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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Betrieb einer Verbrennungskraftmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
Abgasrückführung wird zur Minderung von Stickstoffoxiden
(NOx) bei einer Verbrennung von Kraftstoffen
in Verbrennungskraftmaschinen, beispielsweise in Otto- oder Dieselmotoren,
verwendet, um speziell bei Verbrennungskraftmaschinen zum Antrieb
von Kraftfahrzeugen vorgeschriebene Emissionsgrenzwerte einzuhalten.
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Dabei
wird ein Teil des Abgases durch ein Rohr mittels eines Steuerventils
(= Abgasrückführungsventil) wieder der Frischluft
zur Verbrennung des Kraftstoffes zugemischt (= äußere
Abgasrückführung) oder das Abgas wird bei Kolbenmaschinen
während eines Ladungswechsels durch ein zeitig schließendes
Auslassventil zurückgehalten (= innere Abgasrückführung).
Die innere Abgasrückführung ist dabei über
verstellbare Nockenwellen steuerbar. Das entstehende Gemisch aus
Frischluft und Abgas besitzt bezogen auf das Volumen eine höhere
Wärmekapazität und einen niedrigeren Sauerstoffanteil
und erreicht daher nicht mehr die für die Stickstoffoxidbildung
erforderliche Temperatur im Brennraum.
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Generell
besteht ein Zielkonflikt zwischen geringen Ruß- und Stickstoffoxid-Emissionen.
Erstere entstehen vermehrt bei geringen Brennraumtemperaturen, während
sich bei hohen Temperaturen deutlich mehr Stickstoffoxide bilden.
Daher sind Kompromisse zwischen einer Senkung der Stickstoffoxid-Emissionen
bei einer hohen Abgasrückführrate und geringen
Ruß-Emissionen bei einer niedrigen Abgasrückführrate
erforderlich. Deshalb ist es notwendig, die Abgasrückführrate
zu regeln.
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Da
sich die Abgasrückführrate aus der äußeren
und der inneren Abgasrückführrate zusammensetzt, ist
es notwendig, sowohl die äußere als auch die innere
Abgasrückführrate (auch Restgasanteil, Restgasmenge
oder Restgasmasse genannt) exakt zu bestimmen.
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Aus
der
DE 198 19 937
C1 ein Verfahren zum Betrieb einer elektronischen Motorsteuerung
für einen Verbrennungsmotor bekannt, im Rahmen dessen eine äußere
Abgasrückführrate in Abhängigkeit von
einem ermittelten Restgasanteil (= innere Abgasrückführrate)
gesteuert wird. Dabei generiert eine Motorsteuerung zur Ermittlung
des Restgasanteils einen ersten Signalwert aus einem von der Motorsteuerung
generierten Signalwert, der mit einem aktuellen Kraftstoff/Luft-Massenverhältnis
eines einem Brennraum des Motors zugeführten Frischgases
korreliert und aus einem von einer Sensorik sensierten Signalwert,
der mit einem aktuellen Kraftstoff/Luft-Massenverhältnis
eines nach der Verbrennung aus dem Brennraum des Motors abgeführten
Abgases korreliert. Der generierte erste Signalwert korreliert mit
einem aktuellen Abgasmassenanteil (= Restgasanteil), der zusammen
mit dem Frischgasanteil nach der Frischgaszufuhr und vor der Verbrennung
den Inhalt des Brennraumes bildet.
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Nachteilig
ist jedoch, dass mittels des beschriebenen Verfahrens keine hinreichend
genaue Ermittlung des Abgasanteils bzw. der Restgasmasse in einer
Zylinderfüllung ermittelbar ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
zum Betrieb einer Verbrennungskraftmaschine anzugeben, welches insbesondere
die im Stand der Technik angegebenen Nachteile überwindet
sowie einfach und kostengünstig realisierbar ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren
gelöst, welches die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer
Verbrennungskraftmaschine wird eine Restgasmasse ermittelt, wobei
in Abhängigkeit der ermittelten Restgasmasse eine äußere
Abgasrückführrate eingestellt wird. Erfindungsgemäß wird
die Restgasmasse mittels eines echtzeitfähigen Restgasmodells
in Abhängigkeit von einem Verstellwinkel einer Auslassnockenwelle
ermittelt. Ist die Restgasmasse bekannt, so lässt sich
daraus die gesamte Abgasmasse bzw. die Abgasrückführrate
berechnen. Durch diese echtzeitfähige Ermittlung der Restgasmasse
in Abhängigkeit vom Verstellwinkel der Auslassnockenwelle
und eine Bestimmung einer Gesamt-Abgasrückführrate
mit der Restgasmasse wird eine sehr genaue Einstellung der äußeren Abgasrückführrate
je nach Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine ermöglicht.
Somit kann sowohl ein Kraftstoffverbrauch der Verbrennungskraftmaschine
als auch eine Schadstoffemission vermindert werden. Auch wird durch
eine aus der genauen Einstellung der Abgasrückführrate
eine optimale Gemischbildung erzielt, so dass der Verbrennungsmotor
stets seine volle Leistung entfalten kann.
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Dabei
wird die Restgasmasse nach einem Ladungswechsel eines Zylinders
der Verbrennungskraftmaschine ermittelt, wobei ein Zylinderdruck
in Abhängigkeit des Verstellwinkels der Auslassnockenwelle
und einer Motordrehzahl geschätzt wird.
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Zur
Ermittlung einer Gesamt-Abgasrückführrate wird
eine Summe der Restgasmasse und der äußeren Abgasrückführrate
gebildet, so dass es möglich ist, bei einer Verringerung
der Restgasmasse die äußere Abgasrückführrate
zu erhöhen bzw. bei einer Erhöhung der Restgasmasse
die äußere Abgasrückführrate
zu verringern. Durch die sehr genaue Ermittlung der Restgasmasse
kann in vorteilhafter Weise die Abgasrückführrate
derart genau eingestellt werden, dass stets eine für den
Betrieb der Verbrennungskraftmaschine optimale Gesamt-Abgasrückführrate
realisierbar ist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 schematisch
einen Verlauf einer Gesamt-Abgasrückführrate,
einer äußeren Abgasrückführrate und
einer inneren Abgasrückführrate in Abhängigkeit
von einem Verstellwinkel einer Auslassnockenwelle,
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2 schematisch
Auswirkungen einer Änderung eines Verstellwinkels einer
Auslassnockenwelle auf einen Zylinderdruck während eines
Ladungswechsels,
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3 schematisch
den Zylinderdruck in Abhängigkeit von dem Verstellwinkel
der Auslassnockenwelle bei verschiedenen Motordrehzahlen,
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4 schematisch
eine Funktionsstruktur eines echtzeitfähigen Restgasmodells,
und
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5 schematisch
einen Vergleich von mittels verschiedener Verfahren ermittelten
Verläufen einer Gesamt-Abgasrückführrate,
einer äußeren Abgasrückführrate
und einer inneren Abgasrückführrate in Abhängigkeit
von einem Verstellwinkel einer Auslassnockenwelle.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
einen Verlauf einer Gesamt-Abgasrückführrate XAGR, einer äußeren Abgasrückführrate Xa.AGR und einer inneren Abgasrückführrate
Xi.AGR in Abhängigkeit von einem
Verstellwinkel ΦANW einer Auslassnockenwelle
bei konstanter Motordrehzahl n einer nicht näher dargestellten
Verbrennungskraftmaschine.
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Eine
Steigerung eines Abgasanteils in einer Zylinderfüllung
(= Gesamt-Abgasrückführrate XAGR)
der Verbrennungskraftmaschine mindert eine Oxidation von Stickstoff
und damit eine Rohemission von Stickstoffdioxid. Der Sauerstoffmangel
bei einer vergrößerten Gesamt-Abgasrückführrate
XAGR führt dabei zu einer Verschlechterung
einer Verbrennung und begünstigt damit eine Rußentstehung.
Daher ist ein Kompromiss zwischen einer Senkung der Stickstoffoxidemission
bei einer hohen Gesamt-Abgasrückführrate XAGR und einer geringen Ruhemission bei einer
geringen Gesamt-Abgasrückführrate XAGR erforderlich.
Daher ist es notwendig, die Gesamt-Abgasrückführrate
XAGR, insbesondere in Abhängigkeit
von einem Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine, einzustellen.
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Die
Gesamt-Abgasrückführrate XAGR im
Zylinder der Verbrennungskraftmaschine setzt sich aus der äußeren
Abgasrückführrate Xa.AGR und
der inneren Abgasrückführrate Xi.AGR zusammen.
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Bei
der äußeren Abgasrückführung
wird einer zur Verbrennung eines Kraftstoffes notwendigen Frischluft
gezielt Abgas der Verbrennungskraftmaschine, insbesondere über
ein Abgasrückführventil, zugeführt. Die dafür
notwendige äußere Abgasrückführrate
Xa.AGR wird beispielsweise in einem Motorsteuergerät über
ein Luftpfadmodell berechnet. Dies kann gemäß aus
dem Stand der Technik bekannten Verfahren anhand einer Energie-
und Massenbilanz an der Mischstelle des Abgases mit der Frischluft,
d. h. am Ort des Abgasrückführventils, geschehen.
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Da
die innere Abgasrückführrate Xi.AGR bei
einer Vergrößerung des Verstellwinkels ΦANW der Auslassnockenwelle ansteigt, muss
die äußere Abgasrückführrate
Xa.AGR derart eingestellt werden, dass die
Gesamt-Abgasrückführrate XAGR bei
jedem Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine einen möglichst
optimalen Wert erreicht. Die Gesamt-Abgasrückführrate
XAGR kann dabei beispielsweise in Form von
Kennlinien in dem Motorsteuergerät hinterlegt sein.
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Da
die innere Abgasrückführrate Xi.AGR von
dem Verstellwinkel ΦANW der Auslassnockenwelle
abhängig ist, muss diese in Abhängigkeit von diesem
Verstellwinkel ΦANW ermittelt werden,
um bei einer Verbrennungskraftmaschine mit verstellbarer Auslassnockenwelle
stets eine optimale Abgasrückführung zu erzielen.
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Diese
Ermittlung der inneren Abgasrückführrate Xi.AGR wird anhand einer Ermittlung einer
Restgasmasse mRest durchgeführt.
Die Restgasmasse mRest ist dabei die Masse
Abgas, die während eines Ladungswechsels im Zylinder der
Verbrennungskraftmaschine aufgrund von innermotorischen Prozessen
nicht über ein oder mehrere Auslassventile ausgeschoben
wird.
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Erfindungsgemäß wird
die Restgasmasse mRest mittels eines echtzeitfähigen
Restgasmodells in Abhängigkeit von dem Verstellwinkel ΦANW der Auslassnockenwelle ermittelt. Ausgangspunkt
für eine Betrachtung der Restgasmodellierung ist das Verhalten
einer Zylinderfüllung (= Gemisch aus Abgas, Frischluft
und Kraftstoff) während des Ladungswechsels. In 2 sind
in diesem Zusammenhang Auswirkungen der Änderung des Verstellwinkels ΦANW auf einen Zylinderdruck pZyl und
einen Ventilhub hV eines Auslassventils
während des Ladungswechsels dargestellt.
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In
einem unverstellten Zustand ΔΦ = 0°KW
(KW = Kurbelwinkel) der Auslassnockenwelle entspricht der Zylinderdruck
pZyl bis zum oberen Totpunkt OT eines Kolbens
annähernd einem Abgasdruck pA.
Nach einem Öffnen EO eines Einlasses E, d. h. eines Einlassventils,
sinkt der Zylinderdruck pZyl in etwa auf
Einlassdruck pE ab. Bei einer dargestellten Änderung
des Verstellwinkels ΦANW der Auslassnockenwelle,
bei welcher im verstellten Zustand ΔΦ = –y°KW
der Auslass A, d. h die Auslassventile, früher öffnen
bzw. früher schließen (= Auslassschließzeitpunkt
AS) als im unverstellten Zustand ΔΦ = 0°KW,
tritt eine zunehmende Verdichtung der Zylinderfüllung und
somit ein erhöhter Zylinderdruck pZyl auf.
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In
dem erfindungsgemäßen Restgasmodell muss deshalb
dieses Verdichtungsverhalten der Zylinderfüllung berücksichtigt
werden.
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Im
Stand der Technik wird die Restgasmasse mRest anhand
von thermodynamischen Ladungswechselgleichungen und/oder vereinfachten
empirischen Modellen ermittelt. Mittels der empirischen Modelle
ist es jedoch nicht möglich, einen Einfluss des Verstellwinkels ΦANW der Auslassnockenwelle auf die Restgasmasse mRest zu berücksichtigen.
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Das
erfindungsgemäße echtzeitfähige Restgasmodell
wird aus den thermodynamischen Ladungswechselgleichungen und aus
einer Vereinfachung eines aus [Sargende, M., Köhler,
U., Schwarz, F., Spicher, U.: Entwicklung eines allgemeingültigen
Restgasmodells für Verbrennungsmotoren, in: Abschlussbericht
der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen(FVV)-Vorhaben
Nr. 740] bekannten Restgasmodells ermittelt, berücksichtigt
aber zusätzlich den Verstellwinkel ΦANW der
Auslassnockenwelle.
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Die
Restgasmasse m
Rest0 zum Zeitpunkt des Öffnens
EO des Einlassventils wird mit der folgenden Zustandsgleichung bestimmt.
Da sich ein Zylindervolumen V
Zyl zu diesem
Zeitpunkt nicht ändert und die Gaskonstante R als konstant
angenommen wird, ergibt sich die Berechnung der Restgasmasse m
Rest0 nur in Abhängigkeit der Größen
Gastemperatur T
Zyl(Φ
EO)
und Zylinderdruck p
Zyl(Φ
EO) beim Öffnen EO des Einlassventils
mit:
mit:
- TA
- = Abgastemperatur
im Abgaskrümmer
- κ
- = Isentropenexponent.
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Die
Berechnung einer Änderung eines Auslassmassenstroms Δm
vol während einer Ventilüberschneidung
ergibt sich damit gemäß:
mit:
- αe
- = Durchflusskoeffizient
- αa
- = Durchflusskoeffizient.
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Die
Einflussfaktoren auf die Änderung des Auslassmassenstroms Δmvol bestehen zum einen aus einem betriebspunktabhängigen
Anteil, d. h. aus dem Abgasdruck pA und
der Abgastemperatur TA im Abgaskrümmer.
Zum anderen stellt der zweite Faktor, d. h. die Summe, einen geometrischen
Einfluss dar.
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Die
gesamte Restgasmasse m
Rest nach dem Ladungswechsel
ergibt sich als Summe der Restgasmasse m
Rest0 zum
Zeitpunkt des Öffnens EO des Einlassventils und der Änderung
des Auslassmassenstroms Δm
vol gemäß:
wobei
in vorteilhafter Weise der Verstellwinkels Φ
ANW der
Auslassnockenwelle berücksichtigt ist.
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3 zeigt
ein Zylinderdruckkennfeld pZyl-KF, in welchem
der Zylinderdruck pZyl in Abhängigkeit
von dem Verstellwinkel ΦANW der
Auslassnockenwelle bei verschiedenen Motordrehzahlen n1 bis
n5 zum Zeitpunkt des Öffnens EO
des Einlassventils abgetragen ist. Als Haupteinflussfaktoren auf
den Zylinderdruck pZyl zu diesem Zeitpunkt
ergeben sich aus den dargestellten Untersuchungen der Verstellwinkel ΦANW der Auslassnockenwelle und der Motordrehzahl
n. Insgesamt ergibt sich dabei ein relativ gleichmäßiges
und genaues Kennfeld für die Darstellung des Zylinderdrucks
pZyl(ΦEO)
zum Zeitpunkt des Öffnens EO des Einlassventils.
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Der
in Gleichung [3] dargstellte mathematische Ausdruck wird für
eine Berechnung im Motorsteuergerät wie folgt vereinfacht:
Der
Isentropenexponent κ ist in einem Stoffwertekennfeld in
Abhängigkeit von der Temperatur und dem Verbrennungsluftverhältnis λ,
nach einer aus [Pischinger, R., Kraßnig, G., Taucar
G. und Sams, Th.: Technische Verbrennung: Thermodynamik der Verbrennungskraftmaschine;
Wien-New-York: Springer-Verlag, 1989] bekannten Stoffwertetabelle,
abgelegt.
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Dabei
wird die Basis, wie in Gleichung [1] dargestellt, mit dem Wert 1/κ gemäß:
potenziert.
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Der
geometrische Anteil gemäß der Gleichung [3] ist
in Gleichung [4] dargestellt und vereinfacht durch eine Kennlinie
in Abhängigkeit des Verstellwinkels Φ
ANW der
Auslassnockenwelle, so dass sich gemäß:
ein Volumenänderungsparameter ΔVol
ergibt.
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Abgeleitet
aus der Gleichung [3] und den hergeleiteten Kennfeldern ist eine
Funktionsstruktur des echtzeitfähigen Restgasmodells in 4 dargestellt.
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Dabei
wird unter Zuführung der Größe der Abgastemperatur
TA im Abgaskrümmer und des Verbrennungsluftverhältnisses λ aus
einem κ-Kennfeld κ-KF der Isentropenexponent κ ermittelt.
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Weiterhin
werden in Abhängigkeit von der Motordrehzahl n und dem
Verstellwinkel ΦANW der Auslassnockenwelle
der Abgasdruck pA und der Zylinderdruck
pZyl(ΦEO)
zum Zeitpunkt des Öffnens EO des Einlassventils aus dem
Zylinderdruckkennfeld pZyl-KF ermittelt.
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Sowohl
der Isentropenexponent κ als auch der Abgasdruck pA werden einem Potenzkennfeld P-KF zugeführt,
anhand dessen das Zylindervolumen VZyl(ΦEO) zum Zeitpunkt des Öffnens EO
des Einlassventils ermittelt wird. Dieses Zylindervolumen VZyl(ΦEO)
entspricht einem Quotienten Q1 der Restgasmasse mRest0 zum Zeitpunkt
des Öffnens EO des Einlassventils und einer Dichte ρA des Abgases.
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In
Abhängigkeit vom Verstellwinkel ΦANW der
Auslassnockenwelle wird aus einer Volumenänderungskennlinie ΔVol-KL
ein Quotient Q2 aus der Änderung des Auslassmassenstroms Δmvol und der Dichte ρA des Abgases
ermittelt.
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Durch
eine Addition der beiden Quotienten Q1 und Q2 ensteht ein dritter
Quotient Q3 aus der Restgasmasse mRest und
der Dichte ρA des Abgases. Anhand
einer Multiplikation des dritten Quotienten Q3 mit der Dichte ρA des Abgases wird die Restgasmasse mRest ermittelt, so dass anhand dieser wiederum
die innere Abgasrückführrate Xi.AGR ermittelt
und die äußere Abgasrückführrate
Xa.AGR eingestellt werden kann.
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5 zeigt
mittels des echtzeitfähigen Restgasmodells ermittelten
Verläufe der Gesamt-Abgasrückführrate
XAGR, der äußeren Abgasrückführrate
Xa.AGR und der inneren Abgasrückführrate
Xi.AGR in Abhängigkeit von dem
Verstellwinkel ΦANW der Auslassnockenwelle
bei konstanter Motordrehzahl n im Vergleich zu mittels einer Referenz-Simulation
RS ermittelten Verläufen. Die zugeführte Frischluftmasse
wurde in der dargestellten Messreihe konstant gehalten. Die Verläufe
der Referenz-Simulation RS sind als durchgezogene Linien, die des echtzeitfähigen
Restgasmodells als gestrichelte Linien dargestellt.
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Bei
einer Basisauslegung der Verbrennungskraftmaschine, d. h. die Auslassnockenwelle
ist nicht verstellt (ΦANW= 0°KW),
ist die innere Abgasrückführrate Xi.AGR bereits
im Luftaufwand berücksichtigt und verhält sich
neutral. Wird die Auslassnockenwelle um den Verstellwinkel ΦANW verstellt, nimmt die innere Abgasrückführrate
Xi.AGR zu. Mit zunehmender innerer Abgasrückführrate
Xi.AGR geht der zugeführte Massenstrom
in die Verbrennungskraftmaschine, bestehend aus Frischluft und äußerer
Abgasrückführrate Xa.AGR,
zurück. Um die gleiche Frischluftmasse in die Verbrennungskraftmaschine füllen
zu können, muss die äußere Abgasrückführrate
Xa.AGR abnehmen.
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Bei
geschlossenem Abgasrückführventil geht die äußere
Abgasrückführrate Xa.AGR auf
Null zurück. Als Summe aus innerer Abgasrückführrate
Xi.AGR und äußerer Abgasrückführrate
Xa.AGR ist die Gesamt-Abgasrückführrate
XAGR dargestellt. Die innere Abgasrückführrate
Xi.AGR nimmt aufgrund einer höheren
Gastemperatur mehr Zylindervolumen VZyl ein
als die äußere Abgasrückführrate
Xa.AGR. Daher nimmt Gesamt-Abgasrückführrate
XAGR mit steigender innerer Abgasrückführrate
Xi.AGR leicht ab.
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Die
Berechnung der inneren Abgasrückführrate Xi.AGR anhand des Restgasmodells stimmt gut
mit der berechneten inneren Abgasrückführrate
Xi.AGR(RS) der Referenz-Simulation RS überein.
Bei den Punkten mit verstellter Auslassnockenwelle stimmen die äußere
Abgasrückführrate Xa.AGR des
Restgasmodells und der Referenz-Simulation RS ebenfalls gut überein.
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Bei
geschlossenem Abgasrückführventil ergibt sich
bei der Referenz-Simulation RS eine leichte Überhöhung
der äußeren Abgasrückführrate
Xa.AGR(RS).
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Die
leicht geringere innere Abgasrückführrate Xi.AGR und äußere Abgasrückführrate
Xa.AGR des Restgasmodells führen
bei der Berechnung der Gesamt-Abgasrückführrate
XAGR zu einem geringfügig kleineren Wert
als bei der Berechnung mittels der Referenz-Simulation RS.
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Insgesamt
stimmt die mittels des Restgasmodells bestimmte Gesamt-Abgasrückführrate
XAGR gut mit der anhand der Referenz-Simulation
RS ermittelten Gesamt-Abgasrückführrate XAGR(RS) gut überein.
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Durch
das Restgasmodell lässt sich die innere Abgasrückführrate
Xi.AGR und damit die Gesamt-Abgasrückführrate
XAGR gut darstellen. Insgesamt ist zu erkennen,
dass der Einfluss des Verstellwinkels ΦANW der Auslassnockenwelle
im Hinblick auf die Restgasmasse mRest und
die Berechnung der Gesamt-Abgasrückführrate XAGR durch die Einbindung des Restgasmodells
sehr gut darstellbar ist.
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- A
- Auslass
- AS
- Auslassschließzeitpunkt
- E
- Einlass
- EO
- Öffnen
Einlassventil
- hV
- Ventilhub
- KW
- Kurbelwinkel
- mRest
- Restgasmasse
- mRest0
- Restgasmasse
- n
- Motordrehzahl
- n1 bis n5
- Motordrehzahl
- pA
- Abgasdruck
- pE
- Einlassdruck
- pZyl
- Zylinderdruck
- pZyl(ΦEO)
- Zylinderdruck
- pZyl-KF
- Zylinderdruckkennfeld
- P-KF
- Potenzkennfeld
- Q1
- Quotient
- Q2
- Quotient
- Q3
- Quotient
- RS
- Referenz-Simulation
- TA
- Abgastemperatur
im Abgaskrümmer
- TZ(ΦEO)
- Gastemperatur
- VZyl
- Zylindervolumen
- VZyl(ΦEO)
- Zylindervolumen
- XAGR
- Gesamt-Abgasrückführrate
- Xa.AGR
- Äußere
Abgasrückführrate
- Xi.AGR
- Innere
Abgasrückführrate
- ΔmVol
- Änderung
Auslassmassenstrom
- ΔVol
- Volumenänderungsparameter
- ΔVol-KL
- Volumenänderungskennlinie
- ΔΦ =
0°KW
- Unverstellter
Zustand
- ΔΦ = –y°KW
- Verstellter
Zustand
- K
- Isentropenexponent
- κ-KF
- κ-Kennfeld
- ΦANW
- Verstellwinkel
- ρA
- Dichte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Sargende,
M., Köhler, U., Schwarz, F., Spicher, U.: Entwicklung eines
allgemeingültigen Restgasmodells für Verbrennungsmotoren,
in: Abschlussbericht der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen(FVV)-Vorhaben
Nr. 740 [0033]
- - Pischinger, R., Kraßnig, G., Taucar G. und Sams,
Th.: Technische Verbrennung: Thermodynamik der Verbrennungskraftmaschine;
Wien-New-York: Springer-Verlag, 1989 [0039]