DE102008035543A1 - Verfahren und Steuereinrichtung zum Steuern des Positionierens eines Untersuchungsobjekts - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Verfahren zum Steuern des Positionierens eines Untesuchungsobjekts in einer medizintechnischen Anlage (1) beschrieben, wobei das Steuern auf Grundlage eines Werts eines Betriebsparameters (BP) erfolgt, bei welchem Verfahren ein Gewichtsindikator erfasst wird, der das Gewicht oder eine Gewichtsklasse des zu untersuchenden Objekts repräsentiert, und auf automatische Weise in Abhängkeit von dem erfassten Gewichtsindikator entweder der Betriebsparameterwert (BP) einer ersten Klasse (K1), welche einem Normalgewicht zugeordnet ist, oder der Betriebsparameterwert einer zweiten Klasse (K2), welche einem über das Normalgewicht hinausgehenden Gewicht zugeordnet ist, gewählt wird. Außerdem sitionierens eines Untersuchungsobjekts in einer medizintechnischen Anlage (1) gemäß diesem Verfahren beschrieben.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Steuereinrichtung zum Steuern des Positionierens eines Untersuchungsobjekts in einer medizintechnischen Anlage.
  • Bildgebende Systeme wie Computertomographen, Magnetresonanzsysteme etc. nehmen heute im medizinischen Bereich eine bedeutende Rolle ein. Die von den bildgebenden Systemen erzeugten Darstellungen der inneren Organe und Strukturen des Patienten werden zur Diagnose von Krankheitsursachen, zur Planung und Durchführung von Operationen oder auch zur Vorbereitung von therapeutischen Maßnahmen angewandt.
  • Ein bekanntes Computertomographie-System (CT-System) verfügt neben anderen Komponenten über eine Vorrichtung zum Positionieren von Patienten, die auch unter den Begriffen Patiententisch, Patientenliege oder kurz Liege bekannt ist, und einen Scanner, mit dem gezielt Körperteile eines Patienten bildgebend untersucht werden können. Mit Hilfe der Liege lässt sich ein Patient außerhalb eines Scannerbereichs aufnehmen und danach in den Scannerbereich transportieren. In dem Scannerbereich wird der Patient computergesteuert mit Hilfe der Liege positioniert, so dass die zu untersuchenden Körperteile oder Körperschichten dem Scanner zugänglich gemacht werden. Eine solche Liege umfasst einen Tisch, auf dem der Patient platzierbar ist, und Positionierungsmittel, die zum Positionieren sowohl hinsichtlich der vertikalen als auch der horizontalen Lage des Tisches ausgebildet sind. Die Positionierungsmittel weisen elektrische und/oder mechanische Komponenten sowie eine mit solchen Komponenten zusammenwirkende Steuereinrichtung auf, mit deren Hilfe das Positionieren des Tisches gesteuert wird. Zum Aufnehmen des Patienten wird der Tisch vollständig durch ein Zurückfahren aus dem Scannerbereich entfernt und in eine Ausgangshöhe abgesenkt, so dass ein möglichst einfaches Platzieren des Patienten auf dem Tisch ermöglicht ist. Danach wird der Tisch in eine Scannhöhe angehoben und durch ein Vorwärtsfahren in den Scannbereich hinein bewegt. Der Höhenunterschied zwischen Scannhöhe und Ausgangshöhe wird dabei als Tischhubbereich bezeichnet. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Tisch in der Höhe verstellbar ist, wird als Tischhubgeschwindigkeit bezeichnet. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Tisch vorwärts bzw. rückwärts bewegt wird, wird als Tischvorschub bezeichnet.
  • Gegenwärtig muss jedoch bereits bei der Neuplanung eines CT-Systems zwischen einer so genannten Schwerlastliege oder einer Standardliege gewählt werden. Die Schwerlastliege ermöglicht den Betrieb der Anlage mit Patienten, deren Gewicht höher als ein Schwellwert von z. B. 200 kg ist. Dies erfolgt nicht etwa durch eine Veränderung von elektrischen oder mechanischen Komponenten der Liege, sondern durch eine auf den jeweiligen Gewichtsbereich abgestimmte Klasse von Werten von Betriebsparametern, die in den Steuermitteln unveränderbar gespeichert sind. Die Klassen unterscheiden sich dadurch, dass bei der Schwerlastliege im Verhältnis zur Standardliege ein kleinerer maximaler Tischvorschub und ein größerer minimaler Tischvorschub, eine höhere Tischbelastung und ein kleinerer Hubbereich sowie eine kleinere maximale Tischhubgeschwindigkeit vorgesehen sind. Typische Werte der Betriebsparameter dieser beiden Klassen sind in 2 abgebildet.
  • Diese Unterscheidung von Betriebsparameterklassen ist insbesondere deshalb notwendig, weil es sich bei Standardliegen in Verbindung mit schwergewichtigen Patienten als problematisch erwiesen hat einen zuverlässiger Tischvorschub zu gewährleisten, obwohl die Traglast des Tisches oder präziser des Tischbretts es erlauben würde einen schwergewichtigen Patient zu tragen.
  • So kann es beispielsweise vorkommen, dass bei einer zu langsamen Bewegung (sehr niedriger Tischvorschub) die Bewegung aufgrund des Gewichts abbricht. Ebenso kann es vorkommen, dass das Anheben des Tisches, der in der Ausgangshöhe der Standardliege positioniert ist, also unterhalb der Ausgangshöhe der Schwerlastliege, die einen kleineren Hubbereich aufweist, nicht möglich ist und ein Patient den Tisch verlassen muss, damit dieser unbelastet in eine höhere Lage gefahren werden kann, wo dieses Problem nicht mehr auftritt. Dieser Korrekturvorgang kann einem Patienten, der beispielsweise verletzt oder schwer erkrankt ist, nicht zugemutet werden. Dieser Vorgang ist auch für den Betrieb des CT-Systems nachteilig, weil sich die Standzeit erhöht.
  • Die Vor- und Nachteile beider Varianten von Liegen schließen einander aus, sodass bereits bei der Neuplanung des CT-Systems durch die Auswahl der Patientenliege (Standard oder Schwerlast) der Patientenkreis festgelegt wird. Wird nämlich die Standardliege gewählt, so können schwergewichtige Patienten nicht untersucht werden, weil der zuverlässige Betrieb im gesamten Betriebsparameterbereich der Standardliege nicht gewährleistet ist. Wird hingegen die Schwerlastliege gewählt, so können zwar auch normalgewichtige Patienten untersucht werden, dies jedoch nur in einem im Verhältnis zu der Standardliege relativ eingeschränkten Betriebsparameterbereich. Diese Situation verursacht jedoch auf Seiten des Radiologen erhebliche Probleme, da die Mehrheit der Radiologen als Generalist tätig ist oder sein möchte und eine reine Spezialisierung auf schwergewichtige oder leichtgewichtige (normalgewichtige) Patienten nicht gewollt ist. Zur Lösung dieses planungstechnischen Dilemmas werden jedoch auch Liegen mit leistungsfähigeren elektrischen und/oder mechanischen Komponenten angeboten, was jedoch zu einer erheblichen Verteuerung führt. Bei den Radiologen ist vielmehr gewollt, dass der als Generalist tätige Radiologe jede Gewichtsklasse von Patienten mit einer relativ kostengünstigen Lösung untersuchen kann.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives, komfortableres Verfahren und eine entsprechende Steuereinrichtung zum Positionieren von Patienten in einer medizintechnischen Anlage anzugeben, mit dem die oben beschriebenen Nachteile vermieden werden.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine Steuereinrichtung gemäß Patentanspruch 8 gelöst.
  • Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Steuern des Positionierens eines Untersuchungsobjekts in einer medizintechnischen Anlage, bei dem das Steuern auf Grundlage eines Werts eines Betriebsparameters einer Steuereinrichtung erfolgt, wird zunächst ein Gewichtsindikator, der das Gewicht oder eine Gewichtsklasse des zu untersuchenden Objekts repräsentiert, erfasst. Damit ist von vorneherein sichergestellt, dass die gewichtsbedingten Probleme von herkömmlichen Liegen zuverlässig vermieden werden können, da diese Probleme grundsätzlich durch die fehlende Gewichtsinformation verursacht sind. In einem weiteren Verfahrensschritt wird auf automatische Weise in Abhängigkeit von dem erfassten Gewichtsindikator entweder der Betriebsparameterwert einer ersten Klasse, welche einem Normalgewicht zugeordnet ist, oder der Betriebsparameterwert einer zweiten Klasse, welche einem über das Normalgewicht hinaus erhöhten Gewicht zugeordnet ist, gewählt.
  • Damit ist sichergestellt, dass die erfasste Gewichtsinformation auch tatsächlich zur Anwendung kommt und eine manuelle Fehlbedienung beim Steuern des Positionierens von vorneherein ausgeschlossen ist. Darüber hinaus ist sichergestellt, dass ein der jeweiligen Gewichtsklasse entsprechender Betriebsparameterwert zum Einsatz kommt, so dass bei bekannten Verfahren auftretende Probleme zuverlässig beseitigt sind und der Betrieb der medizintechnischen Anlage ohne ungewollte, zum Beispiel einen Patienten störende oder den Betrieb der Anlage negativ beeinflussende Umstände vonstatten gehen kann. Insbesondere ist erstmals gewährleistet, dass selbst mit einer auf Normalgewicht ausgelegten steuerbaren Liege (einer so genannten Standardliege) gearbeitet werden kann, weil ein genau auf den Spezialfall des erhöhten Gewichtsbereichs abgestimmter Betriebsparameterwert zum Einsatz kommt, der gewährleistet, dass das Steuern des Positionierens zuverlässig auch im erhöhten Gewichtsbereich durchführbar ist. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich, dass die mechanische Struktur einer solchen Standardliege der Belastung durch das die Liege belastende Untersuchungsobjekt, wie z. B. durch den „hochgewichtigen” Patienten, gewachsen ist. Der aus der zweiten Klasse gewählte Betriebsparameterwert wird üblicherweise nicht den für Standardliegen üblichen Wertbereich abdecken, was jedoch keinen Nachteil mit sich bringt, weil die ökonomischen Vorteile bei Ausnutzung des elektromechanischen Designs der Standardliege für den erhöhten Gewichtsbereich bei weitem die Einschränkungen hinsichtlich des Wertebereichs überwiegen.
  • Eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung, die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet, kann Bestandteil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Positionieren des Untersuchungsobjekts oder sogar Bestandteil einer erfindungemäßen medizintechnischen Anlage sein, die beispielsweise auch über eine solche Vorrichtung verfügen kann. Die Steuereinrichtung weist eine Schnittstelle auf, mit der ein Gewichtsindikator erfasst wird, der das Gewicht oder die Gewichtsklasse des zu untersuchenden Objekts repräsentiert. Sie weist weiterhin Wahlmittel auf, mit denen in Abhängigkeit von dem erfassten Gewichtsindikator der Betriebsparameter aus der ersten Klasse oder aus der zweiten Klasse gewählt wird. Die Vorrichtung, die beispielsweise eine steuerbare Patientenliege realisiert, weist zusätzlich eine Objektablageeinrichtung wie beispielsweise einen Tisch bzw. die eigentliche Liege auf, auf dem das Untersuchungsobjekt, beispielsweise ein Patient, Proband oder ein beliebiger z. B. im Rahmen einer Materialprüfung zu untersuchender Gegenstand, platziert wird. Da ein häufiges Einsatzgebiet aber die Untersuchung von auf einer Liege gelagerten Probanden oder Patienten ist, werden im Folgenden – sofern nicht explizit anders erwähnt ohne Beschränkung der Allgemeinheit – statt des Begriffs „Untersuchungsobjekts” stellvertretend auch die Begriffe „Patient” oder „Proband” verwendet und die steuerbare Positionsvorrichtung auch kurz als „Liege” oder „Patientenliege” bezeichnet. Zusätzlich weist die Vorrichtung eine Antriebseinrichtung auf, die beispielsweise aus elektromechanischen Komponenten besteht, die mit dem Tisch zusammenwirkt und die zum Empfangen von Steuersignalen der Steuereinrichtung und gemäß den empfangenen Steuersignalen zum Positionieren bzw. Bewegen des Tisches in vertikaler und horizontaler Richtung ausgebildet ist.
  • Bei der medizintechnischen Anlage handelt es sich vorzugsweise um eine bildgebende Anlage, beispielsweise um ein Computertomographie-System (CT-System) oder um ein Magnetresonanztomographie-System (MR-System), bei dem das präzise gesteuerte Positionieren des Patienten ein entscheidender Arbeitsschritt ist, bei dem die erfindungsgemäße Steuereinrichtung zum Einsatz kommt.
  • Ein Großteil der zuvor genannten Komponenten der Steuereinrichtung, insbesondere die Wahleinrichtung, können ganz oder teilweise in Form von Softwaremodulen in einem Prozessor einer entsprechend ausgelegten Steuereinrichtung realisiert werden. Dies ist insoweit vorteilhaft, da durch eine Softwareinstallation auch bereits vorhandene Steuereinrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nachgerüstet werden können. Die Erfindung umfasst daher auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodeabschnitten, welches direkt in einem Prozessor einer programmierbaren Steuereinrichtung einer medizintechnischen Anlage ladbar ist, um alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen, wenn das Programm in der Steuereinrichtung ausgeführt wird.
  • Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Dabei können die erfindungsgemäße Steuereinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder die medizintechnischen Anlage auch analog zu den abhängigen Verfahrensansprüchen weitergebildet sein.
  • Bei einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Erfassen des Gewichtsindikators durch ein Zugreifen auf eine elektronische Datei erfolgen, in der das Gewicht gespeichert ist. Bei einer Untersuchung von Patienten oder Probanden kann insbesondere auf bekannte und standardisierte Applikationen zurückgegriffen werden, wie beispielsweise HIS/RIS (Radiologieinformationssystem). Dadurch ist auf vorteilhafte Weise erreicht, dass standardisierte Software und Softwareschnittstellen zum Einsatz kommen können und die Gewichtsdaten direkt aus einem Workflowsystem für medizintechnische Anwendungen entnommen werden können und nicht neuerlich bestimmt werden müssen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Patient noch nicht auf der Patientenliege platziert ist, also die Liege noch unbelastet gesteuert werden kann.
  • Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Erfassen des Gewichtsindikators durch ein Einlesen eines Messwerts, der das Gewicht des Objekts repräsentiert. Dadurch ist erreicht, dass immer das momentan gültige tatsächliche Gewicht zur Verfügung steht und beispielsweise Probleme mit veralteten und ungenauen Daten in einer Patientendatei vermieden sind. Dabei kann eine elektronisch auslesbare Waage zum Einsatz kommen, die beispielsweise der Patient oder Proband betritt, bevor er auf einer steuerbar positionierbaren Liege Platz nimmt.
  • In einem weiteren Aspekt des erfindungemäßen Verfahrens hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Messwert von einer Waage eingelesen wird, die in eine solche Patientenliege integriert ist. Dadurch ist ein erheblich ökonomischerer Verfahrensablauf erhalten, weil der Patient oder Proband nicht separat gewogen werden muss und somit ein zusätzlicher Arbeitsschritt vermieden wird. Zu bemerken ist an dieser Stelle, dass eine integrierte Waage nicht nur das Gewicht des Patienten sondern auch das Gewicht weiterer Objekte die sich direkt am Patienten befinden und zur Patientenstabili sierung (z. B. Sauerstoffflaschen, ...) benötigt werden bestimmt.
  • Bei einem bevorzugten Verfahrensablauf wird das Wählen des Betriebsparameterwerts aus einer der zwei Klassen einen oder eine Mehrzahl der nachfolgend angeführten Betriebsparameter betreffen, nämlich:
    • – Tischhubbereich,
    • – Tischhubgeschwindigkeitsbereich und
    • – Tischvorschubgeschwindigkeitsbereich.
  • Dadurch ist sichergestellt, dass immer der richtige Betriebsparameter angepasst an die jeweilige Parameterklasse bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anwendung kommt, so dass einerseits das Verfahren ungestört abgearbeitet werden kann und andererseits auch andere Abläufe bei der medizintechnischen Anlage, die von dem Steuern des Positionierens des Patienten abhängig sind, ungestört und zuverlässig durchgeführt werden können. So kann es beispielsweise bei einem CT-System wichtig sein, dass der Tischvorschub zuverlässig und wohl kontrolliert vonstatten geht, weil sonst die Schichtbilder nicht die geplanten bzw. erwarteten Schichten des Körpers des zu untersuchenden Objekts abdecken. Zu diesem Zweck wird beispielsweise der Betriebsparameterwert aus der zu dem jeweiligen Patientengewicht passenden Klasse gewählt, sodass beim Tischvorschub keine Probleme auftreten.
  • Das erfindungemäße Verfahren wird insbesondere dann vorteilhafte Aspekte mit sich bringen, wenn vor dem vom Gewicht des Patienten abhängigen Wählen des Betriebsparameterwerts ein Vorwählen erfolgt, sodass selbst im Fall eines Untersuchungsobjekts mit einem zur zweiten Klasse korrespondierenden Gewicht ein sicherer Start des gesteuerten Positionierens erfolgen kann. Dazu wird bei dem Vorwählen, und zwar bevor das Gewicht des Untersuchungsobjekts zur Geltung kommt, also beispielsweise bevor eine Patientenliege mit einem Patienten belastet wird, der Betriebsparameterwert der zweiten Klasse gewählt. Dies betrifft insbesondere den Betriebsparameter Tischhubbereich, sodass bereits bevor der Patient auf einem in der Höhe verstellbaren Tisch einer Patientenliege platziert wird, der Tisch in eine Ausgangshöhe positioniert werden kann, aus der ein Anheben des Tisches zusammen mit dem Patienten in eine Scannhöhe mit Sicherheit auch bei einem schwergewichtigen Patienten erfolgen kann.
  • Ein weiterer Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft das Regeln des Betriebsparameters hinsichtlich seines Werts während des Positionssteuerns. Dabei wird in Abhängigkeit von der durch das Gewicht des Untersuchungsobjekts erzeugten Belastung während des Betriebs der Wert an die tatsächlichen Gewichtsverhältnisse angepasst. Durch diese Maßnahme ist beispielsweise sichergestellt, dass immer den jeweiligen durch das Objektgewicht verursachten Belastungsbedingungen Rechnung getragen wird und davon abhängig der Wert des Betriebsparameters während des Betriebs dynamisch bzw. kontinuierlich verändert wird. Dies kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn mit einem Extremwert des Betriebsparmeters aus der zweiten Klasse gestartet wird und während des Betriebs der Wert des Betriebsparameters den tatsächlichen Gewichtsverhältnissen angepasst wird. Im Umgang mit Patienten oder Probanden sind die damit erhaltenen Vorteile jedenfalls sowohl auf Seiten des Betreibers der medizintechnischen Anlage als auch auf Seiten des Patienten oder des Probanden vorhanden, weil meist kürzere Behandlungszeiten zu erwarten sind. Dies ist beispielsweise dadurch zu begründen, dass nicht jeder Patient oder Proband, der in die zweite Gewichtsklasse fällt, ein Gewicht von 280 kg aufweisen wird, für welches Extremgewicht die Betriebsparameter in der zweiten Klasse ausgelegt sind. Somit lassen sich beispielsweise die Wertebereiche der Betriebsparameter Tischvorschub oder auch Tischhubgeschwindigkeit während des Betriebs erweitern, wenn es sich herausstellt, dass das Objekt weniger als das Extremgewicht von 280 kg hat. Auch wird dem Patienten bzw. dem Probanden das Absteigen von dem Tisch erleichtert, wenn beispielsweise der Tischhubbereich – insbesondere gegen Ende der Behandlung – gewichtsbedingt entsprechend erweitert wird, also der Tisch weiter abgesenkt werden kann. In diesem Zusammenhang sei jedoch erwähnt, dass vorteilhafterweise das Bildaufnahmesystem eine dynamische Regelung des Tischvorschubs berücksichtigen sollte, da andernfalls fehlerhafte Rekonstruktion der Bilddaten zustande kommen können. Der Scanvorgang wird dabei von einem einem ”Scanmanager” überwacht, der prüft, ob alle Betriebsparameter aller Komponenten innerhalb vorgegebener toleranzen liegen. Der Scanmanager würde bei Auftreten von Abweichungen den Scanvorgang unterbrechen. Daher sollte vorzugsweise das eingestellte oder dynamisch geregelte Steuersignal neben der Antriebseinrichtung auch auf das Bildaufnahmesystem bzw. den ”Scanmanager” wirken, d. h. es sollten die betreffend der Tischsteuerung hinterlegte Toleranzwerte gegebenenfalls auch dynamisch angepasst werden.
  • Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten und Verfahrensschritte mit identischen Bezugsziffern versehen. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer medizintechnischen Anlage mit einer Patientenliege, die eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung aufweist,
  • 2 zwei Klassen von Werten von Betriebsparametern für die Steuereinrichtung gemäß 1,
  • 3 Details der Steuereinrichtung gemäß 1,
  • 4 eine Patientenliege, bei der sich der Tisch gewichtsbedingt in einer von zwei möglichen Ausgangshöhen befindet,
  • 5 die Patientenliege gemäß 4, bei der sich der Tisch gewichtsbedingt in einer anderen der zwei möglichen Ausgangshöhen befindet,
  • 6 ein Flussdiagram gemäß einem ersten Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens und
  • 7 ein Flussdiagram gemäß einem zweiten Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Bei den folgenden Erläuterungen wird davon ausgegangen, dass es sich bei der medizintechnischen Anlage um ein Computertomographie-System handelt. Grundsätzlich ist das Verfahren aber auch an anderen medizintechnischen Anlagen, wie beispielsweise bei einer Anlage zum automatischen Operieren von Patenten, einsetzbar. Da nachfolgend die Erfindung im Zusammenhang mit einem Patienten erörtert wird, sei an dieser Stelle noch einmal festgehalten, dass die Erfindung auch im Zusammenhang mit jedem beliebigen anderen Gegenstand anwendbar ist, und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein Objekt lebender oder toter Materie handelt. Daher ist der nachfolgend verwendete Ausdruck „Patient” nur beispielhaft zu verstehen.
  • 1 zeigt grob schematisch ein Computertomographie-System 1 (CT-System). Das Computertomographie-System 1, nachfolgend kurz als System 1 oder CT oder Anlage 1 bezeichnet, weist in üblicher Weise einen Scanner 2 mit einer Gantry auf, in der eine Röntgenquelle 3 rotiert, die jeweils einen Patienten durchstrahlt, welcher mittels einer Vorrichtung zum Positionieren eines Patienten, kurz Liege 5, in einen Messraum oder Scannerbereich der Gantry hinein geschoben wird, so dass die Strahlung auf einen der Röntgenquelle 3 jeweils gegenüberlie genden Detektor 4 trifft. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 nur um ein Beispiel eines CTs handelt und die Erfindung auch an beliebigen CT-Konstruktionen, beispielsweise mit ringförmigem feststehendem Röntgendetektor und/oder mehreren Röntgenquellen genutzt werden kann. Das System 1 weist auch eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung 6 zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf. Die Steuereinrichtung 6 ermöglicht es, eine vertikale Höhenverstellung einer Objektab lageeinrichtung – im vorliegenden Fall ein Tisch 9, auf dem der Patient platziert ist – durchzuführen, was durch den Doppelpfeil 7 angedeutet ist, oder eine horizontale Lageverstellung durchzuführen, was durch einen Doppelpfeil 8 angedeutet ist.
  • In der 3 ist die Steuereinrichtung 6 im Detail dargestellt. Die Steuereinrichtung 6, die auf Grundlage von Betriebsparametern BP zum Steuern des Positionierens eines Patienten ausgebildet ist, weist eine erste Schnittstelle 10, eine zweite Schnittstelle 11, eine Speichereinheit 12 und einen Prozessor 13 auf. Es sei an dieser Stelle bereits erwähnt, dass die beiden Schnittstellen 10 und 11 auch in den Prozessor integriert sein können. Genauso kann die Steuereinrichtung 6 strukturell auch durch eine fix verdrahtete elektronische Schaltung oder beispielsweise durch einen anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis oder ähnliche dem Fachmann bekannte Mittel realisiert sein kann.
  • Die erste Schnittstelle 10 dient zum Empfangen von einen Gewichtsindikator bildenden Gewichtsdaten GD, welche das Gewicht des Patienten repräsentieren. Solche Gewichtsdaten DG werden im vorliegenden Fall mit Hilfe einer elektronisch auslesbaren Waage gewonnen, die beispielsweise neben dem Tisch 5 positioniert sein kann. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass in den Tisch 5 integrierte Dehnungsmessstreifen eingesetzt werden oder dass eine in den Tisch 5 integrierte Waage oder andere geeignete Mittel zum Einsatz kommen. Da das Erzeugen der Gewichtsdaten GD den Fachmann hinlänglich bekannt ist, wird nicht weiter darauf eingegangen. Der Vollständigkeit wegen sei jedoch erwähnt, dass die Gewichtsdaten GD auch aus digital gespeicherten Patientendateien stammen können, auf die z. B. über einen geeigneten Computer der Anlage 1 zugegriffen werden kann, so dass diese Gewichtsdaten GD von der z. B. mit dem Computer gekoppelten Steuereinrichtung 6 erfassbar werden.
  • Die zweite Schnittstelle 11 dient zum Abgeben von Steuersignalen SS, mit deren Hilfe in den 4 und 5 näher dargestellte elektromechanische Komponenten der Liege 5 gesteuert werden können, worauf nachfolgend noch im Detail eingegangen ist.
  • In der Speichereinheit 12 ist eine erste Klasse K1 von Werten der Betriebsparameter BP, nämlich die einer Standardliege, welche einem Normalgewicht zugeordnet sind, und eine zweite Klasse K2 von Werten der Betriebsparameter BP, nämlich die einer Schwerenlastliege, welche einem über das Normalgewicht hinaus erhöhten Gewicht zugeordnet sind, gespeichert. Jede Klasse K1 und K2 umfasst vier in der 2 aufgelistete Betriebsparameter BP, nämlich
    • – die maximale Last;
    • – den Tischvorschubgeschwindigkeitsbereich, also jenen Geschwindigkeitsbereich, mit welchem der Tisch in einer von zum Heben des Tisches unterschiedlichen Richtung bewegt werden kann;
    • – den Tischhubbereich, also jenen zum Heben des Tisches vorgesehenen Hubbereich und
    • – den Tischhubgeschwindigkeitsbereich, also jenen Geschwindigkeitsbereich, mit welchem der Tischhubbereich durchfahren werden kann.
  • Diese Betriebsparameter BP beeinflussen das Steuern des Positionierens je nach Gewichtssituation.
  • Um dieses Beeinflussen zu realisieren, weist die Steuereinrichtung 6 eine Wahleinheit 14 auf, welche dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von dem erfassten Gewichtsindikator, also von den Gewichtsdaten GD, die Werte der Betriebsparameter BP aus der ersten Klasse K1 oder aus der zweiten Klasse K2 zu wählen. Beispielhaft werden also bei Patienten mit bis zu 200 kg Gewicht die Betriebsparameterwerte der ersten Klasse K1 gewählt und bei Patienten mit einem höheren Gewicht von bis zu 280 kg die Betriebsparameterwerte der zweiten Klasse K2 gewählt.
  • Es kann jedoch auch vorkommen, dass bei einer Anwendung der Erfindung vorab keine Gewichtsdaten GD zur Verfügung stehen, obwohl sich ein Patient bereits auf dem Tisch befindet. Um diesem Fall Rechnung zu tragen, also um ein Versagen oder Steckenbleiben der Liege 5 zu vermeiden und folglich einen zuverlässigen Start des Positionierens des Patienten zu gewährleisten, ist die Wahleinheit 14 zum Vorwählen der Betriebsparameterwerte aus der zweiten Klasse K2 ausgebildet. Dadurch ist sichergestellt, dass der Tisch 9 gemäß den beispielhaft vorliegenden Betriebsparameterwerten auf einer Höhe von 65 cm positioniert ist und der Tischvorschub sowie die Tischhubgeschwindigkeit gemäß den in der zweiten Klasse K2 angegebenen Werten – oder genauer gesagt, Bereichsgrenzen – eingestellt werden kann.
  • Da es in dem vorangehend erläuterten Fall nun auch vorkommen kann, dass der Patient anstatt des Maximalgewichts von 280 kg, für den die Betriebsparameterwerte der zweiten Klasse K2 definiert bzw. optimiert sind, ein tatsächliches Gewicht von 210 kg aufweist, ist vorteilhafterweise eine Regeleinrichtung 15 realisiert. Die Regeleinrichtung 15 ist im vorliegenden Fall zum Regeln eines Werts der ersten vier Betriebsparameterwerte der zweiten Klasse K2 in Abhängigkeit von der durch das Patientengewicht erzeugten Belastung während des Steuerns des Positionierens ausgebildet, also während des bereits z. B. mit den in der 2 abgebildeten Ausgangswerten der Betriebsparameterwerte der zweiten Klasse K2 gestarteten Positionierens. Dadurch ist sichergestellt, dass die Liege 5 nach dem Starten mit Extremwerten der Betriebsparameter BP möglichst rasch mit optimalen Werten der Betriebsparameter BP betrieben wird. Die für dieses Szenario nötigen Gewichtsdaten DG können beispielsweise durch eine geeignete Lastsensorik, wie beispielsweise eine Drehmomenterfassung mit Hilfe von elektromechanischen Komponenten der Liege 5 oder durch ein direktes Erfassen des Patientengewichts mit Hilfe einer in den Tisch 9 integrierten Waage erhalten werden. Das Regeln der Werte der Betriebsparameter BP kann dabei stufenlos oder in Stufen erfolgen, wobei die Werte bzw. die Bereiche entsprechend angepasst bzw. erweitert werden, um einen im Vergleich zu statischen Werten oder Bereichen effizienteren Betrieb zu erlauben. Da der Patient im vorliegenden Fall 210 kg wiegt werden sich graduell Werte der Betriebsparameter BP einstellen, die denen der ersten Klasse ähneln.
  • In den 4 und 5 ist eine Integration der Steuereinrichtung 6 mit einer Antriebseinrichtung 22 dargestellt, die mit dem Tisch 9 zusammenwirken und zum Empfangen der Steuersignale SS der Steuereinrichtung 6 und gemäß den empfangenen Steuersignalen SS zum Bewegen des Tisches 9 ausgebildet ist. Die Antriebseinrichtung 22 ist im Wesentlichen durch elektromechanische Komponenten der Liege 5 realisiert, die in den 4 und 5 nicht abschließend dargestellt sind. Mit ihrer Hilfe kann der Tisch 9, so wie in der 4 dargestellt, in der Scannhöhe SH von beispielsweise 102 cm oder so wie in 5 in der von dem jeweiligen Patientengewicht determinierten ersten Ausgangshöhe AH1 von beispielsweise 53 cm bzw. zweiten Ausgangshöhe AH2 von beispielsweise 65 cm positioniert werden. Dies wird durch das Wählen des Betriebsparameters BP Tischhubbereich aus der ersten Klasse K1 bzw. der zweiten Klasse K2 bewerkstelligt. Wie vorangehend erörtert, kann es vorteilhaft sein, wenn der Tisch 9 zunächst in der zweiten Ausgangshöhe AH2 positioniert wird, so dass ein sicheres Starten des Positionierens unter jeder beliebigen Gewichtsbelastung bis hinauf auf 280 kg zuverlässig erreicht wird.
  • Grob schematisch und nur beispielhaft dargestellt, weisen die elektromechanischen Komponenten einen ersten Motor 16 und einem zweiten Motor 17 auf. Der erste Motor 16 ist mit einer Trägerplatte 18 verbunden und treibt eine Gewindestange 19 an. Die Gewindestange 19 ist mit einer dem Fachmann bekannten Hubschere 20 an ihrem unteren beweglichen Ende verbunden, so dass dieses Ende entlang der Gewindestange 19 bewegt werden kann, wodurch der Tisch 9 die Höhenverstellung 7 erfährt. Das untere bewegliche Ende der Hubschere 20 sowie ihr oberes be wegliches Ende gleiten auf nur schematisch angedeuteten Gleitschienen 21. Der zweite Motor 17 ist, wie angedeutet, im Bereich der oberen Gleitschienen 21 fixiert und erlaubt beispielsweise mit Hilfe von nicht weiter dargestellten Zahnstangen und Zahnrädern eine Lageverstellung 8 des Tisches 9. Die beiden Motoren 16 und 17 werden mit Hilfe der Steuersignale SS gesteuert, sodass der Patient in der medizintechnischen Anlage 1 positioniert werden kann. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass die Steuersignale SS individuelle Signalanteile für jeden der beiden Motoren 16 bzw. 17 aufweisen, so dass die beiden Motoren 16 bzw. 17 unabhängig voneinander betrieben werden können.
  • Ergänzend sei an dieser Stelle festgehalten, dass gemäß dem Aufbau der beispielhaften Patientenliegen der Vorschub mechanisch über zwei bewegliche Ebenen geschehen kann, wobei je Ebene ein Motor und eine Laufschiene benötigt wird, was jedoch nicht im Detail in den Figuren dargestellt ist. Ein bewegliches Platzierungsmittel umfasst typischerweise eine Tischplatte, auch fachspezifisch „tabletop” genannt und einen beweglichen Unterbau (tablesupport). Die bewegliche Tischplatte ist auf dem beweglichen Unterbau montiert. Diese Konstruktion befindet sich auf einer höhenverstellbaren Einrichtung. Eine Vorwärtsbewegung aus der hintersten Position (Tischplatte in Unterbau eingefahren und Unterbau komplett zurückgefahren) erfolgt im ersten Schritt erst durch den Unterbau und nach dessen kompletten Verfahrweg erfolgt die weitere Vorwärtsbewegung in einem weiteren Schritt durch die Tischplatte. Ein beweglicher Unterbau ist vorteilhaft um eine Position näher am Scanner bzw. weiter vom Scanner entfernt (Intervention, ...) zu erreichen. Die Bildaufnahme ist nur in Verbindung mit einer Bewegung der Tischplatte möglich, da nur diese die erforderliche Bewegungsgenauigkeit zur Bildaufnahme erfüllt.
  • Im Kontext des vorangehenden Absatzes sei an dieser Stelle noch bemerkt, dass die Steuereinrichtung 6 auch den Antrieb (Motor 3) in der zuvor erwähnten zusätzlichen Ebene berück sichtigt. Die Umsetzung der Mechanik zur Höhenverstellung kann neben der beschriebenen Lösung mittels Übertragung der Motorbewegung über einer Gewindestange auf die Hubschere auch direkt mittels Hubzylinders in Verbindung mit einer Hubschere realisiert sein.
  • Die vorangehend beschriebenen Funktionen der Steuereinrichtung 6 sind im vorliegenden Fall durch ein Computerprogrammprodukt realisiert, das Programmcodeabschnitte aufweist, die in den Prozessor 13 geladen sind, sodass beim Abarbeiten oder Ausführen der Programmcodeabschnitte ein erfindungsgemäßes Verfahren ausgeführt wird, worauf nachfolgend eingegangen ist.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird gemäß 6 im vorliegenden Fall davon ausgegangen, dass der Patient noch nicht auf der Liege 5 platziert ist. Das erfindungsgemäße Verfahren beginnt in einem Schritt I. In einem Schritt II wird eine Scanner-Applikation, also eine Software, mit der unter anderem auch Patientendaten in einer elektronischen (digitalen) Datei verwaltet werden, verwendet und der zu scannende Patient registriert beziehungsweise Patientendaten angelegt. Für den Fall, dass bereits vorher Patientendaten angelegt wurden, werden diese – ggf. per HIS/RIS – geöffnet. In einem weiteren Schritt III wird daraufhin geprüft, ob eine Information über das Patientengewicht vorliegt. Sollte das Patientengewicht nicht zugänglich sein, ist es daher notwendig, dass auch die Information über das Patientengewicht manuell beschafft wird. Man wird in diesem Fall z. B. den Patienten auf herkömmliche Weise wiegen und das Gewicht von der Waage ablesen. Daraufhin erfolgt in einem Schritt IV beispielsweise basierend auf dem von der Waage abgelesenen Gewicht ein manuelles Einstellen des Gewichtsindikators, der im vorliegenden Fall die Gewichtsklasse (schwergewichtiger oder normalgewichtiger Patient) des zu untersuchenden Patienten repräsentiert, wobei der eingestellte Gewichtsindikator von der Anlage 1 durch ein geeignetes Interface erfasst wird. Das Benutzerinterface kann hierzu auch so eingestellt sein, dass es automatisch die Eingabe des Gewichtsindikators und somit die Auswahl der Gewichtsklasse abfragt. Sobald der Gewichtsindikator erfasst ist, wird in einem Schritt VI auf automatische Weise von der Steuereinrichtung 6 in Abhängigkeit von dem erfassten Gewichtsindikator zwischen der Konfiguration als Standardliege oder Schwerlastliege gewählt.
  • Sollte hingegen das Patientengewicht in den elektronisch verfügbaren Patientendaten enthalten sein, dann wird vorzugsweise in einem Schritt V der Gewichtsindikator in Form des Patientengewichts automatisch erfasst, also die Gewichtsdaten GD aus den Patientendaten entnommen und die jeweils benötigte Konfiguration der Liege 5 als Schwerlastliege oder Standardliege an einem Display angezeigt. Dieser Konfigurationsvorschlag muss aus Sicherheitsgründen bevorzugt von dem Bedienungspersonal der Anlage 1 akzeptiert werden. Sobald das Bedienungspersonal den Vorschlag akzeptiert hat, wird Schritt VI abgearbeitet, wobei, wie vorstehend erörtert wurde, auf automatische Weise von der Steuereinrichtung 6 in Abhängigkeit von dem erfassten Patientengewicht zwischen der Konfiguration als Standardliege oder Schwerlastliege gewählt wird.
  • Demgemäß werden entweder in einem Block VII die Betriebsparameterwerte der ersten Klasse K1 oder in einem Block VIII die Betriebsparameterwerte BP der zweiten Klasse K2 gewählt. Operativ erfolgt dies in der Steuereinrichtung 6 durch ein Zugreifen des Prozessors 13 auf die Speichereinheit 12 und ein Auslesen der Betriebsparameterwerte der jeweils gewählten Klasse K1 oder K2.
  • Im Fall der Konfiguration als Schwerlastliege wird darüber hinaus in einem Schritt IX sichergestellt, dass die gegenwärtig vorliegende Höhe des Tisches 9 nicht unterhalb der für die Konfiguration als Schwerenlastliege definierten zweiten Ausgangshöhe AH2 von 65 cm ist und gegebenenfalls die Höhe automatisch mit Hilfe der Steuereinrichtung 6 auf diesen Wert korrigiert.
  • In einem Schritt X wird der Patient auf der Liege 5 platziert und in einem Schritt XI die Untersuchung des Patienten gestartet, wobei der Tisch 9 auf der Grundlage der jeweils gewählten Klasse K1 oder K2 von Betriebsparameterwerten auf gesteuerte Weise positioniert wird. Dabei erhält die Steuereinrichtung 6 Befehle, Daten oder Signale von einer Scannersteuerung, was jedoch nicht weiter dargestellt ist, weil es den Kern der Erfindung nicht weiter betrifft. Essentiell ist vielmehr, dass dieser Input für die Steuereinrichtung 6 gemäß der gewählten Klasse K1 oder K2 von Betriebparameterwerten umgesetzt wird. Das Verfahren endet in einem Schritt XII.
  • Eine weitere Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der 7 beschrieben. Das Verfahren startet wieder in dem Schritt I. Im Unterschied zu dem in der 6 beschriebenen Verfahren wird in einem Schritt XIII vor dem vom Gewicht des Patienten abhängigen Wählen der Betriebsparameterwerte aus einer der beiden Klassen K1 oder K2 ein Vorwählen durchgeführt, bei dem, bevor das Gewicht des Patienten zur Geltung kommt, die Betriebsparameterwerte der zweiten Klasse K2 gewählt werden. Danach wird – soweit notwendig – in dem nunmehr vorgezogenen Schritt IX die Höhe des Tisches auf die zu der Konfiguration als Schwerlastliege korrespondierende zweite Ausgangshöhe AH2 konfiguriert. Somit ist sichergestellt, dass das Starten des Positionierens auch bei Belastung des Tisches mit einem schwergewichtigen Patienten zuverlässig durchgeführt werden kann.
  • Danach wird ebenfalls im Unterschied zu dem in der 6 beschriebenen Verfahren der Schritt X vorgezogen und der Patient bereits in dieser Verfahrensphase, also praktisch von Beginn an, auf der Liege 5 platziert.
  • Im vorliegenden Fall wird in einem Schritt XIV das Patientengewicht ohne manuelles Zutun auf automatische Weise durch eine in die Liege 5 integrierte, jedoch nicht dargestellte Waage ermittelt. Die integrierte Waage liefert einen Messwert in Form der Gewichtsdaten GD, der das Gewicht des Patienten repräsentiert. Der Messwert wird von der Steuereinrichtung 6 eingelesen. Es sei an dieser Stelle jedoch auch bemerkt, dass eine Lastsensorik vorgesehen sein kann, die beispielsweise auf Grundlage einer Drehmomenterfassung oder anderer erfassbare Parameter wie beispielsweise Dehnung oder Torsinn oder Stromaufnahme auf das Patientengewicht schließen lässt.
  • Danach verläuft das Verfahren in Analogie zu dem in der 6 dargestellten Verfahren gemäß den Schritten VI (automatisches Wählen der Konfiguration als Standardliege oder Schwerlastliege) und je nach Sachlage gemäß Schritt VII (Wahl der Betriebsparameterwerte der ersten Klasse K1) oder Schritt VIII (Wahl der Betriebsparameterwerte der zweiten Klasse K2). Der in der 5 auf den Schritt VIII folgende Schritt IX ist nicht vorgesehen, da die entsprechenden Vorkehrungen gemäß der 6 bereits in einer früheren Verfahrensphase getroffen werden.
  • Schließlich wird ebenfalls in dem Schritt XI die Untersuchung des Patienten gestartet, wobei der Tisch 9 auf der Grundlage der Betriebsparameterwerte der jeweils gewählten Klasse K1 oder K2 positioniert wird. Im vorliegenden Falle erfolgt jedoch in einem weiteren Schritt XV ein dynamisches Anpassen der Betriebsparameterwerte, so dass der jeweils zur Anwendung kommende Wert oder Bereich möglichst optimal ist. Dabei wird der Wert oder Bereich in Abhängigkeit von der durch das Patientengewicht erzeugten Belastung auf den Tisch 9 während des Steuerns des Positionierens geregelt. Auch in diesem Fall hat sich das Vorsehen einer Lastsensorik, welche in die Liege 5 integriert ist, als äußerst vorteilhaft erwiesen, weil mit ihrer Hilfe möglichst direkt und ohne gröbere Zeitverzögerung die Werte der Betriebsparametern BP an die tatsächliche Belastungssituation anpassbar sind.
  • Das Verfahren endet wiederum in einem Schritt XII.
  • Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Verfahren sowie bei dem dargestellten Computertomographiesystem 1 lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
  • So kann, auch wenn in den vorangehend angeführten Erläuterungen immer eine bestimmte Anzahl und ganz bestimmte Typen von Betriebsparametern BP offenbart wurden, sich der grundlegende Gedanke der Erfindung auf jede beliebige Anzahl und jeden beliebigen Typ von Betriebsparametern BP erstrecken, und zwar so, wie es dem jeweiligen Anwendungsbereich der Anlage 1 gerecht wird. In einer weiteren Variante der Erfindung können auch mehr als zwei Klassen der Betriebsparameter (BP) vorgesehen sein, wenn es die Umstände erfordern und das Wählen der Betriebsparameterwerte aus mehr als zwei Klassen die gewünschten Effekte beschert. In den gegenständlichen Ausführungsbeispielen wurde immer (siehe 2) auf Parameterbereiche eingegangen, welche automatisch gewählt werden. Es kann jedoch auch sein, dass punktuelle Werte oder Wertgruppen zur Anwendung kommen. Weiterhin sei erwähnt, dass die Vorrichtung zum Positionieren des Patienten nicht unbedingt den Tisch 9 als Objektablageeinrichtung aufweisen muss, sondern dass vielmehr auch ein Sessel, ein Bett oder ähnliches vorgesehen sein können. Es sei auch erwähnt, dass die Antriebseinrichtung 22 auch durch pneumatische oder hydraulische Elemente oder durch eine Kombination solcher Elemente mit den erwähnten elektronischen und/oder mechanischen Komponenten gebildet sein kann.
  • Zusammenfassend sein an dieser Stelle festgehalten, dass ein besonderer Nutzen der Erfindung darin liegt, dass ein sicherer Tischvorschub gewährleistet ist. Während der Bildaufnahme wird der Tisch nur vor-, zurückbewegt und nicht in der Höhe verändert. Ein Abbruch des Tischvorschubs während der Bildaufnahme hat zur Folge, dass der Scan wiederholt werden muss. Eine Wiederholung des Scans hat in der CT eine sehr negative Auswirkung der erhöhten weil unnötigen Strahlenexposition. Dies ist nun zuverlässig vermieden. Die sichere Hubbewegung ist nötig um den Patienten in die Ausgangslage für den Scan zu befördern. Die maximale unterste Position ist mehr als Komfortmerkmal einer Liege zu verstehen da sie den Aufstieg und Abstieg des Patienten erleichtert.
  • Es wird der Vollständigkeit halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein” bzw. „eine” nicht ausschließt, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Einheit” nicht aus, dass diese aus mehreren Komponenten besteht, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.

Claims (13)

  1. Verfahren zum Steuern des Positionierens eines Untersuchungsobjekts in einer medizintechnischen Anlage (1), wobei das Steuern auf Grundlage eines Werts eines Betriebsparameters (BP) einer Steuereinrichtung (6) erfolgt, bei dem ein Gewichtsindikator, der das Gewicht oder eine Gewichtsklasse des Untersuchungsobjekts repräsentiert, erfasst wird, und auf automatische Weise in Abhängigkeit von dem erfassten Gewichtsindikator entweder der Betriebsparameterwert einer ersten Klasse (K1), welche einem Normalgewicht zugeordnet ist, oder der Betriebsparameterwert einer zweiten Klasse (K2), welche einem über das Normalgewicht hinaus erhöhten Gewicht zugeordnet ist, gewählt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassen des Gewichtsindikators durch ein Zugreifen auf eine elektronische Datei erfolgt, in welcher der Gewichtsindikator gespeichert ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassen des Gewichtsindikators durch ein Einlesen eines Messwerts erfolgt, welcher Messwert das Gewicht des Untersuchungsobjekts repräsentiert.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Messwert von einer Waage und/oder einer Drehmomenterfassung, einem Dehnungsmessstreifen oder anderen Einrichtungen zur Bestimmung des Patientengewichtes oder einer Last eingelesen wird, die in eine Vorrichtung (5) zum Positionieren eines Untersuchungsobjekts integriert ist, auf der das Untersuchungsobjekt platziert ist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Wählen des Betriebsparameterwerts aus einer der zwei Klassen (K1, K2) einen oder eine Mehrzahl der nachfolgend angeführten Betriebsparameter (BP) betrifft, nämlich: – Tischhubbereich, – Tischhubgeschwindigkeitsbereich und – Tischvorschubgeschwindigkeitsbereich.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem vom Gewicht des Untersuchungsobjekts abhängigen Wählen des Betriebsparmeterwerts aus einer der beiden Klassen (K1, K2) ein Vorwählen erfolgt, bei welchem Vorwählen, bevor das Gewicht des Untersuchungsobjekts zur Geltung kommt, der Betriebsparameterwert der zweiten Klasse (K2) gewählt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebsparameter (BP) hinsichtlich seines Werts in Abhängigkeit von der durch das Gewicht erzeugten Belastung während des Positionssteuerns geregelt wird.
  8. Steuereinrichtung (6) zum Steuern des Positionierens eines Untersuchungsobjekts in einer medizintechnischen Anlage (1), wobei im bestimmungsgemäßen Betrieb auf Grundlage eines Werts eines Betriebsparameters (BP) Steuersignale (SS) von der Steuereinrichtung (6) abgegeben werden, mit – einer ersten Schnittstelle (10) zur Erfassung eines Gewichtsindikators, der das Gewicht oder eine Gewichtsklasse des Untersuchungsobjekts repräsentiert, und – einer Wahleinheit (14), welche dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von dem erfassten Gewichtsindikator den Betriebsparameterwert aus einer ersten Klasse (K1), welche einem Normalgewicht zugeordnet ist, oder aus einer zweiten Klasse (K2), welche einem über das Normalgewicht hinaus erhöhten Gewicht zugeordnet ist, zu wählen.
  9. Steuereinrichtung (6) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass, bevor das Gewicht des Untersuchungsobjekts zur Geltung kommt, die Wahleinheit (14) zum Vorwählen des Be triebsparameterwerts ausgebildet ist, so dass vor dem vom Gewicht abhängigen Wählen des Betriebsparameterwerts aus einer der beiden Klassen (K1, K2) der Betriebsparameterwert der zweiten Klasse (K2) gewählt wird.
  10. Steuereinrichtung (6) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine Regeleinrichtung (15), die zum Regeln des Betriebsparameterwerts in Abhängigkeit von einer durch das Gewicht des Untersuchungsobjekts erzeugten Belastung während des Positionssteuerns ausgebildet sind.
  11. Vorrichtung (5) zum Positionieren eines Untersuchungsobjekts in einer medizinischen Anlage (1), die eine Objektablageeinrichtung (9) aufweist, die zum Ablegen des Untersuchungsobjekts ausgebildet ist, und eine Steuereinrichtung (6) nach einem der Ansprüche 8 bis 10 aufweist, und eine Antriebseinrichtung (22) aufweist, die mit der Objektablageeinrichtung (9) zusammenwirkt und die zum Empfangen von Steuersignalen (SS) der Steuereinrichtung (6) und gemäß den empfangenen Steuersignalen (SS) zum Bewegen der Objektablageeinrichtung (9) ausgebildet ist.
  12. Medizintechnische Anlage (1) mit einer Steuereinrichtung (6) nach einem der Ansprüche 8 bis 10.
  13. Computerprogrammprodukt, welches direkt in einen Prozessor (13) einer programmierbaren Steuereinrichtung (6) einer medizintechnischen Anlage (1) ladbar ist, mit Programmcodeabschnitten, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen, wenn das Programm in der Steuereinrichtung (6) ausgeführt wird.
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