig. Das Austauschen oder befüllen erfordert Arbeitsaufwand und Mechanismen zum Aufmerksammachen auf einen rechtzeitigen Austausch oder eine rechtzeitige Befüllung.
  • Alternativ hat man auch bereits ins Auge gefasst, die Brennstoffseite des Systems mit Luft zu spülen. Dies ist keine überzeugende Lösung, da sich während des Spülens ein Gemisch von Brenngas und Luft in den Anodenräumen befindet. Ähnliches gilt auch für das ins Auge gefasste Spülen des Systems mit Brennstoff vor dem Systemstart.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derart konzipiertes Brennstoffzellensystem zu schaffen, dass Systemstop und/oder Systemstart ohne die Gefahr der Verursachung von Schäden in den Brennstoffzellen ausgeführt werden können, wobei der bauliche Aufwand für die hierfür benötigten Komponenten sowie der Arbeitsaufwand für die Betriebsfähighaltung des Systems minimiert sind.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Brennstoffzellensystem erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass es als Komponente einen mit Luft versorgten, physikalisch arbeitenden Sauerstoffabtrenner besitzt und dass die Abgabeseite des Sauerstoffabtrenners für Sauerstoff-reduziertes Gas an die Brenngaszuströmseite des Brennstoffzellenstapels und/oder die Oxidanszuströmseite des Brennstoffzellenstapels angeschlossen ist.
  • Mit dem Merkmal ”der physikalisch arbeitende Sauerstoffabtrenner ist eine Komponente des Brennstoffzellensystems” soll zum Ausdruck gebracht werden, dass sich der Sauerstoffabtrenner in derart räumlicher Nähe zu dem Brennstoffzellenstapel bzw. den Brennstoffzellenstapeln des Brennstoffzellensystems befindet, dass das Sauerstoff-reduzierte Gas nicht in räumlicher Distanz von dem Brennstoffzellensystem erzeugt, gespeichert und zu dem System transportiert werden muss; das Sauerstoff-reduzierte Gas wird vielmehr auf kurzem Wege, typischerweise durch Leitungen, der Zuströmseite des betreffenden Brennstoffzellenstapels zugeleitet.
  • Das Sauerstoff-reduzierte Gas wird beim Stoppen und/oder Starten des Systems entweder nur der Brenngas-Gaszuströmungsseite des Brennstoffzellenstapels oder nur der Oxidans-Gaszuströmseite des Brennstoffzellenstapels oder sowohl der Brenngas-Gaszuströmseite als auch der Oxidans-Gaszuströmseite zugeführt.
  • Wenn man zunächst die Brenngas-Gaszuströmseite betrachtet, dann besteht eine erste Möglichkeit der Zufuhr des Sauerstoff-reduzierten Gases darin, dieses Gas im wesentlichen direkt den Anodenräumen der Brennstoffzellen des Stapels zuzuführen. Hierbei wird mit vergleichsweise geringer Menge des Sauerstoff-reduzierten Gases die gewünschte Spülwirkung erreicht; allerdings muss ein eigenes Verteilsystem zur Verteilung dieses Gases auf die einzelnen Brennstoffzellen vorgesehen werden.
  • Eine zweite Möglichkeit besteht darin, das Sauerstoff-reduzierte Gas in ein Verteilsystem einzuspeisen, das zur Zuführung des Brenngases und zur Verteilung des Brenngases auf die einzelnen Brennstoffzellen des betreffenden Stapels sowieso vorhanden ist; bei dieser Möglichkeit ergibt sich ein besonders geringer Bauaufwand für die Verwirklichung der Lehre der Erfindung.
  • Eine dritte Möglichkeit besteht darin, das Sauerstoff-reduzierte Gas noch weiter stromaufwärts in eine Brenngas-Zuführungsleitung einzuspeisen, insbesondere an einer Stelle, die strömungsaufwärts von der Verzweigung der Brenngaszuführung auf mehrere Brennstoffzellenstapel des Brennstoffzellensystems liegt. Entsprechend kann man auch vorgehen, wenn ein Brenngasverteiler für den Brennstoffzellenstapel nur eine Teilanzahl der Brennstoffzellen des Stapels versorgt. Andere Einspeisungsstellen sind möglich, von funktioneller Bedeutung ist lediglich, dass das Sauerstoff-reduzierte Gas das in den Anodenräumen vorhandene Brenngas austreibt und die Anodenräume füllt.
  • Das in den vorangehenden Absätzen für die Brenngas-Gaszuströmseite beschrieben worden ist, gilt erfindungsgemäß entsprechend auch für die Oxidans-Gaszuströmseite.
  • Ein bei der Erfindung besonders bevorzugte, physikalisch arbeitender Sauerstoffabtrenner ist ein Membran-Trenner. Membran-Trenner sind als Laborgeräte bekannt. Bei einer typischen Bauart sind in einem Gehäuse sehr dünne Kunststoffröhrchen, auch Hohlfasern genannt, (typischer Außendurchmesser 0,1 bis 1 mm, typische Wanddicke 10 bis 1000 nm) in großer Vielzahl parallel nebeneinander in einem Gehäuse angeordnet. Geeignete Kunststoffe, insbesondere Polymere, für diese Röhrchen sind bekannt und am Markt erhältlich, z. B. Polyethersulfone, Polysulfone oder Polyacrylnitril. Luft unter Druck wird z. B. dem Inneren der Röhrchen zugeführt. Sauerstoff und andere ”schnelle Luftbestandteile” wie Kohlendioxid passieren die Wände der Röhrchen deutlich leichter als Stickstoff, so dass an den strömungsabwärtigen Ende der Röhrchen ein Gas ausströmt, das im wesentlichen aus Stickstoff besteht, wohingegen diejenigen Gasbestandteile, welche die Wände der Röhrchen passiert haben, aus dem Inneren des Gehäuses des Membran-Trenners abgeführt werden können. Diese Gastrennung funktioniert bei erhöhter Temperatur effizienter, so dass man bei Nutzung erhöhter Temperatur eine gewünschte Menge an Sauerstoff-reduziertem Gas pro Zeiteinheit mit einem kleineren Membran-Trenner erzeugen kann. Ein Membran-Trenner hat den Vorteil, dass man das Sauerstoffreduzierte Gas unter Druck stehend erzeugen kann.
  • Ein weiterer, bei der Erfindung bevorzugter, physikalisch arbeitender Sauerstoffabtrenner ist ein Adsorptions-Trenner. Adsorptions-Trenner sind für sich gesehen bekannt. Sie können insbesondere zur Durchführung der Druckwechseladsorption (PSA = Pressure Swing Adsorption) ausgeführt sein. Bei der Druckwechseladsorption wird Luft unter Druck in ein abgeschlossenes Volumen eingebracht, welches mit dem Adsorbens (das Material, an welches adsorbiert wird, insbesondere ein Kohlenstoff-Molekularsieb oder eine Substanz aus der Klasse der Zeolithe) gefüllt ist. Geeignete Adsorbentien sind an sich bekannt und am Markt erhältlich. Der Sauerstoff der Luft adsorbiert wesentlich stärker und schneller an dem Adsorbens als Stickstoff. Wenn man nach einer geeigneten Adsorptionszeit Gas aus dem abgeschlossenen Volumen ausströmen lässt, enthält dieses zunächst fast nur Stickstoff. Mit zunehmender Entnahmemenge und damit abnehmenden Druck im Behälter desorbiert auch Sauerstoff in stärkerem Maße von dem Adsorbens, so dass mit Abnahme des Drucks bei fortschreitender Entnehme das entnommene Gas immer reicher an Sauerstoff wird. In der Praxis der Erfindung wird man das Ablassen von Stickstoff-reichem Gas aus dem Behälter nur solange fortsetzen, bis der Sauerstoffgehalt in dem abgelassenen Gas einen festgelegten Grenzwert überschreitet bzw. bis ein bestimmter Druck im Behälter unterschritten wird. Danach wird man das verbleibende, sauerstoffreiche Gas in die Umgebung ablassen. Dann kann das Spiel mit dem Einbringen einer neuen Luftmenge unter Druck in dem Behälter von neuem beginnen. In der Praxis wird man mit mehreren, parallel installierten Behältern arbeiten, so dass man einen weniger stark über der Zeit variierenden Volumenstrom an Stickstoff-reichem Gas erhält.
  • Weitere Bauarten von physikalisch arbeitenden Sauerstoffabtrennern sind für sich gesehen bekannt und ebenfalls für das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem brauchbar.
  • Es sei erwähnt, dass auch schon ins Auge gefasst worden ist, Inertgas zum Zwecke der Brennstoffzellenspülung durch chemische Reaktion in den Brennstoffzellen oder in einem separaten Reaktor zu erzeugen, z. B. durch die Reaktion von Brenngas mit Luft. Dieser Weg ist sehr aufwendig, weil die zu reagierenden Gase genau dosiert werden müssen und die bei der Reaktion frei werdende Wärme gefahrlos abgeleitet werden muss.
  • Vorzugsweise ist dem Sauerstoffabtrenner ein Pufferspeicher für Sauerstoff-reduziertes Gas nachgeschaltet. Dies hat zum einen den Vorteil, dass das Brennstoffzellensystem ohne Vorlaufzeit und ohne die Notwendigkeit der Fremdenergiezufuhr sofort startfähig ist. Zum anderen erreicht man den Vorteil, dass der Sauerstoffabtrenner kleiner ausgelegt werden kann, weil er über die Zeit aufsummiert die für den Stopvorgang und den späteren Startvorgang des Systems benötigte Menge an Sauerstoff-reduziertem Gas produzieren kann. Besonders günstig ist es, wenn der Pufferspeicher als Druckspeicher ausgebildet ist, weil er ein kleineres Volumen benötigt und weil das Sauerstoff-reduzierte Gas sehr bequem mit Überdruck zu der vorgesehenen Einspeisungsstelle des Systems geleitet und dort eingespeist werden kann.
  • Die weiter vorn angesprochenen, aber auch andere, physikalisch arbeitende Sauerstoffabtrenner benötigen von ihrer Funktionsweise her eine Eingangs-Luftversorgung mit Überdruck, oder arbeiten zumindest bei Luftversorgung mit Überdruck wirkungsvoller. Man kann bei der Erfindung, wie bevorzugt, dem Sauerstoffabtrenner einen eigenen Luftkompressor vorschalten. In diesem Fall, aber auch in anderen Fällen, ist es günstig, dem Sauerstoffabtrenner einen Druckluftbehälter vorzuschalten, ggf. zwischen dem genannten Luftkompressor und dem Sauerstoffabtrenner. Aus dem Druckluftbehälter kann man auf einfache Weise Luft mit gewünschtem Volumen bzw. Masse pro Zeit und gewünschtem Druck dem Sauerstoffabtrenner zuführen, ohne dass regelungstechnisch für den Kompressor großer Aufwand betrieben werden müsste.
  • Alternativ ist es eine bei der Erfindung bevorzugte Möglichkeit, den Sauerstoffabtrenner oder einen vorgeschalteten Druckluftbehälter eingangsseitig an einen Luftkompressor anzuschließen, der zur Versorgung mindestens eines weiteren Verbrauchers mit Druckluft genutzt wird oder sogar erforderlich ist.
  • Als ein typisches Beispiel sei ein Landfahrzeug genannt, das mit dem erfindungsgemäßen Sytem ausgestattet ist und für die Funktion seiner Bremsen Druckluft benötigt. Der dafür sowieso erforderliche Luftkompressor kann als weitere Aufgabe übernehmen, den Sauerstoffabtrenner mit Luft zu versorgen, vorzugsweise über den vorgeschalteten Druckluftbehälter des Sauerstoffabtrenners.
  • Es wird auch die besonders bevorzugte Möglichkeit angesprochen, denjenigen Luftkompressor, der bei Systemen mit unter Überdruck stehender Luft als Oxidans vorhanden ist, als Luftkompressor zur Versorgung des Sauerstoffabtrenners, günstig über einen zwischengeschalteten Druckluftbehälter, mit Luft zu versorgen.
  • Wenn das System auf Betrieb mit Wasserstoff als Brenngas ausgelegt ist, liegt die Zündgrenze eines Wasserstoff/Luft-Gemischs bei mindestens 24,6 Prozent Luft, was in etwa 5 Prozent Sauerstoff entspricht. Aus diesem Grunde ist bei der Erfindung vorzugsweise vorgesehen, dass der Sauerstoffabtrenner auf Lieferung eines Sauerstoff-reduzierten Gases mit unter 5 Vol-% Sauerstoffgehalt ausgelegt. Es ist jedoch vorteilhaft, die obere Auslegungsgrenze des Sauerstoffgehalts niedriger zu wählen, vorzugsweise unter 4,5 Vol-%, noch stärker bevorzugt unter 4 Vol-%, um Sicherheitsabstand von den genannten 5 Vol-% zu haben und ganz besonders um – auch unterhalb des Risikos einer heftigen Wasserstoff/Sauerstoff-Reaktion – das Auftreten der auch eingangs schon angesprochenen, schädlichen, hohen elektrischen Potentiale in den Brennstoffzellen bei der Beendigung der Entnahme elektrischer Energie aus dem Brennstoffzellenstapel zu vermeiden. Die genannten Obergrenzen des Sauerstoffgehalts sind als Werte im zeitlichen Mittel zu verstehen, also insbesondere einzuhalten in dem Pufferspeicher für Sauerstoff-reduziertes Gas. Wenn das von dem Sauerstoffabtrenner erzeugte, Sauerstoff-reduzierte Gas am Ausgang des Sauerstoffabtrenners für begrenzte Zeitphasen einen etwas höheren Restsauerstoffgehalt hat, ist dies insbesondere bei Vorhandensein eines Pufferspeichers in der Regel tolerabel.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist ein Fahrzeug (Landfahrzeug, Wasserfahrzeug, Luftfahrzeug) vorgesehen, welches mit einem Brennstoffzellensystem, wie es in der vorliegenden Anmeldung offenbart ist, ausgestattet ist. Bei den Landfahrzeugen kommen sowohl schienengebundene als auch spurgeführte als auch nicht-spurgeführte Fahrzeuge in Betracht, unter den letzteren ganz besonders Nutzfahrzeuge, insbesondere Lustkraftwagen oder Omnibusse zur Personenbeförderung. Bei den Wasserfahrzeugen werden insbesondere Schiffe, und unter diesen Schiffe für den Verkehr in Häfen oder für den Verkehr auf dicht befahrenen Fährenrouten angesprochen.
  • Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Inertisieren eines Brennstoffzellensystems, das mindestens einen Brennstoffzellenstapel aufweist und auf Betrieb mit einem Brenngas sowie einem gasförmigen Oxidans ausgelegt ist, beim Stillsetzen und/oder beim Starten des Brennstoffzellensystems, dadurch gekennzeichnet, dass dem Brennstoffzellensystem zugeordnet aus Luft durch physikalische Abtrennung ein Sauerstoff-reduziertes Gas erzeugt wird und dass derartiges, Sauerstoff-reduziertes Gas beim Stillsetzen und/oder beim Starten des Brennstoffzellensystems durch die Gasräume auf der Anodenseite und/oder durch die Gasräume auf der Kathodenseite des Brennstoffzellenstapels strömen gelassen wird.
  • Alle Offenbarungen, die in der Anmeldung im Zusammenhang mit Vorrichtungsmerkmalen des Systems oder bevorzugten Vorrichtungsmerkmalen des Systems gemacht werden, gelten sinngemäß auch als Offenbarung für entsprechende Verfahrensmerkmale und Verfahrens-Vorzugsmerkmale.
  • Besonders bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Ansprüchen 13 bis 19 wiedergegeben.
  • Die Erfindung und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 ein Brennstoffzellensystem in schematisierter Form;
  • 2 ein Land-Kraftfahrzeug, welches – schematisiert – mit einem Brennstoffzellensystem ausgestattet ist;
  • 3 einen Ausschnitt eines Brennstoffzellenstapels, nämlich im wesentlichen eine einzige Brennstoffzelle;
  • 4 schematisiert einen Membran-Trenner im vertikalen Längsschnitt;
  • 5 Adsorptions-Trenner im vertikalen Längsschnitt.
  • Das in 1 dargestellte Brennstoffzellensystem 2, im folgenden kurz als ”System 2” bezeichnet, enthält als die wesentlichsten Komponenten einen oder mehrere Brennstoffzellenstapel 4, einen oder mehrere Drucktanks 6 mit Wasserstoff darin, einen z. B. von einem Elektromotor angetriebenen Luftkompressor 8, der typischerweise Luft mit einem Überdruck von 0,3 bis 5 bar liefert, einen physikalisch arbeitenden Sauerstoffabtrenner 10 mit samt einiger Peripherieeinrichtungen, die weiter unten beschrieben werden, und Verbindungsleitungen zwischen den einzelnen Komponenten bzw. Einrichtungen. In 1 ist nur ein einziger Brennstoffzellenstapel 4 gezeichnet und ist nur ein einziger Gastank 6 gezeichnet. Ein oder mehrere weitere Brennstoffzellenstapel 4 bzw. Gastanks 6 können z. B. vor oder hinter der Zeichnungsebene vorhanden sein.
  • 2 veranschaulicht an einem Beispiel, wie das gesamte System 2 in ein Fahrzeug integriert sein kann. Ein oder mehrere Gastanks 6 sind liegend auf dem Dach des gezeichneten Omnibusses 12 installiert. Im unteren Bereich des Heckbereichs des Omnibusses 12 ist in einem, mit einem Kreuz versehenen Raum 14 das gesamte System 2 (mit Ausnahme des oder der Gastanks 6) untergebracht. Mindestens ein Teil der erforderlichen Antriebskraft für den Omnibus 12 wird von einem oder mehreren, nicht gezeichneten Elektromotoren geliefert, die mindestens auf einen Teil der Räder des Omnibusses 12 arbeiten. Der Akkumulator 16 kann zur Deckung von Spitzen-Leistungsbedarf der Antriebs-Elektromotoren herangezogen werden, indem er elektrisch parallel zum Brennstoffzellensystem geschaltet wird. In Betriebsphasen, in denen das Fahr zeug nur wenig Energie aufnimmt, kann das Brennstoffzellensystem dagegen überschüssige elektrische Energie in den Akkumulator laden; so werden unvorteilhafte Betriebszustände des Brennstoffzellensystems in niedriger Teillast vermieden.
  • In 1 erkennt man ferner, dass an der in 1 linken Seite des in Draufsicht z. B. im wesentlichen rechteckigen Brennstoffzellenstapels 4 ein Brenngasverteiler 18 und ein Luftverteiler 20 vorhanden sind, die sich im wesentlichen vertikal über im wesentlichen die gesamte Höhe des Brennstoffzellenstapels 4 erstrecken. Die Verteiler 18 und 20 sind in 1 sandwichartig aufeinander gezeichnet. In Wahrheit befinden sich die Verteiler 18 und 20 nebeneinander, wenn man den Brennstoffzellenstapel 4 von seiner in 1 aus linken Seite in Richtung des Pfeils A ansieht. Der Brenngasverteiler 18 ist bei jeder einzelnen Brennstoffzelle 22 (siehe 3) mit dem weiter unten noch genauer zu beschreibenden Anodenraum 24 verbunden. Der Luftverteiler 20 ist bei jeder einzelnen Brennstoffzelle 22 mit dem weiter unten noch genauer zu beschreibenden Kathodenraum 26 verbunden. Es ist nicht zwingend, dass ein einziger Brenngasverteiler 18 und ein einziger Luftverteiler 20 den gesamten Brennstoffzellenstapel 4 versorgt. Diese Funktion kann auch auf mehrere Branngasverteiler und mehrere Luftverteiler aufgeteilt sein.
  • Auf der in 1 rechten Seite des Brennstoffzellenstapels 4 verlassen das Reaktionsprodukt Wasser und nicht umgesetzte Luft und ggf. kleine Mengen an nicht umgesetzten Wasserstoff den Brennstoffzellenstapel 4.
  • Der Brenngasverteiler 18 ist über eine Leitung an den Gastank 6 angeschlossen. Der Luftverteiler 20 ist über eine Leitung an den Luftkompressor 8 angeschlossen. Gegebenenfalls können in beiden Systemen Geräte zur Regelung eines bestimmten, für den Betrieb der Brennstoffzelle optimalen, Betriebsdrucks vorhanden sein.
  • In praktisch allen technischen Ausführungsformen ist der Brennstoffzellenstapel 4 gekühlt, z. B. mittels Flüssigkeit, die durch Kanäle in den Bipolarplatten 28 (siehe 3) strömt. Die Bestandteile der Kühlungseinrichtung des Brennstoffzellenstapels 4 sind nicht eingezeichnet und müssen hier auch nicht näher beschrieben werden, weil geeignete Konstruktionen bekannt sind und weil die Erfindung sich nicht auf die Kühlung bezieht.
  • Der physikalisch arbeitende Sauerstoffabtrenner 10 ist vorzugsweise ein Membran-Trenner (siehe 4) oder ein Adsorptions-Trenner (siehe 5). Dem Sauerstoffabtrenner 10 ist ein Druckluftbehälter 30 vorgeschaltet. Der Druckluftbehälter 30 ist über eine Leitung mit dem Luftkompressor 8 verbunden. In einer Leitung zwischen dem Druckluftbehälter 30 und dem Sauerstoffabtrenner 10 können in der technischen Praxis ein Wasserabscheider, ein Ventil und/oder ein Mikrofilter angeordnet sein.
  • Durch eine Leitung 32 wird Sauerstoff-reduziertes Gas aus dem Sauerstoffabtrenner 10 herausgeleitet, wohingegen das abgetrennte, mit Sauerstoff angereicherte Gas, den Sauerstoffabtrenner 10 durch eine Leitung 34 verlässt. In der Leitung 32 folgen ein Nadelventil 34 und Rückschlagventil 36. Dann schließt sich ein Pufferspeicher 38 für Sauerstoff-reduziertes Gas an. Strömungsabwärts ist der Pufferspeicher 38 über eine sich verzweigende Leitung 40 mit der Eintrittsseite des Brenngasverteilers 18 und mit der Eintrittsseite des Luftverteilers 20 verbunden. In der Leitung 40 kann ein Druckminderventil 42 vorgesehen sein.
  • An dem Druckluftbehälter 30 ist ein Druckschalter 44 vorhanden, der im Zusammenwirken mit einem Ventil 46 in der zu dem Druckluftbehälter 30 führenden Leitung 48 dafür sorgt, dass die in dem Druckluftbehälter 30 vorhandene Luft unter einem Druck steht, der sich zwischen einer vorbestimmten Obergrenze und einer vorbestimmten Untergrenze befindet.
  • In der Zweigleitung 40a zu dem Brenngasverteiler 18 befindet sich ein Magnetventil 50. In der Zweigleitung 40b zu dem Luftverteiler 20 befindet sich ein Magnetventil 52.
  • Anhand von 4 wird nunmehr genauer beschrieben, wie ein Membran-Trenner aufgebaut ist und arbeitet. Hunderte bis mehrere tausend dünne Röhrchen mit z. B. rundem Querschnitt aus geeignetem Kunststoffmaterial sind parallel zueinander in Längsrichtung des Membran-Trenners 54 positioniert. Die Röhrchen 56 erstrecken sich von einem ersten Boden 58 in linken Endbereich des Membran-Trenners 54 zu einem zweiten Boden 60 im rechten Endbereich des Membran-Trenners 54, wobei jedes Röhrchen 56 jeden Boden 58 und 60 in einer Bohrung für ein kurzes Stück durchsetzt und in der Bohrung abgedichtet ist. Dies geschieht normalerweise durch Vergießen der Hohlfasermembranen mit dem noch flüssigen ”Bodenmaterial”; nach dem Aushärten des Bodenmaterials sind die Hohlfasern mechanisch fest und gasdicht in dem Boden verankert. Zwischen der linken Endwand 62 und dem ersten Boden 58 befindet sich ein Eintritts-Luftverteilungsraum 64. Zwischen dem zweiten Boden 60 und der rechten Endwand 66 des Membran-Trenners 54 befindet sich ein Sammelraum 68 für Sauerstoff-reduziertes Gas, das die Röhrchen 56 an deren rechtem Ende verlässt. Der Luftverteilungsraum 64 ist an eine Eintrittsleitung 70 angeschlossen, der Sammelraum 68 ist an eine Austrittsleitung 72 angeschlossen. Derjenige Teil des Raums zwischen dem ersten Boden 58 und dem zweiten Boden 60, der nicht von den Röhrchen 56 eingenommen wird (sich also zwischen den Röhrchen 56 befindet), ist an eine Austrittsleitung 74 für mit Sauerstoff angereicherte Luft angeschlossen.
  • Das Material der Röhrchen 56 lässt Sauerstoff (und andere ”schnelle Gase”) wesentlich leichter passieren als Stickstoff (und wenige andere ”langsame Gase”). Die ”Verweilzeit” der links zuströmenden Luft im Membran-Trenner (d. h. die Zeit, die ein Luftquantum durchschnittlich benötigt, um vom Eintritt in die Röhrchen 56 zum Austritt aus den Röhrchen 56 zu gelangen) wird so abgestimmt, dass das aus den Röhrchen 56 austretende, dann im Sammelraum 68 befindliche Gas nur noch relativ geringe Restmengen an Sauerstoff enthält; im allgemeinen Teil der Beschreibung waren bevorzugte Grenzen von 5 Vol-%, stärker bevorzugt 4,5 Vol-%, noch stärker bevorzugt 4 Vol-% genannt worden.
  • Es gibt auch andere Bauarten von Membran-Trennern, insbesondere mit selektiv durchlässiger Membran nicht in der Form von Röhrchen-Wänden.
  • Mit dem in 1 eingezeichneten Nadelventil 34 kann man die Menge an Sauerstoff-reduziertem Gas einstellen, die pro Zeiteinheit durch die Leitung 32 zu dem Pufferspeicher 38 strömt, wodurch man auch die angesprochene Verweilzeit im Membran-Trenner 54 einstellen kann. Der im Membran-Trenner 54 herrschende, leichte Überdruck von typischerweise 2 bis 15 bar beschleunigt die Gastrennung im Membran-Trenner 54.
  • Anhand von 5 wird nunmehr beschrieben wie ein Adsorptions-Trenner 76 aufgebaut ist und arbeitet. Der Adsorptions-Trenner 56 wird im wesentlichen von einem Behälter gebildet, der einen gewissen Überdruck aushalten kann. Der Innenraum des Behälters ist größtenteils von in sich porösen Pellets 78 gefüllt, die aus einem Material bestehen, welches Sauerstoff viel stärker adsorbiert als Stickstoff. Der Adsorptions-Trenner 76 wird in Zyklen betrieben.
  • Zu Beginn eines Zyklus wird ein Zuströmventil 80 in einer Zuströmleitung geöffnet und der Innenraum des Adsorptions-Trenners 76 mit Druckluft unter typischerweise mehr als 5 bar Überdruck gefüllt. Nach einer gewissen Wartezeit, in der praktisch sämtlicher Sauerstoff an die Pallets 78 adsorbiert wird, wird ein Abströmventil 82 in einer Abströmleitung 84, die zu dem Pufferspeicher 38 von 1 führt, geöffnet. Zunächst wird ein Gas ausströmen, welches praktisch keinen Sauerstoff enthält. Im weiteren Verlauf des Abströmens wird dann aber ein geringer und im Laufe der Zeit weiter ansteigender Sauerstoffanteil in dem abströmenden Gas enthalten sein, weil mit abnehmenden Druck Sauerstoff von den Pellets 78 desorbiert. Ab einer bestimmten, sinnvoll gewählten Grenze des Sauerstoffgehalts wird das Abströmventil 82 geschlossen und statt dessen ein anderes Abströmventil 86, welches z. B. den Weg zur Umgebung frei macht, geöffnet. Das weitere Abströmventil 86 bleibt so lange geöffnet, bis im Behälter Umgebungsdruck erreicht ist und praktisch sämtlicher Sauerstoff von den Pellets 78 desorbiert ist. Ggf. kann man auch durch Öffnen des Zuströmventils 80 den Innenraum des Behälters spülen. Dann wird das weitere Abströmventil 86 geschlossen, und der nächste Zyklus kann beginnen.
  • In der technischen Praxis wird man mehrere, parallel geschaltete Adsorptionstrenner 76 verwenden, damit der Strom von Sauerstoff-reduziertem Gas in Pufferspeicher 38 etwas besser vergleichmäßigt wird.
  • Zurückgehend auf 1 wird betont, dass der Sauerstoffabtrenner 10 bzw. der vorgeschaltete Druckluftbehälter 30 nicht unbedingt von dem Luftkompressor 8 gespeist werden muss, dessen Hauptaufgabe ja die Versorgung des Brennstoffzellenstapels 4 mit Luft ist. Man kann auch irgendeinem anderen, vorhandenen Luftkompressor die Zusatzaufgabe der Lieferung von Druckluft für den Sauerstoffabtrenner 10 geben, z. B. dem Kompressor des Fahrzeugs 12 zur Erzeugung von Druckluft für das Bremssystem des Fahrzeugs 12. Eine weitere, ebenfalls bevorzugte Möglichkeit besteht darin, für den Sauerstoffabtrenner einen eigenen Luftkompressor 88 vorzusehen, wie in gestrichelten Linien in 1 eingezeichnet. Der eigene Luftkompressor 88 kann mit nachgeschaltetem Druckluftbehälter 30 oder ohne nachgeschaltetem Druckluftbehälter 30 ausgelegt sein und liefert typischerweise Druckluft mit einem Überdruck von 3 bis 7 bar.
  • Bezug nehmend auf 3 wird der Aufbau einer typischen Brennstoffzelle 22 erläutert. Oben in 3 sieht man eine Bipolarplatte 28. Deren untere Hälfte bildet eine Anodenplatte für die gezeichnete Brennstoffzelle 22, wohingegen deren obere Hälfte eine Kathodenplatte für die oben anschließende, ansonsten nicht eingezeichnete Nachbar-Brennstoffzelle bildet. In der unteren Seite der Bipolarplatte 28 befindet sich ein vertieftes Strömungskanalmuster (”flow field”), durch welches sich das Brenngas ausgehend von dem Brenngasverteiler 18 über die Bipolarplatte 28 ausbreitet.
  • Unten anschließend an die Bipolarplatte 28 befindet sich eine Gasdiffusionsanode 90, die der Verteilung des Brenngases aus den anodenseitigen Kanälen der Bipolarplatte 28 zu der gesamten Fläche einer anschließenden Polymerelektrolythmembran 92 dient.
  • Auf der anderen Flachseite der Polymerelektrolythmembran 92 schließt sich eine Gasdiffusionskathode 94 an. Dann folgt die nächste Bipolarplatte 28', deren in 3 obere Hälfte eine Kathodenplatte der Brennstoffzelle 22 mit vertieftem Strömungsverteilungsmuster für die Luft aus dem Luftverteiler 20 bildet.
  • In der Grenzfläche zwischen der Gasdiffusionsanode 90 und der Membran 92 befindet sich ein Katalysator in feiner Verteilung. In der Grenzfläche zwischen der Membran 92 und der Gasdiffusionskathode 94 befindet sich ein fein verteilter Katalysator.
  • An der Gasdiffusionsanode 90 wird der anstehende Wasserstoff zu Protonen und Elektronen zersetzt. Die Protonen wandern durch die Membran 92 zur Gasdiffusionskathode 94, wo sie mit Sauerstoff aus der Luft zu Wasser reagieren. Es bildet sich eine elektrische Spannung zwischen der unteren Bipolarplatte 28' und der oberen Bipolarplatte 28. Die einzelnen Brennstoffzellen 22 sind elektrisch in Reihe geschaltet, so dass sich über den gesamten Brennstoffzellenstapel 4 elektrische Spannung in sinnvoll nutzbarer Größe ergibt.
  • Die vertieften Kanäle an der Unterseite der oberen Bipolarplatte 28, zusammen mit den Porositätsräumen in der Gasdiffusionsanode 90, bilden den Anodenraum 24 der Brennstoffzelle 22. Die vertieften Kanäle an der Oberseite der unteren Polarplatte 28', zusammen mit den Porositätsräumen in der Gasdiffusionskathode 94, bilden den Kathodenraum 26 der Brennstoffzelle 22.
  • Die Zufuhr von Sauerstoff-reduziertem Gas in den Anodenraum 24 und/oder in den Kathodenraum 26 bewirkt ein gefahrloses Herausspülen von Rest-Brenngas und ein Auffüllen von Anodenraum 24 bzw. Kathodenraum 26 mit einem Inertgas, so dass es beim Stoppen und/oder beim Starten des Brennstoffzellensystems nicht zu der am Anfang der Beschreibung geschilderten Entstehung von schädlich hohen Potentialen in den einzelnen Brennstoffzellen 22 kommt.

Claims (19)

  1. Brennstoffzellensystem, das mindestens einen Brennstoffzellenstapel aufweist und auf Betrieb mit einem Brenngas sowie einem gasförmigen Oxidans ausgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennstoffzellensystem als Komponente einen mit Luft versorgten, physikalisch arbeitenden Sauerstoffabtrenner besitzt; und dass die Abgabeseite des Sauerstoffabtrenners für Sauerstoff-reduziertes Gas an die Brenngaszuströmseite des Brennstoffzellenstapels und/oder die Oxidanszuströmseite des Brennstoffzellenstapels angeschlossen ist.
  2. Brennstoffzellensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffabtrenner ein Membran-Trenner ist.
  3. Brennstoffzellensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffabtrenner ein Adsorptions-Trenner ist.
  4. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Sauerstoffabtrenner ein Pufferspeicher für Sauerstoff-reduziertes Gas nachgeschaltet ist.
  5. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Sauerstoffabtrenner ein eigener Luftkompressor vorgeschaltet ist.
  6. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Sauerstoffabtrenner ein Druckluftbehälter vorgeschaltet ist.
  7. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffabtrenner oder der vorgeschaltete Druckluftbehälter eingangsseitig an einen Luftkompressor angeschlossen ist, der außerdem mindestens einen weiteren Verbraucher mit Druckluft versorgt.
  8. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffabtrenner auf Lieferung eines Sauerstoff-reduzierten Gases mit unter 5 Vol-% Sauerstoffgehalt, vorzugsweise unter 4,5 Vol-% Sauerstoffgehalt, noch stärker bevorzugt unter 4 Vol-% Sauerstoffgehalt, ausgelegt ist.
  9. Fahrzeug, welches mit einem Brennstoffzellensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgestattet ist.
  10. Fahrzeug nach Anspruch 9, welches ein Nutzfahrzeug, insbesondere ein Lastkraftwagen oder ein Personen-Omnibus, ist.
  11. Fahrzeug nach Anspruch 9, welches ein Schiff ist.
  12. Verfahren zum Inertisieren eines Brennstoffzellensystems, das mindestens einen Brennstoffzellenstapel aufweist und auf Betrieb mit einem Brenngas sowie einem gasförmigen Oxidans ausgelegt ist, beim Stillsetzen und/oder beim Starten des Brennstoffzellensystems, dadurch gekennzeichnet, dass dem Brennstoffzellensystem zugeordnet aus Luft durch physikalische Abtrennung ein Sauerstoff-reduziertes Gas erzeugt wird; und dass derartiges, Sauerstoff-reduziertes Gas beim Stillsetzen und/oder beim Starten des Brennstoffzellensystems in die Gasräume der Brennstoffzellen des Brennstoffzellenstapels auf der Anodenseite und/oder der Kathodenseite eingebracht wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass derartiges, Sauerstoff-reduziertes Gas beim Stillsetzen und/oder beim Starten des Brennstoffzellensystems in die Gasräume auf der Kathodenseite eingebracht wird.
  14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass derartiges, Sauerstoff-reduziertes Gas beim Stillsetzen und/oder beim Starten des Brennstoffzellensystems an einer Stelle stromauf von dem Brennstoffzellenstapel in einen normalerweise für Brenngasströmung vorgesehenen Kanal eingespeist wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass derartiges, Sauerstoff-reduziertes Gas beim Stillsetzen und/oder beim Starten des Brennstoffzellensystems an einer Stelle stromauf von dem Brennstoffzellenstapel in einen normalerweise für Oxidansströmung vorgesehenen Kanal eingespeist wird.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüchen 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauerstoff-reduzierte Gas durch Membrantrennung erzeugt wird.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauerstoff-reduzierte Gas mittels eines Adsorptionsverfahrens erzeugt wird.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass derartiges, Sauerstoff-reduziertes Gas aus einem Pufferspeicher zugeführt wird.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass Sauerstoff-reduziertes Gas mit unter 5 Vol-% Sauerstoffgehalt, vorzugsweise unter 4,5 Vol-% Sauerstoffgehalt, noch stärker bevorzugt unter 4 Vol-% Sauerstoffgehalt, erzeugt wird.
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