DE102008025972A1 - Verfahren zur Messung der Mobilität massenspektrometrisch ausgewählter Ionensorten - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft Verfahren zur Messung der Mobilität nach Masse ausgewählter Ionensorten mit hoher Ionenausnutzung in Ionenmobilitätsspektrometern (IMS), die mit Massenspektrometern (MS) gekoppelt sind.
Die Erfindung besteht darin, den Ionenstrom aus einer geeigneten Ionenquelle mit einer stetigen Modulierungsfunktion, deren Momentanfrequenz über einen großen Frequenzbereich zeitlich variiert, analog zu modulieren, den modulierten Ionenstrom durch eine Mobilitätsdriftstrecke kontinuierlich dem Massenspektrometer zuzuführen, mit dem Massenspektrometer das zeitlich variierende Ionenstromprofil mindestens einer Ionensorte zu messen und das Mobilitätsspektrum einer Ionensorte aus ihrem Ionenstromprofil durch eine Analyse der Korrelation mit der Modulierungsfunktion zu erzeugen.

Description

  • Die Erfindung betrifft Verfahren zur Messung der Mobilität nach Masse ausgewählter Ionensorten mit hoher Ionenausnutzung in Ionenmobilitätsspektrometern (IMS), die mit Massenspektrometern (MS) gekoppelt sind.
  • Die Erfindung besteht darin, den Ionenstrom aus einer geeigneten Ionenquelle mit einer stetigen Modulierungsfunktion, deren Momentanfrequenz über einen großen Frequenzbereich zeitlich variiert, analog zu modulieren, den modulierten Ionenstrom durch eine Mobilitätsdriftstrecke kontinuierlich dem Massenspektrometer zuzuführen, mit dem Massenspektrometer das zeitlich variierende Ionenstromprofil mindestens einer Ionensorte zu messen, und das Mobilitätsspektrum einer Ionensorte aus ihrem Ionenstromprofil durch eine Analyse der Korrelation mit der Modulierungsfunktion zu erzeugen.
  • Stand der Technik
  • Ionenmobilitätsspektrometer, auch solche in Verbindung mit Massenspektrometern, werden normalerweise mit Injektionen sehr kurzer Ionenstrompulse betrieben. Die Ionen werden in einer Ionenquelle kontinuierlich erzeugt und dann von einem Schaltgitter während einer kleinen Zeitspanne in die Driftstrecke des Spektrometers eingelassen. Die Zeitspannen für den Durchlass betragen für gewöhnlich 100 bis 300 Mikrosekunden, die Aufnahme des Spektrums erstreckt sich über etwa 30 Millisekunden. Damit werden nur etwa maximal ein Prozent der in der Ionenquelle erzeugten Ionen ausgenutzt. Der geringe Nutzungsgrad für die Ionen führt zu relativ schlechten Verhältnissen von Signal zu Rauschen in den gewonnenen Mobilitätsspektren, so dass immer wieder Versuche unternommen wurden, diesen Nutzungsgrad zu erhöhen. Eine Erhöhung der Ionenausnutzung von einem Prozent auf etwa 50 Prozent würde das Verhältnis von Signal zu Rauschen und damit auch die Empfindlichkeit des Verfahrens theoretisch um einen Faktor sieben erhöhen.
  • Als Schaltgitter für die Erzeugung der kurzen Ionenstrompulse werden in der Regel bipolare Gitter verwendet. Die durch das Gitter durchgelassenen Ionen werden dann in einer Driftstrecke von einem axial ausgerichteten elektrischen Feld durch ein Stoßgas gezogen, wobei ihre Driftgeschwindigkeit durch ihre „Mobilität” bestimmt wird, die wiederum in bekannter Weise von ihrer Ladung, ihrer Masse, ihrem Stoßquerschnitt, ihrer Polarisierbarkeit und ihrer Neigung zur Bildung von Komplex-Ionen mit Molekülen aus dem Stoßgas abhängt.
  • Unter einer „Ionensorte” sollen hier Ionen einer Substanz in einem gegebenen Ladungszustand verstanden werden. Die Ionensorte umfasst im hier verwendeten Sprachgebrauch neben den monoisotopischen Ionen auch die Ionen der Isotopensatteliten, nicht aber Ionen der gleichen Substanz in anderen Ladungszuständen. Die Ionensorte kann aus Molekülionen oder Pseudomolekülionen, aus Dimerionen oder Multimerionen, aber auch aus Fragmentionen beliebiger Art bestehen. Auch Ionenkomplexe beliebiger Bindungsart mit Molekülen oder Teilmolekülen anderer Substanzen sollen eingeschlossen sein. Pseudomolekülionen sind protonierte oder deprotonierte Moleküle, die wegen der Masse der Protons eine vom Molekül abweichende Masse besitzen.
  • Alle Ionen gleicher Ladung unterliegen der gleichen Zugkraft durch das elektrische Feld, die sich aber für Ionen verschiedener Mobilität, also verschiedener Stoßquerschnitte und verschiedener Masse in unterschiedlichen Driftgeschwindigkeiten durch das Stoßgas manifestiert. Für leichtere Ionen in der Größenordnung der Masse des Stoßgases bestimmt neben dem Stoßquerschnitt hauptsächlich die „reduzierte Masse” der Ionen ihre Mobilität; für schwerere Ionen ab einigen Hundert oder Tausend atomaren Masseneinheiten ist die spezielle Form der Moleküle ausschlaggebend und der Stoßquerschnitt übernimmt den wesentlichen Anteil an der Mobilität, wobei dieser großenteils vom Faltungszustand des Ions, aber auch von der Anzahl der Atome im Molekül und damit wieder implizit von der Masse abhängt, wobei die implizite Abhängigkeit in etwa proportional zum Quadrat aus der dritten Wurzel der Masse ist. Die nur wenig verschiedenen Mobilitäten von Ionen gleicher Ladung, aber verschiedener Isotopenzusammensetzung können in heutigen Mobilitätsspektrometern nicht getrennt werden.
  • Aus den Molekülen einer Substanz werden in der Ionenquelle in der Regel mehrere Ionensorten gebildet, die sich vielfach nur durch ihre Ladung unterscheiden, aber auch Ionen von Dimeren oder Komplexe mit Wasser und Stoßgas darstellen können. Jede Ionensorte besitzt eine für sie charakteristische Mobilität. Am Ende der Driftstrecke wird der ankommende Ionenstrom meist an einem Ionendetektor gemessen, digitalisiert und in meist Form einer digitalisierten Messwertreihe als „Mobilitätsspektrum” gespeichert. Eine Auswertung dieses Mobilitätsspektrums gibt Auskunft über die Mobilitäten der beteiligten Ionen und damit – in reinen Mobilitätsspektrometern – Hinweise auf beteiligte Substanzen.
  • Der Schaltprozess des bipolaren Gitters dient als Startpuls für die Messung der Driftgeschwindigkeit der verschiedenen Ionenpulks. Durch die Diffusion der Ionen in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung wird während der Drift für jeden Ionenpulk mit Ionen gleicher Mobilität ein Diffusionsprofil erzeugt. In genügend langen Driftstrecken ergeben sich dadurch in sehr guten Näherungen die bekannten Glockenkurven der Gauß-Verteilungen für die Ionensignale. Die Driftgeschwindigkeit wird aus der gemessenen Driftzeit im Zentrum der Glockenkurve und der bekannten Länge der Driftstrecke im Driftrohr des Spektrometers bestimmt.
  • In der Regel wird die Breite der Glockenkurve der Ionensignale ganz überwiegend von der Diffusion bestimmt. In diesem Fall ergibt sich eine diffusionsbestimmte Mobilitätsauflösung Rd, die über das Mobilitätsspektrum hinweg praktisch konstant und proportional zur Wurzel aus Ionenladung, Stärke des elektrischen Ziehfeldes und Länge der Driftstrecke ist. Ein mäßig gutes Mobilitätsspektrometer hat für einfach geladene Ionen etwa eine Mobilitätsauflösung von Rd = 20, mit ihm können zwei Ionensorten, deren Mobilität sich um zehn Prozent unterscheiden, gerade noch gut aufgelöst werden, da sich ihre Signale um zwei volle Halbwertsbreiten unterscheiden. Gute Mobilitätsspektrometer haben Mobilitätsauflösungen von Rd = 50 bis 80, mit ihnen lassen sich Ionen mit Mobilitätsunterschieden von nur vier Prozent und weniger trennen. Die heutzutage besten Mobilitätsspektrometer haben Mobilitätsauflösungen von Rd = 150, das reicht für eine Trennung zweier Ionensorten, deren Mobilitäten sich nur etwas mehr als ein Prozent unterscheiden.
  • Im Folgenden werde zunächst auf die bessere Ionenausnutzung in reinen Ionenmobilitätsspektrometern eingegangen. Diese sind häufig miniaturisiert, mit Driftstrecken von maximal zehn Zentimetern, werden an Atmosphärendruck betrieben und dienen meist der Messung von Schadstoffen in Umgebungsluft. Die Schadstoffsubstanzen, im Folgenden allgemeiner „Analytsubstanzen” genannt, werden dabei in der Regel in eingesaugter Umgebungsluft bei Atmosphärendruck ionisiert, und zwar durch sogenannte „chemische Ionisierung bei Atmosphärendruck” (APCI) in Reaktionen mit Reaktantionen durch Protonierung oder Deprotonierung, wobei neben monomeren Pseudomolekülionen auch dimere Ionen und Komplexe mit Wasser- und Stoßgasmolekülen gebildet werden. Die Verhältnisse der einzelnen Ionensorten zueinander hängen von der Konzentration der Analytmoleküle im Stoßgas ab.
  • Als Stoßgas wird meist Stickstoff oder Luft verwendet, wobei sich im Stoßgas gleichmäßig verteilt (und meist in ihrer Konzentration sorgfältig gesteuerte) Spuren von Wasserdampf befinden. Die Erzeugung der Reaktantionen findet meist durch Betastrahler, beispielsweise 63Ni, statt. Aber auch Corona-Entladungen und andere Elektronenstrahl-Generatoren wie auch UV-Lampen werden für diesen Zweck benutzt. Die Reaktantionen werden in einer Reaktionskette gebildet, die von der Bildung von primären Stickstoff-Ionen ausgeht und bei einer Reihe verschiedenartiger Wasserkomplex-Ionen endet. Diese Wasserkomplex-Ionen bewirken die eigentliche chemische Ionisierung der Analytmoleküle.
  • Während ihrer Drift durch das Stoßgas der Driftstrecke bei Atmosphärendruck erleben die Ionen dauernd sehr schnell wechselnde neue Anlagerungen und Verluste von Wassermolekülen H2O und Stickstoffmolekülen N2. Im statistischen Mittel enthält also ein Analytion, sei es ein Monomer oder ein Dimer, a × H2O und b × N2, wobei a und b in der Regel durchschnittliche, nicht ganzzahlige Anteile sind. Da die Änderungen sehr schnell erfolgen, tritt dadurch kaum eine Verbreiterung des Peaks im Mobilitätsspektrum ein. Überführt man die Ionen eines solchen Peaks aus dem Atmosphärendruck in ein angeschlossenes Massenspektrometer, so friert man einen momentanen Zustand wie in einem Blitzlichtphoto ein und erhält ein Massenspektrum, das die Ionen mit verschiedenen Anlagerungszuständen und daher sehr verschiedenen Massen nebeneinander enthält.
  • Es folgt nun die Beschreibung von Versuchen, den Nutzungsgrad der Ionen zu erhöhen. F. J. Knorr et al. (Anal. Chem. 1985, 57, 402; US 4,633,083 A ) haben ein Verfahren beschrieben, das mit einem axialen Ionenstrahl arbeitet, der durch zwei Sperrgitter moduliert wird. Als Modulationsfunktion wird eine Rechteckfunktion verwendet, also ein abwechselndes völliges Schließen und völliges Öffnen des Gitters. Das erste Sperrgitter ist direkt hinter der Ionenquelle angeordnet, das zweite direkt vor dem Ionendetektor. Durch eine synchrone Modulation der beiden Gitter wird ein Interferenzwert des Ionenstrahls erzeugt, wobei einige Ionensorten passieren können, während andere durch die Interferenz ihrer Driftzeit mit den Phasen der Gitterspannungen zurückgehalten werden. Wird die Modulationsfrequenz verändert, so kann ein Interferenzspektrum („Interferogramm”) aufgenommen werden, das mit Hilfe einer Fourier-Transformation aus der Frequenzdomäne des Interferogramms in die Zeitdomäne und somit in Mobilitätsspektrum transformiert werden kann. Das Verfahren, das von den Autoren als „Fourier Transform Ion Mobility Spectrometry” bezeichnet wurde, bietet wegen der jeweiligen Halbierung der Ionenmengen an den beiden Gittern einen theoretischen Nutzungsgrad der Ionen von 25 Prozent. Die Erwartungen an dieses Verfahren wurden allerdings in bezug auf die Erhöhung des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses enttäuscht, das Verfahren hat sich bisher nicht durchgesetzt. Um mit diesem Verfahren zu sauberen Interferogrammen zu kommen, darf sich während der Driftzeit der Ionen vom ersten Schaltgitter zum zweiten Schaltgitter bzw. zum Detektor die Modulationsfrequenz praktisch nichts ändern. Das zwingt zu einer langsamen Änderung der Modulationsfrequenz.
  • In der Patentschrift J. Franzen ( US 5,719,392 , 1995) wird der Ionenstrom eines Ionenmobilitätsspektrometers durch das Schaltgitter mit einem rechteckigen zeitlichen Hadamard-Muster moduliert, bei dem sowohl die Pulsbreiten der durchgelassenen Ionenpakete wie auch deren Abstände statistisch verteilt sind. Die Ionenausnutzung steigt dadurch auf 50 Prozent. Die Auswertung zur Erlangung des Mobilitätsspektrums kann sowohl über eine Kreuzkorrelation des Detektorstromes mit dem eingeprägten Muster, wie auch über Fourier- oder Hadamard-Transformationen vorgenommen werden. Die Benutzung der Fourier-Transformation erlaubt es sogar, durch eine teilweise Entfaltung mit der Gerätefunktion eine Verbesserung der Mobilitätsauflösung zu erreichen. Es hat sich aber gezeigt, dass dieses Auswertungsverfahren unter Benutzung der Fourier-Transformation bei verrauschtem Detektorsignal nicht stabil arbeitet. Das Verfahren ist bisher nicht zur Anwendung gekommen.
  • In einer neuesten Patentanmeldung U. Renner ( DE 10 2008 015 001.0 ) wird der Ionenstrom aus der Ionenquelle durch eine stetige Modulierungsfunktion mit einer Momentanfrequenz, die in einem weiten Frequenzbereich variiert, analog moduliert und das entstehende Ionenstromsignal am Detektor durch eine Korrelationsanalyse mit der Modulationsfunktion wieder decodiert. Dadurch entsteht ein außerordentlich rauschfreies Mobilitätsspektrum sehr guter Mobilitätsauflösung. Das Mobilitätsspektrum hat eine bisher kaum erreichte Qualität. Die Ionenausnutzung beträgt 50 Prozent. Die Modulierung kann mit den normalen Schaltgittern vorgenommen werden, die in diesen Spektrometern vorhanden sind. Die Modulierungsfunktion kann bevorzugt ein linearer oder nichtlinearer Chirp sein. Auch wenn die Verbesserung des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses nicht ganz den theoretischen Erwartungen entspricht, überragen die Qualität der Ergebnisse und die Stabilität des Verfahrens alle anderen Versuche zu einer Mobilitätsspektrometrie mit hoher Ionennutzung.
  • Die vorgenannten Mobilitätsspektrometer arbeiten alle an Atmosphärendruck. Für Kopplungen mit Massenspektrometern hat sich praktisch durchgehend ein anderer Druckbereich für die Mobilitätsdriftstrecke durchgesetzt. Hier wird in einem Druckbereich von etwa 500 Pascal gearbeitet, wobei die Driftstrecke auf 40 Zentimeter bis zu zwei Meter und mehr verlängert und die elektrische Feldstärke auf 2000 Volt pro Meter und mehr erhöht wird. In diesem Druckbereich scheint es kaum Komplexierungen der driftenden Ionen mit anderen Substanzen zu geben, so dass die Mobilitäten der Ionensorten ohne Störungen gemessen werden. In den langen Driftstrecken diffundieren die Ionen aber auch in radialer Richtung über weite Strecken auseinander, so dass für diese Driftstrecken recht große Durchmesser gewählt werden müssen. Es gibt eine reichhaltige Patentliteratur für diese Anwendungen, die jedoch alle in klassischer Weise mit kurzen, einzelnen Ionenpulsen arbeiten, die in die Driftstrecke eingeführt werden. Auch hier beträgt der Nutzgrad für die in der Ionenquelle erzeugten Ionen nur etwa 0,5 bis 1 Prozent. Es werden hier zumeist Elektrosprüh-Ionenquellen (ESI) eingesetzt. Die Untersuchungen der Mobilität richten sich zumeist auf Peptide, Proteine oder andere Biopolymere mit dem Ziel, Faltungsstrukturen dieser Biopolymere zu bestimmen und das Nebeneinander verschiedener Faltungsstrukturen ansonsten gleicher Ionen einer Ionensorte festzustellen.
  • Für diese Niederdruckverfahren mit Kopplungen an die Massenspektrometrie sei hier nur das Patent A. V. Loboda, US 6,744,043 B2 (2004) erwähnt, weil es eine interessante axiale Fokussierung der driftenden Ionen in der Driftstrecke bietet, die allerdings in Grundzügen bereits in der Patentschrift Thomson et al. US 5,847,386 (1998) dargelegt und beansprucht wird. In der Patentschrift Loboda wird für die Driftstrecke ein Hochfrequenz-Ionenleitsystem mit radialer Stoßfokussierung vorgeschlagen, wobei das Ionenleitsystem als Hochfrequenz-Multipol-Stabsystem, aber auch als Ringsystem ausgeführt sein kann.
  • Es wird nun erstmals in der Veröffentlichung von Mikhail E. Belov et al., Analytical Chemistry, Vol. 79, No. 6, March 15, 2007, 2451 („Multiplexed Ion Mobility Spectrometry-Orthogonal-Time-of-Flight Mass Spectrometry") eine Arbeit vorgestellt, in der ein Niederdruck-Ionenmobilitätsspektrometer mit hoher Ionennutzung in Kopplung mit einem Massenspektrometer betrieben wird. Dabei werden in die Ionenmobilitätsdriftstrecke Ionenpulse stets gleicher Dauer eingepulst, die aber in quasistochastischen, zur Pulsdauer relativ langen Zeitabständen wiederholt werden. Die Zeitabstände wurden nach Simulationsversuchen so gewählt, dass sie mindestens die zehnfache Pulsdauer betrugen und bis zum siebzigfachen der Pulsdauer hinaufreichten. Da die Pulsdauer gegenüber den Zeitabständen der Pulse relativ kurz ist, kann auf diese Weise allein keine hohe Ionennutzung erreicht werden; diese konnte aber dadurch hergestellt werden, dass die Ionen vor dem Einpulsen in die Mobilitätsdriftstrecke in einem Ionenspeicher gesammelt und durch besondere Maßnahmen möglichst verlustfrei eingepulst wurden. Durch die zeitlich veränderlichen Sammelzeiten ergaben sich dabei – für einen primären Ionenstrahl mit konstantem Ionenstrom – stets wechselnde Anzahlen von Ionen in den einzelnen Pulsen, die mit einer Kalibrierkurve erfasst und bei der Auswertung berücksichtigt werden mussten. Das macht diese an sich sehr interessante Arbeit kompliziert und führt insbesondere dazu, dass die Messdynamik des TOF-MS nicht voll ausgenutzt werden kann, weil in Pulsen mit zu hoher Ionendichte stets die Gefahr einer Übersättigung des TOF-Ionendetektors gegeben ist. Insgesamt wurde in der Arbeit eine Ionenausnutzung von etwa 50 Prozent angegeben, die allerdings prinzipiell bis über 90 Prozent erhöht werden kann. Die Überhöhung der Ionenströme in den Ionenpulsen betrug theoretisch bis zum 70-fachen, gemessen bis zum 50-fachen des Ionenstroms aus der Ionenquelle. Heutige kommerzielle Massenspektrometer sind mit ihrem dynamischen Messbereich an die maximal erreichbaren Ionenströme der verwendeten Ionenquellen angepasst. Auch wenn diese Ionenströme nur bei optimaler Substanzzufuhr erreicht werden, etwa in den maximalen Substanzschüben aus Flüssigkeitschromatographen, so sind Überhöhungen des Ionenstromes nachteilig, weil sie zu einer Übersättigung des Ionendetektors führen können.
  • Da in Flugzeitmassenspektrometern mit orthogonalem Ioneneinschuss (OTOF) in einem einzigen Massenspektrum, das in etwa 100 Mikrosekunden aufgenommen wird, je nach Substanzzufuhr zur Ionenquelle häufig nur wenige Zehn oder Hundert Ionen erfasst werden, ist das Rauschen in diesen Einzelspektren außerordentlich hoch. Solche Einzelmassenspektren sind praktisch nicht für sich auswertbar. Nur in seltenen Fällen werden bei maximaler Substanzzufuhr an die Tausend Ionen in einem Einzelmassenspektrum erfasst, wobei hier die Sättigungsgrenze des Ionendetektors erreicht wird. Da im Normalbetrieb eines solchen OTOFs viele Tausend Ionen für ein gut auswertbares Massenspektrum gebraucht werden, werden regelmäßig mindestens etwa 200, meist durchaus 500 bis 1000 Massenspektren zu einem aus wertbaren Summenmassenspektrum aufsummiert. Um in der Arbeit von Belov et al. die Zeitauflösung von etwa zehn Kilohertz für die Messung der Einzelmassenspektren für die Bestimmung der Mobilität beizubehalten, wurde die Ionenmobilitätstrennung insgesamt 1000-mal wiederholt, wobei dabei die korrespondierenden Einzelmassenspektren aus den wiederholten Messungen miteinander summiert wurden. Da jede Ionenmobilitätstrennung etwa 127 Millisekunden dauerte, wurde eine Gesamtzeit von 127 Sekunden verbraucht.
  • In Massenspektrometern kann immer nur das Verhältnis aus der Ionenmasse zur Ladung des Ions bestimmt werden. Wenn im Folgenden von der „Masse eines Ions” oder der „Ionenmasse” gesprochen wird, so ist immer das Verhältnis von Masse m zur Anzahl z der Elementarladungen des Ions gemeint, also die elementarladungs-bezogene Masse m/z. Die Güte eines Massenspektrometers wird neben anderen Kriterien im Wesentlichen durch die Massenauflösung bestimmt. Die Massenauflösung ist definiert als R = m/dm, wobei R das Auflösungsvermögen, m die Masse eines Ions, gemessen in Einheiten der Massenskala, und dm die Breite des Massensignals in halber Höhe ist, gemessen in den gleichen Einheiten.
  • Aufgabe der Erfindung
  • Es soll ein Messverfahren für eine Kopplung aus Ionenmobilitätsspektrometer und Massenspektrometer bereitgestellt werden, das mit hoher Ionenausnutzung von etwa 50 Prozent stabil arbeitet und den dynamischen Messbereich des Massenspektrometers ohne Gefahr der Übersättigung, also ohne Überhöhung des Ionenstromes aus der Ionenquelle, optimal ausnutzt.
  • Kurze Beschreibung der Erfindung
  • Es ist der Grundgedanke der Erfindung, den Ionenstrom aus der Ionenquelle mit einer stetigen Modulierungsfunktion endlicher Modulierungsperiode mit einer Momentanfrequenz, die in einem weiten Frequenzbereich variiert, analog zu modulieren, den Ionenstrom durch eine Mobilitätsdriftstrecke einem Massenspektrometer zuzuführen, mit dem Massenspektrometer das zeitlich variierende Ionenstromprofil mindestens einer Ionensorte zu messen, und aus dem zeitlichen Ionenstromprofil durch eine Korrelation mit der Modulationsfunktion das Mobilitätsspektrum dieser Ionensorte zu gewinnen. Bei symmetrischer Modulierung im Bereich von null bis hundert Prozent des Ionenstroms ergibt sich eine Ionennutzung von etwa 50 Prozent, ohne dabei, wie in der Arbeit von Belov et al., zu Überhöhungen des von der Ionenquelle gelieferten Ionenstroms zu führen.
  • Als Massenspektrometer kann dabei ein einkanaliges Massenfilter dienen, beispielsweise ein Quadrupolmassenfilter, mit dem sich direkt das zeitliche Ionenstromprofil einer ausgewählten Ionensorte messen lässt. Kann das Massenfilter zyklisch auf den Durchlass verschiedener Ionensorten umgeschaltet werden, so können hiermit zeitlich intermittierend auch die Ionenstromprofile mehrerer Ionensorten gemessen werden, wobei allerdings nicht mehr die maximal erreichbare Mobilitätsauflösung erreicht wird. Es hat sich für die Qualität des Mobilitätsspektrums als günstig erwiesen, in Massenfiltern das Ionenstromprofil vielfach, beispielsweise zehn- bis hundertfach zu messen, die digitalisierten Ionenstromprofile zu einem Summenionenstromprofil zu addieren und das Mobilitätsspektrum aus dem Summenionenstromprofil zu bestimmen.
  • Das Massenspektrometer kann aber auch durch eine hohe Akquisitionsrate für Einzelmassenspektren, die mindestens bei etwa einem Kilohertz liegen soll, eine ganze Messserie mit Einzelmassenspektren aufnehmen, aus der dann die Ionenstromprofile für größere Anzahlen von Ionensorten anhand ihrer Massen in einfacher Weise herausgesucht und zusammengestellt werden können. Für diese Aufgabe kann beispielsweise ein Flugzeitmassenspektrometer mit orthogonalem Ioneneinschuss (OTOF) verwendet werden. Diese können heutzutage mit Spektrenaufnahmeraten von zehn Kilohertz betrieben werden.
  • Da die Einzelmassenspektren in der Regel aber nur wenige Ionen erfassen und nur in Ausnahmefällen für sich auswertbar sind, können die Messserien unter Verwendung identischer Modulationsperioden wiederholt und korrespondierende Einzelmassenspektren aus den einzelnen Messserien zu Summenmassenspektren addiert werden. Die Ionenstromprofile der Ionensorten werden dann aus der Serie von Summenmassenspektren herausgesucht. Es ergibt sich so die gleiche Anzahl von Summenmassenspektren, wie sie der Anzahl von Einzelmassenspektren in einer Modulationsperiode entspricht, wodurch eine hohe Mobilitätsauflösung erhalten bleibt.
  • Es können aber auch, unter Verzicht auf Mobilitätsauflösung, jeweils eine Serie aus genügend vielen konsekutiv aufgenommener Einzelspektren addiert werden, wodurch sich die gesamte Messzeit verkürzt. Auch ein Mischbetrieb mit Addition jeweils einiger konsekutiver Einzelmassenspektren zu Teilsummenmassenspektren und der Addition korrespondierender Teilsummenmassenspektren aus Wiederholungsmessungen der Messserien zu Summenmassenspektren ist möglich.
  • Für die Auswertung werden aus der Folge der Einzel- oder Summenmassenspektren die Ionenstromprofile ausgewählter Ionensorten anhand ihrer Massen herausgesucht und zu einer Wertereihe der Intensitäten zusammengestellt. Es können dabei die maximalen Intensitätswerte der Ionenstromsignale im Massenspektrum verwendet werden, es ist aber auch möglich, den Ionenstrom über die Breite eines Ionenstromsignals zu integrieren. Es können insbesondere die Ionenströme ihrer Isotopensatelliten mit eingeschlossen werden. Da die Ionenstromsignale aller Ionensorten wegen des stetigen, wenn auch modulierten Ionenstroms stets in allen Massenspektren vorkommen müssen (außer wenn sie durch die Modulation momentan auf null gebracht wurden), gibt es jeweils, abgesehen von Rauscheinflüssen, geschlossene und stetige Ionenstromprofile. Aus dem Ionenstromprofil einer Ionensorte wird dann durch eine einfache Korrelationsanalyse mit der Modulierungsfunktion ein Mobilitätsspektrum für diese Ionensorte erstellt. Aus dem Mobilitätsspektrum kann der Mobilitätswert dieser Ionensorte bestimmt werden. Kommen Ionensorten mit verschiedenen Faltungszuständen vor und sind diese nach Mobilitäten aufgelöst, so erscheinen im Mobilitätsspektrum mehrere Mobilitätssignale.
  • Die Modulierungsfunktion kann bevorzugt ein linearer oder nichtlinearer Chirp sein. Die Modulierungsperiode kann etwa vorzugsweise 100 bis 1000 Millisekunden lang sein, in der dann bei zehn Kilohertz Spektrenaufnahmerate jeweils 1000 bis 10000 Massenspektren gemessen werden. Ein Chirp kann in diesem Fall den Frequenzbereich von null bis maximal fünf Kilohertz, vorzugsweise bis etwa drei Kilohertz, durchlaufen.
  • Es sei betont, dass dieses Verfahren zu keiner Zeit eine Separation von Ionen aufgrund ihrer Mobilität beinhaltet. Es fließt immer ein modulierter, unseparierter Strom von Ionen jeder Mobilität durch die Driftstrecke, wobei sich die modulierten Ionenströme der Ionen verschiedener Mobilitäten mit ihren unterschiedlicben Driftgeschwindigkeiten aneinander vorbei schieben. Erst durch die Demodulierung werden Driftgeschwindigkeiten und Mobilitäten bestimmt.
  • Es kann das Schaltgitter eines kommerziellen Ionenmobilitätsspektrometers für eine solche analoge Modulierung verwendet werden; es bietet dabei sogar weniger Schwierigkeiten als für den Betrieb mit schnellem Ein- und Ausschalten, der für eine rechteckförmige Modulation gebraucht wird.
  • Beschreibung der Bilder
  • 1 gibt das Schema eines Mobilitätsspektrometers wieder, das am Ende der Driftstrecke (59) mit einem einkanaligen Massenfilter (63) gekoppelt ist. Die in der Elektrosprüh-Ionenquelle (50, 51) erzeugten Ionen werden über die Einlasskapillare (52) einem Doppeltrichter (53, 54) zugeführt, der sie über das Modulations-Schaltgitter (55) einem ersten Massenfilter (56) zuführt. Dieses zusätzliche, nicht unbedingt notwendige Massenfilter (56) dient zur Vorauswahl einer Ionensorte, damit nicht aus anderen Ionensorten durch Reaktionen oder metastabile Zerfälle eine Ionensorte entsteht, die die gleiche Masse wie die untersuchten Ionen besitzt und bei der mäßigen Massenauflösung im Massenfilter (63) nicht unterschieden werden kann. Die ausgewählte Ionensorte wird über Ionenlinsen und Druckanpassungsstufen (57, 58) in die Driftstrecke (59) und von dort aus, wieder über Ionenlinsen und Druckanpassungsstufen (60, 61, 62) dem angekoppelten Massenfilter (63) mit Ionendetektor (65) zugeführt. Im Ionendetektor (65) wird das Ionenstromprofil der ausgewählten Ionensorte gemessen, und aus dem Ionenstromprofil wird durch Korrelationsanalyse das Mobilitätsspektrum erstellt.
  • 2 zeigt ein Schema eines Ionenmobilitätsspektrometers, das mit einem hochauflösenden Flugzeitmassenspektrometer mit orthogonalem Ioneneinschuss gekoppelt ist. Die Analytionen aus der Elektrospruh-Ionenquelle (21, 22) werden durch eine Eintrittskapillare (23) in das Vakuumsystems des Mobilitätsspektrometers transportiert, dort durch einen Ionentrichter (24) eingefangen und über das Modulations-Schaltgitter (25) in die Driftstrecke (30) eingeführt. Die Driftstrecke (30) kann hier beispielsweise als radial fokussierendes Quadrupolsystem ausgebildet sein, wie es in 3 gezeigt wird. Die Weiterleitung der Ionen führt über eine Druckminderungsstufe (31) in ein weiteres Quadrupol-Ionenleitsystem (32), aus dem die Ionen dann durch das Linsensystem (33) zu einem feinen Strahl (35) geformt in den Pulser (36) des Flugzeitmassenanalysators (38) eingeschossen werden. Hier werden sie senkrecht zu ihrer bisherigen Flugrichtung ausgepulst, bilden den aus Teilabschnitten des originären Ionenstrahls bestehenden Strahl (37), der von einem Reflektor (39) reflektiert und nach Massen hoch aufgelöst auf den Detektor (40) trifft. Vakuumpumpen (41 bis 45) erhalten das Vakuum in den verschiedenen Abschnitten, wobei in der Driftstrecke (30) ein Druck eines Driftgases von etwa 500 Pascal, in dem Quadrupol-Ionenleitsystem (32) ein Druck eines Kühlungsgases von etwa ein Zehntel bis ein Hundertstel Pascal, und im Flugzeitmassenspektrometer ein Restdruck von etwa 10–4 bis 10–7 Pascal aufrecht erhalten werden.
  • 3 zeigt als Beispiel für eine Driftstrecke einen Einblick in ein Quadrupolsystem für eine radiale Fokussierung, das aus insgesamt vier der beiden sichtbaren Keramikplatten (70, 71) mit gebogenen Drähten (72) besteht. Die sehr präzise gebogenen Stahldrähte (72) werden in Löcher der Keramik eingesteckt, von einer Matrixform sehr genau positioniert gehalten und dann durch Hartlot befestigt. Damit kann einerseits durch eine gemeinsame Hochfrequenzspannung an allen Drähten je zweier gegenüberliegenden Keramikplatten eine Stoßfokussierung der Ionen auf die zentrale Achse und andererseits durch gleichmäßig verteilte Gleichspannungsdifferenzen zwischen jeweils benachbarten Drähten (72) ein elektrisches Ziehfeld für die Ionen erzeugt werden. Die Beschaltung der Drähte kann auf der Rückseite der Keramikplatten (70, 71) aufgedruckt sein. In ähnlicher Weise lassen sich auch Hexapol- oder Oktopolsysteme aufbauen, die eine schwächere axiale Fokussierung erzeugen.
  • 4 zeigt ein einfaches Modulations-Schaltgitter, das als Bradbury-Nielsen-Gitter mit bipolar angeordneten Gitterdrähten (81) mit Anschlüssen (82, 83) auf einer Keramikplatte (80) ausgeführt ist. Schaltgitter dieser Art werden in den meisten Mobilitätsspektrometern verwendet.
  • 5 gibt die gemessene Durchlasskurve eines solchen Modulations-Schaltgitters für den Ionenstrom in Picoampere (Ordinate) in Abhängigkeit von der Steuerspannung in Volt (Abszisse) wieder. Die Durchlasskurve (Kennlinie) hat einen breiten linearen Betriebsbereich, der sich sehr gut für eine Modulation eignet.
  • Besonders günstige Ausführungsformen
  • Die Erfindung geht aus dem Hauptanspruch 1 hervor; günstige Ausformungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 16 wiedergegeben.
  • Wie oben schon beschrieben, ist es der Grundgedanke der Erfindung, den Ionenstrom aus der Ionenquelle mit einer stetigen Modulierungsfunktion endlicher Modulierungsperiode mit einer Momentanfrequenz, die in einem weiten Frequenzbereich variiert, analog zu modulieren, den Ionenstrom durch eine Mobilitätsdriftstrecke einem Massenspektrometer zuzuführen, mit dem Massenspektrometer das zeitlich variierende Ionenstromprofil mindestens einer Ionensorte zu messen, und das Mobilitätsspektrum einer Ionensorte aus ihrem zeitlich variierenden Ionenstromprofil durch eine Korrelation mit der Modulationsfunktion zu gewinnen. Es ergibt sich eine Ionennutzung von etwa 50 Prozent, ohne dabei, wie in der Arbeit von Belov et al., zu Überhöhungen des von der Ionenquelle gelieferten Ionenstroms zu führen. Heutige kommerzielle Massenspektrometer sind mit ihrem dynamischen Messbereich an die Ionenströme der verwendeten Ionenquellen angepasst, so dass Überhöhungen des Ionenstromes zu einer nachteiligen Übersättigung des Ionendetektors führen können.
  • Das Verfahren greift dabei in seinem Grundprinzip auf die oben zitierte Patentanmeldung U. Renner zurück, die bei reinen Ionenmobilitätspektrometern zu überragend guten Mobilitätsspektren führt, muss aber an die Erfordernisse des angeschlossenen Massenspektrometers angepasst werden. Insbesondere ist dabei das Problem zu lösen, die für eine hohe Mobilitätsauflösung notwendige hohe Messfrequenz beizubehalten. Renner hat als Modulationsfunktionen Chirps verwendet, die von null bis sieben Kilohertz reichten, und für die Messungen des mo dulierten Ionenstroms am Detektor seines Mobilitätsspektrometers eine Digitalisierungsfrequenz von 40 Kilohertz angewendet.
  • Bei der Verwendung eines einkanaligen Massenfilters kann eine solch hohe Digitalisierungsfrequenz gerade so eben erreicht werden. Die Ionen erleiden beim Passieren des Massenfilters Vermischungen von langsameren und schnelleren Ionen, die die Mobilitätsauflösung begrenzen. Damit können aber, ähnlich wie bei Renner, sehr gute Mobilitätsspektren mit Auflösungen von etwa Rd = 100 erhalten werden.
  • Für die Aufnahme von Messserien mit Einzelmassenspektren, sei es über weite oder auch nur über eingeschränkte Massenbereiche, ist es weit schwieriger, so hohe Mobilitätsauflösungen zu erreichen. Eine Aufnahmerate von 40 Kilohertz ist selbst bei sehr schnellen Flugzeitmassenspektrometern mit orthogonalem Ioneneinschuss heute noch nicht möglich. Hier liegt die maximale Aufnahmerate für die einzelnen Massenspektren gegenwärtig bei nur etwa zehn Kilohertz, wobei aber das einzelne, so gewonnene Einzelmassenspektrum wegen der regelmäßig wenigen erfassten Ionen nur in Ausnahmesituationen optimaler Substanzzufuhr und optimaler Ionenströme überhaupt für sich auswertbar ist. Der übliche Weg, in solchen Flugzeitmassenspektrometern ohne vorgeschaltete Driftstrecken zu gut auswertbaren Massenspektren zu kommen, besteht darin, eine Reihe von einigen Hundert konsekutiv aufgenommener Einzelmassenspektren zu addieren. Dieses Verfahren setzt aber bei Kopplungen mit Mobilitätsspektrometern die Zeitauflösung für die Mobilitätsbestimmung so drastisch herab, dass das Verfahren nutzlos wird.
  • Es wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Messserien für Einzelmassenspektren mit gleichen Modulationsperioden zu wiederholen, die jeweils miteinander korrespondierenden Einzelmassenspektren aus den einzelnen Messserien zu addieren, wodurch die im Prinzip erreichbare Mobilitätsauflösung der Einzelmassenspektren erhalten bleibt. Bei einer Spektrenaufnahmerate von zehn Kilohertz repräsentiert jedes der so erhaltenen Summenmassenspektren einen Zeitabschnitt von 100 Mikrosekunden. Die Mobilitätsauflösung ist dann zwar nicht ganz so hoch wie es das Verfahren von Renner für reine Mobilitätsspektrometrie bietet, reicht aber immerhin an gute Mobilitätsspektrometer mit etwa Rd = 80 heran, wenn genügend lange Driftstrecken mit genügend hohen Feldstärken verwendet werden. Es können dabei, je nach Anforderungen an die Qualität der Mobilitätsspektren und an ihren dynamischen Messbereich, einige Zehn bis zu Tausend Messserien unter Wiederholungen der Modulationsperioden verwendet werden, wenn der von der Ionenquelle in dieser Zeit gelieferte Ionenstrom in seiner Zusammensetzung gleich und konstant bleibt. Es entstehen dabei 1000 bis 10000 Summenmassenspektren für die Korrelationsanalyse.
  • Unter „korrespondierenden” oder auch „jeweils miteinander korrespondierenden” Massenspektren sollen hier diejenigen Massenspektren verstanden werden, die in den wiederholten Messserien jeweils die gleiche Stelle in der zeitlichen Reihenfolge der Massenspektren besetzen.
  • Obwohl für diese Art der Mobilitätsmessung die Ionenquelle über längere Zeit mit einem konstanten Gemisch aus Substanzen gefüttert werden muss, ist dieses Verfahren in vielen Fällen anwendbar. Ein Beispiel ist die Erforschung möglicher Faltungsstrukturen von Proteinen, die auf verschiedenen Wegen oder unter verschiedenen Bedingungen synthetisiert wurden und in genügender Menge vorliegen. Ein weiteres Beispiel ist die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Peptiden, die auf das gleichzeitige Vorliegen von verschiedenen Faltungsstrukturen zu überprüfen sind. Die gesamte Messzeit liegt dann je nach Anforderungen an die Qualität der Mobilitätsspektren und an ihren dynamischen Messbereich zwischen 100 und 10000 Sekunden, also bei etwa zwei Minuten bis zu drei Stunden.
  • Ist dieses Ionenmobilitäts/Massenspektrometer hingegen mit einem substanzseparierenden Gerät gekoppelt, wie beispielsweise einem Flüssigkeitschromatographen, so ist dieses Verfahren nicht mehr anwendbar, da die Substanzen jeweils nur für maximal einige Zehn Sekunden an der Ionenquelle anliegen. Es kann aber in diesem Fall häufig auf eine hohe Mobilitätsauflösung verzichtet werden. In diesem Fall ist es möglich, innerhalb einer Messserie jeweils eine Teilserie aus genügend vielen konsekutiv aufgenommener Einzelmassenspektren zu Summenmassenspektren zu addieren. Insbesondere kann beispielsweise ein Mischbetrieb mit der Addition von je zehn konsekutiver Einzelmassenspektren zu Teilsummenmassenspektren und eine Summation korrespondierender Teilsummenmassenspektren aus jeweils 20 Wiederholungsperioden der Modulationsfunktion zu Summenmassenspektren verwendet werden, wodurch sich bei einer Modulationsperiode von 200 Millisekunden insgesamt eine Messdauer von vier Sekunden ergibt, die meist gut mit nicht allzu schnellen Separationsverfahren kompatibel ist. Es entstehen dabei 200 Summenmassenspektren für die Auswertung durch Korrelation mit der Modulationsfunktion.
  • Heutige Flugzeitmassenspektrometer arbeiten für eine schnelle Digitalisierung der Einzelmassenspektren mit sogenannten Transientenrekordern, die eine Digitalisierungsrate von zwei Gigahertz haben. Transientenrekorder für höhere Digitalisierungsraten von acht oder sogar zehn Gigahertz sind in Entwicklung. Die Digitalisierungsrate beschränkt die Aufnahmerate für die Einzelmassenspektren. Es ist also für die Zukunft zu erwarten, dass sich höhere Aufnahmefrequenzen für Einzelmassenspektren (oder zumindest für eingeschränkte Massenbereiche der Einzelnmassenspektren) und damit auch höhere Mobilitätsauflösungen erreichen lassen werden.
  • Die Variation der Modulationsfrequenz wird bevorzugt in Form von Chirps ausgeführt, wobei ein Chirp von einer Frequenzuntergrenze null Hertz bis zu einer Frequenzobergrenze geführt und voll über die vorgesehene Modulationsperiode ausgedehnt wird. Die Frequenzobergrenze bestimmt die maximale Mobilitätsauflösung. Eine Frequenzobergrenze von etwa drei Kilohertz ergibt im Mobilitätsspektrum Signalbreiten in halber Maximalhöhe von etwa 300 Mikrosekunden. Das entspricht einer immer noch überraschend guten Mobilitätsauflösung zwischen etwa Rd = 60 und Rd = 80. Als Präferenz wird ein „linearer Chirp” mit einem in der Zeit linearen Anstieg der Frequenz verwendet. Die Erzeugung des Modulationssteuersignals für das Schaltgitter erfolgt in der Praxis durch Digital-Analog-Wandlung von zuvor berechneten Werten der Modulationsfunktion, welche zu diesem Zwecke in einem Speicher abgelegt werden. Die Aufnahmeraten für Massenspektren im Massenspektrometer müssen schnell genug sein und sollten mindestens bei etwa dem dreifachen Wert der Frequenzobergrenze der Modulationsfunktion liegen.
  • Findet die Modulation symmetrisch zwischen null und hundert Prozent des Ionenstromes statt, so werden im statistischen Mittel 50% aller Ionen durchgelassen, ohne dass Überhöhungen des Ionenstroms aus der Ionenquelle auftreten. Die Variation der Modulierungsfrequenz im Chirp beginnt bevorzugt bei null Hertz und reicht, für ein Flugzeitmassenspektrometer mit zehn Kilohertz Aufnahmerate für die Einzelmassenspektren, bis etwa drei Kilohertz. Diese Modulierung betrifft alle Ionensorten; die eingeprägten Muster der einzelnen Ionensorten verschieben sich wegen der verschiedenen Driftgeschwindigkeiten während der Drift der Ionen durch die Driftstrecke des Mobilitätsspektrometers zueinander, so dass in den Massenspektren ein kompliziertes Überlagerungsmuster vorliegt.
  • Für die Auswertung werden aus der Folge der Einzel- oder Summenmassensmassenspektren die Ionenstromprofile ausgewählter Ionensorten gleicher Ladungsstufe anhand ihrer Massen exzerpiert. Dabei ist es günstig, die Ionenströme aller Isotopensatelliten zu addieren. Es ergeben sich jeweils geschlossene Ionenstromprofile, da alle Ionensorten wegen des stetigen, wenn auch modulierten Ionenstroms stets in allen Massenspektren vorkommen. Nur wenn der Ionenstrom durch die Modulation momentan auf null gebracht wurde, fehlen die Massen dieser Ionensorte im Massenspektrum, aber auch nur, wenn Ionen der gleichen Ionensorte nicht mit anderer Mobilität ein zweites oder sogar drittes Mal im Mobilitätsspektrum vorkommen. Aus diesen Ionenstromprofilen wird durch eine Korrelationsanalyse mit der Modulierungsfunktion jeweils ein Mobilitätsspektrum für die entsprechende Ionensorte erstellt. Aus dem Mobilitätsspektrum geht der Mobilitätswert der Ionensorte hervor. Kommen Ionensorten mit Ionen verschiedener Faltungszustände vor und sind diese nach Mobilitäten aufgelöst, so erscheinen im Mobilitätsspektrum mehrere Mobilitätssignale.
  • Ionen verschiedener Ladungsstufen haben schon wegen ihrer anderen Ladung andere Mobilitäten. Die Untersuchung der Ionen verschiedener Ladungsstufen kann dabei zu einer Bestätigung der Ergebnisse aus anderen Ladungsstufen führen. Wurden beispielsweise für einfach geladenen Ionen drei Faltungsstrukturen mit verschiedenen Mobilitäten gefunden, so ist zu erwarten, dass diese auch für zweifach und dreifach geladene Ionen der gleichen physikalischen Masse gefunden werden. In Ausnahmefällen kann eine weitere Protonierung in der Ionenquelle aber auch zu einer Umfaltung führen.
  • Im Allgemeinen wird das Verfahren nicht mit hohen Anzahlen an verschiedenen Substanzen durchgeführt. Werden etwa fünf Substanzen gleichzeitig einer solchen Mobilitätsprüfung unterzogen, so entstehen in einer Elektrosprüh-Ionenquelle daraus meist jeweils ein-, zwei- und dreifach geladene Ionen. Diese insgesamt etwa 15 Arten von Ionen jeweils gleicher Ladungsstufe werden hier als „Ionensorten” bezeichnet; die Ionensorten bestehen also jeweils aus den Ionen einer Isotopengruppe mit gleicher Ladung. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Ionenströme aller Signale einer Isotopengruppe zusammenzufassen und in ein gemeinsames Ionenstromprofil einzubringen. Aus den fünfzehn Ionenstromprofilen ergeben sich dann fünfzehn Mobilitätsspektren. Selbst bei gleichzeitiger Untersuchung von 20 Substanzen ergeben sich nur etwa 60 Mobilitätsspektren.
  • Ein durchaus interessanter Sonderfall mit vielen Routineanwendungen besteht darin, überhaupt nur eine Ionensorte auf das Vorkommen von Ionen mit verschiedenen Mobilitäten zu untersuchen. In diesem Fall kann nach der Driftstrecke der modulierte Ionenstrom dieser einen Ionensorte einem einkanaligen Massenspektrometer zugeführt werden, beispielsweise einem Quadrupol-Massenfilter, dessen Durchlass genau auf diese Ionensorte eingestellt ist. Das Gerät liefert dann am Ionendetektor sofort das Ionenstromprofil, aus dem durch Korrelationsanalyse das Mobilitätsspektrum gewonnen wird. Ein Gerät für dieses Verfahren braucht also nur aus Ionenquelle, Modulationsgitter, Driftstrecke, Quadrupolfilter und Ionendetektor mit entsprechenden Gehäusen, Vakuumpumpen und Elektronik zu bestehen. Es kann hohe Mobilitätsauflösungen liefern, wie sie von Renner für reine Mobiltiätsspektrometer erreicht werden.
  • Durch das bekannte Verfahren des MRM (multiple reaction monitoring), bei dem das Quadrupolfilter schnell zyklisch zwischen verschiedenen Massen hin und her geschaltet werden kann, lässt sich dieses Verfahren dann auf zwei (oder auch mehr) Ionensorten erweitern, so dass beispielsweise die ein-, zwei- und dreifach geladenen Ionen der gleichen Substanz untersucht werden können, um Bestätigungsmessungen für das Auftreten von mehreren Faltungsstrukturen zu erhalten. Diese Art des Betriebs setzt aber sofort die Auflösung im Mobilitätsspektrum herab, da die Geschwindigkeit des Umschaltens auf einige hundert Mikrosekunden beschränkt ist.
  • Die durch die Korrelationsanalysen aus den Ionenstromprofilen gewonnenen Mobilitätsspektren haben einen glatten Verlauf mit einer so hohen Mobilitätsauflösung, wie sie bei klassischen Pulsverfahren nur mit schmalen Pulsbreiten erreicht werden kann. Das Pulsverfahren bewirkt aber, besonders bei kurzen Pulsbreiten, wegen der viel geringeren Nutzung der Ionen ein sehr starkes Rauschen auf den Signalen des Mobilitätsspektrums, was bei dem erfindungsgemäßen Modulationsverfahren nicht der Fall ist. Das Verhältnis der Signalhöhe zum Rauschen wird bei etwa gleicher Mobilitätsauflösung um einen Faktor vier bis fünf verbessert; damit steigt auch die Nachweisempfindlichkeit um einen Faktor vier bis fünf an.
  • Die Mobilitätsspektren sind von ihrer Qualität und Art her gut geeignet, aus ihnen absolute Mobilitäten für den Vergleich mit theoretisch abgeleiteten Mobilitäten für verschiedene Faltungsstrukturen zu gewinnen, insbesondere, wenn Helium als Driftgas verwendet wird, was die theoretischen Berechnungen vereinfacht.
  • Die Modulierungsfunktion kann bevorzugt ein linearer oder nichtlinearer Chirp sein. Die Modulierungsperiode kann etwa 100 bis 1000 Millisekunden lang sein, in der dann jeweils eine Messserie mit 1000 bis 10000 Massenspektren gemessen wird. Ein Chirp kann dabei den Frequenzbereich von null bis maximal etwa fünf Kilohertz, vorzugsweise bis etwa drei Kilohertz, durchlaufen.
  • Es sei besonders darauf hingewiesen, dass dieses Verfahren zu keiner Zeit eine Separation von Ionen aufgrund ihrer Mobilität beinhaltet. Es fließt immer ein modulierter, unseparierter Strom von Ionen jeder Mobilität durch die Driftstrecke, wobei sich die modulierten Ionenströme der Ionen verschiedener Mobilitäten mit ihren verschiedenen Driftgeschwindigkeiten aneinander vorbei schieben. Erst durch die Demodulierung werden die Driftgeschwindigkeiten und damit die Mobilitäten bestimmt.
  • Es sei ferner hier angemerkt, dass diese Art der Modulation von der in der Nachrichtentechnik bekannten Modulation verschieden ist, durch die ein in der Regel hochfrequentes Trägersignal mit einem Nutzsignal amplituden-, frequenz- oder phasenmoduliert wird. Das Nutzsignal ist dann in den Amplitudenänderungen, in den Frequenzänderungen oder in den Phasensprüngen enthalten. Der Ionenstrom, der hier moduliert wird, hat zunächst weder Phase noch Frequenz; Phasen und Frequenzen hat nur die Modulationsfunktion, die die Ionenstromstärke zwischen null und voller Stromstärke moduliert. Die Modulationsfunktion ist hier eine Codierung, die später die im Ionenstrom enthaltenen Teilionenströme mit Ionen verschiedener Mobilitäten anhand des Modulationsmusters wiederzuerkennen erlaubt.
  • Das soll jedoch nicht heißen, dass nicht die Modulationsfunktion selbst wiederum eine Frequenz- oder Phasenmodulation eingeprägt enthalten kann. Es soll darum die Formulierung „stetige Modulationsfunktion mit variierender Momentanfrequenz” nicht zu eng ausgelegt werden. Es sollen hier alle denkbaren Arten der Ausformung der Modulationsfunktion eingeschlossen sein, solange die Modulationsfunktion stetig bleibt.
  • Es seien nun die verschiedenen Verfahren anhand der dazu geeigneten Ausführungsformen der Geräte dargelegt. Eine günstige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann, wie schon angemerkt, bereits in einem Mobilitätsspektrometer mit einem einkanaligen Massenspektrometer, also einem Massenfilter, durchgeführt werden, wobei das Massenfilter das Ionenstromprofil der ausgewählten Ionensorte misst.
  • In 1 ist das Schema eines solchen Mobilitätsspektrometers dargestellt, das am Ende der Driftstrecke (59) mit einem einkanaligen Massenfilter (63) gekoppelt ist. Das Mobilitätsspektrometer der 1 besitzt aber als Besonderheit ein weiteres Massenfilter (56) zur Vorauswahl der Ionensorte, um das Überladen der Driftstrecke und insbesondere die Entstehung von störenden Reaktionsprodukten aus einer Vielzahl von Ionensorten zu vermeiden. Die in der Elektrosprüh-Ionenquelle (50, 51) erzeugten Ionen werden über die Einlasskapillare (52) einem zweistufigen Ionentrichter (53, 54) zugeführt, der sie über das Modulations-Schaltgitter (55) dem ersten Massenfilter (56) zuführt. Die ausgewählte Ionensorte wird über Ionenlinsen und Druckanpassungsstufen (57, 58) in die Driftstrecke (59) und von dort aus, wieder über Ionenlinsen und Druckanpassungsstufen (60, 61, 62) dem angekoppelten Massenfilter (63) mit Ionendetektor (65) zugeführt. Die Druckanpassungsstufen werden jeweils durch Quadrupol-Ionenleitsysteme (58, 60, 62) überbrückt. Im Ionendetektor (65) wird das Ionenstromprofil der ausgewählten Ionensorte gemessen, und aus dem Ionenstromprofil wird durch Korrelationsanalyse das Mobilitätsspektrum erstellt. Die Driftstrecke (59) kann dabei beispielsweise ein stoßfokussierendes Quadrupolsystem sein, wie es in 3 dargestellt ist.
  • Das zusätzliche, nicht unbedingt notwendige Massenfilter (56) dient zur Vorauswahl einer Ionensorte, damit nicht aus einem komplexen Gemisch verschiedener Ionensorten durch Reaktionen oder metastabile Zerfälle eine Ionensorte entsteht, die die gleiche Masse wie die untersuchten Ionen besitzt und bei der mäßigen Massenauflösung der Massenfilter nicht von der zu untersuchenden Ionensorte unterschieden werden kann.
  • Wird das Massenfilter (63) im MRM-Betriebsmodus (multiple reaction monitoring) durch Umschalten auf den Durchlass verschiedener Ionensorten betrieben, so kann man die Mobilitätsspektren mehrerer Ionensorten gleichzeitig aufnehmen, allerdings unter Verlust an Mobilitätsauflösung, da die Umschaltungen nicht beliebig schnell vorgenommen werden können.
  • Soll eine größere Anzahl von Mobilitätsspektren für ein Gemisch von Substanzen aufgenommen werden, so ist es günstiger, ein Massenspektrometer zu verwenden, das eine hohe Aufnahmerate für Massenspektren von vorzugsweise über einem Kilohertz besitzt. Die 2 zeigt ein grobes Schema eines Ionenmobilitätsspektrometers, das mit einem hochauflösenden Flugzeitmassenspektrometer mit orthogonalem Ioneneinschuss gekoppelt ist. Solche Massenspektrometer können heutzutage Massenspektren mit einer Rate von zehn Kilohertz aufnehmen.
  • Die Analytionen aus der Elektrosprüh-Ionenquelle (21, 22) werden durch eine Eintrittskapillare (23) in das Vakuumsystems des Mobilitätsspektrometers transportiert, dort durch einen Ionentrichter (24) eingefangen und über das Modulations-Schaltgitter (25) in die Driftstrecke (30) eingeführt. Die Driftstrecke kann auch hier als besonders ausgeführtes Quadrupolsystem ausgebildet sein, wie es in 3 gezeigt wird. Die Weiterleitung der Ionen führt über eine Druckminderungsstufe (31) in ein weiteres Quadrupol-Ionenleitsystem (32), aus dem die Ionen dann durch das Linsensystem (33) zu einem feinen Strahl (35) geformt in den Pulser (36) des Flugzeitmassenanalysators (38) eingeschossen werden. Hier werden sie senkrecht zu ihrer bisherigen Flugrichtung ausgepulst, bilden den Strahl (37), der von einem Reflektor (39) reflektiert und hoch nach Massen aufgelöst auf den Detektor (40) trifft. Vakuumpumpen (41 bis 45) erhalten das Vakuum in den verschiedenen Abschnitten, wobei in der Driftstrecke (30) ein Druck eines Driftgases von etwa 500 Pascal, in dem Quadrupol-Ionenleitsystem (32) ein Druck eines Kühlungsgases von etwa ein Zehntel bis ein Hundertstel Pascal, und im Flugzeitmassenspektrometer ein Restdruck von etwa 10–4 bis 10–6 Pascal aufrecht erhalten werden.
  • Für die Driftstrecke können ganz gewöhnliche Anordnungen mit einer Serie paralleler Elektrodenringe verwendet werden, die längs der Achse ein elektrisches Ziehfeld aufspannen. Als Ziehfelder werden elektrische Felder mit Feldstärken von etwa 1000 bis 3000 Volt pro Meter verwendet. In diesen Driftstrecken wirkt aber nicht nur eine Diffusion der Ionen in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung, sonder auch radial, so dass die Ionen während ihrer Drift auch radial weit auseinander laufen. Sie müssen daher wieder radial eingefangen werden, was bei Belov et al. durch einen zusätzlichen Ionentrichter am Ende der Driftstrecke vorgenommen wird.
  • Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, die Ionen während ihrer Drift bereits axial zu fokussieren, wie im oben bereits zitierten Patent Loboda für gepulst eingespeiste, mobilitätsseparierte Ionenpakete vorgeschlagen. Die 3 zeigt als Beispiel für eine solche radial fokussierende Driftstrecke einen Einblick in ein besonders ausgeführtes Quadrupolsystem, das aus insgesamt vier der beiden sichtbaren Keramikplatten (70, 71) mit gebogenen Drähten (72) besteht. Damit kann einerseits durch eine gemeinsame Hochfrequenzspannung an den Drähten je zweier gegenüberliegenden Keramikplatten eine Stoßfokussierung der Ionen auf die zentrale Achse und andererseits durch gleichmäßig verteilte Gleichspannungsdifferenzen zwischen jeweils benachbarten Drähten (72) ein elektrisches Ziehfeld für die Ionen erzeugt werden. Die Stoßfokussierung wird durch eine stete Dämpfung der kinetischen Energie der Ionen und die rücktreibende Kraft des Pseudopotentials bewirkt.
  • Für die Herstellung eines solchen Quadrupolsystems können beispielsweise sehr präzis gebogene Stahldrähte (72) in Löcher der Keramikplatten (70, 71) eingesteckt, dort von einer Matrixform sehr genau positioniert gehalten und dann durch Hartlot befestigt werden. Es kann damit im Inneren ein recht präzises elektrisches Feld mit guter axialer Konstanz erzeugt werden. Sind die Drähte genau hyperbolisch geformt, so entsteht in radialer Richtung ein präzises quadrupolares Hochfrequenzfeld. Es ist ein solches quadrupolares Hochfrequenzfeld aber nicht unbedingt notwendig, es können daher andere Formen für die Drähte günstiger sein. Die Beschaltung der Drähte kann auf der Rückseite der Keramikplatten (70, 71) aufgedruckt sein.
  • Statt eines solchen Quadrupolsystems kann aber auch ein ähnlich aufgebautes Hexapol- oder sogar Oktopolsystem verwendet werden. Diese Multipolsysteme fokussieren weniger stark; in ihnen bildet sich nicht ein sehr dünner, fadenförmiger Ionenstrom in der Achse, der Probleme mit Raumladungen bieten kann. Ein etwas dickerer fadenförmiger Ionenstrom kann am Ende der Driftstrecke immer noch gut über Druckminderungsstufen einem besser fokussierenden Quadrupolsystem zugeführt werden, das bei der Formung des feinen Ionenstrahls für den Pulser des Flugzeitmassenspektrometer hilft.
  • In der Driftstrecke befindet sich ein Driftgas in einem Druckbereich zwischen etwa 100 und 1000 Pascal, vorzugsweise mit einem Druck von etwa 500 Pascal. Als Driftgas wird idealer Weise Helium verwendet, weil sich dann leichter Vergleiche mit theoretisch abgeleiteten Mobilitäten verschiedener Faltungsstrukturen durchführen lassen. Es kann aber auch Stickstoff, Argon oder ein anderes Gas verwendet werden. Der Druck in der Driftstrecke sollte gut eingeregelt sein. Üblicherweise wird in den Niederdruck-Driftstrecken mit ruhendem Driftgas gearbeitet. Im Patent Loboda wird ein entgegenströmendes Gas verwendet, das für Ionensorten eines bestimmten Mobilitätsbereichs wie eine Verlängerung der Driftstrecke wirkt. Das strömende Driftgas lässt sich nur anwenden, wenn die Ionen alle in Bereichen des Driftgases driften, die die gleiche Geschwindigkeit des Driftgases aufweisen. Da sich für strömende Gase in diesem Druckbereich laminare Strömungen mit parabolischem Geschwindigkeitsprofil einstellen, kann dieses Verfahren nur mit axialer Fokussierung der Ionen angewendet werden.
  • Die Schaltgitter (54) oder (25) der 1 oder 2 können aus sehr transparent angeordneten bipolaren Poldrähten bestehen, die räumlich alternierend auf verschiedenes Potential gelegt werden können. Schaltgitter dieser Art werden in den meisten Mobilitätsspektrometern verwendet; sie eignen sich überraschend gut auch als Modulations-Schaltgitter. 4 zeigt ein solches Modulations-Schaltgitter mit bipolar angeordneten Gitterdrähten (81) auf einer Keramikplatte (80) mit den beiden Anschlüssen (82) und (83) für die beiden antipolaren Gleichspannungen, die eine Sperrung des Gitters bewirken. Im Sperrbetrieb werden die Ionen den Drähten zugeführt und dort entladen. Wird der Potentialunterschied zunehmend entfernt, so wird das Gitter zunehmend mehr auf Durchlass geschaltet, die Ionen treten in die nachfolgende Driftstrecke ein und werden durch das elektrische Feld durch die Driftstrecke gezogen.
  • 5 gibt die gemessene Durchlasskurve eines solchen Modulations-Schaltgitters für den Ionenstrom in Picoampere (Ordinate) in Abhängigkeit von der Steuerspannung in Volt (Abszisse) wieder. Die Durchlasskurve (Kennlinie) hat einen breiten linearen Betriebsbereich, der sich sehr gut für eine Modulation eignet.
  • Die Entwicklung solcher Schaltgitter war bisher auf eine Erzeugung sauberer kurzzeitiger Ionenstrompulse gerichtet. Besonders bei Entfernen des Sperrpotentials durfte dabei kein Überschwingen der Sperrspannung auftreten, weil sonst den Ionenstrompulsen eine ungünsti ge Schwingungsstruktur eingeprägt wurde. Außerdem musste darauf geachtet werden, dass die Ionen sofort nach Beseitigung der Sperrspannung durch das Gitter hindurchtreten konnten. Diese Eigenschaften kommen jetzt der Analogsteuerung für die Modulation zugute.
  • Die Modulation mit der stetigen Modulationsfunktion mit variierender Momentanfrequenz muss aber nicht durch ein solches Schaltgitter vorgenommen werden. So kann beispielsweise die Ionenerzeugung selbst moduliert werden, was bei manchen Arten der Ionenerzeugung wie beispielsweise der Photoionisation, möglich ist. Es kann aber auch die Durchlassspannung für die Ionen in den Ionentrichtern (24) oder (52, 53) entsprechend gesteuert werden.
  • Um im Sinne der Erfindung eine gute Korrelationsauswertung des Ionenstromsignals ausführen zu können, muss die Modulationsfrequenz einer Zeitfunktion folgend geeignet variiert werden. Als besonders günstig erweisen sich dafür „Chirps”. Ein Chirp ist eine stetige Funktion mit zeitlich schnell gegenüber der Amplitudenfunktion veränderlicher Phasenfunktion. Die Modulationsfrequenz ändert sich dabei monoton von einer Frequenzuntergrenze zu einer Frequenzobergrenze. Unter einem linearen Chirp versteht man eine Funktion, bei der die Frequenz linear mit der Zeit ansteigt. Es ist besonders günstig, wenn der Chirp so gedehnt wird, dass er die gewählte Modulierungsperiode, beispielsweise eine Sekunde, vollkommen ausfüllt.
  • Für reine Mobilitätsspektrometer hat sich hat sich in der Praxis ein linearer Chirp bewährt, dessen Frequenzuntergrenze von null Hertz bis zu einer Frequenzobergrenze von etwa sieben Kilohertz reicht. Die Frequenzobergrenze bestimmt dabei einerseits die maximal mögliche Mobilitätsauflösung des durch die Korrelation erhaltenen Mobilitätsspektrums, andererseits wirkt die Frequenzobergrenze glättend auf das Mobilitätsspektrum. Da die Mobilitätsauflösung grundsätzlich durch die Diffusionsverbreiterung begrenzt ist, wird die Frequenzobergrenze eines bevorzugten Verfahrens auf diese Mobilitätsauflösung abgestimmt. Es verschwindet dabei gleichzeitig alles Rauschen im Mobilitätsspektrum, das eine Frequenz hat, die über der Frequenzobergrenze liegt. Zur Unterdrückung sogenannter „sidelobes” kann dem linearen Chirp zusätzlich eine Amplitudenmodulation aufgeprägt werden, oder es kann die Frequenz in nichtlinearer Weise korrigiert werden.
  • Selbstredend kann die Modulationsfrequenz auch durch einen umgekehrten Chirp frequenzabwärts verändert werden. Auch andere Änderungsfunktionen können verwendet werden, darunter periodische oder mehrfach durchlaufene Funktionen. Auch die Verwendung von Wavelets, beispielsweise für eine fraktale Modulation, ist möglich. Periodische Veränderungsfunktionen wie beispielsweise mehrfach durchlaufene Chirps enthalten aber die Gefahr, dass im ausgewerteten Mobilitätsspektrum Artefakte auftreten können, die von zufällig periodisch enthaltenen Ionenstromsignalen rühren. Die gleichzeitige Anwendung der Amplituden- und Phasenmodulation erweitert die Möglichkeiten der Modulation in allgemeiner Weise.
  • Das beschriebene analoge Modulationsverfahren kann dahingehend erweitert werden, dass dazu Codes verwendet werden, um die Phasenfunktion bzw. die Frequenz in stetiger und nichtstetiger Weise zu ändern. Insbesondere können pseudozufällige Codes, z. B. durch Galois-Felder erzeugte, dazu verwendet werden, einen Phasenänderung zu bewirken. Hierzu kann zwischen den Phasen entsprechend einer Codierung, etwa zwischen zwei um 180° pha senverschobene Sinusschwingungen, günstigerweise beim Nulldurchgang, umgeschaltet werden, was für reine Mobilitätsspektrometer praktisch erprobt wurde. Mehrwertige Codes, etwa sogenannte Costas-Array, können zur Frequenzcodierung benutzt werden, wobei die Frequenzumschaltung beim Nulldurchgang einer Partialschwingung erfolgt, wodurch die Modulationsfunktion stetig bleibt.
  • Das Ionenstromprofil einer Ionensorte kann als mit dem Detektor eines einkanaligen Massenspektrometers gemessenes, zeitlich veränderliches Analogsignal in Realzeit oder in einem Analogspeicher vorliegen, in der Regel liegt es aber nach Digitalisierung in einer Reihe von Digitalmesswerten vor. Diese sind in einem elektronischen Speicher gespeichert. Der verstärkte Ionenstrom in Realzeit oder im Analogspeicher soll hier als „analoges Ionenstromprofil”, die digitale gespeicherte Wertereihe als „digitales Ionenstromprofil” bezeichnet werden.
  • Die Korrelation des Ionenstromprofils mit der Modulationsfunktion kann sowohl mit dem analogen Ionenstromprofil, beispielsweise in einem elektronischen Korrelator, ausgeführt werden, wie auch mit dem digitalen Ionenstromprofil in einem geeigneten Rechner. Das Verfahren der Korrelation wird hier als bekannt vorausgesetzt, es wird daher nicht weiter beschrieben. Das Ergebnis der Korrelation des Ionenstromprofils mit der Modulationsfunktion ist dann das Mobilitätsspektrum, das im ersteren Fall als analog vorliegendes Spektrum, im zweiten Fall als digital vorliegendes Spektrum erhalten wird. Zur weiteren Verarbeitung in einem Rechner ist das analog vorliegende Mobilitätsspektrum ebenfalls zu digitalisieren.
  • Die mit dieser Erfindung erhaltenen Mobilitätsspektren sind, je nach Verfahren, mäßig gut bis sehr gut aufgelöst und nahezu rauschfrei. Gute Verfahren erhöhen das Verhältnis von Signal zu Rausch und damit die Nachweisempfindlichkeit gegenüber dem einfachen Pulsverfahren um einen Faktor fünf. Das Mobilitätsspektrum eignet sich hervorragend zum Einpassen von Gaußkurven, auch bei kleinen Signalen nahe im Untergrund. Die Korrelationsanalyse arbeitet wegen der analogen Modulation sehr stabil, anders als bei rechteckiger Modulationsfunktion.
  • Die bisher praktisch ausschließlich angewandten rechteckig, das heißt binär, modulierten Ionenströme mit den beiden Schaltzuständen „ein” und „aus” werden in einem Ionenmobilitätsspektrometer (anders als in einem Flugzeitmassenspektrometer) durch die Diffusionsprozesse während der Drift so verändert, dass ihre Auswertung, sei es durch Korrelation oder durch Fourier-Analysen, notwendigerweise durch die Mischung aus binärerer Schaltcodierung und analoger Signalverschmierung durch die Diffusionsprozesse leidet. Dieser Nachteil bisheriger Verfahren wird durch diese Erfindung weitgehend beseitigt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Claims (16)

  1. Verfahren zur Messung der Mobilitätsspektren ausgewählter Ionensorten in einem Ionenmobilitätsspektrometer, das mit einer Ionenquelle, einer Ionendriftstrecke und einem Massenspektrometer am Ende der Ionendriftstrecke ausgestattet ist, mit den Schritten (a) der Ionenstrom aus der Ionenquelle wird vor Eintritt in die Ionendriftstrecke mit einer stetigen Modulationsfunktion endlicher Modulationsperiode analog moduliert, wobei die Momentanfrequenz der Modulationsfrequenz über einen Frequenzbereich hinweg stetig variiert, (b) der modulierte Ionenstrom wird durch die Ionendriftstrecke dem Massenspektrometer zugeführt, (c) mit dem Massenspektrometer wird das zeitliche Ionenstromprofil des Ionenstroms mindestens einer Ionensorte gemessen, und (d) aus dem Ionenstromprofil einer Ionensorte wird durch eine Korrelationsanalyse mit der Modulationsfunktion das Mobilitätsspektrum der betreffenden Ionensorte gewonnen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Massenspektrometer ein Massenfilter verwendet wird, das in Schritt (c) nur den Ionenstrom einer einzigen Ionensorte durchlässt und deren Ionenstromprofil misst.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Massenspektrometer ein Massenfilter verwendet und dass der Durchlass des Massenfilters zwischen mehreren Ionensorten umgeschaltet wird, wodurch in Schritt (c) die Ionenstromprofile von mehreren Ionensorten gemessen werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Massenspektrometer verwendet wird, das in schneller Folge von mindestens einem Kilohertz Massenspektren aufnehmen kann, dass Schritt (c) mit diesem Massenspektrometer über die Modulationsperiode hinweg eine Messserie von Einzelmassenspektren gemessen wird, wobei die zeitlichen Ionenstromprofile der Ionensorten in der Messserie der Einzelmassenspektren enthalten sind.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Massenspektrometer ein Flugzeitmassenspektrometer mit orthogonalem Ioneneinschuss ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messserie für Einzelmassenspektren unter Verwendung der gleichen Modulationsperioden der Modulationsfunktion wiederholt wird, dass die korrespondierenden Einzelmassenspektren der Messserien zu Summenmassenspektren summiert werden, wobei die zeitlichen Ionenstromprofile der Ionensorten in der Serie der Summenmassenspektren enthalten sind.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Massenspektrometer mit einer Aufnahmerate für Massenspektren mit fünf Kilohertz oder mehr handelt, und dass die Messserien für Einzelmassenspektren fünfzig- bis tausendfach wiederholt werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt (d) die Ionenstromprofile der Ionensorten aus der Messserie der Einzelmassenspektren oder der Serie von Summenmassenspektren herausgezogen werden.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Modulationsfunktion im Wesentlichen ein Chirp ist.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Momentanfrequenz der Modulation von null Hertz bis zu einer Frequenzobergrenze reicht, die entsprechend der angestrebten Auflösung gewählt wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Momentanfrequenz bei einer Frequenzuntergrenze beginnt und linear bis zur Frequenzobergrenze ansteigt.
  12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Momentanfrequenz im Bereich zwischen der Frequenzuntergrenze und Frequenzobergrenze nichtlinear geändert wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung der Modulationsfrequenz so gedehnt wird, dass sie sich über die gewählte Modulationsperiode erstreckt.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Modulation über ein Schaltgitter vorgenommen wird, das sich am Anfang der Ionendriftstrecke befindet.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Ionen während ihrer Drift durch die Driftstrecke durch ein Hochfrequenz-Multipolfeld axial fokussiert werden.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Ionen nach ihrer Drift durch die Driftstrecke durch ein Hochfrequenz-Multipolfeld axial fokussiert werden.
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