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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus
faserverstärktem Kunststoff insbesondere mit Hilfe eines
umhüllten Formkerns, bei dem während des Fertigungsverfahrens aufgrund
der Erhöhung der Temperatur im Formkern ein Innendruck
entsteht, mit den folgenden Schritten:
- a) Herstellung
eines Formkerns,
- b) Ummanteln des Formkerns mit einer harzfesten Hülle,
- c) Aufbringen von Faserhalbzeug und Einbringen von Harz zur
Erstellung des Kunststoffbauteils, und
- d) Aushärten des Kunststoffbauteils unter Temperatureinwirkung.
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Die
Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Herstellung
von Bauteilen aus faserverstärktem Kunststoff mit einem
umhüllten festen oder löslichen Formkern zur Durchführung
des Verfahrens.
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Formkerne
aus einer Formmasse und ggf. einer ihn umgebenden Hülle
werden in der Regel bei der Herstellung von faserverstärkten
Hohlbauteilen bzw. Faserverbundwerkstoff-Bauteilen (FVW-Bauteilen)
verwendet, um während der Herstellung einen Innenraum des
Hohlbauteils auszufüllen. Sie dienen außerdem
als Innenwerkzeug für das Faserhalbzeug bzw. textile Halbzeug,
worunter in dieser Anmeldung auch Prepreg subsumiert wird, bzw.
für das ausgehärtete Laminat.
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Die
Herstellung eines wasserlöslichen Formkerns ist zum Beispiel
in der
DE 10 2005
011 930 B3 beschrieben. Demnach wird aus einer wasserlöslichen
Formmasse ein Formkern hergestellt, der anschließend mit
einer Vakuumfolie umgeben wird. Die Vakuumfolie ist wasserfest und
verhindert ein Eindringen von Harz in den Kern. Anderenfalls ließe
sich das zukünftige Kunststoffbauteil schlecht vom Kern lösen
bzw. seine dem Kern zugewandte Innenseite erhielte eine unerwünscht
unregelmäßige Oberfläche. Der lösliche
Formkern wird dazu mit einem Faserhalbzeug und einem Harz als Matrixwerkstoff
umhüllt und das Harz anschließend unter Temperatureinwirkung
ausgehärtet. Als Faserhalbzeug kann auch mit Harz bereits
vorimprägniertes Faserhalbzeug, also Prepreg-Material verwendet
werden. Der Formkern als Innenwerkzeug wird zusammen mit einem einseitigen
oder zweiseitigen Außenwerkzeug, zum Beispiel einer festen
Form oder einer Vakuumfolie mittels Vakuuminfusion, RTM-Verfahren
oder sonstigen bekannten Herstellungsverfahren verarbeitet. Auch
das Aufbringen des Harzes und des Faserhalbzeugs ist von untergeordneter
Bedeutung. Es kann von Hand oder maschinell in einem Formwerkzeug
erfolgen.
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Das
Aushärten des Harzes geschieht in aller Regel unter Temperaturerhöhung.
Dazu wird der Fertigungsaufbau erwärmt, um den Härteparametern des
verwendeten Harzsystems zu entsprechen. Ist der Formkern fertigungsgerecht
versiegelt, nämlich mit einer harzfesten Hülle
gegen das Eindringen von Harz in den Kern ummantelt, so erhöht
sich der Innendruck des Formkerns beim Erwärmen des Fertigungsaufbaus.
Denn im Formkern verbliebenes Medium, insbesondere Luft, dehnt sich
unter der Erwärmung beim Aushärtevorgang aus.
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Durch
die Erhöhung des Kerninnendrucks können jedoch
die Bauteileigenschaften und die des Faserhalbzeugs ungünstig
beeinflusst werden. Ist die Umhüllung des Kerns gasdicht,
kann sich die Umhüllung aufblähen und das Faserhalbzeug
verformen. Das zukünftige Bauteil erhält dadurch
unerwünschte Maßabweichungen. Außerdem
können sich der Faservolumengehalt und die Permeabilität
des noch trockenen Faserhalbzeugs ändern, wenn der Formkern
bereits bei der Einstellung der Infusionstemperatur expandiert und
die Lagen des Faserhalbzeugs unerwünscht stark komprimiert.
Dadurch können sogar trockene Stellen im Faserhalbzeug
bzw. Laminat entstehen, wenn partiell kein oder nicht ausreichend Harz
in fundiert wird. Ohne dem entgegen zu wirken, ist eine adäquate
Fertigung von Faserverbundbauteilen nach heutigem Stand der Technik
im Vakuuminfusionsverfahren, zum Beispiel dem VAP-, MVI-, SCRIMP-
oder VARI-Verfahren, nicht möglich. Außerdem kann
durch die Erhöhung des Innendrucks die Versiegelung beschädigt
werden. Dadurch kann Medium aus dem Kern in das Faserhalbzeug eindringen,
womit das Faserhalbzeug kontaminiert werden kann. Umgekehrt kann
Material aus dem Faserhalbzeug in den Kern gelangen und das Auslösen
des Kernmaterials erschweren.
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In
der
DE 10 342 867
A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen
Formkerns beschrieben, der mit einer semipermeablen Kernversiegelung
umgeben ist. Die Versieglung ist durchgängig für
Gase, nicht jedoch für Flüssigkeiten. Kommt es
im Herstellungsverfahren nach der Tränkung der Faserhalbzeuge
mit Harz zu einer weiteren Druckerhöhung im Kern, beispielsweise
durch Erwärmung des Fertigungsaufbaus auf eine Härtetemperatur
oberhalb der Infusionstemperatur, so kann Gas aus dem Kern in das
Faserhalbzeug gelangen. Dies kann jedoch zur Porosität
bzw. zur Erhöhung der Porosität des Faserhalbzeugs
bzw. des Laminats führen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Herstellung von Faserverbundbauteilen
mit Formkernen anzugeben, bei der die genannten Probleme nicht auftreten.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß im eingangs genannten
Verfahren dadurch gelöst, dass jedenfalls beim Aushärten
in Schritt d) am Kunststoffbauteil im Wesentlichen ein Druckgleichgewicht
zwischen dem Umgebungsdruck und dem Kerninnendruck hergestellt wird.
Je nach Herstellungsverfahren kann auch schon vorher ein Druckgleichgewicht
erforderlich sein oder eingestellt werden. Ein nennenswertes Druckgefälle
zwischen den Räumen auf den beiden Seiten der Wandung des
Kunststoffbauteils, also auf seiner dem Formkern zugewandten und
von ihm berührten Seite einerseits und der ihm abgewandten
Seite andererseits wird also vermieden. Die Erfindung verfolgt das
Prinzip, eine Druckänderung bzw. -differenz zwischen einem
vom Bauteil umgebenen Innenraum und der davon durch die Wandung getrennten
Umgebung des Bauteils auch bei Erhöhung der Temperatur
während des Aushärtens des Harzes weitgehend zu
vermeiden. Davon nicht betroffen sind etwaige Druckverhältnisse
innerhalb der Wandung des Bauteils bzw. des Faserhalbzeugs, etwa
bei der Herstellung des Bauteils mittels eines Vakuumverfahrens.
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Das
Druckgleichgewicht am Faserhalbzeug soll insbesondere einen Überdruck
des Kerns gegenüber dem Umgebungsdruck des Faserhalbzeugs verhindern,
damit das Bauteil nicht verformt wird. Es kann zugunsten eines Unterdrucks
im Kern verschoben werden. Denn die Hülle des Kerns legt
sich bei Unterdruck im Kern auf dem Formkern an, so dass sie keine
Blasen und Falten bildet. Der Unterdruck sorgt dafür, dass
die den Formkern umgebende Hülle satt anliegt und keine
versehentlichen Form- und Maßabweichungen des Bauteils
zum Beispiel durch Blasenbildung der Hülle verursacht.
Damit bietet die Erfindung ein vereinfachtes Herstellungsverfahren für
einstückige bzw. monolithische Hohlbauteile, die jetzt
nicht mehr zum Beispiel aus zwei Halbschalen zusammengesetzt werden
müssen. Damit fallen nicht nur Montagestellen und der entsprechende Montageaufwand
weg. Durch den Entfall dieser Fügestellen kann über
das gesamte Hohlbauteil eine insbesondere hinsichtlich des Faserverlaufs
ungestörte faserverstärkte Kunststoffschale hergestellt werden.
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Das
erfinderische Verfahren ist für alle mit einer Hülle
umgebenen Kerne von Vorteil. Dabei kann es sich sowohl um unlösliche
als auch um lösliche Kerne handeln. Bei unlöslichen
Kernen werden in der Regel solche mit einer offenporigen oder einer
Wabenstruktur umhüllt. Je nach Anforderung kann die Hülle
mit dem Kern separat verklebt sein. Unter löslichen sind
in aller Regel wasserlösliche Formkerne zu verstehen. Löslich
sind die Formmasse der Kerne und dort auch ggf. nur einzelne Bestandteile
der Formmasse, wie zum Beispiel ein Binder. Im Weiteren wird vereinfachend
dennoch von löslichen Formmassen bzw. -kernen gesprochen.
Es sind außerdem auch andere Lösungsmittel als
Wasser, nämlich beispielsweise Toluol und darauf abgestimmte
Formmassen denkbar. Ohne diese Möglichkeiten auszuschließen,
geht die Beschreibung der Erfindung im Weiteren überwiegend
von Wasser als Lösungsmittel aus.
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Prinzipiell
sind drei Möglichkeiten vorstellbar, während des
Herstellungsverfahrens bei einer Temperaturerhöhung ein
Druckgleichgewicht am Faserhalbzeug zwischen Bauteilinnen- und -außenraum
zu erzeugen. Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird das Gleichgewicht dadurch erzeugt, dass der Kerninnendruck
reduziert wird. Zur Vermeidung eines Druckungleichgewichts zwischen dem
Innenraum des Bauteils und seiner Umgebung wird erfindungsgemäß also
der Kerninnendruck abgebaut. Damit müssen kernaußenseitig
keine weiteren Maßnahmen zum Druckausgleich oder zur Aufnahme
von Kräften aus einem Überdruck im Formkern ergriffen
werden.
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Dies
kann nach einer ersten vorteilhaften Variante dieses Prinzips dadurch
geschehen, dass insbesondere während des Aushärtens
in Schritt d) ein sich aufbauender Kernüberdruck in die
Umgebung abgleitet wird. Es wird also ein Druckausgleich zwischen „innen” und „außen” durch
die Verbindung des Kerninnenraums und der Umgebung geschaffen. Dazu
ist es erforderlich, die harzfeste und in der Regel auch gasdichte
Hülle zu durchbrechen und eine Leitungsverbindung zwischen
dem Innenraum des Formkerns und der Umgebung des Bauteils herzustellen.
Damit sind keine konkreten Vorausberechnungen eines sich eventuell
aufbauenden Kerninnendrucks erforderlich, weil durch die Leitungsverbindung
zwischen Kerninnenraum und Umgebung eine automatische Druckanpassung
erfolgt. Mit entsprechenden technischen Einrichtungen kann sie gegebenenfalls
beein flusst werden und steuerbar sein. Die Erfindung sieht also
ein Herstellungsverfahren vor, bei dem einem sich aufbauenden Kerninnendruck
dem Kerninnenvolumen eine Expansionsmöglichkeit zum Druckabbau
geboten wird, so dass beidseits der Wandungen des Bauteils im Wesentlichen gleiche
Druckverhältnisse herrschen. Die Durchbrechung der Hülle
und des Fasermaterials hinterlässt eine Öffnung
im Bauteil, die nach seinem Aushärten vorteilhaft für
das Auslösen des Formkerns verwendet werden kann.
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Nach
einer weiteren Variante des Prinzips des Abbaus des Kerninnendrucks
kann nach der Umkleidung des Formkerns ein Unterdruck im Formkern hergestellt
und zumindest für die Dauer des Fertigungsverfahrens aufrechterhalten
werden. Die Erfindung schlägt also in dieser Variante eine „negative Druckvorspannung” vor,
um einen sich später aufbauenden Druck auszugleichen. Der
einzustellende Unterdruck im Formkern ist in Abhängigkeit
von den Umgebungsbedingungen und der Härtungstemperatur
zu wählen. Bei Normalbedingungen kann für eine Härtungstemperatur
von 180°C beispielsweise ein Unterdruck von ca. 600 mbar
(absolut) gewählt werden. Der Innenraum des Formkerns wird
dazu mit an sich bekannten Verfahren weitgehend evakuiert. Zur Konservierung
des Vakuums kann der Formkern sich selbst versiegelnd ausgebildet
oder mit einer beispielsweise lackartigen Versiegelung oder einer
Vakuumfolie umgeben werden. Dadurch kann sich der Herstellungsaufwand
des umhüllten Formkerns zunächst eventuell geringfügig
erhöhen. Während des Fertigungsverfahrens und
insbesondere während des Aushärtens des Harzes
dagegen bleibt der Kerninnenraum des Formkerns hinsichtlich seiner Druckverhältnisse
vollkommen unabhängig von seiner Umgebung. Nach Einbau
des Formkerns sind also keine weiteren Maßnahmen zum Druckausgleich
mehr erforderlich und nötig. Der Formkern kann also ohne
weitere Änderungen in den bekannten Fertigungsverfahren
verarbeitet werden. Bei Umhüllung des Kerns mit einer Vakuumfolie
kann der evakuierte Formkern außerdem nach einer definierten
Haltezeit optisch oder messtechnisch auf die Dichtigkeit der Umhüllung
hin überprüft werden.
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Eine
zweite Möglichkeit, mehr oder weniger ausgeglichene Druckverhältnisse
zwischen dem Innenraum des Kunststoffbauteils bzw. des Formkerns und
seiner Umgebung herzustellen, besteht darin, einen Gegendruck aufzubauen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann
daher während des Schritts d) bei entstehendem Kerninnendruck
ein betragsmäßig zumindest entsprechender oder
geringfügig größerer Umgebungsdruck aufgebaut
werden. Das Druckgleichgewicht stellt dabei keine „scharfe
Grenze” dar, weil sich der gewünschte Effekt auch
bei geringfügigem Überdruck im Kern einstellen
kann. Jedenfalls wird der mögliche sich aufbauende Kerninnendruck
vorausberechnet, um den erforderlichen Gegendruck von Außen
entsprechend einstellen zu können. Das Aufbringen eines
Gegendrucks kann in einer Überdruckkammer erfolgen. Es
stellt insbesondere bei dem Herstellungsverfahren von Faserverbundbauteilen
im Autoklav keinen Zusatzaufwand dar, weil nach diesem Verfahren
ohnehin ein Umgebungsdruck für die Einstellung eines erforderlichen
Faservolumengehalts nötig ist. Der Autoklav wird also zusätzlich
dazu verwendet, um einen dem Kerninnendruck entsprechenden Umgebungsdruck
zu erzeugen und ein Druckgleichgewicht am Bauteil zu erzielen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung nutzt ein drittes
Prinzip, wonach der Formkern in Schritt b) mit einer druckstabilen
Hülle umgeben wird. Demnach erfolgt beim Herstellungsverfahren
des Bauteils keine Beeinflussung des Drucks auf der Seite des Kerninnenraums
bzw. auf der Innenraumseite des Bauteils oder auf der anderen Seite, nämlich
seiner Umgebung. Vielmehr wird der Kern mit einer Hülle
umgeben, die dem Kerninnendruck standhält, ohne sich zu
verformen. Auch damit können also die negativen Auswirkungen,
insbesondere eine Formänderung des Kerns, vermieden werden. Druckanlagentechnik
und Maßnahmen am Formkern oder dem Herstellungsaufbau können
dadurch vollständig entfallen.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Hülle
mit dem Kern fest verbunden werden. Die Formmasse des Kerns trägt
also die durch seinen Innendruck entstehende Belastung mit. Dazu
ist für eine Ausreichende Haftung der Hülle am Kern
zu sorgen, damit sich die Hülle unter Druck auch nicht
teilweise ablösen, verformen und in der Folge beschädigt
werden kann. Die Verbindung zwischen der druckstabilen Hülle
und der Formmasse des Formkerns ist also so auszubilden, dass in
der Kontaktfläche zwischen der Hülle und der Masse Zugkräfte
aus dem Kerninnendruck auf die Hülle vollständig übertragen
werden können.
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Nach
einer dazu alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann die Hülle
des Formkerns ausreichend eigenstabil ausgebildet sein. Für
die Hülle können beispielsweise Materialien verwendet
werden, die aus der Linertechnik zur Herstellung von innen beschichteten
Tanks bekannt sind, Metall etwa. Danach ist die Stabilität
der Formmasse eher unbedeutend und kann auch von geringer Festigkeit
sein, weil die Formmasse keine Belastungen aus dem Kerninnendruck
mitträgt. Auch die oben genannte Problematik der Kraftübertragung
an der Verbindung zwischen der Masse und der Hülle kann
hier nicht auftreten, weil die Hülle zur Aufnahme der auftretenden Kräfte
ausreichend standfest ist.
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Feste,
also unlösliche Kerne verbleiben in der Regel in dem sie
umgebenden Bauteil. Zum Beispiel aus Gründen der Gewichtsersparnis
kommen lösbare Kerne zum Einsatz, die in einem separaten Bearbeitungsschritt
aus dem Bauteil ausgelöst werden. Sie werden mit einer
harzfesten Hülle umgeben, damit sich das Harz nicht mit
der Formmasse des Kerns verbindet und sein Auslösen zumindest
erschwert. Die Hülle verbleibt in der Regel im Bauteil, weil
sie sich durch das Löse mittel, meist Wasser, nicht lösen
lässt und ihr mechanischer Ausbau zu aufwändig
wäre. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wird die Formmasse des Kerns mit einer zwar harzfesten,
aber löslichen Hülle umgeben. Ist sie außerdem
resistent gegen das Lösemittel der Formmasse, kann sie
gezielt in einem separaten Auslöseschritt entfernt werden.
Sie kann aber vorteilhaft mit demselben Lösemittel wie
die Formmasse gelöst und damit zugleich mit ihm entfernt
werden. Sie muss dazu in der Regel zwar harzfest, aber wasserlöslich
sein, wenn die Formmasse durch Wasser als einfachstes und unproblematisches
Lösemitttel ausgelöst wird. Sie bietet damit den
Vorteil, dass die Formmasse des Kerns weiterhin auf einfache Weise
in einem leicht handzuhabenden Verfahren ausgelöst werden
kann, die Hülle aber im Gegensatz zum Stand der Technik
ebenfalls ausgelöst werden kann und zwar im selben Bearbeitungsschritt
und nicht in einem aufwändigen mechanischen Verfahrensschritt
beseitigt werden muss.
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Die
eingangs genannte Aufgabe wird bei der oben erwähnten Vorrichtung
zur Herstellung von Bauteilen aus faserverstärktem Kunststoff
bzw. Faserverbundwerkstoff-Bauteilen mit einem gasdicht umhüllten
Formkern bei dem während des Fertigungsverfahrens im Formkern
ein Innendruck entsteht, durch Mittel zur Einstellung im Wesentlichen
eines Gleichgewichts am Kunststoffbauteil bzw. Faserhalbzeug zwischen
dem Umgebungsdruck und dem Innendruck aus dem Formkern bzw. dem
Innenraum des Bauteils gelöst. Die Vorrichtung verhindert
damit, dass infolge eines Druckungleichgewichts, insbesondere eines Überdrucks
im Kern sich die äußere Form des Kerns verändert.
Er kann sich beispielsweise ausbeulen und damit das zukünftige
Kunststoffbauteil unerwünscht verformen.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann die druckdichte Hülle druckstabil ausgebildet
sein. Sie verhindert damit, dass trotz eines anliegenden Kerninnendrucks
sich dieser auf das Faserhalbzeug belastend und damit verformend
auswirken kann. Ohne ein Außenwerkzeug, das die Kräfte
aus dem Kerninnendruck aufnehmen kann, fehlt dem Kerninnendruck
ein Widerlager bzw. ein Gegendruck, so dass er das Faserhalbzeug
verformen würde. Die druckstabile Hülle ist also
derart ausgebildet, dass sie die Druckkräfte aus dem Kerninnendruck
vollständig aufnimmt ohne sich dabei zu verformen.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Variante der druckstabilen Hülle
kann sie mit dem Formkern fest verbunden sein. Sie kann beispielsweise
auf dem Formkern fest verklebt sein oder durch geeignete Ankerelemente
im Material des Formkerns punktuell oder linear verankert sein.
Damit trägt der Formkern die Hülle mit, so dass
die Hülle dünner ausgebildet sein kann. Dies ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn die Hülle im zukünftigen
Kunststoffbauteil verbleibt, wohingegen der Kern ausgelöst
wird.
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Eine
Alternative zu dieser Ausführungsform kann darin bestehen,
dass die druckdichte Hülle selbst ausreichend druckstabil
ausgebildet ist, ohne Kräfte auf den Kern zu übertragen.
Das Kernmaterial ist bei dieser Variante nahezu unerheblich, es
muss daher nur geringe Festigkeitsanforderungen erfüllen. Außerdem
ergeben sich keine physikalischen oder chemischen Verbindungsprobleme
zwischen Kern und Hülle. Die Hülle selbst dagegen
ist massiver auszubilden.
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Die
vorgenannten Vorrichtungen verfolgen also das Prinzip, den entstehenden
Kerninnendruck unverändert zu lassen und ihn mittels der
Hülle soweit aufzunehmen bzw. ihm standzuhalten, dass sich der
Formkern insgesamt nicht verformt. Nach einer vorteilhaften alternativen
Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann die Vorrichtung Mittel zur Reduzierung des Kerninnendrucks
aufweisen. Diese Variante verfolgt also das Prinzip, einen entstehenden Überdruck
zu reduzieren, um eine Ausdehnung und Verformung der Hülle
zu vermeiden. Auch dadurch lässt sich wiederum ein Gleichgewicht
am Faserhalbzeug bzw.
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Kunststoffbauteil
herstellen. Die Hülle muss dann nicht so stabil ausgebildet
sein wie bei der oben beschriebenen Variante.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltungsform dieser Variante kann der
Formkern eine gasdichte und im Rahmen der Anwendung druckdichte
Hülle umfassen, die mit einem druckdichten Leitungsanschluss
ausgestattet ist, der durch das zukünftige Kunststoffbauteil
bzw. durch das Faserhalbzeug hindurchführbar ist. Dadurch
wird der Kerninnenraum an die Umgebung fluidleitend angeschlossen,
so dass der Kerninnendruck von außen regulierbar ist. Der Leitungsanschluss
kann ungestört auf die Außenseite des Faserhalbzeugs
bzw. Kunststoffbauteils geführt sein, so dass sich der
Druckausgleich ohne weiteres Zutun durch Entspannung des Kerninnendrucks
einstellen kann. Er kann auch durch Ventile und eine Vakuumpumpe
gezielt hinsichtlich Zeitpunkt und Größe gesteuert
werden, so dass zum Beispiel ein geringfügiger Unterdruck
im Kern erzeugt wird, der ein besonders sattes Anliegen der druckdichten Hülle
am Formkern hervorruft. Nach dieser Variante ist also der Kerninnendruck
von Außen jederzeit und auch während des Aushärtens
regulierbar, so dass auf einen sich verändernden Kerninnendruck
sofort und aktuell reagiert werden kann.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der
Formkern druckdicht umschlossen und zumindest teilweise evakuiert
sein, so dass die den Kern umgebende druckdichte Hülle nicht
nur eng an die Außenkontur des Formkerns angesaugt ist,
sondern ein dem zu erwartenden Kernüberdruck zumindest
entsprechender Unterdruck aufgebaut wird. Die Herstellung eines
evakuierten Formkerns ist an sich eine bereits bekannte und gut
beherrschbare Technologie, so dass sie keinen unkalkulierbaren Aufwand
darstellt. Sie bietet den Vorteil, dass die druckdichte Hülle
nicht durchbrochen sein muss, also keine Fehler anfällige
Unstetigkeitsstelle aufweist.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die
Herstellungsvorrichtung eine Einrichtung zur Erhöhung des
Umgebungsdrucks während des Aushärtens des Kunststoffbauteils
umfassen. Sie kann in einer Überdruckkammer bestehen, in
der beispielsweise ein Vakuumaufbau angeordnet ist. Sind für
die Aushärtung des Harzes ohnehin Temperatur und Druck
erforderlich, können dafür Autoklaven zum Einsatz
kommen. Der für die Aushärtung aufgebrachte Druck
genügt in der Regel als Gegendruck für den sich
aufbauenden Kerninnendruck. Mit dem Aufbringen eines Umgebungsdrucks
kann der Herstellungsaufbau für das Kunststoffbauteil im Übrigen
im Wesentlichen unverändert bleiben. Eine aufwändige
Herstellung des Kerns, zusätzliche Maßnahmen oder
zusätzliche Leitungen am Kern sind entbehrlich.
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Die
Hülle hat jedenfalls die Aufgabe, die Formmasse des Kerns
während der Bauteilherstellung gegen eindringendes Harz
zu schützen. Anderenfalls könnte insbesondere
bei offenporigen Formmassen ihr Auslösen erschwert werden
und eine unerwünscht unebene Innenoberfläche des
Bauteils entstehen. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung kann die Hülle aus einem harzfesten, aber
löslichen Material bestehen. Dadurch kann auch die Hülle
durch verfahrenstechnisch einfaches Auslösen entfernt werden,
auch wenn dies eine nur geringe Gewichtseinsparung bewirkt. Die Hülle
kann durch ein anderes Lösemittel ausgelöst werden
als die Formmasse, um beide Auslöseprozesse voneinander
zu trennen. Vorteilhafterweise ist die Hülle jedoch ebenso
löslich wie die Formmasse, so dass sie in einem Arbeitsschritt
zugleich entfernt werden können. Das einfachste Lösemittel
ist Wasser, weshalb die Hülle zwar harzfest, aber wasserlöslich
ausgebildet werden kann.
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Das
Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung beispielshalber
noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung des Herstellungsverfahrens gemäß Stand
der Technik,
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2:
die erfindungsgemäße Herstellung mittels steuerbaren
Kerninnendruck,
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3:
die Herstellung mittels evakuierten Formkern, und
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4:
die Herstellung im Autoklav.
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Hohlkörpers
aus Faserverbundwerkstoff (FVW) soll in einer vereinfachten schematischen Darstellung
in 1 kurz erläutert werden. Ausgangspunkt
ist ein umhüllter wasserlöslicher Formkern 10 aus
einer wasserlöslichen Formmasse 12 und einer wasserfesten
Hülle 14. Die Hülle 14 hat die Aufgabe,
die wasserlösliche Formmasse 12 flüssigkeitsdicht
zu umschließen. Sie verhindert, dass im anschließenden
Herstellungsprozess flüssiges Material in die Formmasse 12 eindringen
kann, das anderenfalls zur Ausbildung des Bauteils verloren ginge und
ein Entformen des Formkerns 10 erschwerte. Der Formkern 10 als
Innenwerkzeug wird anschließend mit einzelnen Lagen von
Faserhalbzeug 16 umgeben. Für die Erfindung ist
dabei ohne Belang, ob dies mechanisch oder maschinell erfolgt sowie
ob das Faserhalbzeug bereits mit Harz vorimprägniert ist
(Prepreg) oder nicht. Der umhüllte Formkern 10 wird
anschließend in ein zweiseitiges Formwerkzeug 18 eingesetzt,
das als Außenwerkzeug die äußere Form
des zukünftigen FVW-Bauteils bestimmt. Nach dem Schließen
der beiden Werkzeughälften des Formwerkzeugs 18 um
den mit Faserhalbzeug 16 umkleideten Formkern 10 wird
das Faserhalbzeug 16 mit einem Harz getränkt,
sofern es nicht bereits im Prepreg-Material enthalten ist. Das Harz
kann beispielsweise im Vakuumverfahren in das Faserhalbzeug 16 unter
Druck eingesogen oder im Überdruckverfahren injiziert werden.
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Anschließend
wird der gesamte Fertigungsaufbau, also insbesondere das Formwerkzeug 18, das
jetzt mit Harz getränkte Faserhalbzeug 20 und der
Formkern 10 erwärmt, um das Harz auszuhärten. Auch
die wasserlösliche Formmasse 12 und insbesondere
die darin enthaltene Luft dehnen sich unter der erhöhten
Temperatur aus. Der Formkern 10 nimmt dadurch an Volumen
zu, sofern die in ihm enthaltenen Gase nicht durch eine gasdurchgängige Hülle 14 hindurch
entweichen können. Ein Entweichen durch die Hülle 14 ist
im Allgemeinen unerwünscht, weil dies nur durch das harzgetränkte
Faserhalbzeug 20 hindurch erfolgen kann, dessen Porosität
durch das Durchströmen mit Gas während des Herstellungsprozesses
unerwünscht erhöht würde. Dem steigenden
Druck aus dem Formkern 10 ohne Entspannungsmöglichkeit
für das Gas bietet jedoch das geschlossene Formwerkzeug 18 einen
Widerstand, so dass das zukünftige FVW-Bauteil jedenfalls hinsichtlich
seiner Außenabmessungen keine unerwünschten Verformungen
erfährt.
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Nach
Abschluss des Härtungsprozesses hat das zukünftige
FVW-Bauteil seine endgültige Außenform erhalten.
Es wird aus dem Formwerkzeug 18 entnommen und muss jetzt
noch zur Beseitigung des Formkerns 10 nachbearbeitet werden.
Dazu werden nicht dargestellte Durchbrechungen in das harzgetränkte
und ausgehärtete Faserhalbzeug 20 eingebracht,
um den löslichen Formkern 10 mit einem geeigneten
Lösungsmittel 22 zu lösen und auszuspülen.
Nach Entfernen des Formkerns 10 steht ein fertiges FVW-Bauteil 23 zur
weiteren Verarbeitung zur Verfügung. Wie in 1 dargestellt
kann sowohl die Formmasse 12 als auch ihre Hülle 14 aus
dem FVW-Bauteil 23 entfernt werden. Je nach Material und
Gestaltung der Hülle 14 kann sie auch im FVW-Bauteil 23 verbleiben
und dort eine innere Oberfläche des Bauteils 23 bilden.
Das FVW-Bauteil 23 wird nach dieser und ggf. weiterer Bearbeitung
an seinen Bestimmungsort, beispielsweise in einem Hubschrauber,
eingebaut.
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2 stellt
eine erste erfindungsgemäße Herstellung dar. Sie
folgt dem Prinzip, den Innendruck des Formkerns 10 zu beeinflussen.
Dazu wird ein an sich bekannter Formkern 10 aus einer löslichen
Formmasse 12 und einer druckdichten Hülle 14 verwendet.
Der Formkern 10 erhält einen Leitungsanschluss 24,
der eine fluidi sche Verbindung durch die Hülle 14 hindurch
in den Innenraum des Formkerns 10 herstellt. Der Leitungsanschluss 24 ist
mit einer Dichtung 26 gegenüber der Hülle 14 abgedichtet.
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Anschließend
werden an den Leitungsanschluss 24 eine Vakuumpumpe 28 und
ein Druckmesser bzw. Manometer 30 angeschlossen. Die Vakuumpumpe 28 erzeugt
einen Unterdruck im Kern 10, dessen Größe
der Druckmesser 30 erfasst. Um den Formkern 10 und
seine Hülle 14 auf Dichtigkeit zu überprüfen,
wird der erzeugte Unterdruck über eine vorgegebene Zeitspanne
aufrecht erhalten bzw. mittels Druckmesser 30 überprüft,
ob er aufrecht erhalten bleibt. Liegt das ermittelte Druckniveau
im Kerninneren unterhalb eines festgelegten Grenzwertes bzw. innerhalb
eines definierten Toleranzbereichs, kann der Kern 10 für
die Fertigung des FVW-Bauteils verwendet werden. Dadurch können
schadhafte oder ungeeignete Kerne 10 ausgesondert und Ausschussbauteile
vermieden werden. Die Qualität des Herstellungsprozesses
kann damit in einem frühen Stadium gesichert werden.
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Erfolgreich
auf Dichtigkeit überprüfte Formkerne 10 werden
anschließend mit einem Leitungssystem 32 des Drucksystems
zur Herstellung des Faserverbundbauteils verbunden, das in 2 nur stark
vereinfacht als Symbol dargestellt ist.
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Daraufhin
wird der Fertigungsaufbau zur Herstellung des FVW-Bauteils erstellt.
Dazu wird zunächst der Formkern 10 mit Faserhalbzeug 16 umgeben.
Der so ausgerüstete Formkern 10 wird in einen Vakuumaufbau
eingesetzt, bei dem unter einer Vakuumfolie 34 neben dem
Formkern 10 ein Angussprofil 36 und ein Absaugprofil 38 für
das Harz untergebracht ist. Das Angussprofil 36 und das
Absaugprofil 38 sind bezüglich des Formkerns 10 an
dessen einander gegenüberliegenden Seiten angeordnet. Das Angussprofil 36 ist über
eine Leitung 40 mit einem Harzreservoir 42 verbunden.
Das Absaugprofil 38 steht über eine Leitung 44 und einer
Harzfalle 48 mit einer Vakuumpumpe 28 in fluidischer
Verbindung. Der Leitungsanschluss 24 am Formkern 10 ist
ebenfalls aus dem Bereich der Vakuumfolie 34 hinausgeführt
und schafft somit eine Verbindung zu dem nur schematisch dargestellten
Drucksystem 32.
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Anschließend
wird die Herstellung des Formteils in der bekannten Weise in einem
Vakuuminfusionsverfahren durchgeführt. Der Unterdruck aus
der Vakuumpumpe 28 saugt Harz aus dem Harzreservoir 42 über
das Angussprofil 36 in das Faserhalbzeug 16 hinein
in Richtung auf das Absaugprofil 38 hin. Die Harzfalle 48 verhindert
das Eindringen von Harz in die Vakuumpumpe 28, wenn das
Faserhalbzeug 16 vollständig mit Harz getränkt
ist. Nach dem Einbringen des Harzes in die Schichten des Faserhalbzeugs 16 wird
in einem späteren Verfahrensschritt die Temperatur zur
Aushärtung des Harzes erhöht. Wie bereits im bekannten
Verfahren nach 1 beschrieben kommt es zu einer
Ausdehnung des Volumens des Formkerns 10 durch Expansion
des darin enthaltenen Gases, insbesondere der Luft. In dem in 2 dargestellten
Fertigungsaufbau ist jedoch kein Außenwerkzeug vorhanden,
das einen Gegendruck aufbauen könnte, damit der Formkern 10 und
mit ihm das ihn umgebene Faserhalbzeug 16 seine Ursprungsform
aufrecht erhält. Erfindungsgemäß wird stattdessen
der Innendruck im Formkern 10 über den Leitungsanschluss 24 in
die Umgebung außerhalb des Vakuumaufbaus unter der Vakuumfolie 34 abgeleitet.
Er kann sich ohne weiteres Zutun entspannen bzw. abbauen. Im Kern 10 stellt
sich folglich nahezu der gleiche Druck ein wie in seiner Umgebung.
Gegebenenfalls kann sogar ein Unterdruck innerhalb des Formkerns 10 erzeugt
werden, um für eine zuverlässige Anlage der Hülle 14 an
der Formmasse 12 zu sorgen und so unerwünschte
Formabweichungen durch eine wellige oder gebeulte Hülle 14 zu
vermeiden.
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Nach
Aushärten des Harzes im harzgetränkten Faserhalbzeug 20 zu
einem Laminat kann das FVW-Bauteil aus dem Vakuumaufbau ausgebaut
und in bekannter Weise vom löslichen Formkern 10 befreit
werden.
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Eine
dazu alternative Herstellung ist in 3 dargestellt.
Ausgangspunkt ist ebenfalls wieder ein druck- und fluiddicht umhüllter
Formkern 10. Auch er wird mit einem Leitungsanschluss 24 ausgestattet, der
gegenüber der Hülle 14 mit einer Dichtung 26 abgedichtet
ist. Daran wird eine Vakuumpumpe 28 mit einem Druckmesser 30 angeschlossen.
Der Formkern 10 wird jetzt mittels der Vakuumpumpe 28 weitgehend
evakuiert. Damit wird im Kern 10 ein Kerninnendruck pk erzeugt, der niedriger ist als der Umgebungsdruck
pu. Die Prozessschritte zur Umhüllung der
Formmasse 12 mittels der Hülle 14 und
das Evakuieren des Formkerns 10 müssen dabei nicht
zwingend nacheinander, sondern können auch wie beim bekannten
Vakuumverschweißen von Formkernen parallel ablaufen. Der
so hergestellte Formkern 10 wird jetzt in den bereits aus 2 bekannten
Vakuumaufbau eingebracht. Im Gegensatz zu 2 entfällt
jetzt jedoch ein Leitungsanschluss, der den Vakuumaufbau durchdringen,
also durch die Vakuumfolie 34 hindurchverlegt werden müsste.
Damit können zahlreiche fehleranfällige Schritte,
insbesondere zum Abdichten der Vakuumfolie 34 an den Leitungsdurchführungen,
entfallen.
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Die
Größe des Kerninnendrucks pk wird durch
Evakuieren des Formkerns 10 so eingestellt, dass auch bei
einer anschließenden Temperaturerhöhung zur Aushärtung
des Harzes im Vakuumaufbau sich kein Kerninnendruck aufbauen kann,
der zu einer Formänderung des Formkerns 10 führen
würde.
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Die
bisher dargestellten Herstellungsverfahren und -vorrichtungen nutzten
das Prinzip, einen sich aufbauenden Kerninnendruck durch Druckreduzierung
im Inneren des Formkerns 10 zu begegnen und damit im Wesentlichen
ausgeglichene Druckverhältnisse am Faserhalbzeug 16 bzw. 20 zu
erzielen. Denn bei ausgegli chenen Druckverhältnissen innerhalb
und außerhalb des zukünftigen FVW-Bauteils kann
es jedenfalls nicht wegen eines Druckaufbaus zu unerwünschten
Verformungen kommen. Die in 4 dargestellte
Herstellung dagegen bedient sich eines davon abweichenden Prinzips,
indem es nämlich einen Gegendruck zum Kerninnendruck aufbaut. Der
druck- und fluiddicht umhüllte Formkern 10 wird demgemäß in
den bekannten Vakuumaufbau unter der Vakuumfolie 34 eingebaut
und verarbeitet, wie bereits in den 2 und 3 beschrieben.
Abweichend davon erfolgt jetzt das Aushärten neben einer Temperaturerhöhung
auch unter Druck in einem Autoklav 50. Dieses Verfahren
ist an sich bekannt, wird jetzt allerdings zusätzlich dazu
verwendet, dem Kerninnendruck pk einen mindestens
genauso großen Autoklavdruck pa entgegenzusetzen.
In einem Versuch war bei einer Aushärtetemperatur von 180°C unter
Normalbedingungen eine Änderung des Kerninnendrucks pk von 500 mbar zu erwarten gewesen. Als Autoklavdruck
pa wurden 2 bar und damit ein deutlich höherer
als nötiger Druck gewählt.
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Auch
mit dem Autoklavdruck pa lassen sich im
Wesentlichen ausgeglichene Druckverhältnisse im Faserhalbzeug 16 bzw. 20 erzielen,
die unerwünschte Verformungen des zukünftigen
FVW-Bauteils ausschließen. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen
Verfahren liegt das Druckgleichgewicht jetzt jedoch auf einem wesentlich
höheren Niveau, nämlich zumindest auf dem des
sich entwickelnden Kerninnendrucks pk. Nach
dem Aushärten des zukünftigen FVW-Bauteils im
Autoklav unter Druck und Temperatur und nach dem Endformen des FVW-Bauteils 23 wird
es nach Auslösen des Kerns weiter verarbeitet und wunschgemäß verbaut.
-
- 10
- Formkern
- 12
- Formmasse
- 14
- Hülle
- 16
- Faserhalbzeug
- 18
- Formwerkzeug
- 20
- harzgetränktes
Faserhalbzeug
- 22
- Lösemittel
- 23
- faserverstärktes
Kunststoffbauteil
- 24
- Leitungsanschluss
- 26
- Dichtung
- 28
- Vakuumpumpe
- 30
- Druckmesser
- 32
- Druckleitungssystem
- 34
- Vakuumfolie
- 36
- Angussprofil
- 38
- Absaugprofil
- 40
- Leitung
- 42
- Harzreservoir
- 44
- Leitung
- 48
- Harzfalle
- 50
- Autoklav
- pk
- Kerninnendruck
- pa
- Autoklavdruck
- pu
- Umgebungsdruck
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005011930
B3 [0004]
- - DE 10342867 A1 [0007]