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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kolbenanordnung für
einen Bremskrafterzeuger einer Kraftfahrzeugbremsanlage, umfassend
ein Krafteingangsglied, das mit einem Bremspedal verbunden oder
verbindbar und das an seinem freien Ende mit einem Kopfabschnitt
ausgebildet ist; ein Übertragungsbauteil, das zur Weiterleitung
einer Betätigungskraft in den Bremskrafterzeuger kraftübertragend
mit dem freien Ende des Krafteingangsglieds gekoppelt ist und eine
Koppelungshülse zum Koppeln von Krafteingangsglied und Übertragungsbauteil.
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Eine
derartige Kolbenanordnung ist aus dem Stand der Technik bereits
bekannt. So zeigt das Dokument
DE 10 2006 012 223 B3 einen Bremskrafterzeuger
mit einer Kolbenanordnung der eingangs bezeichneten Art. Dabei ist
ein Krafteingangsglied in einem als Übertragungsbauteil
ausgebildeten Übertragungskolben aufgenommen. Der Übertragungskolben
weist einen endseitigen Flanschabschnitt auf, mit dem er an einem
Kragen eines Simulatorkolbens anliegt. Auf der entgegengesetzten
Seite des Kragens ist auf den Übertragungskolben eine Klemmhülse
aufgeschraubt. Das Krafteingangsglied ist durch Verstemmung in dem Übertragungskolben
fixiert.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass eine solche Fixierung des Krafteingangsglieds
am Übertragungsbauteil insbesondere aufgrund der durch
die Verstemmung resultierenden Toleranzen, unerwünschtem
Spiel unterliegt. Darüber hinaus sind aufgrund der Verstemmung
der Demontage Grenzen gesetzt. Schließlich ist die Herstellung
aufgrund der Verstemmung relativ aufwändig.
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Es
ist demgegenüber eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Kolbenanordnung der eingangs bezeichneten Art derart weiterzubilden,
dass diese bei einfacherem Aufbau und einfacher Montage eine hohe
Zuverlässigkeit und auch die Möglichkeit zur Demontage
bietet.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Kolbenanordnung der eingangs bezeichneten
Art gelöst, bei der vorgesehen ist, dass die Koppelungshülse über
das freie Ende des Krafteingangsglied übergestülpt
und an dem Übertragungsbauteil fixiert ist, wobei die Koppelungshülse
den Kopfabschnitt hintergreift. Erfindungsgemäß wird
die Koppelungshülse über das Krafteingangsglied übergestülpt
und an dem Übertragungsbauteil, beispielsweise einem Übertragungskoben,
fixiert. Dadurch ist es möglich, den Kopfabschnitt in Anlage
gegen das Übertragungsbauteil zu halten. Es ist keine zu sätzliche
Verstemmung zum Fixieren des Kopfabschnitts mehr erforderlich. Die Montage
sowie die Demontage ist erheblich erleichtert. Die sich aus der
Verstemmung ergebenden Toleranzen können durch die erfindungsgemäße
Lösung beseitigt werden.
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Wenn
im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erfindung von einem Bremskrafterzeuger die
Rede ist, so soll dieser Begriff sowohl herkömmliche Bremskraftverstärker
mit einer Arbeitskammer und einer Unterdruckkammer umfassen, sowie
ferner auch Bremskrafterzeuger, bei denen die vom Fahrer über
das Bremspedal aufgebrachte Bremskraft weitgehend ungenutzt bleibt
und die letztendlich auf eine Hauptbremszylinderanordnung ausgeübte
Betätigungskraft „synthetisch” über
eine Servodruckwelle erzeugt wird, wie dies beispielsweise in
DE 10 2006 012 223
B3 beschrieben ist. Demgemäß kann das Übertragungsbauteil
ein Übertragungskolben sein, wie etwa im oben zitierten
Stand der Technik, oder ein Teil eines Steuerventils, wie bei einem
herkömmlichen Bremskraftverstärker.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Koppelungshülse
formschlüssig an dem Kopfabschnitt angreift. Mit anderen
Worten hintergreift die Koppelungshülse den Kopfabschnitt
des Krafteingangsglieds formschlüssig, so dass eine definierte
Anlage zwischen Koppelungshülse und Kopfabschnitt vorgesehen
ist. Dadurch lassen sich unerwünschte Toleranzen und ein
dadurch bedingtes Spiel zuverlässig reduzieren. In diesem
Zusammenhang kann vorgesehen sein, dass der Kopfabschnitt sphärisch
ausgebildet ist.
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Eine
Ausführungsvariante sieht zur Anbringung der Koppelungshülse
an dem Übertragungsbauteil vor, dass die Koppelungshülse über
einen Gewindeeingriff an dem Übertragungsbauteil fixiert
ist, insbesondere auf diesen aufgeschraubt ist. Die Koppelungshülse
lässt sich so einfach auf den Übertragungsbauteil
aufschrauben und zieht dabei den Kopfabschnitt gegen den Übertragungsbauteil
in eine definierte Lage. Alternativ zu einer Verschraubung kann
vorgesehen sein, dass die Koppelungshülse über
einen Bajonettverschluss an dem Übertragungsbauteil fixiert
ist. Auch dadurch lässt sich eine definierte Soll-Position
des Krafteingangsglieds relativ zum Übertragungsbauteil
realisieren.
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Ferner
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der
Simulatorkolben an dem Übertragungsbauteil zur gemeinsamen
Bewegung angebracht ist. Dabei ist der Simulatorkolben Teil einer
Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung, wie sie heutzutage bei Bremskrafterzeugern
häufig zum Einsatz kommt. In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein,
dass der Simulatorkolben einen Flanschabschnitt aufweist, mit dem
er zwischen einem Gegenflanschabschnitt des Übertragungsbauteils
und der Koppelungshülse eingeklemmt ist. Mittels der Koppelungshülse
wird also auch die Relativ-Position von Krafteingangsglied und Übertragungskolben
relativ zum Simulatorkolben fest vorgegeben. Die Montage ist verhältnismäßig
einfach, weil über die Koppelungshülse sowohl
das Krafteingangsglied als auch der Simulatorkolben an dem Übertragungsbauteil
gehalten wird.
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Zugunsten
einer verbesserten definierten Anlage des Krafteingangsglieds am Übertragungsbauteil
sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass das Übertragungsbauteil
eine axial offene Aufnahmevertiefung aufweist, in der der Kopfabschnitt des
Krafteingangsglieds aufgenommen ist. In diesem Zusammenhang kann
vorgesehen sein, dass der Kopfabschnitt von der Koppelungshülse
gegen die Aufnahmevertiefung gedrückt ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass die Koppelungshülse
eine Anschlagschulter aufweist, mit der sie in definierte axiale
Anschlagposition relativ zu dem Übertragungsbauteil bringbar
ist. Ferner kann in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, dass das Übertragungsbauteil
eine Gegenanschlagschulter aufweist, die in Wechselwirkung mit der
Anschlagschulter der Koppelungshülse tritt. Dadurch lässt
sich die Koppelungshülse fest gegen das Übertragungsbauteil
in definierter Anlage verschrauben.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Bremskrafterzeuger mit einer Kolbenanordnung
der vorstehend beschriebenen Art zur Anbindung an ein Bremspedal.
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Die
Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der beiliegenden
Figur beschrieben, die die erfindungsgemäße Kolbenanordnung
ausschnittsmäßig zeigt.
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In
der einzigen Figur ist eine Kolbenanordnung gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung in einer die Achse A enthaltenden
Schnittansicht gezeigt und allgemein mit 10 bezeichnet.
Dieses umfasst ein Krafteingangsglied 12, das in der Figur
abgeschnitten gezeigt ist und sich mit seinem in der Figur nicht
gezeigten Teil zur Verbindung mit einem Bremspedal erstreckt. An
seinem in 1 linken freien Ende umfasst
das Krafteingangsglied 12 einen Kopfabschnitt 14,
der sphärisch ausgebildet ist und dessen Durchmesser größer
als der Durchmesser des von diesem ausgehenden schaftartigen Abschnitts
des Krafteingangsglieds 12 ist.
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Das
Krafteingangsglied 12 wirkt mit einem Übertragungsbauteil 16 zusammen,
das in der dargestellten Ausführungsform als Übertragungskolben ausgeführt
ist. Dieses Übertragungsbauteil 16 ist ebenfalls
in der Figur abgeschnitten dargestellt. Es ist lediglich der dem
Krafteingangsglied nahe Bereich des Übertragungsbauteils 16 gezeigt.
Das Übertragungsbauteil 16 weist einen mit einer
konischen Ausnehmung 18 ausgeführten Aufnahmeabschnitt 18 auf,
der über eine Anschlagschulter 20 in einen Gewindeabschnitt 22 übergeht.
Auf den Gewindeabschnitt 22 folgt ein radialer Einstich 24,
an den sich in axialer Richtung ein durchmessergrößerer
Abschnitt 26 anschließt. An diesen schließt
sich wiederum ein Flanschabschnitt 28 an, der in einen
Schaftabschnitt 30 übergeht. Wie bereits ausgeführt
ist der Schaftabschnitt 30 abgeschnitten gezeigt und erstreckt
sich in an sich bekannter Weise zu einem Hauptbremszylinder hin.
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Zur
weiteren Ansteuerung des Hauptbremszylinders wird beispielhaft auf
das Dokument
DE
10 2006 012 223 B3 verwiesen. Alternativ zu einer derartigen
Ausgestaltung kann das Übertragungsbauteil
16 auch
dazu verwendet werden, ein Steuerventil eines herkömmlichen
Bremskraftverstärkers anzusteuern.
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Auf
den Gewindeabschnitt 22 ist eine Koppelungshülse 32 aufgeschraubt.
Diese Koppelungshülse 32 besitzt eine Durchgangsöffnung,
die sich stufenweise öffnet. In einem ersten Abschnitt 34 verläuft sie
zylindrisch. Daran in axialer Richtung anschließend folgt
ein sphärischer Abschnitt 36, der alternativ auch
konisch ausgebildet sein kann und der in im Wesentlichen formschlüssiger
Anlage mit dem rückseitigen Teil des Kopfabschnitts 14 des
Krafteingangsglieds 12 steht. Dieser sphärische
bzw. konische Abschnitt 36 geht über in einen
zylindrischen Abschnitt, der an einer Gegenanschlagschulter 38 endet.
Die Gegenanschlagschulter 38 steht in der in der Figur
gezeigten Stellung in Anlage mit der Anschlagschulter 20.
Ausgehend von der Gegenanschlagschulter 38 erstreckt sich
in axialer Richtung innerhalb der Koppelungshülse 32 ein
Gewindeabschnitt 40, der auf den Gewindeabschnitt 22 des Übertragungsbauteils 16 aufgeschraubt
ist. Vom Gewindeabschnitt 40 erstreckt sich ein konischer
Abschnitt, der in einen Klemmabschnitt 42 mit einer Stirnfläche 44 übergeht.
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Man
erkennt in der Figur ferner einen Simulatorkolben
50, der
mit seiner Umfangsfläche dichtend in einer Simulatorkammer
geführt ist. Auch hierzu wird auf den Stand der Technik
in der
DE 10 2006 012
223 B3 verwiesen, wo ein entsprechender Simulatorkolben
gezeigt ist.
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Der
Simulatorkolben 50 ist hohl ausgebildet und weist einen
gestuften Kragen mit einem radial verlaufenden Abschnitt 52,
einem axial verlaufenden Abschnitt 54 und einem weiteren
radial verlaufenden Abschnitt 56 auf. Der radial innere
Kragenabschnitt 56 ist zwischen der Koppelungshülse
und dem Flanschabschnitt 28 des Übertragungsbauteils 16 eingeklemmt.
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Die
erfindungsgemäße Kolbenanordnung 10 mit
dem vorstehend beschrieben Aufbau lässt sich besonders
einfach montieren. So lässt sich die Koppelungshülse 32 über
das Krafteingangsglied 12 schieben, so dass es den Kopfabschnitt 14 umgreift und
mit seiner sphärischen bzw. konischen Fläche 36 an
dem rückwärtigen Teil des Kopfabschnitts 14 angreift.
Der vordere Teil des Kopfabschnitts 14 liegt in dem konischen
Aufnahmeabschnitt 18 an. Die Koppelungshülse 32 ist
mit ihrem Gewindeabschnitt 40 auf den Gewindeabschnitt 22 des Übertragungsbauteils 16 aufgeschraubt,
und zwar so weit, bis die Anschlagschulter 20 mit der Gegenanschlagschulter 38 in
fester Anlage steht. Die Koppelungshülse 32 ist
in ihrer Länge derart bemessen, dass sie in diesem fest verschraubten
Zustand gerade den radialen Kragenabschnitt 56 an den Flanschabschnitt 28 andrückt und
mit diesem verklemmt. Es ist festzuhalten, dass der Innendurchmesser
des axialen Kragenabschnitts 54 auf den Außendurchmesser
der Kopplungshülse 32 abgestimmt ist. Ferner ist
der Innendurchmesser der sich durch den radialen Kragenabschnitt 56 hindurcherstreckenden Öffnung
auf den Außendurchmesser des zylindrischen Abschnitts 26 des Übertragungsbauteils 16 abgestimmt.
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Die
Erfindung zeigt demnach eine Lösung, die unter einfacher
Montage, nämlich einfaches Aufschrauben der Koppelungshülse 32 auf
das Übertragungsbauteil 16, eine zuverlässige
und definierte Anlage des Krafteingangsglieds 12 an dem Übertragungsbauteil 16 sicherstellt,
wobei gleichzeitig das Krafteingangsglied 12 verliergesichert
ist und das Spiel zwischen Krafteingangsglied 12 und Übertragungsbauteil 16 minimiert
ist. Gleiches gilt für die Verbindung zwischen dem Simulatorkolben 50 und der
Anordnung aus Krafteingangsglied 12, Übertragungsbauteil 16 und
Koppelungshülse 32. Aufgrund der Tatsache, dass
der radial innere Kragenabschnitt 56 fest an den Flanschabschnitt 28 über
die Koppelungshülse 32 geklemmt ist, kann hier
keine Relativbewegung auftreten.
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Die
Anordnung gemäß der Ausführungsform der
Erfindung ist auch einfach demontierbar, indem die Koppelungshülse 32 von
dem Übertragungsbauteil 16 abgeschraubt wird.
Dadurch lassen sich Wartungsarbeiten leichter durchführen.
Verstemmungen, die nur destruktiv gelöst werden können,
sind nicht mehr vorhan den. Insgesamt ergibt sich eine Anordnung,
die bei einfacher Montierbarkeit und Demontierbarkeit eine hohe
Zuverlässigkeit bietet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006012223
B3 [0002, 0006, 0016, 0018]