DE102008020616B4 - Vorrichtung zum Schutz von Wildtieren beim Einsatz von Erntemaschinen - Google Patents

Vorrichtung zum Schutz von Wildtieren beim Einsatz von Erntemaschinen Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Schutz von Wildtieren beim Einsatz von Erntemaschinen, wie Mäh- und insbesondere Häckselmaschinen in landwirtschaftlich genutzten Flächen, gekennzeichnet durch eine der Arbeitsbreite der eingesetzten Erntemaschine angepasste Anzahl von als optische Scheuchen einsetzbaren Abweisern (1) jeweils bestehend aus einem entsprechend langem Schaft (2) mit den jeweiligen Pflanzabständen angepasstem Durchmesser bzw. angepasster Abmessung, einem Kopf (3a; 3b) und einem zwischen Kopf (3a; 3b) und Schaft (2) vorgesehenen kegelstumpfartigen Körper (4a; 4b) mit jeweils abgerundeten rückwärtigen Kanten (5a, 5b).

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz von Wildtieren beim Einsatz von Erntemaschinen, wie Mäh- und insbesondere Häckselmaschinen, in landwirtschaftlich genutzten Flächen.
  • Seit Beginn der Mechanisierung der Landwirtschaft und mit dem Fortschreiten deren technischer Entwicklung nimmt die Gefährdung der Tierwelt durch Landmaschinen in den landwirtschaftlich genutzten Flächen ständig zu. Lange Zeit waren Unversehrtheit und Leben von Jungtieren und Bodenbrütern in der Setz- und Brutzeit (Mai, Juni) durch die Wiesenmahd bedroht.
  • Rehkitze und Junghasen verhalten sich bei Gefahr immobil; sie fliehen meist sogar bei Berührung nicht, sondern „drücken” sich. Sie sind daher, wie auch die Gelege von Bodenbrütern, am besten zu schützen, indem sie rechtzeitig vor der Mahd/Feldbearbeitung entdeckt und gesichert werden. In den vergangenen Jahren sind zu diesem Zweck verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zum rechtzeitigen Erkennen und Sichern der Tiere/Gelege entwickelt und erfolgreich eingesetzt worden.
  • Die in jüngster Zeit erfolgte und immer noch fortschreitende Intensivierung des Pflanzenanbaus für Nahrungs-, Futter- und vor allem Energiezwecke (Biogasanlagen) ist begleitet von einer stetigen Ausweitung des Anbaus einer Viel zahl von Pflanzenarten, wie Mais, Gräser, Getreide, Ölsaaten, sowie einer Zunahme bei den Erntemaßnahmen. Es finden häufig mehrere Schnitte in denselben Beständen während der gesamten Vegetationsperiode vom Frühjahr bis in den Herbst statt. Dazu werden Mäh- und insbesondere Häckselmaschinen mit großer Arbeitsbreite und hoher Arbeitsgeschwindigkeit eingesetzt. Davon sind Wildtiere jeder Art und jeden Alters betroffen.
  • Der Anteil ungestörten Lebensraums (Ruhe- und Rückzugsflächen) wird kleiner. Die Störungen in fast allen Flächen werden häufiger; Deckungsflächen (Einstände) verlieren durch „Kahlschlag” in kürzester Zeit großräumig und wiederholt ihre Schutzfunktion und das Nahrungsangebot bricht kurzfristig großräumig zusammen. Das Wild ist wiederholt und häufiger als bisher ge zwungen, neue Einstände und Nahrungsangebote zu suchen. Gleichzeitig findet bis zu einem gewissen Grade eine Gewöhnung statt – der häufige Feldeinsatz, von den Tieren primär erlebt durch starken Maschinenlärm und als langsam empfundene Fahrbewegungen, wird vermutlich als „gering gefährlich” wahrgenommen.
  • Es kommt daher überwiegend zunächst nur zu langsamen Rückzugsbewegungen vor den Erntemaschinen innerhalb der Deckung des bearbeiteten Bestandes. Dabei werden die Tiere durch die meist in Spiralform fortschreitende Ernte in der Mitte der Anbaufläche zusammengetrieben und verlassen die kleiner werdende Deckungsfläche schließlich in panischer Flucht erst kurz vor deren vollständigem Verschwinden.
  • Einerseits durch die Gewöhnung an die Maschinen und den Maschinenlärm, andererseits durch die Panik bei Verlust der Deckung kommt es immer wieder dazu, dass Tiere zu spät fliehen und von den Mäh- und Messerwerken der Maschinen erfasst, verstümmelt und/oder getötet werden.
  • Mais wird nur einmal im Jahr geerntet, er ist hochwüchsig und wird breitreihig angebaut und deshalb in der immer unruhiger werdenden Agrarlandschaft vom Wild als „sicherer” Einstand bevorzugt genutzt. Mais wird zum großen Teil mit Feldhäckslern geerntet, was mit starker Gefährdung von Rehen, Hasen und Federwild verbunden ist. Ähnliches gilt für Rübenschläge und deren Ernte in Bezug auf Hasen und Federwild.
  • Bedingt durch das Verhalten der bedrohten Tiere, die Wuchsdichte und -höhe des Mais, sowie die Arbeitsbreite und -geschwindigkeit der Erntemaschinen ist der Fahrer in der Regel nicht in der Lage, ein bedrohtes Tier so rechtzeitig zu erkennen, dass er durch Bremsen o. ä. die Gefahr abwenden könnte. Dies gilt in ähnlicher Weise für die Ernte anderer Pflanzen. Die Verfahren, die zur Detektion von sich drückenden Jungtieren und Gelegen entwickelt wurden, sind wegen der Mobilität der hier bedrohten Tiere von sehr begrenztem Nutzen.
  • Nachteilig ist auch, dass bisher keine Maßnahmen ergriffen und/oder keine Vorrichtungen im Einsatz sind, mit denen auch erwachsene Wildtiere vor der Gefährdung durch landwirtschaftliche Erntemaschinen geschützt werden. Nachteilig ist ferner, dass die zum Schutz von Jungtieren praktizierte Maßnahme der Detektion und in Gewahrsamnahme bei den zu schützenden, erwachsenen (auf jeden Fall mobilen) Tieren nicht anwendbar ist.
  • Gegenwärtig wird die Flucht durch das Zusammenwirken von Lärm und Bewegung der Erntemaschinen und deren Sichtbarkeit sowie den (letztlich vollständigen) Verlust der Deckung ausgelöst. Zu Schaden kommen Tiere, die zu spät fliehen, da die Erntemaschine bereits zu nah ist und/oder sie panisch in die falsche Richtung, nämlich nicht vom Mähwerk weglaufen; diese Tiere werden nachstehend Spätflieher genannt.
  • Besonders gefährlich ist bei großen Pflanzen, wie Mais, Raps, Getreide, die Mahd quer zu den Pflanzenreihen. Wird parallel zu den Reihen gemäht, können die Tiere, die sich im Gefahrenbereich (zwischen den zu bearbeitenden Reihen) befinden, die Maschine früh und weit entfernt erkennen und fliehen. Bei der Mahd quer/senkrecht zu den Reihen ist die Maschine hinter den Reihen verborgen und wird von Tieren erst als Gefahr erkannt, wenn das Mähwerk die Reihe durchstößt, hinter der sich das Tier befindet.
  • Aus der DE 83 16 493 U1 ist eine Vorrichtung zum Aufscheuchen von Wild bekannt, bei welcher an an einer Mähmaschine schwenkbar befestigten Stangen Lappen angebracht sind, durch die beim Überstreichen von Pflanzen, wie Mais, Getreide, u. ä. ein Hell-/Dunkel-Effekt erreicht wird. Aus der DE 18 30 224 U1 ist eine an Traktoren anbringbare und mit Bändern versehene Haspel vorgesehen, die derart bewegt wird, dass Jungwild durch die Bewegung der Pflanzen gewarnt und aufgescheucht wird.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Schutz von Wildtieren beim Einsatz von Erntemaschinen, wie Mäh- und insbesondere Häckselmaschinen in landwirtschaftlich genutzten Flächen anzugeben, mit welcher vor allem auch erwachsene (Wild-)Tiere in solchen Flächen vor Verletzungen und Tötung durch die eingesetzten Erntemaschinen bewahrt werden.
  • Gemäß der Erfindung ist dies bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die Merkmale in dessen kennzeichnendem Teil gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.
  • Die Vorrichtung zum Schutz von Wildtieren hat eine der Arbeitsbreite der eingesetzten Erntemaschine angepasste Anzahl von als optische Scheuche einsetzbaren Abweisern jeweils bestehend aus einem entsprechend langem Schaft mit den jeweiligen Pflanzabständen angepasstem Durchmesser bzw. angepasster Abmessung, einem Kopf und einen zwischen Kopf und Schaft vorgesehenen kegelstumpfartigen Körper mit jeweils abgerundeten rückwärtigen Kanten.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist/sind auf dem Kopf und/oder dem kegelstumpfförmigen Körper grell leuchtende blaue und/oder weiße Farbe aufgebracht. Ferner können auch an dem Kopf oder dem kegelstumpfartigen Körper zusätzlich Beleuchtungseinheiten angebracht sein.
  • Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird den bedrohten Tieren die Gefahr früher und damit in größerem Abstand vom Mähwerk auf verschiedene Art wahrnehmbar gemacht, indem früher und damit zuverlässiger (redundant) und auch intensiver ein Fluchtimpuls ausgelöst wird und die Flucht rechtzeitig einsetzt. Dies geschieht mittels der optischen Scheuchen, die auf zweifache Weise wirken, wodurch die erste Redundanz geschaffen ist. Die optische Scheuche ist zum einen bereits weit vor dem Mähwerk direkt und kontrastreich sichtbar (erster Auslöser des Fluchtimpulses) und zum anderen mechanisch so gestaltet, dass durch das bewirkte Schütteln der Pflanzenstängel eine starke, sichtbare Bewegung der Pflanzen weit vor dem Mähwerk und auf dessen ganzer Arbeitsbreite hervorgerufen wird (zweiter Auslöser des Fluchtimpulses).
  • Somit wird bewirkt, dass beim Tier ein Fluchtimpuls früher als allein durch die lärmende und fahrende Erntemaschine ausgelöst wird; das Tier flieht also bereits nicht nur bei größerem Abstand zur Maschine, als das gegenwärtig Spätflieher tun, sondern auch in die richtige Richtung, weg vom Mähwerk, wodurch verhindert ist, dass potentielle Spätflieher in den akuten Gefahrenbereich der Maschine geraten. Zur Unterstützung der optischen Scheuchen können auch zusätzliche akustische Signale und aktive optische Signale (Blitzlampen, o. ä.) zum Einsatz gebracht werden.
  • Die optischen Scheuchen bestehen aus einem oder mehreren an die Arbeitsbreite angepassten und an einer Erntemaschine montierten mechanischen Abweisern, die in Arbeits-/Fahrtrichtung ausreichend weit über ein Mähwerk bzw. den Grünguteinzug des Mähwerks vorstehen, um den Tieren – wie bereits ausgeführt – nach einer Wahrnehmung auch bei schnellen Erntemaschinen die Flucht aus dem Gefahrenbereich zu ermöglichen. Beispielsweise ragen die Scheuchen bei Einsatzfahrten quer/senkrecht zu den Saatreihen mindestens deutlich über die zweite oder dritte voraus liegende Saatreihe hinaus vor, das heißt, der Abstand zwischen Grünguteinzug/Mähwerk und den Spitzen der Abweiser beträgt mindestens das Eineinhalbfache oder Zweieinhalbfache – oder meistens mehr – des üblichen Saatreihenabstandes im Falle großer Pflanzen, wie Mais, Feld-/Sojabohnen u. ä. Bei eng gesätem Grüngut, wie Gras, Klee, u. ä., ist der Abstand bezüglich der Fahrgeschwindigkeit so groß dimensioniert, dass unter Berücksichtigung einer Reaktionszeit des Tieres noch eine sichere Flucht möglich ist.
  • Beispielsweise wird eine Fluchtreaktionszeit von bereits in Fluchtbereitschaft befindlichen Tieren von schätzungsweise 0,2 Sekunden angenommen. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 20 km/h bewegt sich das Fahrzeug etwa 5,5 m/sec vorwärts. Ein Abstand zwischen Abweiserkopf und Grüngutein zug/Mähwerk von etwa 2 bis 3 Metern ist eine Richtgröße, um etwa 0,5 Sekunden Reaktionszeit zu gewährleisten.
  • Die Gestaltung in Größe, Farbe und gegebenenfalls eine zusätzliche Beleuch tung des den eigentlichen Fluchtreiz auslösenden Abweiserkopfs sorgt für dessen gute Sichtbarkeit. Im Gegensatz zum Menschen verfügen Rehe und Rotwild, Kaninchen und andere Säuger nicht über drei, sondern nur über zwei verschiedene Rezeptoren für die Farberkennung in ihren Augen. Alle diese Tiere sind gewissermaßen rotgrünblind.
  • Unter Berücksichtigung der diesen Tieren fehlenden Rotwahrnehmung ist auf den Abweiserköpfen blaue Farbe, beispielsweise mit einem spektralen Maximum des Reflexionsgrads bei 420 bis 450 nm Wellenlänge, oder auch weiße Farbe aufgebracht. Diese Farbgebung wirkt für die Tiere grell und in starker optischem und farblichem Kontrast zur grünen Umgebung. Die im wesentlichen keilförmigen Abweiser sind so gestaltet, dass sie unter gleichzeitiger Sicherstellung einer guten Sichtbarkeit von vorne und der Seite einen guten Durchgang zwischen den Pflanzenstängeln auch und vor allem quer/senkrecht zur Saat-/Pflanzreihe ermöglichen, ohne den Erntevorgang zu beeinträchtigen.
  • Die Abweiser sind so breit, dass die Stängel auseinandergedrängt werden, ohne sie dabei zu knicken. Beim vollständigen Durchgang quer/senkrecht durch die Saatreihe löst der Abweiserkopf eine ruckartige Bewegung der Stängel dadurch aus, dass die hinteren Kanten der Abweiser leicht abgerundet sind und der Kopf auf einem entsprechend dimensionierten Schaft montiert ist, so dass die Stängel hinter den Kanten wieder zusammenschlagen. Durch die abrupte Stängelbewegung wird der Fluchtimpuls in Sichtweite befindlicher Tiere verstärkt.
  • Der rückseitige Übergang der Abweiserköpfe ist – obwohl geometrisch abrupt gestaltet – so ausgelegt, dass bei Rückwärtsfahrt die Stängel freigegeben und nicht geknickt werden; dadurch kann schadlos im Bestand rangiert werden. Zur für die Tiere guten Sichtbarkeit ist die Größe der Abweiserköpfe so gewählt, dass die aus jeder Sichtrichtung erscheinende Dimension beispielsweise etwa 15 cm mal 15 cm bis 20 cm mal 20 cm ausmacht. In der Breite wird gegebenenfalls durch größere Dimensionen sichergestellt, dass die Stängelbewegung auch bei größeren Pflanzenabständen bewirkt wird.
  • Die Sichtbarkeit der Abweiserköpfe wird erhöht durch ihre Anbringung in Sichthöhe der zu schützenden Tiere, beispielsweise für Hasen bodennah, für Rehe in deren Kopfhöhe. Die Tiere sehen dadurch die Bedrohung unmittelbar auf ihren Kopf zu kommen.
  • Somit ist erreicht, dass die optischen Wirkungen der Scheuche, wie Erscheinen des Abweiserkopfes, Pflanzenbewegungen, sehr viel früher in eine als bedrohlich empfundene körperliche Nähe der Tiere (Fluchtdistanz) gelangen als das nachfolgende Mähwerk und daher frühzeitig den Fluchtimpuls auslösen.
  • Die Abweiser sind in Anzahl, Position und Abstand so ausgelegt, dass sich bei einer Mahd entlang der Saatreihen jeweils mindestens ein Abweiser in der Mitte zwischen zwei Saatreihen befindet.
  • Hierbei wird die Maschine so gesteuert, dass die optische Scheuche die Pflanzen auch bei weiten Saatreihen, wie die von Mais, Sojabohnen, Rüben u. ä. berührt und schüttelt. Bei dicht gesätem Grüngut (Gras, Klee, etc.) ist ihr Abstand in Anpassung an die Körperdimensionen der zu schützenden Tiere so gewählt, dass ein Tier nicht zwischen zwei Abweisern in das Mäh/Häckselwerk geraten kann.
  • Die Abweiser können auch Blitzlampen, vorzugsweise in blauer Lichtfarbe und/oder Sirenen/Lautsprecher aufweisen. Lampen senden Blitzfolgen mit einstellbarer Blitzfrequenz und Lichtintensität aus, Sirenen akustische Signale, wobei der Ultraschallbereich eingeschlossen ist. Frequenzbereich und Lautstärke sind einstellbar.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es zeigen:
  • 1a und 1c schematische Seitenansichten von zwei als optische Scheu chen einsetzbaren Abweisern;
  • 1b eine schematische Seitenansicht auf einen der in 1a wiedergegebenen Abweiser um 90° gedreht.
  • 3 eine schematische Darstellung von als optische Scheuchen einsetzbaren Abweisern im Feld, beim Durchgang quer/senkrecht durch Pflanzenreihen.
  • In 1a und 1c sind Seitenansichten zweier Ausführungsformen von als optische Scheuchen einsetzbaren Abweisern 1 mit im wesentlichen gleichen Aufbau dargestellt. Beide Ausführungsformen der Abweiser 1 haben einen langen unterschiedlich bemessenen Schaft 2 zur Aufnahme in einer nicht näher dar gestellten Halterung an einer Erntemaschine, wie Häcksler, Mähwerk u. ä.. Die Schaftlänge ist entsprechend dem gewünschten Abstand zur eingesetzten Erntemaschine ausgelegt. Der Schaftdurchmesser bzw. die Schaftabmessungen der Abweiser 1 ist/sind angepasst an die Saat-/Pflanzabstände unterschiedlich groß.
  • Die Abweiser 1 in 1a und 1c haben jeweils einen keilförmigen Kopf 3a bzw. 3b mit einem nach hinten weisenden kegelstumpfartigen Körper 4a bzw. 4b mit jeweils abgerundeten rückwärtigen Kanten 5a, 5b, um die Pflanzenstängel beim Hindurchfahren durch enge Saatreihen oder quer/senkrecht zu Saatreihen auseinander zu drücken. Der keilförmige Kopf 3a bzw. 3b gleitet zwischen den Pflanzenstängeln hindurch. Die kegelstumpfförmigen Körper 4a, 4b sind so breit bemessen, dass die Stängel weit genug auseinander gedrückt werden, ohne sie dabei zu knicken.
  • Beim Durchdringen durch enge Saatreihen oder quer/senkrecht durch die Saatreihen bewirkt der Abweiserkopf 3a oder 3b eine ruckartige Bewegung der Stängel dadurch, dass die beiden hinteren Kanten 5a, 5b der kegelstumpfförmigen Kärger 4a bzw. 4b abgerundet sind und der Kopf 3a, 3b auf einem demgegenüber dünnen Schaft 2 montiert ist, so dass die Stängel hinter den abgerundeten Kanten 5a, 5b des kegelstumpfförmigen Körpers 4a bzw. 4b wieder zusammenschlagen. Die beiden in 1 dargestellten Abweiser 1 unterscheiden sich im wesentlichen lediglich durch unterschiedliche Durchmesser bzw. Abmessungen der Schäfte 2. In 1b ist schematisch eine andere Seitenansicht eines als optische Scheuche einsetzbaren Abweisers 1, insbesondere des Kopfs 3a dargestellt, wobei der Abweiser im Vergleich zur Darstellung nach 1a um 90° um seine Längsachse gedreht wurde.
  • In 3 sind drei Abweiser 1 dargestellt, die parallel zueinander in gleichem Abstand an einer nicht näher dargestellten Erntemaschine montiert sind und von dieser senkrecht in eine nicht näher bezeichnete Pflanzreihe aus nicht näher spezifizierten Pflanzen gefahren sind.
  • In 3 ist angedeutet, wie die Pflanzen durch die Köpfe 3a' der Abweiser 3 auseinander gedrückt und dadurch in Bewegung versetzt werden. Ferner ist 3 zu entnehmen, wie die Köpfe 3a' der Abweiser 3 auf der anderen Seite der Pflanzreihen sichtbar werden.
  • Ferner ist beim linken Abweiser 1 dargestellt, wie sich die auseinander gedrückten Pflanzen nach Durchgang dessen Kopfes wieder aufrichten und dabei noch einmal bewegen. Bis eine in 3 nicht dargestellte Erntemaschine die in 3 dargestellten Pflanzreihen erreicht, hat das gefährdete Wild generell ausreichend Zeit für eine durch die Abweiser 1 initiierten Flucht.

Claims (3)

  1. Vorrichtung zum Schutz von Wildtieren beim Einsatz von Erntemaschinen, wie Mäh- und insbesondere Häckselmaschinen in landwirtschaftlich genutzten Flächen, gekennzeichnet durch eine der Arbeitsbreite der eingesetzten Erntemaschine angepasste Anzahl von als optische Scheuchen einsetzbaren Abweisern (1) jeweils bestehend aus einem entsprechend langem Schaft (2) mit den jeweiligen Pflanzabständen angepasstem Durchmesser bzw. angepasster Abmessung, einem Kopf (3a; 3b) und einem zwischen Kopf (3a; 3b) und Schaft (2) vorgesehenen kegelstumpfartigen Körper (4a; 4b) mit jeweils abgerundeten rückwärtigen Kanten (5a, 5b).
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Kopf (3a; 3b) und/oder dem kegelstumpfartigen Körper (4a; 4b) grell leuchtende blaue und/oder weiße Farbe aufgebracht ist/sind.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kopf (3a; 3b) oder dem kegelstumpfartigen Körper (4a; 4b) zusätzlich Beleuchtungseinheiten angebracht sind.
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