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Die
vorliegende Erfindung beschreibt funktionalisierte Diole der Diamantoide,
bei denen eine der beiden Hydroxygruppen durch eine Schutzgruppe
maskiert ist, sowie Verfahren zur Herstellung dieser funktionalisierten
Diole. Bei der Schutzgruppe handelt es sich um eine Gruppe -CHR1R2, wobei R1 für eine Alkylgruppe und R2 für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe
steht. Die Schutzgruppe enthält mindestens ein Halogenatom, bevorzugt
Fluor. Die monoveretherten Diole ermöglichen die gezielte
Herstellung von Derivaten der Diamantoide, beispielsweise der korrespondierenden
Aminoalkohole und Aminocarbonsäuren.
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Beschreibung und Einleitung
des allgemeinen Gebietes der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft funktionalisierte Diamantoide. Dabei
handelt es sich um monoveretherte Diole der Diamantoide, die optional
neben der Ether- und der Hydroxygruppe noch weitere kovalent gebundene
funktionelle Gruppen aufweisen können.
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Stand der Technik
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Diamantoide
sind käfigartige substituierte und unsubstituierte Verbindungen
der Adamantanreihe. Die Adamantanreihe umfasst Adamantan, Diamantan,
Triamantan, Tetramantan, Pentamantan, Hexamantan, Heptamantan, Octamantan,
Nonamantan, Decamantan, Undecamantan und ähnliche Verbindungen
sowie sämtliche Isomeren und Stereoisomeren.
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Diese
Verbindungen besitzen eine damantoide Topologie, d. h. die Anordung
ihrer Kohlenstoffatome lässt sich mit einem Fragment eines
FCC-Diamantgitters zur Deckung bringen.
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Der
Stand der Technik unterscheidet niedere und höhere Diamantoide.
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Dabei
werden unter „niederen Diamantoiden” Adamantan,
Diamantan und Triamantan und alle substituierten oder unsubstituierten
Derivate dieser Verbindungen verstanden. Diese niederen Diamantoide
treten weder in verschiedenen isomeren Formen auf, noch sind sie
chiral. Dies unterscheidet sie von höheren Diamantoiden.
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Der
Begriff „höhere Diamantoide” bezieht
sich auf alle substituierten und unsubstuierten Tetramantane, Pentamantane,
Hexamantane, Heptamantane, Octamantane, Nonamantane, Decamantane,
Undecamantane usw. sowie deren Isomere und Stereoisomere.
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Adamantan
ist das kleinste Mitglied der Diamantoid-Reihe und besteht aus einer
einzigen Käfigstruktur des Diamantkristallgitters. Diamantan
besteht aus zwei Adamantan-Untereinheiten, die über die
Vorderseiten miteinander kondensiert sind, Triamantan aus drei,
Tetramantan aus vier usw. Während es jeweils nur eine isomere
Form von Adamantan, Diamantan und Triamantan gibt, existieren bereits
vier Isomere des Tetramantans, von denen zwei ein Enantiomerenpaar
bilden, d. h. vier verschiedene mögliche Anordnungen der
Adamantan-Untereinheiten. Die Anzahl der möglichen Isomere
steigt nichtlinear mit jedem höheren Mitglied der Diamantoidreihe
an.
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Ab
fünf Adamantan-Untereinheiten, d. h. ab Pentamantan, existieren
bei einer gegebenen Anzahl von Adamantan-Untereinheiten Strukturen
mit unterschiedlichen Summenformeln. Diese unterschiedlichen Summenformeln
ergeben sich durch besondere Anordnungen der Adamantan-Untereinheiten.
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Bei
den vier unterschiedlichen Strukturen des Tetramantans handelt es
sich um Iso-Tetramantane [1(2)3], Anti-Tetramantane [121] und die
beiden enantiomeren Skew-Tetramantane [123]. Alle vier Tetramantane
besitzen die Summenformel C22H28 (Molekulargewicht
292).
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Die
Benennung dieser Diamantoide erfolgt dabei gemäß einer
Konvention, die von Balaban et al. in „Systematic
Classification and Nomenclature of Diamond Hydrocarbons-I",
Tetrahedron, 1978, 34, 3599–3609 eingeführt
wurde.
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Es
gibt zehn verschiedene Pentamantane, von denen neun die Summenformel
C26H32 besitzen
(Molekulargewicht 344). Unter diesen neun Pentamantanen gibt es
drei Enantiomerenpaare, die im Allgemeinen mit [12(1)3)], [1234]
und [1213] dargestellt werden, wobei die übrigen drei Pentamantane
mit [12(3)4], [1212] und [1(2,3)4] bezeichnet werden. Des Weiteren
gibt es ein Pentamantan [1231] mit der Summenformel C25H30 (Molekulargewicht 330).
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Hexamantane
können in neununddreißig möglichen Strukturen
vorliegen, wovon achtundzwanzig die Summenformel C30H36 besitzen (Molekulargewicht 396). Zehn
Hexamantane besitzen die Summenformel C29H34 (Molekulargewicht 382), und das verbleibende
Hexamantan [13212] hat die Summenformel C26H30 (Molekulargewicht 342).
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Es
wird postuliert, dass Heptamantane in 160 möglichen Strukturen
vorliegen können, von denen 85 die Summenformel C34H40 aufweisen (Molekulargewicht
448) und davon sieben achiral sind. Von den verbleibenden Heptamantanen
haben 67 die Summenformal C33H38 (Molekulargewicht
434), sechs haben die Summenformel C32H36 (Molekulargewicht 420), und die verbleibenden
zwei besitzen die Summenformel C30H34 (Molekulargewicht 394).
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Octamantane
weisen acht Adamantan-Untereinheiten auf und kommen in Strukturen
mit fünf verschiedenen Molekulargewichten vor. Unter den
Octamantanen haben 18 die Summenformel C43H38 (Molekulargewicht 446). Octamantane kommen
außerdem mit den Summenformeln C38H44 (Molekulargewicht 500), C37H42 (Molekulargewicht 486), C36H40 (Molekulargewicht 472) und C33H36 (Molekulargewicht 432) vor.
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Bei
den Nonamantanen gibt es sechs Familien mit unterschiedlichen Molekulargewichten
und den folgenden Strukturformeln: C42H48 (Molekulargewicht 552), C41H46 (Molekulargewicht 538), C40H44 (Molekulargewicht 498), C37H40 (Molekulargewicht 484) und C34H36 (Molekulargewicht 444).
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Bei
den Decamantanen gibt es sieben Familien mit unterschiedlichen Molekulargewichten.
Unter den Decamantanen gibt es eine einzige Verbindung mit der Summenformel
C35H36 (Molekulargewicht
456) die im Vergleich zu den anderen Decamantanen strukturell kompakt
ist. Die anderen Familien des Decamantans besitzen die folgenden
Summenformeln: C46H52 (Molekulargewicht
604), C45H50 (Molekulargewicht
590), C44H48 (Molekulargewicht
576), C42H46 (Molekulargewicht
550), C41H44 (Molekulargewicht
536) und C38H40 (Molekulargewicht
496).
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Bei
den Undecamantanen gibt es Familien mit acht unterschiedlichen Molekulargewichten.
Unter den Undecamantanen gibt es zwei Verbindungen mit der Summenformal
C39H40 (Molekulargewicht
508), die im Vergleich zu den anderen Undecamantanen strukturell
kompakt sind. Die anderen Undecamantan-Familien besitzen die folgenden
Summenformeln: C41H42 (Molekulargewicht
534), C42H44 (Molekulargewicht
548), C45H48 (Molekulargewicht
588), C46H50 (Molekulargewicht
602), C48H52 (Molekulargewicht
628), C49H54 (Molekulargewicht
642) und C50H56 (Molekulargewicht
656).
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In
der Natur kommen Diamantoide in Erdöl, Ergas und anderen
Materialien vor, die reich an Kohlenwasserstoffverbindungen sind.
Unter den natürlich vorkommenden Diamantoide befinden sich
auch alkylsubstituierte Verbindungen.
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Diamantoide
sind als Ausgangsstoffe für die Mikroelektronik, die Pharmazie,
die Nanotechnologie und die Materialwissenschaften von Interesse.
Potenzielle Anwendungen der Diamantoide und ihrer Derivate sind beispielsweise
die Herstellung temperaturstabiler Kunststoffe, Beschichtungen mit
maßgeschneiderten Leitfähigkeiten für
LEDs und Transistoren, die Nanoelektronik sowie die Verwendung in
Pharmazeutika gegen virale und neurodegenerative Erkrankungen.
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Von
besonderem Interesse sind hierbei Diamantane mit Hydroxy-, Carbonyl-,
Carboxyl-, Amino- und/oder Aminocarbonylgruppen, da sie wichtige
Zwischenprodukte für die Herstellung oligomerer und polymerer
Diamantane sind. Außerdem lassen sich die genannten funktionellen
Gruppen durch andere funktionelle Gruppen substituieren, so dass
auf diese Weise substituierte Diamantane wichtige Ausgangsstoffe
für die Herstellung weiterer substituierter Diamantane
darstellen.
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Dem
Fachmann ist bekannt, dass es im Gerüst der Diamantoide
verschiedene Kohlenstoffatome gibt: sekundäre (2° oder
C-2), tertiäre (3° oder C-3) und quaternäre
(4° oder C-4) Kohlenstoffatome, wobei quaternäre
Kohlenstoffatome ab Triamantan vorkommen. Quartäre Kohlenstoffatome
können keine Substitutionsreaktionen eingehen. Chemische
Reaktionen können nur an sekundären und tertiären
Kohlenstoffatomen der Diamantoide erfolgen. Es sei darauf hingewiesen,
dass einige der tertiären bzw. sekundären Kohlenstoffatome äquivalent
sind. Derivate, die an diesen äquivalenten sekundären
oder tertiären Kohlenstoffatomen substituiert sind, sind
identisch.
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Es
gibt drei Reaktionsmechanismen für die Derivatisierung
der Diamantoide: Nukleophile (S
N1-Typ) und
elektrophile (S
E2-Typ) Substitutionsreaktionen
und freie radikalische Reaktionen. Diese sind beispielsweise in
der
EP 1 453 777 B1 beschrieben.
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Es
existieren bereits einige Arbeiten zur Einführung unterschiedlicher
funktioneller Gruppen in Diamantoide, beispielweise:
- 1. L. Vodicka, J Janku, J Burkhard: „Synthesis
of diamantanecarboxylic acids with the carboxy groups bonded at
tertiary carbon atoms". Collect Czech Chem Commun 1983,
48, 1162–1172
- 2. L Vodicka, J Burkhard, J Janku: "Preparation
of diamantanecarboxylix acids with carboxyl groups on one secondary
and one tertiary carbon atom". Collect Czech Chem Commun
1986, 51, 867–871
- 3. J Burkard, J Janku, P Zachar, L Vodicka: "Hydroxydiamantanecarboxylic
and diamantanecarboxylic acids". Sb Vys Sk Chem Techn 1989,
D57, 5–16
- 4. J Burkard, J Janku, L Vodicka: "Diamantanecarboxylic
acids with carboxyls on tertiary carbon atoms of the diamantane
skeleton" Sb Vys Sk Chem Techn 1983, D47, 73–99
- 5. J Janku, J Burkard, L Vodicka: "Preparation
and isomerization of hydroxydiamantane carboxylic acids".
Sb Vys Sk Chem Techn 1984, D49, 25–38
- 6. L Vodicka, SD Isaev, J Burkhard, J Janku: "Synthesis
and reactions of hydroxydiamantanones". Collect Chem Czech
Commun 1984, 49, 1900–1906
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Bei
den hier beschriebenen Methoden entstehen Produktgemische.
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In M
Padmanaban, S Chakrapani, G Lin, T Kudo, D Parthasarathy, C Anyadiegwu,
C Antonio, R Dammel, S Liu, F Lam, T Maehara, F Iwasaki, M Yamaguchi: "Novel
Diamantane Polymer Platform for Resist Applications", J
Photopol Sci Technol 2007, 20, 719–728 wird die
Herstellung von Methacrylsäurederivaten des Diamantans
beschrieben. Die Synthese von 3-Alkyl-3-diamantyl-methacrylaten
erfolgt, indem zunächst Diamantan mit konzentrierter Schwefelsäure
zum 3-Diamantanon umgesetzt wird. Anschließend wird 3-Diamantanon
mit einer Alkylgrignardverbindung und danach mit Methacryloylchlorid
umgesetzt. Bei dieser Reaktionsfolge ist es nicht möglich,
Substituenten an unterschiedlichen Kohlenstoffatomen des Diamantangerüstes
einzuführen, und die Ausbeute des jeweiligen Methacrylsäurederivats
beträgt nur 40%. Des Weiteren beschreibt diese Arbeit die
Herstellung von 9-Hydroxy-4-diamantyl-methacrylat. Hierzu wird Diamantan
mit Chloroschwefel säure und Schwefelsäure zum
4,9-Diamantandiol umgesetzt. Anschließend reagieren äquimolare
Mengen von Diol und Methacryloylchlorid zum 9-Hydroxy-4-diamantyl-methacrylat.
Die Ausbeute beträgt jedoch nur 5%.
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Die
WO 00/342141 A1 beschreibt
Aminohydroxyadamantan-Derivate und ihre Verwendung als Dipeptidylpeptidase-IV-Inhibitoren,
beispielsweise zur Behandlung der Diabetes. Die vorgestellten Methoden
zur Herstellung dieser Adamantanderivate gestatten es jedoch nicht,
im Falle von zwei identischen funktionellen Gruppen nur eine von
ihnen in eine andere funktionelle Gruppe zu überführen.
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Die
WO 2007/069656 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einer polymerisierbaren Hydroxydiamantylesterverbindung.
Dabei wird ein 4,9-Diamantandiol durch Dihalogenierung und anschließende
Hydrolyse mit Wasser hergestellt. Anschließend wird das
4,9-Diamantandiol mit einem Gemisch einer ungesättigten
Carbonsäure und eines Anhydrids einer ungesättigten
Carbonsäure in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors
und eines sauren Katalysators verestert
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In
der
WO 2006/010362
A1 sowie in
L Wanka, C Cabrele, M Vanejews, PR
Schreiner: "γ-Aminoadamantanecarboxylic acids
through direct C-H bond amidations". Eur J Org Chem 2007,
1474–1490, sind Aminoadamantancarbonsäuren
beschrieben. Diese Verbindungen werden durch direkte Amidierung
mit Hilfe einer Ritter-Reaktion in Nitriersäure hergestellt.
Eine vorherige Halogenierung des Adamantans ist nicht notwendig.
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Die
Ritter-Reaktion ist dem Fachmann bekannt. Sie ermöglicht
die Umsetzung von Alkenen, sekundären oder tertiären
Alkoholen mit Nitrilen zu Amiden. Werden Halogennitrile eingesetzt,
so wird eine Halogenalkanoylgruppe eingeführt, die anschließend
durch Reaktion mit Thioharnstoff wieder abgespalten wird. Auf diese
Weise lassen sich beispielsweise tertiäre Alkohole in die
korrespondierenden tertiären Aminoverbindungen überführen,
siehe hierzu A Jirgensons, V Kauss, I Kalvinsh, MR Gold: „A
Practical Synthesis of tert-Alkylamines via the Ritter Reaction
with Chloroacetonitrile". Synthesis 2000, 12, 1709–1712.
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Die
US 2002/0177743 A1 beschreibt
Derivate höherer Diamantoide, die eine oder zwei polymerisierbare
funktionelle Gruppen aufweisen, sowie Zwischenprodukte die für
die Synthese der polymerisierbaren höheren Diamantoide
von Nutzen sind. Sowohl unter den Zwischenprodukten als auch unter
den polymerisierbaren höheren Diamantoiden befinden sich
beispielsweise Derivate mit Hydroxy-, Amino- und Carbonylfunktionen.
Es werden auch Herstellungsverfahren für substituierte
höhere Diamantoide vorgeschlagen. Allerdings werden bei
allen in der
US
2002/0177743 A1 vorgeschlagenen Verfahren Eduktgemische
eingesetzt, so dass Produktgemische entstehen. Die in dieser Schrift
vorgeschlagenen Verfahren würden auch bei Verwendung reiner
Edukte Produktgemische liefern, und es ist nicht möglich,
bestimmte funktionelle Gruppen regio- und/oder stereoselektiv einzuführen.
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Auch
in der
EP 1 453 777
B1 werden ähnliche funktionalisierte höhere
Diamantoide wie in der
US 2002/0177743
A1 beschrieben. Die
EP 1 453 777 B1 führt aus, dass
Diamantoide in nucleophilen Substitutionen nach S
N1
reagieren, wobei stabile Diamantoid-Carbokationen entstehen. Solche
stabilen Diamantoid-Carbokationen können beispielsweise
aus hydroxylierten Diamantoiden erzeugt werden.
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In
der
DE 10 2005
058 357 A1 sowie in
NA Fokina, BA Tkachenko, A
Merz, M Serafin, JEP Dahl, RMK Carlson, AA Fokin, PR Schreiner: "Hydroxy
derivatives of diamantane, triamantane, and [121] tetramantane: selective
preparation of bisapical derivatives." Eur J Org Chem 2007,
4738–4745 wird beschrieben, wie Diamantoide zu
den korrespondierenden nitroxylierten Derivaten reagieren. Die Nitroxygruppen
können anschließend in Hydroxygruppen überführt
werden.
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Dem
Fachmann ist bekannt, dass die Einführung von Hydroxygruppen
vorteilhaft ist, weil sich die Hydroxygruppe in eine Vielzahl weiterer
funktioneller Gruppen überführen lässt,
beispielsweise in Amino- und Carbonylgruppen.
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Allerdings
offenbart keine einzige der hier genannten Veröffentlichungen
ein Verfahren, mit dem es möglich wäre, gezielt
nur eine einzige von mehreren Hydroxygruppen in eine andere funktionelle
Gruppe zu überführen und damit die Entstehung
von Produktgemischen zu verhindern oder zumindest die Anzahl der möglichen
verschiedenen Reaktionsprodukte von mehrfach hydroxylierten Diamantoiden
zu reduzieren.
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Bei
vielen Anwendungen, beispielsweise in Mikroelektronik, Materialwissenschaften
und Pharmazie, ist es wünschenswert oder sogar zwingend
erforderlich, dass es sich um Reinsubstanzen und nicht um Substanzgemische
handelt und dass die Substanzen halogenfrei sind. Die Trennung von
Substanzgemischen ist jedoch häufig sehr aufwändig
und teuer. Des Weiteren erfordern viele bisher bekannte Verfahren
zur Herstellung substituierter Diamantoide die Halogenierung des
Diamantoidgerüstes. Bei der Halogenierung handelt es sich
meist um eine Bromierung. Daher sind Herstellungsverfahren wünschenswert,
bei denen eine möglichst geringe Zahl verschiedener Produkte
entsteht und die möglichst ohne Bromierung (bzw. allgemein
ohne Halogenierung) auskommen. Bevorzugt sind solche Verfahren,
bei denen nur eine einzige Substanz als Hauptprodukt entsteht.
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Die
vorliegende Erfindung liefert dagegen erstmalig Derivate von Diamantoiden,
welche zwei Hydroxygruppen aufweisen, von denen eine durch eine
Schutzgruppe maskiert ist. Die erfindungsgemäßen
Derivate der Diamantoide gestatten daher die selektive Überführung
einer Hydroxygruppe in eine andere funktionelle Gruppe, wobei die
zweite, maskierte Hydroxygruppe anschließend wieder freigesetzt
und danach optional ebenfalls in eine andere funktionelle Gruppe überführt
werden kann.
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Aufgabe
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, funktionalisierte Diole der Diamantoide,
bei denen eine der beiden Hydroxygruppen durch eine Schutzgruppe
maskiert ist, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung bereitzustellen.
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Lösung der Aufgabe
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Diese
Aufgabe der Bereitstellung von funktionalisierte Diolen der Diamantoide,
bei denen eine der beiden Hydroxygruppen durch eine Schutzgruppe
maskiert ist, wird erfindungsgemäß gelöst
durch Verbindungen gemäß Formel (I)
worin
- – D
für ein Diamantoid steht,
- – R1 für eine lineare
oder verzweigte Alkylgruppe -CnHpXq steht,
• worin
n eine natürliche Zahl von 1 bis 25 ist,
• p
eine ganze Zahl zwischen 0 und 50 und q eine natürliche
Zahl zwischen 1 und 51 ist,
• und die Summe von q
und p (2n + 1) ergibt,
- – R2 für Wasserstoff
oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe -CmHrXs steht,
• worin
m eine natürliche Zahl von 1 bis 25 ist,
• r
und s ganze Zahlen zwischen 0 und 51 sind,
• und die
Summe von r und s (2m + 1) ergibt,
- – X für ein Halogen, ausgewählt aus
Fluor, Chlor oder Brom steht,
- – R3, R4,
R5 und R6 unabhängig
voneinander darstellen: Wasserstoff,
eine lineare oder verzweigte
Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
eine cyclische
Alkylgruppe mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen,
eine Arylgruppe
mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen,
eine Heteroarylgruppe mit 5
bis 18 Ringatomen, von denen 1 oder 2 Atome Heteroatome sind, ausgewählt aus
Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, und die restlichen Ringatome Kohlenstoffatome
sind.
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Überraschend
wurde gefunden, dass sich Gruppen gemäß Formel
(II)
als Schutzgruppen für
die Maskierung von Hydroxygruppen eignen. Dabei sind R
1 und
R
2 wie oben beschrieben definiert.
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Die
erfindungsgemäßen funktionalisierten Diole der
Diamantoide sind nachfolgend erläutert, wobei die Erfindung
alle nachfolgend aufgeführten bevorzugten Ausführungsformen
einzeln und in Kombination miteinander umfasst.
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In
den erfindungsgemäßen funktionalisierten Diolen
der Diamantoide ist eine der beiden Hydroxygruppen durch eine Schutzgruppe
gemäß Formel (II) maskiert, und zwar in Form eines
Ethers. Erfindungsgemäße funktionalisierte Diole
von Diamantoiden gemäß Formel (I) werden daher
nachfolgend auch als „Diamantoid-Monother” oder
kurz als „Monoether” bezeichnet.
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Der
Begriff „Diamantoid” bezieht sich auf die eingangs
beschriebenen substituierten und unsubstituierten käfigartigen
Verbindungen der Adamantanreihe. Er umfasst also beispielsweise,
aber nicht erschöpfend substituiertes und unsubstituiertes
Adamantan, Diamantan, Triamantan, Tetramantan, Pentamantan, Hexamantan,
Heptamantan, Octamantan, Nonamantan, Decamantan, Undecamantan usw.
Substituierte Diamantoide tragen Substituenten R3,
R4, R5 und R6 gemäß Formel (I).
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„Diamantoid” bzw. „Diamantoide” umfasst
des Weiteren homologe, analoge und isomere Verbindungen.
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Unter „homologen” Diamantoiden
wird dabei eine Reihe von Verbindungen verstanden, die sich über eine
allgemeine Summenformel darstellen lassen und bei der eine Verbindung
dieser Reihe aus dem vorherigen Stoff durch „Hinzufügen” eines
weiteren „Kettengliedes” gebildet wird. Im Falle
homologer Diamantoide ist das Kettenglied formal eine C4H4-Einheit: So erhält man formal
aus Adamantan durch Hinzufügen einer C4H4-Einheit Diamantan, daraus durch Hinzufügen
einer C4H4-Einheit
Triamantan usw.
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„Analoge” Diamantoide
sind dagegen Verbindungen mit gleicher Anzahl von Adamantan-Untereinheiten,
aber unterschiedlicher Summenformel und unterschiedlichen Molekulargewichten.
Analoge gibt es, wie dies eingangs dargestellt wurde, bei Diamantoiden,
die mindestens fünf Adamantan-Untereinheiten enthalten, also
ab Pentamantan.
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„Isomere” Diamantoide
im Sinne der vorliegenden Erfindung weisen dieselbe Summenformel,
aber eine unterschiedliche Anordnung der Adamantan-Untereinheiten
und/oder der Substituenten R3, R4, R5 und R6 auf.
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Unter „niederen
Diamantoiden” werden alle substituierten und/oder unsubstituierten
Adamantane, Diamantane und Triamantane und deren Derivate und isomere
verstanden.
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Substituierte
und/oder unsubstituierte Tetramantane, Pentamantane, Hexamantane,
Heptamantane, Octamantane, Nonamantane, Decamantane, Undecamantane
(elf Adamantan-Untereinheiten) und alle weiteren Diamantoide mit
mehr als elf Adamantan-Untereinheiten sowie deren Derivate, Analoge
und isomere werden als „höhere Diamantoide” bezeichnet.
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Wie
eingangs beschrieben, gibt es jeweils nur eine isomere Form von
unsubstituiertem Adamantan, Diamantan und Triamantan, aber bereits
vier isomere des unsubstituierten Tetramantans, von denen zwei ein Enantiomerenpaar
bilden, d. h. vier verschiedene mögliche Anordnungen der
Adamantan-Untereinheiten.
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Sind
die niederen Diamantoide Adamantan, Diamantan und Triamantan substituiert,
so treten auch sie in verschiedenen Isomeren auf, sofern es sich
bei mindestens einem der vier Substituenten R3,
R4, R5 und R6 gemäß obiger Definition
nicht um Wasserstoff handelt. Ab Tetramantan sind verschiedene Isomere
sowohl beim jeweiligen unsubstituierten als auch beim substituierten
Diamantoid möglich.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf alle niederen, höheren,
substituierten, unsubstituierten, homologen, analogen und/oder isomeren
Diamantoide gemäß den obigen Definitionen.
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Gemäß obiger
Definition sind an die erfindungsgemäßen funktionalisierten
Diole der Diamantoide Substituenten R3,
R4, R5 und R6 gebunden. Diese Substituenten stehen gemäß obiger
Definition unabhängig voneinander für Wasserstoff,
eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe, eine cyclische Alkylgruppe,
eine Aryl- oder eine Heteroarylgruppe.
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Handelt
es sich bei R3, R4,
R5 und/oder R6 um
eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe, so enthält jede dieser
Alkylgruppen unabhängig voneinander 1 bis 20 Kohlenstoffatome.
Bei diesen Alkylgruppen handelt es sich beispielsweise um Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, 1-Butyl, 2-Butyl, tert.-Butyl, 1-Pentyl,
2-Pentyl, 3-Pentyl, 3-Methylbutyl, 2,2-Dimethylpropyl, sowie alle
Isomere von Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl.
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Handelt
es sich bei R3, R4,
R5 und/oder R6 um
eine cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen, so wird
diese bevorzugt ausgewählt aus Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Cycloheptyl.
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Handelt
es sich bei R3, R4,
R5 und/oder R6 um
eine Arylgruppe mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen, so wird diese ausgewählt
aus Phenyl, Naphthyl, Anthracenyl, Phenanthrenyl, Tetracenyl.
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Bei
R3, R4, R5 und/oder R6 kann
es sich des Weiteren um eine Heteroarylgruppe mit 5 bis 18 Ringatomen
handeln, von denen 1 oder 2 Atome Heteroatome sind, ausgewählt
aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel, wobei es sich bei den restli chen
Ringatomen um Kohlenstoffatome handelt. Die Heteroarylgruppe wird
ausgewählt aus Furanyl, Benzofuranyl, Isobenzofuranyl,
Pyrrolyl, Indolyl, Isoindolyl, Thiophenyl, Benzothiophenyl, Benzo[c]thiophenyl,
Imidazolyl, Benzimidazolyl, Pyrazolyl, Indazolyl, Oxazolyl, Benzoxyzolyl,
Isoxazolyl, Benzisoxazolyl, Thiazolyl, Benzothiazolyl, Pyridinyl,
Chinolinyl, Isochinolinyl, Pyrazinyl, Chinoxalinyl, Acridinyl, Pyrimidinyl,
Chinazolinyl, Pyridazinyl, Cinnolinyl.
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Bei
R1 handelt es sich um eine lineare oder
verzweigte Alkylgruppe -CnHpXq. Darin ist n eine natürliche Zahl
von 1 bis 25, p eine ganze Zahl zwischen 0 und 50 und q eine natürliche
Zahl zwischen 1 und 51. Die Summe aus p und q beträgt (2n
+ 1).
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Bei
R2 handelt es sich um Wasserstoff oder um
eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe -CmHrXs. Darin ist m
eine natürliche Zahl von 1 bis 25, und r und s sind ganze
Zahlen zwischen 0 und 51. Die Summe aus r und s beträgt
(2m + 1). Das Halogenatom X in R1 und R2 ist ausgewählt aus Fluor, Chlor
und Brom. Damit handelt es sich bei R1 formal
um eine Alkylgruppe -CnH2n+1,
bei der mindestens eines und maximal alle Wasserstoffatome durch
ein Halogenatom X ausgetauscht sind. Bei R2 handelt
es sich um eine Alkylgruppe -CmH2m+1, bei der kein einziges bis alle Wasserstoffatome
durch ein Halogenatom X ausgetauscht sind, sofern R2 nicht
für ein Wasserstoffatom steht.
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Stehen
R1 bzw. R2 für
mindestens einfach halogenierte und maximal perhalogenierte Alkylgruppen -CnH2n+1 bzw. -CmH2m+1, so handelt
es sich dabei beispielsweise um die entsprechend obiger Definition
halogenierten Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, 1-Butyl-,
2-Butyl-, tert.-Butyl-, 1-Pentyl-, 2-Pentyl-, 3-Pentyl-, 3-Methylbutyl-,
2,2-Dimethylpropyl-Gruppen sowie um alle Isomere der entsprechend
obiger Definition halogenierten Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-,
Decyl-, Undecyl-, und Dodecyl-Gruppen. Analog kann es sich bei R2 auch um die entsprechenden nicht halogenierten
Alkylgruppen handeln.
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Die
Summe von n und m ist dabei eine natürliche Zahl zwischen
1 und 25. Gemäß der hier angegebenen Definitionen
von R1, R2, m, n,
p, q, r und s enthält die erfindungsgemäße
Schutzgruppe -CHR1R2 demnach
mindestens zwei und maximal 26 Kohlenstoffatome.
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Dabei
können R1 bzw. R2 natürlich
nur dann verzweigt sein, wenn n bzw. m mindestens gleich 3 ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem
Halogenatom X um Fluor.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform stehen die Reste
R3 und R4 jeweils
für ein Wasserstoffatom und die Reste R5 und
R6 jeweils für eine lineare oder
verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen.
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Des
Weiteren sind solche Ausführungsformen bevorzugt, in denen
R3 und R4 für
Wasserstoff stehen und R5 und R6 identisch
sind. Ganz besonders bevorzugt sind solche funktionalisierten Diole,
bei denen R3 und R4 für
Wasserstoff stehen, R5 und R6 identisch
sind und R5 und R6 für
eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
stehen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei den erfindungsgemäßen funktionalisierten Diolen
der Diamantoide um Verbindungen, bei denen die Schutzgruppe gemäß Formel
(II)
insgesamt 2 bis 12 Kohlenstoffatome
enthält.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält
die Schutzgruppe gemäß Formel (II) insgesamt 2
bis 12 Kohlenstoffatome, und bei dem Halogenatom X handelt es sich
um Fluor.
-
Am
meisten bevorzugt sind Schutzgruppen -CHR1R2, ausgewählt aus
-O-CH2-CF3, -O-CH2-CF2H, -O-CH2-CF2-CF3,
-O-CH2-CF2-CF2H,
-O-CH-(CF3)2,
-O-CH2-(CF2)2-CF3, -O-CH2-(CF2)2-CF2H,
-O-CH2-(CF2)3-CF3, -O-CH2-(CF2)3-CF2H.
-
Die
erfindungsgemäßen funktionalisierten Diole der
Diamantoiden werden hergestellt, indem ein Diamantoid-Diol (III)
mit einem halogenierten Alkohol (IV) in Gegenwart einer Brönsted-
oder Lewis-Säure als Katalysator gemäß
reagiert.
Dabei sind R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 wie oben
definiert.
-
Bei
der Reaktion von Diamantoid-Diol (III) und Alkohol (IV) zum Monoether
(I) gemäß obiger Gleichung handelt es sich um
eine SN1-Reaktion.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der
funktionalisierten Diole der Diamantoiden umfasst folgende Schritte:
- a) Mischen eines Diamantoid-Diols DR3R4R5R6(OH)2 mit einem
halogenierten Alkohol CHOHR1R2,
wobei D, R1, R2,
R3, R4, R5 und R6 wie oben
definiert sind,
- b) Zugabe einer Katalysatorsäure,
- c) Rühren bei –20°C bis 100°C,
- d) Beenden der Reaktion durch Zugabe von einem Amin oder Wasser,
- e) Isolieren des rohen Endproduktes,
- f) Reinigen des rohen Endproduktes.
-
Das
Mischungsverhältnis von Diamantoid-Diol und halogeniertem
Alkohol spielt dabei für das Gelingen der Reaktion, d.
h. für die erfolgreiche Bildung des erfindungsgemäßen
Monoethers, keine Rolle. Bei der Mischung aus Diamantoid-Diol und
halogeniertem Alkohol kann es sich dementsprechend um konzentrierte oder
verdünnte Lösungen oder auch um Suspensionen handeln.
-
Bevorzugt
werden fluorierte Alkohole verwendet, beispielsweise HO-CH2-CF3, HO-CH2-CF2H, HO-CH2-CF2-CF3,
HO-CH2-CF2-CF2H, HO-CH-(CF3)2, HO-CH2-(CF2)2-CF3,
HO-CH2-(CF2)2-CF2H, HO-CH2-(CF2)3-CF3, HO-CH2-(CF2)3-CF2H.
-
Die
Verwendung fluorierter Alkohole ist wegen ihrer niedrigen Siedepunkte
im Vergleich zu den nicht fluorierten Analoga besonders vorteilhaft.
-
Als
Katalysatorsäure wird eine Brönsted- oder Lewis-Säure
ausgewählt. Geeignete Katalysatorsäuren sind beispielsweise
CF3SO3H und p-Toluolsulfonsäure.
Es werden vorteilhaft 10–5 Vol-%
bis 10 Vol-% Katalysatorsäure, bevorzugt etwa 0,1 Vol-%,
bezogen auf das Volumen der Lösung des Diamantoid-Diols,
zugegeben.
-
Nach
Zugabe der Katalysatorsäure wird das Reaktionsgemisch bei
etwa –20°C bis 100°C gerührt.
Bevorzugt ist eine Reaktionstemperatur von 25°C bis etwa
40°C. Welche Reaktionszeit bei einer gegebenen Kombination
aus Diamantoid-Diol und halogeniertem Alkohol gewählt werden
sollte, kann der Fachmann durch Routineversuche und ohne den Schutzbereich
der Patentansprüche zu verlassen leicht ermitteln. Halogenierte
Alkohole sind dabei Verbindungen HO-CHR1R2, die gemäß obiger Definition
der Schutzgruppe -CHR1R2 mindestens
ein Halogenatom X, ausgewählt aus Fluor, Chlor und Brom,
enthalten. Generell sind höhere Diamantoide im Hinblick
auf die erforderliche Reaktionszeit und Temperatur reaktiver als
ihre niedrigeren Homologe und Analoge. Des Weiteren sind OH-Gruppen
in medialen Positionen des Diamantoids reaktiver als solche in apicalen.
-
Die
Veretherungsreaktion zwischen Diamantoid-Diol und halogeniertem
Alkohol kann durch Zugabe eines Amins oder durch Zugabe von Wasser
beendet werden. Durch Zugabe eines Amins wird die Katalysatorsäure
neutralisiert. Geeignete Amine sind beispielsweise Triethylamin
und Diisopropylethylamin (DIPEA). Wird die Reaktion durch Zugabe
eines Amins beendet, so wird das rohe Endprodukt vorteilhaft durch
Entfernen des Lösungsmittels isoliert.
-
Alternativ
kann die Reaktion durch Zugabe von Wasser gestoppt werden. Im Falle
der Beendigung der Reaktion durch Wasserzugabe wird das rohe Endprodukt
durch Extraktion aus dem Reaktionsgemisch isoliert, beispielsweise
mit Chloroform.
-
Das
Beenden der Reaktion durch Zugabe eines Amins ist bevorzugt, da
in diesem Fall höhere Ausbeuten des Monoethers erzielt
werden als beim Stoppen der Re aktion durch Wasserzugabe. Bei Beenden
der Reaktion durch Wasserzugabe sind außerdem mehr Arbeitsschritte
erforlich (Extraktion, Entfernen des Extraktionsmittels).
-
Die
Reinigung des rohen Endproduktes erfolgt mit Hilfe von dem Fachmann
bekannten Methoden, beispielsweise mittels Säulenchromatographie.
Reinigungsmethoden für Diamantoidderivate sind dem Fachmann
bekannt und können verwendet werden, ohne den Schutzbereich
der Patentansprüche zu verlassen.
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Die
erfindungsgemäßen Monoether der Diamantoiden können
zur gezielten Herstellung weiterer Diamantoid-Derivate verwendet
werden. Besonders vorteilhaft ist dabei die Ritter-Reaktion der
freien Hydroxygruppe mit einem halogenierten Carbonsäurenitril
zu einem Amid gemäß
-
Dabei
sind R1 bis R6 wie
oben definiert, R7 steht für eine
lineare, verzweigte oder cyclische Alkylengruppe -CtH2t-, worin t eine natürliche Zahl
von 1 bis 11 ist, und Y für ein Halogenatom, ausgewählt
aus Fluor, Chlor, Brom, Iod.
-
Zur
Durchführung der Ritter-Reaktion wird der Monoether (I)
in Eisessig gelöst und bei Raumtemperatur mit dem halogenierten
Nitril versetzt. Anschließend wird konzentrierte Schwefelsäure
zugegeben. Die Reaktion wird durch Wasserzugabe beendet. Geeignete
Nitrile für die Ritter-Reaktion sowie die erforderlichen Reaktionsbedingungen
sind dem Fachmann bekannt und können verwendet werden,
ohne den Schutzbereich der Patentansprüche zu verlassen.
-
Die
Nitrile werden beispielsweise ausgewählt aus halogeniertem
Acetonitril, Propionitril, Butyronitril, Valeronitril, Capronitril,
Heptansäurenitril, Octansäurenitril, No nansäurenitril,
Decansäurenitril, Undecansäurenitril, Laurinsäurenitril
und Cyclopropancarbonsäurenitril. Bevorzugt werden chlorierte
Nitrile verwendet. Die bei dieser Reaktion entstehenden Amide der
Monoether werden nachfolgend als „Monoether-Amide” bezeichnet.
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Die
auf diese Weise gebildeten Monoether-Amide können verwendet
werden, um Aminoalkohole oder Aminocarbonsäuren der Diamantoide
herzustellen.
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Um
Aminoalkohole herzustellen, wird im ersten Schritt eine Hydroxygruppe
eines Diamantan-Diols mit einer Schutzgruppe -CHR1R2 maskiert.
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Dieser
Monoether wird wie oben beschrieben in einer Ritter-Reaktion zum
korrespondierenden Monoether-Amid umgesetzt. Anschließend
reagiert die Alkyloxygruppe -O-CHR1R2 des Monoether-Amids mit Trifluoressigsäure.
Exemplarisch ist dies in Ausführungsbeispiel 6 für
die Herstellung von 4-Trifluoracetoxy-9-(2-chloracetylamino)-diamantan
8 aus 2-Chlor-N-[9-(2,2,2-trifluorethoxy)-diamantan-4-yl-acetamid
5 gezeigt.
-
Zuletzt
werden beide Alkanoylgruppen (-OC-CF3 und
-COR7Y) entfernt, indem mit Thioharnstoff,
Ethanol und Eisessig erhitzt und die Reaktionslösung anschließend
mit einer wässrigen Lauge, beispielsweise NaOH oder KOH,
alkalisch gestellt wird. Zuletzt wird der rohe Aminoalkohol aus
dem Reaktionsgemisch isoliert und gereinigt. Dies ist exemplarisch
in Ausführungsbeispiel 7 für die Herstellung von
4-Amino-diamantan-9-ol 9 aus 4-Trifluoracetoxy-9-(2-chloracetylamino)-diamantan
8 gezeigt.
-
Aus
diesem Aminoalkohol lässt sich die korrespondierende Aminocarbonsäure
herstellen. Hierzu wird der Aminoalkohol mit mit einer Mischung
aus Oleum und 100%iger Ameisensäure bei Temperaturen zwischen –20°C
und 0°C umgesetzt. Anschließend wird eine Lauge
zugegeben, beispielsweise NaOH oder KOH, um das rohe Aminocarbonsäuresalz
auszufällen. Das Aminocarbonsäuresalz wird dann
abgetrennt, gereinigt und getrocknet. Anschließend wird
es mit Thionylchlorid/Methanol zum korrespondierenden Aminocarbonsäuremethylester
umgesetzt. Dieser wird anschließend isoliert und gereinigt.
Exemplarisch ist dies in Ausführungsbeispiel 10 für
die Herstellung von 4-Amino-9-diamantancarbonsäuremethylester
11 aus 4-Aminodiamantan-9-ol 9 gezeigt. Durch Zugabe einer starken
Mine ralsäure und Erhitzen lässt sich der Ester
zum Carbonsäurehydrochlorid verseifen, die zuletzt abgetrennt,
gereinigt und getrocknet wird, wie in Ausführungsbeispiel
11 für die Herstellung von 4-Amino-9-diamantancarbonsäurehydrochlorid
12 aus 4-Amino-9-diamantancarbonsäuremethylester 11 gezeigt.
-
Alternativ
können Aminocarbonsäuren der Diamantoide hergestellt
werden, indem ein Monoether-Amid mit Thioharnstoff, Ethanol und
Eisessig erhitzt wird. Anschließend wird die Reaktionslösung
mit Wasser verdünnt und mit einer Lauge, beispielsweise
NaOH oder KOH, alkalisch gestellt, dann wird das erhaltene Monoether-Amin
isoliert und gereinigt. Dies ist exemplarisch in Ausführungsbeispiel
4 für die Herstellung von 9-(2,2,2-Trifluorethoxy)-diamantan-4-amin
6 aus 2-Chloro-N-[9-(2,2,2-trifluorethoxy)-diamantan-4-yl]-acetamid
5 gezeigt. Anschließend wird das Monoether-Amin mit einer
Mischung aus konzentrierter Schwefelsäure und 100%iger
Ameisensäure bei Temperaturen zwischen –20°C
und 0°C umgesetzt. Danach wird die Mischung auf Eis gegeben
und die Aminocarbonsäure isoliert und gereinigt. Dies ist
exemplarisch in Ausführungsbeispiel 5 für die
Reaktion von 9-(2,2,2-Trifluorethoxy)-diamantan-4-amin 6 zu 4-Amino-9-diamantancarbonsäure
7 gezeigt.
-
Die
Herstellung von Aminocarbonsäuren durch Überführung
des korrespondierenden Aminoalkohols in den Methylester und anschließende
Verseifung des Esters mit einer starken Mineralsäure (siehe
Ausführungsbeispiele 10 und 11) ist dabei bevorzugt.
-
Aminoalkohole
und Aminocarbonsäuren der Diamantoide eignen sich besonders
gut, um andere funktionelle Gruppen gezielt einzuführen.
Dies ist nachfolgend für die Herstellung von Nitroalkoholen
der Diamantoide aus den entsprechenden Aminoalkoholen.
-
So
können aus den Aminoalkoholen der Diamantoide die korrespondierenden
Nitroalkohole hergestellt werden, beispielsweise durch Reaktion
mit meta-Chlorperbenzoesäure (mCPBA). Dies ist in Ausführungsbeispiel
8 für die Oxidation von 4-Aminodiamantan-9-ol) zu 4-Nitrodiamantan-9-ol
10 dargestellt.
-
Weitere
Möglichkeiten, Amino-, Hydroxy- und Carboxylgruppen in
andere funktionelle Gruppen zu überführen, sind
dem Fachmann bekannt.
-
Die
erfindungsgemäße Schutzgruppe -CHR1R2 lässt sich durch Behandlung mit
einer starken Säure, beispielsweise CF3COOH
oder H2SO4, und
anschließende Neutralisation mit einer Lauge, z. B. NaOH
oder KOH, wieder in eine OH-Gruppe überführen.
-
Mit
Hilfe der in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Monoether
der Diamantoide lassen sich beispielsweise medizinisch relevante
Diamantoide gezielt und in höherer Ausbeute und Reinheit
als bisher herstellen.
-
Außerdem
gestatten es die erfindungsgemäßen Monoether,
das Elektronenaustrittsverhalten der Diamantoide durch gezieltes
Einführen von gut oder schlecht Elektronen emittierenden
Gruppen zu steuern. Damit sind die erfindungsgemäßen
Monoether und das Verfahren zu ihrer Herstellung hilfreich bei der
Produktion von Diamantoidderivaten für elektronische Bauteile.
-
Aminocarbonsäuren
und Aminoalkohole der Diamantoide gestatten ferner die Einführung
von funktionellen Gruppen für die Polykondensation und
auch für die Herstellung von Peptiden.
-
Ausführungsbeispiele
-
Ausführungsbeispiel 1:
-
Herstellung
von 3-(2,2,2-Trifluorethoxy)-adamantan-1-ol
-
0,3
mmol (50 mg) 1,3-Adamantandiol 1 mit einer Reinheit von > 99% wurden in 40 ml
2,2,2-Trifluorethanol gelöst und bei 40°C im Wasserbad
mit 10 μL CF3SO3H
versetzt. Nach 2,5 h Rühren bei gleicher Temperatur wurde
die Säure mit 20 μL Triethylamin neutralisiert
und das Lösungsmittel bis zur Trockene abgezogen. Das leicht ölige
Rohprodukt wurde auf Kieselgel mit Ethylacetat:Hexan 8:2 als Laufmittel
getrennt. Dabei wurden 56 mg (75%, Rf =
0.44) des reinen Monoethers 2 (langsam auskristallisierendes Öl)
erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 3-(2,2,2-Trifluorethoxy)-adamantan-1-ol:
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ:
3.80 (2H, q, J = 8.8 Hz), 2.35 (2H, br s), 1.78-1.62 (10H, m), 1.59-1.47
(3H, m)
13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ: 124.2 (q, J = 277.7 Hz), 76.2,
70.4, 59.4 (q, J = 34.2 Hz), 48.7, 44.0, 39.8, 34.7, 30.9
19F-NMR (376 MHz, CDCl3) δ: –74.55
IR-Daten
(KBr): 3350.3, 2919.9, 2858.7, 1456.3, 1352.5, 1275.8, 1171.1, 1151.7,
1131.2, 1111.4, 1094.5, 1014.2, 963.0 cm–1
Schmelzpunkt:
78°C
HRMS: berechnet für C12H17F3O2:
250.1181; gefunden: 250.1182
C,H,N: berechnet für
C12H17F3O2 (250,26): C 57.59, H 6.85; gefunden: C
57.43, H 6.83
-
Ausführungsbeispiel 2:
-
Herstellung
von 4-(2,2,2-Trifluorethoxy)-diamantan-9-ol
-
2,5
mmol (551 mg) 4,9-Diamantandiol 3 mit einer Reinheit von > 99% wurden in 100
ml 2,2,2-Trifluorethanol gelöst und bei 40°C im
Wasserbad mit 50 μL CF3SO3H versetzt. Nach 4 h Rühren bei
gleicher Temperatur wurde die Säure mit 100 μL
Triethylamin neutralisiert und das Lösungsmittel bis zur
Trockene abgezogen. Das farblose, feste Rohprodukt wurde auf Kieselgel
mit Ethylacetat:Hexan 8:2 als Laufmittel getrennt. Dabei wurden
426,3 mg (56%, Rf = 0.36) des reinen Monoethers
4 als farbloser Feststoff erhalten. Weiterhin wurden 82,5 mg (9%,
Rf = 0.73) des reinen Diethers und 165,9
mg (30%, Rf = 0.15) des Eduktes erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 4-(2,2,2)-Trifluorethoxy-diamantan-9-ol:
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ:
3.79 (2H, q, J = 8.8 Hz), 2.01-1.90 (6H, m), 1.83-1.72 (12H, m),
1.33 (1H, OH, br s)
13C-NMR (100 MHz,
CDCl3) δ: 124.3 (q, J = 277.7 Hz),
73.1, 67.1, 59.3 (q, J = 35.2 Hz), 44.5, 40.3, 38.8, 38.3
19F-NMR (376 MHz, CDCl3) δ: –74.55
IR-Daten
(KBr): 3277.7, 2925.2, 2903.5, 2888.6, 2854.7, 1444.5, 1417.6, 1349.6,
1301.0, 1278.4, 1146.2, 1103.7, 1007.8, 962.0, 836.0, 663.0 cm–1
Schmelzpunkt: 149°C
HRMS:
berechnet für C16H21F3O2: 302.1494; gefunden:
302.1489
C,H,N: berechnet für C16H21F3O2 (302,32):
C 63.56, H 7.00; gefunden: C 63.30, H 6.90
-
Ausführungsbeispiel 3:
-
Herstellung
von 2-Chloro-N-(9-(2,2,2-trifluorethoxy)-diamantan-4-yl]-acetamid
-
6,48
mmol (1,96 g) 4-(2,2,2)-Trifluorethoxy-diamantan-9-ol 4 mit einer
Reinheit von > 99%
wurden in 30 ml Eisessig gelöst und bei Raumtemperatur
mit 9 mL (0,1 mol) Chloracetonitril versetzt. Danach wurden unter
Rühren und Eisbadkühlung 4,5 ml konz. Schwefelsäure
zugegeben. Die klare Lösung wurde im Anschluss noch 30
min im Eisbad sowie 17 h bei Raumtemperatur gerührt. Durch
die Zugabe von 120 ml dest. Wasser entstand ein farbloser Niederschlag,
der durch viermalige Extraktion mit je 50 ml CHCl3 gelöst
wurde. Die vereinigten organischen Phasen wurden zweimal mit je
75 ml dest. Wasser gewaschen und über Na2SO4 getrocknet. Nach Abfiltrieren des Trockenmittels
und Abziehen des Lösungsmittels wurde ein beiges, festes Rohprodukt
erhalten. Das Rohprodukt wurde auf Kieselgel mit CH2Cl2:Ethylacetat 85:15 als Laufmittel getrennt.
Dabei wurden 1,01 g (Rf = 0.57) des reinen
Produktes erhalten. Nach weiterer Trennung einer Mischfraktion auf
Kieselgel mit Ether:Pentan 2:1 wurden weitere 97,4 mg (Rf = 0.38) des Produktes erhalten. Insgesamt
wurden somit 1,11 g (Gesamtausbeute 45%) des 2-Chloro-N-[9-(2,2,2-trifluorethoxy)-diamantan-4-yl]-acetamid
5 erhalten. Außerdem ließen sich durch verschiedene
Trennmethoden die folgenden Nebenprodukte isolieren:
4-Acetoxy-9-(2,2,2)-trifluorethoxy-diamantan:
108 mg (5%) durch die CH2Cl2:Ethylacetat-Trennung
(Rf = 0.69)
Bis-4,9-Acetoxy-diamantan:
19 mg (1%) durch die CH2Cl2:Ethylacetat-Trennung
(Rf = 0.65)
2-Chloro-N-[9-acetoxy-diamantan-4-yl]-acetamid:
237 mg (11%) durch die CH2Cl2:Ethylacetat-Trennung
(Rf = 0.41)
4-(2,2,2)-Trifluorethoxy-diamantan-9-ol:
105 mg (5%) des Eduktes durch die CH2Cl2:Ethylacetat-Trennung (Rf =
0.26)
2-Chloro-N-[9-(2-chloro-acetylamino)-diamantan-4-yl]-acetamide:
116 mg (5%) durch die CH2Cl2:Ethylacetat-Trennung
(Rf = 0.24), sowie weitere Reinigung auf
Kieselgel mit Ethylacetat als Laufmittel (mit MeOH von Säule
eluiert)
4-Acetoxy-diamantan-9-ol: 35 mg (2%) durch die CH2Cl2:Ethylacetat-Trennung
(Rf = 0.24), sowie weitere Reinigung auf
Kieselgel mit Ethylacetat als Laufmittel (Rf =
0.43) und anschließender HPLC-Aufreinigung auf einer Diol-Phase
mit t-Butylmethylether:Hexan (8:2) als Laufmittel
-
Spektroskopische
Daten für 2-Chloro-N-[9-(2,2,2-trifluorethoxy)-diamantan-4-yl]-acetamid:
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ:
6.24 (1H, br s, NH), 3.94 (2H, s), 3.79 (2H, q, J = 8.8 Hz), 2.10-2.00
(9H, m), 1.91 (3H, br s), 1.81-1.76 (6H, m)
13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ: 164.9, 124.3
(q, J = 277.7 Hz), 73.0, 59.3 (q, J = 34.2 Hz), 50.8, 42.9, 40.50, 40.46,
38.3, 37.4
19F-NMR (376 MHz, CDCl3) δ: –74.55
IR-Daten
(KBr): 3294.3, 2931.9, 2893.5, 2862.4, 1690.5, 1663.9, 1555.3, 1444.9,
1411.3, 1353.0, 1291.8, 1172.1, 1109.6, 965.2, 799.3 cm–1
Schmelzpunkt:
148°C
HRMS: berechnet für C18H23ClF3NO2:
377.1369; gefunden: 377.1346
C,H,N: berechnet für
C18H23ClF3NO2 (377.83): C
57.22, H 6.14, N 3.71; gefunden: C 56.91, H 6.04, N 3.40
-
Spektroskopische
Daten für 4-Acetoxy-9-(2,2,2)-trifluorethoxy-diamantan:
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ:
3.79 (2H, q, J = 8.8 Hz), 2.16-2.11 (6H, m), 2.03 (3H, br s), 1.99-1.93
(6H, m), 1.80-1.75 (6H, m)
13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ: 170.4, 124.3
(q, J = 277.7 Hz), 78.7, 73.1, 59.3 (q, J = 34.2 Hz), 40.4, 40.3,
38.7, 38.4
19F-NMR (376 MHz, CDCl3) δ: –74.56
IR-Daten
(KBr): 2928.7, 2887.3, 1725.2, 1468.2, 1444.6, 1369.5, 1349.9, 1294.7,
1282.0, 1237.8, 1151.3, 1115.2, 1078.5, 1017.9, 977.5, 948.3, 691.7
cm–1
Schmelzpunkt: 127°C
HRMS:
berechnet für C18H23F3O3: 344.1599; gefunden:
344.1571
C,H,N: berechnet für C18H23F3O3 (344.37):
C 62.78, H 6.73; gefunden: C 62.52, H 6.65
-
Spektroskopische
Daten für 2-Chloro-N-[9-acetoxy-diamantan-4-yl]-acetamid:
1H-NMR (600 MHz, CDCl3) δ:
6.24 (1H, br s, NH), 3.94 (2H, s), 2.14-2.11 (6H, m), 2.05-2.03
(6H, m), 2.01 (3H, br s), 1.98-1.95 (6H, m)
13C-NMR
(150 MHz, CDCl3) δ: 170.4, 164.9,
78.8, 50.9, 42.9, 40.64, 40.58, 38.6, 37.4, 22.7
IR-Daten (KBr):
3412.8, 2886.1, 1723.1, 1671.4, 1524.5, 1447.8, 1354.6, 1260.7,
1232.8, 1082.7, 1027.1, 859.2, 755.3, 520.4 cm–1
Schmelzpunkt:
195°C
HRMS: berechnet für C18H24ClNO3: 337.1445;
gefunden: 337.1416
C,H,N: berechnet für C18H24ClNO3 (337.84):
C 63.99, H 7.16, N 4.15; gefunden: C 63.85, H 7.01, N 3.75
-
Spektroskopische
Daten für 4-Acetoxy-diamantan-9-ol:
1H-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ: 2.16-2.11 (6H,
m), 2.01-1.92 (9H, m), 1.76-1.72 (6H, m), 1.35 (1H, s, OH)
13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ:
170.4, 79.0, 67.1, 44.5, 40.5, 38.7, 38.5, 22.7
IR-Daten (KBr):
3586.9, 3443.5, 2897.7, 2884.6, 1726.4, 1447.7, 1366.6, 1346.8,
1260.4, 1234.0, 1122.0, 1083.1, 1027.8, 958.1 cm–1
Schmelzpunkt:
151°C
HRMS: berechnet für C16H22O3: 262.1569; gefunden:
262.1552
C,H,N: berechnet für C16H22O3 (262.34): C
73.25, H 8.45; gefunden: C 73.08, H 8.37
-
Ausführungsbeispiel 4:
-
Herstellung
von 9-(2,2,2-Trifluorethoxy)-diamantan-4-amin
-
0,48
mmol (180 mg) 2-Chloro-N-[9-(2,2,2-trifluorethoxy)-diamantan-4-yl]-acetamid
5 mit einer Reinheit von > 98%
wurden mit 49,5 mg (0,65 mmol) Thioharnstoff, 4 ml Ethanol und 1,4
ml Eisessig für 16,5 h unter Rückfluss erhitzt.
Danach wurde die Reaktionslösung mit 25 ml dest. Wasser
verdünnt und mit 4 ml 10%iger NaOH alkalisch gestellt.
Die wässrige Lösung wurde dreimal mit je 20 ml
CHCl3 extrahiert und die vereinigten organischen
Phasen zweimal mit je 20 ml dest. Wasser gewaschen sowie über
Na2SO4 getrocknet.
Nach Abfiltrieren des Trockenmittels und Abziehen des Lösungsmittels
wurden 133,7 mg (93%) eines leicht gelblichen Öls erhalten,
das nach einiger Zeit auskristallisierte.
-
Spektroskopische
Daten für 9-(2,2,2)-Trifluorethoxy-diamantan-4-amin 6:
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ:
3.80 (2H, q, J = 8.8 Hz), 1.93 (3H, br s), 1.86 (3H, br s), 1.80-1.75
(6H, m), 1.65-1.58 (6H, m), 1.16 (2H, NH2,
br s)
13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ: 124.4 (q, J = 277.7 Hz), 73.3,
59.3 (q, J = 34.2 Hz), 45.7, 45.6, 40.6, 38.4, 38.0
19F-NMR (376 MHz, CDCl3) δ: –74.55
IR-Daten
(KBr): 3330.2, 2920.7, 2890.6, 1636.9, 1590.8, 1441,6, 1288.6, 1155.9,
1115.0, 1047.8, 1011.7, 976.9, 668.1 cm–1
Schmelzpunkt:
110–119°C
HRMS: berechnet für C16H23F3NO:
301.1654; gefunden: 301.1664
-
Ausführungsbeispiel 5:
-
Herstellung
von 4-Amino-9-diamantancarbonsäure aus 9-(2,2,2-Trifluorethoxy)-diamantan-4-amin
-
2,3
mmol (700 mg) 9-(2,2,2-Trifluorethoxy)-diamantan-4-amin 6 mit einer
Reinheit von > 98%
wurden in eine eisgekühlte Mischung aus 40 ml konz. Schwefelsäure
und drei ml 100%iger Ameisensäure gegeben. Danach wurden
innerhalb von 30 min weitere 7 ml 100%ige Ameisensäure
zugetropft. Vier Stunden nach der vollständigen Zugabe
und Rühren im Eisbad wurde die Reaktionsmischung auf 200
g Eis gegeben. Dabei entstand nach 10 min ein beiger, feiner Niederschlag.
Dieser wurde über einen Büchnertrichter abgesaugt,
mit ca. 50 ml dest. Wasser gewaschen und über Phosphorpentoxid
im Exsikkator getrocknet. Dabei wurden 453,2 mg der leicht beigen
Aminosäure 7 in Form des Sulfatsalzes erhalten Spektroskopische
Daten für 4-Amino-9-diamantancarbonsäure 7:
1H-NMR (400 MHz, NaOD in D2O) δ:
1.87-1.74 (12H, m), 1.61-1.56 (6H, m)
13C-NMR
(100 MHz, NaOD in D2O) δ: 192.7,
49.7, 49.1, 44.6, 44.1, 42.2, 40.7
IR-Daten (KBr): 3449.0,
2890.1, 2695.6, 2639.3, 2584.7, 2183.6, 1696.9, 1532.9, 1512.1,
1469.7, 1446.9, 1384.8, 1292.0, 1251.1, 1137.0, 1082.5, 1036.7,
620.2, 599.7, 464.6 cm–1
Schmelzpunkt: > 310°C
HRMS:
berechnet für C15H21NO2: 247.1572; gefunden: 247.1573 (als Zwitterion)
-
Ausführungsbeispiel 6:
-
Herstellung
von 4-Trifluoracetoxy-9-(2-chloracetylamino)-diamantan aus 2-Chlor-N-[9-(2,2,2-trifluorethoxy)-diamantan-4-yl]-acetamid
-
1,06
mmol (400 mg) 2-Chlor-N-[9-(2,2,2-trifluorethoxy)-diamantan-4-yl]-acetamid
5 mit einer Reinheit von > 99%
wurden in 6 ml Trifluoressigsäure gelöst und für
4 h unter Rückfluss erhitzt. Danach wurde das Lösungsmittel
am Rotationsverdampfer bis zur Trockene abgezogen. Das farblose,
feste Rohprodukt wurde auf Kieselgel mit Diethylether als Laufmittel
getrennt. Dabei wurden 402 mg (97%, Rf =
0.45) des reinen Produkts als farbloser Feststoff erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 4-Trifluoracetoxy-9-(2-chloracetylamino)-diamantan
8:
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ:
6.27 (1H, s, NH), 3.96 (2H, s), 2.25-2.20 (6H, m), 2.17-2.06 (9H,
m), 2.02 (3H, br s)
13C-NMR (100 MHz,
CDCl3) δ: 165.0, 156.0 (q, J =
41.3 Hz), 114.3 (q, J = 287.8 Hz), 85.4, 50.6, 42.9, 40.3, 40.2,
38.7, 37.1
19F-NMR (376 MHz, CDCl3) δ: –75.75
IR-Daten
(KBr): 3415, 2941, 2903, 1767, 1674, 1530, 1213, 1164, 1077, 853,
775 cm–1
Schmelzpunkt: 172°C
HRMS:
berechnet für C18H21ClF3NO3: 391.1162; gefunden:
391.1163
C,H,N: berechnet für C18H21ClF3NO3 (391.81):
C 55.18, H 5.40, N 3.57; gefunden: C 55.21, H 5.27, N 3.48
-
Ausführungsbeispiel 7:
-
Herstellung
von 4-Aminodiamantan-9-ol aus 4-Trifluoracetoxy-9-(2-chloracetylamino)-diamantan
-
1,62
g (4,12 mmol) 4-Trifluoracetoxy-9-(2-chloracetylamino)-diamantan
8 wurden mit 474 mg (6,23 mmol) Thioharnstoff gemischt und in einer
Mischung von 20 mL Ethanol und 15 ml Essigsäure gelöst.
Die Lösung wurde für 4 Stunden unter Rückfluss
erhitzt und nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur mit 60
mL einer 20%igen wässrigen NaOH-Lösung verdünnt.
Nach viermaligem Extrahieren mit je 80 mL CHCl3,
zweimaligem Waschen mit je 80 mL destilliertem Wasser und Trocknen über
wasserfreiem Na2SO4 wurden
781 mg (86%) des Aminoalkohols 9 in Form eines farblosen Feststoffs
erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 4-Amino-diamantan-9-ol:
1H-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ: 1.89-1.79 (6H,
m), 1.74-1.68 (6H, m), 1.61-1.56 (6H, m), 1.49-1.24 (3H, m, OH +
NH2)
13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ: 67.2, 45.8,
45.7, 44.8, 38.8, 37.9
IR-Daten (KBr): 3241, 2920, 2887, 2849,
1584, 1470, 1439, 1352, 1254, 1122, 1082, 1045, 1032, 970, 919 cm–1
Schmelzpunkt: 240–244°C
HRMS:
berechnet für C14H21NO:
219.1623; gefunden: 219.1628
C,H,N: berechnet für
C14H21NO (219.32):
C 76.67, H 9.65, N 6.39; gefunden: C 76.57, H 9.65, N 6.33
-
Ausführungsbeispiel 8:
-
Herstellung
von 4-Nitrodiamantan-9-ol aus 4-Aminodiamantan-9-ol
-
1,74
mmol (300 mg) meta-Chlorperbenzoesäure (m-CPBA) wurden
in 20 mL 1,2-Dichlorethan gelöst und unter Rückfluss
erhitzt. Dazu wurde eine Lösung von 0,46 mmol (100 mg)
4-Amino-diamantan-9-ol 9 in 10 mL 1,2-Dichlorethan zugetropft und
mit 5 mL 1,2-Dichlorethan nachgespült. Die klare Lösung
wurde für 3 h unter Rückfluss erhitzt. Danach
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und die organi sche Phase
dreimal mit je 60 mL einer 10%igen wässrigen NaOH-Lösung
gewaschen sowie über Na2SO4 getrocknet. Nach Abfiltrieren des Trockenmittels
und Abziehen des Lösungsmittels wurde ein farbloses, festes
Rohprodukt erhalten. Dieses wurde auf Kieselgel mit Ether als Laufmittel
gereinigt. Dabei wurden 101,3 mg (89%, Rf =
0.19) des reinen Nitroalkohols 10 als farbloser Feststoff erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 4-Nitrodiamantan-9-ol:
1H-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ: 2.22-2.17 (6H,
m), 2.03-1.92 (6H, m), 1.74-1.68 (6H, m), 1.33 (1H, br s, OH)
13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ:
83.4, 66.7, 44.3, 40.3, 38.2, 37.5
IR-Daten (KBr): 3311.8,
2921.5, 2885.4, 1529.5, 1474.8, 1445.6, 1364.4, 1251.6, 1107.3,
1082.1, 1050.5, 868.8, 802.9 cm–1
Schmelzpunkt:
172°C
C,H,N: berechnet für C14H19NO3 (249,31): C
67.45, H 7.68, N 5.62; gefunden: C 67.42, H 7.69, N 5.52
-
Ausführungsbeispiel 9:
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Herstellung
von 4-Amino-9-diamantancarbonsäure aus 4-Aminodiamantan-9-ol
-
20
mL Oleum wurden unter Kühlung im Eis-Kochsalz-Bad mit 1
mL 100%iger Ameisensäure versetzt. Dazu wurden unter Rühren
200 mg (0.91 mmol) 4-Amino-9-diamantanol 9 sowie im Anschluss 1
mL Ameisensäure gegeben. Nach 15 min war eine klare Lösung
entstanden und es wurden im Laufe von 1 h weitere 3 mL HCOOH zugetropft.
Nach einer weiteren Stunde Rühren bei RT wurde die Lösung
auf 150 g Eis gegeben und vorsichtig mit 60 mL einer 30%igen NaOH-Lösung
versetzt. Dabei entstand ein farbloser Niederschlag, der über
einen Büchnertrichter abgesaugt, mit 30 mL dest. Wasser
gewaschen, sowie über P2O5 getrocknet wurde. Dabei wurden 190 mg der
Aminosäure 7 als Sulfatsalz erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 4-Amino-9-diamantancarbonsäure sind
in Beispiel 5 aufgeführt.
-
Ausführungsbeispiel 10:
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Herstellung
von 4-Amino-9-diamantancarbonsäuremethylester aus 4-Aminodiamantan-9-ol
-
250
mg (1.14 mmol) 4-Amino-9-diamantanol 9 wurden in 20 mL Oleum gelöst
und im Eis-Kochsalz-Bad bei ca. 0°C gekühlt. Zu
dieser Lösung wurden innerhalb von 1 h 7 mL 100%ige Ameisensäure
getropft. Danach wurde für 1 h bei RT weitergerührt
und im Anschluss auf 100 g Eis gegeben. Zur klaren Lösung wurden
40 mL einer 30%igen NaOH Lösung gegeben, so dass ein farbloser
Niederschlag entstand. Der Niederschlag wurde über einen
Büchnertrichter abfiltriert, mit 30 mL dest. Wasser gewaschen
und über P2O5 getrocknet.
Die erhaltenen 242 mg des Rohproduktes wurden im Anschluss mit 3
mL Thionylchlorid und 15 Tropfen Pyridin als Katalysator für
30 min unter Rückfluss erhitzt. Danach wurde das überschüssige
SOCl2 im Vakuum abdestilliert und das Rohprodukt
mit 3 mL absolutem Methanol versetzt (starke Gasentwicklung). Nach 20
min Rühren wurde das Lösungsmittel abgezogen und
das ölige Rohprodukt mit 15 mL gesättigter NaHCO3 Lösung sowie 50 ml dest. Wasser
versetzt. Die wässrige Phase wurde dreimal mit je 60 mL
CHCl3 extrahiert und die vereinigten organischen
Phasen mit 60 mL dest. Wasser gewaschen, sowie über Na2SO4 getrocknet. Nach
Abfiltrieren des Trockenmittels und Abziehen des Lösungsmittels
wurden 175 mg eines braunen Feststoffs erhalten. Dieser wurde zur
Reinigung im Hochvakuum sublimiert, wobei 112 mg (0.43 mmol, 38%)
des reinen Produktes erhalten wurden.
-
Spektroskopische
Daten für 4-Amino-9-diamantancarbonsäuremethylester
11:
1H-NMR (600 MHz, CDCl3) δ:
3.68 (3H, s), 1.94-1.89 (6H, m), 1.87 (3H, br s), 1.81 (3H, br s),
1.63-1.58 (6H, m), 1.24 (2H, NH2, br s)
13C-NMR (150 MHz, CDCl3) δ:
178.2, 51.6, 46.1, 45.8, 38.86, 38.84, 38.1, 36.1
IR-Daten
(KBr): 3344.3, 3280.7, 2956.4, 2915.9, 2879.8, 2864.0, 1730.0, 1596.5,
1461.5, 1442.2, 1353.7, 1280.3, 1228.5, 1095.3, 1043.7, 867.1 cm–1
Schmelzpunkt: 117°C
HRMS:
berechnet für C16H23NO2: 261.1729; gefunden: 261.1731
C,H,N:
berechnet für C16H23NO2 (261.36): C 73.53, H 8.87, N 5.36; gefunden:
C 73.41, H 8.94, N 5.03
-
Ausführungsbeispiel 11:
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Herstellung
von 4-Amino-9-diamantancarbonsäure-hydrochlorid aus 4-Amino-9-diamantancarbonsäuremethylester
-
0,23
mmol (60 mg) 4-Amino-9-diamantancarbonsäuremethylester
11 wurden in 3 ml konz. Salzsäure gelöst und für
3 h unter Rückfluss erhitzt. Danach wurde auf RT abgekühlt,
wobei farblose Kristalle ausfielen. Diese wurden abgesaugt und am
Rotationsverdampfer getrocknet. Dabei wurden 34,2 mg des farblosen
Produkts erhalten. Durch Einengen des Filtrats bis zur Trockene
wurden weitere 25,2 mg des Produkts erhalten. Insgesamt wurden 59,4
mg (91%) 4-Amino-9-diamantancarbonsäure-hydrochlorid 12
erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 4-Amino-9-diamantancarbonsäure-hydrochlorid:
1H-NMR (400 MHz, DMSOD6) δ:
12.09 (1H, s, COOH), 8.06 (3H, s, NH3),
1.86 (3H, br s), 1.81-1.71 (15H, m)
13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ: 178.5, 49.9,
40.1 (aus DEPT135), 38.4, 37.6, 36.6, 35.3
IR-Daten (KBr):
3411.8, 3147.4, 2925.5, 2890.3, 2860.8, 2612.7, 2552.1, 2459.2,
1978.6, 1715.6, 1699.1, 1614.5, 1598.4, 1517.5, 1352.7, 1288.1,
1236.3, 1200.7, 1096.2 cm–1
Schmelzpunkt: > 350°C
C,H,N:
berechnet für C15H22ClNO2 (283,79): C 63.48, H 7.81, N 4.94; gefunden:
C 63.30, H 8.02, N 4.75
-
Ausführungsbeispiel 12:
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Herstellung
von 4-(2,2,2-Trifluor-1-trifluormethyl-ethoxy)-diamantan-9-ol
-
1,13
mmol (250 mg) 4,9-Diamantandiol 3 mit einer Reinheit von > 99% wurden in 8 ml
1,1,1,3,3,3-Hexafluoro-propan-2-ol gegeben. Dazu wurden 3 μL
Trifluormethansulfonsäure gegeben. Die farblose Suspension
wurde für 45 min bei Raumtemperatur gerührt und
im Anschluss mit 50 μL Triethylamin versetzt. Nach Abziehen
des Lösungsmittels wurde das feste, farblose Rohprodukt
auf Kieselgel mit Ethylacetat:Hexan (8:2) als Laufmittel getrennt.
Dabei wurden 134 mg (32%, Rf = 0.38) des
reinen Monoethers 13 als farbloser Feststoff erhalten. Weiterhin
wurden 101,7 mg (17%, Rf = 0.77) des reinen
Diethers sowie 107,9 mg (43%, Rf = 0.18) des
Eduktes erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 4-(2,2,2-Trifluor-1-trifluormethyl-ethoxy)-diamantan-9-ol
13:
1H-NMR (600 MHz, CDCl3) δ:
4.34 (1H, Septett, J = 6.0 Hz), 1.97 (3H, br s), 1.92 (3H, br s),
1.82-1.78 (6H, m), 1.75-1.71 (6H, m), 1.33 (1H, s, OH)
13C-NMR (150 MHz, CDCl3) δ:
121.6 (q, J = 283.7 Hz), 77.5, 68.2 (Septett, J = 32.2 Hz), 66.9,
44.3, 40.9, 38.54, 38.52
19F-NMR (376
MHz, CDCl3) δ: –73.34
IR-Daten
(KBr): 3278.9, 2924.5, 2880.6, 2862.2, 1445.6, 1359.6, 1282.3, 1251.3,
1194.9, 1113.9, 1096.4, 1048.4, 1005.2, 957.7, 890.1, 685.3 cm–1
Schmelzpunkt: 163°C
HRMS:
berechnet für C17H20F6O2: 370.1368; gefunden:
370.1343
C,H,N: berechnet für C17H20F6O2 (370,33):
C 55.14, H 5.44; gefunden: C 55.12, H 5.31
-
Ausführungsbeispiel 13:
-
Herstellung
von 1-(2,2,2-Trifluorethoxy)-diamantan-6-ol
-
1,13
mmol (250 mg) 1,6-Diamantandiol 14 mit einer Reinheit von > 99% wurden in 40 ml
2,2,2-Trifluorethanol gelöst und bei 40°C im Wasserbad
mit 25 μL CF3SO3H
versetzt. Nach 20 min Rühren bei gleicher Temperatur wurde
die Säure mit 100 μL Triethylamin neutralisiert
und das Lösungsmittel bis zur Trockene abgezogen. Das farblose,
feste Rohprodukt wurde auf Kieselgel mit Ethylacetat:Hexan 8:2 als
Laufmittel getrennt. Dabei wurden 220 mg (64%, Rf =
0.54) des reinen Monoethers 15 als farbloser Feststoff erhalten.
Weiterhin wurden 64 mg (15%, Rf = 0.72)
des reinen Diethers erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 1-(2,2,2)-Trifluorethoxy-diamantan-6-ol 15:
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ:
3.65 (2H, q, J = 8.4 Hz), 2.14-1.97 (6H, m), 1.89 (2H, s), 1.75
(2H, s), 1.63-1.57 (4H, m), 1.36-1.27 (4H, m), 1.21 (1H, OH, br
s)
13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ:
124.5 (q, J = 277.7 Hz), 75.6, 70.3, 58.8 (q, J = 34.2 Hz), 46.1,
44.8, 41.8, 39.6, 31.5, 31.4, 29.4, 29.1
19F-NMR
(376 MHz, CDCl3) δ: –74.14
IR-Daten
(KBr): 3264.2, 2913.9, 2903.9, 1463.6, 1346.3, 1290.8, 1271.8, 1157.3,
1105.5, 1007.6, 966.7, 895.3, 679.2 cm–1
Schmelzpunkt:
124°C
HRMS: berechnet für C16H21F3O2:
302.1494; gefunden 302.1475
C,H,N: berechnet für C16H21F3O2 (302,32): C 63.56, H 7.00; gefunden: C
63.64, H 7.00
-
Ausführungsbeispiel 14:
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Herstellung
von 9-(2,2,2-Trifluorethoxy)-triamantan-15-ol
-
0,15
mmol (40,8 mg) 9,15-Triamantandiol 16 mit einer Reinheit von > 99% wurden in 20 ml
2,2,2-Trifluorethanol gelöst und bei Raumtemperatur mit
5 μL CF3SO3H
versetzt. Nach 14 h Rühren bei gleicher Temperatur wurde
die Säure mit 10 μL Triethylamin neutralisiert
und das Lösungsmittel bis zur Trockene abgezogen. Das leicht ölige
Rohprodukt wurde auf Kieselgel mit Ethylacetat:Hexan 8:2 als Laufmittel
getrennt. Dabei wurden 28,0 mg (53%, Rf =
0.49) des reinen Monoethers 17 als farbloser Feststoff erhalten.
Weiterhin wurden 17,5 mg (27%, Rf = 0.72)
des reinen Diethers und 5,1 mg (13%, Rf =
0.15) des Eduktes erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 9-(2,2,2)-Trifluorethoxy-diamantan-15-ol 17:
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ:
3.79 (2H, q, J = 8.8 Hz), 2.05-1.92 (4H, m), 1.81-1.60 (12H, m),
1.44-1.31 (7H, m)
13C-NMR (100 MHz,
CDCl3) δ: 124.4 (q, J = 277.7 Hz),
73.9, 67.9, 59.3 (q, J = 34.2 Hz), 52.0, 47.7, 45.2, 44,5, 41.1,
39.5, 39.2, 38.5, 36.3, 33.8, 33.5
19F-NMR
(376 MHz, CDCl3) δ: –74.54
IR-Daten
(KBr): 3304.4, 2917.7, 2900.3, 2874.7, 2850.7, 1443.9, 1339.3, 1281.4,
1156.7, 1146.1, 1122.1, 1112.0 cm–1
Schmelzpunkt:
153°C
HRMS: berechnet für C20H25F3O2:
354.1807; gefunden: 354.1773
C,H,N: berechnet für
C20H25F3O2 (354.41): C 67.78, H 7.11; gefunden: C
67.69, H 7.16
-
Ausführungsbeispiel 15:
-
Herstellung
von 6-(2,2,2-Trifluorethoxy)-anti-tetramantan-13-ol
-
0,3
mmol (97,3 mg) 6,13-anti-Tetramantandiol 18 mit einer Reinheit von > 99% wurden in 36 ml 2,2,2-Trifluorethanol
gelöst und bei Raumtemperatur mit 9 μL CF3SO3H versetzt. Nach
2 h Rühren bei gleicher Temperatur wurde die Säure
mit 20 μL Triethylamin neutralisiert und das Lösungsmittel
bis zur Trockene abgezogen. Das farblose, feste Rohprodukt wurde
auf Kieselgel mit Ethylacetat:Hexan 8:2 als Laufmittel getrennt.
Dabei wurden 75,7 mg (62%, Rf = 0.48) des
reinen Monoethers 19 als farbloser Feststoff erhalten. Weiterhin
wurden 34,2 mg (23%, Rf = 0.77) des reinen
Diethers und 12,2 mg (13%, Rf = 0.32) des
Eduktes erhalten.
-
Spektroskopische
Daten für 6-(2,2,2)-Trifluorethoxy-anti-tetramantan-13-ol
19:
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ:
3.79 (2H, q, J = 8.8 Hz), 1.97-1.87 (4H, m), 1.80-1.63 (10H, m),
1.45-1.27 (13H, m)
13C-NMR (150 MHz,
CDCl3) δ: 124.4 (q, J = 277.7 Hz),
74.3, 68.3, 59.2 (q, J = 34.7 Hz), 51.3, 47.1, 45.4, 45.2, 45.1,
44.3, 44.1, 40.9, 40.3, 39.9, 35.2, 35.0, 33.6, 33.5
19F-NMR (376 MHz, CDCl3) δ: –74.54
IR-Daten
(KBr): 3268.0, 2901.5, 2879.5, 1465.4, 1446.5, 1418.8, 1338.8, 1282.6,
1159.0, 1147.9, 1122.7, 1112.6, 1071.1, 1029.0, 1004.3, 991.7, 969.2,
866.3, 763.7 cm–1
Schmelzpunkt:
169°C
HRMS: berechnet für C24H29F3O2:
406.2120; gefunden: 406.2106
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
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-
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