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Die
Erfindung betrifft eine Röntgeneinrichtung, welche eine
Röntgenröhre und ein zur Detektion von Röntgenstrahlung
vorgesehenes Aufnahmesystem als separat verstellbare Anlagenkomponenten
umfasst.
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Eine
derartige Röntgeneinrichtung ist beispielsweise aus der
EP 0 220 501 B1 bekannt.
Diese Röntgeneinrichtung weist zur Verstellung verschiedener
Anlagenkomponenten Stellmittel auf, die nach Art von Roboterarmen
aufgebaut sind. Zusätzlich zu einer Röntgenröhre
und einem Bildaufnahmesystem ist auch eine Patientenliege mit Hilfe
eines Roboterarms verstellbar. Die aus der
EP 0 220 501 B1 bekannte
Vorrichtung weist insgesamt einen hohen Platzbedarf auf.
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Eine
verbreitete Bauart von Röntgengeräten stellen
C-Bogen-Röntgengeräte dar. Die Möglichkeit, eine
Röntgenquelle sowie einen zugehörigen Detektor
tragenden C-Bogen beweglich an einer fahrbaren Einheit anzulenken,
ist prinzipiell beispielsweise aus der
DE 102 15 987 A1 bekannt.
Die Führung eines C-Bogens einer Röntgeneinrichtung
an einem Knickarmroboter ist zum Beispiel in der
DE 10 2006 028 326 A1 sowie
in der
DE 10 2006
041 033 A1 offenbart. Der Roboterarm ermöglicht
die Bewegung der Röntgenquelle und des Röntgendetektors
auf einer definierten Bahn um den Patienten.
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Während
C-Bogen-Röntgengeräte primär für die
zwar flexible, aber statische Gewinnung von Projektionsaufnahmen
konzipiert sind, dienen mit entlang eines Umlaufrings um eine Rotationsachse
umlaufenden Röntgenstrahlungsquellen arbeitende Computertomographiegeräte,
wie sie beispielsweise aus der
DE 10 2006 029 198 A1 bekannt sind, der Erzeugung
von Schnittbildaufnahmen. In Teilbereichen sind Computertomographiegeräte
durch einen erweiterten Funktionsumfang aufweisende C-Bogen-Röntgengeräte
ersetzbar, welche ebenfalls Schnittbilder, zum Beispiel mit 10 mm
dicken Schichten, generieren können. In diesem Zusammenhang
wird auf die Presseinformation der Siemens AG vom 28.02.2005 mit
dem Titel
„Europapremiere beim ECR: Angiographische
C-Bogen-Systeme von Siemens generieren CT-ähnliche Schnittbilder" verwiesen
(http://www.forum-deutsche-medizintechnik.de/mediletter/archiv/2005_2/siemens_2.php).
Die in der genannten Presseinformation vorgestellten, mit Flachdetektor-Technologie
arbeitenden C-Bogen-Systeme sind insbesondere zur Verwendung während
einer Intervention, beispielsweise einer neuroradiologischen, abdominalen
oder onkologischen Intervention, vorgesehen und ermöglichen
neben der Darstellung von hochkontrastigen Bildinhalten auch Weichteildifferenzierungen.
Schnittbilder werden hierbei aus Bildsequenzen generiert, welche
mit einem längs einer Trajektorie verlagerbaren Aufnahmesystem
gewonnen wurden. Die Rekonstruktionsqualität erreicht jedoch
nicht die mit einem Computertomographiegerät erzielbare
Qualität. Zudem ist keine vollständige Rotation
des Bildaufnahmesystems möglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgeneinrichtung
anzugeben, welche sich durch eine besonders vorteilhafte Kombination
von kompaktem Aufbau, rationeller Herstellbarkeit sowie vielseitiger
Verwendbarkeit auszeichnet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine insbesondere als medizintechnisches Diagnosegerät
verwendbare Röntgeneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Die Röntgeneinrichtung weist einen Röntgenstrahler
sowie ein zugehöriges Aufnahmesystem, insbesondere einen Flachdetektor,
auf. Der Röntgenstrahler und das Aufnahmesystem, zusammenfassend
als Röntgenkomponenten bezeichnet, werden jeweils direkt
oder indirekt von mindestens einem Arm getragen, wobei diese die
verschiedenen Röntgenkomponenten tragenden Arme um eine
gemeinsame Achse schwenkbar sind. Ist zwischen den Armen ein gestreckter
Winkel eingeschlossen, so bildet die gesamte Anordnung aus Armen
und Röntgenkomponenten in bevorzugter Ausgestaltung eine
C-Bogen-Anordnung, welche hinsichtlich ihrer Geometrie – statisch
betrachtet – prinzipiell mit her kömmlichen C-Bogen-Röntgengeräten
vergleichbar ist. Im grundsätzlichen Unterschied zu solchen
herkömmlichen Röntgengeräten stellen
die beiden Arme Teile eines an der Drehachse geteilten C-Bogens
dar, so dass eine im Vergleich zum Stand der Technik bei weitem
höhere Flexibilität gegeben ist. Die Röntgeneinrichtung
ist beispielsweise für Standard-Angiographieanwendungen
sowie für erweiterte Angiographieanwendungen geeignet. Insbesondere
ermöglicht die Röntgeneinrichtung eine benutzer-
und patientenfreundliche interoperative Bildgebung.
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Die
separate Verstellbarkeit der Röntgenquelle einerseits und
des zugehörigen Aufnahmesystems andererseits hat zudem
den Vorteil, dass im Unterschied zu einem C-Bogen-Röntgengerät
kein Verstellmechanismus erforderlich ist, der dafür ausgelegt
ist, ein schweres, sowohl die Röntgenquelle als auch den
Röntgendetektor tragendes Maschinenteil, nämlich
den C-Bogen, als Ganzes zu bewegen. Stattdessen ist für
die Verstellung des von einem schwenkbaren Arm getragenen Röntgenstrahlers
einerseits und die Verstellung des von einem weiteren schwenkbaren
Arm getragenen Aufnahmesystems andererseits jeweils ein gesonderter
Antrieb vorhanden, welcher nur relativ geringe Massen zu bewegen hat.
Damit ist die Röntgeneinrichtung, welche statt eines starren
C-Bogens zwei Teilkinematiken aufweist, im Vergleich zu einem herkömmlichen
C-Bogen-Röntgengerät gewichtssparend aufgebaut.
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Betrachtet
man einen nur eine einzige Röntgenkomponente, nämlich
entweder die Röntgenquelle oder das Aufnahmesystem, tragenden
Arm der Röntgeneinrichtung als Roboterarm, so ist durch
die Röntgenquelle beziehungsweise das Aufnahmesystem jeweils
ein Endeffektorkoordinatensystem des betreffenden Roboterarms gegeben.
Zwischen den beiden Endeffektorkoordinatensystemen ist beim bestimmungsgemäßen
Betrieb der Röntgeneinrichtung eine konstante Relativtransformation
gegeben, das heißt das Aufnahmesystem befindet sich in
Relation zur Röntgenquelle in ortsfester Position. Insofern
ist eine Gemeinsamkeit zwischen der Röntgeneinrichtung
und einem C-Bogen-Röntgengerät gegeben. Beim letztgenannten
Gerät ist jedoch, sofern eine Verstellung durch einen Roboterarm
vorgesehen ist, der komplette C-Bogen am Endeffektor befestigt. Selbst
bei einer steifen Auslegung eines solchen robotergeführten
C-Bogen-Systems spielen daher dynamische Effekte bei der Verstellung
des C-Bogens eine beträchtliche Rolle. Solche Effekte müssen,
soweit überhaupt möglich, in aufwändigen
Simulations- und/oder Testprozeduren erfasst und korrigiert werden.
Selbst ohne Berücksichtigung dynamischer Effekte bei der
Verstellung eines C-Bogens kann bereits die aufgrund der zu bewegenden
Massen auftretende Abweichung der Position von Roboterkomponenten
von der theoretischen Position zu einer nennenswerten Beeinträchtigung
der Qualität der generierten Daten führen. Derartige
Nachteile sind bei der jeweils eine gesonderte Teilkinematik für
die Röntgenquelle sowie für das Aufnahmesystem
aufweisenden Röntgeneinrichtung prinzipbedingt weitestgehend
eliminiert. Bei leichterer Bauweise im Vergleich zu einem robotergeführten
C-Bogen-Röntgensystem sind mit der Röntgeneinrichtung
zudem wesentlich schnellere Verstellbewegungen, beispielsweise Schwenk-
oder Rotationsbewegungen mit mehr als 120°/s, realisierbar.
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Die
um die gemeinsame Drehachse schwenkbaren Arme sind vorzugsweise
ausschließlich in einer zu dieser Drehachse normalen Ebene beweglich.
Es sind jedoch auch Ausführungsformen realisierbar, in
denen die um die gemeinsame Drehachse schwenkbaren Arme, auch als
innere Arme bezeichnet, einen nicht rechten Winkel oder einen variablen
Winkel mit der Drehachse einschließen. In allen dieser
Ausführungsformen ist vorzugsweise die Möglichkeit
gegeben, die die Röntgenkomponenten tragenden Arme um mehr
als 360°, bevorzugt unbegrenzt, um die gemeinsame Drehachse
zu rotieren. Im Fall der unbegrenzten Rotierbarkeit kann eine Energie-
und/oder Signalübertragung zu den Röntgenkomponenten
beispielsweise mit Hilfe von Schleifringen vorgesehen sein.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist mit jedem der um die gemeinsame
Drehachse schwenkbaren, inneren Arme ein zusätzlicher,
die zugehörige Röntgenkomponente zumindest mit telbar tragender, äußerer
Arm mittels eines Gelenks verbunden. Dieses Gelenk weist vorzugsweise
eine orthogonal zur gemeinsamen Drehachse ausgerichtete Achse auf,
wobei die Achsen der beiden Gelenke zwischen den inneren und den äußeren
Armen parallel zueinander angeordnet sind, sofern die beiden inneren
Arme längs einer einzigen Gerade angeordnet sind.
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Jeder
zusätzliche, äußere Arm ist bevorzugt längenverstellbar,
beispielsweise mit Hilfe eines elektromechanischen oder hydraulischen
Stellelements. Je nach Betriebsmodus der Röntgeneinrichtung
wird während der Verschwenkung (< 360°) oder Rotation (> 360°) der
Röntgenkomponenten die Länge der äußeren
Arme konstant gehalten oder automatisch variiert.
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Die
Röntgenkomponenten, das heißt die Röntgenquelle
sowie der zugehörige Röntgendetektor, sind mit
dem äußeren Arm vorzugsweise jeweils mittels einer
Gelenkanordnung verbunden, welche mehrere, insbesondere drei, Schwenkachsen
aufweist. Bevorzugt ist jede der Schwenkachsen im rechten Winkel
zu mindestens einer weiteren Schwenkachse der betreffenden Gelenkanordnung angeordnet.
Insgesamt ist in dieser Ausgestaltung somit eine 6-fache Verstellbarkeit
jeder Röntgenkomponente gegeben. Die entsprechenden Achsen
beziehungsweise Stellmittel sind, wobei die angegebene Reihenfolge
die kinematische Kette wiedergibt: Die gemeinsame Drehachse, die
Achse zwischen innerem und äußerem Arm, das lineare
Stellelement des äußeren Arms, sowie die drei
Achsen der Gelenkanordnung zwischen dem äußeren
Arm und der von diesem getragenen Röntgenkomponente. Da
die Position der zweiten Röntgenkomponente im bestimmungsgemäßen
Betrieb stets, wie vorstehend erwähnt, durch die Position
der ersten Röntgenkomponente bestimmt ist, hat das gesamte
kinematische System effektiv sechs Freiheitsgrade.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass durch die gedankliche
Trennung eines starren C-Bogens eines Röntgengeräts
in zwei eine gemeinsame Drehachse aufweisende Teilkinematiken eine
Röntgeneinrichtung bereitgestellt wird, die bei einem relativ
einfachen, mit herkömmlichen C-Bogen- Röntgengeräten
vergleichbaren Aufbau Einsatzmöglichkeiten bietet, die
weder durch ein C-Bogen-Röntgengerät noch durch
ein weitaus aufwändiger aufgebautes Computertomographiegerät gegebenen
sind. Im Vergleich zu einem Computertomographiegerät ist
besonders die bessere Zugänglichkeit des Untersuchungsbereichs
von Bedeutung.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen in stark
vereinfachter Darstellung:
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1 eine
medizintechnische Röntgeneinrichtung in einer ersten Frontansicht,
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2 die
Röntgeneinrichtung nach 1 in einer
zweiten Frontansicht,
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3 die
Röntgeneinrichtung sowie eine Patientenliege in Seitenansicht,
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4 eine
Gelenkanordnung der Röntgeneinrichtung in einer ersten
Ansicht, und
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5 die
Gelenkanordnung nach 4 in einer zweiten Ansicht.
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Eine
insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Röntgeneinrichtung
weist einen Röntgenstrahler 2 und ein zugehöriges
Aufnahmesystem 3, nämlich einen Halbleiter-Flachdetektor, auf.
Der Röntgenstrahler 2 und das Aufnahmesystem 3,
zusammenfassend als Röntgenkomponenten bezeichnet, werden
mittelbar jeweils von einem beweglichen Arm 4, 5 gehalten.
Die beiden Arme 4, 5 sind um eine gemeinsame Drehachse
D drehbar, welche ortsfest relativ zu einem beispielsweise am Boden verankerten
oder verfahrbaren Maschinenteil 6 ist.
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In
der Anordnung nach 1 ist zwischen den orthogonal
zur Drehachse D ausgerichteten Armen 4, 5 der
Röntgeneinrichtung 1 ein 180°-Winkel eingeschlossen.
Die Röntgeneinrichtung 1 ist damit wie ein herkömmliches
C-Bogen-Röntgengerät, insbesondere für
die Angiographie, verwendbar. Im Unterschied zu einem herkömmlichen
C-Bogen-Röntgengerät ist jedoch auch eine beliebige
Rotation (um einen Winkel von mehr als 360°) der C-förmigen
Anordnung aus Armen 4, 5 und Röntgenkomponenten 2, 3 um
die Drehachse D möglich.
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Die
Anordnung nach 2 zeigt keine für den
bestimmungsgemäßen Betrieb der Röntgeneinrichtung 1 vorgesehene
Stellung der Arme 4, 5 sowie der an diesen befestigten
Röntgenkomponenten 2, 3, sondern veranschaulicht
lediglich gegebene Verstellmöglichkeiten. Im tatsächlichen
Betrieb der Röntgeneinrichtung 1 ist das Aufnahmesystem 3 relativ
zum Röntgenstrahler 2 stets derart ausgerichtet,
dass seine vorgesehene Funktion, nämlich die Detektion
von Röntgenstrahlung, erfüllbar ist. Der Abstand
zwischen dem Röntgenstrahler 2 und dem Aufnahmesystem 3 bleibt
hierbei typischerweise konstant.
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In 3 ist
ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten
der Verstellung der Röntgenkomponenten 2, 3 relativ
zueinander sowie relativ zum in der Regel ortsfesten Maschinenteil 6 gegeben.
An jedem der um die Drehachse D drehbaren inneren Arme 4, 5 ist
ein äußerer Arm 7, 8 beweglich angelenkt,
wobei die jeweils zwischen einem inneren Arm 4, 5 und
einem äußeren Arm 7, 8 gebildete
Achse mit A bezeichnet ist und bei jeder Stellung der inneren Arme 4, 5 orthogonal
zur gemeinsamen Drehachse D, das heißt in tangentialer
Richtung eines Kreises, dessen Mittelpunkt auf der gemeinsamen Drehachse
D liegt, verläuft.
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Die äußeren
Arme 7, 8 sind in der Anordnung nach 3 oberhalb
beziehungsweise unterhalb einer Patientenliege 9 angeordnet,
welche verstellbar auf einem Gestell 10 gelagert ist. In
nicht dargestellter Weise können die inneren Arme 4, 5 am
Gestell 10 der Patientenliege 9 angelenkt sein,
so dass das Maschinenteil 6 mit dem Gestell 10 identisch
ist.
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Jeder äußere
Arm 7, 8 weist eine Stellvorrichtung 11, 12 auf,
welche eine teleskopartige Längenverstellung des jeweiligen
Arms 7, 8 ermöglicht. Der Röntgenstrahler 2 beziehungsweise
das Aufnahmesystem 3 ist an dem äußeren
Arm 7, 8 mittels einer Gelenkanordnung 13, 14 befestigt.
Die Gelenkanordnungen 13, 14 ermöglichen
im Gegensatz zum jeweils zwischen einem inneren Arm 4, 5 und
einem äußeren Arm 7, 8 gebildeten
Gelenk 15 mehrachsige Schwenkbewegungen und sind in 3 nur
symbolhaft wiedergegeben.
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Die
Funktion der Gelenkanordnungen 13, 14 geht – ebenfalls
in symbolisierter Darstellung – aus den 4, 5 näher
hervor. Beide Figuren beziehen sich auf die den Röntgenstrahler 2 mit
dem äußeren Arm 7 verbindende Gelenkanordnung 13,
zeigen jedoch ebenso den prinzipiellen Aufbau der Gelenkanordnung 14,
welche das Aufnahmesystem 3 mit dem äußeren
Arm 8 verbindet.
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Die 4 zeigt
die Gelenkanordnung 13 mit Blickrichtung senkrecht von
oben auf die Patientenliege 9 (3). Am dem
inneren Arm 4 abgewandten Ende des äußeren
Arms 7 ist mit diesem ein mehrfach abgewinkeltes, inneres
Zwischenstück 16 schwenkbar verbunden, wobei die
entsprechende Schwenkachse mit S1 bezeichnet und in der Anordnung
nach den 3 und 4 längs
des äußeren Arms 7 und damit parallel
zur gemeinsamen Drehachse D ausgerichtet ist. Mit dem inneren Zwischenstück 16 ist
ein weiteres, äußeres Zwischenstück 17 schwenkbar
verbunden, wobei in diesem Fall eine Schwenkachse S2 gegeben ist,
welche orthogonal zur ersten Schwenkachse S1 verläuft.
Das äußere Zwischenstück 17 schließlich
ist gelenkig mit dem Röntgenstrahler 2 verbunden,
wobei eine Schwenkachse S3, um welche der Röntgenstrahler 2 relativ zum äußeren
Zwischenstück 17 verschwenkbar ist, orthogonal
zur zweiten Schwenkachse S2 angeordnet ist. In der Anordnung nach
den 4 und 5 sind sämtliche Schwenkachsen
S1, S2, S3 senkrecht zueinander angeordnet. In der 5 ist
die Anordnung nach 4 mit Blickrichtung parallel
zur gemeinsamen Drehachse D wiedergegeben. Der Röntgenstrahler 2 befindet
sich in dieser Anordnung vertikal über der Patientenliege 9.
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Wie
aus den 3 bis 5 hervorgeht,
unterscheidet sich die Röntgeneinrichtung 1 hinsichtlich der
räumlichen Anord nung der relativ zueinander verstellbaren
Elemente deutlich vom Aufbau gängiger Knickarmroboter.
Typisch für derartige Roboter sind V-förmig zueinander
angeordnete Segmente des Roboterarms, wobei zwischen den Segmenten sowohl
Winkel, die wesentlich kleiner als 90° sind, als auch Winkel,
die wesentlich größer als 90° sind, eingeschlossen
sein können. Damit kann es bei Knickarmrobotern zu kinematischen
Singularitäten kommen, die den Wegfall eines Freiheitsgrades
bedeuten und in der Praxis vermieden werden sollen. Bei der Röntgeneinrichtung 1 dagegen
ist schon aufgrund deren geometrischen Aufbaus beim bestimmungsgemäßen
Betrieb keine Nähe zu kinematischen Singularitäten
zu erwarten. Besondere Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung kinematischer
Singularitäten sind daher nicht erforderlich. Unabhängig
hiervon ist die Implementierung von Sicherheitssystemen wie Kollisionsvermeidungssystemen,
welche insbesondere dazu beitragen, eine Gefährdung von
Personen durch bewegliche Maschinenteile, beispielsweise die äußeren
Arme 7, 8 mit den an diesen gehaltenen Röntgenkomponenten 2, 3,
zu vermeiden, von Vorteil.
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Bei
einer Verstellung des Röntgenstrahlers 2 wird
automatisch das Aufnahmesystem 3 mitverstellt, so dass
es parallel zum Röntgenstrahler 2 ausgerichtet
ist. Dieser Zusammenhang zwischen der Verstellung der verschiedenen
Röntgenkomponenten 3, 4 ist jedoch nicht
durch mechanische Verbindungselemente oder Getriebe, sondern steuerungstechnisch, insbesondere
softwaretechnisch, hergestellt. Aus diesem Grund wird die bei der
Röntgeneinrichtung 1 gegebene Verstell-Kinematik
auch als Pseudo-Parallelkinematik bezeichnet.
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Die
Pseudo-Parallelkinematik ermöglicht das Verfahren der Röntgenkomponenten 2, 3 auf
verschiedensten Bahnen:
Werden die inneren Arme 4, 5 relativ
zueinander in der in den 1 bis 3 dargestellten
Position, das heißt einander diametral gegenüberliegend,
belassen und auch die übrigen, lineare oder rotative Verstellungen
ermöglichenden Elemente 11–15 während einer
mit der Röntgeneinrichtung 1 durchgeführ ten Untersuchung
nicht verstellt, so sind die Röntgenkomponenten 2, 3 beispielsweise
auf einer um die Patientenliege 9 gelegten Kreisbahn verfahrbar.
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Eine
ausschließliche Verstellung der linearen Stellvorrichtungen 11, 12 ermöglicht
die Aufnahme verschiedener Projektionen, welche in analoger Weise
auch akquirierbar sind, indem die Patientenliege 9 in ihrer
Längsrichtung verschoben wird.
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Die
vorgenannten Beispiele zeigen, dass Anwendungen existieren, bei
denen im Vergleich zu dem in den 1 bis 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel eingeschränkte Verstellmöglichkeiten der
Röntgeneinrichtung 1 ausreichend sind.
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Ein
komplexerer Betriebsmodus, den die Röntgeneinrichtung 1 in
der Ausgestaltung nach den 1 bis 5 ermöglicht,
ist beispielsweise das Verlagern der Röntgenkomponenten 2, 3 auf
linearen Bahnen, die im wesentlichen rechtwinklig zur gemeinsamen
Drehachse D sowie zur Patientenliege 9 verlaufen. Bei diesem
Vorgang ändert sich permanent der zwischen den inneren
Armen 4, 5 eingeschlossene Winkel. Zur Verstellung
der Röntgenkomponenten 2, 3 in der gewünschten
Weise werden gleichzeitig in aufeinander abgestimmter Weise auch die übrigen
verstellbaren Elemente 11–15 automatisch
betätigt.
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Eine
simultane Betätigung mehrerer verschiedenartiger verstellbarer
Elemente 11–15 ist auch bei einer Bewegung
der Röntgenkomponenten 2, 3 auf spiralförmigen
Trajektorien gegeben. Damit sind dreidimensionale Datensätze
generierbar, die nach dem Stand der Technik höchstens ansatzweise mit
C-Bogen-Geräten, in der Regel jedoch nur mit Computertomographiegeräten,
gewonnen werden können. Generell kann je nach Art der mit
der Röntgeneinrichtung 1 durchgeführten
Röntgenuntersuchung das Isozentrum der Untersuchung wahlweise in
einer konstanten Position gehalten werden oder variable Positionen
einnehmen.
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Die
vielfältigen, voneinander weitgehend unabhängigen
Verstellmöglichkeiten des Röntgenstrahlers 2 sowie
des Aufnahmesystems 3 der Röntgeneinrichtung 1 ermöglichen
auf einfache Weise auch die Generierung von Schnittbildern, deren
Ebene mit der Drehachse D einen nicht rechten Winkel einschließt.
Ebenso ist es beispielsweise möglich, den Röntgenstrahler 2 auf
einer nicht kreisförmigen, zum Beispiel elliptischen Bahn
um das Untersuchungsobjekt zu bewegen. Auch bei dieser Bewegung
wird der Abstand zwischen dem Röntgenstrahler 2 und
dem Aufnahmesystems 3 automatisch konstant gehalten. Das
Aufnahmesystem 3 ist somit in diesem Betriebsmodus, sofern
die durch die Trajektorie des Röntgenstrahlers 2 beschriebene
Ellipse symmetrisch zur Drehachse D angeordnet ist, von der Drehachse
D umso geringer beabstandet, je weiter der Röntgenstrahler 2 von
dieser beabstandet ist.
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- 1
- Röntgeneinrichtung
- 2
- Röntgenstrahler
- 3
- Aufnahmesystem
- 4
- innerer
Arm
- 5
- innerer
Arm
- 6
- Maschinenteil
- 7
- äußerer
Arm
- 8
- äußerer
Arm
- 9
- Patientenliege
- 10
- Gestell
- 11
- Stellvorrichtung
- 12
- Stellvorrichtung
- 13
- Gelenkanordnung
- 14
- Gelenkanordnung
- 15
- Gelenk
- 16
- inneres
Zwischenstück
- 17
- äußeres
Zwischenstück
- A
- Achse
- D
- Drehachse
- S1,
S2, S3
- Schwenkachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0220501
B1 [0002, 0002]
- - DE 10215987 A1 [0003]
- - DE 102006028326 A1 [0003]
- - DE 102006041033 A1 [0003]
- - DE 102006029198 A1 [0004]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Europapremiere
beim ECR: Angiographische C-Bogen-Systeme von Siemens generieren CT-ähnliche
Schnittbilder” verwiesen (http://www.forum-deutsche-medizintechnik.de/mediletter/archiv/2005_2/siemens_2.php) [0004]