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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Unterstützung eines
Fahrers eines Fahrzeugs beim Ausparken aus einer Parklücke gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 20, sowie ein Computerprogrammprodukt gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 22.
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Bekannte
Fahrassistenzvorrichtungen zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs
beim Einparken, im Folgenden kurz als Einparksysteme bezeichnet,
helfen dem Fahrer aktiv in eine Parklücke längs zu einer Fahrbahn einzuparken.
Dabei vermißt
das Einparksystem mit seitlich am Fahrzeug angebrachten Sensoren
eine mögliche
Parklücke,
berechnet aus den Lückendaten
eine Einparktrajektorie und steuert das Fahrzeug durch aktiven Lenkeingriff in
die Parklücke.
Während
des Einparkvorgangs bzw. beim Einparken wird die Distanz zu die
Parklücke
begrenzenden Objekten durch Ultraschallsensoren (Ultrasonic Park
Assist Sensoren; UPA-Sensoren) überwacht.
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Durch
Einparksysteme können
Fahrzeuge in sehr kleine Parklücken
längs zur
Fahrbahn geparkt werden. Dadurch wird der Ausparkvorgang erschwert,
vor allem wenn sich beispielsweise durch einen Wechsel von die Parklücke vorn
und/oder hinten begrenzenden Fahrzeugen während der Parkdauer die Parklückenlänge verkürzt hat.
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Als
eine Aufgabe der Erfindung kann es deshalb angesehen werden, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs beim
Ausparken eines Fahrzeugs aus einer seitlichen Parklücke längs zu einer
Fahrbahn zu entwickeln.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Nachteile des Standes der Technik werden bei einem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Unterstützung
eines Fahrers eines Fahrzeugs beim Ausparken aus einer seitlichen
Parklücke
längs zu
einer Fahrbahn dadurch vermieden, indem in einem ersten Verfahrensschritt
das Verfahren beispielsweise durch Aktivierung eines Ausparksystems
bzw. einer Fahrassistenzvorrichtung gestartet wird, wenn aus einer
Parklücke
längs zu
einer Fahrbahn ausgeparkt werden soll. Anschließend erfolgt in einem zweiten
Verfahrensschritt eine Vermessung der Parklückenlänge, beispielsweise indem das
Ausparksystem mit Hilfe von UPA-Sensoren
die Abstände
zu die Parklücke
vorn und hinten begrenzenden Objekten vermisst und daraus die vorhandene
Parklückenlänge ermittelt.
Mit Hilfe der vorderen UPA-Sensoren ist auch eine Ermittlung bzw.
Abschätzung
der Breite des die Parklücke
nach vorn begrenzenden Objekts möglich,
aus der die vordere Parklückentiefe
gewonnen werden kann. Ist die Breitenabschätzung nicht möglich, wird
vorzugsweise eine Standardbreite bzw. Standard-Parklückentiefe
angenommen. Außerdem kann
aus den Abstandsinformationen der UPA-Sensoren zu einem die Parklücke nach
vorn bzw. nach hinten begrenzenden Objekt die Schrägstellung
des Fahrzeugs zu den die Parklücke
begrenzenden Objekten ermittelt werden. Durch zusätzliche
Sensoren oder anhand von noch vom Einparkvorgang bekannter Informationen
ist es darüber
hinaus möglich,
den Abstand des Fahrzeugs zu einem die Parklücke seitlich begrenzenden Objekt,
beispielsweise zu einer Bordsteinkante zu ermitteln. In einem dritten
Verfahrensschritt wird zumindest aus den gewonnenen Informationen über die
Parklückenlänge, vorzugsweise jedoch
zusätzlich
auch aus den Informationen über die
Parklückentiefe
und/oder die Schrägstellung
des Fahrzeugs und/oder dem eventuell vorhandenen Abstand des Fahrzeugs
zu einem die Parklücke
seitlich begrenzenden Objekt, eine Ermittlung einer optimalen Ausparkstrategie
durch Berechnung einer Ausparktrajektorie aus den durch die Vermessung
gewonnenen Daten durchgeführt.
Diese optimale Ausparkstrategie wird vorzugsweise durch eine beispielsweise
einen oder mehrere gerade und/oder kreisbogenförmige Abschnitte aufweisende
Ausparktrajektorie verwirklicht, welche vorzugsweise eine minimale
Anzahl von durch die einzelnen Abschnitte gebildeten geraden und/oder
kreisbogenförmigen
Vorwärts-
und/oder Rückwärtszügen, kurz Ausparkzügen, benötigt. Dabei
kann gleichzeitig festgestellt werden, ob ein Ausparkvorgang überhaupt möglich ist.
Anschließend
erfolgt in einem vierten Verfahrensschritt der Start des Ausparkvorgangs
beispielsweise durch Ausgabe eines entsprechenden Signals an den
Fahrer des Fahrzeugs, dass eine Ausparktrajektorie berechnet ist
und vorliegt. In einem fünften
Verfahrensschritt findet eine Durchführung des Ausparkvorganges
unter gleichzeitiger Kollisionsverhütung durch Überwachung des Abstandes zu
zumindest die Parklücke
begrenzenden Objekten statt. Dabei kann die Möglichkeit bestehen, dass der Fahrer
beispielsweise durch einen Lenkeinschlag bzw. durch Vorgabe eines
Lenkwinkels die Fahrtrichtung des ersten Ausparkzugs erzwingt. In
einem solchen Fall wird dann die Ausparktrajektorie neu berechnet
bzw. angepasst. Darüber
hinaus können
die vorderen UPA-Sensoren während
des Vorwärtszuges
für eine
Freisichtprüfung
genutzt werden, so dass bei Freisicht, also wenn ein die Parklücke nach vorn
begrenzendes Objekt seitlich kollisionsfrei passiert werden kann,
der Ausparkvorgang beendet werden kann. Ebenfalls kann vorgesehen
sein, die Position des Fahrzeugs in der Parklücke zu ermitteln, und die Lenkung
des Fahrzeugs automatisch zu steuern. Alternativ ist denkbar, den
Fahrer über
die erforderlichen Ausparkzüge
durch Fahranweisungen zu informieren. Für das Beschleunigen und Abbremsen
des Fahrzeugs und für
die Überwachung
des fließenden Verkehrs
ist vorzugsweise der Fahrer des Fahrzeugs während des gesamten Ausparkvorgangs
verantwortlich. In einem sechsten Verfahrensschritt wird das Verfahren
beendet, sobald ein kollisionsfreies Verlassen der Parklücke beispielsweise
mit einem einzigen verbleibenden Ausparkzug möglich ist. Sobald ein kollisionsfreies
Verlassen der Parklücke möglich ist,
wird der Fahrer hierüber
informiert und der Fahrer übernimmt
die Steuerung des Fahrzeugs.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass die Ausparktrajektorie einen einen ersten und geraden
Rückwärtszug bildenden
geraden Abschnitt aufweist, an dessen Endposition sich ein erster,
das Fahrzeug aus der Parklücke
heraus führender,
einen ersten Vorwärtszug
bildender kreisbogenförmiger Abschnitt
anschließt.
Hierdurch werden bei dem ersten Rückwärtszug eine Bordsteinkollision
und dadurch eine mögliche
Schädigung
eines Rades oder Reifens des Fahrzeugs vermieden.
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Falls
keine Bordsteindaten verfügbar
sind, beispielsweise weil der Einparkvorgang, der zu einer vorliegenden
Parksituation geführt
hat, ohne Einparksystem durchgeführt
worden ist, werden vorzugsweise Bordsteindaten direkt am Fahrzeug
zur Berechnung verwendet, d. h. das Verfahren bzw. die Fahrassistenzvorrichtung
gehen bei der Ermittlung der Ausparktrajektorie davon aus, dass
das Fahrzeug unmittelbar an einer Bordsteinkante abgestellt worden
ist.
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Vorzugsweise
werden zur Ermittlung der Ausparktrajektorie noch von einem Einparkvorgang gespeicherte
Bordsteindaten herangezogen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Bordstein direkt
während
des Ausparkvorgangs erkannt und gegebenenfalls die Ausparktrajektorie
so korrigiert, dass ein Abfahren der Ausparktrajektorie frei von
Kollisionen mit dem Bordstein erfolgt.
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Vorzugsweise
wird bei der Ermittlung der Ausparktrajektorie gleichzeitig festgestellt,
ob ein Ausparkvorgang überhaupt
möglich
ist.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
bei der Durchführung des
Ausparkvorgangs das Fahrzeug durch einen automatischen Lenkeingriff,
beispielsweise durch einen aktiven Lenkeingriff einer Fahrassistenzvorrichtung, entlang
der Ausparktrajektorie aus der Parklücke manövriert wird.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Fahrer
des Fahrzeugs während
der Durchführung
des Ausparkvorgangs für
das Beschleunigen und Abbremsen des Fahrzeugs und die Überwachung
des fließenden
Verkehrs verantwortlich ist.
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Beim
Beenden des Verfahrens wird der Fahrer vorzugsweise hierüber informiert
und übernimmt die
Steuerung des Fahrzeugs.
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Die
Erfindung ist insbesondere in Verbindung mit einer Fahrassistenzvorrichtung
zur Unterstützung
eines Fahrers eines Fahrzeuges beim Ausparken aus einer seitlichen
Parklücke
längs zu
einer Fahrbahn vorteilhaft anwendbar. Eine solche Fahrassistenzvorrichtung
umfasst vorzugsweise Mittel zur Vermessung und Erfassung von eine
Parklücke
begrenzenden Objekten, sowie einen mit den Mitteln verbundenen Mikroprozessor
mit zugehörigen
Speichermitteln zur Berechnung einer Ausparktrajektorie zum Ausparken
eines Fahrzeugs aus der seitlichen Parklücke, sowie Mittel zur Durchführung des
Ausparkvorganges. Bei den Mitteln zur Durchführung des Ausparkvorgangs kann
es sich beispielsweise um eine geeignete, beispielsweise zum Abfahren
der Ausparktrajektorie erforderliche Lenkeinschläge und/oder Fahrbewegungen
und/oder Fahrtrichtungen darstellende Anzeige im Armaturenbrett und/oder
um Mittel zur Durchführung
eines aktiven Lenkeingriffs und/oder um Mittel zur Durchführung aktiver
Fahrzeugbewegungen handeln. Die Mittel zur Vermessung und Erfassung
von eine Parklücke
begrenzenden Objekten überwachen
vorzugsweise gleichzeitig den Abstand zu zumindest die Parklücke begrenzenden
Objekten während
des Ausparkvorgangs zur gleichzeitigen Kollisionsverhütung.
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Eine
vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich
in Verbindung mit einer Fahrassistenzvorrichtung, welche ein geführtes Ausparken
oder ein halbautomatisches Ausparken, oder ein vollautomatisches
Ausparken ermöglicht.
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Eine
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung betrifft ein
Computerprogrammprodukt gespeichert auf einem computerverwendbaren
Medium, umfassend computerlesbare Programmittel, welche bei Ausführung des
Computerprogrammprodukts auf einem Mikroprozessor mit zugehörigen Speichermitteln
oder auf einem Computer diesen zur Durchführung eines oben beschriebenen,
erfindungsgemäßen Verfahrens
veranlassen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Dabei
zeigen:
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1 Eine
schematische Darstellung einer ersten Parksituation.
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2 Eine
schematische Darstellung einer zweiten Parksituation.
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3 Eine
schematische Darstellung einer dritten Parksituation.
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4 Eine
schematische Darstellung einer vierten Parksituation.
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5 Eine
schematische Darstellung einer ersten Ausparkstrategie.
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6 Eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausparkstrategie.
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7 Eine
schematische Darstellung einer dritten Ausparkstrategie.
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8 Eine
schematische Darstellung einer vierten Ausparkstrategie.
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Die
Erfindung geht aus von einer im Folgenden kurz als Ausparksystem
bezeichneten, ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Unterstützung
eines Fahrers eines Fahrzeugs 01 beim Ausparken aus einer
seitlichen Parklücke 02 längs zu einer
Fahrbahn ausführenden
Fahrassistenzvorrichtung, welche eine optimale Ausparkstrategie
eines zugeparkten Fahrzeugs ermittelt, und den Fahrer des Fahrzeugs 01 beispielsweise
durch einen aktiven Lenkeingriff aus der Parklücke 02 manövriert.
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Wenn
aus einer Parklücke 02 längs zur
Fahrbahn ausgeparkt werden soll, wird in einem ersten Verfahrensschritt
das Verfahren gestartet, indem das Ausparksystem aktiviert wird.
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In
einem zweiten Verfahrensschritt wird die Länge der Parklücke 02 vermessen,
beispielsweise indem das Ausparksystem wie in 1 dargestellt mit
Hilfe von UPA-Sensoren die Abstände
A, B zu die Parklücke 02 zu
vorn und hinten begrenzenden Objekten 07, 05 vermisst,
beispielsweise die Parklücke 02 zu
einem nach vorn und nach hinten begrenzend parkenden Fahrzeugs 07, 05,
und daraus in Verbindung mit der bekannten Fahrzeuglänge C die
vorhandene Parklückenlänge D ermittelt.
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Mit
Hilfe der vorderen UPA-Sensoren 09, 10 ist auch
wie in 2 dargestellt eine Abschätzung der Breite des die Parklücke nach
vorn begrenzenden Objekts 07 möglich, in 2 einem
teilweise auf einem Bordstein 08 abgestelltes Fahrzeug 07,
aus der die vordere Parklückentiefe
E gewonnen werden kann. In 2 zeigt
ein am Fahrzeugbug 06 auf der Beifahrerseite angeordneter
UPA-Sensor 09 einen Abstand zu dem Fahrzeug 07 an,
wohingegen der am Fahrzeugbug 06 auf der Fahrbahn zugewandten Seite
bzw. Fahrerseite angeordnete UPA-Sensor 10 freie Sicht
hat und keinen Abstand anzeigt. Dadurch kann die Parklückentiefe
E zumindest grob abgeschätzt
werden. Ist die Breitenabschätzung
nicht möglich,
wird vorzugsweise eine Standardbreite bzw. Standard-Parklückentiefe
angenommen.
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Außerdem kann
wie in 3 dargestellt aus den Abstandsinformationen unterschiedlicher UPA-Sensoren
zu einem die Parklücke 02 nach
vorn 07 bzw. nach hinten begrenzenden Objekt 05 die Schrägstellung
des Fahrzeugs 01 zu den die Parklücke 02 begrenzenden
Objekten 05, 07 ermittelt werden.
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Durch
zusätzliche
Sensoren oder anhand von noch vom Einparkvorgang bekannter Informationen
ist es darüber
hinaus möglich,
den Abstand des Fahrzeugs 01 zu einem die Parklücke seitlich
begrenzenden Objekt 08, beispielsweise zu einer Bordsteinkante 08,
zu ermitteln (4). Beispielsweise kann durch
einen zusätzlichen
Sensor mit niedriger Einbauhöhe
der Abstand G zur Bordsteinkante 08 ermittelt werden. Falls
keine Bordsteindaten verfügbar sind,
beispielsweise weil der Einparkvorgang, der zu der vorliegenden
Parksituation geführt
hat, ohne Einparksystem durchgeführt
worden ist, werden vorzugsweise Bordsteindaten direkt am Fahrzeug
zur Berechnung verwendet, d. h. das Verfahren bzw. die Fahrassistenzvorrichtung
gehen davon aus, dass das Fahrzeug 01 unmittelbar an einer
Bordsteinkante 08 abgestellt wurde.
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In
einem dritten Verfahrensschritt wird zumindest aus den gewonnenen
Informationen über
die Parklückenlänge D, vorzugsweise
jedoch zusätzlich auch
aus den Informationen über
die Parklückentiefe E
und/oder die Schrägstellung
F des Fahrzeugs 01 und/oder dem eventuell vorhandenen Abstand
G des Fahrzeugs 01 zu einem die Parklücke 02 seitlich begrenzenden
Objekt 08, eine Ermittlung einer optimalen Ausparkstrategie
durch Berechnung einer Ausparktrajektorie 03 aus den durch
die Vermessung gewonnenen Daten durchgeführt (5 bis 8). Diese
optimale Ausparkstrategie wird vorzugsweise durch eine beispielsweise
einen oder mehrere gerade und/oder kreisbogenförmige Abschnitte aufweisende
Ausparktrajektorie 03 verwirklicht, welche vorzugsweise
eine minimale Anzahl von durch die einzelnen Abschnitte gebildeten
geraden und/oder kreisbogenförmigen
Vorwärts-
und/oder Rückwärtszügen, kurz
Ausparkzügen,
benötigt.
Dabei kann gleichzeitig festgestellt werden, ob ein Ausparkvorgang überhaupt
möglich
ist.
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In
einem vierten Verfahrensschritt wird der Ausparkvorgang – sofern
ein solcher möglich
ist – gestartet.
Dies erfolgt beispielsweise durch Ausgabe eines entsprechenden Signals
an den Fahrer des Fahrzeugs 01, dass eine Ausparktrajektorie 03 berechnet ist
und vorliegt. Dieses Signal kann beispielsweise eine simple Anweisung,
beispielsweise zum Lenken in eine bestimmte Richtung und zum Vorwärts- oder Rückwärtsfahren,
je nach Parksituation, beispielsweise in Form einer Anzeige im Armaturenbrett,
umfassen.
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In
einem fünften
Verfahrensschritt wird der Ausparkvorgang unter gleichzeitiger Kollisionsverhütung durch Überwachung
des Abstandes A, B zu zumindest die Parklücke 02 begrenzenden
Objekten 07, 05 durchgeführt (5 bis 8).
Dies geschieht beispielsweise indem das Ausparksystem vorzugsweise
aktiv die Lenkung des Fahrzeugs 01 übernimmt und das Ausparksystem
gleichzeitig die Abstände
B, A bzw. Distanz zu die Parklücke 02 begrenzenden
Objekten 05, 07 überwacht. Generell ist auch
hier eine Anzeige im Armaturenbrett denkbar, welcher Anzeige der
Fahrer Folge zu leisten hat, um der Ausparktrajektorie 03 zu
folgen. Dabei kann es vorkommen, dass der Fahrer beispielsweise
durch einen Lenkeinschlag bzw. durch Vorgabe eines Lenkwinkels die
Fahrtrichtung des ersten Ausparkzugs erzwingt. In einem solchen
Fall wird dann die Ausparktrajektorie 03 vorzugsweise neu
berechnet bzw. angepasst. Darüber
hinaus können
die vorderen UPA-Sensoren während
des Vorwärtszuges
für eine Freisichtprüfung genutzt
werden, sodass bei Freisicht, also wenn ein die Parklücke 02 nach
vorn begrenzendes Objekt 07 seitlich kollisionsfrei passiert werden
kann, der Ausparkvorgang beendet werden kann. Ebenfalls kann vorgesehen
sein, die Position des Fahrzeugs 01 in der Parklücke 02 zu
ermitteln, und die Lenkung des Fahrzeugs 01 automatisch
zu steuern. Alternativ ist denkbar, den Fahrer über die erforderlichen Ausparkzüge durch
Fahranweisungen zu informieren.
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In
einem sechsten Verfahrensschritt wird das Verfahren beendet, sobald
ein kollisionsfreies Verlassen der Parklücke 02 beispielsweise
mit einem einzigen verbleibenden Ausparkzug möglich ist. Vorzugsweise informiert
das Ausparksystem den Fahrer hierüber, woraufhin dieser die Steuerung
des Fahrzeugs 01 übernimmt.
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Für das Beschleunigen
und Abbremsen des Fahrzeugs 01 und der Überwachung des fließenden Verkehrs
ist vorzugsweise der Fahrer des Fahrzeugs 01 während des
kompletten Ausparkvorgangs verantwortlich.
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Die
denkbaren Ausparkstrategien sind vorzugsweise von der Parksituation
bzw. von der Parklückengeometrie
abhängig.
Anhand der 5 bis 8 sind nachfolgend
unterschiedliche Ausparkstrategien näher erläutert.
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5 zeigt
eine Parksituation bzw. eine Ausparkstrategie, bei der das Fahrzeug 01 die
Parklücke 02 mit
einem ersten Vorwärtszug
verlassen kann. Das Ausparksystem ermittelt in der in 5 dargestellten
Situation aus der Parklückenlänge D und
den Abständen
A, B, G eine Ausparkstrategie mit einer Ausparktrajektorie 03,
entlang der das Fahrzeug die Parklücke 02 mit einem einzigen
Ausparkzug verlassen kann. Der einzige erste Ausparkzug führt dabei mit
einem minimal notwendigen Lenkeinschlag entlang der Ausparktrajektorie 03 kollisionsfrei
aus der Parklücke 02.
Das Ausparksystem lenkt das Fahrzeug auf den minimal nötigen Lenkwinkel,
der erforderlich ist, um die Parklücke 02 kollisionsfrei
zu verlassen, und informiert den Fahrer über die Beendigung des Ausparkassistenten,
sobald der Lenkwinkel erreicht ist.
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6 zeigt
eine Parksituation bzw. eine Ausparkstrategie, bei der das Fahrzeug 01 die
Parklücke 02 nicht
mit einem ersten Vorwärtszug
verlassen kann. Die Parksituation weist einen vergleichsweise kurzen
Abstand A zu einem die Parklücke 02 nach vorn
begrenzenden Objekt 07 und einen vergleichsweise großen Abstand
B zu einem die Parklücke 02 nach
hinten begrenzenden Objekt 05 auf. In dieser Parksituation
kann das Fahrzeug 01 die Parklücke 02 erst in einem
sich an einen ersten Rückwärtszug anschließenden Vorwärtszug verlassen.
Das Ausparksystem ermittelt hierbei aus der Parklückenlänge und den
Abständen
zu den die Parklücke 02 begrenzenden
Objekten 05, 07 eine Ausparkstrategie mit einer zweizügigen bzw.
zwei Abschnitte aufweisenden Ausparktrajektorie 03, sodass
die Parklücke
in zwei Ausparkzügen
verlassen werden kann. Der erste, als Rückwärtszug ausgeführte Ausparkzug
führt dabei entlang
des ersten, in 6 nicht dargestellten Abschnitts
der Ausparktrajektorie 03 geradeaus zurück, bis zu einem Abstand zu
dem die Parklücke 02 nach hinten
begrenzenden Objekt 05, bei dem am Fahrzeugheck 04 angeordnete
UPA-Sensoren eine
Warnung vor Unterschreiten eines Mindestabstandes beispielsweise
durch Ausgabe eines Dauertons anzeigen. Ein sich daran anschließender zweiter,
als Vorwärtszug
ausgeführter
Ausparkzug führt
mit dem minimal benötigten
Lenkwinkel aus der Parklücke 02. Bei
dem Vorwärtszug
lenkt das Ausparksystem das Fahrzeug auf den minimal nötigen Lenkwinkel,
der erforderlich ist, um die Parklücke 02 kollisionsfrei
zu verlassen, und informiert den Fahrer über die Beendigung des Ausparkassistenten,
sobald der Lenkwinkel erreicht ist.
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7 zeigt
eine Parksituation bzw. eine Ausparkstrategie, bei der das Fahrzeug 01 die
Parklücke 02 weder
mit einem ersten Vorwärtszug,
noch mit einem Vorwärtszug
nach einem ersten Rückwärtszug verlassen
kann. Die Parksituation weist einen kurzen Abstand A zu einem die
Parklücke 02 nach
vorn begrenzenden Objekt 07 und einen allenfalls etwas
größeren Abstand
B zu einem die Parklücke 02 nach hinten
begrenzenden Objekt 05 auf. In dieser Parksituation kann
das Fahrzeug 01 die Parklücke 02 weder in einem
ersten Vorwärtszug,
noch in einem sich unmittelbar an einen ersten Rückwärtszug anschließenden Vorwärtszug verlassen.
Das Ausparksystem ermittelt hierbei aus der Parklückenlänge und
den Abständen
zu den die Parklücke 02 begrenzenden Objekten 05, 07 eine
Ausparkstrategie mit einer mehrzügigen
bzw. N Abschnitte aufweisenden Ausparktrajektorie 03, sodass
die Parklücke
in N Ausparkzügen
verlassen werden kann. Der erste, als Rückwärtszug ausgeführte Ausparkzug
führt dabei entlang
des ersten, in 7 nicht dargestellten Abschnitts
der Ausparktrajektorie 03 mit maximalem Rechtseinschlag
der Lenkung kreisbogenförmig
zurück,
bis zu einem Abstand zu dem die Parklücke 02 nach hinten
begrenzenden Objekt 05, bei dem am Fahrzeugheck 04 angeordnete
UPA-Sensoren eine Warnung
vor Unterschreiten eines Mindestabstandes beispielsweise durch Ausgabe
eines Dauertons anzeigen. Ein sich daran anschließender zweiter,
als Vorwärtszug
ausgeführter
Ausparkzug führt
mit maximalem Linkseinschlag der Lenkung kreisbogenförmig nach
vorn, bis zu einem Abstand zu dem die Parklücke 02 nach vorn begrenzenden
Objekt 07, bei dem am Fahrzeugbug 06 angeordnete
UPA-Sensoren eine Warnung vor Unterschreiten eines Mindestabstandes
beispielsweise durch Ausgabe eines Dauertons anzeigen. Die beiden
Ausparkzüge
werden so oft wiederholt, bis ein kollisionsfreies Verlassen der Parklücke 02 in
einem letzten Vorwärtszug
mit minimalem Lenkwinkel der Lenkung möglich ist. Dadurch erfährt das
Fahrzeug 01 mit jedem Rückwärts- und Vorwärtszug eine
zunehmende Schrägstellung
in der Parklücke 02,
bis hin zu einer Schrägstellung,
aus der ein Verlassen der Parklücke 02 in
einem letzten Vorwärtszug
möglich
ist. Bei diesem letzten Vorwärtszug
lenkt das Ausparksystem das Fahrzeug auf den minimal nötigen Lenkwinkel,
der erforderlich ist, um die Parklücke 02 kollisionsfrei
zu verlassen, und informiert den Fahrer über die Beendigung des Ausparkassistenten,
sobald der Lenkwinkel erreicht ist.
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8 zeigt
eine Parksituation bzw. eine Ausparkstrategie, bei der das Fahrzeug 01 die
Parklücke 02 weder
mit einem ersten Vorwärtszug,
noch mit einem Vorwärtszug
nach einem ersten Rückwärtszug verlassen
kann. Die Parksituation weist einen vergleichsweise großen Abstand
A zu einem die Parklücke 02 nach
vorn begrenzenden Objekt 07 und einen kurzen Abstand B
zu einem die Parklücke 02 nach hinten
begrenzenden Objekt 05 auf. In dieser Parksituation kann
das Fahrzeug 01 die Parklücke 02 weder in einem
ersten Vorwärtszug,
noch in einem sich unmittelbar an einen ersten Rückwärtszug anschließenden Vorwärtszug verlassen.
Das Ausparksystem ermittelt hierbei aus der Parklückenlänge und
den Abständen
zu den die Parklücke 02 begrenzenden Objekten 05, 07 eine
Ausparkstrategie mit einer mehrzügigen
bzw. N Abschnitte aufweisenden Ausparktrajektorie 03, sodass
die Parklücke
in N Ausparkzügen
verlassen werden kann. Der erste, als Vorwärtszug ausgeführte Ausparkzug
führt dabei entlang
des ersten, in 8 nicht dargestellten Abschnitts
der Ausparktrajektorie 03 mit maximalem Linkseinschlag
der Lenkung kreisbogenförmig
nach vorn, bis zu einem Abstand zu dem die Parklücke 02 nach vorn begrenzenden
Objekt 07, bei dem am Fahrzeugbug 06 angeordnete
UPA-Sensoren eine Warnung
vor Unterschreiten eines Mindestabstandes beispielsweise durch Ausgabe
eines Dauertons anzeigen. Ein sich daran anschließender zweiter,
als Rückwärtszug ausgeführter Ausparkzug
führt mit maximalem
Rechtseinschlag der Lenkung kreisbogenförmig nach hinten, bis zu einem
Abstand zu dem die Parklücke 02 nach
hinten begrenzenden Objekt 05, bei dem am Fahrzeugheck 04 angeordnete UPA-Sensoren
eine Warnung vor Unterschreiten eines Mindestabstandes beispielsweise
durch Ausgabe eines Dauertons anzeigen. Die beiden Ausparkzüge werden
so oft wiederholt, bis ein kollisionsfreies Verlassen der Parklücke 02 in
einem letzten Vorwärtszug
mit minimalem Lenkwinkel der Lenkung möglich ist. Dadurch erfährt das
Fahrzeug 01 mit jedem Vorwärts- und Rückwärtszug eine zunehmende Schrägstellung
in der Parklücke 02,
bis hin zu einer Schrägstellung,
aus der ein Verlassen der Parklücke 02 in
einem letzten Vorwärtszug
möglich
ist. Bei diesem letzten Vorwärtszug
lenkt das Ausparksystem das Fahrzeug auf den minimal nötigen Lenkwinkel, der
erforderlich ist, um die Parklücke 02 kollisionsfrei zu
verlassen, und informiert den Fahrer über die Beendigung des Ausparkassistenten,
sobald der Lenkwinkel erreicht ist.
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Wichtig
ist hervorzuheben, dass die Abstandswarnung bei Unterschreiten eines
bestimmten Sicherheitsmindestabstandes zu einem anderen Objekt,
Gegenstand oder Fahrzeug 05, 07 ausgegeben wird.