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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Applizieren
einer geschmacklich aktiven Flüssigkeit.
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Es
ist an sich bekannt, etwa mit so genannten ”Gustometern”, einen
geschmacklichen Reiz bei einer Person oder einem Tier hervorzurufen.
Dies kann etwa zum Testen schmeckender Stoffe oder auch der Erforschung
des Geschmackssinns dienen.
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Es
ist beispielsweise bekannt, die Zunge elektrisch zu reizen und so
einen geschmacklichen Reiz zu erzeugen. Weiter ist es auch bekannt,
eine schmeckende Flüssigkeit
auf die Zunge einer Person oder eines Tieres aufzutropfen.
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Dabei
kann die Hirnstromaktivität
als Antwort auf den geschmacklichen Reiz untersucht werden. Um reproduzierbare
Ergebnisse zu erhalten, ist es dabei wichtig, die schmeckende Flüssigkeit
in reproduzierbarer Menge und mit reproduzierbarer Zusammensetzung
zu applizieren.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein vorteilhaftes Verfahren
und eine vorteilhafte Vorrichtung zum Applizieren einer geschmacklich
aktiven Flüssigkeit
anzugeben; insbesondere soll die Applikation einfach und reproduzierbar
sein.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung zum Zerstäuben
einer geschmacklich aktiven Flüssigkeit
mit einer Mischdüse,
einer Quelle für
die geschmacklich aktive Flüssigkeit
zum Einbringen dieser Flüssigkeit
in die Mischdüse,
einer Druckgaszufuhr zum Einbringen von Druckgas in die Mischdüse, und
einer Auslegung der Vorrichtung derart, dass die geschmacklich aktive
Flüssigkeit
aus der Mischdüse
zerstäubt
austritt.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Vorrichtungskategorie der Erfindung sind in
abhängigen
Ansprüchen
angegeben und werden im Folgenden näher erläutert.
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Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass ein Auftropfen einer geschmacklich
aktiven Flüssigkeit
auf eine Zunge zu einem zwar lokal großen, aber nicht repräsentativen
Reiz führt,
da die Zunge auch mechanisch gereizt wird. Eine grundlegende Idee
der Erfindung ist es, die Zunge möglichst ohne mechanische Reizung
flächig
zu benetzen; dazu wird die Flüssigkeit
versprüht.
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Als
geschmacklich aktive Flüssigkeiten
können
etwa Salzlösungen,
auch hoch konzentrierte Salzlösungen,
Zitronensäure,
Zuckerlösungen
oder auch Flüssigkeiten
mit Chinin oder Glutamat verwendet werden.
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Über die
Quelle wird die geschmacklich aktive Flüssigkeit in die Mischdüse eingebracht.
Es können
auch mehrere geschmacklich aktive Flüssigkeiten, gegebenenfalls
zusammen mit zumindest einer weiteren geschmacklich neutralen Flüssigkeit
(s. u.), parallel zueinander über
die Quelle in die Mischdüse eingebracht
werden.
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Vorzugsweise
weisen die verwendeten Flüssigkeiten
eine Wasser vergleichbare Viskosität auf. In diesem Fall ist die
Auslegung der Vorrichtung besonders einfach; gegebenenfalls kann
auf Standardteile zurückgegriffen
werden.
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Die
Quelle kann für
jede Flüssigkeit
einen eigenen Injektor aufweisen, so dass sich die Flüssigkeiten
vor dem Eindringen in die Mischdüse
nicht mischen. So ein Injektor kann etwa eine Spritzenpumpe und
einen von der Spritzenpumpe ausgehenden und in die Mischdüse mündenden
Tubus umfassen. Die jeweilige Flüssigkeit
kann so durch den Tubus in die Mischdüse injiziert werden.
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Die
sich in der Mischdüse
befindliche Flüssigkeit
wird mit Hilfe von Druckgas aus einer Druckgaszufuhr aus der Mischdüse ausgetrieben
und dabei zerstäubt;
es entsteht ein feiner Sprühnebel.
Vorzugsweise werden als Druckgas Luft oder andere geschmacklich
neutrale Gase eingesetzt.
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Vorzugsweise
wird das Druckgas ständig
in die Mischdüse
eingeleitet; so wird eine mechanische Reizung durch Unterbrechungen
im Luftstrom vermieden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, weist die Mischdüse
eine Mischkammer und eine Sprühdüse auf.
Die Flüssigkeiten
können
in der Mischkammer zusammengeführt
werden und sich dort mischen, um durchmischt durch das Druckgas
aus der Sprühdüse versprüht zu werden.
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Weiter
ist es bevorzugt, die Quelle zumindest mit einem Injektor für die geschmacklich
aktive Flüssigkeit
auszustatten und einen weiteren Injektor für eine geschmacklich neutrale
Flüssigkeit
vorzusehen. Sollen mehrere geschmacklich aktive und/oder neutrale
Flüssigkeiten
parallel zueinander verwendet werden, wird vorzugsweise für jede einzelne
ein eigener Injektor verwendet. Es bietet sich an, für typische Anwendungsfälle der
Erfindung, 4, 5 oder 6 Injektoren für geschmacklich aktive Flüssigkeiten
und einen Injektor für
eine geschmacklich neutrale Flüssigkeit vorzusehen.
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Als
geschmacklich neutrale Flüssigkeiten können insbesondere
Wasser, aber auch Propylenglykol oder Palmöl eingesetzt werden. Die geschmacklich
neutralen Flüssigkeiten
dienen insbesondere als Träger
der geschmacklich aktiven Flüssigkeiten
beziehungsweise zur Verdünnung
derselben.
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Werden
die Flüssigkeiten
jeweils über
einen Tubus, insbesondere über
jeweils einen Schlauch, in die Mischdüse injiziert, werden die Tuben
vorzugsweise vor der Mischdüse
gebündelt
und das Bündel in
die Mischdüse
eingesteckt.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei den Injektoren um Spritzenpumpen. Spritzenpumpen
sind Standardbauteile und als solche leicht und günstig verfügbar. Werden
die Kolben der Spritzenpumpen über
Schrittmotoren angetrieben, kann die auszutreibende Flüssigkeitsmenge
genau und reproduzierbar eingestellt werden.
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Die
einzelnen Flüssigkeiten
und das Druckgas werden vorzugsweise jeweils über einen Schlauch in die Mischdüse injiziert.
So können
die Quelle und die Druckgaserzeugung integriert in einem Gehäuse untergebracht
werden und die Mischdüse
in einem gewissen Abstand von diesem Gehäuse, nur durch die Schläuche in
der Bewegung behindert, vergleichsweise frei geführt werden.
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Dies
ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Hirnaktivität gemessen
wird und dazu sehr starke Magnetfelder eingesetzt werden. In diesem
Fall ist es ratsam, die Mischdüse
und die Schläuche
nicht-magnetisch auszulegen und andere Teile der Vorrichtung aus
dem Einflussbereich der Magnetfelder zu halten. Wird etwa ein Computertopograph
verwendet, sollten magnetische Teile der Vorrichtung in einem Nebenraum
untergebracht werden. Dies kann eine Länge der Schläuche von
6, 8, 10 oder sogar 12 m erfordern.
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Um
die Reproduzierbarkeit von Messungen zu verbessern, ist es vorteilhaft,
die Schläuche
zumindest weitgehend volumenstabil auszulegen. Diese können dazu
in Querrichtung besonders steif ausgelegt werden. Vorzugsweise werden
die Schläuche so
ausgelegt, dass das durch sie eingefasste Volumen sich beim Übergang
von druckunbelastet zu betriebsbedingt druckbelastet und umgekehrt
um nicht mehr als 10% ändert;
bevorzugter um nicht mehr als 5%. Dennoch sollten die Schläuche natürlich biegsam
genug bleiben, um die Mischdüse
zu ihrem Ziel führen
zu können.
Für die
Auswahl passender Schläuche,
kann etwa nach Schläuchen
mit einer passenden Expansionsgrenze gesucht werden. Dieses Datum
ist typischerweise in den Datenblättern der Schläuche angegeben.
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So
kann gewährleistet
werden, dass die an der Mischdüse
ankommende Flüssigkeitsmenge
pro Schlauch und Zeiteinheit vergleichsweise genau der von der jeweiligen
Spritzenpumpe abgegebenen Flüssigkeitsmenge
pro Zeiteinheit entspricht. So sollte bei einem 200 ms dauernden
Flüssigkeitspuls
von 50 μl
der Fehler 10% nicht übersteigen;
bevorzugter 5%.
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Die
Mischdüse
wird während
einer Anwendung typischerweise in dem Mund eines Probanden platziert;
sie sollte also vergleichsweise klein sein. Um auch bei einer kleinen
Mischdüse,
die gewünschte
Anzahl Schläuche
verwenden zu können,
wird jeder der Schläuche
mit einem reduzierten Ende ausgebildet und dieses, alleine oder
im Bündel
mit anderen Enden, in die Mischdüse
eingesteckt. Solche reduzierten Enden können etwa als steife Zwischenstücke ausgebildet
sein, welche auf die Schläuche
auf- oder in die Schläuche
eingesetzt werden.
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Vorzugsweise
bestehen die Schläuche
aus PTFE. Dieses Material ist chemisch besonders inert, nicht magnetisch
und entsprechende Schläuche
können
recht steif ausgebildet und dabei auch noch passend dimensioniert
werden. Schläuche
aus PTFE sind etwa aus Chemielaboren bekannt.
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Luftblasen
in den Schläuchen
können
zu einem ”Stottern” beim Zerstäuben führen. Weiter
können
die Schläuche
beziehungsweise auch weitere Teile der Vorrichtung, wie etwa die
Quelle oder die Mischdüse,
von innen im Laufe der Zeit verunreinigt werden; beispielsweise
weil eine der Flüssigkeiten auch
korrosiv wirkt oder Schwebstoffe enthält. Daher ist es bevorzugt,
die Vorrichtung mit einer Spülvorrichtung,
insbesondere zum Spülen
der Schläuche, auszustatten.
Es kann etwa mit Wasser oder auch mit Ethanol gespült werden.
Um Luftblasen aus den Schläuchen
auszutreiben, werden die Schläuche vorzugsweise
vor jedem Messzyklus oder sogar vor jeder einzelnen Messung bzw.
für jeden
Probanden gespült.
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Um
den durch die geschmacklich aktive Flüssigkeit ausgelösten Reiz
nicht zu verfälschen, wird
als Druckgas vorzugsweise ein geschmacklich neutrales Druckgas gewählt, insbesondere
Luft.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die geschmacklich aktive
Flüssigkeit über eine
möglichst große Fläche der
zu besprühenden
Schleimhaut zu verteilen. Der Geschmacksreiz ist dabei entsprechend
groß und
die lokale mechanische Reizung vergleichsweise klein.
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Die
Vorrichtung wird vorzugsweise so ausgelegt, dass in einem Abstand
von 5 mm bis 50 mm, besonders bevorzugt in einem Abstand von 5 mm
bis 20 mm, die Flüssigkeit
großflächig zerstäubt wird,
also zumindest über
eine Fläche
von 1 cm2, idealerweise über die gesamte Schleimhaut,
insbesondere die Zunge. Die relevante Oberfläche einer typischen Zunge ist
etwa 4 cm breit und mindestens 6 cm lang.
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Für eine entsprechende
Auslegung der Vorrichtung kann insbesondere eingestellt werden:
der jeweilige Einleitdruck des Druckgases und der Flüssigkeiten,
die Schlauchvolumina, die Schlauchlängen, die Dimensionierung der
Mischdüse
und die Viskosität
der Flüssigkeiten.
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Um
die Reproduzierbarkeit der Geschmacksreize weiter zu verbessern,
verfügt
die Vorrichtung vorzugsweise über
eine Wärmequelle
zum Wärmen
der in die Mischdüse
eingebrachten Flüssigkeit.
Ein überlagernder
Temperaturreiz kann so ggf. vermieden werden. Idealerweise werden
die Flüssigkeiten
erst kurz vor der Mischdüse
erwärmt,
so dass ein Abkühlen
in den Schläuchen
auf dem Weg zu der Mischdüse
unschädlich
ist. Beispielsweise können die
Schläuche
kurz vor der Mischdüse
mit warmem Wasser umspült
werden. Vorzugsweise wird die Wärmequelle
zusammen mit der Druckgaszufuhr und der Quelle für die Flüssigkeiten in einem gemeinsamen Gehäuse integriert.
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Insbesondere
aus hygienischen Gründen, sollte
die Mischdüse
möglichst
steril ausgestaltet sein. Dazu kann sie etwa vor jeder Anwendung
ausgiebig gereinigt werden. Bevorzugt ist es jedoch, eine Mischdüse zu verwenden,
die einen die Mischkammer umfassenden Körper und einen Sprühkopf mit Sprühdüse umfasst.
Der Sprühkopf
ist dabei manuell lösbar
mit dem Körper
verbunden. So kann nach jeder Anwendung der Sprühkopf abgezogen und vor jeder
Anwendung ein neuer Sprühkopf
aufgesetzt werden.
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Idealerweise
ist die Mischdüse
so ausgelegt, das als Sprühkopf
die weit verbreiteten Sprühkopfe verwendet
werden können,
wie sie etwa von Parfümflakons
bekannt sind. Dies ist auch ökonomisch
besonders vorteilhaft. Für
das Besprühen
von Zungen ist die seitliche Öffnung
solcher Sprühkopfe
besonders vorteilhaft.
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Weiter
wird die Aufgabe auch gelöst
durch ein Verfahren zum Zerstäuben
einer geschmacklich aktiven Flüssigkeit,
mit den Schritten: Einbringen einer geschmacklich aktiven Flüssigkeit
aus einer Quelle in eine Mischdüse,
Einbringen eines Druckgases aus einer Druckgaszufuhr in die Mischdüse und zerstäubendes
Versprühen
der geschmacklich aktiven Flüssigkeit
aus der Mischdüse.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Verfahrenskategorie der Erfindung sind in abhängigen Ansprüchen angegeben
und werden im Folgenden näher
erläutert.
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In
der Regel reicht für
das Einbringen des Druckgases ein sehr geringer Einleitdruck. So
wird auch eine mechanische Reizung der zu besprühenden Schleimhaut durch Luftstrom
gering gehalten.
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Das
Druckgas wird vorzugsweise kontinuierlich in die Mischdüse eingebracht.
Eine mechanische Reizung der zu besprühenden Schleimhaut aufgrund einer
Modulation des Luftstroms wird so vermieden.
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Dagegen
ist es bevorzugt, geschmacklich aktive Flüssigkeiten und gegebenenfalls
auch die zumindest eine geschmacklich neutrale Flüssigkeit pulsweise
in die Mischdüse
einzubringen. Dadurch entstehen Zerstäubungspulse. Dies ist vorteilhaft,
da bei kontinuierlicher Sprühung
ein Übergang
von einer geschmacklich neutralen Flüssigkeit zu einer geschmacklich
aktiven Flüssigkeit
spürbar
wäre.
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Beispielsweise
folgen nach einer Anzahl Wasserpulse ein oder mehrere Pulse mit
einer geschmacklich aktiven Flüssigkeit.
Bei einer hinreichend hohen Pulsfrequenz stellt sich ein quasikontinuierliches
Empfinden ein. Gleichzeitig ermöglichen die
Pulse eine saubere Trennung von geschmacklich neutraler Flüssigkeit
und geschmacklich aktiver Flüssigkeit
in der Reizantwort. So lassen sich besonders gut gustatorisch evozierte
Potenziale ableiten.
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Ein
Flüssigkeitspuls
umfasst typischerweise 20 bis 50 μl.
Die sich in den Schläuchen
befindlichen Flüssigkeitspulse
werden vorzugsweise aufeinander abgestimmt bzw. miteinander synchronisiert,
so dass in der Mischkammer die richtigen Flüssigkeiten in dem richtigen
Verhältnis
zu der richtigen Zeit zusammengeführt werden.
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Jede
geschmacklich aktive Flüssigkeit
kann in einem beliebigen Verhältnis
mit einer geschmacklich neutrale Flüssigkeit gemischt werden, so
können etwa
auch Schwellenwertmessungen durchgeführt werden.
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Alternativ
oder ergänzend
kann das gewünschte
Mischungsverhältnis
der geschmacklich aktiven Flüssigkeiten,
gegebenenfalls auch in Kombination mit einer geschmacklich neutralen
Flüssigkeit, auch
erst auf der zu benetzenden Schleimhaut erzielt werden, etwa indem
die Zusammensetzung aufeinander folgender Pulse entsprechend eingestellt
wird.
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Grundsätzlich können die
Flüssigkeiten
aber auch kontinuierlich zerstäubt
werden. Hier wird für die
angestrebte Dauer des Reizes, eine geschmacklich neutrale Flüssigkeit
durch eine geschmacklich aktive Flüssigkeit ersetzt.
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Vorzugsweise
wird die Vorrichtung zur Ausführung
des Verfahrens über
eine Software gesteuert, über
die etwa Reizklassen, Reizdauer, Pausendauern und Einzelpulse eingestellt
werden. Die entsprechenden Steuerdaten sind speicherbar, so lassen
sich komplette Versuchsreihen jederzeit wiederholen. Idealerweise
umfasst eine Steuerung auch eine automatisierte Versuchsvorbereitung,
inklusive dem Spülen
der Schläuche.
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Die
vorangehende und die folgende Beschreibung der einzelnen Merkmale
bezieht sich sowohl auf die Verfahrenskategorie als auch auf die Vorrichtungskategorie,
ohne dass dies im Einzelnen in jedem Fall explizit erwähnt ist;
die dabei offenbarten Einzelmerkmale können auch in anderen als den gezeigten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Im
Folgenden soll die Erfindung auch anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden:
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1 zeigt
eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 zeigt
schematisch einen Ablauf eines erfindungsgemäß pulsierenden Zerstäubens.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Mischdüse und ihre Anbindung.
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4 zeigt
eine perspektivische Explosionsdarstellung der Mischdüse aus 3.
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5 zeigt
perspektivisch die Mischdüse aus 3 mit
ihren tatsächlichen
Abmessungen.
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1 zeigt
zwei Spritzenpumpen 1 und 2, die jeweils über einen
PTFE-Schlauch 3 und 4 mit einer Mischdüse 5 verbunden
sind.
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Die über Schrittmotoren
(nicht gezeigt) angetriebenen Spritzenpumpen 1 und 2 weisen
jeweils einen Kolben 6 und 7 auf und haben ein
Volumen von jeweils 2,5 ml, einen Durchmesser von 5 mm und eine
Länge von
70 mm.
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Die
Schläuche 3 und 4 sind
jeweils 12 m lang, haben einen Innendurchmesser von 1 mm, einen
Außendurchmesser
von etwa 2 mm und entsprechend eine Wandstärke von 0,5 mm. Die Schläuche sind
dabei so ausgelegt, dass sich ihr Volumen bei einer Drucksteigerung
von Umgebungsdruck auf Betriebsdruck um höchstens 3% vergrößert.
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Über Spritzenpumpe 1 wird
eine geschmacklich aktive Flüssigkeit,
nämlich
eine Zuckerlösung,
in die Mischdüse 5 hinein
gepumpt. Über
Spritzenpumpe 2 wird eine geschmacklich neutrale Flüssigkeit, nämlich Wasser,
ebenso in die Mischdüse 5 hinein gepumpt.
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Über eine
Druckgaszufuhr 8 wird zusätzlich kontinuierlich Druckluft
in die Mischdüse 5 eingebracht.
In einer Mischkammer (vgl. 3) der Mischdüse 5 vermischen
sich die Zuckerlösung,
das Wasser und die Druckluft.
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Um
die zu besprühende
Schleimhaut, hier eine Zunge, nicht mechanisch zu stark zu reizen,
wird die Druckluft nur mit einem vergleichsweise geringen Druck
beaufschlagt, hier beträgt
der Einleitdruck 400 mbar oder 500 mbar.
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Ist
ein Schlauch verstopft, kann sich ein erheblicher Druck in diesem
aufbauen, da der Durchmesser der Spritzenpumpen mehrfach, etwa fünfmal, größer ist
als der des Schlauchs. Daher weisen die Schläuche 3, 4 Sollbruchstellen
auf, um ein unkontrolliertes Zerplatzen zu verhindern.
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Insgesamt
wird ein fein verteilter Sprühnebel aus
der Mischdüse 5 heraus
geblasen. Hier ist die Vorrichtung so ausgelegt, dass bei einem
Abstand von 20 mm die gesamte relevante geschmackssensitive Oberfläche einer
Zunge im Mundraum eines durchschnittlichen Erwachsenen benetzt werden kann,
typischerweise eine Fläche
von etwa 4 mal 6 cm.
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Vor
jeder Anwendung werden die Spritzenpumpen 1 und 2,
die Schläuche 3 und 4 sowie
die Mischdüse 5 mit
Alkohol gespült.
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2 stellt
schematisch einen pulsbasierten Betrieb nach der Erfindung dar.
Von links nach rechts sind aufeinander folgende Flüssigkeitspulse 11a bis 11j balkenförmig 10 dargestellt.
Die Druckluft wird kontinuierlich in die Mischdüse 5 eingeblasen.
Die Mischkammer der Mischdüse 5 ist
jedoch nicht kontinuierlich mit Flüssigkeit gefüllt. So
wird hier während des
Pulses 11a Wasser aus der Mischdüse 5 ausgeblasen,
im Anschluss daran ist die Mischkammer der Mischdüse 5 leer,
in dieser Phase 12a wird lediglich Luft aus der Mischdüse ausgeblasen.
Kurz darauf ist die Mischkammer wieder mit Wasser gefüllt; entsprechend
erhält
man einen Wasserpuls 11b. Zwischen sämtlichen dargestellten Flüssigkeitspulsen 11a bis 11j befinden
sich hier entsprechende Abschnitte 12a bis 12i,
in denen lediglich Luft ausgeblasen wird. Nach einigen Wasserpulsen 11a bis 11c folgt
hier ein Puls mit Zuckerlösung 12d.
Es schließen
sich weitere Wasserpulse 11e, f, j und Pulse mit Zuckerlösung 11g,
h, i an.
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Solche
Flüssigkeitspulse
haben typischerweise ein Volumen von 20 μl bis 50 μl und dauern 200 ms. Obwohl
die Mischdüse
zwischenzeitlich leer ist und ständig
Luft ausgeblasen wird, sind die Mitnahmeeffekte bei den gezeigten
Ausführungsbeispielen gering,
d. h. das Voranschreiten der Flüssigkeitspulse
in den Schläuchen
(3, 4 in 1) wird
vor allem durch die Bewegungen der Kolben (6, 7 in 1)
bestimmt.
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3 zeigt
eine Mischdüse 20 mit
ihrer Anbindung 21 im Querschnitt. Die Mischdüse 20 weist einen
Sprühkopf 22 auf.
Bei diesem Sprühkopf 22 handelt
es sich um einen handelsüblichen
Sprühkopf,
wie er etwa auch für
Parfümflakons
verwendet wird. Die eigentliche Sprühöffnung ist hier seitlich ausgerichtet
und nicht zu sehen.
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Der
Sprühkopf 22 ist
auf einen Körper 23,
in dem sich eine Mischkammer 24 befindet, manuell aufgesteckt.
Daher kann der Sprühkopf 22 leicht
ausgetauscht und vor jeder Anwendung erneuert werden.
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Zwischenstücke 25 führen zu
Anschlussstücken 26.
An ihrer dem Körper 23 abgewandten
Seite weisen die Anschlussstücke 26 jeweils
ein Röhrchen 27 auf,
auf welche jeweils ein Schlauch (nicht gezeigt) aufgesetzt werden
kann. Die Anschlussstücke 26 sind
in röhrenförmige Aussparungen
eines Trägers 28 eingebracht.
Unterhalb des Trägers 28 ist
ein Schlauchanschlussstück 29 aufgesteckt.
Dieser enthält
Durchführungen 30,
durch die die Schläuche
hindurchgeführt
werden können
und auf die Röhrchen 27 aufgesteckt
werden können.
Die Röhrchen 27, das
Schlauchanschlussstück 29 und
die Durchführungen 30 sind
dabei so ausgelegt, dass sie aufgesteckten Schläuche festgeklemmt sind.
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Der
Körper 23 und
der Träger 28 werden
dabei von einer vorderen Umfassung 31 umschlossen. Der
Träger 28 und
das Schlauchanschlussstück 29 werden
von einer hinteren Umfassung 32 eingefasst.
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In
Verlängerung
der hinteren Umfassung 32 ist gestrichelt der Verlauf einer
die einzelnen Schläuche
für die
Flüssigkeiten
und die Druckluft umfassenden Hülle 41,
etwa ein biegsamer Schlauch mit einem entsprechend großen Querschnitt,
angedeutet.
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Unmittelbar
im Anschluss an die Umfassung 32 kann warmes Wasser durch
einen Einlass 40 in den Zwischenraum zwischen die einzelnen
Schläuche
gepumpt werden. So können
die Flüssigkeiten rechtzeitig
vor dem Versprühen
hinreichend aufgewärmt
werden. Das über
den Einlass 41 gepumpte Wasser läuft einfach durch die Hülle 41 zurück.
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Um
zu vermeiden, das Wasser ungewollt austritt, werden O-Ringe zwischen
dem Schlauchanschlussstück 29,
der hinteren Umfassung 32, dem Träger 28 und den Anschlussstücken 26 eingesetzt.
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4 zeigt
den Gegenstand aus 3 noch einmal perspektivisch
und explodiert. Man erkennt etwa die hintere Umfassung 32,
das Schlauchanschlussstück 29,
einen der O-Ringe 33, den Träger 28, Enden der
Anschlussstücke 26,
Sprühkopf 22 mit Körper 23 und
die vordere Umfassung 31.
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In 5 ist
der Gegenstand aus den 4 und 5 noch einmal
perspektivisch in der tatsächlichen
Größe dargestellt.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel (nicht
gezeigt) sind die Druckgaserzeugung für die Druckgaszufuhr, die Spritzenpumpen
und die Wärmequelle
zum Aufwärmen
des Wassers für
das Umspülen
der Schläuche
in einem gemeinsamen Gehäuse
integriert, welches über
ein Bündel
Schläuche räumlich deutlich
getrennt von der Mischdüse
positioniert werden kann.
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Entsprechende
Vorrichtungen sind etwa geeignet für Untersuchungen in Kernspintomographen oder
für Untersuchungen
mit EEG, MEG, fMRI, CT, PET und Ca-Imaging.
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Für die Messungen
kann der Kopf eines Probanden mit einer Stirnstütze (nicht gezeigt) gestützt und
die Mischdüse
mit einer Halterung (nicht gezeigt) gehalten werden.
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Insbesondere
können
die Mischdüse,
deren Anbindung und die die Mischdüse mit Flüssigkeiten und Druckgas versorgenden
Schläuche
nicht-magnetisch ausgelegt werden. So kann gefahrfrei auch in starken
Magnetfeldern gearbeitet werden, etwa beim Kernspintomographen,
und der Rest der Vorrichtung deutlich entfernt positioniert werden.
Auch sonst ist eine entsprechende Anordnung über Schläuche vorteilhaft, da so die
Mischdüse
und deren Anbindung recht klein gehalten werden können und
flexibel handhabbar sind.
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- 1
- Spritzenpumpe
- 2
- Spritzenpumpe
- 3
- PTFE-Schlauch
- 4
- PTFE-Schlauch
- 5
- Mischdüse
- 6
- Kolben
- 7
- Kolben
- 8
- Druckgaszufuhr
- 10
- Balken
- 11a–11j
- Flüssigkeitspulse
- 12a–12i
- Flüssigkeitspausen
- 20
- Mischdüse
- 21
- Anbindung
- 22
- Sprühkopf
- 23
- Körper
- 24
- Mischkammer
- 25
- Zwischenstücke
- 26
- Anschlußstücke
- 27
- Röhrchen
- 28
- Träger
- 29
- Schlauchanschlußstück
- 30
- Durchführungen
- 31
- Vordere
Umfassung
- 32
- Hintere
Umfassung
- 33
- O-Ringe
- 40
- Einlaß
- 41
- Hülle