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Die
Erfindung betrifft eine autonome Einschaltvorrichtung zum Einschalten
eines Computers in einem Datennetzwerk. Darüber hinaus betrifft sie ein
Verfahren zum Konfigurieren einer solchen Einschaltvorrichtung und
die Verwendung einer solchen Einschaltvorrichtung zum Einschalten
eines Computers.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Einschaltmechanismen zum
Einschalten eines Computers bekannt. Neben dem manuellen Einschalten
direkt am Gerät
ist es auch möglich,
einen Computer aus der Ferne über
eine Netzwerkverbindung einzuschalten. Diese Funktion wird in der
Praxis oftmals als ”Wake
an LAN” (WoL)
bezeichnet und erfordert auf der Seite des einzuschaltenden Computers
die Überwachung
einer Netzwerkschnittstelle in einem so genannten Bereitschafts-
oder Standby-Zustand. In dem Bereitschaftszustand überwacht
die Netzwerkschnittstelle das Netzwerk auf Pakete in einem bestimmten
Format, beispielsweise so genannte ”Magic Packets”, und signalisiert
das Auftreten eines solchen Pakets an eine Energieverwaltungsschaltung,
die daraufhin den Computer in einen Betriebszustand versetzt.
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Ist
der einzuschaltende Computer an einer schwer erreichbaren Stelle
angeordnet, beispielsweise in einem entfernt liegenden Keller- oder
Serverraum, ist ein manuelles Einschalten für einen Benutzer unkomfortabel.
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Problematisch
an dem beschriebenen Ferneinschaltmechanismus ist unter anderem,
dass man einen weiteren Computer benötigt, um das erforderliche
Datenpaket zu erstellen und an den einzuschaltenden Computer zu übertragen.
Dies ist insbesondere bei kleineren Datennetzwerken, etwa so genannten
Heimnetzwerken, nicht immer möglich.
Existiert in einem Datennetzwerk nur ein einzelner Computer, beispielsweise
ein so genannter Medienserver, kann die oben beschriebene Aufweckfunktion
nicht verwendet werden. Aber auch bei größeren Datennetzwerken tritt
dieser Fall spätestens
dann ein, wenn alle zugänglichen
Computer ausgeschaltet sind, beispielsweise nach einem Stromausfall.
Selbst wenn ein weiterer Computer zum Einschalten zur Verfügung steht,
wird die genannte Funktion oft nicht verwendet, weil sie für eine technisch
unbedarfte Person nur schwer zu konfigurieren ist und insbesondere
die Kenntnis der Netzwerkadresse des einzuschaltenden Computers
voraussetzt.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfach aufgebaute
und zu bedienende Einschaltvorrichtung zu beschreiben, die der oben
genannten Situation Rechnung trägt.
Darüber hinaus
soll ein einfaches Verfahren zum Konfigurieren einer solchen Einschaltvorrichtung
und die Verwendung einer solchen Einschaltvorrichtung beschrieben
werden.
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Die
Aufgabe wird durch eine autonome Einschaltvorrichtung zum Einschalten
eines Computers in einem Datennetzwerk gelöst, die einen Speicher zum
Speichern wenigstens einer vorbestimmten Netzwerkadresse, eine Netzwerkschnittstelle
zum Ankoppeln der Einschaltvorrichtung an das Datennetzwerk, ein
Schaltelement zum Erzeugen eines Steuersignals und eine Steuervorrichtung,
die mit dem Speicher, der Netzwerkschnittstelle und dem Schaltelement
gekoppelt ist, umfasst. Die Steuervorrichtung ist dazu eingerichtet,
bei Erhalt des Steuersignals ein Da tenpaket mit einer vorbestimmten
Aktivierungssequenz und der wenigstens einen vorbestimmten Netzwerkadresse über die
Netzwerkschnittstelle an das Datennetzwerk zu übertragen.
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Durch
die Verwendung einer autonomen Einschaltvorrichtung zum Bereitstellen
und Übertragen eines
Datenpakets zum Einschalten eines Computers kann auf die Verwendung
eines zusätzlichen Computers
verzichtet werden. Darüber
hinaus ist eine Einschaltvorrichtung, in der eine benötigte Netzwerkadresse
bereits gespeichert ist und die beispielsweise nur über ein
einzelnes Schaltelement verfügt,
besonders einfach zu bedienen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung ist der Speicher dazu eingerichtet,
das Datenpaket mit der vorbestimmten Aktivierungssequenz und der
vorbestimmten Netzwerkadresse zu speichern, und die Steuervorrichtung
ist dazu eingerichtet, das in dem Speicher gespeicherte Datenpaket
bei Erhalt des Steuersignals abzurufen und über die Netzwerkschnittstelle
an das Datennetzwerk zu übertragen. Durch
Speicherung des gesamten Datenpakets inklusiv der vorbestimmten
Aktivierungssequenz und der vorbestimmten Netzwerkadresse kann auf
eine Erstellung des Datenpakets durch die Steuervorrichtung verzichtet
werden. Somit kann das gewünschte Datenpaket
allein durch Abrufen direkt aus dem Speicher an das Datennetzwerk übertragen
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die autonome Einschaltvorrichtung
durch eine zusätzliche
Datenschnittstelle, die mit der Steuervorrichtung gekoppelt ist,
gekennzeichnet, wobei die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist,
eine von der Datenschnittstelle empfangene Netzwerkadresse oder
ein empfangenes Datenpaket in dem Speicher zu speichern. Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Datenschnittstelle einen
USB-Anschluss. Durch Verwendung einer zusätzlichen Datenschnittstelle,
insbesondere eines USB-Anschlusses, kann das Ablegen der benötigten Netzwerkadresse
oder des Datenpakets in dem Speicher besonders einfach durchgeführt werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die autonome Einschaltvorrichtung
durch eine mit der Steuervorrichtung gekoppelte Statusanzeige gekennzeichnet,
wobei die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, einen Betriebszustand
des Computers abzufragen und über
die Statusanzeige anzuzeigen. Durch Verwendung einer Statusanzeige kann
der Einschaltzustand eines Computers nicht nur ferngesteuert, sondern
auch fernüberwacht
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die autonome Einschaltvorrichtung
durch eine zusätzliche
Aktivierungsschnittstelle gekennzeichnet, die mit der Steuervorrichtung
gekoppelt ist, wobei die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist,
bei Erhalt eines Aktivierungssignals von der Aktivierungsschnittstelle
das Datenpaket mit der vorbestimmten Aktivierungssequenz und der
vorbestimmten Netzwerkadresse über
die Netzwerkschnittstelle an das Datennetzwerk zu übertragen.
Gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung umfasst die Aktivierungsschnittstelle eine Kabel-,
Infrarot- oder Funkfernsteuerung. Durch Verwendung einer zusätzlichen
Aktivierungsschnittstelle, beispielsweise in Form einer Kabel-,
Infrarot- oder Funkfernsteuerung, kann die autonome Einschaltvorrichtung
auch durch externe Mittel angesteuert werden, um den Computer einzuschalten.
Somit ist insbesondere eine Integration mit bestehenden Hausautomationslösungen oder
Geräten der
Unterhaltungselektronik möglich.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Netzwerkschnittstelle
dazu eingerichtet, eine aus dem Datennetzwerk empfangene Betriebsspannung
für den
Betrieb der autonomen Einschaltvorrichtung bereitzustellen. Auf
diese Weise kann auf den Einsatz eines zusätzlichen Netzteils oder einer
eingebauten Spannungsquelle verzichtet werden.
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Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung ist das Schaltelement dazu eingerichtet,
eine durch Betätigung
des Schaltelements erzeugte Spannung für den Betrieb der autonomen
Einschaltvorrichtung bereitzustellen. Beispielsweise kann durch
die Verwendung eines Piezodruckschalters ausreichend elektrische
Energie erzeugt werden, um die autonome Einschaltvorrichtung während der Übertragung
des Datenpakets zu betreiben.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Speicher dazu eingerichtet,
eine Mehrzahl von vorbestimmten Netzwerkadressen zu speichern, das
Schaltelement ist dazu eingerichtet, eine Mehrzahl unterschiedlicher
Steuersignale zu erzeugen, und die Steuervorrichtung ist dazu eingerichtet,
bei Erhalt eines der Mehrzahl der Steuersignale ein Datenpaket mit
der vorbestimmten Aktivierungssequenz und einer dem Aktivierungssignal
zugeordneten Netzwerkadresse über
die Netzwerkschnittstelle an das Datennetzwerk zu übertragen. Mittels
einer solchen Einschaltvorrichtung können unterschiedliche Computer
in einem Datennetzwerk eingeschaltet werden.
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Die
zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren
zum Konfigurieren einer autonomen Einschaltvorrichtung mit einem
Speicher gelöst,
das die folgenden Schritte aufweist:
- – Anschließen der
autonomen Einschaltvorrichtung an einen Computer,
- – Bereitstellen
wenigstens einer Netzwerkadresse an die angeschlossene autonome
Einschaltvorrichtung und
- – Speichern
der wenigstens einen Netzwerkadresse in dem Speicher der autonomen
Einschaltvorrichtung.
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Durch
die oben genannten Schritte kann eine autonome Einschaltvorrichtung
mit einem Speicher auf einfache Weise konfiguriert werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung wird die wenigstens eine Netzwerkadresse über eine Benutzerschnittstelle
des Computers eingegeben und an die autonome Einschaltvorrichtung
bereitgestellt. Durch die Eingabe der Netzwerkadresse über eine
Benutzerschnittstelle des Computers kann diese frei gewählt und
auf einfache Weise eingegeben werden. Dies ermöglicht es beispielsweise, die
autonome Einschaltvorrichtung durch einen Computer zu konfigurieren,
der nicht Teil des Datennetzwerks ist, in dem sich der einzuschaltende
Computer befindet.
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Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung ist in dem Computer eine computerspezifische
Netzwerkadresse gespeichert und die wenigstens eine computerspezifische
Netzwerkadresse wird von einem Konfigurationsprogramm des Computers
ermittelt und an die autonome Einschaltvorrichtung bereitgestellt.
Durch die automatische Ermittlung und Bereitstellung einer computerspezifischen
Netzwerkadresse des Computers an die autonome Einschaltvorrichtung
kann die autonome Einschaltvorrichtung ohne Eingaben eines Benutzers
zum Einschalten dieses Computers konfiguriert werden.
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Die
zugrunde liegende Aufgabe wird ebenso durch die Verwendung einer
autonomen Einschaltvorrichtung zum Einschalten eines Computers mit
einer vorbestimmten Netzwerkadresse in einem Datennetzwerk gelöst.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung und den Unteransprüchen beschrieben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf Figuren näher
erläutert.
In den Figuren zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Datennetzwerks mit einer autonomen
Einschaltvorrichtung und mehreren Computern,
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2 eine
schematische Darstellung des Aufbaus einer autonomen Einschaltvorrichtung,
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3 eine
perspektivische Ansicht einer autonomen Einschaltvorrichtung zum
Einstecken in eine Netzwerkdose,
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4 ein
Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Konfigurieren einer autonomen
Einschaltvorrichtung und
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5 ein
Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Starten eines Computers.
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1 zeigt
ein Datennetzwerk 1. Bei dem Datennetzwerk 1 handelt
es sich beispielsweise um ein lokales Netzwerk (LAN) gemäß dem Fast
Ethernet Standard IEEE 802.3. Selbstverständlich kann es sich bei dem
Datennetzwerk 1 auch um eine andere Netzwerkstruktur oder
einen anderen Netzwerkstandard, beispielsweise einen so genannten
Token-Bus Netzwerk gemäß dem Standard
IEEE 802.4 oder Token-Ring Netzwerk gemäß IEEE 802.5 oder einem drahtlosen
Netzwerk gemäß dem Standard
IEEE 802.11 handeln.
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Das
Datennetzwerk 1 gemäß der 1 umfasst
drei Netzwerkknoten 2a bis 2c. Bei den Knoten 2a bis 2c kann
es sich beispielsweise um Ports eines Switches, einer Bridge oder
eines Routers handeln. In einem besonders einfachen Fall handelt
es sich dabei einfach um Netzwerkdosen, beispielsweise RJ45- oder
BNC-Buchsen, eines gemeinsamen Netzwerkmediums. Im Falle eines drahtlosen
Datennetzwerkes kann es sich dabei auch bloß um einen logischen Knoten
handeln. An die Netzwerkknoten 2a und 2b ist jeweils
ein Computer 3a bzw. 3b angeschlossen. Bei den
Computern 3a und 3b kann es sich beispielsweise
um Laptops, Desktop-Computer oder Server-Computer handeln, wobei
jeder an das Netzwerk 1 angeschlossene Computer 3 eine
eindeutige, computerspezifische Netzwerkadresse aufweist.
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An
dem Netzwerkknoten 2c ist eine autonome Einschaltvorrichtung 4 angeschlossen.
Autonom bedeutet im Sinne der Anmeldung insbesondere, dass die Einschaltvorrichtung
nicht über
die Ein-/Ausgabemöglichkeiten
eines normalen Computersystems, insbesondere nicht über eine
Tastatur und eine Grafikkomponente, verfügt und nur eine oder wenige
vorbestimmte Funktionen selbsttätig ausführen kann.
Im einfachsten Fall weist die Einschaltvorrichtung nur einen einzelnen
Taster oder Schalter auf und führt
bei Betätigung
des Tasters bzw. Schalters eine einzelne vorbestimmte Funktion aus.
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Die
autonome Einschaltvorrichtung 4 gemäß 1 umfasst
ein Schaltelement 5, eine Steuervorrichtung 6,
einen Speicher 7 und eine Netzwerkschnittstelle 8. Über die
Netzwerkschnittstelle 8 ist die autonome Einschaltvorrichtung 4 und
insbesondere deren Steuervorrichtung 6 mit dem Datennetzwerk 1 verbunden.
Beispielsweise kann es sich hierbei um einen so genannten RJ45-Steckverbinder, eine
RJ45-Buchse zum Anschluss eines Netzwerkkabels oder auch um eine
Funkverbindung handeln. Das Schaltelement 5 und der Speicher 7 sind
ebenfalls mit der Steuervorrichtung 6 verbunden. Bei Betätigung des
Schaltelements 5 wird ein Steuersignal an die Steuervorrichtung 6 übermittelt,
die daraufhin Informationen aus dem Speicher 7 abruft und über die
Netzwerkschnittstelle 8 an das Datennetzwerk 1 überträgt.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild einer Ausgestaltung der autonomen Einschaltvorrichtung 4.
In der Ausgestaltung gemäß 2 umfasst
die autonome Einschaltvorrichtung 4 eine integrierte Schaltung 9.
Bei der integrierten Schaltung 9 handelt es sich beispielsweise
um ein programmierbares Embedded System mit einem eingebauten Mikrocontroller 10 sowie
einem Speicher 7 oder um einen anwendungsspezifischen Schaltkreis
(ASIC).
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Selbstverständlich können auch
mehrere integrierte Schaltungen miteinander verbunden werden, um
die gewünscht
Funktionalität
bereitzustellen. Beispielsweise eignet sich eine Kombination der
integrierten Schaltkreise ATmega32 von Atmel mit integriertem Flash-
und RAM-Speicher als Mikrokontroller mit dem ENC28J60 von Microchip
als Netzwerkkontroller, die über
einen seriellen SPI-BUS mit nur vier Leitungen miteinander verbunden
sind. Der ATmega32 sorgt für
die Bereitstellung und gegebenenfalls die Verarbeitung der vom ENC28J60
zu sendenden bzw. empfangenden Datenpaketen, wobei der ENC28J60
einige Pakete zwischenspeichern kann. Eine eventuelle Paketerstellung
und gegebenenfalls Auswertung wird komplett im ATmega32 realisiert.
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Im
Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei dem Speicher 7 um einen nichtflüchtigen
EEPROM-Speicher. Der nicht flüchtige
Speicher 7 ist in einen ersten Speicherbereich 7a und
einen zweiten Speicherbereich 7b aufgeteilt. In dem ersten Speicherbereich 7a ist
ein Microprogrammcode zum Betrieb der autonomen Einschaltvorrichtung 4 abgelegt.
Der in dem ersten Speicherbereich 7a abgelegte Microprogrammcode
wird durch den Mikrocontroller 10 ausgeführt. In
dem zweiten Speicherbereich 7b sind Daten zur Verarbeitung
durch den Mikrocontroller 10 abgelegt. Beispielsweise ist
hierin eine Netzwerkadresse eines aufzuweckenden Computers 3 oder
ein gesamtes Datenpaket 11, umfassend eine solche Netzwerkadresse,
abgelegt. Der Mikrocontroller 10 und der nicht flüchtige Speicher 7 sind über eine
Speicherschnittstelle 12 miteinander verbunden.
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Die
integrierte Schaltung 9 weist des Weiteren eine Netzwerkschnittstellenlogik 13,
eine Datenschnittstellenlogik 14 und eine Ein-/Ausgabekomponente 15 auf.
Beispielsweise handelt es sich bei der Netzwerkschnittstellenlogik 13 um
eine Treiberschaltung zum Anschluss an ein Datennetzwerk 1 gemäß dem Standard
IEEE 802.3. Bei der Datenschnittstellenlogik 14 handelt
es sich beispielsweise um eine Treiberschaltung zum Anschluss an
eine USB- oder andere serielle Schnittstelle. Bei der Ein-/Ausgabekomponente 15 handelt
es sich beispielsweise um einen programmierbaren Ein-/Ausgabebaustein,
der im dargestellten Ausführungsbeispiel
analoge oder digitale Signale vier unterschiedlicher Ein-/Ausgabekanälen überwachen
bzw. steuern kann.
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Die
Netzwerkschnittstellenlogik 13 ist mit einer Netzwerkschnittstelle 8 in
Form einer RJ45-Steckverbindung oder -Buchse verbunden. Die Datenschnittstellenlogik 14 ist
mit einer Datenschnittstelle 16, im Ausführungsbeispiel
einen USB-Steckverbinder, verbunden. Die Ein-/Ausgabekomponente 15 ist
im Ausführungsbeispiel
mit einem ersten und mit einem zweiten Taster 17a und 17b verbunden,
die zum Einschalten eines ersten bzw. zweiten Computers 3a bzw. 3b dienen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung steuert die Ein-/Ausgabekomponente 15 zusätzlich eine
Statusanzeige 18 an, beispielsweise eine LCD-Anzeige oder
eine oder mehrere Leuchtdioden. Beispielsweise kann eine grüne Leuchtdiode
aktiviert werden, wenn der Mikrocontroller 10 ermittelt
hat, dass ein Computer 3 sich in einem eingeschalteten Zustand
befindet. Stattdessen kann eine rote Leuchtdiode aktiviert werden,
wenn der Computer 3 sich in einem ausgeschalteten Zustand
befindet. Eine derartige Statusüberwachung
kann beispielsweise durch eine Übertragung
von Datenpaketen an den Computer 3 und die Überwachung
von eingehenden Antwortpaketen durchgeführt werden. Protokolle und
Algorithmen zur Implementierung dieser Überwachung sind beispielsweise
von dem Netzwerk-Dienstprogramm PING bekannt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein weiterer Eingabekanal
der Ein-/Ausgabekomponente 15 mit einer Aktivierungsschnittstelle 19 verbunden,
der zum Anschluss eines externen Gerätes (nicht dargestellt) an
die autonomen Einschaltvorrichtung 4 dient. Dabei kann
es sich beispielsweise um einen elektrischen Anschluss oder um einen
Infrarot- oder Funkempfänger handeln,
der ein extern erzeugtes Aktivierungssignal an den Mikrocontroller 10 weiterleitet.
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Im
Ausführungsbeispiel
sind der Mikrocontroller 10, die Netzwerkschnittstellenlogik 13,
die Datenschnittstellenlogik 14 und die Ein-/Ausgabekomponente 15 über ein
Bussystem 20 miteinander verbunden. Dabei kann es sich
beispielsweise um einen chipinternen Bus des Embedded Systems oder
um einen externen Bus zwischen verschiedenen integrierten Schaltungen
handeln. Selbstverständlich können anstelle
des Bussystems 20 auch dedizierte Verbindungen zwischen
den einzelnen Funktionseinheiten vorgesehen werden.
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Des
Weiteren weist die autonome Einschaltvorrichtung 4 eine
Energiequelle 21 auf, beispielsweise eine Batterie- oder
Akkuzelle, die die integrierte Schaltung 9 mit einer benötigten Betriebsspannung
versorgt. Anstelle der Energiequelle 21 kann eine benötigte Versorgungsspannung
auch beispielsweise über
die Netzwerkschnittstelle 8 oder die Datenschnittstelle 16 abgegriffen
werden. Selbstverständlich
ist auch die Verwendung eines internen oder externen Netzteils möglich. Ein
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die benötigte Betriebsenergie durch
das Schaltelement 5 erzeugt. Beispielsweise kann die über einen
piezo-elektrischen Drucktaster 17a erzeugte Energie in
einem Kondensator gespeichert und zur kurzzeitigen Versorgung der
integrierten Schaltung 9 verwendet werden.
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3 zeigt
eine mögliche
Ausgestaltung einer autonomen Einschaltvorrichtung 4. Die
autonome Einschaltvorrichtung 4 ist sowohl im Querschnitt (links)
als auch in der Draufsicht (rechts) dargestellt. In dem links dargestellten
Querschnitt ist zu erkennen, dass an einem Gehäuse 22 rückseitig
ein RJ45-Stecker 23 angeordnet ist. Der RJ45-Stecker 23 dient
zur elektrischen und mechanischen Verbindung der autonomen Ein schaltvorrichtung 4 mit
einer Netzwerkdose. Des Weiteren weist die autonome Einschaltvorrichtung 4 einen
USB-Stecker 24 auf, beispielsweise einen so genannten Typ
A-Stecker, über
den die Einschaltvorrichtung mit einem Computer verbunden werden
kann. Auf der Vorderseite des Gehäuses 22 ist zudem
ein Taster 17 angeordnet, mit dem die Übermittlung eines Datenpakets 11 von
der autonomen Einschaltvorrichtung 4 an das Datennetzwerk 1 aktiviert
werden kann.
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Zur
Programmierung bzw. Konfiguration der autonomen Einschaltvorrichtung 4 kann
diese mittels des USB-Steckers 24 einfach an einen freien USB-Anschluss
eines Computers angeschlossen werden. Dabei kann es sich beispielsweise
um einen der Computer 3a oder 3b des Datennetzwerks 1 gemäß 1 handeln.
Es ist jedoch auch möglich,
die autonome Einschaltvorrichtung 4 an einen separaten Computer
anzuschließen,
der mit keinem Netzwerk verbunden ist. Beispielsweise bietet sich
dieses Vorgehen an, wenn die autonome Einschaltvorrichtung 4 während eines
Herstellungsprozesses oder durch einen Servicetechniker konfiguriert
wird.
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4 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels
eines Verfahrens zur Konfiguration der autonomen Einschaltvorrichtung 4.
Das Verfahren 40 umfasst drei Verfahrensschritte 41, 44 und 47. In
dem ersten Verfahrensschritt 41 wird die autonome Einschaltvorrichtung 4 an
einen Computer angeschlossen. Der Anschluss kann, wie oben beschrieben,
beispielsweise über
den USB-Anschluss 24 erfolgen. Alternativ ist es selbstverständlich auch
möglich,
die autonome Einschaltvorrichtung 4 über den Netzwerkanschluss 8 mit
einem Computer zu verbinden. Der elektrische Anschluss der Vorrichtung 4 an den
Computer ist in einem ersten Teilschritt 42 dargestellt.
In einem optionalen Teilschritt 43 wird der An schluss der
autonomen Einschaltvorrichtung 4 durch den Computer erkannt.
Beispielsweise eignen sich hierfür
geeignete Datenübertragungsprotokolle
und Betriebssystemkomponenten des Computers. Insbesondere das USB-Protokoll
sieht den Anschluss und die Erkennung von Zusatzgeräten auch
während
des Betriebs eines Computersystems vor und meldet solche Ereignisse
an einen Treiber, der für
eine Klasse des angeschlossenen Gerätes registriert ist.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt 44 wird eine Netzwerkadresse
ermittelt und an die autonome Einschaltvorrichtung 4 übertragen.
Dazu wird in einem ersten Teilschritt 45 eine Netzwerkadresse,
bevorzugt eine so genannte Medium Access Control (MAC) Adresse,
ermittelt. Beispielsweise kann eine MAC-Adresse über ein Benutzerinterface des
Computers manuell vorgegeben werden. Es ist jedoch auch möglich, eine
automatische Erkennung der Netzwerkadresse des zur Konfiguration
verwendeten Computersystems vorzunehmen. Beispielsweise kann eine
auf dem Computersystem installierte Treibersoftware den Anschluss
der autonomen Einschaltvorrichtung 4 im Teilschritt 43 erkennen
und im nachfolgenden Teilschritt 45 eine in den Konfigurationsdaten
des Computersystems abgelegte oder mittels geeigneter Softwaretools
wie beispielsweise IPCONFIG abgefragte MAC-Adresse ermitteln.
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In
einem nachfolgenden Teilschritt 46 wird die ermittelte
Netzwerkadresse an die autonome Einschaltvorrichtung 4 übertragen.
Ist die autonome Einschaltvorrichtung als so genanntes USB-Massenspeichergerät der Geräteklasse
08h konfiguriert, können
die erforderlichen Daten als Datei auf das Dateisystem der autonomen
Einschaltvorrichtung 4 geschrieben werden. Alternativ ist
eine gerätespezifische Übertragung
der Daten an die autonome Einschaltvorrichtung 4 mittels
eines speziellen Treiberprogramms des Computers 3 möglich.
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Je
nach Konfiguration der autonomen Einschaltvorrichtung 4,
insbesondere der Steuervorrichtung 6 und des Speichers 7,
können
entweder die Netzwerkadresse allein oder ein gesamtes Datenpaket 11 mit
einer vorbestimmten Aktivierungssequenz und der Netzwerkadresse
an die Einschaltvorrichtung 4 übertragen und in dem Speicher 7 abgelegt werden.
Das Ablegen der MAC-Adresse
allein weist den Vorteil auf, dass die Speicherkapazität des Speichers 7 geringer
ausgelegt werden kann. Das Ablegen des gesamten Datenpakets 11 hat
hingegen den Vorteil, dass die Steuervorrichtung 6 das
Datenpaket 11 im Betrieb bloß noch von dem Speicher 7 abzurufen
und über
die Netzwerkschnittstelle 8 wiederzugeben braucht.
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Gemäß Standardvorgaben
von AMD und Hewlett Packard umfasst ein als ”Magic Packet” bezeichnetes
Datenpaket 11 zum Einschalten eines Computers 3 die
hexadezimale Folge ”FF
FF FF FF FF FF” gefolgt
von einer 16-maligen Wiederholung der MAC-Adresse des einzuschaltenden Computers 3.
Diese Folge kann in einem beliebigen Paket über das Datennetzwerk 1 ausgetauscht
werden. Es ist unerheblich, ob ein solches Paket direkt an den aufzuweckenden
Computer 3 adressiert oder an alle Computer über eine
so genannte Broadcast-Funktion verteilt wird. Des Weiteren ist unerheblich,
nach welchem Protokoll und gegebenenfalls an welchen Zielport des
Computers 3 das Datenpaket 11 übermittelt wird. In der Regel
wird zur Übertragung
des Datenpakets 11 jedoch das Protokoll UDP und einer der
Ports 0, 7 oder 9 verwendet. Zudem sehen manche Netzwerkkarten und
-protokolle die zusätzliche Übertragung
eines vier oder sechs Byte langen Passworts vor, das in diesem Fall
un mittelbar an die 16-malige Wiederholung der MAC-Adresse angehängt wird.
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Gemäß einem
alternativen Aufweckverfahren wird anstelle eines ”Magic Packets” ein beliebiges
Datenpaket 11 direkt an den einzuschaltenden Computer adressiert.
Dessen Netzwerkkomponente erkennt das an ihn gerichtete Paket 11 und
weckt den Computer 3 daraufhin auf bzw. schaltet ihn ein.
Diese, auch als ”Pattern
Match” bezeichnete
Methode besitzt den Nachteil, dass der Computer 3 verhältnismäßig häufig aufgeweckt
wird, kann jedoch ebenfalls mittels der hier beschriebenen Einschaltvorrichtung 4 durchgeführt werden.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt 47 werden die übertragenen
Daten in einem Teilschritt 48 gespeichert. Beispielsweise
können
die Daten über die
Steuervorrichtung 6 in einen nicht flüchtigen EEPROM-Speicher 7 der
autonomen Einschaltvorrichtung 4 programmiert werden. In
einem letzten optionalen Teilschritt 49 wird die autonome
Einschaltvorrichtung 4 von dem Computer getrennt und das
Verfahren endet.
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5 zeigt
ein Verfahren 50 zur Verwendung der autonomen Einschaltvorrichtung 4.
Die in der 5 oben dargestellten Schritte 51, 52 und 53 werden
auf Seiten der autonomen Einschaltvorrichtung 4 durchgeführt. Die
nachfolgenden Schritte 54, 55 und 56 werden
auf Seiten des einzuschaltenden Computers 3 durchgeführt.
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In
dem ersten Schritt 51 wird das Schaltelement 5 betätigt. Beispielsweise
kann ein Taster 17 von einem Benutzer gedrückt werden.
Daraufhin wird beispielsweise eine abfallende Flanke von der Ein-/Ausgabekomponente 15 erkannt
und über
den Bus 20 an den Mikrocontroller 10 signalisiert.
Der Mikrocontroller 10 ruft daraufhin im Schritt 52 ein
Datenpaket 11 aus dem Speicherbereich 7b des Speichers 7 ab.
Alternativ ist es auch möglich,
dass der Mikrocontroller 10 bloß eine Netzwerkadresse eines
einzuschaltenden Computers 3 aus dem Speicherbereich 7b abruft
und auf Grundlage dieser Netzwerkadresse ein Datenpaket 11 zum
Einschalten des Computers 3 erstellt. In einem weiteren
Schritt 53 wird das Datenpaket 11 über die
Netzwerkschnittstelle 8 gesendet. Hierzu überträgt der Mikrocontroller 10 beispielsweise
das erstelle Datenpaket 11 über den Bus 20 an
die Netzwerklogik 13 zum Versand.
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In
einem nachfolgenden Schritt 54 wird das Paket von einer
Netzwerkschnittstelle oder Netzwerkkarte des einzuschaltenden Computers 3 empfangen.
In einem nachfolgenden Schritt 55 überprüft ein Controller der Netzwerkkomponente
des Computers 3 das Datenpaket 11 auf das Auftreten
der oben beschriebenen Folge bestehend aus einer Aktivierungssequenz
und einer Netzwerkadresse. Wird die vorbestimmte Aktivierungssequenz
erkannt und stimmt die übertragene
Netzwerkadresse und ein gegebenenfalls übertragenes Passwort mit einer
in der Netzwerkkomponente gespeicherten Netzwerkadresse und einem
Passwort überein,
wird in einem abschließenden
Schritt 56 der Computer 3 eingeschaltet. Dabei
bedeutet Einschalten im Sinne dieser Beschreibung, dass der Computer 3 zumindest
in einen höheren
Betriebszustand, beispielsweise aus dem S5- in den S0-Zustand versetzt
wird, in dem weitere Operationen außer dem Überwachen der Netzwerkschnittstelle
möglich
sind.
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- 1
- Datennetzwerk
- 2
- Netzwerkknoten
- 3
- Computer
- 4
- autonome
Einschaltvorrichtung
- 5
- Schaltelement
- 6
- Steuervorrichtung
- 7
- Speicher
- 8
- Netzwerkschnittstelle
- 9
- integrierte
Schaltung
- 10
- Mikrocontroller
- 11
- Datenpaket
- 12
- Speicherschnittstelle
- 13
- Netzwerkschnittstellenlogik
- 14
- Datenschnittstellenlogik
- 15
- Ein-/Ausgabekomponente
- 16
- Datenschnittstelle
- 17
- Taster
- 18
- Statusanzeige
- 19
- Aktivierungsschnittstelle
- 20
- Bussystem
- 21
- Energiequelle
- 22
- Gehäuse
- 23
- RJ45-Stecker
- 24
- USB-Stecker
- 40
- Konfigurationsverfahren
- 41
bis 49
- Verfahrensschritte
- 50
- Einschaltverfahren
- 51
- bis 56 Verfahrensschritte