-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Rotationsbremse mit einer Schwenkbuchse
und einer Schwenkachse für
ein Schwenkteil.
-
Insbesondere
im Kraftfahrzeug-Bereich gibt es viele Schwenkteile als Einbau-
oder Anbauteile, die durch Zug- oder Druckfedern betätigt werden, beispielsweise
Staufachdeckel, Ascher, Haltegriffe, Becherhalter und dergleichen.
Nach einer Entriegelung oder Betätigung
werden diese Teile durch die Federkraft geöffnet oder in ihre Ruheposition
bewegt, wobei die Schwenkbewegung durch die Feder ruckartig erfolgt.
Diese sprunghafte Bewegung wird durch Anschlagpuffer abrupt abgebremst,
wodurch erhebliche, zum Teil störende
Geräusche
entstehen und auch Beschädigungen
auftreten können.
-
Um
solche ruckartigen, durch Federkraft bewirkten Bewegungen gleichmäßig und
kontrolliert durchzuführen,
werden Brems- oder Dämpfungselemente
eingesetzt.
-
Eine
Rotationsbremse zur Dämpfung
einer Schwenk- oder
Drehbewegung weist beispielsweise eine Buchse auf, in der eine Achse
drehbar gelagert ist. Der Achsdurchmesser ist dabei so bemessen, dass
der Außenumfang
der Achse die Buchsen-Innenwand zumindest teilweise reibend berührt. Bei
einer Drehbewegung der Achse in der Buchse wirkt die Reibung bremsend
auf die Drehbewegung.
-
Nachteilig
ist dabei, dass dadurch Abrieb entstehen kann und ein erhöhter Verschleiß auftritt. Außerdem besteht
die Gefahr, dass sich die Achse in der Buchse festsetzt und dadurch
die Funktion des gebremsten Teils ausfällt.
-
Es
sind auch Rotationsbremsen bekannt, bei denen ein flüssiges Medium
als Bremse wirkt, indem entweder das Medium durch wenigstens eine
kleine Öffnung
gepresst wird oder eine Art Paddel oder ein Kolben in dem Medium
bewegt wird. Solche Bremsen sind zwar nahezu verschleißfrei, erfordern
aber einen hohen konstruktiven Aufwand zum Abdichten der beweglichen
Teile, um ein Austreten des flüssigen
Mediums, insbesondere bei schwankenden Temperaturen, zu verhindern.
Diese Bremsen sind daher aufwändig
und teuer in der Herstellung und haben auch einen erhöhten Platzbedarf.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Rotationsbremse zu schaffen, die
einerseits kompakte Abmessungen und dennoch eine große Bremswirkung
aufweist und dabei dauerhaft und wartungsfrei funktionsfähig bleibt.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass auf der Schwenkachse wenigstens ein Reibring drehfest angeordnet
ist, der die Innenwand der Schwenkbuchse reibend berührt und dass
der Reibring schräg
zu einer Durchmesserebene und schräg zur Längsachse der Schwenkachse angeordnet
ist.
-
Durch
den schräg
angeordneten Reibring ist die wirksame Reibfläche gegenüber einem gleichen Reibring,
der in einer Durchmesserebene angeordnet ist, wesentlich größer. Um
die gleiche Reibwirkung zu erzielen, kann der Reibring also gegebenenfalls
dünner
sein, wodurch er auch kostengünstiger ist.
Durch Veränderung
des Winkels kann zudem die wirksame Reibfläche in einem weiten Bereich
variiert werden, ohne an dem Reibring selbst eine Änderung vornehmen
zu müssen.
Die Bremswirkung kann so einfach und kostengünstig an verschiedene Anwendungen
angepasst werden.
-
Um
eine möglichst
große
wirksame Reibfläche
zu erzielen, ist es zweckmäßig, wenn
der Reibring die Innenwand über
den gesamten Umfang unterbrechungsfrei berührt. Weiterhin vorteilhaft
ist es, wenn der Reibring im wesentlichen diagonal über die gesamte
Innenlänge
der Schwenkbuchse angeordnet ist. Dadurch wird der gesamte im Innenraum
zur Verfügung
stehende Raum als effektive Bremsfläche genutzt, wodurch die Bremswirkung
im Verhältnis
zur Größe der Rotationsbremse
optimal ist. Insbesondere auch um eine solche unterbrechungsfreie
Berührung
zu gewährleisten,
ist es vorteilhaft, wenn die Innenwand im wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist.
Die äußere Formgebung
der Schwenkbuchse spielt dabei keine Rolle, wobei aber auch hier
eine zylindrische Form vorteilhaft sein kann.
-
Insgesamt
ist es vorteilhaft, wenn der Reibring auf der Schwenkachse gegen
Verrutschen gesichert ist, so dass er nicht aus der schrägen Lage
auf der Schwenkachse rutschen kann. Insbesondere vorteilhaft ist
es daher, wenn der Reibring in einer Nut in der Schwenkachse eingesetzt
ist. Dadurch wird die Lage des Reibringes eindeutig festgelegt und
auch die Montage erleichtert. Zudem ist der Reibring dadurch automatisch
drehfest in Bezug auf die Drehbewegung der Schwenkachse, so dass
für die
Befestigung des Reibrings auf der Schwenkachse keine speziellen
Befestigungs-Mittel notwendig sind.
-
Der
Reibring besteht bevorzugt aus einem Material mit einem in Bezug
auf das Schwenkbuchsen-Material großen Reibungskoeffizienten,
damit eine spürbare
Bremswirkung erreicht wird. Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn
der Reibring aus elastischem Kunststoff besteht, da dadurch die
Montage auf der Schwenkachse, insbesondere das Einsetzen in eine
eventuell vorhandene Nut, erleichtert wird.
-
Der
Reibring hat vorzugsweise ein rundes Profil und kann beispielsweise
ein handelsüblicher O-Ring
oder Dichtring aus Gummi sein, wodurch die Rotationsbremse insbesondere
einfach und kostengünstig
herstellbar ist.
-
Zweckmäßigerweise
hat die Schwenkbuchse und die Schwenkachse jeweils wenigstens eine Fixiervorrichtung,
die eine verdrehsichere Befestigung oder Aufnahme an einem zu bremsenden
Bauteil ermöglicht.
-
An
der Schwenkbuchse ist als Fixiervorrichtung vorzugsweise ein in
Längsrichtung
ausgerichteter Vorsprung, eine Haltenase oder ein Zapfen vorgesehen.
Die Fixiervorrichtung kann aber beispielsweise auch eine Nut oder
Vertiefung sein.
-
An
der Schwenkachse ist als Fixiervorrichtung, vorzugsweise auf einer
Stirnfläche,
ebenfalls ein Vorsprung, eine Haltenase oder ein Zapfen vorgesehen.
Alternativ kann aber auch hier beispielsweise eine Nut oder Vertiefung
vorgesehen sein.
-
Die
Schwenkbuchse kann aber auch eine eckige Form aufweisen, so dass
automatisch eine verdrehsichere Befestigung in einer eckigen Aufnahme
erfolgt.
-
Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
den Zeichnungen.
-
Eine
bevorzugte Ausführung
der Erfindung und ein Anwendungsbeispiel sind nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher
erläu tert.
-
Es
zeigen:
-
1 bis 6 verschiedene
Ansichten einer erfindungsgemäßen Rotationsbremse,
-
7 einen
Dachhaltegriff für
den Innenraum eines Kraftfahrzeugs mit einer eingebauten erfindungsgemäßen Rotationsbremse,
-
8 eine
Detailansicht der Befestigung der Rotationsbremse,
-
9 einen
Querschnitt durch den Dachhaltegriff der 7 mit einer
strichpunktiert angedeuteten zweiten Stellung des Dachhaltegriffs
und
-
10 ein
Längsschnitt
durch den Dachhaltegriff.
-
In
den 1 bis 6 ist eine im Ganzen mit 1 bezeichnete
Rotationsbremse gemäß der Erfindung
gezeigt. Die Rotationsbremse 1 weist im wesentlichen eine
Schwenkbuchse 2 und eine relativ dazu drehbar gelagerte
Schwenkachse 3 sowie ein noch näher zu beschreibendes, zwischen
diesen wirkendes Bremselement auf.
-
Die
Lagerung der Schwenkachse 3 innerhalb der Schwenkbuchse 2 erfolgt
dabei durch jeweils ein an den axialen Enden angeordnetes Gleitlager 4.
Wie insbesondere in 5 erkennbar, weist eines der beiden
Gleitlager 4 in der Schwenkbuchse 2 am Umfang
eine runde Nut 5 und die Schwenkachse 3 einen genau
komplementär
geformten Vorsprung 6 auf, wodurch die Schwenkachse 3 innerhalb
der Schwenkbuchse 2 in axialer Richtung gegen herausfallen
gesichert ist.
-
Entlang
der Längsachse 7 ist
in der Schwenkachse 3 eine zentrale durchgehende Öffnung oder
Durchgangsbohrung 8 zu deren Befestigung angeordnet.
-
An
einer Stirnfläche 9 der
Schwenkachse 3 ist zudem eine Haltenase 10 als
Fixiervorrichtung angeordnet.
-
Parallel
zur Längsachse 7 ist
an der Schwenkbuchse 2 ein rechteckiger Vorsprung 11 zur Fixierung
der Schwenkbuchse 2 angeordnet.
-
Die
Schwenkachse 3 weist gemäß 4 und 5 in
Verbindung mit 3 eine diagonal über die
Innenlänge
verlaufende Nut 12 auf, in die als Bremselement ein Reibring 13 eingesetzt
ist. Die Nut 12 verläuft
innerhalb einer ebenfalls diagonal angeordneten Materialverdickung 14 der
Schwenkachse 3. Durch die diagonale Anordnung der Nut 12 ist
der Reibring 13 schräg
zu einer Durchmesserebene und schräg zur Längsachse 7 der Schwenkachse 3 angeordnet,
wodurch eine größere Reibfläche entsteht. Der
Reibring 13 ist aus Gummi, Kunstgummi oder einem anderen
elastischen Material und weist ein kreisförmiges Querschnittsprofil auf.
Der Reibring 13 liegt reibend an der Innenwand der Schwenkbuchse 2 an.
-
Bei
einer Drehbewegung der Schwenkachse 3 innerhalb der Schwenkbuchse 2 wird
der schräg angeordnete
Reibring 13 in der Nut 12 drehfest gehalten und
mitgenommen. Dadurch wird der Reibring 13 an der Innenwand
der Schwenkbuchse 2 reibend entlang bewegt. Durch die Reibung
des Reibringes 13 an der Innenwand der Schwenkbuchse 2 wird
die Drehbewegung gebremst.
-
Mit
Bezug auf die 7 bis 10 ist
die Anwendung einer erfindungsgemäßen Rotationsbremse 1 am
Beispiel eines Dachhaltegriffs 15 eines Kraftfahrzeugs
erläutert.
Der Haltegriff 15 und die Aufnahme 16 für den Dachhimmel,
an dem der Griff 15 befestigt ist, sind der Übersicht
halber nur teilweise dargestellt. An dem Haltegriff 15 ist
zudem eine Rückstellfeder
(nicht gezeigt) angeordnet, die den Haltegriff 15 aus einer
geöffneten
Position (in 9 strich-punktiert gezeichnet)
selbsttätig
in die Ruheposition (9) zurückführt.
-
Zur
Befestigung des Griffes 15 sind zwei voneinander beabstandete
Lagerbockschenkel 19 vorgesehen, in denen eine Achse 20 gehalten
ist. Der Griff 15 ist auf der Achse 20 außerhalb
der Lagerböcke 19 drehbar
gehalten.
-
Die
Schwenkachse 3 der Rotationsbremse 1 ist mit ihrer
Durchgangsbohrung 8 zwischen den beiden Lagerbockschenkeln 19 auf
die Achse 20 aufgesetzt. An einem der Lagerbockschenkel 19 ist
eine Nut 17 angeordnet (8), in die
der stirnseitige Vorsprung 10 der Schwenkachse 3 eingreift.
Dadurch wird die Schwenkachse 3 drehfest mit der Achse 20 verbunden.
-
In
dem Haltegriff 15 ist ebenfalls eine Nut 18 angeordnet,
in die der Schwenkbuchsen-Vorsprung 11 eingreift, so dass
die Schwenkbuchse 2 drehfest mit dem Haltegriff 15 verbunden
ist. Wird nun der Haltegriff 15 verschwenkt, dreht sich
die Schwenkbuchse 2 um die feststehende Schwenkachse 3 und
der dazwischen angeordnete Reibring 13 bewirkt ein Bremsen
der Bewegung, insbesondere bei der federbeaufschlagten Rückstellung
des Handgriffes 15 in die Ruheposition.
-
Die
erfindungsgemäße Rotationsbremse
ist nicht auf das gezeigte Beispiel des Dachhaltegriffs oder auf
den Kraftfahrzeug-Bereich beschränkt.
Vielmehr ist die Rotationsbremse prinzipiell überall einsetzbar, wo eine
Drehbewegung kontrolliert gebremst werden soll. Beispielsweise könnte die
Rotationsbremse auch in Möbeln
oder anderen Einrichtungsgegenständen
eingesetzt werden.
-
Die
Rotationsbremse für
ein Schwenkteil, insbesondere im Kraftfahrzeugbau oder in Fahrzeuginnenräumen, mit
einer Schwenkbuchse 2 und einer Schwenkachse 3 für ein Schwenkteil
ist dadurch gekennzeichnet, dass auf der Schwenkachse 3 wenigstens
ein Reibring 13 angeordnet ist, der die Innenwand der Schwenkbuchse 2 reibend
berührt
und dass der Reibring 13 schräg zu einer Durchmesserebene
und schräg
zur Längsachse 7 der
Schwenkachse 3 angeordnet ist.