DE102008023552B4 - Abgasturbolader für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Abgasturbolader (1) für ein Kraftfahrzeug,
- mit einer variablen Turbinen- und/oder Verdichtergeometrie,
- mit einem Schaufellagerring (8) mit drehbar daran gelagerten Leitschaufeln (9),
- mit einem, zumindest einen Teil eines Strömungskanals (5) bildenden Leitschaufelkäfig (10), der gleichzeitig ein Lager für den Schaufellagerring (8) bildet,
- wobei sich der Leitschaufelkäfig (10) über Abstandselemente (11) unter Erzeugung eines Axialspaltes (12) derart an einem Gehäuse (13) des Abgasturboladers (1) abstützt, dass eine Hinterströmung des Leitschaufelkäfigs (10) mit Heißgas möglich ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leitschaufelkäfig (10) lediglich zwischen einem Turbinengehäuse und einem Lagergehäuse des Abgasturboladers (1) eingeklemmt ist, ohne an einem der beiden Gehäuse, beispielsweise mittels Schrauben, fest angebunden zu sein.
- mit einer variablen Turbinen- und/oder Verdichtergeometrie,
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- wobei sich der Leitschaufelkäfig (10) über Abstandselemente (11) unter Erzeugung eines Axialspaltes (12) derart an einem Gehäuse (13) des Abgasturboladers (1) abstützt, dass eine Hinterströmung des Leitschaufelkäfigs (10) mit Heißgas möglich ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leitschaufelkäfig (10) lediglich zwischen einem Turbinengehäuse und einem Lagergehäuse des Abgasturboladers (1) eingeklemmt ist, ohne an einem der beiden Gehäuse, beispielsweise mittels Schrauben, fest angebunden zu sein.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Abgasturbolader für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem einen, mit einem derartigen Abgasturbolader ausgestatteten Verbrennungsmotor sowie ein, mit einem derartigen Verbrennungsmotor ausgestattetes Kraftfahrzeug.
- Ein gattungsgemäßer Abgasturbolader ist bspw. aus der
WO 2004/022926 A1 - Aus der
WO 2006 046 892 A1 ist ein Abgasturbolader für eine Verbrennungsmaschine mit einem, zwischen einem Turbinenrad und einem Lagegehäuse angeordneten Hitzeschild bekannt, der ein Lagergehäuse vor heißen Abgasen schützt. - Generell unterliegen üblicherweise sämtliche Bauteile eines Abgasturboladers während des Betriebs starken Temperaturschwankungen und bedingt durch die Verwendung unterschiedlicher Werkstoffe sowie unterschiedlicher Geometrien, unterschiedlich starken Ausdehnungen, so dass diese Bauteile, sofern sie fest miteinander verbunden sind, unter großen thermischen Spannungen stehen können, was im ungünstigsten Fall zum Versagen der eigentlichen Funktion oder zu einer Zerstörung des Bauteils führen kann. Der Leitschaufelkäfig ist dabei dazu da, einen möglichst geringen und homogenen Spalt zu einem Turbinenrad der Ladeeinrichtung darzustellen, wobei der Spalt so groß sein muss, dass Taumelbewegungen eines Läufers, der sich aus dem Turbinenrad und einer Welle zusammensetzt, sowie Fertigungs- und Zusammenbautoleranzen möglich sind, ohne dass es dabei zu einer Berührung zwischen dem Turbinenrad und dem Leitschaufelkäfig kommt.
- Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Abgasturbolader der gattungsgemäßen Art, eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, mit welcher insbesondere Temperaturbelastungen besser aufgenommen werden können.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Leitschaufelkäfig innerhalb eines Abgasturboladers so zu lagern, dass diese allseitig von heißem Abgas umströmt werden kann, so dass Temperaturspannungen innerhalb des Leitschaufelkäfigs aufgrund unterschiedlicher Temperaturbelastungen nahezu gänzlich ausgeschlossen werden können. Der Abgasturbolader kann dabei in bekannter Weise eine variable Turbinen- und/oder Verdichtergeometrie aufweisen, insbesondere einen Schaufellagerring mit drehbar daran gelagerten Leitschaufeln. Der Leitschaufelkäfig bildet üblicherweise zumindest einen Teil eines Strömungskanals und gleichzeitig ein Lager für den Schaufellagerring. Erfindungsgemäß stützt sich nun der Leitschaufelkäfig über Abstandselemente unter Erzeugung eines Axialspaltes derart am Gehäuse des Abgasturboladers ab, dass auch eine Hinterströmung des Leitschaufelkäfigs mit heißem Abgas und dadurch eine gleichmäßige Temperaturbeaufschlagung des Leitschaufelkäfigs möglich ist. Hierdurch soll ein Temperaturgradient innerhalb des Leitschaufelkäfigs so gering wie möglich gehalten, vorzugsweise gänzlich vermieden, werden, wodurch die aufgrund von unterschiedlichen Temperaturbelastungen hervorgerufenen mechanischen Belastungen innerhalb des Leitschaufelkäfigs auf einem äußerst geringen Niveau gehalten werden können. Gleichzeitig ist es dadurch möglich, den Leitschaufelkäfig lediglich zwischen einem Turbinengehäuse und einem Lagergehäuse des Abgasturboladers einzuklemmen, ohne ihn an einem der beiden Gehäuse, beispielsweise mittels Schrauben, fest anzubinden. Bisher waren eine derartige Hinterströmung sowie ein einfaches Verklemmen nicht möglich, woraus eine nicht unerhebliche thermische Belastung des Leitschaufelkäfigs resultierte. Mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Leitschaufelkäfig, das heißt mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Abstandselementen, ist nun eine nahezu gleichmäßige Temperaturbeaufschlagung des Leitschaufelkäfigs möglich, so dass die thermische Belastung äußerst gleichmäßig auf den Leitschaufelkäfig einwirken kann. Dies wird noch dadurch begünstigt, dass der Leitschaufelkäfig nunmehr zwischen dem Turbinengehäuse und dem Lagergehäuse des Abgasturboladers eingeklemmt und nicht an einem der beiden Gehäuse, beispielsweise mittels Schrauben, befestigt ist.
- Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, sind die Abstandselemente und der Leitschaufelkäfig aus einem einzigen Stück hergestellt. Dabei kann der Leitschaufelkäfig bspw. als Blechformteil ausgebildet sein, so dass die Abstandselemente zusammen mit dem Leitschaufelkäfig in einem gemeinsamen Stanz- bzw. Umformvorgang hergestellt werden können, wodurch der Leitschaufelkäfig an sich äußerst kostengünstig herstellbar ist.
- Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung, sind insgesamt drei Abstandselemente vorgesehen, zwischen welchen ein Winkel von ca. 120° vorgesehen ist. Über die insgesamt drei Abstandselemente ist dabei eine statisch bestimmte Lagerung des Leitschaufelkäfigs, das heißt eine statisch bestimmte Abstützung des Leitschaufelkäfigs, am Gehäuse des Abgasturboladers möglich, wodurch ebenfalls die von den Temperatureinwirkungen herrührenden Spannungen bzw. Belastungen, auf einem äußerst geringen Niveau gehalten werden können.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
- Dabei zeigen, jeweils schematisch,
-
1 eine Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen Abgasturbolader, -
2 unterschiedliche Ansichten eines erfindungsgemäßen Leitschaufelkäfigs. - Entsprechend der
1 , weist eine erfindungsgemäße Ladeeinrichtung, welche in diesem Fall als Abgasturbolader1 ausgebildet ist, eine Turbinenseite2 sowie eine Verdichterseite3 auf. Auf der Turbinenseite2 ist ein Turbinenrad4 drehbar in einem Turbinenaustritt5 angeordnet, wobei dieses über eine Welle6 mit einem auf der Verdichterseite3 angeordneten Verdichterrad7 drehfest verbunden ist. Zur Beeinflussung der Leistung des Abgasturboladers1 , weist dieser eine variable Turbinengeometrie auf, welche im Wesentlichen von einem Schaufellagerring8 mit drehbar daran gelagerten Leitschaufeln9 gebildet wird. Gelagert ist der Schaufellagerring8 in einem Leitschaufelkäfig10 (vgl.2 ), welcher gleichzeitig zumindest einen Teil des Turbinenaustritts5 bildet. Da der Leitschaufelkäfig10 den heißen Abgasen direkt ausgesetzt ist, unterliegt er einer nicht zu unterschätzenden Wärmeausdehnung. Ebenfalls unterliegt der Leitschaufelkäfig10 der aus den Temperaturänderungen resultierenden mechanischen Spannungen, welche umso größer sind, je größer ein Temperaturgradient innerhalb des Leitschaufelkäfigs10 ist. Um dabei den Temperaturgradienten auf einem möglichst geringen Niveau halten zu können, stützt sich der Leitschaufelkäfig10 über Abstandselemente11 unter Erzeugung eines Axialspaltes12 derart an einem Gehäuse13 , insbesondere an einem Turbinengehäuse, des Abgasturboladers1 ab, dass eine Hinterströmung des Leitschaufelkäfigs10 mit heißem Abgas und dadurch eine gleichmäßige Erwärmung desselben möglich ist. Die Abstandselemente11 sind dabei besonders gut an dem Leitschaufelkäfig10 gemäß der2 zu erkennen. Generell überragen die Abstandselemente11 den Leitschaufelkäfig10 in dessen Anordnungsbereich zumindest geringfügig axial, so dass der Leitschaufelkäfig10 am Gehäuse13 des Abgasturboladers1 ausschließlich über die Abstandselemente11 anliegt und neben, das heißt in Umfangsrichtung zwischen diesen, ein Axialspalt verbleibt, der ein Umströmen des Leitschaufelkäfigs10 mit heißem Abgas und dadurch eine nahezu gleichmäßige Erwärmung desselben ermöglicht. Gleichzeitig ist es dadurch möglich, den Leitschaufelkäfig10 lediglich zwischen dem Turbinengehäuse und dem Lagergehäuse des Abgasturboladers1 einzuklemmen, ohne ihn an einem der beiden Gehäuse, beispielsweise mittels Schrauben, fest anzubinden. - Generell kann dabei der Leitschaufelkäfig
10 als einteiliges, kostengünstiges Blechformteil ausgebildet sein, wobei darüber hinaus denkbar ist, dass die Abstandselemente11 und der Leitschaufelkäfig10 aus einem Stück hergestellt sind. Eine derartige Herstellung ist bspw. mittels eines kombinierten Stanz-/Form- und/oder Prägeprozesses möglich. Gemäß der2 sind dabei an dem Leitschaufelkäfig10 insgesamt drei Abstandselemente vorgesehen, zwischen welchen ein Winkel von ca. 120° besteht. Denkbar sind selbstverständlich auch mehr als drei Abstandselemente11 , wobei insbesondere bei drei Abstandselementen11 eine statisch bestimmte Lagerung ermöglicht wird. - Wie der
2 zu entnehmen ist, ist der Leitschaufelkäfig10 radial gestuft ausgebildet und zwar mit einer ersten Ringstufe14 , welche das Turbinenrad4 umschließt und mit einer zweiten Ringstufe15 , welche den Schaufellagerring8 lagert. Die Abstandselemente11 sind dabei gemäß der2 im Bereich der zweiten Ringstufe15 angeordnet bzw. angeformt. - Mit dem erfindungsgemäßen Leitschaufelkäfig
10 , ist es möglich, dass während des Betriebs des Abgasturboladers1 heißes Abgas in einen Raum16 und damit hinter den Leitschaufelkäfig10 gelangt, so dass dieser durch das heiße Abgas gleichmäßig, das heißt insbesondere spannungsarm, erwärmt werden kann. Bei einer bisher aus dem Stand der Technik vollflächigen Anlage des Leitschaufelkäfig10 am Gehäuse13 des Abgasturboladers1 , ist eine derartige Hinterströmung des Leitschaufelkäfigs10 mit heißem Abgas nicht möglich, da der Axialspalt12 in diesem Fall verschlossen ist. Dies erzeugt einen nicht zu unterschätzenden Temperaturgradienten innerhalb des Leitschaufelkäfigs10 , wodurch dieser nicht unerheblichen mechanischen Belastungen, hervorgerufen durch die Temperaturdehnungen, ausgesetzt ist. Mit dem erfindungsgemäßen Leitschaufelkäfig10 hingegen, ist es möglich, diesen nahezu gleichmäßig zu erwärmen, wodurch der Temperaturgradient innerhalb des Leitschaufelkäfigs10 stark reduziert werden kann. Gleichzeitig ist es dadurch möglich, den Leitschaufelkäfig10 lediglich zwischen dem Turbinengehäuse und dem Lagergehäuse des Abgasturboladers1 einzuklemmen, ohne ihn an einem der beiden Gehäuse, beispielsweise mittels Schrauben, fest anzubinden. Die Verringerung der auf den Leitschaufelkäfig10 wirkenden mechanischen Belastungen, ermöglicht es, diese entsprechend schwächer auszubilden oder aber bei einer gleichen Ausbildung, eine höhere Lebenserwartung zu erreichen. Da das Anformen bzw. Vorsehen der Abstandselemente11 äußerst einfach ist, insbesondere in einem gemeinsamen Fertigungsschritt mit Leitschaufelkäfig10 hergestellt werden kann, kann die erzielte Wirkung mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand erzielt werden. - Ein mit einem derartigen Leitschaufelkäfig
10 ausgestatteter Abgasturbolader1 , kann bspw. Bestandteil eines, in einem Kraftfahrzeug eingesetzten Verbrennungsmotor sein.
Claims (8)
- Abgasturbolader (1) für ein Kraftfahrzeug, - mit einer variablen Turbinen- und/oder Verdichtergeometrie, - mit einem Schaufellagerring (8) mit drehbar daran gelagerten Leitschaufeln (9), - mit einem, zumindest einen Teil eines Strömungskanals (5) bildenden Leitschaufelkäfig (10), der gleichzeitig ein Lager für den Schaufellagerring (8) bildet, - wobei sich der Leitschaufelkäfig (10) über Abstandselemente (11) unter Erzeugung eines Axialspaltes (12) derart an einem Gehäuse (13) des Abgasturboladers (1) abstützt, dass eine Hinterströmung des Leitschaufelkäfigs (10) mit Heißgas möglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitschaufelkäfig (10) lediglich zwischen einem Turbinengehäuse und einem Lagergehäuse des Abgasturboladers (1) eingeklemmt ist, ohne an einem der beiden Gehäuse, beispielsweise mittels Schrauben, fest angebunden zu sein.
- Abgasturbolader nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Leitschaufelkäfig (10) als einteiliges Blechformteil ausgebildet ist. - Abgasturbolader nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandselemente (11) und der Leitschaufelkäfig (10) aus einem Stück hergestellt sind. - Abgasturbolader nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass drei Abstandelemente (11) vorgesehen sind, zwischen denen ein Winkel von ca. 120° vorgesehen ist. - Abgasturbolader nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass der Leitschaufelkäfig (10) radial gestuft ausgebildet ist und mit einer ersten Ringstufe (14) ein Turbinenrad (9) umschließt und mit einer zweiten Ringstufe (15) den Schaufellagerring (8) lagert. - Abgasturbolader nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandselemente (11) im Bereich der zweiten Ringstufe (15) angeordnet sind. - Verbrennungsmotor mit einem Abgasturbolader (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis6 . - Kraftfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor nach
Anspruch 7 .
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