-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewegungsvorgänge berücksichtigenden
Aufnahme von Messdaten eines Patienten mittels einer sowohl für die Aufnahme
von bewegungsbezogenen Messdaten, insbesondere von Messdaten mit
hoher zeitlicher Auflösung
und/oder von im Hinblick auf Bewegungsvorgänge interpolierbaren Messdaten,
mit einem bildgebenden Verfahren und/oder mittels wenigstens eines
Sensorelements als auch für
die Aufnahme von nuklearmedizinischen Messdaten, insbesondere mit
einer geringeren zeitlichen Auflösung, ausgebildeten
medizinischen Einrichtung und eine entsprechende bildgebende medizinische
Einrichtung.
-
In
der nuklearmedizinischen Bildgebung, beispielsweise in der Positronen-Emissions-Tomographie
(PET), finden bei der Bildrekonstruktion verschiedentlich sogenannte
Schwächungskorrekturen Verwendung.
Bei der PET-Bildgebung werden die aus der Annihilation eines Positrons
und eines Elektrons in entgegengesetzte Richtungen emittierten Lichtquanten
im Idealfall von einem Detektorpaar registriert. Dies geschieht,
indem zwei Ereignisse innerhalb eines definierten Koinzidenzintervalls
gemessen werden. Dabei hängt
die Wahrscheinlichkeit, dass diese beiden Lichtquanten ihren Weg
ungestört und
weitgehend geradlinig verfolgen, unter anderem vom Absorptionsverhalten
der sich im Pfad befindenden Materie ab. Stark absorbierende Materialien
wie z. B. Knochen, Kunststoff und Metalle führen zu einer Verringerung
der Detektionsrate.
-
Dies
bedeutet wiederum, dass ohne Korrekturmechanismen die Emissionsregionen,
die „hinter" absorbierenden Bereichen
liegen, im Bild mit zu geringer Intensität (also falscher Quantifizierung)
oder sogar verzerrt (falls eine asymmetrische Absorptionsgeometrie
vorliegt) dargestellt werden. Dem wird durch die sogenannte Schwächungskorrektur
bzw. „attenuation
correction" (AC)
begegnet.
-
Im
Rahmen der Schwächungskorrektur
wird auf Grundlage von Modellen oder einer vorhergehenden Messung
die räumliche
Verteilung des Absorptionsverhaltens bestimmt. Ein solches Modell
kann im einfachsten Fall sphärisch
sein, wie beispielsweise bei Kopfaufnahmen. Die Messungen können mit
unterschiedlichen Modalitäten
bzw. den nuklearmedizinischen Detektoren selbst durchgeführt werden,
beispielsweise mit einem PET-Detektor mit einer zusätzlichen
rotierenden Röntgenquelle.
Entscheidend ist, dass anhand der Messung eine Aussage darüber möglich ist,
wie die räumliche
Verteilung der absorbierenden Materialien im Untersuchungsbereich
aussieht.
-
Bei
Kombination von Modalitäten
(insbesondere Hybridmodalitäten),
mit denen sowohl die Erstellung von Magnetresonanztomographieaufnahmen
als auch die Erstellung nuklearmedizinischer Aufnahmen möglich ist,
wird die Schwächungskorrektur
bzw. eine zugehörige
Schwächungskorrekturkarte
in aller Regel anhand magnetresonanztomographischer Daten erzeugt.
-
Problematisch
für die
zur Bildrekonstruktion erforderliche Schwächungskorrektur ist jedoch,
dass der Patient und gegebenenfalls weitere Bestandteile im Bildbereich,
die dem Patienten zugeordnet bzw. an dessen Körper oder im Körper des
Patienten angeordnet sind, bei Bewegungsvorgängen des Patienten ihre Position ändern können. Bei
derartigen Bewegungsvorgängen,
beispielsweise periodischen Bewegungsvorgängen wie der Atmung oder der Herzbewegung
oder auch Bewegungen von Gliedmaßen und dergleichen, gibt die
ursprünglich
erstellte Schwächungskorrekturkarte
nicht mehr die aktuelle Schwächung
wieder, wodurch bei der Rekonstruktion der nuklearmedizinischen
Bilder in der bisher üblichen
Art und Weise anhand der initialen Schwächungskorrekturkarte Fehler
auftreten können.
-
Der
Erfindung liegt damit die Aufgabe zu Grunde, ein diesbezüglich verbessertes
Verfahren anzugeben.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist ein Verfahren zur Bewegungsvorgänge berücksichtigenden
Aufnahme von Messdaten eines Patienten mittels eines sowohl für die Aufnahme
von bewegungsbezogenen Messdaten, insbesondere von Messdaten mit
hoher zeitlicher Auflösung
und/oder von im Hinblick auf Bewegungsvorgänge interpolierbaren Messdaten,
mit einem bildgebenden Verfahren und/oder mittels wenigstens eines
Sensorelements als auch für
die Aufnahme von nuklearmedizinischen Messdaten, insbesondere mit
einer geringeren zeitlichen Auflösung, ausgebildeten
medizinischen Einrichtung vorgesehen, das die folgenden Schritte
aufweist:
- – Aufnahme
nuklearmedizinischer Messdaten mit der medizini schen Einrichtung,
- – simultan
Aufnahme von bewegungsbezogenen Messdaten mit der medizinischen
Einrichtung,
- – Ermittlung
wenigstens einer wenigstens einen Bewegungsvorgang des Patienten
und/oder im Körper
des Patienten betreffenden Bewegungsinformation durch Auswertung
wenigstens eines Teils der aufgenommenen bewegungsbezogenen Messdaten
seitens einer Recheneinrichtung der medizinischen Einrichtung und
- – in
Abhängigkeit
der wenigstens einen ermittelten Bewegungsinformation Anpassung
wenigstens einer der Recheneinrichtung vorliegenden, zur Rekonstruktion
der nuklearmedizinischen Messdaten dienenden Schwächungskorrekturinformation.
-
Ausgangspunkt
ist somit eine medizinische Einrichtung, insbesondere eine bildgebende
medizinische Einrichtung, mit der zum einen die Aufnahme der nuklearmedizinischen
Messdaten, insbesondere von PET-Messdaten, möglich ist, zum anderen die Aufnahme
von bewegungsbezogenen Messdaten z. B. mit höherer zeitlicher Auflösung, als
dies im Rahmen des nuklearmedizinischen Verfahrens möglich ist.
Die bewegungsbezogenen Messdaten können alternativ bzw. ergänzend auch
zur Bewegungsermittlung zwischen zwei Bewegungsdetektionen interpoliert
wer den. Dabei müssen
die zeitlich hoch aufgelösten
Daten nicht zwingend Bilddaten sein, sondern können z. B. auch mit einem oder
mehreren Sensoren ermittelt werden (z. B. optisch). Die Informationen dieser
Sensoren müssen
sich nicht zwingend als Bild darstellen lassen.
-
Beispielsweise
kann es sich bei einer bildgebenden medizinischen Einrichtung um
eine Hybrideinrichtung handeln, die zur Aufnahme nuklearmedizinischer
Messdaten ebenso ausgebildet ist wie beispielsweise zur Aufnahme
von Magnetresonanzdaten bzw. Computertomographiedaten. Ergänzend oder
alternativ kann statt der Möglichkeit
der Aufnahme von Magnetresonanzdaten, Computertomographiedaten bzw.
Ultraschalldaten und dergleichen bei einer erfindungsgemäßen medizinischen
Einrichtung eine Messdatenaufnahme mit einem oder mehreren Sensorelementen
vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein optischer oder elektrisch
arbeitender Sensor verwendet werden, um Bewegungsvorgänge zeitlich
hoch aufgelöst
bzw. unter Verwendung von Interpolationsverfahren zu detektieren.
-
Während der
nuklearmedizinischen Messung, also beispielsweise der PET-Messung,
erfolgt simultan, also gegebenenfalls kontinuierlich oder in festen
bzw. sich verändernden
Abständen,
die Aufnahme der bewegungsbezogenen Messdaten z. B. mit der höheren zeitlichen
Auflösung
im Vergleich zur nuklearmedizinischen Datenaufnahme. Diese bewegungsbezogenen
Messdaten z. B. in Form von Messdaten mit einer höheren zeitlichen
Auflösung
sind Bilddaten bzw. andere Daten und dienen (gegebenenfalls unter
anderem) dazu, die Bewegung des Untersuchungsobjekts bzw. von Anlagenbestandteilen der
bildgebenden Einrichtung, die sich mit dem Patienten oder auf Grund
der Beweglichkeit des Patienten bewegen, zu erfassen. Diese Messdaten
haben somit (gegebenenfalls ergänzend
zur Gewinnung sonstiger Informationen dazu) den Zweck, zumindest eine
Bewegungsinformation zu gewinnen, die in irgendeiner Beziehung zur
Bewegung des Patienten bzw. zur Bewegung von patientenbezogenen
Einrichtungsteilen steht, also beispielsweise die Atmung des Patienten
oder seine Herzbewegung bzw. die Bewegung des Kör pers oder am Körper bzw.
in der Nähe befindlicher
Objekte wie einer beweglichen Lokalspule und dergleichen betrifft.
-
Die
Bewegungsinformation, die aus den bewegungsbezogenen Messdaten mit
der hohen zeitlichen Auflösung
bzw. durch Interpolation zwischen Bewegungsdetektionen gewonnen
wurde, dient schließlich
dazu, eine Schwächungskorrekturinformation
bzw. mehrere Schwächungskorrekturinformationen,
beispielsweise in Form einer Schwächungskorrekturkarte, anzupassen
bzw. zu korrigieren, um eine Rekonstruktion der nuklearmedizinischen
Daten ausgehend von einer „korrekten" (aktuellen) Schwächungskorrekturkarte
zu erhalten.
-
Somit
wird erfindungsgemäß die Schwächungskorrekturinformation,
die der Rekonstruktion der nuklearmedizinischen Daten zu Grunde
liegt, bewegungskorrigiert, so dass die Schwächungskorrekturinformation
dem aktuellen Bewegungszustand des Patienten bzw. von mit der Bewegung
des Patienten in Verbindung bzw. im Zusammenhang stehenden Teilen
der medizinischen Einrichtung angepasst ist.
-
Die
anzupassende Schwächungskorrekturinformation
ist in der Recheneinrichtung abgespeichert, beispielsweise als initiale
Information aus einer zu Beginn der Datenaufnahme erfolgten Schwächungskorrekturmessung.
-
Damit
kann, da die Exaktheit der Schwächekorrekturinformationen
einen direkten Einfluss auf die nuklearmedizinische Bildqualität und die
Quantifizierbarkeit hat, eine deutlich verbesserte nuklearmedizinische
Bildgebung erreicht werden.
-
Mit
besonderem Vorteil wird erfindungsgemäß wenigstens eine einen Bestandteil
einer Schwächungskorrekturkarte
für einen
Messdatenaufnahmebereich bildende Schwächungskorrekturinformation
angepasst. In diesem Fall findet als eine Nachführung der Schwächungskorrekturkoeffizienten
für die Rekonstruktion
der nuklearmedizinischen Daten durch die Bewegungskorrekturvorschriften
aus dem Messdatenaufnahmeverfahren z. B. mit einer hohen zeitlichen
Auflösung
bzw. mit dem die interpolierbaren Daten gewonnen wurden dazu Verwendung,
eine Schwächungskorrekturkarte
für einen
entsprechenden Untersuchungsbereich bzw. Aufnahmebereich im Körper eines
Patienten bzw. für
einen Aufnahmebereich der (bildgebenden) medizinischen Einrichtung
geeignet anzupassen. Es wird somit eine Schwächungskorrekturkarte bewegungskorrigiert, die
für den
Aufnahmebereich insgesamt die räumliche
Verteilung des Absorptionsverhaltens des Gewebes bzw. der sonstigen
Materialien im Aufnahmebereich wiedergibt.
-
Wenigstens
eine initiale Schwächungskorrekturinformation,
insbesondere eine initiale Schwächungskorrekturkarte,
kann zur späteren
Anpassung aus bereits aufgenommenen bewegungsbezogenen Messdaten
ermittelt werden. Damit also zu Anfang der Messdatenaufnahme Schwächungskorrekturdaten
vorliegen, die eine umgehende bzw. spätere Rekonstruktion der nuklearmedizinischen
Messdaten erlauben, wird also eine initiale Schwächungskorrekturinformation,
in der Regel eine Mehrzahl solcher Informationen, vorzugsweise in
Form einer initialen Schwächungskorrekturkarte
ermittelt, wozu bereits früher
aufgenommene bewegungsbezogene Messdaten bzw. entsprechende Bildaufnahmen
verwendet werden, beispielsweise eine Schwächungskorrekturkarte, die anhand
magnetresonanztomographischer Daten erzeugt wurde. Diese initiale
Schwächungskorrekturkarte
bzw. die initalen Schwächungskorrekturinformationen
werden dann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens später unter
Berücksichtigung
der ermittelten Bewegungsinformation für die Patientenbewegung korrigiert.
-
Die
wenigstens eine Schwächungskorrekturinformation
kann unter Verwendung wenigstens einer aus der wenigstens einen
Bewegungsinformation bestimmten Abbildungsvorschrift für eine Bewegungskorrektur
der nuklearmedizinischen Messdaten angepasst werden. Damit können Abbildungsvorschriften
verwendet werden, die gegebenenfalls ohnehin für eine allgemeine Bewegungskorrektur
ermittelt wurden.
-
Vorteilhafterweise
werden die wenigstens eine oder mehrere der Recheneinrichtung vorliegende
Schwächungskorrekturinformationen
als statische oder bewegliche Schwächungskorrekturinformationen
klassifiziert, wobei insbesondere alle Schwächungskorrekturinformationen
einer Schwächungskorrekturkarte
für einen
Messdatenaufnahmebereich entsprechend klassifiziert werden. Die
eine Schwächungskorrekturinformation
bzw. die mehreren Schwächungskorrekturinformationen
werden also als statisch bzw. beweglich eingeordnet, je nachdem,
ob sie statische oder bewegliche Messdatenaufnahmebereiche betreffen.
Entsprechend wird eine Schwächungskorrekturkarte
in statische und bewegliche Anteile separiert. Stammt die Schwächungskorrekturinformation,
die der Recheneinrichtung vorliegt, aus einer Anpassung in Abhängigkeit
wenigstens einer Bewegungsinformation, so wird diese, falls eine
Anpassung im Sinne einer bewegungsbedingten Veränderung stattgefunden hat,
bewegliche Anteile betreffen.
-
Als
Beispiele für
statische Anteile sind andererseits solche zu nennen, die auf die
Absorption durch einen Patiententisch (der während einer Messung in der
Regel unbewegt ist) bzw. Verkleidungsteile der medizinischen Einrichtung
zurückzuführen sind.
Bewegliche Anteile bzw. Schwächungskorrekturinformationen
betreffen den Patienten und bei einer entsprechenden, insbesondere
bildgebenden, medizinischen Einrichtung unter Umständen vorhandene
bewegliche (flexible) Lokalspulen mit undefinierten Positionen sowie
Patientenfixierungen und dergleichen.
-
Diese
Klassifizierung erfolgt vorzugsweise zunächst initial und wird dann,
in Abhängigkeit
von den Bewegungsinformationen, die bei der erfindungsgemäßen Messdatenaufnahme
erhalten werden, angepasst. Eine einmalige Festsetzung fester statischer
(einrichtungsspezifischer) Anteile ermöglicht es, die Anpassung einer
Schwächungskorrekturkarte
auf bestimmte Bereiche zu beschränken.
-
Insbesondere
ist somit in dem Fall, dass eine Klassifizierung in statische und
bewegliche Schwächungskorrekturinformationen
bereits zumindest einmal durchgeführt wurde, eine sich daran
anschließende
Anpassung wenigstens einer Schwächungskorrekturinformation
derart durchführbar,
dass ausschließlich
solche Schwächungskorrekturinformationen
berücksichtigt
werden, die schon als beweglich klassifiziert wurden. Gegebenenfalls
können
aber auch bestimmte in einer Schwächungskarte benachbarte Bereiche
berücksichtigt
werden. Damit können erfindungsgemäß die beweglichen
Anteile einer Attenuation-Correction-Card mit den simultan aufgenommenen
Bewegungsinformationen korrigiert werden, so dass auf diese Weise
eine Verbesserung der nuklearmedizinischen Bildqualität, insbesondere
bei starker Bewegung, erreicht wird. Werden nur die als bewegliche
Korrekturinformationen klassifizierten Schwächungskorrekturinformationen
berücksichtigt, so
vereinfacht sich der Berechnungsaufwand, da für die statischen Anteile eine
Korrektur nicht erforderlich ist, so dass dementsprechend durch
die ausschließliche
Verwendung der beweglichen Schwächungskorrekturinformationen
keine nachteilige Beeinflussung der Bildqualität auftritt.
-
Beispielsweise
kann wenigstens eine eine Absorption durch einen Patiententisch
und/oder wenigstens ein Verkleidungsteil der und/oder eine feste Lokalspule
(für Magnetresonanzaufnahmen)
der medizinischen Einrichtung betreffende Schwächungskorrekturinformation
als statische Schwächungskorrekturinformation
klassifiziert werden und/oder wenigstens eine den Patienten und/oder
eine flexible Lokalspule für
eine Magnetresonanzdatenaufnahme und/oder eine Patientenfixierung
betreffende Schwächungskorrekturinformation
als bewegliche Schwächungskorrekturinformation
klassifiziert werden. Die statischen Schwächungskorrekturinformationen
betreffen also beispielsweise den während der Messdatenaufnahme
unbeweglichen Patiententisch (falls dieser während der Datenaufnahme bewegt
wird, ist eine Klassifizierung als bewegliche Schwächungskorrekturinformation
erforderlich) bzw. Teile der Verkleidung oder andere unbewegliche
Teile der bildgebenden medizinischen Einrichtung. Solche Informationen,
die bewegliche Einrichtungsbestandteile und den Patienten direkt
betreffen, können
als bewegliche Schwächungskorrekturinformationen
klassifiziert und dann im Rahmen einer Anpassung beispielsweise
der Schwächungskorrekturkarte
berücksichtigt werden.
Beispielhaft zu nennen sind der Patient selbst bzw. bestimmte Körperteile
des Patienten, eine möglicherweise
vorhandene flexible Lokalspule für
Magnetresonanzaufnahmen bzw. Patientenfixierungen und dergleichen.
-
Aus
den aufgenommenen bewegungsbezogenen Messdaten (z. B. mit hoher
zeitlicher Auflösung)
kann wenigstens eine eine Relativbewegung des Patienten zu einem
statischen Bestandteil der medizinischen Einrichtung betreffende
Bewegungsinformation ermittelt und zur Anpassung der wenigstens
einen Schwächungskorrekturinformation
verwendet werden. Damit wird berücksichtigt,
wie sich der Patient im Verhältnis
zu statischen Komponenten im Gesichtsfeld der Modalitäten) bewegt.
Durch eine derartige Definition von Relativbewegungen kann die statische
Position beispielsweise einer Patientenliege oder eines anderen
Einrichtungsbestandteils wie von (festen) Lokalspulen mit definierter
Position in geeigneter Weise mit dem bewegten Anteil bzw. Körperteil
des Patienten in einer Schwächungskorrekturkarte
zusammengefasst werden.
-
Unabhängig davon
können
die stationären Elemente
bzw. Einrichtungsbestandteile für
jeden Typ einer (z. B. bildgebenden) medizinischen Einrichtung wie
beispielsweise einen Scanner und dergleichen einmalig definiert
und dann in einer Recheneinrichtung im System gespeichert werden.
-
Als
bewegungsbezogene Messdaten können
erfindungsgemäß Magnet
resonanzdaten und/oder Computertomographiedaten und/oder Ultraschalldaten
und/oder Sensordaten, insbesondere wenigstens eines optischen und/oder
elektrischen Sensorelements, und/oder als zeitlich geringer aufgelöste nuklearmedizinische
Messdaten Positronen-Emissions-Tomographiedaten und/oder Single-Photon-Emission-Computed-Tomography-Daten aufgenommen werden.
Die bewegungsbezogenen z. B. zeitlich hoch aufgelösten Messdaten
können
also beispielsweise Daten eines schnellen bildgebenden Verfahrens
wie der Magnetresonanztomographie oder der Computertomographie oder
auch Ultraschalldaten sein. Gegebenenfalls kann die Bewegungsinformation
auch aus einer Kombination mit unterschiedlichen bildgebenden Verfahren
gewonnener Messdaten bestimmt werden, beispielsweise aus Fusionsbildern
aus der Computertomographie und eines Ultraschallverfahrens. Darüber hinaus
oder alternativ können
Sensorelemente verwendet werden, die Sensordaten als Messdaten liefern.
Dabei können
die Sensordaten optisch bzw. elektrische Daten und dergleichen sein,
aus denen Bewegungsinformationen gewonnen werden können, beispielsweise Kameradaten
und dergleichen.
-
Das
nuklearmedizinische Verfahren kann neben der PET ein weiteres nuklearmedizinisches
Verfahren sein, bei dem Schwächungskorrekturinformationen
zum Einsatz kommen. Gegebenenfalls können auch mehrere nuklearmedizinische
Verfahren kombiniert miteinander im Rahmen der Messdatenaufnahme
mit der (bildgebenden) medizinischen Einrichtung verwendet werden.
-
Parallel
zur Messdatenaufnahme kann erfindungsgemäß in Abhängigkeit der wenigstens einen ermittelten
Bewegungsinformation eine Bewegungskorrektur für wenigstens einen Teil der
nuklearmedizinischen Messdaten in Echtzeit durch die Recheneinrichtung
durchgeführt
werden. Die Bewegungsinformation wird also nicht nur für die Korrektur
der Schwächungskorrekturkoeffizienten
bzw. deren Anpassung verwendet, sondern ebenso für eine Bewegungskorrektur der
nuklearmedizinischen Messdaten, insbesondere in Echtzeit mitführend zur
weiter fortlaufenden Messdatenaufnahme. Diese Bewegungskorrektur
kann unter Berücksichtigung
von Abbildungsvorschriften für
die Patientenbewegung erfolgen, die aus den bewegungsbezogenen Messdaten
z. B. eines zeitlich hoch aufgelösten
Verfahrens gewonnen wurden. Selbstverständlich kann die Anpassung der
Schwächungskorrekturinformation ebenso
mit einer Bewegungskorrektur kombiniert werden, die nicht in Echtzeit,
sondern im Nachhinein beispielsweise auf die abgespeicherten Rohdaten des
nuklearmedizinischen Verfahrens angewendet wird. In jedem Fall wird
dann die Bewegungsinformation nicht nur für die Anpassung einer Schwächungskorrekturkarte
und dergleichen verwendet, sondern ebenso für eine (allgemeine) Bewegungskorrektur zur
Verbesserung der Bildqualität
der nuklearmedizinischen Aufnahmen.
-
Darüber hinaus
betrifft die Erfindung eine medizinische Einrichtung, z. B. eine
bildgebende medizinische Einrichtung, die zur simultanen Bewegungsvorgänge berücksichtigenden
Aufnahme von bewegungsbezogenen Messdaten eines Patienten, insbesondere
von Messdaten mit einer hohen zeitlichen Auflösung und/oder von im Hinblick
auf Bewegungsvorgänge
interpolierbaren Messdaten, und für die Aufnahme von nuklearmedizinischen
Messdaten, insbesondere mit einer geringeren zeitlichen Auflösung, ausgebildet
ist und zudem eine Recheneinrichtung zur Ermittlung wenigstens einer
wenigstens einen Bewegungsvorgang des Patienten und/oder im Körper des
Patienten betreffenden Bewegungsinformation durch Auswertung wenigstens
eines Teils der aufgenommenen bewegungsbezogenen Messdaten und zur
Anpassung wenigstens einer der Recheneinrichtung vorliegenden, zur
Rekonstruktion der nuklearmedizinischen Messdaten dienenden Schwächungskorrekturinformation
in Abhängigkeit
der wenigstens einen ermittelten Bewegungsinformation aufweist.
Dabei ist die (z. B. bildgebende) medizinische Einrichtung insbesondere
zur Durchführung
eines Verfahrens wie vorstehend geschildert ausgebildet.
-
Die
medizinische Einrichtung weist also eine nuklearmedizinische Aufnahmeeinrichtung
wie einen Positronen-Emissions-Tomographen
auf. Daneben ist die Einrichtung beispielsweise als Hybridmodalität außerdem zur
Aufnahme von Magnetresonanzdaten und/oder Computertomographiedaten
bzw. Ultraschalldaten ausgebildet. Ergänzend oder alternativ zu bildgebenden
Verfahren können
für die
Aufnahme von Messdaten mit einer hohen zeitlichen Auflösung Sensorelemente
wie optische oder elektrische Sensoren vorgesehen sein. Diese Sensorelemente
dienen also dazu, Bewegungsinformationen zu gewinnen, die ergänzend oder
alternativ zu Magnetresonanzdaten und dergleichen ermittelt werden.
-
Die
medizinische Einrichtung weist darüber hinaus eine Recheneinrichtung
auf, die aus den hoch aufgelösten
Daten wenigstens eine Bewegungsinformation ableitet, die daraufhin
verwendet wird, um eine Schwächungskorrekturinformation
an den aktuellen Bewegungszustand des Systems bzw. des Patienten
anzupassen. Hierzu sind auf der Recheneinrichtung entsprechende
Messdatenverarbeitungsalgorithmen implementiert. Insbesondere kann
die Recheneinrichtung eine angepasste Schwächungskorrekturkarte erzeugen,
die auf den Bewegungsinformationen, die aktuell neu ermittelt wurden,
basiert. Die Anpassung der Schwächungskorrekturkarte
erfolgt somit mitführend
zur weiteren Datenaufnahme während
der Messung, so dass Fehler, die insbesondere bei starker Bewegung
entstehen können,
vermieden werden, um die Bildqualität hoch zu halten.
-
Weiter
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand
der folgenden Zeichnungen sowie aus den Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen:
-
1 eine
Prinzipskizze zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
2 eine
erfindungsgemäße bildgebende medizinische
Einrichtung und
-
3 eine
Prinzipskizze zur erfindungsgemäßen Anpassung
einer Schwächungskorrekturkarte.
-
In
der 1 ist eine Prinzipskizze zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Dabei erfolgt gemäß dem Kästchen a
eine Aufnahme nuklearmedizinischer Messdaten mit einer bildgebenden
medizinischen Einrichtung, während gemäß dem Kästchen b
simultan eine Aufnahme von zeitlich hoch aufgelösten bzw. im Hinblick auf Bewegungsvorgänge interpo lierbaren
bewegungsbezogenen Messdaten als Bilddaten bzw. Daten optischer und/oder
elektrischer Sensoren, z. B. eines Positionssensors, der die Atembewegung
in einer Dimension erfasst, ebenfalls mit der medizinischen Einrichtung
erfolgt. Die nuklearmedizinischen Messdaten sind dabei beispielsweise
PET-Messdaten, während die
bewegungsbezogenen Messdaten Daten aus der Magnetresonanztomographie,
der Computertomographie, Ultraschalldaten bzw. Daten optischer oder elektrischer
und anderer Sensorelemente sein können, wobei gegebenenfalls
auch eine Kombination unterschiedlicher Verfahren zur Aufnahme der
z. B. zeitlich hoch aufgelösten
bewegungsbezogenen Messdaten zum Einsatz kommen kann.
-
In
der Folge wird, beispielsweise in bestimmten Zeitintervallen noch
während
die Messdatenaufnahme läuft,
gemäß dem Kästchen c
wenigstens eine wenigstens einen Bewegungsvorgang des Patienten
und/oder im Körper
des Patienten betreffende Bewegungsinformation durch Auswertung
wenigstens eines Teils der aufgenommenen bewegungsbezogenen Messdaten,
im Hinblick auf ihre hohe zeitliche Auflösung bzw. durch Interpolation,
seitens einer Recheineinrichtung der bildgebenden medizinischen Einrichtung
ermittelt. Ist die Zeitauflösung
der Bewegungsdetektion nicht hinreichend hoch, so kann zwischen
zwei Bewegungsdetektionen interpoliert werden.
-
Diese
eine bzw. diese mehreren Bewegungsinformationen dienen dann dazu,
gemäß dem Kästchen d
in Abhängigkeit
der wenigstens einen ermittelten Bewegungsinformation wenigstens
eine der Recheneinrichtung vorliegende, zur Rekonstruktion der nuklearmedizinischen
Messdaten dienenden Schwächungskorrekturinformation
anzupassen.
-
Danach
oder parallel kann die Messdatenaufnahme weitergeführt werden,
wie durch die Pfeile angedeutet wird, die vom Kästchen d zu den Kästchen a
und b führen.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden also die gemäß dem Kästchen c
aus den bewegungsbezogenen Daten ermittelten Bewe gungsinformationen
auf die Daten der Attenuation-Correction angewandt, um zumindest
die beweglichen Anteile einer entsprechenden Schwächungskorrekturkarte bzw.
allgemein eine Schwächungskorrekturinformation,
die Bewegungseinflüssen
unterliegt, anzupassen, diese also gegebenenfalls in Abhängigkeit
der aufgenommenen Bewegungsvorgänge
des Patienten, also beispielsweise der Bewegung der Gliedmaßen, des
Körpers
oder von Bewegungsvorgängen
im Körper
wie der Atmung und dergleichen bzw. von mit der Patientenbewegung
im Zusammenhang stehenden Einrichtungsteilen, zu korrigieren. Bei
einer Anpassung auf einer Schwächungskorrekturkarte
erfolgt die Korrektur zweckmäßigerweise
für die
beweglichen Anteile der Schwächungskorrekturkarte, wobei
die als solche identifizierten statischen Anteile unverändert bleiben.
Diese Klassifikation lässt
sich anhand der Bewegungsinformationen aus den Aufnahmen einmal
ermitteln, mit der Folge, dass die statischen Teile für die Zukunft
für die
Anpassung nicht mehr berücksichtigt
werden. Des Weiteren können von
vorneherein für
die (bildgebende) medizinische Einrichtung spezifische stationäre bzw.
statische Elemente definiert werden, beispielsweise ein für den Aufnahmebetrieb
immer gleich in Position gebrachter Patiententisch, Verkleidungsteile
und dergleichen.
-
Die 2 zeigt
eine erfindungsgemäße bildgebende
medizinische Einrichtung 1, die einen Tomographen 2 im
dargestellten Fall für
die Aufnahme von Magnetresonanzdaten sowie PET-Messdaten aufweist.
In anderen Ausführungsbeispielen
können andere
Bildaufnahmeverfahren wie beispielsweise die Computertomographie
oder Ultraschallverfahren zum Einsatz kommen. Ebenso können andere
nuklearmedizinische Aufnahmeverfahren vorgesehen sein. Des Weiteren
können
die Bewegungsvorgänge mit
Sensorelementen wie optischen oder elektrischen Sensoren verfolgt
werden.
-
Bei
dem hier im Ausführungsbeispiel
vorgesehenen Tomographen 2 ist eine Patientenliege 3 vorhanden,
auf der sich ein Patient 4 für die Messdatenaufnahme befindet.
-
Des
Weiteren verfügt
die bildgebende medizinische Einrichtung 1 über eine
Recheneinrichtung 5 mit einem zugeordneten Bildschirm 6 mit
einer Eingabevorrichtung in Form einer Tastatur. Mit dem Tomographen 2 werden
simultan zeitlich hoch aufgelöste Magnetresonanzdaten
und nuklearmedizinische PET-Messdaten aufgenommen. Aus den zeitlich hoch
aufgelösten
Magnetresonanzdaten ermittelt die mit dem Tomographen 2 über eine
Datenverbindung verbundene Recheneinrichtung 5 Bewegungsinformationen,
die sie schließlich
dafür verwendet,
eine Schwächungskorrekturkarte
für die
PET-Daten geeignet anzupassen. Diese Anpassung wird dabei in diesem
Ausführungsbeispiel
so durchgeführt,
dass in einer intial vorliegenden Schwächungskorrekturkarte statische
und bewegliche Anteile der bildgebenden medizinischen Einrichtung 1 voneinander
separiert werden. Die statischen Anteile betreffen dabei solche Anteile,
die auf die Absorption durch feste (unbewegliche) Einrichtungselemente
zurückzuführen sind. Dies
sind im gezeigten Beispiel die bereits für die Aufnahme in Position
gebrachte Patientenliege 3 sowie eine feste, hier lediglich
angedeutet dargestellte, lokale Spule 8. Ein beweglicher
Anteil ist demgegenüber
je nach Aufnahmebereich z. B. auf die Patientenfixierung 7,
die sich mit dem Patienten 4 bewegt, zurückzuführen.
-
Die
beweglichen Anteile der Schwächungskorrekturkarte
werden nun mit den simultan zu den nuklearmedizinischen Daten aufgenommenen
Bewegungsinformationen korrigiert, wodurch eine Verbesserung der
Bildqualität
der nuklearmedizinischen Bilddaten, besonders in dem Fall, dass
starke Bewegungsvorgänge
vorliegen, erreicht wird. Diese Bewegungskorrektur der Schwächungskorrekturkarte kann
im Laufe der Messung bei Vorliegen neuer Bewegungsinformationen
mehrfach durchgeführt
werden.
-
Die 3 zeigt
schließlich
eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Anpassung einer Schwächungskorrekturkarte 9.
Die Schwächungskorrekturkarte 9,
die hier lediglich skizziert dargestellt ist, zeigt, wie hier durch
die unterschiedlichen Schraffuren 10a–10f angedeutet ist,
die räumliche
Verteilung des Absorptionsverhaltens im Messdatenaufnahmebereich.
-
Die
Schwächungskorrekturkarte 9 wird
nun bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in statische Anteile 11 sowie bewegliche Anteile 12 der
entsprechend separierten Schwächungskorrekturkarte 13 aufgeteilt.
Zur Verdeutlichung sind die statischen Anteile 11 von den
beweglichen Anteilen 12 durch Linien 14 getrennt
dargestellt. Für
die beweglichen Anteile 12 wird in der Folge die Bewegungsinformation
aus dem Verfahren mit hoher zeitlicher Auflösung herangezogen, um eine
angepasste Schwächungskorrekturkarte 15 zu
erhalten, die hinsichtlich der beweglichen Anteile an den aktuellen Bewegungszustand
angepasst ist, also hier unterschiedlichen Korrekturinformationen
gemäß den Schraffuren 16a–16d im
Vergleich zu den ursprünglichen
Schraffuren 10a, 10c, 10e und 10f der
beweglichen Anteile zeigt. Der unveränderte statische Anteil ist
hier aus Übersichtlichkeitsgründen nicht
mehr gezeigt.
-
So
kann durch die Verwendung einer auf dem aktuellen Stand befindlichen
Schwächungskorrekturkarte,
also der gegebenenfalls mehrfach während der Datenaufnahme angepassten
Schwächungskorrekturkarte 15,
eine Verbesserung der nuklearmedizinischen Bildqualität insbesondere
in dem Fall, dass eine starke Bewegung vorliegt, erreicht werden.