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Die
Erfindung betrifft ein Gelenk für bewegbare Fahrzeugdächer,
vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Es
sind Dächer von Fahrzeugen bekannt, bei denen Lenker zweier
Dachteile mit je einem Ende schwenkbar verbunden sind. Hierbei sind
die Lenker mittels Buchsen und Gelenkbolzen miteinander schwenkbar
verbunden. Beide Lenker sind hierzu dicht voneinander beabstandet
angeordnet. Eine Kraft- und Bewegungsübertragung dieser
Lenker erfolgt in der Regel über separate Stelleinheiten
wie beispielsweise hydraulische Zylinder und nicht direkt über
die Endbereiche der Lenker selber.
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Aus
der
DE 101 50 219
A1 ist ein Fahrzeugdach mit einem vorderen und einem hinteren
Dachteil bekannt, das zwischen einer den Fahrzeuginnenraum überdeckenden
Schließstellung und einer den Fahrzeuginnenraum freigebenden
Position verstellbar ist. Hierzu ist an dem vorderen Dachteil eine Mehrgelenkeinrichtung
vorhanden, die über eine Anordnung von kurzen Lenkern das
vordere Dachteil über das hintere Dachteil bewegt. Die
Lenker der Mehrgelenkeinrichtung sind sowohl am vorderen wie auch
am hinteren Dachteil angelenkt, wobei die Schwenkachsen vom vorderen
Rand des Dachteils zurückversetzt sind und über
die Lenker verbindende Bauteile sowohl ein Anheben des vorderen
Dachteils wie auch ein etwa paralleles Ablegen der Lenker ermöglicht.
Beim Ablegen des Daches schwenkt ein Teil des hinteren Lenkers aus
der Dachfläche des zweiten Dachteils nach oben heraus.
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Die
DE 199 13 274 C1 beschreibt
ein Klappverdeck für Fahrzeuge, wobei zwischen zwei Dachteilen
eine Hebelmechanik vorgesehen ist, die über mindestens
zwei Bügeln und einem Verbindungslenker schwenkbar miteinander
gekoppelt sind. Dieser Hebelmechanismus ist als Vier-Gelenkhebelmechanismus
ausgelegt. Die Lenkhebel sind mit den Bügeln so verbunden,
dass sich die Schwenkachsen der Gelenke zwischen dem mittleren Steuerhebel und
einem äußeren Lenkhebel befinden. Beide Lenker
sind bei geschlossenem Verdeck hintereinander angeordnet und kommen
bei geöffnetem Ver deck parallel und übereinander
zu liegen. Die Kopplung erfolgt wie zuvor beschrieben über
den Gelenkhebelmechanismus mit Lenkhebeln und Bügeln.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, zwei endseitig zueinander weisende
Lenker so miteinander zu verbinden, dass die Lenker aus einer hintereinander angeordneten
Strecklage beim Verschwenken in eine parallel zueinander angeordnete
Lage bewegt werden und in ihren Endlagen sowie während
des Bewegungsablaufs ständig eine geometrisch zueinander
bestimmte Position einnehmen. Bei der Bewegung beider Lenker soll
eine konstante Kraftübertragung während der Schwenkbewegung
ermöglicht werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Gelenk wird besonderer Wert
auf eine sehr flach bauende und wenig Bauraum benötigende
Ausführung gelegt. Weiter sind die Endbereiche der Lenker über
eine miteinander in Eingriff stehende Verzahnung gekoppelt. Hierzu
sind die Endbereiche als Teilkreisscheiben ausgelegt. Die Verzahnung
ist am Umfang dieser Teilkreisscheiben angeformt. Zweckmäßigerweise sind
die Teilkreisscheiben in ihren Schwenkachsen mittels wenigstens
eines Zwischenlenkers miteinander verbunden. Die Teilkreisscheiben
sind somit von ihrer Kinematik miteinander zwangsgekoppelt.
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Über
die Gestaltung der Verzahnung beider Lenker ist es möglich,
auf die zu übertragenden Kräfte und Momente Einfluss
zu nehmen. Die Bewegung und der zeitliche Ablauf der Schwenkbewegung
kann ebenfalls durch die Wahl der Verzahnung beeinflusst werden.
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Beide
Teilkreisscheiben sind von ihren Abmessungen so gestaltet, dass
der die Teilkreisscheiben verbindende Zwischenlenker mit einem zwischen
seinen Schwenkachsen befindlichen Mittelpunkt sich immer im Schnittpunkt
beider Teilkreisdurchmesser der Teilkreisscheiben befindet.
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Sowohl
der vordere als auch der hintere Lenker kann über weitere
Hebel und Lenker bewegt werden, wobei für die Übertragung
vom angetriebenen Lenker auf den zweiten Lenker keine zusätzlichen Untersetzungs-
bzw. Übersetzungsgetriebe wie beispielsweise Hebelgetriebe
notwendig sind. Auch ein direkter Antrieb, gekoppelt mit der Schwenkachse
einer der Teilkreisscheiben ist ausreichend um ein Verschwenken
bei der Dachteile zu erreichen. Diese Ausführung verringert
die Gefahr von toleranzbedingtem Spiel in den Lagerstellen wie auch
die Möglichkeit von Klappergeräuschen.
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Entgegen
einer Lenkeranordnung mit seitlich versetzter Schwenkachse, bei
der beispielsweise ein parallel und an den Lenkern angebrachter
Verdeckstoff beim Schwenken der Lenker eine erhebliche Dehnung erfahren
kann, ist bei der Verwendung von endseitig mittels Verzahnungen
verbundenen Lenkern keine Dehnung eines solchen Verdeckstoffs zu erwarten.
Hierdurch wird nicht nur die Lebensdauer des Verdeckstoffs sondern
auch die der Lagerstelle/n der Lenker erheblich verbessert.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die
Erfindung wird anhand einer in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform
näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
Seitenansicht eines Fahrzeugs mit bewegbarem Fahrzeugdach, verbunden
mittels eines Gelenks aus zwei endseitig an Lenkern befestigten
kämmenden Zahnscheiben,
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2 einen
Stand der Technik mit zwei über ein Gelenk verbundenen
Lenkern in gestreckter Lage,
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3 einen
Stand der Technik mit zwei über ein Gelenk verbundenen
Lenkern in teilweise geschwenkter Lage,
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4 zwei
Lenker in gestreckter Lage mit endseitig kämmenden Zahnscheiben
und einem Verbindungslenker,
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5 zwei
Lenker in teilweise geschwenkter Lage mit endseitig kämmenden
Zahnscheiben und einem Verbindungslenker,
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6 zwei
in 90° zueinander geschwenkte Lenker mit endseitig kämmenden
Zahnscheiben und einem Verbindungslenker,
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7 zwei
in 180° zueinander geschwenkte Lenker mit endseitig kämmenden
Zahnscheiben und einem Verbindungslenker.
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Ein
Fahrzeug 3 mit einem zu öffnenden Fahrzeugdach,
bestehend aus wenigstens zwei aneinandergrenzenden, zueinander bewegbaren
Dachteilen 10, 11, wobei die bewegbaren Dachteile 10, 11 über schwenkbare
Lenker 5, 6 miteinander verbunden sind. Weiter
ist aus 1 zu erkennen, dass die Lenker 5, 6 an
ihren zueinander gewandten Enden viertelkreisförmig ausgebildet
sind und jeweils eine Verzahnung 20 aufweisen. Die Verzahnungen 20 der viertelkreisförmigen
Enden 18, 19 kämmen miteinander. Beide
Lenker 5, 6 sind im viertelkreisförmigen Endbereich 18, 19 über
einen Zwischenlenker 15 miteinander verbunden. Der Zwischenlenker 15 ist
mit seinen Endbereichen schwenkbar an den viertelkreisförmigen
Endbereichen 18, 19 der Lenker 5, 6 gelagert.
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2 zeigt
einen Stand der Technik, bei dem zwei über eine gemeinsame
Schwenkachse 2 miteinander verbundene Lenker 5, 6 dargestellt
sind. Die der Schwenkachse 2 zugewandten Enden der Lenker 5, 6 sind
häufig gekröpft ausgeführt, damit in
zusammengeklappter Lage (180° zueinander geschwenkte Lenker 5, 6)
ein paralleler Versatz beider Lenker 5, 6 entsteht.
Dies ist immer dann von Vorteil, wenn an den Lenkern 5, 6 Stoffe
oder sonstige Verbindungsteile angebracht sind und hierzu Bauraum für
deren Befestigung an den Lenkern 5, 6 benötigt wird.
Der Versatz kann entsprechend dem benötigten Bauraum der
zusätzlich vorhandenen Bauteile angepasst sein.
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Auf
den Lenkern 5, 6 ist über die Referenzpunkte
LRF, RRF-linker
Referenzpunkt LRF, rechter Referenzpunkt
RRF-begrenzt eine Vergleichsstrecke VST dargestellt, wobei sich die Lenker 5, 6 in
hintereinander angeordneter Strecklage befinden. Die Schwenkachse 2 der
Lenker 5, 6 ist von der Vergleichsstrecke VST, bedingt durch die Kröpfung der
Endbereiche beabstandet angeordnet.
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In 3 ist
der unter 1 beschriebene Stand der Technik
während einem Schwenkvorgang dargestellt. Die Vergleichsstrecke
VST bewegt sich hierbei aus ihrer zur Schwenkachse 2 beabstandeten Position
auf die Schwenkachse 2 zu und kreuzt diese, wobei die Länge
der Vergleichsstrecke VST in Deckungslage
mit der Schwenkachse 2 ein Maximum erreicht. Dieses Maximum
ist dadurch zu erklären, dass wie in 1 bereits
zu erkennen, die Strecke vom linken Referenzpunkt LRF ausgehend über die Schwenkachse 2 zum
rechten Referenzpunkt RRF verlaufend zusammen
länger ist, als die direkte Verbindung beider Referenzpunkte
LRF, RRF in Strecklage
der Lenker 5, 6 (die Endpunkte LRF,
RRF liegen bei Strecklage der Lenker 5, 6 dichter
zueinander beabstandet).
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Diese
Verlängerung der Vergleichsstrecke VST beim Überschreiten
der Schwenkachse 2 kann für einen an den Lenkern 5, 6 befestigten
Verdeckstoff, Innenhimmel oder Leitungen zu einer Dehnung führen,
die auch die Zerstörung dieser Teile zur Folge haben kann.
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Die 4 zeigt
die beiden endseitig zueinander positionierten Lenker 5, 6.
Die Enden der Lenker 5, 6 sind etwa als Viertelkreisscheiben 18, 19 ausgebildet,
wobei jede Viertelkreisscheibe 18, 19 eine Verzahnung 20 aufweist.
Die Verzahnungen 20 beider Viertelkreisscheiben 18, 19 kämmen
miteinander, wobei für eine einwandfreie Abwälzung
der Verzahnungen 20 ein Abheben der Viertelkreisscheiben 18, 19 durch
den Zwischenlenker 15 verhindert wird.
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Der
Zwischenlenker 15 weist an seinen Enden Lagerungen auf,
die schwenkbar mit den Schwenkachsen 16, 17 verbunden
sind. Die Schwenkachsen 16, 17 sind die Mittelpunkte
der Viertelkreisscheiben 18, 19, sodass in jeder Schwenkposition
der Viertelkreisscheiben 18, 19 immer gleiche
Abstände zwischen den Schwenkachsen 16, 17 bestehen.
Der Abstand beider Schwenkachsen 16, 17 bleibt
also unverändert, weshalb bei einem Zwischenlenker 15,
der in den Schwenkachsen 16, 17 gelagert ist,
genau dieser Abstand sichergestellt wird. Es wird somit nicht nur
ein einwandfreies geometrisches Abwälzen sondern auch während
des Schwenkens immer der gleiche Abstand der Viertelkreisscheiben 18, 19 gewährleistet.
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Von
der Strecklage bis zur vollständig geschwenkten Lage verbleibt
der Zwischenlenker 15 ständig in Überdeckung
mit den Viertelkreisscheiben 18, 19, so dass für
den Zwischenlenker 15 außer für seine
Lenkerdicke kein weiterer Einbauraum benötigt wird.
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Eine
Vergleichsstrecke VST zwischen den Referenzpunkten
LRF und RRF weist
in Strecklage beider Lenker 5, 6 ihre maximale
Ausdehnung auf. Bei schwenkenden Lenkern 5, 6 verkürzt
sich die Vergleichsstrecke VST permanent,
bis dass die 180° geschwenkte Endlage beider Lenker 5, 6 erreicht
ist.
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Eine Überdehnung
von an den Lenkern 5, 6 oder den Dachteilen 10, 11 angebrachten
Verdeckstoff, Innenhimmel oder Leitungen kann nicht erfolgen.
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Die 5 bis 7 zeigen
die beiden Lenker 5, 7 während des Schwenkvorgangs.
Der Zwischenlenker 15 verbleibt im Wesentlichen während des
gesamten Schwenkvorgangs innerhalb der flächigen Ausdehnungen
der Viertelkreisscheiben 18, 19, wobei sich der
Mittelpunkt des Zwischenlenkers 15 immer etwa auf dem Teilkreisdurchmesser
der miteinander kämmenden Zahnradscheiben 18, 19 befindet.
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In
den Figuren nicht dargestellt ist es selbstverständlich
möglich, dass beispielsweise eine der Viertelkreisscheiben 18, 19 mit
einem Antriebsmotor gekoppelt ist, wobei in diesem Fall die entsprechende Viertelkreisscheibe 18, 19 ein
Antriebsritzel darstellt.
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- 1
- Gelenk
- 2
- Schwenkachse
- 3
- Fahrzeug
- 5
- erster
Lenker, Lenker 1
- 6
- zweiter
Lenker, Lenker 2
- 10
- vorderes
Dachteil
- 11
- hinteres
Dachteil
- 15
- Zwischenlenker,
Verbindungslenker
- 16
- Schwenkachse
1
- 17
- Schwenkachse
2
- 18
- Vierteikreisscheibe
1, Zahnscheibe 1
- 19
- Viertelkreisscheibe
2, Zahnscheibe 2
- 20
- Verzahnung
- VST
- – Vergleichsstrecke
- LRF
- – linker
Referenzpunkt
- RRF
- – rechter
Referenzpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10150219
A1 [0003]
- - DE 19913274 C1 [0004]