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Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Abscheidung einer überrollbeständigen
Dünnschicht auf ein hochbeanspruchtes, flüssig-geschmiertes
Substrat, welches als Reibpartner in einem geschlossenen Tribosystem
dient, wobei das Substrat aus einem metallischen Werkstoff ausgebildet
ist. Ferner betrifft die Erfindung ein beschichtetes Substrat, welches
als Reibpartner in einem geschlossenen, flüssig-geschmierten
Tribosystem dient, sowie ein geschlossenes, flüssig-geschmiertes
Tribosystem mit einem ersten und einem zweiten jeweils als Reibpartner
ausgebildeten Substrat.
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Geschlossene,
flüssig-geschmierte Tribosysteme sind beispielsweise Nocken/Stößel,
Getriebezahnradflanken, Toroidal- und CVT-Getriebe wie auch Gleichlaufgelenke
sowie Wälz- und Rollenlager aus metallischen Werkstoffen.
So zählen beispielsweise wälzbeanspruchte Tribosysteme
gemäß DIN 50323 zu den geschlossenen
Tribosystemen und unterscheiden sich von ihrer Struktur von den
sog. „offenen” Tribosystemen, wie z. B. der Paarung
Bearbeitungswerkzeug und Werkstück.
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Forschungs-
und Entwicklungsaktivitäten konzentrieren sich zur Zeit
weltweit auf die Serienanwendung von DLC-Dünnschichten
(DLC = diamond like carbon = diamantähnliche Kohlenstoffschichten), insbesondere
auf ta-C-Schichten (ta-C = tetraedsrischer, wasserstoffreier Kohlenstoff)
und auf a-C:H-Schichten (a-C:H = wasserstoffhaltiger, amorpher Kohlenstoff)
in wälzbeanspruchten Tribosystemen, welche alle mit einer
Haftschicht, üblicherweise aus Chrom oder Titan versehen
sind. Anwendungen von derartigen Dünnschichten in einem
Nissan V6 Motor im Fahrzeug Skyline, der nur seit September 2005
für den japanischen Markt produziert wird, und in anderen
Forschungsprojekten übersteigen nicht eine maximale Hertzsche
Pressung von Pmax = 1,8 GPa.
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Breite
Anwendungen erlangten DLC- und/oder THC-/Ta-C-Dünnschichten
in gleitbeanspruchten Tribosystemen. DLC- und/oder THC-/Ta-C-Dünnschichten
werden begrifflich in der VDI-Richtlinie 2840:2005-11 klassifiziert.
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Die
DLC-Dünnschichten in ölgeschmierten Tribosystemen
neigen jedoch oberhalb von 120°C zum Graphitisieren und
führen daran anschließend folglich zum Versagen
des Tribosystems. Ein weiterer, gängiger Versagensmechanismus
derartiger DLC-Dünnschichten ist das Abplatzen der Schicht und
das fortschreitende Wachstum von Schichtausbrüchen.
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Diamantartigen
Dünnschichten THC-/ta-C generieren durch ihre höheren
Oberflächenrauheiten Gegenkörperverschleiß und
erfordern größere Schmierfilmhöhen. Das
mechanische Nachpolieren schädigt als Abhilfemaßnahme
die THC-/ta-C-Dünnschichten derart, dass diese vorzeitig
wälzermüden.
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Für
rein dekorative Anwendungen sind Dünnschichten aus Zirkonkarbonitrid
sehr wohl bekannt, da diese auf eine mit Reingold übereinstimmende
optische Absorptionskante eingestellt werden können, welche
zudem kratzfest sind. Bedingt durch die hohen Abscheidetemperaturen
von um ca. 400–450°C waren die Anwendungen limitiert,
da diese weit oberhalb der Anlasstemperaturen von Kohlenstoffstählen
(Vergütungsstählen) liegen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Dünnschicht für
ein hochbeanspruchtes, flüssig-geschmiertes Substrat, welches
als Reibpartner in einem geschlossenen Tribosystem dient, zu schaffen,
die unter Misch-/Grenzreibungsbedingungen bei mittleren Hertzschen
Pressungen oberhalb von 0,5 GPa, insbesondere oberhalb von 1,5 GPa,
und bei Öltemperaturen von über 100°C überrollbeständig sind
bei mehr als drei Millionen Zyklen, vorzugsweise bei mehr als zehn
Millionen Zyklen. Ferner soll ein geschlossenes, flüssig-geschmiertes
Tribosystem geschaffen werden, welches unter den zuvor erwähnten
Bedingungen tribologisch dauerhaft funktionsbeständig ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
zur Abscheidung einer überrollbeständigen Dünnschicht
auf ein hochbeanspruchtes, flüssig-geschmiertes Substrat
mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch 1, durch ein Substrat, welches als Reibpartner in
einem geschlossenen, flüssig-geschmierten Tribosystem dient,
gemäß dem unabhängigen Patentanspruch
16 sowie durch ein geschlossenes, flüssig-geschmiertes
Tribosystem mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch 27 gelöst. Weitere Merkmale und Details
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
Beschreibung und der Zeichnung. Merkmale und Details die im Zusammenhang mit
dem Verfahren beschrieben sind gelten dabei selbstverständlich
auch im Zusammenhang mit dem Substrat und dem geschlossenen, flüssig-geschmierten
Tribosystem, und jeweils umgekehrt.
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Gemäß dem
ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren
zur Abscheidung einer überrollbeständigen Dünnschicht
auf ein hochbeanspruchtes, flüssig-geschmiertes Substrat, welches
als Reibpartner in einem geschlossenen Tribosystem dient, wobei
das Substrat aus einem metallischen Werkstoff ausgebildet ist, bei
dem Zirkonium und Zirkoniumnitrid und/oder Zirkonkarbonitrid ungradiert
und undotiert direkt auf das Substrat abgeschieden werden, wobei
Zirkonium zuerst auf das Substrat abgeschieden wird, gelöst.
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Es
hatte sich überraschend gezeigt, dass, wenn zunächst
Zirkonium und anschließend Zirkoniumnitrid und/oder Zirkonkarbonitrid
(ZrX(CN)Y) ungradiert,
undotiert und direkt auf ein Substrat abgeschieden werden, dass
Substrat bzw. die Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht auf dem
Substrat sehr hohen Ansprüchen genügt. D. h.,
das Substrat bzw. die Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht erwies
sich bei Öltemperaturen von über 100°C
als überrollbeständig und dies bei mehr als drei
Millionen Zyklen und bei einer mittleren Hertzschen Pressung von
mehr als 0,5 GPa, insbesondere von mehr als 1,5 GPa. Es hat sich
herausgestellt, dass das Substrat bzw. die Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
sich auch bei Öltemperaturen von über 120°C
als überrollbeständig erwies und dies bei mehr
als zehn Millionen Zyklen, wobei die maximale Hertzsche Pressung
bei 2,95 GPa lag.
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Dieses
Ergebnis lag damit deutlich über dem der „besten” DLC-
und THC/ta-C-Dünnschichten, welche unter denselben Prüfbedingungen
tribologisch charakterisiert wurden.
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Dabei
hat es sich als besonders vorteilhaft erwies, dass die Zirkonium-
und Zirkoniumnitrid-Dünnschicht und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
direkt auf die Substratoberfläche, d. h. ohne vorher aufgebrachte
Haftschicht, aufgebracht werden Das Weglassen der zusätzlichen
Haftschicht vereinfacht den Beschichtungsprozess und garantiert
im Hinblick auf die Großserie eine hohe Prozesssicherheit.
Die Vereinfachung des Verfahrens bzw. des Prozesses durch den Wegfall
einer Gradierung oder Dotierung der Zirkonium- und Zirkoniumnitrid-Dünnschicht
und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht stellt einen weiteren
Vorteil für eine hohe Prozesssicherheit dar. Dies sind
erhebliche, prozess- und qualitätsrelevante Vereinfachungen
gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten DLC-
und THC-/ta-C-Dünnschichten. Die zuerst aufgebrachte Zirkonium-Dünnschicht
bildet sozusagen die Grundlage für die weitere Zirkoniumnitrid-
und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht. Das Abscheiden
von zuerst einer Zirkonium-Dünnschicht und das anschließende Abscheiden
einer Zirkoniumnitrid- und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
macht den Fertigungsprozess einfacher. So ist beispielsweise eine
reine Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht weniger robust bzw.
widerstandfähig. Ferner besteht bei einer reinen Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
die Gefahr einer Überlastung der Dünnschicht.
Daher bedarf es bei einer reinen Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
höherer Abscheidungstemperaturen, um mögliche
Spannungen in der Schicht zu reduzieren.
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Die
Substratoberfläche der zu beschichtenden Eisenbasiswerkstoffe
kann nitriert sein und zwar in der Weise, dass nach der Beschichtung
und Wärmebehandlung der Stickstoff im Kristallgitter des
Metalls gelöst ist. Das hierfür bevorzugte Verfahren
ist das Plus-Plasmanitrieren.
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Verfahren
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zirkonium und
das Zirkoniumnitrid und/oder das Zirkonkarbonitrid ungradiert und
undotiert bei einer Substrattemperatur von 150°C bis 450°C,
insbesondere von 390°C bis 410°C, und ganz besonders
bei 400°C, auf das Substrat abgeschieden werden.
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Besonders
bevorzugt hat sich ein derartiges Verfahren herausgestellt, bei
dem das Zirkonium und das Zirkoniumnitrid und/oder das Zirkonkarbonitrid ungradiert
und undotiert bei einer Substrattemperatur von 150°C bis
450°C, insbesondere von 390°C bis 410°C,
und ganz besonders bei 400°C, auf das Substrat abgeschieden
werden. Ferner ist besonders bevorzugt, wenn das Zirkonium und das
Zirkoniumnitrid und/oder das Zirkonkarbonitrid mittels eines PVD-Arc-Verfahrens
abgeschieden werden. Dabei hatte sich beispielsweise überraschend
gezeigt, dass eine auf einem metallischen Substrat bei einer Substrattemperatur
von 400°C mittels eines PVD-Arc-Verfahrens ohne Haftschicht
direkt abgeschiedene, ungradierte und undotierte Dünnschicht aus
Zirkonium und Zirkonkarbonitrid unter Misch-/Grenzreibungsbedingungen
bis zu einer mittleren Hertzschen Pressung von 1,94 GPa und bis
zu einer Öltemperatur von 120°C überrollbeständig
ist und dies bis zu mindestens 10 Millionen Zyklen. Tests ergaben,
dass die maximale Hertzsche Pressung sogar bei 2,95 GPa lag, bei
der die Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht auf dem Substrat überrollbeständig blieb.
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Bevorzugt
ist bei dem Verfahren, wenn das Substrat stickstofflegierte Stähle,
Werkzeugstähle für Warmarbeit gemäß den
DIN-Werkstoffnummern 1.23xx bis 1.28xx, Ventilstähle gemäß den DIN-Werkstoffnummern
1.47xx bis 1.48xx oder martensitische, rostbeständige stickstofflegierte
Stähle aufweist. So hat sich herausgestellt, dass derartige Werkstoffe
sich besonders eignen, um Zirkonium, Zirkoniumnitrid und/oder Zirkonkarbonitrid
ungradiert und undotiert auf das Substrat abzuscheiden. Als besonders
bevorzugt hat sich herausgestellt, wenn das Substrat, insbesondere
die stickstofflegierten Stähle, 0,20 bis 1,1 Gew.-% Stickstoff
enthält/enthalten. Eine Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
auf einem derartig ausgebildeten stickstofflegierten Substrat ist
unter späteren Einsatzbedingungen besonders stabil und kann
mehr als 3–5 Millionen Überrollungen, z. T. mehr
als 10 Millionen Überrollungen, standhalten.
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Vorzugsweise
ist das Substrat aus X40CrMoVN16-2 mit 0,2 Gew.-% Stickstoff oder X30CrMoN15-1
mit 0,3 bis 0,5 Gew.-% Stickstoff oder X13CRMnMoN18-14-3 mit 0,75
bis 1,0 Gew.-% Stickstoff ausgebildet. D. h. die erfindungsgemäßen, stickstofflegierten
Stähle enthalten vorzugsweise 0,20 bis 1,1 Gew.-% Stickstoff,
wie beispielsweise XD15NW (X40CrM0VN16-2, E-Z40CDV 16.2, von Aubert&Duval) mit 0,2
Gew.-% Stickstoff oder Cronidur® 30
(X30CrM0N15-1, EN DIN 1.4108, AMS 5898, von Energietechnik
Essen GmbH) mit 0,3 bis 0,5 Gew.-% Stickstoff oder X13CRMnMoN18-14-3
(EN DIN 1.4452, von Energietechnik Essen GmbH)
mit 0,75 bis 1,0 Gew.-% Stickstoff. Bevorzugt sind ferner martensitische,
rostbeständige stickstofflegierte Stähle, wie
beispielsweise Cr15M000, 15N0,38 und Cr16M000,33N0,33.
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Als
ebenfalls vorteilhaft hat sich ein Verfahren herausgestellt, bei
dem das Zirkonium, das Zirkoniumnitrid und/oder Zirkonkarbonitrid
auf ein Substrat mit einer Oberflächenrauhigkeit von kleiner
als 0,10 μm, vorzugsweise kleiner als 0,02 μm,
abgeschieden wird. Dies gewährleistet eine hohe Haftfestigkeit
der Zirkonium- und der Zirkoniumnitrid- und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
auf dem Substrat. So kann beispielsweise die Diffusionsschicht zwischen
der Zirkonium-Dünnschicht und dem Substrat nach dem Abscheiden
des Zirkoniums bei ca. 0,8 μm liegen. Bei einem Substrat
mit einer derartigen Oberflächenrauhigkeit kann das Zirkonium
problemlos direkt auf das Substrat abgeschieden werden. Eine zusätzliche Haftschicht
auf dem Substrat ist nicht zwingend erforderlich. Tribologische
Tests haben erwiesen, dass das abgeschiedene Zirkonium und das anschließend abgeschiedene
Zirkoniumnitrid- und/oder Zirkonkarbonitrid sehr gut an dem Substrat
haftet.
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Ferner
ist ein Verfahren bevorzugt, bei dem das Zirkonkarbonitrid 30–70
at.-% Zirkon, vorzugsweise 42–58 at.-% Zirkon, 30–70
at.-% Stickstoff, vorzugsweise 42–58 at.-% Stickstoff,
sowie 0,2–7,0 at.-% Kohlenstoff, vorzugsweise 3,0–5,0
at.-% Kohlenstoff, aufweist. Zirkonkarbonitrid mit derartigen Zirkonanteilen,
Stickstoffanteilen und Kohlenstoffanteilen, lässt sich
besonders gut auf das Substrat durch das PVD-Arc-Verfahren aufbringen
und gewährleistet eine sehr gute Haftung an der Oberfläche
des Substrates bzw. des abgeschiedenen Zirkoniums.
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Das
Zirkonkarbonitrid wird vorzugsweise mit einer Schichtdicke zwischen
0,2 und 6 μm, insbesondere zwischen 1 und 3 μm,
auf das Substrat aufgetragen. Eine derartig dicke Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
ist besonders überrollbeständig und ist beständig
bei Öltemperaturen von über 120°C.
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Ferner
ist ein Verfahren zur Herstellung einer überrollbeständigen
Dünnschicht auf ein hochbeanspruchtes, flüssig-geschmiertes
Substrat bevorzugt, bei dem vor dem Abscheiden des Zirkonkarbonitrides auf
das Substrat, die Oberfläche des Substrates durch eine
Plasmareinigung, insbesondere mittels Argon- und Wasserstoffionen,
gereinigt wird. Mit Hilfe einer Plasmareinigung ist es möglich,
die Oberfläche des Substrates von Verunreinigungen, z.
B. von Kohlenstoffverbindungen und natürlichen Oxiden,
zu befreien. Dies führt zu einer höheren Oberflächenenergie
und zu besseren physikalischen Eigenschaften des Substrates. Insbesondere
störende organische Verunreinigungen, wie Korrosionsschutzöle,
aber auch Oxide können von der Oberfläche des
metallischen Substrats durch die Plasmareinigung sehr gut entfernt
werden. Die Plasmareinigung gewährleistet, dass das Zirkonium,
das Zirkoniumnitrid bzw. das Zirkonkarbonitrid auf eine absolut
reine und metallische Oberfläche des Substrates abgeschieden
werden kann. Dies erhöht die anschließende Haftfestigkeit der
Dünnschicht auf dem Substrat. Dabei ist besonders bevorzugt
ein Verfahren, bei dem durch die Plasmareinigung der Kohlenstoffgehalt
im Substrat maximal um 10% abgesenkt wird.
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Bevorzugt
ist ferner ein Verfahren, welches durch folgende Verfahrensschritte
gekennzeichnet ist:
- – das Substrat
wird in einer Beschichtungskammer zwischen 1,5 bis 2,5 Stunden,
insbesondere 2 Stunden, lang in einem Vakuum von mehr als 1.10–4 Torr auf eine Temperatur von
150°C bis 450°C, insbesondere auf 390°C
bis 410°C erhitzt;
- – danach wird die Beschichtungskammer auf ein Vakuum
von mehr als 1.10–4 Torr entleert;
- – das Zirkonium und das Zirkoniumnitrid und/oder das
Zirkonkarbonitrid werden nach der Entleerung der Beschichtungskammer
bei einem Druck von 3.5 mTorr in der Beschichtungskammer abgeschieden,
wobei Argon in der Beschichtungskammer hinzugefügt wird;
- – anschließend wird zwei bis vier Minuten
lang eine Polarisation von 550 bis 650 V, insbesondere 600 V, auf
das Substrat angelegt, wobei Zirkonium unter hohem Elektronenbeschuss
auf das Substrat abgeschieden wird/werden, um eine flache Dünnschicht
reines Zirkoniums zu erzeugen;
- – nach zwei bis vier Minuten Polarisation mit 550 bis
650 V wird Stickstoff, bis zu einem Druck von 8 mTorr, in die Beschichtungskammer
zugeführt und die Polarisation mit einer Geschwindigkeit von
200 V/min auf bis zu 30 V reduziert,
- – Zirkoniumnitrid wird auf das Substrat abgeschieden;
- – dass nach Ablauf einer bestimmbaren Zeitspanne wird
Azetylen, insbesondere 15 sccm Azetylen, in die Beschichtungskammer
hinzugegeben, wobei während des Abscheidens die Polarisation auf
dem Substrat 30 V beträgt;
- – Zirkonkarbonitrid wird auf das Substrat abgeschieden.
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1
Torr entspricht 1,3332·102 Pascal.
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Vorzugsweise
wird das Zirkonkarbonitrid 70 bis 110 Minuten, insbesondere 90 Minuten,
auf das Substrat abgeschieden. Hierdurch ergibt sich eine Schichtdicke
des abgeschiedenen Zirkonkarbonitrides von etwa 4 Mikrometern.
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Als
Arc-Verdampfer wird zur Durchführung des Verfahrens vorzugsweise
ein Elektronenstrahlverdampfer mit magnetisch gesteuertem Bogen
eingesetzt. Dabei beträgt der Strom des Bogens bevorzugt
120 bis 180 A, insbesondere 150 A.
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Gemäß dem
zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein beschichtetes
Substrat, welches als Reibpartner in einem geschlossenen, flüssig-geschmierten
Tribosystem dient, wobei das Substrat aus einem metallischen Werkstoff
ausgebildet ist, und wobei das Substrat eine, bei einer Substrattemperatur
von 350°C bis 450°C, insbesondere von 390°C
bis 410°C, durch ein PVD-Arc-Verfahren direkt auf das Substrat
ungradiert und undotiert abgeschiedene Zirkonium- und Zirkoniumnitrid-
und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht aufweist, gelöst.
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Ein
derartig ausgebildetes beschichtetes Substrat ist besonders überrollbeständig
und kann sehr hohen Hertzschen Pressung sowie hohen Öltemperaturen
innerhalb eines geschlossenen Tribosystems widerstehen. So ist ein
derartig behandeltes Substrat bei Öltemperaturen von über
100°C bei mehr als drei Millionen Zyklen überrollbeständig
und hält mittleren Hertzschen Pressungen von mehr als 0,5
GPa problemlos stand. Die überrollbeständige Zirkonium-
und Zirkoniumnitrid- und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
des Substrates ist bevorzugt durch ein Verfahren gemäß dem
ersten Aspekt der Erfindung hergestellt.
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Wie
bereits zu dem ersten Aspekt der Erfindung ausgeführt ist
ein beschichtetes Substrat bevorzugt, dass aus einem stickstofflegierten
Stahl, einem Werkzeugstahl für Warmarbeit gemäß der
DIN Werkstoffnummern 1.23xx bis 1.28xx, einem Ventilstahl gemäß der
DIN Werkstoffnummern 1.47xx bis 1.48xx oder einem martensitischen,
rostbeständigen, stickstofflegierten Stahl ausgebildet
ist. Auf ein derartig ausgebildetes Substrat kann Zirkonium- und
Zirkoniumnitrid- und/oder Zirkonkarbonitrid besonders gut ungradiert
und undotiert sowie direkt abgeschieden werden, wobei die zuerst
abgeschiedene Zirkonium-Dünnschicht sehr gut an der Substratoberfläche haften
bleibt. Als besonders bevorzugt hat sich ebenfalls herausgestellt,
wenn das Substrat, insbesondere die stickstofflegierten Stähle,
0,20 bis 1,1 Gew.-% Stickstoff enthält/enthalten. Eine
Zirkonium- und Zirkoniumnitrid- und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
auf einem derartig ausgebildeten stickstofflegierten Substrat ist
unter späteren Einsatzbedingungen besonders stabil und
kann mehr als 3–5 Millionen Überrollungen, z.
T. mehr als 10 Millionen Überrollungen, standhalten.
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Das
beschichtete Substrat ist besonders bevorzugt aus X40CrMoVN16-2
mit 0,2 Gew.-% Stickstoff oder aus X30CrMoN15-1 mit 0,3 bis 0,5
Gew.-% Stickstoff oder aus X13CrMnMoN18-14-3 mit 0,75 bis 1,0 Gew.-%
Stickstoff ausgebildet. Insbesondere XD15NW (X40CrMOVN16-2, E-Z40CDV
16.2, von Aubert&Duval)
mit 0,2 Gew.-% Stickstoff oder Cronidur® 30
(X30CrMoN15-1, EN DIN 1.4108, AMS 5898, von Energietechnik
Essen GmbH) mit 0,3 bis 0,5 Gew.-% Stickstoff oder X13CrMnMoN18-14-3
(EN DIN 1.4452, von Energietechnik Essen GmbH)
mit 0,75 bis 1,0 Gew.-% Stickstoff haben sich als besonders geeignet
erwiesen. Ferner sind martensitische, rostbeständige, stickstofflegierte
Stähle, wie beispielsweise Cr15MoC0,15NO,38 und Cr16MoC0,33N0,33
besonderes gut geeignet, um eine Zirkonium- und Zirkoniumnitrid-
und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht aufzunehmen.
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Ferner
hat sich ein beschichtetes Substrat als besonders geeignet erwiesen,
bei dem die Oberflächenrauhigkeit des Substrates kleiner
als 0,10 μm, vorzugsweise kleiner als 0,02 μm,
ist. Dies kann neben dem mechanischen Polieren auch durch elektrochemisches
Polieren realisiert werden. Ein derartig behandeltes Substrat gewährleistet
eine besonders gute Haftung der abgeschiedenen Zirkonium- und Zirkoniumnitrid-
und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht an der Oberfläche
des Substrates. Die abgeschiedene Zirkonium-Dünnschicht
diffundiert sehr gut in die durch die Plasmareinigung aktivierte
Oberfläche des Substrates hinein, wobei dies die hohen Abscheidetemperaturen
maßgeblich fördern. So kann die Diffusionsschicht
zwischen der Zirkonium-Dünnschicht und einem derart aufgerauhten Substrat
problemlos 0,8 μm betragen, was eine sehr hohe Haftfestigkeit
der Zirkonium- und Zirkoniumnitrid- und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
an dem Substrat bedeutet.
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Bevorzugt
ist ferner ein beschichtetes Substrat, bei dem das Zirkonkarbonitrid
der Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht 30–70 at.-%
Zirkon, vorzugsweise 42–58 at.-% Zirkon, 30–70
at.-% Stickstoff, vorzugsweise 42–58 at.-% Stickstoff aufweist.
Ferner ist vorteilhaft, wenn ein Kohlenstoffanteil in der Dünnschicht
vorhanden ist, der vorzugsweise bei ca. 4,8±0,8 at.-% Kohlenstoff
liegt. Eine derartige Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht ist überrollbeständig
unter hohen und höchsten Hertzschen Pressungen bei mehr
als 5 bis 10 Millionen Überrollungen. Die Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
des Substrats weist dabei bevorzugt eine Schichtdicke zwischen 0,2
und 6 μm, vorzugsweise zwischen 1 und 3 μm, auf.
Eine derart dicke Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht ist ausreichend
dick und dennoch entsprechend kostengünstig herstellbar.
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Die
Oberfläche des Substrates auf der die Zirkonium- und Zirkoniumnitrid-
und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht abgeschieden ist,
ist bevorzugt durch eine Plasmareinigung, insbesondere mittels Beschuß von
Argon- und Wasserstoffionen, gereinigt. Eine derart gereinigte Oberfläche
des Substrates gewährleistet eine besonders hohe Haftfestigkeit der
Zirkonium- und Zirkoniumnitrid- und/oder Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht.
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Des
Weiteren sind ein beschichtetes Substrat und Beschichtungsparameter
bevorzugt, bei dem die Druckeigenspannungen in der Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
bei Raumtemperatur größer als 2 GPa sind. Hierdurch
ist das Substrat besonders überrollbeständig,
insbesondere auch noch bei mehr als 10 Millionen Überrollungen.
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Gemäß dem
dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein geschlossenes,
flüssig-geschmiertes Tribosystem mit einem ersten und einem
zweiten jeweils als Reibpartner ausgebildeten Substrat, wobei die
Substrate aus einem metallischen Werkstoff ausgebildet sind, und
bei dem das erste und das zweite Substrat gemäß dem
zweiten Aspekt der Erfindung ausgebildet sind bzw. durch ein Verfahren
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung hergestellt
sind, gelöst.
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Ein
derartiges geschlossenes, flüssig-geschmiertes Tribosystem
ist unter Misch-/Grenzreibungsbedingungen bei mittleren Hertzschen
Pressungen oberhalb von 0,5 GPa und bei Öltemperaturen
von über 100°C, insbesondere auch bei Öltemperaturen
von über 120°C, bei mehr als drei Millionen Zyklen überrollbeständig.
Es hat sich sogar gezeigt, dass ein derartiges Tribosystem auch
noch bei über 10 Millionen Überrollungen beständig
ist und somit nicht leicht ausfällt.
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Die
mittlere, anfängliche Hertzsche Kontaktspannung der Substrate
beträgt vorzugsweise mindestens 500 MPa, insbesondere 1500
MPa. Bevorzugt ist ferner ein geschlossenes, flüssig-geschmiertes
Tribosystem, bei dem der Schlupf des Tribosystems maximal 30% beträgt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Schlupf bei 15% oder weniger
liegt.
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Als
Schmierstoffe für das Tribosystem können verschiedenartige
flüssige Schmierstoffe, insbesondere Öle, eingesetzt
werden. So kann beispielsweise ein SAE 30 0W-30 Motoren-Öl
mit einer mittlere Viskosität, aber auch ein unadditiviertes
Paraffinöl oder Polyalkylenglykole und Ester eingesetzt
werden. Vorzugsweise weisen die in dem Tribosystem eingesetzten
flüssigen Schmierstoffe jedoch bei 40°C eine kinematische
Viskosität zwischen 15 mm2/s und
220 mm2/s auf. Bei dem Einsatz dieser flüssigen
Schmierstoffe bleiben die beschichteten Substrate auch bei mehr
als 5 Millionen Überrollungen, bei mittleren Hertzschen
Pressungen von mehr als 1,5 GPa und bei Öltemperaturen
oberhalb von 120°C beständig.
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Das
Substrat ist bevorzugt ein Nocken oder ein Stößel,
ein Getriebezahnrad bzw. eine Getriebezahnradflanke, Kegelrad, ein
Gleichlaufgelenk, ein Wälz- und Rollenlagerelement oder
ein Reibpartner in einem Toroidal- oder CVT-Getriebe. Das geschlossene,
flüssig-geschmierte Tribosystem ist dementsprechend bevorzugt
ein System, welches derartige Substrate aufweist. So ist ein geschlossenes,
flüssig-geschmiertes Tribosystem bevorzugt, bei dem das
erste Substrat ein Nocken und das zweite Substrat ein Stößel
ist, bei dem beide Substrate als Getriebezahnräder bzw.
Getriebezahnradflanken oder Gleichlaufgelenke ausgebildet sind,
bei dem das Tribosystem als ein Toroidal- oder CVT-Getriebe oder bei
dem das Tribosystem als Wälz- und Rollenlager ausgebildet
ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegende
Tabelle näher erläutert. Es zeigt:
Tabelle | 1
einen Vergleich der Überrollbeständigkeit zwischen
einem aus Cronidur® 30 bestehenden
Substrat, welches mit einer Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht beschichtet
ist, und einem aus 100Cr6H bestehenden Substrat, welches mit einer
DLC-Schicht beschichtet ist, unter einer Misch-/Grenzreibung in
einem Zweischeibenprüfstand. |
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Die
Tab. 1 zeigt einen Vergleich der Überrollbeständigkeit
in einem AMSLER-Wälztribometer zwischen einem aus Cronidur® 30 bestehenden Substrat, welches
mit einer Zirkonium- und einer Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht
beschichtet ist, und einem aus 100Cr6H bestehenden Substrat, welches
mit einer DLC-Schicht beschichtet ist, unter einer Misch-/Grenzreibung
in einem Zweischeibenprüfstand. In der linken Tabellenhälfte
sind die Ergebnisse der Überrollbeständigkeit
des aus 100Cr6 bzw. 100Cr6H bestehenden Substrates gezeigt, in der rechten
Tabellenhälfte sind die Ergebnisse der Überrollbeständigkeit
des aus Cronidur® 30 bestehenden Substrats
dargestellt.
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Die
Y-Achse links von der Tabelle stellt die Anzahl der Umdrehungen
des Tribosystems bis zu dessen Zerstörung dar. Die Y-Achse
rechts von der Tabelle stellt die Reibungszahl dar.
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Die
Substrate wurden in einer alkalischen Lösung gereinigt
und danach mit entionisiertem Wasser behandelt. Innerhalb der Beschichtungskammer wurden
die Substrate zwei Stunden lang erhitzt, bis zu einer Temperatur
von 300°C, in einem Vakuum von mehr als 1.10–4 Torr
(~1.33 × 10–4 mbar). Anschließend
wurden sie mittels eines Glimmentladungsverfahrens in einer Mixtur
aus Argon und Wasserstoff zwanzig Minuten gereinigt. Nach der Reinigung
wurde die Beschichtungskammer auf ein Vakuum von mehr als 1.10–4 Torr (~1.33 × 10–4 mbar) entleert. Der erste Schritt
der Beschichtung mit Zirkonium wurde durchgeführt ohne
Reaktionsgas, d. h. nur mit Argon in der Beschichtungskammer, bei
einem Druck von 3.5 mTorr (~4.66 × 10–3 mbar).
Die Polarisation, die auf die Teile angelegt wurde, betrug 600 V. Diese
Phase betrug drei Minuten. Es ergab sich eine dünne Zirkonium-Schicht
auf der Oberfläche des Substrates. Hiernach wurde Stickstoff,
bis zu einem Druck von 8 mTorr (~1.07 × 10–2 mbar),
für den Rest des Prozesses in die Beschichtungskammer zugeführt,
wobei der Prozess neunzig Minuten für eine Schichtdicke
von 4 Mikrometern andauerte. Anschließend wurde Zirkoniumnitrid
auf das Substrat abgeschieden. In der zweiten Hälfte des
Prozesses, wurde 15 sccm Azetylen in die Beschichtungskammer hinzugegeben.
Während der Beschichtung betrug die Polarisation auf dem
Substrat 30 V. Anschließend wurde Zirkonkarbonitrid auf
das Substrat abgeschieden. Die Evaporation von Zr wurde durch einen rechteckigen
kathodischen Arc-Verdampfer, 650 mm hoch, mit magnetisch gesteuertem
Arc bzw. Bogen durchgeführt. Der Strom des Bogens betrug
150 A.
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Es
hatte sich bei Test überraschend gezeigt, dass eine auf
feinstpoliertem Cronidur® 30 (Ra~0,005 μm) bei 400°C Substrattemperatur
mittels eines PVD-Arc-Verfahrens ohne vorherige Haftschicht direkt
abgeschiedene, ungradierte und undotierte Dünnschicht aus
Zirkonium, Zirkoniumnitrid und Zirkonkarbonitrid (ZrX(CN)Y) unter Misch-/Grenzreibungsbedingungen
bis zu einer mittleren Hertzschen Pressung von 1, 94 GPa (Pmax~2,95 GPa) und bis zu einer Öltemperatur
von 120°C überrollbeständig sind bis
zu mindestens 10 Millionen Zyklen. Dieses Ergebnis liegt deutlich über
das der „besten” DLC- und THC/ta-C-Dünnschichten,
siehe Tab. 1.
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Zirkonium
bzw. Zirkoniumnitrid selbst ist hydrolyseempfindlich. Auf der einen
Seite fordert dies die tribologische Tragfähigkeit, andererseits
kann auch bei höheren Wassergehalten der tribochemische
Verschleiß stark gefördert werden. Da nun in Schmierstoffen
allgemein Kondenswasser oder ein Wassereintrag unvermeidlich ist,
hatte sich überraschend gezeigt, dass das Zulegieren von
Kohlenstoff der unerwünschten starken Hydrolyse des ZrN
entgegenwirkt.
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Bei
400°C Substrattemperatur wurden Zirkonkarbonitrid-Schichten
(ZrX(CN)Y – Schichten)
mittels des PVD-Arc-Verfahrens mit finaler 3,6 μm Schichtdicke
abgeschieden. Die Substrate aus Cronidur 30 waren auf eine Oberflächenrauhigkeit
von Ra <= 0,005 μm
bzw. RPK <=
0,006 μm feinstpoliert. Die Bestimmung der Eigenspannung
mittels Röntgenbeugung (sin2 (Ψ)-Methode)
ergaben unter Verwendung eines E-Moduls von 448 GPa und einer Poisson-Zahl
von 0,3 bei Raumtemperatur Druckeigenspannungen von 6 GPa. Mittels
GDOES (GDOES = Glow Discharge Optical Emission Spectroscopy) konnte
ein Tiefenprofil der Elemente gemessen werden, wodurch eine Diffusionsschicht
zwischen der Zirkonium-Dünnschicht und dem Cronidur30-Substrat
von ca. 0,8 μm nachgewiesen werden konnte, welche verantwortlich
für die außerordentliche Haftfestigkeit ist.
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Die
Elementzusammensetzung mittels energiedispersiver Röntgenspektroskopie
(EDX) unter Verwendung der Zr-L- und Zr-Mz-Linien gegenüber einem
ZrN-Referenzstandard ergab 4,8±0,8 at.-% Kohlenstoff, 48,1±0,5
at.-% Zirkon neben 47,1±2 at.-% Stickstoff.
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Die
flüssiggeschmierten Wälzversuche unter 10% Schlupf
bei 387 min–1 erfolgten in einem Zweischeibenprüfstand
der Bauart AMSLER. Dabei waren die zylindrischen Proben mit Zirkonkarbonitrid (ZrX(CN)Y) oder DLC
beschichtet und die sphärische Probe blieb unbeschichtet
und war geschliffen (Ra~0,6 μm).
In Tab. 1 wird deutlich, dass die verschiedenen auf 100Cr6H-Stahl
(Doppelt im Vakuum umgeschmolzen, tiefgekühlt, feinstpoliert
auf Ra <= 0,007 μm
bzw. RPK <=
0,009 μm), meist bei T < 250°C abgeschiedenen
DLC-Schichten in einem Erstbefüllungsöl SAE 0W30
(Castrol Erstbefüllungsöl (VP1), HTHS = 3,0 mPas)
bei einer Öltemperatur von 120°C und einer mittleren
Hertzschen Pressung von 1,5 GPa bei spätestens 2,1 Millionen Überrollungen
versagen (ausgenommen BMW 03), obwohl diese bei Raumtemperatur vereinzelt
auch bis mindestens zehn Millionen Zyklen überrollbeständig
sind, während die Zirkonkarbonitrid Dünnschicht
(ZrX(CN)Y – Dünnschicht)
bis 10 Millionen Überrollungen und unter höheren,
mittleren Hertzschen Pressungen von PMittel =
1,94 GPa (Pmax = 2,95 GPa) das Versagenskriterium
bei 120°C nicht erreichten, was insbesondere z. B. für
motorische Anwendungen und Anwendungen im Antriebsstrang sehr relevant
ist, da diese Belastbarkeit weit die der Schadenskraftstufe FZG
12 (Pmax = 1.861 MPa) bzw. FZG 14 (Pmax = 2.170 MPa), welche unbeschichtete Stähle
mit Schmierstoffen aus dem Stand der Technik erzielen.
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Vorteilhaft
ist auch, dass die Misch-/Grenzreibungszahlen der Zirkonkarbonitrid-Dünnschicht (ZrX(CN)Y–Dünnschicht)
in einem Erstbefüllungsöl und auch in unadditiviertem
Paraffinöl mit denen der allgemein als reibungsarm geltenden
DLC-Schichten verschiedener Beschichter identisch sind.
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Vorteilhafterweise
hat sich ferner herausgestellt, dass die Grenzfläche zwischen
Zirkonium-Dünnschicht und der Oberfläche des Substrates nicht
mehr Wasserstoff nach dem Beschichten mit Zirkonium, Zirkoniumnitrid
und/oder Zirkonkarbonitrid enthält, als im Substrat vor
der Beschichtung vorhanden war.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 50323 [0002]
- - EN DIN 1.4108 [0018]
- - EN DIN 1.4452 [0018]
- - EN DIN 1.4108 [0030]
- - EN DIN 1.4452 [0030]