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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Absaugen von gegebenenfalls mit Fremdbestandteilen verunreinigten
Körperflüssigkeiten, insbesondere zur Autotransfusion von
intra- oder postoperativen Blutverlusten.
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Als
maschinelle Autotransfusion ist ein Verfahren bekannt, bei dem während
oder nach einer Operation, die mit einem starken Blutverlust einhergeht,
Blut des Patienten aus dem Operationsfeld gesammelt und aufbereitet
wird, um dem Patienten das eigene Blut zeitnah wieder retransfundieren
zu können. Im Bereich der intra- und postoperativen Autotransfusionen
finden so genannte Vollbluttransfusionsverfahren, die das gesammelte
Blut lediglich einer Partikelfiltration unterziehen, aber auch Plasmaseparations-/Waschverfahren
Anwendung, die ein gewaschenes Erythrocytenkonzentrat zur Reinfusion bereitstellen.
Die Vorteile der Transfusion von autologem, d. h. patienteneigenem
Blut, liegen gegenüber der Transfusion von homologem Blut,
d. h. Fremdblut, in der Vermeidung von Infektionskrankheiten, wie
beispielsweise Aids, Hepatitis sowie in der Reduktion von Transfusionsreaktionen.
Darüber hinaus stellt die maschinelle Autotransfusion einen
aktiven Beitrag zur Einsparung von homologen Blutkonserven dar.
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Im
Stand der Technik sind verschiedene Autotransfusionsvorrichtungen
bekannt. Die bekannten Autotransfusionsvorrichtungen zeichnen sich
im allgemeinen dadurch aus, das sich im Operationsfeld ansammelndes
Wundblut, das mit aus dem Gewebe eingeschwemmten oder von außen
zugeführten Fremdbestandteilen verunreinigt sein kann,
an der Wundstelle abgesaugt und die Mischung aus Blut und Fremdbestandteilen
für die Retransfusion des autologen Bluts aufbereitet wird.
Dabei wird die Mischung aus Blut und Fremdbestandteilen zunächst
in einem Reservoir gesammelt. In dem Reservoir, an dem eine Saugleitung
angeschlossen ist, wird ein Unterdruck aufgebaut, so dass die Mischung
aus Blut und Fremdbestandteilen aufgrund des in dem Reservoir herrschenden
Unterdrucks über die Saugleitung in das Reservoir angesaugt
wird. Aus dem Reservoir wird die Mischung aus Blut und Fremdbestandteilen dann
in eine Einrichtung zur Aufbereitung des Blutes überführt,
in der das Blut von den Fremdbestandteilen getrennt wird. Zum Aufbau
des Unterdrucks in dem Reservoir findet bei den bekannten Autotransfusionsvorrichtungen
eine Vakuumpumpe Verwendung.
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Es
sind Autotransfusionsvorrichtungen bekannt, die neben der Einrichtung
zum Absaugen der Mischung aus Blut und Fremdbestandteilen, die nachfolgend
der Einfachheit halber als Blut bezeichnet wird, über eine
Einrichtung zum Zuführen von Antikoagulanz zu dem Blut
verfügen. Die Antikoagulation ist erforderlich, da im Wundblut
aktivierte Gerinnungsfaktoren und aktivierte Thrombocyten enthalten
sind.
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Aus
der
US 2005/0192548
A1 ist eine Autotransfusionsvorrichtung bekannt, die über
eine Saugpumpe verfügt, deren Saugleistung verändert
wird. Die bekannte Autotransfusionsvorrichtung weist eine Kontrolleinrichtung
auf, mit der die Saugleistung der Pumpe periodisch erhöht
und verringert wird.
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Die
WO93/01858 beispielsweise
beschreibt eine Autotransfusionsvorrichtung, die über eine
Einrichtung zum Ansaugen von Blut und eine Einrichtung zur Aufbereitung
von Blut verfügt. Die bekannte Autotransfusionsvorrichtung
sieht vor, der Vakuumpumpe Luft über einen Belüftungsschlauch
nach Öffnen einer Schlauchklemme zuzuführen.
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Die
WO2005/086879 beschreibt
ebenfalls eine Autotransfusionsvorrichtung, die eine Belüftung der
Vakuumpumpe für den Fall vorsieht, dass infolge von Verstopfungen
der Saugleitung der Unterdruck ansteigt.
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Für
den Fall, dass zur Erzeugung des Unterdrucks aus dem Reservoir pro
Zeiteinheit eine bestimmte Menge an Luft angesaugt wird, steigt
der Unterdruck im Reservoir dann an, wenn anstelle von Luft nunmehr
Flüssigkeit über die Saugleitung angesaugt und
die pro Zeiteinheit angesaugte Luftmenge beibehalten wird. Noch
stärker steigt der Unterdruck in dem Reservoir an, wenn
die Saugleitung verstopft. Die Zuführung von Luft über
einen Bypass verhindert somit, dass der Unterdruck im Behälter
einen vorgegebenen Wert überschreitet.
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Bei
den bekannten Verfahren erweist sich als nachteilig, dass die Vakuumpumpe
ständig mit hoher Förderleistung betrieben wird,
wodurch sich nicht nur ein erhöhter Stromverbrauch, sondern
auch eine höhere Geräuschentwicklung ergeben.
Darüber hinaus kommen große Mengen an Luft mit
dem Blut in Kontakt, was zu dessen Schädigung führen
kann. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass das Verhältnis
von Blut und Antikoagulanz über einen längeren
Zeitraum mit sich ändernden Randbedingungen nicht optimal eingestellt
werden kann.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum
Absaugen von Körperflüssigkeiten, insbesondere
zur Autotransfusion von intra- oder postoperativen Blutverlusten
bereitzustellen, die bei relativ geringer Geräuschentwicklung
und relativ geringem Stromverbrauch das autologene Blut von der
Wundstelle des Operationsfeldes schonend absaugt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren anzugeben, das
eine schonende Absaugung von Körperflüssigkeiten,
insbesondere von intra- oder postoperativen Blutverlusten erlaubt.
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Die
Lösung dieser Aufgaben erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 14. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Absaugen von
Körperflüssigkeiten, insbesondere zur Autotransfusion
zeichnet sich durch eine Kontrolleinrichtung aus, die derart ausgebildet
ist, dass in Abhängigkeit von dem Druck in dem Reservoir,
aber auch in den angrenzenden Leitungen, der mit einer Druckmesseinrichtung
gemessen wird, die Saugleistung der Einrichtung verändert
wird, mit der Luft aus dem Reservoir angesaugt wird. Folglich sieht
die erfindungsgemäße Autotransfusionsvorrichtung
eine Modulation der Saugleistung der Einrichtung zum Ansaugen von
Luft in Abhängigkeit von dem Druck im Reservoir vor.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann grundsätzlich
nicht nur zur Autotransfusion verwendet werden, sondern auch zur
Absaugung anderer Körperflüssigkeiten als Blut
eingesetzt werden, beispielsweise zur Wunddrainage.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die Kontrolleinrichtung derart ausgebildet, dass
in Abhängigkeit von dem Druck in dem Reservoir die Saugleistung
der Einrichtung zum Ansaugen von Luft aus dem Reservoir erhöht
wird, wenn sich der Unterdruck in dem Reservoir erhöht,
während die Saugleistung verringert wird, wenn sich der
Unterdruck im Reservoir verringert.
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In
den Fällen, dass von der Wundstelle Luft oder Blut angesaugt
bzw. eine geringe oder eine größere Menge von
Blut angesaugt wird, stellt die erfindungsgemäße
Autotransfusionsvorrichtung sicher, dass die Einrichtung zum Ansaugen
von Luft aus den Reservoir immer mit der optimalen Leistung betrieben
wird. Dadurch ist nicht nur die Leistungsaufnahme, sondern auch
die Geräuschentwicklung der Einrichtung zum Ansaugen von
Luft geringer. Darüber hinaus kommt das Blut mit weniger
Luft in Kontakt.
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Da
bei einer Erhöhung des Unterdrucks in dem Reservoir die
Saugleistung erhöht wird, stellt sich in dem Reservoir
ein größerer Unterdruck ein, so dass von der Wundstelle
anstelle von Luft nunmehr Blut oder anstelle einer kleineren Menge
an Blut eine größere Blutmenge angesaugt werden
kann. Andererseits stellt sich mit der Verringerung der Saugleistung
in dem Reservoir wieder ein niedrigerer Unterdruck ein, wenn anstelle
einer größeren Blutmenge eine geringere Blutmenge
oder anstelle von Blut wieder Luft von der Wundstelle angesaugt
wird.
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Die
Einrichtung zum Messen des Drucks in dem Reservoir kann eine Einrichtung
sein, die über einen konventionellen Drucksensor verfügt,
der nicht unbedingt in dem Reservoir selbst angeordnet sein muss,
sondern auch in zu- und von dem Reservoir wegführenden
Schlauchleitungen angeordnet sein kann.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sieht eine Einrichtung zum Zuführen von Luft
zu der Einrichtung zum Ansaugen von Luft aus dem Reservoir vor,
wobei die Einrichtung zum Zuführen von Luft mit der Kontrolleinrichtung
derart zusammenwirkt, dass bei Überschreiten eines vorgegebenen
Grenzwertes für den Unterdruck in dem Reservoir, Luft der
Einrichtung zum Ansaugen von Luft zugeführt wird. Damit wird
unabhängig von der Modulation der Saugleistung der Einrichtung
zum Ansaugen von Luft auf jeden Fall sichergestellt, dass ein vorgegebener Grenzwert
für den Unterdruck in dem Reservoir nicht überschritten
werden kann. Diese Einrichtung zum Zuführen von Luft, die
beispielsweise ein Entlüftungsventil oder dergleichen aufweisen
kann, dient als zusätzliche Sicherheitseinrichtung.
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Eine
weitere besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Autotransfusionsvorrichtung weist eine Einrichtung zum Fördern
von Antikoagulanz aus einem Behältnis vor, um eine Blutgerinnung
zu verhindern. Vorzugsweise wird das Antikoagulanz möglichst
nahe der Stelle dem Blut geführt, an der das Blut von der
Wundstelle abgesaugt wird.
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Von
besonderer Bedeutung ist bei der besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, dass die Kontrolleinrichtung derart mit der Einrichtung
zum Fördern von Antikoagulanz zusammenwirkt, dass in Abhängigkeit
von dem gemessenen Druck in dem Reservoir auch die Förderleistung
der Einrichtung zum Fördern von Antikoagulanz verändert
wird. Damit kann sichergestellt werden, dass unabhängig
von den sich ändernden Randbedingungen immer ein optimales
Verhältnis von Blut und Antikoagulanz eingestellt bleibt.
Bei einem plötzlichen Anfall von Blut oder einer plötzlichen
Erhöhung der Menge des anfallenden Bluts wird gleichsam
die Menge des dem Blut zugeführten Antikoagulanz erhöht,
so dass das optimale Mischungsverhältnis beibehalten wird. So
wird bei einer Erhöhung des Unterdrucks in dem Reservoir
auch die Förderleistung der Einrichtung zum Fördern
von Antikoagulanz erhöht, während bei einer Verringerung
des Unterdrucks in dem Reservoir die Förderleistung der
Einrichtung zum Fördern von Antikoagulanz verringert wird.
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Die
Einrichtung zum Ansaugen von Blut und die Einrichtung zum Fördern
von Antikoagulanz können konventionelle Pumpen sein, beispielsweise eine
elektrisch betriebene Vakuumpumpe oder eine elektrisch betriebene
Antikoagulanz-Pumpe.
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Die
Vorrichtung zum Ansaugen von Luft und die Vorrichtung zum Fördern
von Antikoagulanz können grundsätzlich getrennte
Einheiten bilden, die jeweils über eine eigene Kontrolleinrichtung
verfügen, die in Abhängigkeit von dem Unterdruck
die Leistung der jeweiligen Pumpe verändert. Von Vorteil
ist aber, wenn beide Baugruppen eine gemeinsame Vorrichtung mit
nur einer Kontrolleinrichtung zur Steuerung beider Pumpen bilden.
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Die
Vakuumpumpe wird vorzugsweise für den Fall, dass nur Luft
gefördert wird, mit einer Saugleistung betrieben, die deutlich
unter ihrer Nennleistung liegt. Beispielsweise kann die Vakuumpumpe mit
einer erheblich, beispielsweise um 40 bis 80% gegenüber
der Nennleistung reduzierten Saugleistung betrieben werden, vorzugsweise
mit 25% der Nenn-Saugleistung. In diesem Betrieb wird ebenfalls die
Förderleistung der Antikoagulanz-Pumpe auf eine gegenüber
der Nennleistung beispielsweise um 40 bis 80% reduzierten Förderleistung
betrieben, vorzugsweise mit 25% der Nenn-Förderleistung.
Wenn nun von der Wundstelle Blut angesaugt wird, ändert sich
der Druck im Reservoir, aber auch in den angrenzenden Leitungen.
Diese Druckänderung führt zum Nachstellen der
Vakuumpumpe und der Antikoagulanz-Pumpe derart, dass sich die Menge
der von der Vakuumpumpe pro Zeiteinheit angesaugten Menge von Luft
und der Menge des von der Antikoagulanz-Pumpe pro Zeiteinheit geförderten
Antikoagulanz in Abhängigkeit von der Druckänderung
um einen bestimmten Betrag erhöht. In Abhängigkeit
von der Druckänderung kann die Leitung der Pumpe bis auf
einen Maximalwert erhöht werden, der der maximalen Leistung
der jeweiligen Pumpe entspricht. Werden nun wieder kleinere Mengen
an Blut gefördert, führt dies wiederum zu anderen
Druckwerten im Reservoir, worauf sich das System einstellt. Aufgrund der
Anpassung der Pumpenleistung an die jeweiligen Druckverhältnisse
sinkt im Mittel die gesamte Luftmenge, die mit Blutzellen in Kontakt
kommt, was wiederum zu weniger Schädigungen der Blutzellen
führt. Die Pumpen laufen ökonomischer, da sie
nicht immer mit voller Leistung betrieben werden. Dadurch reduziert
sich auch die Geräuschkulisse. Die Mengenverhältnisse
zwischen Blut und Antikoagulanz nähern sich durch die automatische
Anpassung dem idealen Wert, wobei das Personal nicht gezwungen ist,
während der Operation die Einstellungen der Pumpen anzupassen.
Die Veränderung der Leistungen der Pumpen kann dadurch
erfolgen, dass die Drehzahl der Pumpen verändert wird.
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Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert,
die in vereinfachter schematischer Darstellung die wesentlichen
Komponenten der erfindungsgemäßen Absaugungsvorrichtung
am Beispiel einer Autotransfusionsvorrichtung zeigt.
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Die
erfindungsgemäße Autotransfusionsvorrichtung verfügt über
ein Reservoir zum Sammeln des an der Operationsstelle abzusaugenden
Blutgemisches, das nachfolgend der Einfachheit halber als Blut bezeichnet
wird. Das Reservoir 1, bei dem es sich um einen einfachen
Behälter handeln kann, weist einen Einlass 2 zum
Zuführen des zu sammelnden Bluts und einen Auslass 3 zum
Abführen des gesammelten Bluts auf. An den Einlass 2 des
Reservoirs 1 ist eine erste Saugleitung 4 angeschlossen, an
dessen Ende eine Saugdüse 5 befestigt ist.
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Von
dem Auslass 3 des Reservoirs 1 führt eine
Sammelleitung 24 zu einer Einrichtung 7 zum Aufbereiten
des Bluts, die nur schematisch dargestellt ist. Für die
Autotransfusionsvorrichtung ist es unerheblich, wie die Blutaufbereitungseinrichtung 7 ausgebildet
ist. Beispielsweise kann das gesammelte Blut in der Blutaufbereitungseinrichtung
nur einer Partikelfiltration unterzogen werden oder aber auch einem
Plasmaseparations-/Waschverfahren, um ein gewaschenes Erythrocytenkonzentrat
zur Reinfusion bereit zu stellen. Das Blut kann aber auch nur in
einem Behältnis gesammelt werden.
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Um
das Blut absaugen zu können, wird in dem Reservoir ein
Unterdruck aufgebaut. Hierzu verfügt die Autotransfusionsvorrichtung über
eine Einrichtung 8, mit der Luft aus dem Reservoir 1 angesaugt
wird. Bei dieser Einrichtung handelt es sich um eine elektrisch
betriebene Vakuumpumpe 8, die einen Einlass 8A und
einen Auslass 8B aufweist. Der Einlass 8A der
Vakuumpumpe 8 ist über eine zweite Saugleitung 6 mit
einem Sauganschluss 25 an dem Reservoir 1 verbunden,
während der Auslass 8B der Pumpe 8 mit
einem Sterilfilter 9 verschlossen ist, der für
Luft durchlässig ist. In der zweiten Saugleitung 6 befindet
sich zwischen dem Reservoir 1 und Vakuumpumpe 8 ein
hydrophobes Filter 10, das Blut oder andere angesaugte
Bestandteile zurückhält.
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Von
der der zweiten Saugleitung 6 zweigt stromab des hydrophoben
Filters 10 und stromauf der Vakuumpumpe 8 eine
Bypass-Leitung 11 ab, die mit einem elektromagnetisch betätigbaren
Absperrorgan 12, beispielsweise einer Schlauchklemme, abgesperrt
werden kann. Wenn die Bypass-Leitung 11 offen ist, saugt
die Vakuumpumpe 8 Luft über die Bypass-Leitung
an.
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Zum
Messen des Drucks im dem Reservoir 1 ist eine Druckmesseinrichtung 13 vorgesehen,
die einen nur andeutungsweise dargestellten Drucksensor 14 aufweist,
der an der zweiten Saugleitung 6 stromauf der Vakuumpumpe 8 angeordnet
ist. Der Drucksensor kann aber auch im Reservoir angeordnet sein.
Entscheidend ist, dass der Drucksensor den Druck im Reservoir oder
eine Größe misst, die mit dem Druck im Reservoir
korreliert. Als Drucksensor kann grundsätzlich jeder Sensor
Verwendung finden, mit dem eine mit dem Druck im Reservoir korrelierende
Größe gemessen werden kann. Eine mit dem Druck
korrelierende Größe kann beispielsweise auch über
eine Messung der Menge an Luft erfasst werden, die angesaugt wird.
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Zur
Verhinderung der Blutgerinnung wird dem abgesaugten Blut ein Antikoagulanz
beigemischt. Hierzu verfügt die Autotransfusionsvorrichtung über
eine Einrichtung 15 zum Fördern von Antikoagulanz
aus einem Behältnis 16, beispielsweise einem Beutel.
Der Beutel 16 weist einen Auslass 17 auf, an dem
eine Förderleitung 18 angeschlossen ist, die zu
dem Einlass 19A einer Antikoagulanz-Pumpe 19 führt.
Von dem Auslass 19B der Antikoagulanz-Pumpe 19 geht
eine Förderleitung 23, ab die zu der ersten Saugleitung 4 führt.
Beide Leitungen 23 und 4 münden in die
Saugdüse 5, in der eine Flüssigkeitsverbindung
zwischen den Leitungen hergestellt ist. Es ist aber auch möglich,
die Förderleitung 23 stromab der Saugdüse 5 an
die erste Saugleitung 4 anzuschließen.
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Das
Antikoagulanz wird aus dem Beutel 16 mit der Antikoagulanz-Pumpe 19 gefördert,
die in die Förderleitung 18 geschaltet ist. Zwischen
Beutel 16 und Antikoagulanz-Pumpe 19 befindet
sich in der Förderleitung 18 eine nur andeutungsweise
dargestellte Tropfkammer 22.
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Die
elektrisch betriebene Vakuumpumpe 8 und die elektrisch
betriebene Antikoagulanz-Pumpe 19 sowie das elektromagnetisch
betätigbare Absperrorgan 12 werden von einer Regel-
oder Kontrolleinrichtung 21 gesteuert, die über
Steuerleitungen 8', 19' und 12' mit der
Vakuumpumpe 8, der Antikoagulanz-Pumpe 19 und
dem Absperrorgan 12 verbunden ist. Die Kontrolleinrichtung 21 regelt
die Saugleistung der Vakuumpumpe 8 und die Förderleistung
der Antikoagulanz-Pumpe 19 und öffnet und schließt
das Absperrorgan 12. Über eine Datenleitung 13' empfangt die
Kontrolleinrichtung 21 die Messwerte des Drucksensors 14 der
Druckmesseinrichtung 13.
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Nachfolgend
wird Aufbau und Funktionsweise der Kontrolleinrichtung im Einzelnen
beschrieben.
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Die
Kontrolleinrichtung 21 verändert die Saugleistung
der Vakuumpumpe 8 und die Förderleistung der Antikoagulanz-Pumpe 19 in
Abhängigkeit von dem Druck, der mit der Druckmesseinrichtung 13 gemessen
wird. Da die Vakuumpumpe 8 Luft aus dem Reservoir 1 ansaugt,
herrscht in dem Reservoir 1 ein Unterdruck. Wenn sich der
Unterdruck in dem Reservoir erhöht, d. h. der Betrag der
Druckdifferenz zwischen dem Druck in dem Reservoir und dem Atmosphärendruck
zunimmt, verändert die Kontrolleinrichtung 21 die
Saugleistung der Vakuumpumpe 8, so dass die Menge des augrund
des Unterdrucks in das Reservoir angesaugten Bluts pro Zeiteinheit
erhöht wird. Wenn sich hingegen der Unterdruck in dem Reservoir
verringert, verändert die Kontrolleinrichtung 21 die
Saugleistung der Vakuumpumpe 8, so dass die Menge des angesaugten
Bluts verringert wird. Gleichzeitig passt die Kontrolleinrichtung 21 die
pro Zeiteinheit geförderte Menge an Antikoagulanz der Menge
der pro Zeiteinheit angesaugten Luft an. Bei einer Erhöhung
des Unterdrucks in dem Reservoir erhöht die Kontrolleinrichtung
die Förderleistung der Antikoagulanz-Pumpe 19,
so dass die Antikoagulanz-Pumpe eine größere Menge
an Antikoagulanz pro Zeiteinheit fördert, während
bei einer Verringerung des Unterdrucks in dem Reservoir die Kontrolleinrichtung
die Förderleistung der Antikoagulanz-Pumpe verringert,
so dass pro Zeiteinheit eine geringere Menge an Antikoagulanz gefördert
wird. Dabei stellt die Kontrolleinrichtung 21 ein vorgegebenes
Verhältnis zwischen der Menge des pro Zeiteinheit abgesaugten
Bluts und der geförderten Menge an Antikoagulanz ein.
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Es
sei angenommen, dass an der Wundstelle kein Blut anfällt.
Dann saugt die Autotransfusionsvorrichtung nur Luft an. In diesem
Fall stellt die Kontrolleinrichtung 21 die Saugleistung
der Vakuumpumpe 8 derart ein, dass die Vakuumpumpe nicht
mit der vollen Nennleistung betrieben wird. Beispielsweise wird
die Vakuumpumpe mit nur 80% der Nennleistung betrieben. Da die Vakuumpumpe
ständig Luft aus dem Reservoir 1 ansaugt, herrscht
in dem Reservoir ein Unterdruck.
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Wenn
nun an der Wundstelle eine geringe Menge an Blut abgesaugt wird,
das in dem Reservoir gesammelt wird, erhöht sich der Unterdruck
in dem Reservoir, da über die erste Saugleitung eine geringere
Menge an Luft in das Reservoir zuströmt. Daraufhin erhöht
die Kontrolleinrichtung 21 die Leistungsaufnahme der Vakuumpumpe.
Gleichzeitig erhöht die Kontrolleinrichtung 21 die
Förderleistung der Antikoagulanz-Pumpe 19. Wenn
nun an der Wundstelle eine größere Menge an Blut
anfällt, führt dies dazu, dass eine noch geringere
Menge an Luft über die Saugleitung 4 in das Reservoir 1 zuströmt,
so dass sich der Unterdruck in dem Reservoir weiter erhöht.
Die Kontrolleinrichtung 21 erhöht nun wieder die
Saug- bzw. Förderleistung beider Pumpen 8 und 19.
Folglich werden die Pumpen immer mit einer möglichst geringen
Leistung betrieben, so dass die Leitungsaufnahme und Geräuschentwicklung
möglichst gering ist.
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Darüber
hinaus vergleicht die Kontrolleinrichtung den gemessenen Unterdruck
in dem Reservoir mit einem vorgegebenen Grenzwert. Wenn der Unterdruck
in dem Reservoir den vorgegebenen Grenzwert überschreitet, öffnet
die Kontrolleinrichtung 21 das Absperrorgan 12 in
der Bypass-Leitung 11, so dass Luft über die Bypass-Leitung
in die Saugleitung 6 der Vakuumpumpe strömt. Nach
Erreichen des vorgegebenen Grenzwerts schließt die Kontrolleinrichtung
wieder das Absperrorgan 12. Dadurch wird sichergestellt,
dass auch bei großer Saugleistung der Vakuumpumpe der Unterdruck
in dem Reservoir nicht zu stark ansteigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2005/0192548
A1 [0005]
- - WO 93/01858 [0006]
- - WO 2005/086879 [0007]