-
Die
Erfindung betrifft einen Festbettkörper und ein Verfahren
zum Betreiben eines solchen in einer Anordnung zur Abwasserreinigung
bei biologischen Kläranlagen gemäß der
Gattung der Patentansprüche.
-
Die
Erfindung ist anwendbar auf biologische Kläranlagen verschiedenster
Dimensionierung.
-
Bei
den bekannten biologischen Kläranlagen, welche nach dem
Belebungsverfahren arbeiten, werden immer im Reaktorraum die Bakterien
belüftet.
-
Bei
Festbett-, Schwebebett-, oder dem klassischen Belebungsverfahren
sind die Vorklärung, der Reaktor und die Nachklärung über
Wandöffnungen oder Rohre miteinander verbunden.
-
Das
eingeleitete Abwasser fließt zuerst in die Vorklärung,
wo sich die Feststoffe absetzen, und organische Schmutzstoffe zum
Teil anerob abgebaut werden.
-
Über
eine Wandöffnung oder über ein Überlaufrohr
gelangt das Abwasser in den Reaktor, wo durch Zuführung
von feinblasiger Luft der aerobe Abbau von organischem Abwasser
mit Hilfe von Bakterien geschieht. In der Nachklärung setzen
sich mitgerissene Bakterien am Boden ab, so dass das gesäuberte
Abwasser an der Wasseroberfläche abließen kann.
-
Bei
der biologischen Abwasserreinigung müssen Bakterien, welche
sich im Klärwasser befinden, so belüftet werden,
dass diese atmen können und ihre Lebensfähigkeit
durch den Abbau des Klärmediums begünstigt und
erhalten bleibt bzw. eine Vermehrung der Bakterien auftritt. Dieser
Vorgang geschieht im so genannten Reaktorraum.
-
In
diesem Reaktorraum befinden sich frei schwimmende Bakterien oder
auf Aufwuchskörpern fest sitzende Bakterien.
-
Diese
Aufwuchskörper bestehen meist aus gitterförmigen
Röhren, welche in Blockform zusammengeschweißt
sind und werden als Festbettkörper bezeichnet.
-
Mit
diesem Festbett ist unterhalb des Wasserspiegels der gesamte Reaktorraum,
bis auf einen schmalen Freiraum am Beckendoden, ausgefüllt.
-
In
diesem Freiraum befinden sich meistens fest montierte Membranrohrbelüfter
oder Membrantellerbelüfter, welche mit Hilfe von Rohren
und Schläuchen, über extern aufgestellte Luftverdichter, mit
Luft versorgt werden.
-
Die
an den Lüftern ausströmende vertikale Luftströmung
soll gleichmäßig den Reaktorraum umwälzen
und durchmischen.
-
Das
darüber liegende Festbett wird somit aufgrund der aufsteigenden
Luftperlen und dem mitgerissenen Klärwasser vertikal durchströmt
und bietet den Bakterien somit Luft und Nahrung.
-
Über
eine Wandöffnung oder ein Überlaufrohr gelangt
das so gereinigte Abwasser in die Nachklärung.
-
Die
dorthin mit abgetriebenen alten Bakterienkulturen, als Überschussschlamm
bezeichnet, sinken hier wegen der relativen ruhigen Wasserbewegung
zu Boden und werden von dort mehrmals am Tag kurzzeitig mit Hilfe
einer druckluftbetriebenen Hebeanlage oder mit einer Unterwasserpumpe
zurück in die Vorklärung gefördert.
-
Bei
einer Einleitung von Klärwasser in die Vorklärung
wird durch die Volumenerhöhung ein hydraulischer Abwasserstoß erzeugt,
welcher erst über den Reaktorraum und dann über
die Nachklärung fließt und von dort, meist über
ein getauchtes Ablaufrohr, die biologische Kläranlage verlässt.
-
Der
Vorteil solcher Festbettanlage besteht darin, dass sich diese Anlagen
besonders gut zur Nachrüstung bestehender Dreikammerausfaulgruben
eignen, ohne große Umbauarbeiten an der vorhandenen Grube
bzw. an den drei Behältersystemen vornehmen zu müssen.
-
Der
größte verfahrenstechnische Vorteil besteht jedoch
darin, dass der auf der Festbettstruktur sitzende Bakterienstamm
einen so genannten Biologischen Rasen bildet, welcher unabhängig
von einfließenden schwankenden Schmutzfrachten fast immer
die gleiche Stärke und damit die gleiche Bakterienkonzentration
aufweist.
-
Diese
so genannten sessilen Bakterien kommen also auch im Unterlastbetrieb
der Kläranlage lange ohne Nahrung aus.
-
Dieser
Vorteil besteht hauptsächlich gegenüber den SBR-Verfahren,
wo frei schwimmende Bakterien im Reaktorwasser bei fehlender Nahrung
sich stark verringern und bei einer wieder einsetzende Abwassereinleitung
diese nicht oder nur teilweise reinigen können.
-
Ein
wesentlicher Vorteil der Festbettanlage besteht in der einfachen
Steuerung der Anlage, indem nur zwei Luftzuleitungen für
die Belüftung in der Reaktorzone und für die Überschussschlammhebeanlage
ins Nachklärbecken intervallmäßig mit
Druckluft versorgt werden müssen. Bei dem SBR-Verfahren
gibt es nur die Vorklärung und den Reaktor. Beide sind
voneinander durch eine wasserundurchlässige Wand getrennt.
Die Vorklärung dient dabei als Pufferbecken für
Abwasserstöße, die dort aufgestaut werden.
-
Nach
einem Zeitintervall von mehreren Stunden wird dieses Wasser in einer
vorgegebenen Menge in den Reaktor gefördert. Dieses Aufstauprinzip mit
der nachfolgenden Beschickung des Reaktors nennt man SBR-Verfahren.
-
Das
Vorklärwasser muss in dosierter Menge in den Reaktor gefördert
werden, um nach dem dortigen Reinigungsvorgang, wie schon beschrieben, als
Klarwasser in das Ablaufrohr gepumpt zu werden.
-
Die
Belüftung erfolgt wie beschrieben, entweder über
einen externen Luftverdichter oder über Tauchpumpenbelüfter.
-
Bei
den bekannten SBR-Anlagen, welche mit extern aufgestellten Luftverdichtern
arbeiten, wird über Schaltventile abwechselnd Luft in die
an den Schaltventilen angeschlossenen Luftschläuche geleitet.
Je ein Luftschlauch ist am Beschickungsheber, am Klarwasserheber,
am Überschussschlammheber und am Belüftungselement
angeschlossen.
-
Diese
Heber sind Luftdruckpumpen, auch Mammutpumpen genannt, und pumpen
beim Freischalten die durch die Schläuche strömende
Druckluft, das vorhandene Wasser in eine höhere Position, so
dass Wasser in einem anderen Behälter oder den Kläranlagenablauf
gelangen kann. Es wird also zum Beginn einer jeden Reinigungsphase
mit dem Beschickungsheber Abwasser aus der Vorklärung in den
Reaktor gepumpt, bis der dort befindliche Schwimmerschalter in Stellung „EIN” geht
und den Vorgang stoppt. Das entsprechende Ventil wird ausgeschaltet.
-
In
der Denitrifikationsphase wird dann kurzzeitig durch Einschalten
des Belüftungselementes das Reaktorwasser umgerührt.
In der folgenden Belüftungsphase wird in vorgegebenen Zeitintervallen das
Reaktorwasser belüftet. Belüftungselemente sind
hierbei meist Membranrohrbelüfter oder Membrantellerbelüfter.
Nach einer Absetzphase wird dann das entstandene Klarwasser mit
dem Klarwasserheber in den Abfluss gepumpt, entweder gleichzeitig
mit dem Vorgang oder danach wird der Überschussbakterienschlamm
kurzzeitig in die Vorklärung gepumpt.
-
SBR-Anlagen
mit Tauchpumpenbelüfter funktionieren folgendermaßen:
Die
in der Praxis eingesetzten Tauchpumpenbelüfter sind Unterwasserpumpen.
Diese haben eine Art Schiffsschraube mit einem segmentierten Hohlwellenantrieb,
mit welcher trichterförmig das Oberflächenwasser
und die über die Hohlwelle angesaugte Luft, nach unten
verwirbelt wird, so dass das Reaktorwasser von oben mit Luft versorgt
wird.
-
Eine
weitere einfache und wirkungsvolle Abwasserbelüftung wird
nach dem Venturi-Injektorprinzip realisiert, indem von einer Pumpe
Wasser mit möglichst hohen Wasserdruck erzeugt wird, welches hinter
der Venturidüse eine Erhöhung der Fliesgeschwindigkeit
zur Folge hat.
-
Nach
der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2007 011 718 U1 wird ein solcher Wasserstrahlbelüfter
beschrieben, welcher verstopfungsfrei arbeitet und auch in Kleinkläranlagen
eingesetzt werden kann.
-
Bei
den bekannten klassischen SBR-Anlagen, welche mit Unterwasserpumpen
arbeiten, wird der Pumpvorgang für die einzelnen Funktionen
direkt durch diese Pumpen und über die daran angeschlossenen
Rohren oder Schläuchen realisiert.
-
Eine
Rohr- oder Schlauchverbindung zwischen dem Vorklärbecken
und dem Reaktorraum ist notwendig, um die intervallmäßige
Befüllung des Reaktors zu realisieren und in umgedrehter
Fliesrichtung den so genannten Überschussschlamm vom Reaktor
in die Vorklärung zurück zu befördern.
Als Überschussschlamm bezeichnen man die Bakterien im Reaktorwasser,
welche ein gewisses festgelegtes Volumen überschritten
haben und störend wirken.
-
Mit
der Überschussschlammfunktion pumpt eine Wasserpumpe kurzzeitig
Reaktorwasser in die Vorklärung.
-
Bei
einem angenommenen höheren Wasserstand in der Vorklärung,
fließt dann nach dem Ausschalten dieser Pumpe durch diese
Leitung nach dem Prinzip der frei kommunizierenden Röhre
das Vorklärwasser in den Reaktorraum, bis sich der Wasserstand
der Vorklärung mit dem Wasserstand des Reaktors sich ausgeglichen
hat, oder die kommunizierende Röhre durch Luftblasen des
Abwasserbelüfters mit Luft gefüllt wurde und der
Vorgang so gestoppt wurde.
-
Es
wird also für die Überschussschlammfunktion und
die Befüllungsfunktion nur eine Pumpe benötigt.
-
Weiterhin
benötigt man eine Unterwasserpumpe, welche als Injektorpumpe
ausgebildet ist, um mit Hilfe einer vertikalen Wasserströmung
so Luft anzusaugen, dass diese sich mit dem Wasser vermischt, um
im Wasser des Reaktorraumes den Sauerstoffanteil zu erhöhen.
-
Des
Weiteren wird eine Klarwasserpumpe benötigt, welche das
von den Bakterien gereinigte Wasser aus dem Reaktorraum in den Abfluss
zu pumpen.
-
Mit
dem kurzzeitigen ein und ausschalten des Belüfters wird
das Reaktorwasser mit einem gewissen Luftanteil umgerührt.
-
Der
Nachteil der Festbettanlage gegenüber der SBR-Anlage besteht
hauptsächlich in den kostenintensiveren längeren
Belüftungszeiten und dem relativ teuren Festbettmaterial.
-
Diese
etwas längeren Belüftungsphasen sind aber notwendig,
um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass nicht gerade während
einer Belüftungspause ein Abwasserstoß aus der
Vorklärung unvermischt mit dem Reaktorwasser bis in die
Nachklärung bzw. bis in das dortige Ablaufrohr gelangt.
-
Um
eine gute Vermischung und der damit guten Verdünnung zwischen
dem einströmenden Wasser aus der Vorklärung und
dem gereinigten Reaktorwasser zu erzielen, sind die Volumen der
Kammern oder Behälter auch etwas größer
als bei vergleichbaren SBR-Anlagen mit gleichen Einwohnerwerten.
-
Ein
weiterer Nachteil liegt in der Intensität der hohen Reaktorbelüftung,
bei der gleichmäßig mehr Luft unter dem Festbett über
die Lüfter verteilt eingeblasen wird, als die Bakterien
zum Atmen benötigen und das nur zum Zweck, um alte Bakterien
vom biologischen Rasen abzureißen und dadurch eine gleichmäßige
selbst regulierende Bakterienschichtdicke zu erzeugen, die nicht
den Reaktor zuwachsen lässt oder gar verstopft.
-
Diese
Bauform der bisher bekannten Festbettkörper ist von Nachteil,
weil die Besiedlungsflächen der Bakterien überall
den gleichen Abstand zueinander haben und starr sind.
-
Aus
diesem Grund müssen gemäß dem Stand der
Technik unterhalb des Festbettkörpers mehrere Membranrohrbelüfter
oder Tellerlüfter zum Zweck der gleichen Luftverteilung
installiert werden, was wiederum zur Folge hat, dass der Luftverdichter eine
große Leistung haben muss.
-
Hinzu
kommt, dass diese Festbettkörper bei der Montage von unten
nach oben schichtenweise aufgebaut werden, muss der Monteur auf
diesen stehen können.
-
Diese
dafür benötigte Festigkeit ist natürlich preisintensiv
und verschlechtert die Vermarktung.
-
Weiterhin
nachteilig bei den bisher bekannten Festbettanlagen ist, dass die
Membranrohr- oder Tellerlüfter zwecks Reparaturen und Wartungen
auf Grund des einmal installierten Fettbettes, das über ihnen
liegt, meist aus dem kompakt gebauten Reaktor nicht mehr herausnehmbar
sind.
-
Folgende
Aufgaben müssen zur Verbesserung der verschiedenen Kläranlagen
und- verfahren realisiert werden:
Im Behältersystem
von Festbettanlagen, Wirbelbett- und Schwebebettanlagen sowie bei
den klassischen Belebtschlammverfahren soll es keine Verbindungsöffnungen
zwischen der Vorklärzone und dem Reaktorraum mehr geben.
Hydraulische Stoßbelastungen von Schmutzwasser werden damit
verhindert und in der Vorklärungszone aufgefangen, um dann
in kleineren Mengen in Zeitintervallen in den Reaktorraum gefördert
zu werden. Resultierend daraus können die Belüftungszeiten
wegen der minimierten Stoßbelastung wesentlich verringert
werden. Die gleichmäßigen Wasserstände
im Reaktorraum und in der Nachklärung, wie es für
Festbettanlagen verfahrensbedingt typisch ist, sollten erhalten
bleiben. Verfahrensbedingt soll der Wasserspiegel in der Vorklärung durch
die diskontinuierliche Beschickung abgesenkt werden und als Puffer
für hydraulische Abwasserstöße dienen.
-
Es
muss ein neuer Festbettkörper entwickelt werden, bei welchem
die Vorteile der bekannten Festbettanlage erhalten bleiben und die
beschriebenen Nachteile dieser Anlagen beseitigt werden.
-
Der
Festbettkörper mit den Aufwuchsflächen muss dabei
so ausgebildet sein sein, dass diese sich leicht und flexibel durch
jede Behälteröffnung einführen lassen,
leicht montierbar sind und das die Aufwuchsflächenabstände,
zwecks Einsatz von Tellerbelüftern, in ihrem Zentrum der
stärksten Belüftung eng sind und sich dann so
verbreitern, dass ein Zuwachsen der Aufwuchsflächen nicht
möglich ist oder die Funktionsweise nicht stört.
-
Darüber
hinaus müssen die Belüftungsvorrichtungen (Tellerbelüfter
oder ein Injektorbelüfter) bei Wartungsarbeiten aus dem
Reaktor herausnehmbar sein, ohne dass das Festbett hinderlich dabei
ist.
-
Im
weiteren besteht die Aufgabe, die Luftdruckheber, also den Beschickungsheber,
den Überschussschlammheber und den Klarwasserheber, wasserstandsabhängig
zu steuern, so dass die dafür jetzt benötigten
elektromagnetischen Schaltventile entfallen oder teilweise entfallen
können.
-
Diese
dafür notwendige Schalteinheit soll die Wasserstände
direkt schalten können.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Festbettkörper und
ein Verfahren zum Betreiben eines solchen in einer Anordnung zur
Abwasserreinigung bei biologischen Kläranlagen anzugeben,
welche die zuvor stehend genannten Nachteile des Standes der Technik
vermeiden.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des 1., 7. und
10 Patentanspruchs gelöst. Weitere günstige Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Erfindung sind in den nachgeordneten Patentansprüchen
angegeben.
-
Das
Wesen der Erfindung besteht darin, dass ein industriell fertigbarer
Festbettkörper bereitgestellt wird, bei dem Folien, bspw.
Kunststofffolien, senkrecht stehend um einen zentralen Haltepunkt einseitig
strahlen- und fächerförmig angebracht sind.
-
Vorteilhaft
als zentraler Haltepunkt der einzelnen Folienblätter ist
ein Rohr, um dessen Kreisumfang verteilt die Folienflächen
strahlenförmig angebracht sind. Eine senkrechte Abkantung
am Strahlenende der Folienfläche dient dabei erfindungsgemäß als
Abstandshalter der Folien zueinander. Die zentral gefassten Folienflächen
sind zueinander beweglich und führen im Abwasser stehend,
während der Belüftung von unten, eine Eigenbewegung
durch.
-
Das
zentrale Halterohr dient als Befestigungssubstrat dieses Folienfestbettes.
-
Bei
einer stehenden Variante können unterhalb des Folienfestbettes
an dem Halterohr Standfüße befestigt sein.
-
Bei
einer schwimmenden Variante des Folienfestbettes kann oberhalb am
Halterohr ein Schwimmer befestigt werden, welcher dann auf dem Reaktorwasser
schwimmt und das unterhalb der Wasseroberfläche hängenden
Folienfestbettkörper hält.
-
Bei
der Montage oder Demontage des Folienfestbettkörpers wird
das zentrale Rohr gedreht, damit sich die Folien um dessen Achse
aufwickeln und durch diesen verringerten Umfang passt der Folienfestbettkörper
auch durch die Öffnungen von Kleinkläranlagen.
-
Nach
dieser kurzzeitigen Verformung gehen dann die Folienflächen
wegen Ihrer Steifigkeit und wegen der erwähnten Abstandsabkantung
in ihre geometrische Ursprungsform zurück.
-
Wenn
unterhalb des erfindungsgemäßen Folienfestbettes
ein Tellerbelüfter oder ein Injektorbelüfter in
Funktion tritt, wird die Aufwuchsfläche des biologischen
Rasens, welche im Zentrum des Folienfestbettes eng zueinander liegt,
am besten belüftet und mit zunehmenden Abstand vom Folienfestbettzentrum
lässt die Belüftung nach. Es wird also nur dort
intensiv belüftet, wo die Bakterienkonzentration am höchsten
ist und auch nur dort verhindern die aufsteigenden Luftblasen, mit
der daraus resultierenden Wasserströmung, das Zuwachsen
der eng zueinander liegenden Aufwuchsflächen.
-
Im äußeren
Radiusbereich der zueinander immer größer werdenden
Abstände der Aufwuchsflächen reichen die entstehenden
Strömungen der Strömungswalzen aus, um die dort
angesiedelten Bakterien mit Nahrung und Luft zu versorgen. In diesem Bereich
ist ein Zuwachsen der Aufwuchsflächen auch wegen der größer
werdenden Eigenbewegung nicht möglich.
-
Abgestorbenen
Bakterienkulturen können bei dem erfindungsgemäßen
Folienfestbett ungehindert nach unten abfallen und führen
zu keinen sonst üblichen Verstopfungen.
-
Durch
den erfindungsgemäßen Einsatz von Folien als Aufwuchsflächen
nach der beschriebenen Realisierungsvariante werden die Materialkosten
gegenüber herkömmlicher Festbettanlagen wesentlich gesenkt
und eine universelle Einsetzbarkeit erreicht.
-
Die
erfindungsgemäßen kostengünstigen Festbettfolien
können auch im Reaktor von herkömmlichen SBR-Anlagen
eingebaut werden und beseitigen das Unterlastproblem dieser Anlagen,
wenn nur wenige oder nur ein Einwohnerwert diese Anlagen speisen.
-
Darüber
hinaus liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass beim Einsatz des
erfindungsgemäßen Folienfestbettkörper
ein elektrisch betätigter Schwimmerschalter, welcher in
der Kläranlage montiert ist und den maximalen und minimalen
Wasserstand der Anlagensteuerung signalisiert, gleichzeitig als
Umschalter für die zwei Wasserströme bei SBR-Pumpenanlagen
und als Umschalter für die zwei Luftströme bei
Festbettanlagen und SBR-Druckluftanlagen, arbeitet.
-
Dadurch
können bei SBR-Drucklufthebeanlagen wenigstens zwei Schaltventile
und zwei Druckluftschläuche entfallen und der Klarwasserheber
wird nicht zeit- sondern bedarfsgerecht gesteuert.
-
Bei
SBR-Pumpenanlagen kann eine der drei Pumpen wegfallen, da der Schwimmerschalter
betrieben von nur einer Pumpe, den Klarwasserstrom und den Beschickungs-, Überschussschlammwasserstrom,
je nach Wasserstandshöhe automatisch umschalten kann.
-
Erfindungsgemäß werden
die unterschiedlichen Wasserstände im SBR-Reaktor mit Folienfestkörper
oder in der Nachklärung ausgenutzt, um einen in einer beweglichen
Röhre befindlichen Gummiventilball mit Eisenkernfüllung,
in zwei Endlagen je nach Wasserstand rollen zu lassen, um in diesen
beiden Endlagen je ein Ventilsitz verschließen zu können (Schwimmschaltventil).
Da sich an dieser beweglichen Röhre eine flexible Zuleitung
und an den beiden Kugelventilsitzen ebenfalls flexible Ableitungsschläuche
installiert sind, kann nach Fixierung eines mechanischen Drehpunktes
und wegen einem zusätzlich angebrachten Schwimmkörpers,
diese Ventilröhre auf dem Reaktorwasser schwimmen. Bei
hohem Reaktorwasserstand rollt die Ventilkugel auf den niedrigeren
Ventilkugelsitz, bei niedrigem Wasserstand geschieht das Gleiche
in umgedrehter Richtung. Damit eine Anlagensteuerung die Wasserstände
regulieren kann, ist außerhalb der Röhre an einem Ventilkugelsitz
ein elektrischer Magnetsensor angebracht, welcher der Steuerung
die Position des Gummiventilballs mit Eisenkernfüllung,
berührungslos signalisiert. Der Drehpunkt dieser so konstruktiv
ausgestatteten druckfesten Röhre, die als Schwimmerumschaltventil
bezeichnet wird, kann außerhalb aber auch innerhalb des
Ventilkörpers, je nach der gewünschter Schalthysterese
liegen.
-
Durch
diese erfindungsgemäße Lösung in Form
eines Schwimmerumschaltventils werden die Eigenschaften eines Schwimmerschalters
und eines Umschaltventils zu vereinigt.
-
Für
druckluftbetriebene SBR-Anlagen bedeutet dies, dass mit nur einem
am Schwimmerumschaltventil angeschlossenen Druckluftschlauch, bspw.
bei niedrigem Wasserstand im Reaktor, der Beschickungsheber so lange
betätigt wird, bis der maximale Wasserstand erreicht ist
und der Ventilball in die andere Endlage rollt und diese Luftzufuhr
des Beschickungshebers unterbricht und der Magnetsensor die Ventilballendlage
erkennt und somit den Drucklufterzeuger abschaltet. Wenn nach der
Belüftungsphase der zum Umschaltschwimmerventil führende
Druckluftschlauch wieder eingeschalten wird, fließt sofort
durch den offen gewordenen Ventilkugelsitz die Luft zum Klarwasserheber
und pumpt solange Klarwasser in den Kläranlagenabfluss,
bis im umgedrehten Sinn der Ventilball seinen eingenommenen Ventilsitz,
wegen des niedrig werdenden Wasserspiegels verlässt. Der
Magnetsensor signalisiert dies der Steuerung und ein neuer Zyklus
mit dem Beschickungsheber setzt ein. Außer das mehrere Schaltventile
und Druckluftschläuche eingespart werden, vereinfacht sich
die Anlagensteuerung durch das direkte Schalten des Beschickungshebers
und des Klarwasserhebers mit Hilfe der Doppelfunktion des Schwimmerumschaltventils.
Der Klarwasserheber wird direkt geschaltet und die energieaufwendige zeitgesteuerte
Klarwasserabpumpzeitphase entfällt. Wegen der nun kürzer
gewordenen Klarwasserabpumpzeit kann auch der Überschussschlammheber parallel
zum Klarwasserheber betrieben werden. Durch kleinere Rohrdurchmesser
des Überschussschlammhebers wird bei gleicher Pumpzeit,
wie der Klarwasserheber, wenig Überschussschlammwasser in
die Vorklärung zurück gepumpt.
-
Dadurch
können beide parallel über den flexiblen Schlauch
am offenen Kugelventilsitz des Schwimmerschaltventils mit Duckluft
versorgt werden. Dies bedeutet erfindungsgemäß,
dass das notwendige Schaltventil und der Druckluftschlauch zum Überschussschlammheber
ebenfalls entfallen können.
-
Gemäß der
Erfindung hat die gesamte druckluftbetriebene SBR-Anlage, die mit
dem Folienfestkörper versehen ist, nur ein Schaltventil
und nur einen Druckluftschlauch, welcher am Schwimmerumschaltventil
angeschlossen ist.
-
Erfindungsgemäß werden
alle drei Druckluftheber und die damit verbundenen Wasserpumpmengen,
wie beschrieben, nur vom erfindungsgemäßen Schwimmerumschaltventil
gesteuert.
-
Bei
SBR-Anlagen, welche mit Unterwasserpumpen betrieben werden, kann
entsprechend dieser erfindungsgemäßen Lösung
eine Unterwasserpumpe eingespart werden. Es verbleibt also die Belüfterpumpe
und die Klarwasser-Beschickungspumpe, welche das beschriebene Schwimmerumschaltventil
so mit Wasser versorgt, dass beim maximalen Wasserstand im Reaktor
Klarwasser über den offenen Kugelventilsitz in den Ablauf
gepumpt wird und nach dieser Klarwasserfunktion, bei niedrigem Wasserstand
im Reaktor, der Beschickungsstoß über den anderen
offenen Kugelventilsitz erfolgen kann.
-
Bei
der Befüllung des Reaktors über die schon beschriebene
korrespondierende Röhre, steigt der Wasserstand so lange
an, bis die Gummikugel mit Eisenkernfüllung diesen Kugelventilsitz
verschließt. Erfindungsgemäß schaltet
das Schwimmerumschaltventil je nach Wasserstand ein Wasserstrom
automatisch um und signalisiert die Schaltzustände über
den berührungslosen magnetischen Schaltsensor der Anlagensteuerung.
-
Durch
diese Maßnahmen wird in Verbindung mit dem Einsatz der
erfindungsgemäßen Festbettfolien der Kostenaufwand
für SBR-Anlagen deutlich gesenkt.
-
Die
Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen
und der Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt:
-
1:
eine schematische Darstellung einer Festbettanlage in einer Dreikammergrube
mit einer in eine Kammer eingeführten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Folienfestbettes in der
Draufsicht,
-
2:
eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Folienfestbettes,
-
3:
eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Folienfestbettes,
-
4:
eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Folienfestbettes in einer
Folienfächerfestbettanlage,
-
5:
eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Folienfestbettes in einer
Folienfächerfestbettanlage mit Schwimmerumschaltventil,
-
6:
eine schematische Darstellung einer fünften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Folienfestbettes in einer
SBR-Anlage und
-
7:
eine schematische Darstellung einer sechsten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Folienfestbettes in einer
weitern SBR-Anlage.
-
In
den 1 bis 7 sind die Einbaumöglichkeiten
und mögliche Einbauvarianten einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Festbettfolien in verschiedenen
Kläranlagen (von der einfachsten, preiswertesten, bis zur
energiesparsamsten Bauform) dargestellt.
-
1 zeigt
den schematischen Aufbau einer beschriebenen Festbettanlage in einer
Dreikammergrube in der Draufsicht. In dieser Festbettanlage ist der
Festbettkörper in Form eines sternförmig gefächerten
Folienfestbettes (22), welches von einem Halterohr (38)
in der ersten Viertelkammer gehalten wird, im Festbettreaktor (17)
getaucht montiert und wird von unten mit einem Tellerbelüfter
(21) oder mit einem Injektorbelüfter (29)
belüftet.
-
Das
Vorklärwasser aus der Vorklärung (16) fließt
in diesem Fall durch den getauchten Übergang in den Festbettreaktor
(17), wird dort durch die auf den fächerförmigen
Aufwuchsflächen sitzenden Bakterien gereinigt, gelangen
dann über einen getauchten Übergang in die Nachklärung
(18) und fließen danach gereinigt in den Kläranlagenabfluss.
-
Im
Gegensatz zu den bisher bekannten Festbettanlagen, welche unterhalb
des Festbettkörpers eine in der Fläche gleichmäßige
Belüftung erfordern, ist gemäß der vorliegenden
Erfindung eine in einem kleinen Radius wirkende Belüftung
in den Zonen der höchsten Bakterienkonzentration im inneren
Radius der Folienfächer ausreichend und effektiv für
den Stoffwechsel der Bakterien.
-
2 zeigt
schematisch dargestellt das sternförmige, gefächerte
Folienfestbett (22) als Einbaubeispiel in Halbkreisform
in der ersten Viertelkammer im Festbettreaktor (17).
-
3 zeigt
das sternförmige, gefächerte Folienfächerfestbett
(22) in Viertelkreisform im Festbettreaktor (17).
-
Die
am sternförmigen Strahlende bestehenden senkrecht verlaufenden
Abkantungen geben der Aufwuchsfläche Stabilität
und dienen als Abstandshalter (37) für die Eigenbewegungen
der einzelnen Folienflächen des Folienfächerfestbettes
(22) zueinander.
-
Die
Foliennoppen (36) im Innenbereich können ebenfalls
als Abstandshalter der beweglichen Folienflächen zueinander
dienen. Es kann auch an sich bekannte Noppenfolie als Aufwuchsfläche
des sternförmig gefächerten Folienfächerfestbettes
(22) in der zuvor beschriebenen Weise genutzt werden.
-
In 4 ist
ein Beispiel zum Betrieb der Folienfächerfestbettanlage
(22) mit der einfachsten Steuervariante, dem Schwimmerumschaltventil
(19) mit Vorklärung (16), Festbettreaktor
(17) und Nachklärung (18) schematisch
dargestellt.
-
Im
Gegensatz zur klassischen in der Praxis eingesetzten Festbettanlage
hat die Vorklärung (16) gemäß der
vorliegenden Erfindung keine Verbindungsöffnung zum Reaktor
(17) und die beschriebenen nachteiligen hydraulischen Wasserstöße
können nicht in den Ablauf der Kläranlage gelangen.
Der Wasserspiegel (12) in der Vorklärung (16)
ist abgesenkt und dient genau wie bei den SBR-Anlagen als Vorklärungspufferspeicher
für zulaufendes Abwasser.
-
Ebenfalls
ist im Reaktor (17) durch die mit diesem hydraulisch in
Verbindung stehende Nachklärung (18) der Wasserstand
(12) abgesenkt.
-
Diese
erfindungsgemäße Festbettanlage arbeitet ähnlich
wie eine SBR-Anlage, hat aber nur einen Verdichter (20),
keine elektromagnetischen Schaltventile, nur einen Zuleitungsluftschlauch
(2) und das erfindungsgemäße Schwimmerumschaltventil
(19). Schwimmerumschaltventil (19) schaltet (wie
die Schaltung bei den bekannten Festbettanlagen) über einen
voreingestellten Zeitablauf den Verdichter (20), eine gewisse
Zeit „EIN” und „AUS”.
-
Beim
Einschalten des Verdichters (20) wird Luft in die Zuleitung
(2) des Schwimmerumschaltventils (19) gefördert
und gelangt über die nicht verschlossene Ableitung (11)
einmal zum Tellerlüfter (21), welcher somit das
Folienfächerfestbett (22) von unten belüftet,
so das die Scherwirkung der aufsteigenden Luftblasen im Zentrum
des Folienfächerfestbettes (22) am größten
ist und radial nach außen abnimmt und zum anderen wird
die Luft durch einen Abzweig in der Ableitung (11) auch
zum Beschickungsheber (24) in die Vorklärung (16)
geleitet.
-
Der
Beschickungsheber (24) fördert also immer eine
gewisse Abwassermenge Vorklärwasser pro Belüftungszeiteinheit
in den Reaktor (17).
-
Der
Beschickungsheber (24) ist so gestaltet, dass während
dieser Zeiteinheit nur soviel Abwasser in den Reaktor (17)
gepumpt wird, wie notwendig ist, um bei allen summierten Zeiteinheiten
eines Tages die maximal anfallende Abwassermenge in den Reaktor
(17) pumpen zu können.
-
Wenn
genügend Vorklärwasser vorhanden ist, steigt demnach
langsam der Wasserspiegel (12) im Reaktor (17)
und in der Nachklärung (18) an. Beim Erreichen
des maximalen gewünschten Wasserstandes (12) öffnet
die Ventilkugel (7) die Ableitung (10) und verschließt
die Ableitung (11) so, dass der Beschickungsheber (24)
und der Tellerbelüfter (21) nicht mehr arbeiten.
-
Über
die Ableitung (10), wird Luft in den Klarwasserheber gefördert,
welcher dann im Klarwasserbereich, das Klarwasser in das Abflussrohr
fördert. Durch einen Abzweig an der Ableitung (10)
gelangt ein Teil der Druckluft auch in den Überschussschlammheber
(23), welcher abgesetzte Bakterien am Boden der Nachklärung
(18) in die Vorklärung (16) fördert.
Wegen des geringeren Rohrdurchmessers wird aber nur wenig Überschussschlamm
mit dem Überschussschlammheber (23) abgepumpt.
-
Durch
das Abpumpen des Klarwasserhebers (25), senkt sich der
Wasserspiegel (12) wieder auf den gewünschten
Minimalwert und die Ventilkugel (7) verschließt
die Ableitung (10) und öffnet die Ableitung (11),
so dass der gleiche Vorgang von Neuen beginnen kann.
-
In 5 ist
ein weiteres Beispiel zum Betrieb einer Folienfächerfestbettanlage
mit dem Schwimmerumschaltventil (19) (ähnlich
wie in 4) schematisch dargestellt, wobei diese genau
so optimal wie eine SBR-Anlage arbeitet und optimal die Vorteile einer
Festbettanlage und einer SBR-Anlage vereint. Bei der erfinderischen
Lösung gemäß 5 ist gegenüber
der Lösung gemäß 4 zusätzlich
ein elektrisches Magnetventil (26) eingebaut, welches die
Luftzufuhr zum Schwimmerumschaltventil (19) ein oder ausschaltet.
-
Wie
bei SBR-Anlagen dient die Vorklärung (16) als
Pufferspeicher für zufließendes Abwasser.
-
Die
in 5 dargestellt Folienfächerfestbettanlage
(22) funktioniert wie folgt:
Der Verdichter (20)
wird eingeschaltet und das Ventil (26) öffnet,
so dass Luft über die Zuleitung (2) durch das
Schwimmerumschaltventil (19) in die Ableitung (11)
fließen kann und den Beschickungsheber (24) betätigt.
Dieser pumpt Vorklärwasser aus der Vorklärung
(16) in den Reaktor (17). Der Wasserstand (12) steigt
im Reaktor (17) und in der Nachklärung (18) an.
Wenn der maximale gewünschte Wasserstand erreicht ist, öffnet
die Ventilkugel (7) die Ableitung (10) und verschließt
die Ableitung (11), so dass kein Vorklärwasser
mehr in den Reaktor gefördert wird. Gleichzeitig signalisiert
der Magnetsensor (8), dass der maximale Wasserstand erreicht
ist und das Schaltventil (26) schließt. Intervallmäßig
wird immer bei eingeschalteten Verdichter (20) und bei
geschlossenen Ventil (26) das Folienfächerfestbett
(22) durch den Tellerbelüfter (21) längere
Zeit belüftet. Nach Beendigung dieses Reinigungsvorganges
wird der Luftverdichter (20) abgeschaltet. Nach einer Absetz- bzw.
einer Sedimentationsphase wird der Verdichter (20) eingeschalten,
das Ventil (26) wird elektromechanisch geöffnet,
die Druckluft des Verdichters (20) fließt über
die Zuleitung (2) in die offene Ableitung (10)
in den Klarwasserheber (25), welcher das entstandene Klarwasser
solange in das Abflussrohr pumpt, bis wieder der minimale Wasserstand
erreicht ist und die Ventilkugel (7) die Ableitung (10)
verschließt. Wie auch zu 3 beschrieben,
wird während des Klarwasserpumpvorganges eine geringe Wassermenge Überschussschlamm
mit dem Überschussschlammheber (23) in die Vorklärung
(16) weggepumpt.
-
Sollte
während des davor beschriebenen Beschickungsvorganges nicht
genügend Wasser in der Vorklärung (16)
vorhanden sein, so wird nach einem Zeitablauf dieser automatisch über
das Ventil (26) abgeschaltet. Sollte nach mehreren Beschickungsvorgängen
das Schwimmerumschaltventil (19) nicht betätigt
werden und die Ventilkugel (7) nicht den Sensor (8)
betätigen, dann schaltet die Schwimmerumschaltventil (19)
um auf Schwachlastbetrieb und die Belüftungszyklen können
automatisch verkürzt werden.
-
Wenn
nach der Klarwasserabpumpphase die Ventilkugel (7) die
Ableitung (10) verschließt, wird durch diese Signalgebung
am Sensor (8) das Ventil (26) geschlossen.
-
Sollte
danach in einer begrenzten Zeiteinheit dennoch das Schwimmerumschaltventil
angehoben werden und die Ventilkugel (7) am Sensor (8)
ein Signal erzeugen, dann kann in die Kläranlage Fremdwasser
eingedrungen sein und die Steuerung (19) meldet Hochwasseralarm
oder eine ähnliche Meldung.
-
In 6 ist
schematisch eine SBR-Anlage dargestellt, umfassend Vorklärung
(16) und Reaktor (17) sowie ein erfindungsgemäßes
Folienfächerfestbett (22), welches über
dem Tellerbelüfter (21) eingebaut ist.
-
Somit
erfolgt gemäß der Erfindung die Kombination einer
an sich bekannten SBR-Anlage mit dem erfindungsgemäßen
Folienfächerfestbett (22). Bei den bisher bekannten
SBR-Anlagen mit Drucklufterzeugern werden die Druckluftzuleitungen
zum Tellerbelüfter (21), zum Beschickungsheber
(24), zum Überschussschlammheber (23)
und zum Klarwasserheber (25) mit Schaltventilen geschalten.
Die Wasserstandshöhen werden dabei mit Schwimmerschaltern,
mit Druckluftsensortechnik oder durch Zeitsteuerung geschalten.
Gemäß der vorliegenden Erfindung hingegen findet
ein Schwimmerschaltventil (26) Einsatz, um diese Funktionen
zu steuern.
-
Gemäß dieser
erfinderischen Lösung gibt es nur noch zwei Druckluftzuleitungen
zur Kläranlage, da das neue Schwimmerumschaltventil (26)
alle gewünschten minimalen und maximalen Wasserstände (12)
erfasst und direkt reguliert. Alle bei dieser druckluftbetriebenen
SBR-Kläranlage notwendigen Vorgänge, werden also
nur durch das Ein- und Ausschalten des Luftdruckverdichters (20),
durch einen Magnetsensor (8) und durch das Schwimmerumschaltventil
(26) gesteuert. Die Wasserstandshöhe (12) wird über
die Ventilkugel (7) und den berührungslos schaltenden
Magnetsensor (8) der Steuerung (19) signalisiert.
Der Tellerbelüfter (21) wird immer betrieben,
wenn der Luftverdichter (20) eingeschalten ist und das
Ventil (26) geschlossen ist. Wenn das Ventil (26) öffnet,
dann gibt der Tellerbelüfter keine Luftblasen an das Wasser
ab, weil der Luftgegendruck der Belüftungsmembran größer
ist, als der Luftdruck am Ventil (26), welcher indirekt
die nach oben offenen Luftdruckheber (23), (24)
und (25) mit Luft versorgt.
-
Die
Vorklärung (16) dient als Pufferspeicher des frei
zufließenden Abwassers.
-
Die
wichtigsten Vorgänge der in der 6 dargestellten
Anlagen sind folgende:
Der Wasserspiegel (12) befindet
sich nach dem Klarwasserabpumpvorgang auf dem gewünschten
Minimum, die Ventilkugel (7) hat die Ableitung (10)
zum Klarwasserheber (25) geschlossen. Der Magnetsensor
(8) signalisiert der Steuerung (19), dass keine Ventilkugel
(7) sich in dessen Erfassungsbereich befindet und damit
der minimale Wasserstand erreicht ist. Bei eingeschalteten Verdichter
(20) und offenem Ventil (26) wird die erzeugte
Druckluft durch die Zuleitung (2) in das Schwimmerumschaltventil
(26) und von dort aus, in die offene Ableitung (11)
zu dem Überschussschlammheber (23) und zum Beschickungsheber
(24) gepumpt. Da im Reaktor (17) noch eine ruhige
Wasserphase vorhanden ist, sind die Bakterien in Richtung Reaktorboden
abgesunken und haben sich dort abgesetzt. Alle unerwünschten Bakterien,
welche sich oberhalb der Ansaugöffnungshöhe (33)
des Überschussschlammhebers (23) befinden, werden
nun dort angesaugt und in die Vorklärung (16)
befördert. Ebenso und zur gleichen Zeit fördert
der Beschickungsheber (24), alle Flüssigkeiten
oberhalb seiner Ansaugöffnung in den Reaktor (17).
-
Das
in den Reaktor (17) gepumpte Wasser fließt über
einen geeigneten beruhigten Zulauf (35) in das Reaktorwasser,
ohne dort die ruhige Wasserphase zu stören und ohne das
die dort abgesetzten Bakterien aufgewühlt werden. Der konstruktive
Aufbau des Überschussschlammhebers (23) ist so
gestaltet, dass im Vergleich zum Beschickungsheber (24)
nur wenig Wasser in der gleichen Zeiteinheit gefördert wird.
-
Wenn
genügend Wasser in der Vorklärung (16)
vorhanden ist, steigt der Wasserspiegel (12) im Reaktor
(17) an und hebt das um seinen Drehpunkt (5) gelagerte
Schwimmerumschaltventil (19) so lange an, bis die Ventilkugel
(7), den Ventilsitz (3) verlässt und
in den Ventilsitz (4) rollt, die Ableitung (11) verschließt
und der Sensor (8) der Steuerung (9) signalisiert,
dass der maximal gewünschte Wasserstand erreicht ist. Mit
diesem Signal wird das Ventil (26) geschlossen und über
die Zuleitung zum Tellerbelüfter (21) wird dieser,
wie es für SBR-Kläranlagen üblich ist,
intervallmäßig durch Ein- und Ausschalten des Luftverdichters
(20) betätigt. Mit dieser intervallmäßigen
Belüftung wird die eigentliche Abwasserreinigung ausgelöst
und als bekannt vorausgesetzt und nicht weiter beschrieben.
-
Nach
der mehrstündigen Belüftungsphase schaltet die
Steuerung (19) den Luftverdichter (20) aus, damit
in dieser Sedimentationsphase wie schon erwähnt, die Bakterien
sich in Richtung Beckenboden absetzen können und sich im
oberen Wasserbereich des Reaktors 17 sich eine Klarwasserzone
bilden kann.
-
Nach
dieser vorgegebenen Zeit wird zuerst das Schaltventil (26)
geöffnet und dann der Luftverdichter (20) eingeschaltet.
Die Druckluft fliest dann durch das Schaltventil (26),
durch die Zuleitung (2) über die Ableitung (10)
in den Klarwasserheber (25) und pumpt über dessen
Ansaugöffnung das Klarwasser in das Abflussrohr, bis wieder
der minimale Wasserstand erreicht ist, die Ventilkugel die Ableitung (10)
wieder verschließt und der Magnetsensor (8) das
der Steuerung (19) signalisiert. Ab diesem Zeitpunkt kann
der neue Zyklus beginnen. Wenn nicht genügend Vorklärwasser
in der Vorklärung (16) vorhanden ist, wird der
schon beschriebene Beschickungsvorgang in vorgegebenen Zeitabschnitten wiederholt.
Wenn der Beschickungsheber (24) also kein oder nur wenig
Wasser in den Reaktor (17) fördert, wird die Ventilkugel
nicht betätigt und der Magnetsensor (8) signalisiert
der Steuerung (9), dass ein Schwachlastbetrieb vorliegt
und die Belüftungsintervalle am Tellerbelüfter
(21) verkürzt werden können.
-
Die
wesentlichen Vorteile SBR-Kläranlage gemäß 6 liegen
darin, dass durch den Einsatz des Schwimmerumschaltventils (19)
die sonst benötigten kostenintensiven, elektromagnetisch
betriebenen Schaltventile mit den daran befindlichen Ableitungsleitungen
eingespart und durch den kostengünstigen Einsatz des Folienfächerfestbettes
die Nachteile von unterlastig betriebenen SBR-Anlagen beseitigt
werden.
-
In 7 ist
eine SBR-Kläranlage mit Folienfächerfestbett (22)
im Reaktor (17) mit Pumpenbelüftung schematisch
dargestellt, in welcher das Schwimmerumschaltventil (26)
die von der Pumpe (27) wasserstandsabhängig einmal
das Klarwasser in das Ablaufrohr pumpt und zum anderen die Doppelfunktion
als Überschussschlammpumpe erfüllt und den Beschickungsstoß ausführt,
damit durch die kommunizierende Röhre (32) Abwasser
durch den höheren Wasserstand in der Vorklärung
(16) aus der Vorklärung (16) in den Reaktor
(17) fließt. Durch das Schwimmerumschaltventil
(19) wird gegenüber bekannten Anlagen eine Pumpe
eingespart bzw. werden gegenüber Herstellern, welche auch
nur zwei Pumpen einsetzen, die für die Funktion notwendigen eingesetzten
Zusatzteile wie Ventile, Mehrwegventile oder Ausgleichsbehälter
eingespart.
-
Die
Pumpe (28) wird zur Erzeugung des Treibwassers für
den Wasserstrahlbelüfter (29) eingesetzt. Dieser
arbeitet nach dem Venturiprinzip, saugt Luft an und strahlt dieses
Luft-Wassergemisch über ein Strahlrohr in den Reaktor (17)
und belüftet somit das Folienfächerfestbett (22)
für den Reinigungsprozess.
-
Die
dargestellte Anlage funktioniert im Wesentlichen wie folgt:
Bei
SBR-Kläranlagen, welche mit Unterwasserpumpen ausgestattet
sind, erfolgt eine Befüllung des Reaktors (17)
nur dann, wenn der Wasserstand in der Vorklärung (16)
höher ist, als im Reaktor (17).
-
Gemäß der
erfindungsgemäßen Lösung, welche in 7 dargestellt
ist, ist dies auch so und der Wasserstand (12) im Reaktor
ist am minimalsten Punkt. (Das Reaktorwasser wurde also schon abgepumpt.)
Die Steuerung (19) schaltet die Pumpe (27) kurz
ein und aus.
-
Während
dieser kurzen Einschaltphase saugt die Pumpe (27) Klarwasser
aus der ruhigen Wasserphase an und pumpt dieses durch die Zuleitung
(2) in das Schwimmerumschaltventil (19) über die
offene Ableitung (11) durch die Venturidüse (30) in
die korrespondierende Röhre (32). Durch den hinter
den Venturidüseneingang (30) entstehenden Unterdruck
wird durch das Ansaugrohr (31) überschüssiger
Belebtschlamm an dessen unteren Öffnung angesaugt und ebenfalls,
durch die kommunizierende Röhre (32), in den Reaktor
(17) befördert. Alle sich schlecht absetzenden
Belebtschlammbakterien, welche sich oberhalb des Abstandes (33)
befinden, werden so als Überschussschlamm in die Vorklärung
befördert.
-
Schaltet
die Pumpe (27) ab, dann fließt nach dem Prinzip
der frei kommunizierenden Röhre (32) Vorklärwasser
aus der Vorklärung (16) in entgegen gesetzter
Richtung hauptsächlich durch das Ansaugrohr (31)
in den Reaktor (17).
-
Der
Wasserspiegel (12) im Reaktor steigt so lange an, bis die
Ventilkugel (7) in ihre andere Endlage rollt, dort die
Ableitung (11) verschließt, der Magnetsensor (8)
dies erkennt und der Steuerung (9) diesen maximalen Wasserstand
(12) signalisiert.
-
Dieser
Befüllungsvorgang des Reaktors (17) wird gestoppt,
indem die Pumpe (28) eingeschalten wird und der Wasserstrahlinjektor über
sein Strahlrohr (29) Luftblasen in den Reaktor (17)
einstrahlt. Einige dieser Luftblasen werden von der Fangschale des
Ansaugrohres (31) aufgefangen und steigen in der korrespondierenden
Röhre (32) nach oben und unterbrechen wegen der
dort größer werdenden Luftblase diesen Befüllungsvorgang.
-
Nach
diesem Befüllungsvorgang bleibt die Pumpe (27)
ausgeschalten und die Pumpe (28) belüftet, über
den daran angeschlossenen Wasserstrahlinjektor (29), das
Folienfächerfestbett (22) im Reaktor (17)
in den vorgegebenen Belüftungsintervallen, die hier nicht
näher beschrieben werden.
-
Nach
dieser Reinigungsphase wird ebenfalls die Pumpe (28) abgeschaltet
und die Bakterien setzen sich in Richtung Reaktorbeckenboden ab.
Nach Ablauf dieser Sedimentationsphase bilden sich in der oberen
Wasserschicht des Reaktors (17) Klarwasser, welches beim
Einschalten der Pumpe (27) angesaugt wird und durch die
Zuleitung (2), durch das Schwimmerumschaltventil (19),
in die offene Ableitung (10) durch das Abflussrohr der
Kläranlage gepumpt wird. Bei diesem Abpumpprozess fällt
der Wasserspiegel (12) im Reaktor (17) solange,
bis die Ventilkugel (7) den Kugelsitz der Ableitung (11)
verlässt und den Kugelsitz der Ableitung (10)
verschließt. Der Magnetsensor (8) signalisiert
der Steuerung (9), dass der minimale Wasserstand (12)
erreicht ist und die schon beschriebene Überschussschlammfunktion
mit der Befüllungsfunktion und der nachfolgenden Belüftungsphase
von der Steuerung (9) erneut eingeleitet werden kann.
-
Die
wesentlichen Vorteile SBR-Kläranlage mit Folienfächerfestbett
(22) gemäß 7 liegen
darin, dass durch den Einsatz des Schwimmerumschaltventils (19),
die sonst benötigten kostenintensiven, elektromagnetisch
betriebenen Schaltventile mit den daran befindlichen Ableitungsleitungen,
eingespart und durch den kostengünstigen Einsatz des Folienfächerfestbettes
(22) die Nachteile von unterlastig betriebenen SBR-Anlagen
beseitigt werden.
-
Darüber
hinaus ist diese Anlage durch das zuvor stehende Verfahren besonders
gut reinigbar und die bereits genannten Vorteile des erfindungsgemäßen
Folienfächerfestbettes (22) verbessern diese gute
Reinigung noch.
-
Alle
in der Beschreibung, den Ausführungsbeispielen und den
nachfolgenden Ansprüchen dargestellten Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
-
- 1
- druckfeste
Kunststoffröhre
- 2
- flexible
Zuleitung
- 3
- Ventilkugelsitz
an der flexiblen Ableitung 10
- 4
- Ventilkugelsitz
an der flexiblen Ableitung 11
- 5
- Drehpunkt
mechanisch
- 6
- Schwimmer
- 7
- Ventilkugel
- 8
- Magnetsensor/Brückensensor
- 9
- elektronische
Steuerung
- 10
- flexible
Ableitung
- 11
- flexible
Ableitung
- 12
- Wasseroberfläche/Wasserstandshöhe
- 13
- Neigungswinkel
der Ventilsitze 3 und 4 zueinander
- 14
- elektrische
Leitung des Magnetsensors 8
- 15
- mechanische
Halterung
- 16
- Vorklärung
- 17
- Reaktor
- 18
- Nachklärung
- 19
- Schwimmerumschaltventil
- 20
- Verdichter
(Drucklufterzeuger)
- 21
- Belüfter
(Tellerbelüfter)
- 22
- Folienfächerfestbett
- 23
- Überschussschlammheber
- 24
- Beschickungsheber
- 25
- Klarwasserheber
- 26
- elektromagnetisches
Schaltventil
- 27
- Pumpe
- 28
- Belüftungspumpe
- 29
- Wasserstrahlbelüfter
- 30
- Venturidüsenengstelle
- 31
- Ansaugrohr
- 32
- korrespondierende
Röhre
- 33
- Höhe
der Überschussschlammabsaugung
- 34
- Verdichter
nur für die Belüftung
- 35
- Beruhigter
Zulauf des Beschickungshebers 24
- 36
- Abstandsnoppen
- 37
- Abstandshalter
- 38
- Halterohr
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202007011718
U1 [0030]