DE102008026647A1

DE102008026647A1 - Big-Bag-Schuh für die wasserdichte Verbindung von flexiblen Schüttgutbehältern (FIBC's)

Info

Publication number: DE102008026647A1
Application number: DE102008026647A
Authority: DE
Inventors: Christian Orth
Original assignee: FLEXIBOX CONTAINER GmbH
Current assignee: FLEXIBOX CONTAINER GmbH
Priority date: 2008-06-04
Filing date: 2008-06-04
Publication date: 2010-04-15
Anticipated expiration: 2028-06-05
Also published as: DE102008026647B4

Abstract

Big-Bags werden im Hochwasserschutz zur Dammbildung eingesetzt. Die Abdichtung erfolgt üblicherweise durch den Einsatz von Planen oder durch Koppelung der Big-Bags durch Verbindungselemente mit Versteifungsstrukturen, die bei der Demontage der Dämme die Beschädigung des Big-Bag-Gewebes durch Ausreißen zur Folge haben. Das neue Verfahren soll die schnelle, kostengünstige und flexible Errichtung von Dämmen ohne Einsatz von wasserdichten Planen und Beschädigung der Big-Bags bei der Demontage ermöglichen. Der Gewebemantel der Big-Bags wird auf zumindest einer Außenseite an der Bodenkante und den beiden Seitenkanten um ein U-förmiges Gewebeteil erweitert, in das ein anderer Big-Bag gesetzt werden kann. Die Big-Bags werden durch ein Verbindungssystem miteinander verbunden und so stabilisiert, also standfest. Das Verfahren ermöglicht die vereinfachte Errichtung von Big-Bag-Dämmen, die auf Grund der flexiblen Verbindung schnell auch wechselnden örtlichen Verhältnissen angepasst werden können. Die Anlieferung zu mobilen Füllschlitten kann in Gruppen (z. B. drei miteinander verbundene Big-Bags) oder einzeln auf Paletten gestapelt erfolgen. Da keine Beschädigung der Big-Bags bei der Demontage der flexiblen Verbindungen eintritt, können auch Mehrweg-Big-Bags mit Gewebeschuh Verwendung finden.

Description

Die Erfindung betrifft flexible Großpackmittel (auch Big-Bag oder FIBC genannt) aus Kunststoffen für nicht gefährliche Güter, wie diese in der europäischen Norm EN 21898 beschrieben sind.
Die Erfindung betrifft Ein- und Mehrweg-FIBC's mit ein, zwei oder vier Hebeschlaufen, oben offen oder mit Deckel und Einfüllstutzen oder mit angenähter Schürze, mit oder ohne Bodenschlaufen, mit oder ohne Innen-Paneelen, mit oder ohne Entleer-Vorrichtung bzw. Auslaufstutzen, flexible Behälter, die dazu bestimmt sind Barrieren, Dämme oder Wände für den Hochwasserschutz etc. in Reihe zu bilden.
Gegenstand der Erfindung ist, mit hochfesten Geweben oder Folien (aus PP, PE oder sonstigen Kunststoffen) eine schnelle kraftschlüssige flexible Verbindung in Form der in 1 gezeigten FIBC-Schuhes zu weiteren FIBC's zu bilden, die gleichzeitig ein hohes Maß an Stabilität und Abdichtung gegen hohen Wasserdruck bietet und eine einfache und schnelle Anpassung der Reihen an Kurven und an den Geländeverlauf gewährleistet.
Die Verbindung der FIBC's kann durch Klettverschluß, Nähen, Kleben, Nieten, Knöpfe, Reißverschluß, Schnellverschluß, Gurte, Gurtverschluß, Steckverschluß ect. und muss an mindestens einer Behälterseite und kann an mehr Seiten erfolgen. Die Erfindung betrifft auch kraftschlüssiges u-förmiges oder horizontales Anlegen einer Gewebebahn, um FIBC's so kraftschlüssig und dicht in den dem Patent zu Grunde liegenden Formen beidseitig zu verbinden.
Die Befüllung der FIBC's mit Füllgut (Sand, Kies, Steine, Erde, Recyclat etc.) kann vor oder nach der erfindungsgemäßen Verbindung der FIBC's erfolgen.
Die Erfindung ist dazu geeignet, schnell und mit kostengünstigen Mitteln eine Hochwasserschutzwand oder Barriere durch in einer Lage oder in mehreren Lagen gestapelten FIBC's zu errichten (siehe 3). Durch gerades oder winkelförmiges Verbinden können die FIBC's dem Verlauf des Geländes beispielsweise Kurven angepasst werden. Die Erfindung ist dazu geeignet, die Hochwasserschutzwand oder Barriere schnell und ohne Schäden für die lasttragenden FIBC's wieder zu demontieren und das Füllgut nach dem Einsatz problemlos zu entleeren, wie dies beispielsweise bei Verwendung von FIBC's mit verschraubten Holzrahmen beidseitig der FIBC-Gewebe (Patent Harbeck) nicht möglich ist, da die lasttragenden Gewebe beim Anheben ausreißen und hierdurch die Schrauben und das Holz beschädigt werden.
Bei Überstapelung sind die horizontalen Trennungen durch Verbindung überdeckender fortlaufender Gewebebahnen zu sichern und zu dichten.
Zur Füllung sind zwei oder drei FIBC's in verfahrbare einfache Füllvorrichtungen zu hängen oder durch zum Patent angemeldete faltbare Packfachs selbststehend auszubilden. Durch Packfachs wird die Standfestigkeit der Big-Bag weiter erhöht.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Nicht-Patentliteratur

- EN 21898 [0001]

Claims

Verfahren zur kraftschlüssigen flexiblen Verbindung von zwei oder mehr flexiblen Intermediate Bulk Containern (im weiteren FIBC oder Big-Bag genannt) und Erhöhung der Standfestigkeit durch Überlappung von Geweben. Erfasst sind alle Ausführungen gemäß ISO EN 21898, zur Bildung von dichten Schutzwänden gegen Hochwasser, zur sicheren Dammbildung im Fluss- und Küstenbereich und zur Trockenlegung von Bereichen in fließenden und stehenden Gewässern, zur durchgehenden Absicherung von Hängen und Steillagen gegen ungewünschte Erdbewegungen; leer oder gefüllt zu verbinden und zu trennen, gefüllt mit Schüttgut wie Steinen, Erde, Sand oder weiteren Füllmaterialien, die für die jeweilige Anwendung geeignet sind.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung von zugbelastbaren Kunststoff-Folien oder -Geweben aus Polyester, Polypropylen, Polyethylen oder Copolymeren oder anderen verrottungsfesten Materialien.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung von wasserdichten Materialien (beschichtete Gewebe oder Folien).
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung von wieder lösbaren Befestigungssystemen oder Bindematerialien wie Klettverschlüsse (Velcro) oder Seil-, Klemm-, Knopf- oder Gurtverschlüssen; kurz alle Systeme, die dazu geeignet sind, flexible Materialien miteinander kraftschlüssig zu verbinden.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verbindungen auf mindestens einer Seite.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verbindungen auf zwei oder mehr Seiten, siehe 1.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung von formbeständigen FIBC's (Quadro- oder Bafflebags mit einer Innenpaneele oder mehreren Innenpaneelen) zur Erhöhung der Standfestigkeit.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine offene oder verschließbare Füllseite.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch geschlossenen Boden oder mit Entleerstutzen oder mit totaler Bodenentleerung durch Sternboden oder Bodenklappen, auch mit seitlichen Verbindungs- bzw. Haltesystemen wie Gurtschlössern oder Schiebestegschnallen (buckles).
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Verbindung durch flexible Bahnen, siehe 2, mit zwei und mehreren FIBCs in Reihe durch kraftschlüssige Systeme erfolgt, siehe 3.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Verbindung und Abdichtung übereinander gestapelter FIBCs durch horizontale Bahnen mit zwei horizontal verbundenen Klettbändern (Velcros) erfolgt.