-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Beton mit erhöhter Feuerwiderstandsfähigkeit
(Brandbeständigkeit) sowie seine Verwendung im Hoch- und
Tiefbau.
-
Die
Verwendung von feuerwiderstandsfähigem Beton ohne Bekleidungen
ist aus betrieblichen, technischen und wirtschaftlichen Gründen
von großem Interesse. Neben grundsätzlichen wirtschaftlichen
Vorteilen bei der Erstellung des Bauwerks ergeben sich weitere Vorteile
im Betrieb und Unterhalt der Anlage. So benötigt beispielsweise
eine einschalige Tunnelauskleidung aus feuerwiderstandsfähigem
Beton keine speziellen Unterhaltungsmaßnahmen für
das Brandschutzsystem. Darüber hinaus können visuelle Überprüfungen
und Inspektionen der tragenden Tunnelkonstruktion ohne weiteres
direkt durchgeführt werden.
-
Die
allgemeinen Schutzziele in Bezug auf feuerwiderstandsfähigen
Beton werden z. B. in den ZTV-ING Teil 5, Abschnitt 1 – Geschlossene
Bauweise –, durch die Vorgabe einer maximalen kritischen
Temperatur an der tragenden Bewehrung von Tmax < 300°C
konkretisiert. Diese Forderung zielt darauf ab, bleibende Dehnungen
der Bewehrung sicher zu verhindern. Der Schutz der tragenden Bewehrung
vor zu großer Erwärmung kann nur erreicht werden,
wenn keine oder nur leichte, oberflächliche Abplatzungen
der Betondeckung auftreten.
-
Nach
derzeitigem Stand der Technik werden Tunnel in einschaliger Bauweise
vielfach mit Brandschutzbekleidungen in Form von Brandschutzplatten
oder -putzen geschützt, die wie eine thermische Isolierung
wirken und somit die Aufheizgeschwindigkeit und die maximalen Temperaturen
des Beton reduzieren. Bisher müssen diese Systeme nachträglich
und teilweise sehr aufwändig in einem eigenen Arbeitsgang
eingebaut werden. Für eine verkehrs- und betriebssichere
sowie dauerhafte Befestigung sind oft spezielle und teuere Detaillösungen
erforderlich. Insbesondere vor dem Hintergrund der Betriebssicherheit
müssen im Hinblick auf dynamische Einwirkungen (z. B. Druck-
und Sogkräfte aus dem Verkehr) und auf Feuchtigkeitseinwirkungen
hohe Anforderungen an die Dauerhaftigkeit des Bekleidungssystems
als Brandschutzschicht und an die Befestigungskonstruktion gestellt
werden.
-
Beton
ist an sich ein feuerfester Baustoff, da er nicht brennbar ist.
Normalbeton hat mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ =
2,1 W/mK ein schlechtes Wärmeleitvermögen, was
aber z. B. bei Tunnelbränden zu einem raschen Temperaturanstieg
und somit zu einem steilen Temperaturgradienten in der äußeren
Schicht des Betons führt. Für einen guten und
wirksamen Brandschutz sind folgende Parameter wichtig:
- • Hohe Feuerwiderstandsdauer
- • Keine oder nur geringe Abplatzungen über
der Stahlbewehrung
- • Keine toxischen Gase im Brandfall
- • Instandsetzungsmöglichkeit nach dem Brand
-
Jedoch
hat sich gezeigt, dass Gebäude und vor allem Tunnel aus
Beton einem Feuer nicht lange standhalten. Wegen der räumlichen
und strömungstechnischen Verhältnisse (wie z.
B. der sog. Kaminwirkung) ist dies besonders in Tunneln ein großes
Problem.
-
So
entstehen bei einem Brand in einem nicht bekleideten Tunnel die
Hauptschäden in Form von progressiven, explosionsartigen
Betonabplatzungen durch die extrem rasche Erhitzung zu Beginn des
Brandes. Brandereignisse und Versuche haben gezeigt, dass Abplatzungen
bereits in den ersten Minuten beginnen und im Allgemeinen nach 20
bis 30 Minuten abgeschlossen sind. Weitere Schädigungen
werden durch die i. d. R. lange Branddauer bei sehr hohen Temperaturen
bis ca. 1200°C hervorgerufen.
-
Im
Brandfall kommt es aufgrund der enormen Temperaturbeanspruchungen
der Tunnelinnenschale zu teilweise starken Abplatzungen. Diese wiederum
behindern die Flucht- und Rettungswege, was eine hohe Anzahl an
Personenschäden zur Folge haben kann. Weiterhin treten
Schäden an der Tragkonstruktion auf, die im schlimmsten
Fall zu deren Versagen führen. Die Schäden verursachen
eine aufwändige Instandsetzung oder ggfs. sogar einen teureren
Neubau. Um dies zu vermeiden, wird bereits schon seit längerer
Zeit an brandbeständigeren Betonen für Tunnelinnenschalen
und hochbelasteten Tragwerksbauteilen (z. B. Stützen, Träger,
Wände etc.) geforscht.
-
Die
Festigkeitseigenschaften und der Elastizitätsmodul von
Normalbeton nehmen mit steigender Temperatur ab. Die Druckfestigkeit
geht bei ca. 1000°C gegen Null. Ab ca. 600°C tritt
bereits eine deutliche Festigkeitsminderung ein, ebenso ein deutlicher
Rückgang des Elastizitätsmoduls.
-
Durch
aggressive, chloridhaltige Brandgase und Rauchgaskondensation an
Tunnelbauteilen und in Rauchgasleitungen entstehen Chloridschäden.
Bei der Verbrennung von halogenhaltigen Kunststoffen, besonders
PVC-haltigen Stoffen, werden Chloride freigesetzt. Es kommt zur
Bildung von Chlorwasserstoffgas. Die Chloridionen werden nach dem
Brand durch Diffusion in den Beton transportiert. Die Chloridionen
verursachen die Zerstörung des Zementsteins, sowie Korrosion
des Betonstahls. Die Korrosion des Stahls ist ein langfristiger
Vorgang und tritt verzögert auf. Der Vorgang führt
nicht nur zu Schäden an Bauteilen in unmittelbarer Umgebung
des Brandherdes, sondern auch zu Schäden an Bauteilen,
die vom Brandherd weiter entfernt sind.
-
Weiterhin
treten Schäden durch die enorm hohen Temperaturen auf,
welche zu Spannungen und Verformungen – mit der Folge von
Rissen – am Bauwerk führen. Dadurch werden ebenfalls
Teile des Bauwerkes beeinträchtigt, die weit vom eigentlichen
Brandbereich entfernt liegen.
-
Wie
vorstehend bereits erwähnt stellen Abplatzungen und das
Abfallen von ganzen Betonschichten ein sehr großes Problem
dar. Diese Schäden gefährden bereits die Rettungs-
und Löschungsarbeiten und sind daher besonders problematisch.
Für diese Schäden sind chemische und physikalische
Vorgänge im Beton verantwortlich. Eine Hauptursache stellt
im Beton vorhandenes oder während des Brandes eindringendes
Wasser dar, welches dann beim Verdampfen im Betongefüge
einen enormen Druck ausübt.
-
Zusätzlich
können durch die hohen Temperaturen am Zementstein und
an den Gesteinskörnungen auch chemische Reaktionen und
mineralogische Umwandlungen und Zersetzungen erfolgen, welche für
die Struktur und damit auch für die, insbesondere statische,
Belastbarkeit des Betons und für die Standsicherheit des
Bauwerks nachteilig sind. Zu den bekanntesten Phänomenen
gehören die Dehydrierung des Zementsteins, der sogenannte
Quarzsprung und die Decarbonatisierung von Kalkstein.
-
Bei
etwa 400°C beginnt die Dehydrierung von Calciumhydroxid
zu Calciumoxid und Wasser. Hiermit ist ein Festigkeitsverlust des
Zementsteins verbunden, darüber hinaus vergrößert
das abgespaltene Wasser die verdampfbare Wassermenge im Beton und
verstärkt damit die Abplatzneigung.
-
Beim
Quarzsprung wird das Kristallgitter des Quarzes bei einer Temperatur
von 573°C umgebildet. Hiermit ist eine Volumenzunahme verbunden,
die zu Eigenspannungen und Gefügeauflockerungen führt.
-
Bei
Temperaturen von rd. 800°C kommt es zur Decarbonatisierung
von Kalkstein. Dabei wird vom ursprünglichen Calciumcarbonat
Kohlendioxid abgespalten, das durch das Porengefüge entweichen
muss. Das verbleibende Calciumoxid ist weniger fest als das Calciumcarbonat.
Die äußeren Schichten von Beton mit Kalksteinkörnungen
oder Gesteinskörnungen mit Kalkbestandteilen lösen
sich daher nach einer Brandbelastung beim Wiedererkalten vom weniger
stark gebrannten Kernbeton ab.
-
Für
die zuvor beschriebenen thermo-mechanischen und chemisch/mineralogischen
Prozesse im Beton kommt der Auswahl der Gesteinskörnungen
eine zentrale Bedeutung zu. Die Festigkeitseigenschaften des Betons
während und nach einem Brand sind ferner stark von der
Gesteinsart abhängig. Ursachen dafür sind die
chemisch/mineralogischen Veränderungen und Zersetzungsprozesse
infolge der thermischen Einwirkung.
-
Damit
ein ausreichender baulicher Brandschutz gewährleistet ist,
stellt die ZTV-ING an die Konstruktion im Fall von Brandeinwirkung
folgende Anforderungen:
- – Auftretende
Schäden dürfen die Standsicherheit des Tunnels
nicht gefährden
- – die Gebrauchstauglichkeit des Tunnels darf durch
bleibende Verformungen der Konstruktion nicht eingeschränkt
werden
- – die Dichtigkeit muss weitestgehend erhalten bleiben.
-
In
Deutschland werden derzeit Betone für Tunnelinnenschalen
verwendet, deren Herstellung mit üblichen Gesteinskörnungen
(gemäß DIN EN 12 620), z. B.
Kies oder Splitt, erfolgt. Außerdem werden für
diese Betone Zusatzstoffe verwendet, wodurch ein dichtes Betongefüge
(dichtgelagertes Korngerüst) erreicht wird. Als Zusatzstoff
kommt beispielsweise Flugasche oder Silicastaub zum Einsatz. Durch
die Zugabe von Zusatzstoffen können bestimmte Eigenschaften
des Betons, z. B. Konsistenz, Verarbeitbarkeit oder Festigkeit,
beeinflusst werden.
-
Neue
brandbeständigere Betone sollen eine reduzierte Betondeckung
ermöglichen und gleichzeitig eine durch Abplatzungen auftretende Überschreitung
der kritischen Grenze von 300°C für den Betonstahl
vermeiden. Damit verbunden sind weitere Vorteile, unter anderem:
- – Verkürzung der Bauzeit
und daraus resultierende Kostenersparnis
- – Reduzierung des Ausbauquerschnitts
- – Reduzierung des Betonverbrauchs
- – Bessere Ausnutzung der statischen Höhe
- – Verzicht auf aufwendige Brandschutzbekleidungen der
Tunnelinnenschalen.
-
Es
bestand daher ein Bedarf an sicheren und zugleich einfachen sowie
kostengünstigen Lösungen.
-
Überraschend
wurde nun gefunden, dass die Brandbeständigkeit von Beton
deutlich erhöht werden kann, wenn anstelle der üblichen
Gesteinskörnungen, wie Sand, Kies, Splitt usw., Zementklinker
in der gewünschten Körnung eingesetzt wird.
-
Die
Erfindung betrifft daher einen Beton, enthaltend ein hydraulisches
Bindemittel und Zementklinker der Korngruppe 0/32 als Gesteinskörnung,
vorzugsweise mit einem Größtkorn im Bereich von
etwa 2 bis 32 mm, bevorzugt mit einem Größtkorn
bis ca. 16 mm. Die erfindungsgemäß eingesetzten
Zementklinker zeichnen sich dadurch aus, daß diese bereits
im Herstellungsprozess Temperaturen von üblicherweise über
1400°C ausgesetzt waren und somit nicht zu einer Decarbonatisierung
der Gesteinskörnungen führen können,
was bei den herkömmlichen Gesteinskörnungen aus
Kiesen und Splitten nicht ausgeschlossen werden kann.
-
Ein
solcher Beton zeigt sich gegenüber hohen Temperaturen auch über
lange Zeiträume außerordentlich stabil, d. h.
die Struktur wird weder durch Verformungen, noch durch chemische/mineralogische
(Umwandlungs)Prozesse wesentlich beeinträchtigt. Abplatzungen
oder das Abfallen von Betonteilen werden weitgehend vermieden.
-
Bis
auf die Gesteinskörnung aus Zementklinker entspricht die
Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Betons derjenigen
von üblichen Betonen. Die Vorteile der Erfindung lassen
sich neben dem Tunnelbau auch allgemein im Hoch- und Tiefbau nutzen.
-
Erfindungsgemäß eignen
sich alle bekannten hydraulischen Bindemittel wie Portlandzement,
Hochofenzement, Portlandkompositzement, Tonerdezement usw. als Bindemittel.
Das Bindemittel wird in an sich bekannter Weise entsprechend der
vorgesehenen Anwendung ausgewählt.
-
Üblicherweise
liegen die Mahlfeinheiten der Zemente im Bereich von 2000 bis 6000
cm2/g (Blaine).
-
Für
den Tiefbau, insbesondere für den Tunnelbau ist beispielsweise
ein CEM I, CEM II oder CEM III sowie ein Zement mit hohem Sulfatwiderstand
(HS) besonders bevorzugt. Im Hochbau sind je nach der Anwendung
Zemente der Hauptart CEM I, CEM II und CEM III gemäß DIN
EN 197-1 bevorzugt. Für spezielle Anforderungen
werden auch Zemente mit besonderen Eigenschaften wie z. B. mit niedriger
Hydratationswärme (NW), hohem Sulfatwiderstand (HS) und
niedrigem Alkaligehalt (NA) eingesetzt.
-
Dem
Bindemittel bzw. Beton können in üblicher Weise
Zusatzmittel und Zusatzstoffe beigefügt werden.
-
Typische
Zusatzmittel sind Fließmittel (FM), Betonverflüssiger
(BV), Verzögerer (VZ), Erstarrungs- und Erhärtungsbeschleuniger
(BE, SBE), Stabilisierer (ST), Luftporenbildner (LP), Dichtungsmittel
(DM), Schwindreduzierer (SRA) und andere nach DIN EN 934 oder
mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung. Sie werden in den üblichen
Dosierungen von 0,1 bis 10 Masse-% bezogen auf das Zementgewicht/Bindemittel
eingesetzt. Trockene, insbesondere pulverförmige Zusatzmittel
gibt man üblicherweise dem Bindemittel und/oder der Betonmischung
bei; flüssige Zusatzmittel werden meist beim Mischen (Anmachen)
des Betons zugegeben.
-
Typische
Zusatzstoffe sind Gesteinsmehle, (Steinkohle-)Flugaschen, gemahlener
Hüttensand, Silikastaub, Farbpigmente, Kunststoff- und
Stahlfasern, Kunststoffdispersionen und andere. Auch diese werden, wenn
im Beton benötigt (vorhanden), in den üblichen
Mengen der Betonmischung zugegeben.
-
Erfindungsgemäß wird
als Gesteinskörnung ein Zementklinker mit entsprechender
Korngruppe von 0/32 verwendet. Dabei kann es sich um einen Portlandzementklinker,
Tonerdezementklinker oder Gemische davon handeln. Der Zementklinker
ersetzt vorzugsweise die grobe Gesteinskörnung, welche
nach dem Stand der Technik von Kies und/oder Splitt gebildet wird.
Für die feineren Anteile, also z. B. die Korngruppen 0/2
bzw. 0/4, kann herkömmlicher Sand verwendet werden. Es
ist aber auch möglich, dass der Zementklinker die gesamte
Gesteinskörnung, also die feine und die grobe Gesteinskörnung
bildet.
-
Der
Zementklinker wird üblicherweise im Lepol- oder Drehrohrofen
aus dem Rohmehl bei ca. 1450°C gebrannt. Er besteht im
Wesentlichen aus Tricalciumsilicat, Dicalciumsilicat, Tricalciumaluminat
und Calciumaluminatferrit. Der Klinker hat nach dem Verlassen des
dem Ofen angeschlossenen Kühlsystems üblicherweise
eine Korngröße von ca. 0 bis 50 mm (Lepolofen
bis 20 mm, Drehrohrofen bis 50 mm).
-
Je
nach Anwendung sollen die Gesteinskörnungen vorzugsweise
eine Korngrößenverteilung (Sieblinie) im Bereich
2, 3, 4 gemäß DIN 1045-2 aufweisen.
Das Größtkorn soll dabei im Bereich von 8 bis
32 mm, vorzugsweise bei ca. 16 mm, liegen. Der Feinanteil, d. h.
Korngrößen, welche das Sieb mit einer Maschenweite von
0,125 mm passieren, liegt in der Regel unter 10 Vol.-%, vorzugsweise
unter 5 Vol.-%, insbesondere unter 2 Vol.-%. Der Klinker wird daher
gebrochen und/oder gesiebt, um die gewünschten Korngruppen
zu erhalten. Diese Verfahren und die Korngruppen sind dem Fachmann
an sich bekannt, z. B. 0/1, 0/2, 0/4, 2/4, 2/5, 2/8, 4/8, 5/8, 8/11,
8/16, 11/16, 16/22 oder 16/32 mm.
-
Der
als hydraulisches Bindemittel eingesetzte Zement wird im Gegensatz
zu dem erfindungsgemäß als Gesteinskörnung
eingesetzten Zementklinker durch Mahlung des Klinkers erhalten,
wobei in der Regel die Korngröße von feinen und
groben Zementen zwischen 1 bis 40 μm (fein) und 1 bis 200 μm
(grob) liegt. Solcher Zement ist für einen Einsatz als
Gesteinskörnung ungeeignet, während Zementklinker
in den erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Korngruppen
nicht als hydraulisches Bindemittel wirkt. Es ist zwar anzunehmen, dass
beim Brechen des Klinkers auch Feinanteile erhalten werden, deren
Menge sollte gering sein. Vorzugsweise werden die Feinanteile abgesiebt.
-
Es
ist bevorzugt, wenn der Klinker als Gesteinskörnung vor
dem Anmachen des Betons mit Wasser vorgenässt wird.
-
Die
Verarbeitung des erfindungsgemäßen Betons ist
auf jede bekannte Weise möglich. Er kann sowohl im Fertigteilwerk
als auch auf der Baustelle als Ortbeton, Transportbeton, Spritzbeton
usw. eingesetzt werden, wobei Bindemittel, Zusatzmittel und Zusatzstoffe
an die vorgesehene Anwendung angepasst werden.
-
Zur
weiteren Verbesserung der Brandbeständigkeit wird vorzugsweise
in dem Beton ein System von Luftporen erzeugt. Hierzu kann dem Beton
ein Luftporenbildner (LP) zugesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit
besteht in der Zugabe von Mikrohohlkugeln (MHK). Eine dritte Variante
ist der Einbau von Kunststofffasern, z. B. aus Polypropylen (PP),
welche bei einem Brand (typischerweise bei ca. 160°C) schmelzen
und erst im Brandfall ein System von feinsten Kapillarporen und/oder
Rissen erzeugen. Durch diese Maßnahmen kann im Brandfall
in dem Beton gebildeter Wasserdampf leichter entweichen und damit
werden durch Wasserdampf(druck) verursachte Schädigungen
(z. B. Abplatzungen oder Absprengungen) vermieden.
-
Ein
bevorzugter erfindungsgemäßer Spritzbeton besteht
z. B. aus 270 bis 450 kg/m3 Zement (Naßspritzverfahren)
oder 300 bis 500 kg/m3 Zement (Trockenspritzverfahren),
mit einem w/z-Wert 0,38 bis 0,50 (NS) bzw. 0,45 bis 0,60 (TS), 1800
bis 2100 kg/m3 Zementklinker mit einer Sieblinie
im Bereich 2–4, vorzugsweise 3–4 und einem Größtkorn
von 8 bis 16 mm, und ggf. mit verflüssigenden Zusatzmitteln
(z. B. FM, BV). Dem Beton wird direkt an der Spritzdüse
ein üblicher Erhärtungsbeschleuniger zugesetzt.
-
Ein
bevorzugter erfindungsgemäßer Transportbeton oder
Ortbeton besteht z. B. aus 240 bis 450 kg/m3 Zement,
einem w/z-Wert von 0,40 bis 0,65, 1700 bis 2100 kg/m3 Zementklinker
mit einer Sieblinie im Bereich 3–4 und einem Größtkorn
von 8, 16, 22 oder 32 mm, und ggf. verflüssigenden, verzögernden,
stabilisierenden, luftporenbildenden und anderen Zusatzmitteln
-
Aus
dem erfindungsgemäßen Beton können auch
Betonfertigteile wie Tübbinge, Träger, Stützen,
Binder, Wandelemente, Deckenelemente, Garagen und andere hergestellt
werden.
-
Der
erfindungsgemäße Beton, d. h. daraus hergestellte
Bauten oder Bauelemente weisen eine erhöhte Brandbeständigkeit
auf. Diesbezüglich werden in den ZTV-ING und in der EBA-Richtlinie
(Eisenbahn Bundesamt) entsprechende Schutzziele zusammen mit der
Vorgabe von Brandraum- bzw. Brandgastemperatur-Zeit-Kurven formuliert,
siehe 8.
-
Bei
einem Tunnelbrand muss innerhalb einer sehr kurzen Anfangsphase
von nur 5 Minuten von Temperaturen bis 1200°C ausgegangen
werden. Das bedeutet für den Tunnelbau erhöhte
Anforderungen an den baulichen Brandschutz.
-
Nach
der ZTV-ING Teil 5, Abschnitt 1 – Geschlossene Bauweise – wird
für die tragende Bewehrung eine kritische Temperatur bei
Tmax. < 300°C
gesehen.
-
Brandversuche
haben gezeigt, dass Abplatzungen bereits in den ersten Minuten beginnen
und i. d. R. nach 20 bis 30 Minuten abgeschlossen sind. In den Versuchen
wurde auch nachgewiesen, dass durch die lange Branddauer bei sehr
hohen Temperaturen bis 1200°C weitere Schäden
am Bauwerk/Bauteil auftreten.
-
Der
erfindungsgemäße Beton besitzt eine erhöhte
Brandbeständigkeit, d. h. im Vergleich zu Beton, der eine
herkömmliche Gesteinskörnung enthält,
steigt die Temperatur des Betons an der Bewehrung bei gleicher Betondeckung
langsamer an bzw. eine geringere Betondeckung ist für eine
Begrenzung der Temperatur an der Bewehrung auf < 300°C nötig.
-
Darüber
hinaus gibt es in Österreich eine Richtlinie „Erhöhter
Brandschutz mit Beton für unterirdische Verkehrsbauwerke".
Auch hier sind die Schutzziele definiert und die Einwirkungen (Österreichische
Temperatur-Zeit-Kurven für Eisenbahn- und Straßentunnel)
dargestellt. Des Weiteren wird die Konstruktion und Bemessung sowie
die Betonzusammensetzung, Herstellung und Verarbeitung behandelt.
-
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter veranschaulichen,
ohne sie jedoch auf die konkret beschriebenen Ausführungsformen
zu beschränken. Soweit nichts anders angegeben ist, beziehen
sich Angaben von Teilen und % auf das Gewicht bzw. Masse
-
Beispiele
-
Für
alle Mischungen wurde ein Portlandzement DIN EN 197-1 – OEM
142,5 N-HS von der Firma HeidelbergCement AG aus dem Werk Schelklingen
verwendet. Eigenschaften:
Dichte [g/cm3]
3,27
spez. Oberfläche [cm2/g]
3367
Druckfestigkeit nach 2 Tagen [N/mm2]
22,2
Druckfestigkeit nach 28 Tagen [N/mm2]
50,3
-
Gesteinskörnungen
-
Es
wurden verschiedene Gesteinskörnungen eingesetzt. In allen
Mischungen wurde gewaschener Rheinsand aus Oberrheinmaterial von
der Firma Krieger aus dem Werk Rheinhausen mit folgenden Eigenschaften
verwendet:
Kornrohdichte [kg/dm3] 2,66
Widerstand
gegen Zertrümmerung (Los-Angeles-Verfahren) Kat. LA30
Gehalt an Feinanteilen f 1,5
-
1. Zementklinker von der Firma HeidelbergCement
AG aus dem Werk Leimen mit folgenden Eigenschaften:
-
- Kornrohdichte [kg/dm3] 3,1
- Körnungsziffer 3,68
-
Für
einige Versuche wurde ungesiebter Zementklinker mit Überkorn
verwendet. Für andere wurde der Zementklinker in die Korngruppen
2/8 und 8/16 abgesiebt. Er ist zum Betonieren bis zur Wassersättigung
vorgenässt worden.
-
2. Kies von der Firma Krieger aus dem
Werk Rheinhausen mit folgenden Eigenschaften:
-
- Kornrohdichte [kg/dm3] 2,62
- Widerstand gegen Zertrümmerung (Los-Angeles-Verfahren)
Kat. LA30
- Gehalt an Feinanteilen Kat. f1,5
- Plattigkeitskennzahl Kat. Fl15
- Körnungsziffer 4,14
-
3. Granit von der Firma Röhrig
aus dem Werk Heppenheim mit folgenden Eigenschaften:
-
- Kornrohdichte [kg/dm3] 2,72
- Widerstand gegen Zertrümmerung (Schlagzertrümmerung)
Kat. SZ18
- Gehalt an Feinanteilen Kat. f1,5
- Kornform Kat. Sl 15
- Frost-Tau-Widerstand Kat. F1
- Körnungsziffer 4,11
-
4. Kies-Edelsplitt von der Firma Krieger
aus dem Werk Rheinmünster-Stollhofen.
-
Der
Kies-Edelsplitt besteht aus den Hauptkomponenten Quarz/Quarzit und
Kalkstein, geringe Anteile von Kalksandstein, Gneis/Amphibolit,
Granit/Aplit, Fein- und Mittelsandstein, Vulkanit/Porphyr sowie
Kieselschiefer. Er weist folgende Eigenschaften auf:
- Kornrohdichte
[kg/dm3] 2,7
- Widerstand gegen Zertrümmerung (Schlagzertrümmerung)
Kat. SZ18
- Widerstand gegen Polieren Kat. PSV54
- Gehalt an Feinanteilen Kat. f1
- Kornform Kat. Sl20
- Widerstand gegen Hitze VSZ 2,1 (Angabe des Herstellers, keine
Normprüfung)
- Körnungsziffer 4,09
-
Soweit
verfügbar wurden die Gesteinskörnungen in verschiedenen
Korngruppen eingesetzt.
-
Als
Zusatzstoff wurde Flugasche von der Firma Safa, Baden-Baden mit
der Produktbezeichnung Safament HKV verwendet.
-
Den
Mischungen wurden z. T. Polypropylen-Fasern vom Typ Duomix Fire
(M6) der Firma Bekaert zugesetzt. Die Polypropylen-Fasern haben
eine Länge von 6,0 mm mit einem Durchmesser nominal von
18,0 μm. Ihre Bruchdehnung liegt bei 15,0%, ihre Dichte
liegt bei 0,91 kg/dm3.
-
Zusatzmittel
-
1. Fließmittel (FM)
-
Als
Fließmittel wurde für die Vorversuche bei den
Mischungen mit Kies und Granit das Fließmittel ViscoCrete-1051
von Sika verwendet. Das Fließmittel ViscoCrete-1051 wirkt
auf Basis von Polycarboxylatether (PCE). Der empfohlene Dosierbereich
liegt zwischen 0,2 und 2,5% vom Zementgewicht. Es wird empfohlen das
Fließmittel, mit dem Zugabewasser zuzugeben. Für
die Mischungen mit Kies-Edelsplitt und Zementklinker wurde das Fließmittel
Addiment FM 6 von Sika verwendet. Das hochwirksame Fließmittel,
auf Melamin-/Naphthalinsulfonat-Basis, ist ohne verzögernde
Wirkung für hochwertigen Beton in Fertigteilwerken und
auf Baustellen verwendbar. Der empfohlene Dosierbereich liegt zwischen
0,2 und 2,3 % vom Zementgewicht. Das Fließmittel kann entweder
mit dem Zugabewasser oder separat zugegeben werden.
-
2. Luftporenbildner
-
Für
einen Versuch wurde der Luftporenbildner LPS A-94 von Sika verwendet.
Der Luftporenbildner wirkt auf der Basis von synthetischen Tensiden.
Der empfohlene Dosierbereich liegt zwischen 0,2 und 0,8% vom Zementgewicht.
Um die geforderte Menge der Luftporen im Frischbeton zu erreichen
ist eine genaue Dosierung des Luftporenbildners erstrebenswert.
Jedoch hat der Luftporenbildner bei jeder Mischung unterschiedliche
Auswirkungen auf die Frisch- und Festbetoneigenschaften, so dass
die genaue zuzugebende Menge jeweils angepasst wurde.
-
3. Mikrohohlkugeln (MHK)
-
Für
einen Hauptversuch wurde eine Mischung mit MHK hergestellt. Die
MHK bestehen aus einer weißen Paste und wirken auf einer
Polyvinylidenchloriden-Acrylnitril-Polymer Basis. Die MHK besitzen
eine Dichte von 0,2 kg/dm3 und eine Größe
von 6,0 μm. Die MHK haben in der Betonmatrix den gleichen
Effekt wie der Luftporenbildner. Mit MHK kann sehr zielsicher ein
Luftporenbeton hergestellt werden. Durch die MHK wird die Betondruckfestigkeit
nicht verringert. Die MHK werden bei der Betonherstellung während
des Mischprozesses der Betonmischung zugegeben.
-
An
den Betonen wurden sowohl Frischbetoneigenschaften als auch Festbetoneigenschaften
bestimmt. Das Ausbreitmaß wurde gemäß DIN
EN 12350-5 und das Verdichtungsmaß gemäß DIN
EN 12350-4 bestimmt. Die Frischbetonrohdichte wurde nach DIN
EN 12350-6 und der Luftgehalt nach DIN EN 12350-7 ermittelt.
-
Die
Mischungen fassen Tabellen 1 und 2 zusammen: Tabelle 1 Beispiele mit Zementklinker
Bestandteile
[kg/m3] | Beispiel
1: Zementklinker | Beispiel
2: Zementklinker | Beispiel
3: Zementklinker |
Wasser | 180 | 238 | 238 |
Zement | 338 | 419 | 419 |
Flugasche | 112 | 138 | 138 |
Fließmittel | 8 | 7 | 7 |
PP-Fasern | 2 | 2 | 2 |
Sand
0/2 | 332 | 491 | 546 |
Korngruppe | (2/16)
1599 | (2/8)
769
(8/16) 501 | (2/8)
571
(8/16) 360 |
Luftporenbildner | | 1,4 | |
MHK | | | 3,5 |
Tabelle 2 Vergleichsbeispiele
Bestandteile
[kg/m3] | Vergleichsbeispiel
Kies | Vergleichsbeispiel
2 Granit | Vergleichsbeispiel
3 Kies-Edelsplitt |
Wasser | 170 | 170 | 170 |
Zement | 320 | 320 | 320 |
Flugasche | 106 | 106 | 106 |
Fließmittel | 6 | 6 | 5 |
PP-Fasern | 2 | 2 | 2 |
Sand
0/2 | 551 | 546 | 375 |
Korngruppe | (2/8)
644
(8/16) 512 | (2/5)
571
(5/11) 360
(11/16) 289 | (2/5)
884
(5/11) 227
(11/16) 264 |
-
Die
geprüften Frischbetoneigenschaften sind in Tabelle 3 und
die Festbetoneigenschaften in Tabelle 4 zusammengestellt. Tabelle 3: Frischbetoneigenschaften der
Beispiele B1–B4 und Vergleichsbeispiele VB1–VB3
Eigenschaft | B1 | B2 | B3 | VB1 | VB2 | VB3 |
Ausbreitmaß a
[mm] | 430 | 450 | 460 | 480 | 440 | 440 |
Verdichtungsmaß c | 1,04 | - | - | 1,05 | 1,06 | 1,14 |
Rohdichte
D [kg/m3] | 2240 | 2140 | 2270 | 2310 | 2295 | 2350 |
Luftporengehalt
[Vol-%] | 6,0 | 11,9 | 6,6 | 3,4 | 6,5 | 2,0 |
-
Die
Messungen belegen, dass die Verwendung von Zementklinker als Gesteinskörnung
im Rahmen der üblichen Betonmischungen möglich
ist und die Frischbetoneigenschaften nicht beeinträchtigt.
-
In
1 ist
die Oberfläche einer erfindungsgemäßen
Frischbetonmischung auf Zementklinkerbasis abgebildet. Tabelle 4: Festbetoneigenschaften der
Beispiele B1–B4 und Vergleichsbeispiele VB1–VB3
Eigenschaft | B1 | B2 | B3 | VB1 | VB2 | VB3 |
Druckfestigkeit
fc,cube [N/mm2] 28 d | 38,0 | 45,7 | 59,4 | 47,2 | 50,6 | 49,6 |
Mikroluftporengehalt A300 [Vol-%] | 1,87 | 3,03 | 1,60 | 0,84 | 1,73 | 0,88 |
Abstandsfaktor
[mm] | 0,26 | 0,16 | 0,24 | 0,33 | 0,27 | 0,32 |
-
Die
Messungen bestätigen, dass auch die Festbetoneigenschaften
noch im brauchbaren Maß liegen. Der Einsatz von Luftporenbildnern
oder Mikrohohlkugeln erlaubt es, die etwas geringeren Druckfestigkeiten
bei einem Einsatz von Zementklinker als Gesteinskörnung
auszugleichen.
-
Mit
Probekörpern aus einem erfindungsgemäßen
Beton (mit Zementklinker) und einem Beton nach dem Stand der Technik
(Normalbeton, Kies) wurden Brandversuche durchgeführt,
wobei die Probenkörper einer direkten Beflammung mit einer üblichen
Schweißbrennerflamme (auf maximale Temperatur eingestellt)
für 45 Min. ausgesetzt wurden. Der Abstand der Düse
zu der Probenoberfläche betrug 14 cm, so dass die Flammenspitze
die Betonoberfläche erreicht hat. Der Brenner wurde an
einer Haltevorrichtung befestigt, so dass beide Proben im gleichen
Abstand und mit der gleichen Flammeneinstellung beflammt wurden.
Der genannte Versuchsaufbau für die Beflammung ist in den 2 und 3 dargestellt.
-
Die
Ergebnisse der Brandversche sind in den 4–6 dargestellt.
Man sieht deutlich, dass der herkömmliche Beton nach 45
min Beflammungszeit stark geschädigt ist (4, 5).
Der Zerfall trat dabei bereits nach wenigen Minuten auf.
-
Beim
erfindungsgemäßen Beton zeigen sich dagegen nur
wenige Risse, welche die Integrität nicht wesentlich beeinträchtigen
(6, 7).
-
In
einem weiteren Versuch wurden Probekörper aus einem Referenzbeton
mit herkömmlichem Kies als Gesteinskörnung und
einem als Zementklinkerbeton oder Klinkerbeton bezeichneten erfindungsgemäßen Beton
hergestellt. Die beiden Probekörpern mit den Abmessungen
500 mm × 500 mm × 105 mm wurde etwa 2 Monate vor
Durchführung des Kleinbrandversuchs hergestellt.
-
Die
Probekörper wurden aus den folgenden Betonen geformt:
| Zementklinkerbeton | Referenzbeton |
Zement | CEM
142,5 R-HS Schelklingen, 340 kg/m3 | CEM
142,5 R-HS Schelklingen, 340 kg/m3 |
Zugabewasser | 181
kg/m3 | 181
kg/m3 |
w/(z
+ 0,4f)-Wert | 0,53 | 0,53 |
Luftporengehalt
(Soll) | 3,5
Vol.% | 3,5
Vol.% |
Zusatzstoff | PP-Fasern
Duomix Fire | PP-Fasern
Duomix Fire |
| M6,
2 kg/m3 | M6,
2 kg/m3 |
Zusatzmittel | LPS
A94; 0,68 kg/m3 | LPS
A94; 0,68 kg/m3 |
Zuschlag | 0/2
Sand EuA, 437 kg/m3
2/8 Klinker, 478
kg/m3
8/16 Klinker, 711 kg/m3 | 0/2
Sand EuA, 524 kg/m3
2/8 Kies, 619 kg/m3
8/16 Kies, 619 kg/m3 |
Rechnerische
Frischbetondichte | 2060
kg/m3 | 2214
kg/m3 |
28d-Festbetonrohdichte | 2186
kg/m3 | 2206
kg/m3 |
28d-Druckfestigkeit | 36,2
N/mm2 | 39,8
N/mm2 |
- – Bewehrung: 2 × Q
188 (Stabdurchmesser: 6 mm, Abstand längs/quer: 100 mm)
- – Betondeckung: 30 mm
- – Anordnung von im Innern liegenden Thermoelementen
beim Zementklinkerbeton: 1 × mittig direkt auf der Schalung,
1 × mittig zwischen der Bewehrung
- – Lagerung nach der Herstellung im Klimaraum 20/65
-
Einen
Tag vor der Brandprüfung wurden auf der feuerabgewandten
Seite ( entspricht der Nichtschalungsseite) der Probekörper
jeweils zwei Oberflächenthermoelelemente aufgeklebt. Diese
lagen jeweils genau mittig und auf der Mittelsenkrechten, jeweils
7,5 cm vom oberen Rand entfernt.
-
Für
den Kleinbrandversuch gab es insgesamt folgende 8 Temperaturmessstellen:
- – 01: Brandraumtemperatur, ca. 10
cm von Probe „Zementklinkerbeton" entfernt
- – 02: Brandraumtemperatur, ca. 10 cm von Probe „Referenzbeton"
entfernt
- – 03: einbetoniertes Thermoelement („Zementklinkerbeton",
mittig auf Schalung)
- – 04: einbetoniertes Thermoelement („Zementklinkerbeton",
mittig zwischen Bewehrung)
- – 05: Oberflächentemperatur Kaltseite „Zementklinkerbeton",
mittig
- – 06: Oberflächentemperatur Kaltseite „Zementklinkerbeton",
auf Mittelsenkrechte, 7,5 cm vom oberen Rand entfernt
- – 07: Oberflächentemperatur Kaltseite „Referenzbeton",
mittig
- – 08: Oberflächentemperatur Kaltseite „Referenzbeton",
auf Mittelsenkrechte, 7,5 cm vom oberen Rand entfernt
-
Die
vorstehend beschriebenen Betonprobekörper wurden vor die
beiden gegenüberliegenden Öffnungen des Kleinbrandprüfstandes
nach DIN 4102 Teil 8 gestellt, umlaufend mit Mineralfaserplattenstreifen
abgedichtet und mit einer Klemmvorrichtung gehalten.
-
Der
Heizraum wurde mit Heizöl EL nach DIN 51603 Teil 1 beflammt.
Dabei wurde mit maximaler Brennerleistung gefahren. Die erhaltenen
Messkurven der Messstellen 01 und 02 sind der 9 zu
entnehmen.
-
Die
Ofentemperatur zu Beginn der Prüfung betrug 18°C.
Die Maximaltemperatur von 1200°C wurde erst nach rd. 2,5
Stunden Versuchsdauer erreicht. Der Brandraumüberdruck
wurde nicht gezielt geregelt, sondern nur registriert. Während
der gesamten Versuchsdauer lag er zwischen 0 Pa und 22 Pa, gemessen
in halber Probekörperhöhe. Die gemessene Oberflächentemperatur
sind der 10 zu entnehmen.
-
Die
gemessenen Oberflächentemperaturerhöhungen auf
der feuerabgewandten Seite, waren beim Zementklinkerbeton deutlich
niedriger als beim Referenzbeton; gegen Ende des Versuchs wurden
beim Zementklinkerbeton 96 bzw. 83 K erreicht, während
beim Referenzbeton 235 bzw. 244 K gemessen wurden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN EN 12
620 [0019]
- - DIN EN 197-1 [0028]
- - DIN EN 934 [0030]
- - DIN 1045-2 [0034]
- - DIN EN 12350-5 [0059]
- - DIN EN 12350-4 [0059]
- - DIN EN 12350-6 [0059]
- - DIN EN 12350-7 [0059]