-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung auf Epoxidbasis,
die als Kleb- oder Dichtstoff oder als Strukturschaum verwendbar
ist und die anorganische Nanopartikel enthält, die eine
Hülle aus organischen Polymeren aufweisen. Dabei besteht
die Hülle zu mindestens 30 Gew.-% aus Acrylsäure-Ester. Unter
einem „Strukturschaum” wird ein Schaum verstanden,
der sich im Inneren eines hohlen Bauteils befindet und dieses aufgrund
seiner Festigkeit und/oder Steifheit aussteift und/oder verstärkt,
bzw. ein Produkt, das für diesen Einsatz vorgesehen ist.
Dabei wird in der Praxis unter einem „Strukturschaum” sowohl
das noch nicht geschäumte und gehärtete Handelsprodukt
als auch das am Einsatzort geschäumte und ausgehärtete
Endprodukt verstanden. Die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
findet vorzugsweise Verwendung als Strukturklebstoff oder Strukturschaum
im Fahrzeug- oder Gerätebau, insbesondere im Automobilbau.
-
Klebstoffe
auf Basis von Epoxidharzen sind in ausgehärtetem Zustand
hart und spröde. Die mit ihnen erhaltenen Klebungen weisen
zwar in aller Regel eine sehr hohe Zugscherfestigkeit auf. Bei schälender,
schlagender oder schlagschälender Beanspruchung, insbesondere
bei Temperaturen unterhalb von 0°C und insbesondere unterhalb
von –20°C platzen diese jedoch ab, so dass es
bei dieser Beanspruchungsart der Klebefuge leicht zum Bindungsverlust
kommt. Es hat daher bereits zahlreiche Vorschläge gegeben,
Epoxidharze durch flexible Zusätze so zu modifizieren,
dass ihre Sprödigkeit deutlich reduziert wird. Ein gängiges
Verfahren beruht auf der Verwendung spezieller Kautschukaddukte
an Epoxidharze, die als heterodisperse Phase in der Epoxidharzmatrix
eingelagert sind.
-
US-A-5 290 857 beschreibt
eine Epoxidharzklebstoffzusammensetzung enthaltend ein Epoxidharz
sowie ein pulverförmiges Kern/Schalepolymer und einen wärmeaktivierbaren
Härter für das Epoxidharz. Das pulverförmige
Kern/Schalepolymer ist zusammengesetzt aus einem Kern enthaltend
ein Acrylat- oder Methacrylatpolymer mit einer Glasübergangstemperatur
von –30°C oder niedriger und einer Schale enthaltend
ein Acrylat- oder Methacrylatpolymer, das vernetzende Monomereinheiten
enthält und dessen Glasübergangstemperatur größer
oder gleich 70°C ist, wobei das Gewichtsverhältnis
des Kerns zur Schale im Bereich zwischen 10:1 bis 1:4 liegt. Es
wird angegeben, daß diese Zusammensetzungen ausgezeichnete
Klebstoffeigenschaften wie Schlagfestigkeit, Zugscherfestigkeit
und T-Schälfestigkeit haben und außerdem eine
gute partielle Gelierbarkeit besitzen. Angaben über die
Eigenschaften von Verklebungen mit diesen Klebstoffen bei tiefen
Temperaturen werden nicht gemacht.
-
Auch
anorganische Partikel können verwendet werden, um die Schlagzähigkeit
von Epoxidklebstoffen zu verbessern. Beispielsweise ist dies bekannt
aus der Studie „Toughening mechanisms of nanoparticle-modified
epoxy polymers" von B. B. Johnsen, A. J. Kinloch, R. D.
Mohammed, A. C. Taylor und S. Sprenger in Polymer 48 (2007), Seiten
530 bis 541. Dort wird berichtet, dass anorganische Partikel,
beispielsweise aus Glas, Silicium- oder Aluminiumoxiden die Zähigkeit
von Epoxidharzen verbessern können. Sofern man relativ große
Partikel (Durchmesser zwischen 4 und 100 µm) verwendet,
erhöhen diese jedoch die Viskosität des Harzes,
was dessen Verarbeitbarkeit verschlechtert. Dieser unerwünschte
Viskositätsanstieg lässt sich verringern, wenn
man die anorganischen Partikel als Nanopartikel einsetzt. Als Beispiel
untersucht der genannte Artikel die Verwendung von kolloider Kieselsäure,
die oberflächlich mit einem Organosilan belegt ist.
-
Aus
DE 10 2006 042 796
A1 sind Kleb- oder Dichtstoffe auf Epoxidbasis bekannt,
die 5 bis 30 Gew.-% anorganische Partikel enthalten, deren Oberfläche
durch Reaktion mit organischen Molekülen belegt wurde. Dabei
wurden organische Moleküle ausgewählt, die mindestens
zwei endständige funktionelle Gruppen tragen, wobei jede
funktionelle Gruppe mindestens ein Heteroatom mit mindestens einem
freien Elektronenpaar enthält.
-
EP 1 715 003 A1 offenbart
einkomponentige, wärmehärtende Klebstoff-Zusammensetzungen
enthaltend a) mindestens ein bei Raumtemperatur flüssiges
Epoxidharz auf Basis von Diclycidylethern des Bisphenols A, b) mindestens
ein Copolymer mit einer Glasübergangstemperatur kleiner
gleich –30°C und gegenüber Epoxiden reaktiven
Gruppen, c) mindestens einen wärmeaktivierbaren Härter
und/oder Beschleuniger und d) mindestens ein Organosilan-modifiziertes
Siliciumdioxid-Sol. Letzteres ist vorzugsweise mit einem Epoxi-funktionellen
Silan modifiziert.
-
WO 2004/1111136 A1 offenbart
ein nanopartikuläres redispergierbares Zinkoxidpulver und
ein Verfahren zu dessen Herstellung, wobei die Zinkoxidpartikel
eine Beschichtung mit einer Alkylenethercarbonsäure tragen,
deren Moleküle eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
aufweisen.
-
EP 1 469 020 A1 offenbart
ein Granulat, enthaltend Kern-Mantel-Partikel, deren Kern aus einem
anorganischen Material und dessen Mantel aus einem Polyacrylat,
vorzugsweise Polyethylacrylat, Polybutylacrylat, Polymethylmethacrylat
und/oder einem Copolymeren hiervon besteht. Gemäß diesem
Dokument ist es wichtig, dass ein Unterschied zwischen den Brechungsindizes
des Kernmaterials und des Mantelmaterials besteht. Diese Partikel
werden insbesondere wegen ihrer optischen Effekte eingesetzt, beispielsweise
in Formkörpern oder Folien. Der Einsatz in Kleb- oder Dichtstoffen
auf Epoxidbasis zur Verbesserung der Brucheigenschaften wird nicht
beschrieben.
-
WO 2006/053640 beschreibt
Wege, Kern-Mantel-Partikel zu erhalten, die mit großtechnischen
Verarbeitungsmethoden verarbeitet werden können und/oder
optimierte optische Eigenschaften haben. Hierbei wird ein fester
Kern mit einem Mantel aus einem Copolymer beschichtet, welches mindestens
ein C
4-C
8-Alkylacrylat und
mindestens ein C
4-C
8-Alkyl-
oder Alkyl-aryl-methacrylat als Monomerbausteine enthält.
-
Die
vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, Kleb- oder Dichtstoffe
oder Strukturschäume auf Epoxidbasis zur Verfügung
zu stellen, die nach dem Aushärten bessere mechanische
Eigenschaften, wie beispielsweise Schlagzähigkeit, Ermüdungsverhalten
und Druckfestigkeit zeigen und die für die Verwendung als
Kleb- oder Dichtstoff vor dem Aushärten eine niedrige Viskosität
aufweisen können, um auf einfach Weise verarbeitbar zu
sein.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung auf Epoxidbasis,
die als Kleb- oder Dichtstoff oder als Strukturschaum verwendbar
ist und die, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, 0,5 bis 40 Gew.-%,
vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-% und insbesondere 2 bis 15 Gew.-% anorganischer
Partikel enthält, die eine Hülle aus organischen
Polymeren aufweisen, wobei die organischen Polymere ausgewählt
sind aus Homo- oder Copolymeren von Acrylsäure- und/oder
Methacrylsäureester und zu mindestens 30 Gew.-% aus einpolymersiertem
Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureester bestehen.
-
Die
Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureester stellen
vorzugsweise Methyl- und/oder Ethylester dar, wobei besonders bevorzugt
mindestens ein Anteil der Ester als Methylester vorliegt. Zusätzlich
können die Polymere auch unveresterte Acryl- und/oder Methycrylsäure
enthalten, was die Anbindung der organischen Polymere an die Oberfläche
der anorganischen Partikel verbessern kann. Daher ist es in diesem
Fall besonders bevorzugt, wenn die Monomereinheiten aus unveresterter
Acryl- und/oder Methacylsäure (nahe) an demjenigen Ende
der Polymerkette liegen, das sich an die Oberfläche der
anorganischen Partikel bindet.
-
Dabei
ist es bevorzugt, dass die organischen Polymere zu mindestens 80
Gew.-% aus Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureester
bestehen. Insbesondere können Sie zu 90 Gew.-%, 95 Gew.-%
oder vollständig hieraus bestehen. Sofern die organischen
Polymere andere Monomere als diese Acrylsäure- und/oder
Methacrylsäureester bzw. unveresterte Acrylsäure-
und/oder Methacrylsäure enthalten, sind diese vorzugsweise ausgewählt
aus Comonomeren, die Epoxy-Hydroxy- und/oder Carboxyl-Gruppen aufweisen.
-
Die
organischen Polymere der Hülle sind vorzugsweise unvernetzt
oder so schwach vernetzt sind, dass nicht mehr als 5% an Monomer-Einheiten
einer Kette mit Monomer-Einheiten einer anderen Kette vernetzt sind.
Dabei kann es vorteilhaft sein, dass die Polymere in der Nähe
der Oberfläche der anorganischen Partikel stärker
vernetzt sind als weiter außen in der Hülle. Insbesondere
ist die Hülle vorzugsweise so aufgebaut, dass mindestens
80%, insbesondere mindestens 90% und besonders bevorzugt mindestens
95% der Polymerketten mit einem Ende an die Oberfläche
der anorganischen Partikel angebunden sind.
-
Die
organischen Partikel weisen vor dem Aufbringen der Hülle
aus organischen Polymeren vorzugsweise eine mittlere Teilchengröße
im Bereich von 1 bis 1000, insbesondere im Bereich von 5 mit 30
nm auf. Bekanntermaßen ist die Teilchengröße
durch Lichtstreumethoden sowie elektronenmikroskopisch bestimmbar.
-
Die
Hülle aus organischen Polymeren weist eine geringere Dichte
auf als die anorganischen Partikel selbst. Vorzugsweise hat die
Hülle aus organischen Polymeren eine solche Dicke, dass
das Gewichtsverhältnis des anorganischen Kerns zur Hülle
aus organischen Polymeren im Bereich von 2:1 bis 1:5, vorzugsweise im
Bereich von 3:2 bis 1:3 liegt. Dies ist durch die Wahl der Reaktionsbedingungen
beim Aufwachsen der Hülle aus organischen Polymeren auf
die anorganischen Partikel steuerbar.
-
Allgemein
können die anorganischen Partikel ausgewählt sein
aus Metallen, Oxiden, Hydroxiden, Carbonaten, Sulfaten und Phosphaten.
Dabei können auch Mischformen aus Oxiden, Hydroxiden und
Carbonaten, wie beispielsweise basische Carbonate oder basische
Oxide vorliegen. Wählt man anorganische Partikel aus Metallen,
so kommen vorzugsweise Eisen, Cobalt, Nickel oder Legierungen in
Betracht, die zumindest 50 Gew.-% aus einem dieser Metalle bestehen.
Oxide, Hydroxide oder Mischformen hiervon sind vorzugsweise ausgewählt
aus solchen von Silicium, Cer, Cobalt, Chrom, Nickel, Zink, Titan,
Eisen, Yttrium, Zirkonium und/oder Aluminium. Auch hiervon sind
Mischformen möglich, wie beispielsweise Partikel aus Alumosilikaten oder
aus silikatischen Gläsern. Besonders bevorzugt sind Zinkoxid,
Aluminiumoxide oder -hydroxide sowie SiO2 bzw.
die als „Kieselsäure” oder angelsächsisch
als „silica” bezeichneten Oxidformen des Siliciums.
Weiterhin können die anorganischen Partikel aus Carbonaten,
wie beispielsweise Calciumcarbonat, oder aus Sulfaten, wie beispielsweise
Bariumsulfat, bestehen. Selbstverständlich ist es auch
möglich, dass Partikel mit unterschiedlich zusammengesetzten
anorganischen Kernen nebeneinander vorliegen.
-
Zur
Herstellung der anorganischen Partikel, die eine Hülle
aus organischen Polymeren aufweisen, kann man beispielsweise so
verfahren, wie es in der
WO 2004/111136 A1 am Beispiel der Belegung
von Zinkoxid mit Alkylenethercarbonsäuren beschrieben ist.
Gemäß dieser Verfahrensweise suspendiert man die
unbehandelten anorganischen Partikel in einem unpolaren oder wenig
polaren Lösungsmittel, gibt danach monomere oder präpolymere
Bestandteile der Hülle zu, entfernt das Lösungsmittel
und startet die Polymerisation, beispielsweise radikalisch oder
fotochemisch. Weiterhin kann man analog der in
EP 1 469 020 A1 beschriebenen
Herstellungsweise verfahren, wobei man als organische Beschichtungskomponente
für die Partikel Monomere oder Präpolymere des
Hüllmaterials einsetzt. Weiterhin ist eine Herstellung
der umhüllten Partikel durch „atom tansfer radical
polymerization” möglich, wie es beispielhaft für
die Polymerisation von n-Butylacrylat auf Kieselsäure-Nanopartikel
beschrieben wurde in:
G. Carrot, S. Diamanti, M. Manuszak,
B. Charleux, J.-P. Vairon: „Atom Transfer Radical Polymerization
of n-Butyl Acrylate from Silica Nanoparticles", J. Polym.
Sci., Part A: Polymer Chemistry, Vol. 39, 4294–4301 (2001).
-
Weiterhin
kann auf Herstellverfahren zurückgegriffen werden, wie
sie in der eingangs zitierten
WO 2006/053640 beschrieben
sind. Für die vorliegende Erfindung sind dabei anorganische
Kerne auszuwählen, wie sie in
WO 2006/053640 von Seite 5, Zeile
24, bis Seite 7, Zeile 15, mit ihren Herstellverfahren beschrieben sind.
Die Beschichtung dieser Kerne erfolgt analog wie in diesem Dokument
von S. 10, Zeile 22, bis S 15, Zeile 7 beschrieben. Dabei kann auch
dem Vorschlag dieses Dokuments gefolgt werden (Seite 15, Zeilen
9 bis 24), die anorganischen Kerne vor der Aufpolymerisation des
Mantels einer Vorbehandlung zu unterziehen. Hierzu heißt
es an der genannten Stelle:
„Insbesondere beim Einsatz
anorganischer Kerne kann es auch bevorzugt sein, dass der Kern vor
der Aufpolymerisation des Mantels einer Vorbehandlung unterzogen
wird, die ein Anbinden des Mantels ermöglicht. Dies kann üblicherweise
in einer chemischen Funktionalisierung der Partikeloberfläche
bestehen, wie sie für die verschiedensten anorganischen
Materialen aus der Literatur bekannt ist. Insbesondere bevorzugt
kann es dabei sein, auf der Oberfläche solche chemischen
Funktionen zu anzubringen, die als reaktives Kettenende eine Aufpfropfung
der Mantelpolymere ermöglichen. Hier sind als Beispiele
insbesondere endständige Doppelbindungen, Epoxy-Funktionen,
sowie polykondensierbare Gruppen zu nennen. Die Funktionalisierung
von Hydroxygruppen-tragenden Oberflächen mit Polymeren
ist beispielsweise aus
EP-A-337
144 bekannt”.
-
Die
mechanischen Eigenschaften der ausgehärteten Zusammensetzung,
wie insbesondere Zähigkeit und Bruchverhalten, können
weiterhin verbessert werden, wenn die Zusammensetzung zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen anorganischen Partikeln mit einer
Hülle aus organischen Polymeren Partikel oder Domänen
aus Kautschuk aufweisen. Beispielsweise sind hierfür Butadien-Kautschuke
und insbesondere Acrylnitril-Butadien-Kautschuke geeignet. Weiterhin
können für diesen Zweck Agenzien zur Erhöhung
der (Schlag) Zähigkeit (angelsächsisch: „impact
modifier/toughening agents”) anwesend sein, die in
WO 2007/025007 ab Seite
16, Zeile 11, bis Seite 26, Zeile 30, ausführlich beschrieben
sind. Hierauf wird hiermit Bezug genommen.
-
Als
Epoxidharze für die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen eignen sich eine Vielzahl von Polyepoxiden, die
mindestens 2 1,2-Epoxigruppen pro Molekül haben. Das Epoxid-Äquivalent
dieser Polyepoxide kann zwischen 150 und 4000 variieren. Die Polyepoxide
können grundsätzlich gesättigte, ungesättigte,
cyclische oder acyclische, aliphatische, alicyclische, aromatische
oder heterocyclische Polyepoxidverbindungen sein. Beispiele für
geeignete Polyepoxide schließen die Po lyglycidylether ein,
die durch Reaktion von Epichlorhydrin oder Epibromhydrin mit einem
Polyphenol in Gegenwart von Alkali hergestellt werden. Hierfür
geeignete Polyphenole sind beispielsweise Resorcin, Brenzkatechin,
Hydrochinon, Bisphenol A (Bis-(4-Hydroxy-phenyl)-2,2-propan)), Bisphenol
F (Bis(4-hydroxyphenyl)-methan), Bis(4-hydroxyphenyl)-1,1-isobutan,
4,4'-Dihydroxybenzophenon, Bis(4-hydroxyphenyl)-1,1-ethan, 1,5-Hydroxynaphthalin.
-
Weitere
prinzipiell geeignete Polyepoxide sind die Polyglycidylether von
Polyalkoholen oder Diaminen. Diese Polyglycidylether leiten sich
von Polyalkoholen wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, 1,2-Propylenglykol,
1,4-Butylenglykol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol oder Trimethylolpropan
ab.
-
Polyglycidylether
von Diaminen können beispielsweise durch Dehydrochlorierung
von Reaktionsprodukten von Epichlorhydrin mit Aminen, die mindestens
zwei Aminogruppen enthalten, hergestellt werden. Beispiele für
Amine, die solchen Epoxidharzen zugrunde liegen, sind aliphatische
Amine, wie Hexamethylendiamin, cycloaliphatische Amine, wie 1,4-Diaminocyclohexan,
Bis-aminomethylen-1,4-cyclohexan, aromatische Amine wie Bis-(4-aminophenyl)-methan,
Bis-(4-aminophenyl)-ether, Bis(4-aminophenyl)-sulfon, 4,4'-Diaminobiphenyl
oder 3,3'-Diaminobiphenyl, oder araliphatische Amine, wie m-Xylylendiamin.
Weiterhin können auch Poly-(N-glycidyl)-verbindungen wie
Triglycidylisocyanurat, N,N'-Diglycidylderivate von Cycloalkylenharnstoffen,
wie von Ethylenharnstoff oder von 1,3-Propylenharnstoff, und N,N'-Diglycidylderiatve
von Hydantoinen, wie von 5,5-Dimethylhydantoin mitverwendet werden.
-
Weitere
geeignete Polyepoxide sind Polyglycidylester von Polycarbonsäuren,
beispielsweise Umsetzungen von Glycidol oder Epichlorhydrin mit
aliphatischen oder aromatischen Polycarbonsäuren wie Oxalsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Terephthalsäure
oder Dimerfettsäure. Weitere Epoxide leiten sich von den Epoxidierungsprodukten
olefinisch ungesättigter cycloaliphatischer Verbindungen
oder von nativen Ölen und Fetten ab.
-
Ganz
besonders bevorzugt werden die Epoxidharze, die sich durch Reaktion
von Bisphenol A oder Bisphenol F und Epichlorhydrin ableiten. Dabei
können bei Raumtemperatur (22°C) flüssige
oder feste Epoxidharze oder Mischungen aus flüssigen und
festen Epoxidharzen eingesetzt werden, wobei die flüssigen
Epoxidharze vorzugsweise auf der Basis des Bisphenols A sind und
ein hinreichend niedriges Molekulargewicht aufweisen. Beispielsweise
werden bei Raumtemperatur flüssige Epoxidharze eingesetzt,
die in der Regel ein Epoxid-Äquivalentgewicht von 150 bis
etwa 220 haben, besonders bevorzugt ist ein Epoxi-Äquivalentgewichtbereich
von 182 bis 192.
-
Als
thermisch aktivierbare oder latente Härter für
das Epoxidharz-Bindemittelsystem können Guanidine, substituierte
Guanidine, substituierte Harnstoffe, Melaminharze, Guanamin-Derivate,
cyclische tertiäre Amine, aromatische Amine und/oder deren
Mischungen eingesetzt werden. Dabei können die Härter
sowohl stöchiometisch mit in die Härtungsreaktion
einbezogen sein, sie können jedoch auch katalytisch wirksam
sein. Beispiele für substituierte Guanidine sind Methylguanidin,
Dimethylguanidin, Trimethylguanidin, Tetramethylguanidin, Methylisobiguanidin,
Dimethylisobiguanidin, Tetramethylisobiguanidin, Hexamethylisobiguanidin, Hepamethylisobiguanidin
und ganz besonders Cyanuguanidin (Dicyandiamid). Als Vertreter für
geeignete Guanamin-Derivate seien alkylierte Benzoguanamin-Harze,
Benzoguanamin-Harze oder Methoximethyl-ethoxymethylbenzoguanamin
genannt. Für einkomponentige, hitzehärtende Zusdammensetzungen
ist selbstverständlich das Auswahlkriterium die niedrige
Löslichkeit dieser Stoffe bei Raumtemperatur in dem Harzsystem, so
dass hier feste, fein vermahlene Härter den Vorzug haben.
Insbesondere ist Dicyandiamid geeignet. Damit ist eine gute Lagerstabilität
der Zusammensetzung gewährleistet.
-
Zusätzlich
zu oder anstelle von den vorgenannten Härtern können
katalytisch wirksame substituierte Harnstoffe eingesetzt werden.
Dies sind insbesondere der p-Chlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff (Monuron), 3-Phenyl-1,1-dimethylharnstoff
(Fenuron) oder 3,4-Dichlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff (Diuron).
Prinzipiell können auch katalytisch wirksame tertiäre
Acryl- oder Alkyl-Amine, wie beispielsweise das Benzyldimethylamin,
Tris(dimethylamino)phenol, Piperidin oder Piperidinderi vate eingesetzt
werden, diese haben jedoch vielfach eine zu hohe Löslichkeit
in der Zusammensetzung, so dass hier keine brauchbare Lagerstabilität
des einkomponentigen Systems erreicht wird. Weiterhin können
diverse, vorzugsweise feste Imidazolderivate als katalytisch wirksame
Beschleuniger eingesetzt werden. Stellvertretend genannt seien 2-Ethyl-2-methylimidazol, N-Butylimidazol,
Benzimidazol sowie N-C1 bis C12-Alkylimidazole
oder N-Arylimidazole.
-
Neben
dem Epoxidharz als Komponente a) kann die Zusammensetzung als Komponente
b) ein Copolymer mit gegenüber Epoxiden reaktiven Gruppen
oder ein Umsetzungsprodukt eines solchen Copolymeren mit einem stöchiometrischen Überschuss
an Epoxidverbindungen mit mindestens 2 Epoxi-Gruppen pro Molekül
enthalten. Besonders bevorzugt sind dann Copolymere mit einer Glasübergangstemperatur
kleiner gleich –30°C. Beispiele für die
Copolymeren der Komponente b) sind 1,3-Dienpolymere mit Carboxylgruppen
und weiteren polaren ethylenisch ungesättigten Comonomeren.
Als Dien kann dabei Butadien, Isopren oder Chloropren eingesetzt
werden, bevorzugt ist Butadien. Beispiele für polare, ethylenisch
ungesättigte Comonomere sind Acrylsäure, Methacrylsäure,
niedere Alkylester der Acryl- oder Methacrylsäure, beispielsweise
deren Methyl- oder Ethylester, Amide der Acryl- oder Methacrylsäure,
Fumarsäure, Itakonsäure, Maleinsäure
oder deren niedrere Alkylester oder Halbester, oder Maleinsäure-
oder Itakonsäureanhydrid, Vinylester wie beispielsweise Vinylacetat
oder insbesondere Acrylnitril oder Methacrylnitril. Ganz besonders
bevorzugte Copolymere b) sind Carboxyl-terminierte Butadienacrylnitrilcopolymere
(CTBN), die in flüssiger Form unter dem Handelsnamen Hycar
von der Firma Noveon Inc. (früher B. F. Goodrich) angeboten
werden. Diese haben Molekulargewichte zwischen 2000 und 5000 und
Acrylnitrilgehalte zwischen 10% und 30%. Konkrete Beispiele sind
Hycar CTBN 1300 × 8, 1300 × 13 oder 1300 × 15.
-
Weiterhin
können als Komponente b) auch die aus der
US-A-5 290 857 bzw. aus der
US-A-5 686 509 bekannten
Kern/Schale-Polymeren eingesetzt werden. Dabei sollen die Kernmonomeren
eine Glasübergangstemperatur von kleiner oder gleich –30°C
haben, diese Monomeren können ausgewählt werden
aus der Gruppe der vorgenannten Dienmonomeren oder geeigneten Acrylat-
oder Methacrylatmono meren, ggf. kann das Kernpolymer in geringer
Menge vernetzende Comonomereinheiten enthalten. Die Schale ist dabei überwiegend
aus Copolymeren aufgebaut, die eine Glasübergangstemperatur
von mindestens 60°C hat. Die Schale ist vorzugsweise aus
niederen Alkylacrylat oder Methacrylat-Monomereinheiten (Methyl-
bzw. Ethylester) sowie polaren Monomeren wie (Meth)acrylnitril,
(Meth)acrylamid, Styrol oder radikalisch polymerisierbaren ungesättigten
Carbonsäuren oder Carbonsäureanhydriden aufgebaut,
ggf. mit einem untergeordneten Anteil an Styrol.
-
Es
eignet sich als Komponente b) auch aminoterminierte Polyalkylenglycole,
insbesondere di- oder trifunktionelle aminoterminierte Polypropylenglykole,
Polyethylenglykole oder Copolymere von Propylenglykol und Ethylenglykol.
Diese sind auch unter dem Namen ”Jeffamin” (Handelsname
der Firma Huntsman) bekannt. Weiterhin besonders geeignet sind die
aminoterminierten Polyoxytetramethylenglykole, auch Poly-THF genannt.
Außerdem sind aminoterminierte Polybutadiene als Aufbaukomponenten
geeignet. Die animoterminierten Polyalkylenglycole oder Polybutadiene
haben Molekulargewichte zwischen 400 und 5000. Gegebenenfalls können
die animoterminierten Polyalkylenglycole oder Polybutadiene mit
einem stöchiometrischen Überschuß an
Epoxidverbindungen mit mindestens 2 Epoxi-Gruppen pro Molekül
umgesetzt werden, bevor sie den übrigen Epoxi-Bestandteilen
zugemischt werden. Gegebenenfalls kann die Aufbaukomponente b) auch
noch weitere flexibilisierend wirkende Copolymerzusätze
mit enthalten, beispielhaft erwähnt seien hier Acrylat-Gruppen terminierte
Urethanflexibilisierungsmittel, die ggf. mit Bisphenol A basierten
Epoxidharzen modifiziert sein können.
-
In
der Regel enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
neben den weiter oben beschriebenen Kern-Hülle Partikel
weiterhin an sich bekannte Farb- und/oder Füllstoffe wie
zum Beispiel die diversen gemahlenen oder gefällten Kreiden,
Ruß, Calcium-Magnesiumcarbonate, Schwerspat sowie insbesondere
silicatische Füllstoffe vom Typ des Aluminium-Magnesium-Calcium-Silicats,
z. B. Wollastonit, Chlorit.
-
Weiterhin
können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
gängige weitere Hilfs- und Zusatzmittel wie z. B. Weichmacher,
Reaktiwerdünner, Rheologiehilfsmittel, Netzmittel, Alterungsschutzmittel,
Stabilisatoren und/oder Farbpigmente enthalten. Vorzugsweise sind
die Zusammsetzungen jedoch frei von Weichmachern. Als Rheologiehilfsmittel
können z. B. pyrogene Kieselsäuren, Bentone oder
fibrillierte oder Pulp-Kurzfasern im Bereich zwischen 0,1 und 5%
zugesetzt werden.
-
Reaktive
Verdünner im Sinne dieser Erfindung sind Epoxidgruppen
enthaltende, niederviskose Substanzen (Glycidylether oder Glycidylester)
mit aliphatischer oder aromatischer Struktur. Diese Reaktiwerdünner
dienen einerseits zur Viskositätserniedrigung des Bindemittel-Systems
oberhalb des Erweichungspunktes, andererseits steuern sie den Vorgelierungsprozess
im Spritzguss, was für die Verwendung als Strukturschaum bedeutsam
sein kann. Typische Beispiele für erfindungsgemäß einzusetzende
Reaktiwerdünner sind Mono-, Di- oder Triglycidylether von
C6- bis C14-Monoalkoholen
oder Alkylphenolen sowie die Monoglycidylether des Cashewnuß-Schalenöls,
Diglycidylether des Ethylenglycols, Diethylenglycols, Triethylenglycols,
Tetraethylenglykols, 1,2-Propylenglycols, 1,4-Butylenglycols, 1,5-Pentandiols,
1,6-Hexandiols, Cyclohexandimethanols, Triglycidylether des Trimethylolpropans
sowie die Glycidylester von C6- bis C24-Carbonsäuren oder deren Mischungen.
-
Wenn
die Zusammensetzungen als Strukturschaum verwendet werden sollen,
enthalten sie vorzugsweise so genannte Treibmittel. Als Treibmittel
eignen sich im Prinzip alle bekannten Treibmittel wie z. B. ”chemische
Treibmittel” die durch Zersetzung Gase freisetzen, oder ”physikalische
Treibmittel”, d. h. expandierende Hohlkugeln. Beispiele
für die erstgenannten Treibmittel sind Azobisisobutyronitril,
Azodicarbonamid, Di-Nitrosopentamethylentetramin, 4,4'-Oxybis(benzolsulfonsäurehydrazid),
Diphenylsulfon-3,3'-disulfohydrazid, Benzol-1,3-disulfoydrazid,
p-Toluolsulfonylsemicarbazid. Besonders bevorzugt werden die expandierbaren Kunststoffmikrohohlkugeln
auf der Basis von Polyvinylidenchloridcopolymeren oder Acrylnitril/(Meth)acrylat-Copolymeren.
Diese sind z. B. unter den Namen ”Dualite” bzw. ”Expancel” von
den Firmen Pierce&Stevens
bzw. Casco Nobel im Handel erhältlich.
-
Zur
Gewichtsreduzierung können die Zusammensetzungen zusätzlich
zu den vorgenannten ”normalen” Füllstoffen
sog. Leichtfüllstoffe enthalten, die beispielsweise ausgewählt
werden können aus der Gruppe der Metallhohlkugeln wie z.
B. Stahlhohlkugeln, Glashohlkugeln, Flugasche (Fillite), Kunststoffhohlkugeln
auf der Basis von Phenolharzen, Epoxidharzen oder Polyestern, expandierte
Microhohlkugeln mit Wandmaterial aus (Meth)acrylsäureester-Copolymeren,
Polystyrol, Styrol(meth)acrylat-Copolymeren sowie insbesondere aus
Polyvinylidenchlorid sowie Copolymeren des Vinylidenchlorids mit
Acrylnitril und/oder (Meth)acrylsäureestern, keramische
Hohlkugeln oder organische Leichtfüllstoffe natürlichen
Ursprungs wie gemahlene Nussschalen, beispielsweise die Schalen
von Cashewnüssen, Kokosnüssen oder Erdnussschalen
sowie Korkmehl oder Kokspulver. Solche Leichtfüllstoffe
werden insbesondere bei der Verwendung als Strukturschaum eingesetzt.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen lassen sich
einerseits als einkomponentige Klebstoffe, Dichtstoffe oder Strukturschäume
formulieren, wobei diese sowohl als hochviskose warm applizierbare
Klebstoffe formuliert werden können als auch als thermisch
oder strahleninduziert härtbare Kleb- oder Dichtstoffe. Diese
können auch Schmelzklebstoffe darstellen. Weiterhin können
diese Kleb- oder Dichtstoffe als einkomponentige vorgelierbare Kleb-
oder Dichtstoffe formuliert werden. In diesem Fall enthalten die
Zusammensetzungen entweder feinteilige thermoplastische Pulver wie
z. B. Polymethacrylate, Polyvinylbutyral oder andere thermoplastische(Co)polymere
oder das Härtungssystem ist so abgestimmt, dass ein zweistufiger
Härtungsprozess stattfindet, wobei der Gelierungsschritt
nur eine teilweise Aushärtung des Kleb- oder Dichtstoffes
bewirkt und die Endaushärtung im Fahrzeugbau z. B. in einem
der Lackieröfen, vorzugsweise im KTL-Ofen, stattfindet.
-
Bei
der Verwendung als Strukturschaum sind die Zusammensetzungen entweder
pumpbar oder sie stellen bei Raumtemperatur feste, möglicherweise
auch plastisch oder elastisch verformbare Massen dar. In letzterer
Form können Sie auf einen Trägerteil, beispielsweise
einem Formteil aus Metall oder Kunststoff, insbesondere aus Polyamid,
aufgebracht sein. Das Aufschäumen und Aushärten
im Fahrzeugbau kann ebenfalls in einem der Lackieröfen,
vorzugsweise im KTL-Ofen, stattfinden.
-
Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann andererseits
in zwei Komponenten vorliegen, wobei eine Komponente A aus einem
oder mehreren Epoxiden besteht oder diese enthält und eine
zweite Komponente B aus einem oder mehreren Härtern für
Epoxide besteht oder diese enthält. Als Härter
in der Komponenten B können beispielsweise Polymere eingesetzt
werden, die gegenüber Epoxiden reaktive Gruppen aufweisen.
Dabei können die anorganischen Partikel mit organischer
Polymerhülle in der Komponente A, der Komponente B oder
in beiden Komponenten vorliegen. Bevorzugterweise sind anorganische
Partikel mit organischer Polymerhülle in der Komponente
A enthalten. Bei der Formulierung als zweikomponentige Zusammensetzung
werden die beiden Reaktionskomponenten erst kurz vor der Applikation
miteinander vermischt, wobei die Aushärtung dann bei Raumtemperatur
oder mäßig erhöhter Temperatur stattfindet.
Als zweite Reaktionskomponente B können beispielsweise
die für zweikomponentige Epoxy-Klebstoffe an sich bekannten Reaktionskomponenten
eingesetzt werden, beispielsweise Di- oder Polyamine, aminoterminierte
Polyalkylenglycole (z. B. Jeffamine, Amino-Poly-THF) oder Polyaminoamide.
Weitere Reaktivpartner können mercaptofunktionelle Prepolymere
sein wie z. B. die flüssigen Thiokol-Polymere. Grundsätzlich
können die Epoxyzusammensetzungen auch mit Carbonsäureanhydriden
als zweiter Reaktionskomponente in zweikomponentigen Zusammensetzungen
ausgehärtet werden.
-
Weiterhin
umfasst die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Zusammensetzung
gemäß vorstehender Beschreibung als Strukturklebstoff
oder Strukturschaum im Fahrzeug- oder Gerätebau. Bei der
Verwendung als Strukturklebstoff oder als Strukturschaum wird die
Zusammensetzung nach der Verbindung der Fügeteile bei einer
Temperatur im Bereich von 100 bis 150°C für eine
Zeitdauer im Bereich von 30 bis 120 Minuten thermisch gehärtet.
Insbesondere kann die Härtung für eine Zeitdauer
im Bereich von 50 bis 70 Minuten bei einer Temperatur im Bereich
von 110 bis 130°C durchgeführt werden.
-
Schließlich
umfasst die vorliegende Erfindung einen Gegenstand, der Komponenten
enthält, die mit einem erfindungsgemäßen
Kleb- oder Dichtstoff bzw. Strukturschaum nach dessen Aushärtung
verklebt, gedichtet, verstärkt oder versteift sind. Bei
den Komponenten kann es sich um Komponenten aus Metall, insbesondere
um Metallbleche handeln, die zu Hohlkörpern geformt und
gefügt sein können. Insbesondere kann der Gegenstand
ein Fahrzeug darstellen.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können
für die Verwendung als Kleb- oder Dichtstoffe beispielsweise
enthalten (in Gew.-%):
Epoxidharz 25–70, vorzugsweise
30–60,
Polymere mit gegenüber Epoxidgruppen
reaktiven Gruppen 0–40, vorzugsweise 10–30,
Härter
0–15, vorzugsweise 1–10
Beschleuniger 0–5,
vorzugsweise 0,1–3,
Kern-Schale-Nanopartikel 0,5 bis
40, vorzugsweise 1 bis 30,
Thixotropiermittel 0–15,
vorzugsweise 1–10,
Farb- und/oder Füllstoffe
0–5, vorzugsweise 0,1–2,
Reaktivverdünnner
0–30, vorzugsweise 1–20,
wobei zumindest
entweder Polymere mit gegenüber Epoxidgruppen reaktiven
Gruppen oder Härter vorhanden sein müssen.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können
für die Verwendung als Strukturschaum beispielsweise enthalten
(in Gew.-%):
Epoxidharz 2–70, vorzugsweise 15–60,
Polymere
mit gegenüber Epoxidgruppen reaktiven Gruppen 0–40,
vorzugsweise 10–30,
Härter 0–15,
vorzugsweise 1–10,
Beschleuniger 0–5, vorzugsweise
0,1–3,
Kern-Schale-Nanopartikel 0,5 bis 40, vorzugsweise
1 bis 30,
Farb- und/oder Füllstoffe (einschließlich
Fasern) 0–50, vorzugsweise 5–40,
Leichtfüllstoffe
0–30, vorzugsweise 1 bis 20,
Reaktiwerdünnner
0–15, vorzugsweise 0–10,
Treibmittel 0,5–20,
vorzugsweise 1–10,
wobei zumindest entweder Polymere
mit gegenüber Epoxidgruppen reaktiven Gruppen oder Härter
vorhanden sein müssen.
-
Die
vorliegende Erfindung kann beispielsweise in folgenden Klebstoffzusammensetzungen
realisiert werden (Angaben in Gew.-%). Als „Kern-Schale-Nanopertikel” wird
beispielhaft mit Methylacrylat umhüllte Kieselsäure
eingesetzt. Beispiel
1:
Epoxidharz
(EponR 828) | 55% |
Kautschuk-modifiziertes
Harz | 23% |
Härter
(DICY) | 6% |
Beschleuniger
(Fenuron) | 0,7% |
Kern-Schale-Nanopartikel | 10% |
Thixotrop
(Cab-O-SilR TS720) | 5% |
Ruß | 0,3% |
Beispiel
2:
Epoxidharz/Kern-Schale
Kautschuk Partikel (ZeonR F351) | 50% |
Kautschuk-modifiziertes
Harz | 30% |
Härter
(DICY) | 4% |
Beschleuniger
(Fenuron) | 0,7% |
Kern-Schale-Nanopartikel | 10% |
Thixotrop
(Cab-O-SilR TS720) | 5% |
Ruß | 0,3% |
Beispiel
3:
Epoxidharz/Kern-Schale
Kautschuk Partikel (ZeonR F351) | 50% |
Epoxidharz/Amin-terminierte
Polyether ( US 6,015,865 ) | 30% |
Härter
(DICY) | 4% |
Beschleuniger
(Fenuron) | 0,7% |
Kern-Schale-Nanopartikel | 10% |
Thixotrop
(Cab-O-SilR TS720) | 5% |
Ruß | 0,3% |
Beispiel
4:
Epoxidharz | 55% |
Epoxidharz/Amine
terminierte-Polyether ( US 6,015,865 ) | 23% |
Härter
(DICY) | 6% |
Beschleuniger
(Fenuron) | 0,7% |
Kern-Schale-Nanopartikel | 10% |
Thixotrop
(Cab-O-SilR TS720) | 5% |
Ruß | 0,3% |
Beispiel
5: Strukturschaum gemäß der vorliegenden Erfindung.
Zusammensetzung in Gew.-%
Epoxidharz | 40% |
Styrol-Butadien-Methacrylat-Blockpolymer | 20% |
Glasfaser | 5% |
Glashohlkugeln | 15% |
Kern-Schale-Nanopartikel | 10% |
Calciumcarbonat | 4,9% |
Expandierbare
Kunststoff-Mikrohohlkugeln | 2,3% |
Epoxidharz-Aminaddukt | 0,6% |
Dicyandiamid | 2,1% |
Ruß | 0,1% |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5290857
A [0003, 0029]
- - DE 102006042796 A1 [0005]
- - EP 1715003 A1 [0006]
- - WO 2004/1111136 A1 [0007]
- - EP 1469020 A1 [0008, 0018]
- - WO 2006/053640 [0009, 0019, 0019]
- - WO 2004/111136 A1 [0018]
- - EP 337144 A [0019]
- - WO 2007/025007 [0020]
- - US 5686509 A [0029]
- - US 6015865 [0043, 0043]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Toughening
mechanisms of nanoparticle-modified epoxy polymers” von
B. B. Johnsen, A. J. Kinloch, R. D. Mohammed, A. C. Taylor und S.
Sprenger in Polymer 48 (2007), Seiten 530 bis 541 [0004]
- - G. Carrot, S. Diamanti, M. Manuszak, B. Charleux, J.-P. Vairon: „Atom
Transfer Radical Polymerization of n-Butyl Acrylate from Silica
Nanoparticles”, J. Polym. Sci., Part A: Polymer Chemistry,
Vol. 39, 4294–4301 (2001) [0018]