DE102008025758A1

DE102008025758A1 - Heimkomposter

Info

Publication number: DE102008025758A1
Application number: DE200810025758
Authority: DE
Inventors: Christoph Dipl.-Ing. Waldau; Dirk Rose
Original assignee: Berndt & Partner GmbH
Current assignee: Berndt & Partner GmbH
Priority date: 2008-05-29
Filing date: 2008-05-29
Publication date: 2009-12-03

Abstract

Vorrichtung zur Herstellung von Kompost, insbesondere aus biologisch abbaubaren Verpackungen, bestehend aus einer Beschickungsschublade mit integriertem Häcksler, vorzugsweise drei vertikal angeordneten Kompostierkammern, vorzugsweise durch Klappen oder Schiebetüren verbunden, mit einer finalen Entnahmeschublade und einem das alles integrierenden Gehäuse, welches mit digitalen Anzeigen zum Zustand der Rotte ausgestattet ist. Die sich zwischen der Beschickungs- und der Entnahmekammer befindlichen Kompostierkammern sind mit Heizmodulen, Thermometlierung, einem Wassertank mit Filter zum Zu- und Abführen von Wasser, Indikatoren zum Kontrollieren von Sauerstoff- und Wassergehalt, pH-Wert und Stickstoff/Kohlenstoff-Verhältnis und einer Uhr zur Kontrolle der verbleibenden Rottezeit ausgestattet.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kompostieren biologisch abbaubarer Kunststoffverpackungen und leicht kompostierbarer Speisereste, deren Funktionsweise sich gemäß den drei Hauptbereichen des Automaten in drei Phasen unterteilen lässt. In Phase 1 wird das zu kompostierende Gut nach Knopfdruck, zum Öffnen zweier Schiebetüren, in die Beschickungskammer gegeben, welche mit einem Häcksler ausgestattet ist um eine regelmäßige Zugabe von weiteren kompostierbaren Kunststoffverpackungen und eine möglichst große Angriffsfläche für Destruenten und damit eine schnellere Metabolisierung zu gewährleisten. Dieser Häcksler ist aus Sicherheitsgründen ausschließlich durch die Betätigung eines Knopfes, welcher unweigerlich mit den Schiebetüren der Beschickungskammer verbunden ist, aktivierbar. Das Kompostiergut befindet sich, je nach Rottegrad, in einer von vorzugsweise drei, vertikal angeordneten Kompostierkammern, um das Entstehen einheitlich verrotteten Komposts sicherzustellen. Diese, zu Phase 2 gehörenden Kompostierkammern sind mit Heizmodulen ausgestattet, welche das Rottegut auf einer konstanten Temperatur von vorzugsweise 65°C halten können, um die Umsetzung zu unterstützen. Außerdem befinden sich in ihnen Indikatoren zum Kontrollieren von Sauerstoff- und Wassergehalt, pH-Wert und Stickstoff/Kohlenstoff-Verhältnis. Des Weiteren gibt ein Thermometer kontinuierlich Auskunft über die Temperatur der Rotte und eine integrierte Uhr über den Rottegrad. Die Informationen von Indikatoren, Uhr und Thermometer sind digitalen Anzeigen an der Oberseite des Komposters abzulesen und werden mit Hilfe von sich in den Kompostierkammern befindlichen Sensoren übermittelt welche außerdem Warnleuchten aktivieren können für den Fall dass Filter ausgetauscht oder manuell Kalk zur pH-Wert Regulierung zugeführt werden muss. Die finale Kammer, in welche in Phase 3 das Endprodukt der Kompostierung gelangt, übernimmt die Funktion einer Entnahmeschublade. Diese ist ergonomisch und funktional geformt und kann dadurch zum großzügigen Entleeren direkt genutzt werden und ermöglicht durch die integrierte kleine Schaufel zusätzlich ein gezieltes Dosieren, außerdem kann diese zum Säubern der Entnahmeschublade verwendet werden. Die Kammern der Vorrichtung sind vorzugsweise von einem designorientierten, modernen Gehäuse umschlossen, welches sich optisch flexibel in bestehende Interior Designs – primär Kücheneinrichtungen – einfügt. Dieses ist vorzugsweise mit einem Ventilator zur Be- und Endlüftung bestückt, welcher zusätzlich mit einem Aktivkohlefilter zum Vermeiden geruchstechnischer Beeinträchtigung ausgestattet ist, und kann vorzugsweise durch eine Klappe, ähnlich einem Toplader, geöffnet werden. Bei Bedarf kann der Rotte Kompostierbeschleuniger als Destruentenquelle beigemischt werden.
Der weltweit steigende Energie- und Kraftstoffverbrauch aber auch politische Instabilität in den Förderländern treiben den Preis für Rohöl stetig in die Höhe. Vor diesem Hintergrund werden biologisch abbaubare Kunststoffe in immer höherem Maße eine echte Alternative zu Kunststoffen auf Erdölbasis. In Deutschland werden jährlich 14 Mio. Tonnen Verpackungen hergestellt, davon bestehen fast 40% aus Kunststoff. Experten halten ein Potential für Biokunststoffe für Deutschland von 1 Mio. Tonnen Jährlich für realistisch (Quelle: bioplastics24.com). Biologisch abbaubare Kunststoffe brauchen spezielle Bedingungen, um verrotten zu können, wenn dieser Prozess nicht korrekt durchgeführt wird und die entsprechenden Kunststoffe mit dem Hausmüll entsorgt werden und damit auf die Mülldeponie geraten, erzeugen sie bei ihrer Zersetzung schädliche Treibhausgase.
In diesem Zusammenhang ist es dringend erforderlich die kompostierbaren Kunststoffverpackungen effektiv entsorgen zu können.
Übliche Komposter sind ausschließlich zur Kompostierung von Küchen- und besonders Gartenabfällen konzipiert und können aufgrund von optischer und geruchstechnischer Beeinträchtigung nicht in geschlossenen Räumen platziert werden. Durch ihre Größe und den häufig fehlenden Boden, wegen dem erforderlichen Kontakt mit dem Mutterboden, sind sie außerdem ortsfest.
Bekannt sind Komposter welche durch vertikale Strömungskanäle eine Versorgung des Kompostierguts mit Sauerstoff gewährleisten, durch fehlende Filter lässt sich allerdings die Geruchsbelästigung am Aufstellort nicht verhindern. Des Weiteren sind Komposter bekannt welche durch Isolierungen den Entzug der für den Kompostierprozess unbedingt erforderlichen Wärme dämmen aber nicht verhindern oder diesem durch Heizaggregate entgegenwirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verpackungen welche mit dem Etikett für zertifizierte biologisch abbaubare Kunststoffe ausgestattet sind und leicht kompostierbare Speisereste zu kompostieren und sowohl durch die gestalterischen als auch durch die konstruktiven Komponenten ein Aufstellen in geschlossenen Räumen zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale nach den Ansprüchen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Nicht-Patentliteratur

- bioplastics24.com [0002]

Claims

Vorrichtung zur Herstellung von Kompost aus biologisch abbaubaren Verpackungen und leicht kompostierbaren Speiseresten, aus mehreren übereinander angeordneten Kammern bestehend, wobei die erste die Beschickungskammer darstellt und mit einem Häcksler ausgestattet ist, die weiteren Kammern den eigentlichen Kompostierbereich darstellen und durch Heizmodule auf konstanter Temperatur gehalten werden können und die finale Kammer geöffnet werden kann um das Endprodukt zu entnehmen, dadurch gekennzeichnet, dass die, den Kompostierbereich darstellenden Kammern, jeweils mit befilterten Lüftern zur gefilterten Luftzu- und abfuhr ausgestattet sind.
Kompostiervorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschickungskammer mit einem Häcksler ausgestattet ist.
Kompostiervorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung der vorzugsweise Schiebetüren zur Beschickungskammer und die damit verbundene Aktivierung des Häckslers nur durch die Betätigung eines unweigerlich mit den Schiebetüren verbundenen Knopfes möglich ist.
Kompostiervorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffaustausch durch einen Belüfter und integrierte Sensoren elektronisch geregelt wird.
Kompostiervorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeit des Kompostierguts und die damit verbundene Menge des Sickerwassers vorzugsweise mit Hilfe eines mit Filtern ausgestatteten Wassertanks und integrierten Sensoren elektronisch reguliert wird.
Kompostiervorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Hitzemodulen, vorzugsweise in den zu Phase zwei gehörenden Kammern, ausgestattet ist welche die Rottetemperatur auf bis zu 65°C halten können um eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten.
Kompostiervorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen über das Kompostiergut hinsichtlich pH-Wert, Sauerstoff- und Wassergehalt und Stickstoff/Kohlenstoff-Verhältnis in den jeweiligen Kammern von Sensoren aufgenommen werden und einer digitalen Zustandsanzeige abzulesen sind um die für die Metabolisierung maßgeblichen Umweltbedingungen konstant halten zu können.
Kompostiervorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Warnleuchten ausgestattet ist, welche für den Fall dass Filter ausgetauscht oder manuell Kalk zur pH-Wert Regulierung zugeführt werden muss elektronisch aktiviert werden.
Kompostiervorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur in den Kompostierkammern kontinuierlich von einem Thermometer gemessen und durch einen realisierten Regelkreis konstant auf vorzugsweise bis zu 65°C gehalten wird.
Kompostiervorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verbleibende Zeit zur Entnahme des Endproduktes durch Sensoren ermittelt und auf einer digitalen Anzeige wiedergegeben wird.
Verfahren zum Kompostieren von biologisch abbaubaren Verpackungen und leicht kompostierbarer Speisereste, bei dem das zu kompostierende Gut in eine erste Beschickungskammer eingegeben und gehäckselt wird.
Verfahren nach dem vorhergehenden Verfahrensanspruch, bei dem das Kompostiergut nach einer ausreichenden Zersetzung durch Öffnen der, sich zwischen den Kompostierkammern befindlichen, Schiebetüren in eine weitere Kammer fallengelassen wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, bei dem das kompostierte Gut der Entnahmeschublade entnommen werden kann.