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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur Gewinnung von Energie
zur Heizung oder Kühlung für wenigstens einen
Verbraucher mit wenigstens einer Trinkwasserversorgungseinrichtung, die über
wenigstens eine Trinkwasserentnahmeleitung und wenigstens eine Trinkwasserrückführleitung mit
wenigstens einem Wärmetauscher gekoppelt ist. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zur Gewinnung von Energie zur Heizung
oder Kühlung für wenigstens einen Verbraucher,
wobei aus wenigstens einer Trinkwasserversorgungseinrichtung Trinkwasser
entnommen, diesem Trinkwasser mittels eines Wärmetauschers
Energie entzogen und das Trinkwasser wieder in die Trinkwasserversorgungseinrichtung
zurückgeführt wird.
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Im
Sog der Veränderungen, insbesondere innerhalb der Europäischen
Energiemärkte sowie der öffentlichen Diskussion
zwischen kommunaler Verantwortung und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit steht
die Wasserversorgung im Fokus von Politik und Wirtschaft. Die öffentlichen
und privaten Wasserversorger müssen deshalb mehr denn je
beweisen, dass sie dem Komplex von Ansprüchen aus Verantwortung,
Wirtschaftlichkeit und Innovationsfähigkeit gerecht werden
können. Infrastrukturelle Kompetenzen werden häufig
gebündelt, so dass verschiedene Unternehmen nicht nur eine
Versorgung mit Trinkwasser gewährleisten sondern beispielsweise
auch Strom erzeugen, Kunden mit Wärme und Kälte
versorgen, Gas verteilen und/oder Anlagen der Stadtbeleuchtung und/oder
der Entwässerung einschließlich zentraler Kläranlagen
betreiben. Ziel ist es, dadurch eine ökologisch verantwortungsvolle
sowie qualitativ hochwertige und preiswerte Versorgung der Verbraucher
zu ermöglichen. Aus diesen Synergien ergeben sich auch
neue Möglichkeiten in Form von Interaktionen zwischen den
einzelnen Versorgungsaufgaben.
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Der
Bedarf der Deutschen an Trinkwasser ist innerhalb der letzten Jahrzehnte
erheblich zurückgegangen. Verantwortlich sind neue wassersparende Technologien
in Gewerbe und Industrie rückläufige Bevölkerungszahlen,
resultierend aus Abwanderung und demografischem Wandel sowie ein
durch das gestiegene Umweltbewusstsein geprägter sparsamer
Umgang mit Trinkwasser. Für die Träger der öffentlichen
Trinkwasserversor gung verringern sich dadurch erheblich die finanziellen
Einnahmen aus dem Wasserverkauf, aus dem der Betrieb der Erhalt
und der Umbau der Anlagen und Netze finanziert wird. Innerhalb der
Trinkwasserversorgung sind ca. 85% der gesamten Unterhaltskosten
fix, das heißt unabhängig von der abgesetzten
Trinkwassermenge. Zur Anpassung der Infrastruktur an die aktuellen
Gegebenheit sind erhebliche Mittel und Aufwände notwendig, welche
unter den Bedingungen des Rückganges nur beschränkt
aus der eigenen Kraft der Wasserversorger umzusetzen sind. Eine
sich auch künftig im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig
präsentierende deutsche Wasserwirtschaft wird sich deshalb
flexibel an diese Anforderungen anpassen müssen. Die bedeutet
schlanke Strukturen, klare Rückbaustrategien sowie, und
dies ist einer der wesentlichen Hintergründe dieser Erfindung,
Potentiale die über den Wasserverkauf hinausgehen zu erkennen,
zu entwickeln und im Einklang mit der Versorgung mit Trinkwasser
und der Verantwortung für den Umweltschutz am Markt anzubieten.
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Bereits
in der ferneren Vergangenheit wurden Wärmepumpenanlagen
in einigen Varianten als Stand der Technik mehr oder weniger anwendbar und
praktikabel beschrieben.
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So
beschreibt die deutsche Offenlegungsschrift
DE 28 34 442 eine Anlage
und ein Verfahren der oben genannten Gattung zur Gewinnung von Haushaltswärme
nach dem Wärmepumpensystem. Hierbei wird aus einem Rohrleitungsnetz
einer zentralen Wasserversorgung eine Wasserteilmenge entnommen,
dieser Wassermenge Wärme entzogen und anschließend
wieder in das Leitungsnetz zurückgeführt. Dabei
sind eine Entnahmeleitung und eine Rückführleitung
für die Wasserteilmenge über einen Wärmetauscher
miteinander verbunden, der in einem mit einer Wärmepumpe
verbundenen Wasserspeicher angeordnet ist.
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Obwohl
die Druckschrift
DE 28 34 442 den Grundgedanken
der Wärmegewinnung aus Wasserverteilungsnetzen enthält,
ist die darin beschriebene Lehre unvollständig bzw. teilweise
nicht realisierbar. Insbesondere wird in der Druckschrift nicht
berücksichtigt, dass an das Lebensmittel Trinkwasser besondere
Anforderungen gestellt werden, wobei die Qualität des Trinkwassers
auch dann, wenn das Trinkwasser als Energieträger genutzt
wird, gewahrt werden muss. Ferner geht die Druckschrift nicht auf die
ungerichteten Fließverhältnisse und -richtungen in
Trinkwasserverteilungssystemen ein, welche strangspezifisch differenziert
sind und je nach Verbrauchssituation auch wechseln können.
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Darüber
hinaus ist die thermische Situation im Rohrnetz für die
Trinkwasserversorgung abhängig vom Material, den Isoliereigenschaften
der Rohre, der Verlegetiefe, der Fließgeschwindigkeit und
der Strömungsart, welche laminar oder turbulent sein kann.
Insofern kann mit der bekannten Anordnung, welche dies nicht berücksichtigt,
keine stabile, kontinuierliche Energieversorgung gewährleistet
werden.
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Zusätzlich
besitzen die in der Druckschrift
DE
28 34 442 aufgezeigten Einbauten, wie der Rückführungsschlauch
innerhalb der Hausanschlussleitung, die verwendeten Injektoren nebst
Krümmer und Propeller hydraulischen Einfluss auf die Versorgungsanlage
und reduzieren deren Leistungsfähigkeit. Dies kann vor
allem unter Berücksichtigung einer bedarfsgerechten Auslegung
des Trinkwasserverteilungssystems zu Engpässen in der eigentlichen Versorgung
führen. Werden mehrere solcher Anlagen miteinander kombiniert,
wird diese Wirkung weiter verstärkt, so dass sich insbesondere
auch Probleme in der Löschwasservorhaltung ergeben können.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anlage und
ein Verfahren zur Gewinnung von Energie zur Heizung oder Kühlung
für wenigstens einen Verbraucher unter Nutzung einer Trinkwasserversorgungsanlage
zur Verfügung zu stellen, wobei die Trinkwasserqualität
beibehalten werden kann, die Systemleistung sowohl für
die Trinkwasserversorgung als auch für die Löschwasservorhaltung
aufrechterhalten werden kann und darüber hinaus eine Funktionssicherung
der Energiegewinnungsanlage unter den Fließ- und Temperaturbedingungen
der öffentlichen Trinkwasserversorgung gewährleistet
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Anlage der oben genannten Gattung gelöst,
bei welcher die wenigstens eine Trinkwasserentnahmeleitung und die wenigstens
eine Trinkwasserrückführleitung einen Trinkwasserkreislauf
ausbilden, in welchem wenigstens ein Steuerorgan vorgesehen ist,
mit welchem eine Menge an Trinkwasser, das zu dem Wärmetauscher
fließt, einstellbar ist, und wobei an der Trinkwasserversorgungseinrichtung
eine Anschlussarmatur vorgesehen ist, die eine Anschlussverbindung
an die Trinkwasserversorgungseinrichtung, einen Anschluss für
die Trinkwasserentnahmeleitung, einen Anschluss für die
Trinkwasserrückführleitung und eine zumindest
punktuelle Leitungsquerschnittsverringerung im Bereich der Anschlussverbindung
an die Trinkwasserversorgungseinrichtung aufweist.
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Mit
dieser Anlage ist es möglich, der Trinkwasserversorgungseinrichtung
eine definierte Trinkwassermenge zu entnehmen, wobei durch die vorgesehene
Anschlussarmatur eine gerichtete Wasserentnahme erfolgen kann. Dies
wird zum Einen durch das verwendete Steuerorgan, durch welches das
der Trinkwasserversorgungseinrichtung entnommene Trinkwasser in
einer, durch das Steuerorgan vorgegebenen Richtung durch den Trinkwasserkreislauf gebracht
und wieder in die Trinkwasserversorgungseinrichtung eingebracht
wird, realisiert. Ferner wird durch die punktuelle Leitungsquerschnittsverringerung
der Anschlussverbindung an die Trinkwasserversorgungseinrichtung
eine Venturi-Wirkung erzielt, wodurch einerseits die Fließrichtung
des Trinkwassers in dem Trinkwasserkreislauf beeinflusst werden kann
und andererseits eine Änderung der Fließgeschwindigkeit
des durch die Anschlussarmatur fließenden Trinkwassers
erzeugt wird. Dies führt zu einer besseren Durchmischung
des Trinkwassers, sowohl hinsichtlich seiner Inhaltsstoffe als auch
seiner Temperatur. Entsprechend können Sedimentationsprozesse
in der Trinkwasserversorgungseinrichtung reduziert werden und darüber
hinaus ein Temperaturausgleich zwischen der Energiegewinnungsanlage, der
Trinkwasserversorgungsanlage und den umgebenden Medien erzielt und
optimiert werden. Im Ergebnis steht erfindungsgemäß eine
Energiegewinnungsanlage unter Nutzung des Mediums Trinkwasser zur
Verfügung, welche die qualitäts- und mengengerechte
Bereitstellung von Trink- und Löschwasser nicht beeinträchtigt.
In Abhängigkeit verschiedenster Versorgungsbedingungen
in Trinkwassernetzen ergeben sich angepasste Auslegungen der Energiegewinnung.
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Die
Erfindung bietet ergo eine komplexe Lösung für
eine komplexe Aufgabe an, da eine Betrachtung ausschließlich
einzelner System- und/oder Funktionskomponenten, wie in der Druckschrift
DE 28 34 442 , eine störungs-
bzw. fehlerfreie Funktion der Energiegewinnungsanlage unter den
Bedingungen einer gesicherten Trink- und Löschwasserversorgung
ausschließt.
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Die
erfindungsgemäße Anlage kann sowohl zur Heizung
bzw. Heizungsunterstützung und zur weiteren Verwendung
gewonnener Wärme- oder Kühlenergie als auch zur
Warmwasserbereitung eingesetzt werden.
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Die
Trinkwasserversorgungseinrichtung kann eine Trinkwasserversorgungsleitung
oder ein Trinkwasserversorgungsbehälter sein.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist an dem Anschluss für die Trinkwasserentnahmeleitung
und/oder dem Anschluss für die Trinkwasserrückführleitung
wenigstens eine Steuerarmatur vorgesehen. Durch diese Armatur, welche
in der Regel ein Ventil ist, an dem Anschluss für die Trinkwasserentnahmeleitung und/oder
dem Anschluss für die Trinkwasserrückführleitung
kann, je nach Bedarf, die Verbindung zwischen Trinkwasserversorgungseinrichtung
und Trinkwasserentnahmeleitung bzw. Trinkwasserrückführleitung
geöffnet, teilgeöffnet oder -gesperrt werden, wodurch
die Höhe der Trinkwasserentnahme aus der Trinkwasserversorgungseinrichtung
bzw. der Trinkwasserrückführung in die Trinkwasserversorgungseinrichtung
gesteuert werden kann. Hierdurch ist eine wärmebedarfsspezifische
Trinkwasserentnahme und -rückführung unabhängig
von den durch die Trink- und Löschwasserversorgung entstehenden Fließverhältnissen
im Trinkwassernetz möglich.
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In
einer bevorzugten Variante der vorliegenden Erfindung ist die Leitungsquerschnittsverringerung
an einem Bereich des Anschlusses für die Trinkwasserrückführleitung
vorgesehen. Entsprechend bewirkt der durch die Leitungsquerschnittsverringerung
erzeugte Venturi-Effekt eine Sogwirkung an dem Anschluss für
die Trinkwasserrückführleitung, wodurch das Trinkwasser
aus dem Trinkwasserkreislauf zurück in die Trinkwasserversorgungseinrichtung gesogen
wird. Hierdurch wird die Wirkung des Steuerorgans unterstützt.
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In
einem weiteren geeigneten Beispiel der Erfindung ist die Leitungsquerschnittsverringerung zwischen
den Anschlüssen für die Trinkwasserentnahmeleitung
und die Trinkwasserrückführleitung vorgesehen,
an der Leitungsquerschnittsverringerung ist ein Strömungswächter
vorgesehen und das Steuerorgan ist in Abhängigkeit von
den Messsignalen des Strömungswächters steuerbar.
Diese Ausführungsvariante eignet sich insbesondere für
solche Anlagen, bei welchen in einer als Trinkwasserversorgungseinrichtung
dienenden Trinkwasserversorgungsleitung ein Wechsel der Fließrichtung
des Wassers auftreten kann. Hier wird die Leitungsquerschnittsverringerung
insbesondere auch dazu genutzt, eine bessere Durchmischung des Trinkwassers
zu erzielen, wobei das Trinkwasser in zwei unterschiedlichen Richtungen
durch die Anschlussarmatur, in Abhängigkeit von der Fließrichtung
des Trinkwassers in der Trinkwasserversorgungsleitung, fließen
kann. Durch den Strömungswächter wird die dort
deutlichere Strömung im Bereich der Leitungsquerschnittsverringerung
erfasst, wodurch das Steuerorgan in dem Trinkwasserkreislauf entsprechend geregelt
werden kann, so dass die Fließgeschwindigkeit und die Fließrichtung
des Trinkwassers in der Anschlussarmatur und dem Trink wasserkreislauf
an die jeweiligen Verhältnisse in der Trinkwasserversorgungsleitung
bzw. dem Wasserversorgungsnetz angepasst werden können.
Entsprechend ist unabhängig von der Fließrichtung
des Trinkwassers in der Trinkwasserversorgungsleitung eine zuverlässige Trinkwasserentnahme
und Trinkwasserrückführung für eine geeignete
Energiegewinnung aus dem Trinkwasser möglich. Der Strömungswächter
kann alternativ zentral im Versorgungsstrang installiert werden und
per Datenverbindung alle Steuerorgane aller an einem Versorgungsstrang
angeschlossenen Energiegewinnungsorgane regeln.
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Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfasst das Steuerorgan eine Zirkulationspumpe, mit welcher das
Trinkwasser in dem Trinkwasserkreislauf entsprechend einer durch
die Zirkulationspumpe vorgegebenen Fließrichtung und Menge
gepumpt wird. Anstelle einer Zirkulationspumpe kann auch ein steuerbares
Ventil oder eine sonstige steuerbare Vorrichtung zur Beeinflussung
von Fließrichtung und -menge des durch den Trinkwasserkreislauf
geführten Trinkwassers eingesetzt werden.
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Bei
dieser Ausführungsvariante ist es besonders von Vorteil,
wenn zwischen der Trinkwasserentnahmeleitung und der Trinkwasserrückführleitung wenigstens
zwei Leitungsverbindungsabschnitte mit jeweils wenigstens zwei Ventilen
vorgesehen sind und die Leitungsverbindungsabschnitte durch eine das
Steuerorgan aufweisende Querverbindung zwischen den Ventilen miteinander
verbunden sind. Somit kann durch Öffnen bzw. Schließen
der jeweiligen Ventile in Verbindung mit der Wirkung des Steuerorgans,
unabhängig von der Fließrichtung des Trinkwassers
in einer Trinkwasserversorgungsleitung, ein Kanal für die
Trinkwasserentnahme als auch ein Kanal für die Trinkwasserrückführung
zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus
kann die Fließgeschwindigkeit des Trinkwassers in dem Trinkwasserkreislauf
durch die Verwendung des Steuerorgans und der Ventile gezielt gesteuert
werden.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
weist die Anschlussarmatur einen Rückflussverhinderer in
der Anschlussverbindung an die Trinkwasserversorgungseinrichtung
auf. Der Rückflussverhinderer kann beispielsweise in Form
einer Kugel ausgebildet sein, welche bei Änderung der Fließrichtung
in einer als Trinkwasserversorgungseinrichtung dienenden Trinkwasserversorgungsleitung
gegen eine Dichtung gedrückt wird. Vorteil dieser Technologie
ist ein im Vergleich geringes Verschleißverhalten und eine
hohe Zuverlässigkeit. Durch den Rückflussverhinderer
wird erreicht, dass das Trinkwasser die Anschlussarmatur nur in
einer Richtung durchströmt, wodurch eine definierte Energiegewinnung
aus dem Trinkwasser entsprechend der vorgegebenen Fließrichtung
ermöglicht wird und es zu keiner Durchmischung des in die Trinkwasserversorgungsleitung
rückgeführten, energiereduzierten Trinkwassers
mit frischem Trinkwasser aus der Trinkwasserversorgungsleitung kommt. Eine
mögliche Zirkulationspumpe unterstützt diesen Effekt.
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Beispielweise
weist die Leitungsquerschnittsverringerung eine Blende mit einer
oder mehreren Durchtrittsöffnungen oder ein Formteil mit
reduziertem Durchmesser auf. Eine solche Blende bzw. ein solches
Formteil kann punktuell in der Trinkwasserversorgungseinrichtung
für eine Querschnittsverringerung sorgen, wobei es bei
einem Durchfließen des Trinkwassers durch die Durchtrittsöffnungen
zu Verwirbelungseffekten kommt, die einer guten Durchmischung des
Trinkwassers dienen. Ferner tritt durch die durch die Blende bzw.
das Formteil bewirkte Leitungsquerschnittsverringerung ein Venturiähnlicher Effekt
auf, der zur Beeinflussung des Fließverhaltens in dem Trinkwasserkreislauf
eingesetzt werden kann.
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In
einer anderen Variante der Erfindung ist es auch möglich,
dass die Leitungsquerschnittsverringerung eine Rohrverengung mit
einer sich anschließenden Rohraufweitung aufweist. Auf
diese Weise entstehen zwei gegeneinander gerichtete Konen, die an
der Stelle ihres geringsten Durchmessers vereint sind. Fließt
durch die Leitungsquerschnittsverringerung Trinkwasser, so ist an
der engsten Stelle der dynamische Druck bzw. der Staudruck maximal
und der statische Druck bzw. der Ruhedruck minimal. Die Geschwindigkeit
des die Leitungsquerschnittsverringerung durchfließenden
Trinkwassers steigt im Verhältnis der Querschnitte beim
Durchströmen des eingeschnürten Teils der Trinkwasserversorgungseinrichtung
an, weil überall dieselbe Menge durchfließt. Wird
an der Leitungsquerschnittsverringerung ein Rohr, wie die Trinkwasserrückführleitung,
platziert, entsteht in der Trinkwasserrückführleitung
ein Unterdruck bzw. ein Sog, durch welchen Trinkwasser aus der Trinkwasserrückführleitung
geeignet in die Trinkwasserversorgungsleitung abgeführt
werden kann. Zusätzlich entstehen an der Leitungsquerschnittsverringerung
Verwirbelungseffekte sowie eine Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit,
was einer guten Durchmischung des Trinkwassers dient.
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In
einer vorteilhaften Variante der vorliegenden Erfindung ist der
Trinkwasserkreislauf über einen Wärmetauscher
mit wenigstens einer Abwasserleitung des Verbrauchers gekoppelt.
Auf diese Weise kann die Energie der Abwasserleitung dazu genutzt werden, die
Temperatur des Trinkwassers in dem Trinkwasserkreislauf zu erhöhen.
Wird die Abwasserleitung im Bereich der Trinkwasserentnahmeleitung mit
dem Trinkwasserkreislauf gekoppelt, kann die Temperatur des Trinkwassers
vor seiner Wechselwirkung mit dem Wärmetauscher erhöht
werden, wodurch aus dem Trinkwasser eine höhere Energiemenge
entnommen werden kann. Ferner kann die Abwasserleitung auch mittels
des Wärmetauschers mit der Trinkwasserrückführleitung
des Trinkwasserkreislaufs energetisch gekoppelt werden, wodurch die
Temperatur des in die Trinkwasserversorgungseinrichtung rückgeführten
Trinkwassers erhöht werden kann, so dass das rückgeführte
Trinkwasser in der Trinkwasserversorgungseinrichtung relativ rasch wieder
seine Ursprungstemperatur erreichen kann, um eine geeignete Energiegewinnung
aus dem Trinkwasser für weitere Verbraucher zur Verfügung stellen
zu können.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung dieser Variante ist der Wärmetauscher
ein Rohrbündelwärmetauscher. Ein solcher Wärmetauscher
eignet sich insbesondere bei der vorliegenden Anwendung, da hier
die Medien, zwischen welchen die Wärmeübertragung
erfolgt, nicht vermischt werden. Die Übertragung der Wärme
ist bei einem Gegenstromrohrbündelwärmetauscher
am günstigsten.
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In
einer günstigen Weiterbildung der vorliegenden Erfindung
ist der Anschlussarmatur eine geothermische Wärmeversorgungsanlage
vorgeschaltet, durch die eine Trinkwasserversorgungsleitung geführt
ist. Auf diese Weise kann die Temperatur des Trinkwassers in der
Trinkwasserversorgungsleitung angehoben werden, wodurch sich der
Wirkungsgrad erhöht. Zudem können durch diese
spezifische Ausgestaltung der Erfindung beispielsweise jahreszeitlich
bedingte Schwankungen der Trinkwassertemperatur ausgeglichen werden.
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Es
ist besonders günstig, wenn die geothermische Wärmeversorgungsanlage
eine geothermische Kaskade aufweist, deren Kaskadenstufen über steuerbare
Ventile oder sonstige geeignete Armaturen zuschaltbar sind. So kann
das Trinkwasser in unterschiedliche Tiefen geführt werden,
so dass je nach Wärmebedarf eine bestimmte Kaskadenstufe
zugeschaltet werden kann, um hierdurch dem Trinkwasser definiert
Energie zuführen zu können. Auf diese Weise kann
dem Verbraucher, unabhängig von Energieschwankungen im
Trinkwassernetz, kontinuierlich Trinkwasser mit etwa gleicher Energie
zugeführt werden.
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In
einer weiteren Variante der Erfindung ist der Anschlussarmatur eine
regenerativ energetisch gestützten Wärmeversorgungsanlage
zur Erwärmung einer Trinkwasserteilmenge vorgeschaltet,
wobei die erwärmte Trinkwasserteilmenge der Trinkwasserversorgungsleitung
zuführbar ist. Somit kann das Trinkwasser beispielsweise
schon unmittelbar im Aufbereitungsprozess mit Energie angereichert
werden, um daraufhin zum Verbraucher geführt zu werden.
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Eine
weitere Möglichkeit zusätzlicher Energiegewinnung
ergibt sich durch eine Kopplung oder einen Betrieb der Anlage mit
oder über eine geothermisch genutzte Brunnenanlage, aus
welcher der Trinkwasserversorgungseinrichtung Trinkwasser beimischbar
oder zuführbar ist oder über die die Trinkwasserversorgung
gesichert wird.
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In
einer anderen, vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung weist ein mit einer oder mehreren erfindungsgemäßen
Anlagen ausgestattetes Trinkwasserversorgungsnetz wenigstens eine
Zirkulationspumpe und wenigstens einen Rückflussverhinderer
zur Erzeugung von Trinkwasserversorgungsteilnetzen mit definierten
Trinkwasserfließrichtungen auf. Indem Trinkwasserversorgungsteilnetze
mit klaren Fließverhältnissen geschaffen werden,
ergeben sich optimale Voraussetzungen für die Anschlüsse
von mehreren Verbrauchern an die erfindungsgemäßen
Energiegewinnungsanlagen. Dabei wird durch die Verwendung der wenigstens
einen Zirkulationspumpe immer ein konstanter Durchfluss durch die
Pumpe gewährleistet, wodurch den Verbrauchern vordefinierte
Fließverhältnisse und somit Energiemengen zugeführt
werden können.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein Verfahren der oben genannten
Gattung gelöst, bei welchem das Trinkwasser in einem Trinkwasserkreislauf
in einer Menge zu dem Wärmetauscher geführt wird,
die durch ein Steuerorgan in dem Trinkwasserkreislauf bestimmt wird,
wobei das Trinkwasser mittels einer an der Trinkwasserversorgungseinrichtung
vorgesehenen Anschlussarmatur entnommen und in diese zurückgeführt
wird, und wobei durch eine Leitungsquerschnittsverringerung im Bereich
einer Anschlussverbindung der Anschlussarmatur an die Trinkwasserversorgungseinrichtung eine Änderung
der Fließgeschwindigkeit des durch die Anschlussarmatur
fließenden Trinkwassers erzeugt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren nutzt die Erdkollektorwirkung
in Trinkwassernetzen, um aus diesen Energie zu entziehen. Dabei
wird der Trinkwasserversorgungseinrichtung, die eine Trinkwasserversorgungsleitung
oder ein Trinkwasserversorgungsbehälter sein kann, eine
bestimmte Menge an Trinkwasser entzogen und in einen von dem eigentlichen
Heiz- bzw. Kühlkreislauf separaten Trinkwasserkreislauf
geleitet. Entsprechend kommt es zu keiner Vermischung des Trinkwassers
mit einem anderen Medium. Das Trinkwasser wird zudem nur kurz in den
Trinkwasserkreislauf geführt, so dass darin nur kurze Verweilzeiten
entstehen und damit das Trinkwasser seine Qualität nicht ändert.
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Zusätzlich
wird durch das Steuerorgan und die im Bereich der Anschlussverbindung
der Anschlussarmatur an die Trinkwasserversorgungseinrichtung vorgesehene
Leitungsquerschnittsverringerung erreicht, dass es zu einer ständigen
Durchmischung des durch die Anschlussarmatur fließenden Trinkwassers
kommt. Sedimentationsprozesse können hierdurch weitgehend
verhindert werden, so dass die Trinkwasserqualität auch
auf dem Weg zum Kunden erhalten und im Vergleich zu statisch betriebenen
Leitungsnetzen verbessert werden kann.
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Ferner
kann durch die Anschlussarmatur gezielt die Entnahme und Rückführung
von Trinkwasser aus dem bzw. in das Trinkwasserversorgungsnetz gesteuert
werden, um in Abhängigkeit des Netzverbrauches, der daraus
resultierenden Versorgungsverhältnisse und dem spezifischen
Bedarf an Energie- bzw. Trink- oder Löschwasser die Trinkwasserentnahme
steuern zu können. Im Ergebnis bleibt durch das erfindungsgemäße
Energiegewinnungsverfahren die Trinkwasserqualität sowie
die Systemleistung des Wasserversorgungsnetzes sowohl für die
Trinkwasserversorgung als auch für die Löschwasservorhaltung
unbeeinträchtigt. Zudem kann durch die Anschlussarmatur
eine gezielte Wasserentnahme und -rückführung
unter den wechselnden Fließ- und Temperaturbedingungen
der öffentlichen Trinkwasserversorgung gewährleistet
werden.
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Als
zusätzliche Sicherheit gegen eine Beeinflussung der Trinkwasserqualität
innerhalb der indirekten Kopplung zwischen Trinkwasser- und Wärmetauscherkreis
wird der Wärmetauscherkreislauf in dem einen Verdichter
des Wärmetauscherkreislaufs abgewandten Teil mit geringerem
Druck betrieben als der Trinkwasserkreislauf.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird wenigstens ein an dem Anschluss für die Trinkwasserentnahmeleitung und/oder
dem Anschluss für die Trinkwasserrückführleitung
vorgesehenes Ventil in Abhängigkeit von Wärmeversorgungserfordernissen
des Verbrauchers und/oder Erfordernissen eines Wasserversorgungsnetzes
geöffnet oder geschlossen. Durch das wenigstens eine Ventil
lässt sich die Trinkwasserentnahmeleitung und/oder die
Trinkwasserrückführleitung teilweise oder ganz öffnen
oder schließen, wodurch gezielt die Trinkwasserentnahme
und/oder Trinkwasserrückführung beeinflusst werden
kann.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst das Steuerorgan
eine Zirkulationspumpe, mit der das Trinkwasser durch den Trinkwasserkreislauf
gepumpt wird. Anstelle einer Zirkulationspumpe kann auch ein steuerbares
Ventil oder eine sonstige steuerbare Vorrichtung eingesetzt werden, die
es ermöglicht, eine definierte Fließrichtung innerhalb
des Trinkwasserkreislaufes auszubilden und den Durchsatz von Trinkwasser
durch den Trinkwasserkreislauf zu steuern.
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Vorzugsweise
wird gemäß einer Variante der vorliegenden Erfindung
mit einem Rückflussverhinderer eine Du rchflussrichtung
für das Trinkwasser in der Anschlussarmatur festgelegt.
Durch den Rückflussverhinderer kann ein Rückfließen
von energiereduziertem Trinkwasser in die Anschlussarmatur und damit
den Trinkwasserkreislauf verhindert werden. Somit wird gewährleistet,
dass dem Trinkwasserkreislauf stets energiereiches, frisches Trinkwasser zugeführt
wird, so dass ein hoher Wirkungsgrad bei der Energiegewinnung erzielt
wird.
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Entsprechend
einer geeigneten Fortbildung der vorliegenden Erfindung wird der
Trinkwasserkreislauf über eine Abwasserleitung des Verbrauchers
mit Energie versorgt. Hierbei besteht keine körperliche
Verbindung zwischen den beiden Systemen. Somit kann die in der Abwasserleitung
des Verbrauchers enthaltene Energie vorteilhaft genutzt werden, um
die Energie des Trinkwassers in dem Trinkwasserkreislauf, sowohl
in der Trinkwasserentnahmeleitung als auch in der Trinkwasserrückführleitung,
zu erhöhen. Auf diese Weise kann die Effektivität
der Energiegewinnung gesteigert werden. Darüber hinaus
ergibt sich hierdurch die Möglichkeit, die Temperatur des
energiereduzierten, rückgeführten Trinkwassers
vor der Rückführung in die Trinkwasserversorgungseinrichtung
zu erhöhen, so dass das rückgeführte
Trinkwasser relativ schnell wieder seine ursprüngliche
Temperatur erreichen kann und somit nachfolgende Verbraucher das
rückgeführte Trinkwasser rasch für eine
erneute Energiegewinnung nutzen können.
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Bei
einem weiteren Beispiel der vorliegenden Erfindung hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, wenn das Trinkwasser vor dem Durchfließen
der Anschlussarmatur durch eine geothermische Wärmeversorgungsanlage
fließt. Hier kann das Trinkwasser noch vor seinem Eintritt
in den Trinkwasserkreislauf mit zusätzlicher Energie versorgt
werden.
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In
dieser Variante der Erfindung ist es besonders von Vorteil, wenn
die geothermische Wärmeversorgungsanlage mehrere, in unterschiedlicher
Tiefe vorgesehene Kaskadenstufen aufweist, wobei das Trinkwasser
gesteuert über eine dieser Kaskadenstufen fließt.
Somit kann dem Trinkwasser gezielt Wärme zugeführt
werden, so dass der Verbraucher stets Trinkwasser in einem definierten
Temperaturbereich erhält, welchem definiert Energie entzogen oder
zugeführt werden kann.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung wird eine Trinkwasserteilmenge des Trinkwassers durch
eine regenerativ energetisch gestützte Wärmeversorgungsanlage
erwärmt und die erwärmte Trinkwasserteilmenge
der Trinkwasserversorgungseinrichtung vor der Anschlussarmatur zugeführt.
Hierdurch ist es möglich, das Trinkwasser noch vor seinem
Eintritt in den Trinkwasserkreislauf mit Energie anzureichern.
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In
einer weiteren Variante der vorliegenden Erfindung wird der Trinkwasserversorgungsleitung Trinkwasser
aus einer geothermisch genutzten Brunnenanlage zugeführt
oder beigemischt. Somit können Energieschwankungen im Trinkwassernetz durch
die Zuführung weiterer Energie ausgeglichen werden.
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In
einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden in einem mit einer oder mehreren erfindungsgemäßen
Anlagen ausgestatteten Wasserversorgungsnetz durch wenigstens eine Zirkulationspumpe
und wenigstens einen Rückflussverhinderer Trinkwasserversorgungsteilnetze
mit definierten Trinkwasserfließrichtungen erzeugt, Hierdurch
kann jedes der Trinkwasserversorgungsteilnetze definiert aus einer
daran angeschlossenen erfindungsgemäßen Anlage
mit Energie versorgt werden, wobei durch die Zirkulationspumpe nicht
nur die Trinkwasserfließrichtung sondern auch die über
die Pumpe fließende Trinkwassermenge gezielt gesteuert
und dem jeweiligen Bedarf an Wasser und Wärme angepasst
werden kann.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, deren Aufbau
und Funktion werden im Folgenden anhand der Figuren der Zeichnungen
näher erläutert, wobei
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1 schematisch
eine Prinzipskizze eines Anschlusses einer erfindungsgemäßen
Energiegewinnungsanlage an ein öffentliches Trinkwassernetz zeigt;
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2 schematisch
eine erste Variante einer Anschlussarmatur für die erfindungsgemäße
Anlage zur Gewinnung von Energie zeigt;
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3 schematisch
eine zweite Variante einer Anschlussarmatur für die erfindungsgemäße
Anlage zur Gewinnung von Energie zeigt;
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4 schematisch
eine dritte Variante einer Anschlussarmatur für die erfindungsgemäße
Anlage zur Gewinnung von Energie zeigt;
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5 schematisch
eine Prinzipskizze einer Variante zum Anschluss der erfindungsgemäßen
Anlage zur Gewinnung von Energie an ein Abwassersystem am Beispiel
eines Hausanschlusses zeigt;
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6 schematisch
eine Prinzipskizze zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Gewinnung von Energie unter Nutzung thermodynamischer
Eigenschaften von Trinkwassernetzen unter Anpassung dynamischer
Fließverhältnisse zeigt;
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7 schematisch
eine Prinzipskizze einer Variante der erfindungsgemäßen
Anlage zur Gewinnung von Energie zeigt, wobei eine zusätzliche
Energiegewinnung unter Nutzung einer geothermisch gestützten
Wärmeversorgung erfolgt;
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8 schematisch
eine Prinzipskizze einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen
Anlage zur Gewinnung von Energie zeigt, wobei eine zusätzliche
Energiegewinnung durch die Nutzung einer regenerativ energetisch
gestützten Wärmeversorgungsanlage erfolgt;
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9 schematisch
eine Prinzipskizze einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen
Anlage zur Gewinnung von Energie zeigt, wobei eine zusätzliche
Energiegewinnung unter Nutzung einer geothermisch genutzten Brunnenanlage
erfolgt;
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10 schematisch
eine Prinzipskizze einer weiteren Option zur Anwendung erfindungsgemäßer Anlagen
in einem Trinkwasserversorgungsnetz mit Trinkwasserversorgungsteilnetzen
mit definierten Fließverhältnissen zeigt;
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11 schematisch
eine Prinzipskizze einer weiteren Verwendungsmöglichkeit
erfindungsgemäßer Anlagen in einem Trinkwasserversorgungsnetz zeigt;
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12 schematisch
eine Prinzipskizze einer Variante einer Steuerarmatur in einer Seitenansicht in
Fließrichtung des Trinkwassers zeigt;
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13 schematisch
die Steuerarmatur aus 12 in einer Vorderansicht, 90° zur
Fließrichtung des Trinkwassers zeigt;
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14 schematisch
die Steuerarmatur aus den 12 und 13 in
einer Draufsicht zeigt; und
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15 schematisch
eine Trinkwasserentnahme aus einem Trinkwasserbehälter
anhand mehrerer Varianten zeigt.
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Die
erläuterten Ausführungsformen sind lediglich Beispiele
und können auf geeignete Art und Weise modifiziert und/oder
miteinander kombiniert werden.
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1 zeigt
schematisch eine Prinzipskizze des Anschlusses einer erfindungsgemäßen
Anlage 1 zur Gewinnung von Energie an ein öffentliches
Trinkwassernetz 60 mit einer als Trinkwasserversorgungseinrichtung
verwendeten Trinkwasserversorgungsleitung 2. Wie durch
die um die Trinkwasserversorgungsleitung 2 schematisch
angedeuteten Wellenlinien 44 veranschaulicht, wirkt das
Trinkwasserversorgungsnetz bzw. die dargestellte Trinkwasserversorgungsleitung 2 im
geothermischen Sinne als ein Erdkollektor und ist somit in der Lage, über
die Rohrwand der Trinkwasserversorgungsleitung 2 dem umgebenden
Erdreich 45 Energie bzw. Wärme zu entziehen, die
im Medium Trinkwasser gespeichert und zu einem Verbraucher 46 transportiert
werden kann. Ebenso ist es auch möglich, dass das Erdreich 45 dem
in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 enthaltenen Trinkwasser 43 Energie
bzw. Wärme entziehen kann.
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In
Abhängigkeit von der Temperatur der Umgebung bzw. des Erdreiches 45 weist
das Trinkwasser 43 in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 in Deutschland
in Abhängigkeit von der Jahreszeit und der Herkunft des
Rohwassers eine durchschnittliche natürliche Temperatur
zwischen etwa 4°C und etwa 15°C auf. In dem in 1 gezeigten
Beispiel besitzt das Trinkwasser 43 in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 eine
mit den Pfeilen A, A' gekennzeichnete Fließrichtung.
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In
der Fließrichtung A durchfließt das Trinkwasser 43 eine
Anschlussarmatur 9, die mit der Trinkwasserversorgungsleitung 2 gekoppelt
ist. Die Anschlussarmatur 9 weist einen Anschluss 10 für eine
sich darin anschließende Trinkwasserentnahmeleitung 3 auf.
An dem Anschluss 10 wird der Trinkwasserversorgungsleitung 2 eine
Teilmenge an Trinkwasser 43 entnommen.
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An
der Anschlussarmatur 9 ist ein Ventil 16 vorgesehen,
mit Hilfe dessen die Trinkwasserentnahmeleitung 3 geöffnet
oder gesperrt werden kann, so dass das der Trinkwasserversorgungsleitung 2 entnommene
Trinkwasser 43 entsprechend der durch den Pfeil C gekennzeichneten
Fließrichtung in der Trinkwasserentnahmeleitung 3 fließen
kann. Die Fließrichtung C wird durch eine in der Trinkwasserentnahmeleitung 3 vorgesehenes
Steuerorgan 12, welches eine Zirkulationspumpe oder ein
Magnet- oder Steuerventil oder beides aufweist, bestimmt. Diese
pumpt und regelt den Trinkwasserstrom 43 zu einem Wärmetauscher 5 und
daraufhin in eine Trinkwasserrückführleitung 4 entsprechend
der durch den Pfeil D gekennzeichneten Fließrichtung.
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In
der in 1 gezeigten Ausführungsvariante ist das
Vorsehen der Zirkulationspumpe dann optional, wenn klare Fließrichtungen
in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 vorhanden sind.
Dann reicht die durch die definierte Fließrichtung in der
Trinkwasserversorgungsleitung 2 erzielbare Injektorwirkung, um
die Fließrichtung des Trinkwassers 43 in dem Trinkwasserkreislauf 6 zu
definieren. In einem solchen Fall ist lediglich ein Steuerorgan 12 notwendig, das
die Menge an Trinkwasser 43 definiert, die durch den Wärmetauscher 5 fließt.
Bei ungerichteten Fließverhältnissen in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 ist
als Steuerorgan 12 eine Pumpe und ein direkt steuerbares
bzw. fernwirktechnisch bedientes Ventil erforderlich.
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An
der Anschlussarmatur 9 ist ferner ein Ventil 17 vorgesehen,
durch welches die Zuführung von Trinkwasser 43 aus
der Trinkwasserrückführleitung 4 in die
Trinkwasserversorgungsleitung 2 geöffnet oder
gesperrt werden kann. Sie dient gemeinsam mit dem Ventil 16 der
Abstellung der Gesamtanlage im Wartungs- oder Reparaturfall. Die
Ventile können auch innerhalb einer Absperrarmatur, wie
in den 12 bis 14 gezeigt,
zusammengefasst werden. Die Trinkwasserrückführleitung 4 mündet
an einem Anschluss 11 in die Trinkwasserversorgungsleitung 2.
Von dem Anschluss 11 fließt das rückgeführte Trink wasser 43 entsprechend
der durch den Pfeil A gekennzeichneten Fließrichtung weiter
in der Trinkwasserversorgungsleitung 2.
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Zwischen
den Anschlüssen 10, 11 für die Trinkwasserentnahmeleitung 3 und
die Trinkwasserrückführleitung 4 ist
in der Anschlussarmatur 9 eine Leitungsquerschnittsverringerung 13 vorgesehen. Die
Leitungsquerschnittsverringerung 13 der Trinkwasserversorgungsleitung 2 führt
zu einer Änderung der Fließgeschwindigkeit des
Trinkwassers 43 des durch die Anschlussarmatur 9 fließenden
Trinkwassers 43 und damit zu einer Durchmischung des Trinkwassers 43 an
der querschnittsverringerten Stelle.
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Die
Trinkwasserentnahmeleitung 3 und die Trinkwasserrückführleitung 4 bilden
einen Trinkwasserkreislauf 6 aus, der über den
Wärmetauscher 5 sowie eine Wärmepumpe 50 mit
einem Heiz- bzw. Kühlkreislauf 8 des Verbrauchers 46 energetisch
gekoppelt ist, wobei der Trinkwasserkreislauf 6 und der Heiz-
bzw. Kühlkreislauf 8 separate Kreisläufe
sind.
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Vorzugsweise
liegt das Druckniveau in dem Trinkwasserkreislauf 6 über
dem Druckniveau des Arbeitsmediums in dem Wärmetauscher 5.
Hierdurch wird erreicht, dass das Arbeitsmedium aus den Wärmetauscher 5 nicht
in den Trinkwasserkreislauf 6 gelangt und das Trinkwasser 43 in
dem Trinkwasserkreislauf 6 verunreinigt.
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Der
Heiz- bzw. Kühlkreislauf 8 versorgt den Verbraucher 46,
welcher in dem gezeigten Beispiel ein Haus ist, mit Wärme
oder Kälte.
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Hierfür
wird dem über den Wärmetauscher 5 geführten
Trinkwasser 43 über ein geeignetes Arbeitsmittel
Wärme entzogen. Nach den bekannten Prinzipien der Absorption
oder der Kompression oder weiteren wird das Arbeitsmittel in dem
in 1 gezeigten Beispiel durch einen Verdichter bzw.
Kompressor 47 nach thermodynamischen Kreisprozessen komprimiert
und durch den hohen Druck in seinen Eigenschaften maßgeblich
zustandseitig, das heißt vom flüssigen in den
gasförmigen Aggregatzustand, und in dessen Folge auch temperaturseitig verändert.
Innerhalb eines weiteren Wärmetauschers 48 im
Hochdruckteil der Wärmepumpe 50 wird die Temperatur
an den Heiz- bzw. Kühlkreislauf 8, direkt oder über
einen Pufferspeicher, abgegeben. Im weiteren Verlauf wird das Arbeitsmittel über
ein Expansionsventil 49 geführt und abgekühlt
und somit in die Lage versetzt, an dem Wärmetauscher 5 neue
Wärme aus dem Trinkwasserkreislauf 6 aufzunehmen. Dieses
Prinzip ist sowohl als links- als auch als rechtsgerichteter Kreislaufpro zess
realisierbar, das heißt, dass sowohl eine Kühlfunktion
als auch eine Heizfunktion über den Trinkwasserkreislauf 6 gewährleistet
werden kann.
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Der
mit dem Wärmetauscher 48 gekoppelte Heiz- bzw.
Kühlkreislauf 8 weist in dem in 1 gezeigten
Beispiel einen Wärmepufferspeicher 7, eine Zirkulationspumpe 51 und
mehrere Heizgeräte 52 auf, über welche
dem Verbraucher 46 an verschiedenen Stellen Wärme
bzw. Kälte zugeführt werden kann. Der Wärmepufferspeicher 7 kann
innerhalb aller aufgezeigten Varianten der erfindungsgemäßen Energiegewinnungsanlage 1 Anwendung
finden.
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Die
Heizgeräte 52 sind hier vorzugsweise Niedrigtemperaturheizungen,
welche beispielsweise in einem Temperaturbereich um 40°C
betrieben werden. Hierfür bieten sich beispielsweise Fußbodenheizungen
an.
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In
dem in 1 gezeigten Beispiel ist an die Trinkwasserrückführleitung 4 die
eigentliche Trinkwassereinspeisung 53 für den
Verbraucher 46 angekoppelt, welche mit Hilfe von Ventilen 54, 55 geöffnet bzw.
geschlossen werden kann. Die Menge verbrauchten Trinkwassers 43 wird
hier über einen Wasserzähler 56 erfasst.
Der Trinkwasserhausanschluss im eigentlichen Sinne unterstützt
die Kreislauffunktion des Wasser-Wärme-Anschlusses.
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2 zeigt
schematisch eine erste Variante einer Anschlussarmatur 91 für
die erfindungsgemäße Anlage 1 zur Gewinnung
von Energie zur Heizung oder Kühlung für einen
Verbraucher 46. Diese Variante kann universell für
verschiedene Versorgungszustände eingesetzt werden.
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Die
Anschlussarmatur 91 weist einen Anschluss 10 für
eine Trinkwasserentnahmeleitung 3 mit einem darin vorgesehenen
Ventil 16, einen Anschluss 11 mit einem darin
vorgesehenen Ventil 17 für die Trinkwasserrückführleitung 4 an
die Trinkwasserversorgungsleitung 2 sowie eine in einer
Anschlussverbindung 59 zwischen den Anschlüssen 10, 11 vorgesehene
Leitungsquerschnittsverringerung 13 auf. In dem gezeigten
Beispiel ist die Leitungsquerschnittsverringerung 13 durch
eine zwischen den Anschlüssen 10, 11 vorgesehene
Blende oder Steckscheibe realisiert, welche ein oder mehrere Durchtrittsöffnungen
für das durch die Anschlussarmatur 91 fließende
Trinkwasser 43 aufweist. Anstelle der Blende kann in anderen
Ausführungsformen der Erfindung auch eine Venturi-Anordnung oder
ein Formteil mit reduziertem Durchmesser verwendet werden.
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In
dem in 2 dargestellten Trinkwasserkreislauf 6 gelangt
das gemäß dem Pfeil A oder dem Pfeil B durch die
Trinkwasserversorgungsleitung 2 fließende Trinkwasser 43 beginnend
ab einem Flansch 57 in die Anschlussarmatur 91,
wird dann bei geöffnetem Ventil 16 mittels eines
Steuerorgans 25, bestehend aus mindestens einer Zirkulationspumpe und/oder
einem Beipass mit Regelventil, in die Trinkwasserentnahmeleitung 3,
durch einen Wärmetauscher 5 in die Trinkwasserrückführleitung 4 und
von dort bei geöffnetem Ventil 17 zurück
in die Trinkwasserversorgungsleitung 2 gepumpt, wo es den Flansch 58 durchtritt
und damit die Anschlussarmatur 91 verlässt, um
daraufhin entsprechend dem Pfeil A' in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 weiterzufließen.
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Durch
die in der Anschlussarmatur 91 vorgesehene Steckscheibe 13,
welche in anderen Beispielen auch durch eine Blende, ein Venturi
oder eine Leitungseinengung realisiert werden kann, wird punktuell
der Leitungsquerschnitt verringert, wodurch sich an dieser Stelle
die Fließgeschwindigkeit des Trinkwassers 43 erhöht.
Es entsteht nachfolgend eine turbulente Strömung, welche
eine gute Durchmischung des Trinkwassers 43 bewirkt, die
den dynamischen Fließprozess des Wassers unterstützt
und somit Stagnationserscheinungen verhindert. Der Effekt wird durch
Mehrfachinstallationen verstärkt. Infolge dessen können
auch Sedimentationsvorgänge in der Anschlussarmatur 91 sowie
in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 verhindert werden.
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Außerdem
verursacht die punktuelle Querschnittsverringerung 13 in
der Versorgungsleitung 2', 2'' eine Sogwirkung,
die je nach Fließgeschwindigkeit unabhängig von
der Fließrichtung den Transportprozess in den Wasser-Wärme-Kreislauf
unterstützt.
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Mit
Hilfe der Zirkulationspumpe und dem Regelventil, die von dem Steuerorgan 12 in
dem gezeigten Beispiel umfasst werden, ist eine Regelung der Trinkwasserentnahme
aus der Trinkwasserversorgungsleitung 2 möglich,
welche in Abhängigkeit von Entnahmespitzen und entnahmeschwachen
Zeiten eingestellt werden kann. Entsprechend kann der Volumenstrom
in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 reduziert oder erhöht
werden. Ferner ist es mit Hilfe des Steuerorgans 12 möglich,
dem Verbraucher 46 immer eine stabile Trinkwassermenge
und damit eine stabile Energieversorgung zur Verfügung
zu stellen.
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Die
Zirkulationspumpe sorg für eine ausreichende Durchströmung
der Anlage bei geringen Fließverhältnissen im
Netz. Bei höheren Fließgeschwindigkeiten schaltet
die Pumpe ab und das Regelventil 94 übernimmt
die Aufgabe der Steuerung. Dadurch kann zusätzlich Energie
gespart werden.
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Bei
der Anschlussarmatur 91 sind die Trinkwasserentnahmeleitung 3 und
die Trinkwasserrückführleitung 4 über
zwei Leitungsverbindungsabschnitte 19, 20 miteinander
verbunden, in welchen jeweils zwei Ventile 21, 22 bzw. 23, 24 vorgesehen sind.
Die Leitungsverbindungsabschnitte 19, 20 sind durch
ein Steuerorgan 25 mit einer Zirkulationspumpe aufweisende
Querverbindung 26 zwischen jeweils zwei Ventilen 21, 22 bzw. 23, 24 miteinander
verbunden. Somit kann in Abhängigkeit von einem Öffnen oder
Schließen der Ventile 21, 22, 23, 24 die
Fließrichtung des Trinkwassers 43 in dem Trinkwasserkreislauf 62 links-
oder rechtsgerichtet eingestellt werden.
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Darüber
hinaus ist an der etwa mittig zwischen den Anschlüssen 10, 11 für
die Trinkwasserentnahmeleitung 3 und die Trinkwasserrückführleitung 4 bei
der Anschlussarmatur 91 ein Strömungswächter 18 vorgesehen.
Durch den Strömungswächter 18 wird insbesondere
die Fließrichtung des Trinkwassers 43 durch die
Leitungsquerschnittsverringerung 13 erfasst, wobei die
Signale des Strömungswächters 18 von
einer Steuerung erfasst werden, über welche die Ventile 21, 22, 23 und 24 so
geregelt werden, dass sich die Fließrichtung der Wärmegewinnungsanlage
an die Fließverhältnisse im Rohrnetz anpasst.
Auf diese Weise können wechselnde Fließrichtungen
in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 berücksichtigt
werden, wobei die installierte Zirkulationspumpe für eine
ausreichende Durchströmung vor allem dann sorgt, wenn bei
Fließrichtungswechseln im Versorgungsnetz nur geringe Fließgeschwindigkeiten
vorherrschen.
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Die
Fließrichtung A verursacht über den Strömungswächter 18 und
die Steuerung eine Öffnung der Ventile 22 und 23 und
schließt gleichzeitig die Ventile 21 und 24.
Die Wasserentnahme erfolgt daher nahe des Ventils 16, die
Wasserrückführung in das Leitungssystem am Ventil 17.
Die Fließrichtung B verursacht über das vorgenannte
Prinzip eine Schließung der Ventile 22 und 23 und öffnet
die Ventile 21 und 24. Die Wasserentnahme erfolgt
dann am Ventil 17, die Rückübertragung
am Ventil 16.
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Der
Strömungswächter 18 kann sowohl die eigentlichen
Fließprozesse beispielsweise über magnetisch induktive
Erfassung überwachen als auch über den an der
Leitungsquerschnittsverringerung 13 erfassten Differenzdruck
die Fließrichtung bestimmen.
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Der
Strömungswächter 18 kann ebenfalls zentral
im Rohrleitungsabschnitt des Wasserversorgers untergebracht sein,
welcher die hydraulischen Daten der Fließgeschwindigkeit
und der Fließrichtung für eine Reihe von Wärmegewinnungsanlagen zur
Verfügung stellt.
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3 zeigt
schematisch eine zweite Variante einer Anschlussarmatur 92 für
die erfindungsgemäße Anlage 1 zur Gewinnung
von Energie zur Heizung oder Kühlung für wenigstens
einen Verbraucher 46.
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Die
Anschlussarmatur 92 weist einen Anschluss 10 für
eine Trinkwasserentnahmeleitung 3 mit einem darin vorgesehenen
Ventil 16, einen Anschluss 11 mit einem darin
vorgesehenen Ventil 17 für die Trinkwasserrückführleitung 4 in
die Trinkwasserversorgungsleitung 2 sowie eine Leitungsquerschnittsverringerung 14 in
einer Anschlussverbindung 59 zwischen den Anschlüssen 10, 11 auf.
Die Leitungsquerschnittsverringerung 14 ist hier so ausgebildet,
dass sie eine allmähliche Rohrverengung 28 mit
einer sich anschließenden allmählichen Rohraufweitung 29 aufweist.
Damit besitzt die Leitungsquerschnittsverringerung 14 zwei
gegeneinander gerichtete Konen, die an der Stelle ihres geringsten Durchmessers
vereint sind.
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In
dem Beispiel von 3 ist an der Stelle des geringsten
Durchmessers der Leitungsquerschnittsverringerung 14 der
Anschluss 11 für die Trinkwasserrückführleitung 4 vorgesehen.
An der querschnittsverringerten Stelle erfolgt durch den Venturi-Effekt
eine Durchmischung des die Anschlussarmatur 92 durchfließenden
Trinkwassers 43. Ferner entsteht an der querschnittsverringerten
Stelle eine Sogwirkung, durch welche zusätzlich zu der Steuerwirkung
des Steuerorgans 12, das hier eine Zirkulationspumpe oder
ein gesteuertes Ventil mit einer entsprechenden Steuerung sein kann,
das in der Trinkwasserrückführleitung 4 befindliche
Trinkwasser 43 zurück in Richtung der Leitungsquerschnittsverringerung 14 gesogen
wird, woraufhin das rückgeführte Trinkwasser 43 entsprechend
der mit dem Pfeil A' gekennzeichneten Fließrichtung in
der Trinkwasserversorgungsleitung 2 weitertransportiert
werden kann. Diese Variante gilt als Vorzugsvariante für
zentral gesteuerte Trinkwasserversorgungsanlagen, in denen die Fließprozesse
bereits orientiert sind.
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4 zeigt
schematisch eine dritte Variante einer Anschlussarmatur 93 für
die erfindungsgemäße Anlage 1 zur Gewinnung
von Energie zur Heizung oder Kühlung für wenigstens
einen Verbraucher 46.
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Die
Anschlussarmatur 93 ist hinsichtlich des verwendeten Trinkwasserkreislaufs 6 und
der Ausbildung der Leitungsquerschnittsverringerung 14 im Wesentlichen
wie die Anschlussarmatur 92 aus 3 aufgebaut.
Zusätzlich ist zwischen der Trinkwasserentnahmeleitung 3 und
der Trinkwasserrückführleitung 4 ein
Rückflussverhinderer 27 vorgesehen.
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In
dem in 4 gezeigten Beispiel ist der Rückflussverhinderer 27 eine
Kugel, die bei einem Wechsel der Fließrichtung A' in der
Trinkwasserversorgungsleitung 2 gegen eine Dichtung 65 innerhalb der
Rohrverengung 28 gedrückt wird und damit bei einem
Fließrichtungswechsel ein Rückfließen
des Trinkwassers 43, zurück in die Anschlussarmatur 93 bzw.
den Trinkwasserkreislauf 6 verhindert. Somit sichert der
integrierte Rückflussverhinderer 27 bei ungerichteten
Fließverhältnissen in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 im
Bereich der Anschlussverbindung 59 der Anschlussarmatur 93 eine
klare Definition von Zu- und Rücklauf und trägt
zur Steuerung der vorgelagerten Fließverhältnisse
bei.
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Anstelle
der Verwendung einer Kugel als Rückflussverhinderer 27,
welche Technologie bereits bei Hydranten als Rohrbruchsicherung
seit vielen Jahrzehnten störungsfrei angewandt wird, sind
andere Technologien, wie Klappen, Membranen oder federbetriebene
Rückflussverhinderer ebenfalls einsetzbar.
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5 zeigt
schematisch eine Prinzipskizze zum Anschluss der erfindungsgemäßen
Anlage zur Gewinnung von Energie an ein Abwassersystem am Beispiel
eines Hausanschlusses.
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Im
Beispiel von 5 findet eine Energiegewinnungsanlage
Anwendung, die mit der Energiegewinnungsanlage 1 aus 1 vergleichbar
ist. Entsprechend der in 5 verwendeten Bezugszeichen wird
daher auf die Beschreibung der zugehörigen Funktionsmerkmale
der Anlage 1 in 1 verwiesen. Zusätzlich
zu den in 1 gezeigten Merkmalen ist die
Anlage 1 im Beispiel von 5 mit einer
Abwasserleitung 31 des Verbrauchers 46 über
einen eine Zirkulationspumpe 69 aufweisenden Wärmeaustauschkreislauf 66 mit
einem Wärmetauscher 30 energetisch gekoppelt.
In der gezeigten Ausführungsvariante ist der Wärmetauscher 30 ein
Rohrbündelwärmetauscher. Durch die energetische Kopplung
des Trinkwasserkreislaufes 6 mit der Abwasserleitung 31 kann
die Energie der Abwasserleitung 31 dazu benutzt werden,
die Temperatur des Trinkwas sers 43 in den Trinkwasserkreislauf 6 zu
erhöhen. Dies kann im Bereich der Trinkwasserentnahmeleitung 3 als
auch im Bereich der Trinkwasserrückführleitung 4 erfolgen.
Somit kann die Energie der Abwasserleitung 31 dazu genutzt
werden, die Temperatur des Trinkwassers 43 in dem Trinkwasserkreislauf 6 vor
Eintritt in den Wärmetauscher 5 zu erhöhen,
um die Effizienz der Wärmegewinnung durch die Anlage 1 heraufzusetzen,
oder die Temperatur des in der Trinkwasserrückführleitung 4 rückfließenden
Trinkwassers 43 vor seinem Rückfließen
in die Trinkwasserversorgungsleitung 2 zu erhöhen,
so dass die Temperatur des energiereduzierten Trinkwassers 43 rasch
wieder an seine Ursprungstemperatur in der Trinkwasserleitung 2 angepasst
werden kann.
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Innerhalb öffentlicher
Trinkwassersysteme herrschen grundlegend und strangspezifischverschiedenste
Fließzustände, welche sich entweder stationär
oder dynamisch in Abhängigkeit verschiedenster Einflüsse,
wie Verbrauch, Dimension, Druck usw. verhalten. Neben einer Vielzahl
von Fließgeschwindigkeiten einschließlich Fließrichtungswechseln,
welche dezentral regelbar sind, ist der „Nullverbrauch” und
die daraus resultierende Stagnation beispielsweise nachts innerhalb
eines Anschlusses nicht praktikabel regelbar. Es müssen
deshalb innerhalb der Leitungsnetze Voraussetzungen für
eine im allgemeinen und insbesondere flächige Anwendung der
Erfindung geschaffen werden.
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6 zeigt
schematisch eine Prinzipskizze zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Gewinnung von Energie unter Nutzung thermodynamischer
Eigenschaften von Trinkwassernetzen unter Anpassung dynamischer
Fließverhältnisse.
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In
dem Beispiel von 6 wird Trinkwasser 43 durch
die Trinkwasserversorgungsleitung 2 in ein Trinkwasserversorgungsnetz 60 eingespeist,
das aus mehreren Trinkwasserversorgungsteilnetzen zur Versorgung
mehrerer Verbraucher 46 aufgebaut ist. Die Verbraucher 46 können
hierbei unterschiedlichste Verbraucher, wie Einfamilienhäuser,
mehrere Mehrfamilienhäuser, Wohnblocks, Lagerhallen, Schulen,
Einkaufszentren oder sonstige Verbraucher sein. Diese haben unterschiedliche
Anforderungen an die Trinkwasser- und Wärmeversorgung.
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Durch
die im Beispiel von 6 vorgesehene zentrale Zirkulationspumpe 61 ist
es möglich, in dem Trinkwasserversorgungsnetz 60 eine
Hauptdurchflussrichtung für das durch die Trinkwasserversorgungsleitung 2 eingebrachte
Trinkwasser 43 sowie eine definierte Menge an Trinkwasser 43 für
die Verbraucher 46 zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich wird
durch in den Verbindungsleitungen zwischen den Trinkwasserversorgungsteilnetzen vorgesehene Rückflussverhinderer 63 das
Fließverhalten des Trinkwassers 43 in dem Trinkwasserversorgungsnetz 60 konkret
an die Bedürfnisse der Verbraucher 46 angepasst.
Darüber hinaus kann durch Venturi-Anordnungen 67 bei
Abzweigungen der Verbindungsleitungen für eine jeweilige
Wärmeversorgung eines Verbrauchers 46 eine Fließrichtungsfestlegung einer
jeweiligen Trinkwasserteilmenge für den jeweiligen Verbraucher 46 vorgenommen
werden. Der Rückflussverhinderer 63 kann auch
durch strömungsabhängige Steuerventile ersetzt
oder ergänzt werden, um im Bedarfsfall eine Fließrichtung
sperren oder öffnen zu können.
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7 zeigt
schematisch eine Prinzipskizze einer Variante der erfindungsgemäßen
Anlage 1 zur Gewinnung von Energie, wobei eine zusätzliche
Energiegewinnung unter Nutzung einer geothermisch gestützten
Wärmeversorgung erfolgt.
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Die
im Beispiel von 7 genutzte geothermische Wärmeversorgungsanlage 32 weist
eine geothermische Kaskade auf, deren Kaskadenstufen 33, 34, 35, 36 über
Ventile 37, 38, 39, 40 zuschaltbar sind.
Das Trinkwasser 43 führt aus der Trinkwasserversorgungsleitung 2 in
die geothermische Kaskade, wo es in den unterschiedlichen Tiefen
der Kaskade auf bestimmte Temperaturen bzw. Temperaturbereiche erwärmt
oder abgekühlt werden kann, um an dem Dreiwegeventil 37 wieder
in die Trinkwasserversorgungsleitung 2 zurückgeführt
zu werden. Um die Anforderungen, die an das Medium Trinkwasser gestellt
werden, erfüllen zu können, sollte das Trinkwasser 43,
das der geothermischen Kaskade entnommen wird, eine Temperatur aufweisen,
die nicht höher als 15°C beträgt oder
den definierten Anforderungen der geltenden Trinkwasseranforderungen
entspricht. Durch die geothermische Kaskade kann sowohl eine Erwärmung
als auch eine Kühlung des durch die Kaskade hindurchgeführten
Trinkwassers 43 erfolgen. Ein solches System kann innerhalb
von Neuerschließungen durch Isolierung der Rohrleitungen weiter
optimiert werden, da es durch die Bodentemperaturen zu einem Temperaturaustausch
zwischen Boden und Wasser kommt, der beispielsweise in den Wintermonaten
zu Wärmeverlusten führen kann. Ebenso ist eine
Kopplung des Trinkwasser-Wärmesystems mit Fernwärmeverteilungsnetzen
möglich.
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8 zeigt
schematisch eine Prinzipskizze einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen
Anlage 1 zur Gewinnung von Energie, wobei eine zusätzliche
Energiegewinnung durch die Nutzung einer regenerativ energetisch
gestützten Wärmeversorgungsanlage 41 erfolgt.
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Bei
dem in 8 gezeigten Beispiel wird eine Trinkwasserteilmenge
aus der Trinkwasserversorgungsleitung 2 über eine
separate Leitung durch einen Wärmetauscher 68 in
einer Wärmeversorgungsanlage bzw. einem Heizwerk geführt
und daraufhin die erwärmte Trinkwasserteilmenge über
ein Ventil 37 wieder in die Trinkwasserversorgungsleitung 2 zurückgeführt.
Das Heizwerk ist in dem in 8 gezeigten
Beispiel ein Biomasseheizwerk, kann aber in anderen Ausführungsvarianten
der vorliegenden Erfindung ein anderes auf Kraft-Wärme-Kopplung
basierendes Heizwerk sein. Da durch den Wärmetauscher 68 nur
eine geringe Trinkwasserteilmenge aus der Trinkwasserversorgungsleitung 2 durchgeführt
wird, kann die Temperatur dieses Trinkwassers 43 auf einen
geeigneten Wert erhöht werden, welcher auch über
15°C liegen kann. Durch die nur kurzfristige Erwärmung
der Trinkwasserteilmenge und die kurzfristige Durchführung
durch das Heizwerk ist die Gefahr einer Verkeimung dieser Trinkwasserteilmenge
gering. Durch das Beimischen der erwärmten Trinkwasserteilmenge
in das Trinkwasser 43 der Trinkwasserversorgungsleitung 2 wird die
Temperatur des Trinkwassers 43 in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 erhöht,
so dass mittels der Anlage 1 zur Energieversorgung eines
Verbrauchers 46 eine größere Energiemenge
aus dem zugeführten Trinkwasser 43 entnommen und
dem Verbraucher 46 zugeführt werden kann.
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9 zeigt
schematisch eine Prinzipskizze einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen
Anlage 1 zur Gewinnung von Energie, wobei eine zusätzliche
Energiegewinnung unter Nutzung einer geothermisch genutzten Brunnenanlage 42 erfolgt.
Aus der Brunnenanlage 42 kann Trinkwasser 64 mit
einer erhöhten Temperatur gewonnen und dem Trinkwasser 43 in
der Trinkwasserversorgungsleitung 2 beigemischt werden.
Die Mischbedingungen sind im Vorfeld genau zu spezifizieren. Daraufhin
kann das so erwärmte Trinkwasser 43 in der Anlage 1 zur
Gewinnung von Energie für einen Verbraucher 46 genutzt werden.
Es ist auch eine Trinkwasserversorgung ausschließlich aus
der Brunnenanlage 47 in Verbindung mit der entsprechenden
Aufbereitungstechnologie möglich.
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10 zeigt
schematisch ein Wasserversorgungsnetz 60 mit mehreren Trinkwasserversorgungsteilnetzen
zur Versorgung von mehreren Verbrauchern 46 mit Hilfe erfindungsgemäßer
Energiegewinnungsanlagen 1 mit Energie.
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Hierfür
ist in dem Wasserversorgungsnetz 60 eine zentrale Zirkulationspumpe 61 und
eine Reihe von Rückflussverhinderern 63 vorgesehen,
durch welche in dem Wasserversorgungsnetz definierte Trinkwasserfließrichtungen
erzeugt werden, so dass für jeden der unterschiedlichen
Verbraucher 46 konstante Mindestdurchflussmengen an Trinkwas ser 43 mit
definierten Fließrichtungen zur Verfügung stehen, um
eine geeignete Energieversorgung für die Verbraucher 46 zur
Verfügung stellen zu können. Stagnationserscheinungen
sind damit ausgeschlossen.
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Die
zentrale Zirkulationspumpe 61 wirkt steuerungsseitig immer
dann, wenn die natürlichen Fließverhältnisse
den Wärmebedarf nicht abdecken bzw. zuführen können.
Zur Steuerung wird ein Strömungssensor verwendet. Die beschriebenen
Rückflussverhinderer 63 können auch durch
alternative Strömungsrichter, Ventile, Pumpen, Regler,
mechanisch, mechatronisch und/oder elektronisch ersetzt werden.
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11 zeigt
schematisch ein Energieversorgungsnetz für mehrere Verbraucher 46 unter
Nutzung von mehreren erfindungsgemäßen Energiegewinnungsanlagen 1,
welche zur Temperaturoptimierung mit zusätzlichen Energieversorgungsmechanismen
gekoppelt sind. Beispielsweise ist hier bei mehreren Verbrauchern 46 die
jeweilige Energiegewinnungsanlage 1 mit einer geothermischen
Wärmeversorgungsanlage 32 mit Kaskadenstufen gekoppelt. Anstelle
der Kaskaden können auch einfache geothermische Tiefenbohrungen
zum Einsatz kommen, um das Trinkwasser 43 in der jeweiligen
Trinkwasserversorgungsleitung 2 mit Energie anzureichern.
Im Unterschied zu dem in 7 gezeigten Beispiel, in welchem
die Energieanreicherung des Trinkwassers 43 in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 zentral
erfolgt, zeigt das Beispiel aus 11, dass
auch eine dezentrale zusätzliche Versorgung des Trinkwassers 43 nahe
dem eigentlichen Verbraucher 46 mit Energie möglich
ist. Grundsätzlich ist über dieses Prinzip auch
eine Kühlung des Trinkwassers 43 zur Gewinnung
von Kühlenergie für die jeweiligen Verbraucher 46 möglich.
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Zusätzlich
oder in Kombination mit den oben beschriebenen Prinzipien ist es
auch möglich, die erfindungsgemäße Energiegewinnungsanlage 1 mit Fernwärmenetzen
zur zentralen Verteilung erzeugter Wärmeenergie zu koppeln.
Dafür ist eine mehrstufige Wärmepumpenanlage notwendig,
welche die üblichen Vorlauftemperaturen > 90°C erzeugen
kann. Grundsätzlich kann jedoch das Grundprinzip der oben
beschriebenen erfindungsgemäßen Energiegewinnungsanlage 1 verwendet
werden.
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Die
in den 1 bis 11 gezeigten Anschlussvarianten
bzw. Energiegewinnungsverfahren können spezifisch für
unterschiedliche Fließverhältnisse in der Trinkwasserversorgungsleitung 2 angewendet
werden. So eignet sich beispielsweise die in 3 gezeigte
Anschlussarmatur 92, wenn eine natürlich eindeutige
Fließrichtung in der Trinkwasserver sorgungsleitung 2 mit
guten Fließverhältnissen vorliegt. In diesem Fall
ist keine Netzanpassung erforderlich. Die Anschlussvariante aus 3 kann beispielsweise
in Verbindung mit den in den 6 oder 10 gezeigten
Netzen Anwendung finden.
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Liegen
natürlich unterschiedliche Fließrichtungen bei
guten Fließverhältnissen vor, eignet sich insbesondere
die in 2 gezeigte Anschlussarmatur 91, welche
beispielsweise auch in dem in 6 gezeigten
Versorgungsnetz verwendet werden kann. Tritt bei dieser Anwendungsvariante
eine Stagnation der Trinkwasserversorgung auf, kann eine als Steuerorgan 25 verwendete
Zirkulationspumpe wirksam werden, die über den Strömungswächter 18 geregelt wird.
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Bei
natürlich eindeutigen Fließrichtungen, aber begrenzten
Fließverhältnissen ist die in 4 gezeigte
Anschlussarmatur 93 vorzugsweise zur Vermeidung von ungewollten
Vermischungen zwischen Vor- und Rücklaufwasser sowie zur
Dynamisierung des gesamten Versorgungsprozesses durch die Zirkulationspumpen
der Einzelanlagen zu verwenden.
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Liegt
eine Stagnation in der Trinkwasserversorgung vor, eignen sich die
in den 6 bis 11 gezeigten Versorgungsnetze
in Verbindung mit den in den 2 oder 3 dargestellten
Anschlussarmaturen 91, 92.
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Die
in den 6 bis 11 gezeigten
Wasserversorgungsnetze stellen jeweils Hauptverteilungsnetze mit
darin ausgebildeten Trinkwasserversorgungsteilnetzen aus. Die Hauptverteilungsnetze bilden
innerhalb einer städtischen Versorgungsstruktur das Rückgrat
für die Versorgung selbst, vor allem aber die Basis einer
komplexen Verteilungsarchitektur. Die Bildung der Trinkwasserversorgungsteilnetze ist
deshalb notwendig, da die Ausrichtung der weiteren Versorgungsbedingungen
innerhalb des gesamten Rohrnetzes nicht komplett zentral möglich
ist. Dies ist dadurch begründet, da innerhalb des Hauptverteilungsnetzes
unterschiedliche Drücke und Höhen bestehen, unterschiedliche
Wässer vorhanden sein können, die Komplexität
des Systems und somit auch die Vielzahl von Wechselwirkungen mit
zunehmender Netzlänge zunimmt und somit die Steuerung aufwendiger
wird und Einschränkungen im freien und unabhängigen
Netzbetrieb entstehen, natürliche Versorgungszonen bestehen
und ein wirtschaftlicher Anspruch besteht, der keine pauschale Lösung
für alle Netzabschnitte unabhängig vom Vermarktungspotential
zulässt.
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Die
ausgebildeten Trinkwasserversorgungsteilnetze können in
Abhängigkeit von der jeweiligen Netzgröße,
des Verbrauchs, der Temperatur im Jahresverlauf, der vorhandenen
Leitungsdimensionen, dem Temperaturindex im Bereich der Leitungszone, dem
Wärmebedarf und dem transportierten Wasservolumen individuell
geplant und ausgelegt werden. Bei einfachen, örtlich begrenzten
Verteilungsnetzen kann der Ablauf zusammengefasst werden.
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Bei
stark vermaschten und komplexen Trinkwasserversorgungsteilnetzen
können Fernsteuerungsmöglichkeiten der Rohrnetze
sinnvoll sein, da dadurch ein optimaler Netzbetrieb auch und vor
allem wegen der Wechselwirkungen zwischen Fließrichtung,
Fließgeschwindigkeit und Leistungsfähigkeit der
Rohrleitungen idealisiert umgesetzt werden kann.
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Entsprechend
können mit Hilfe der verschiedenen Varianten der erfindungsgemäßen
Energiegewinnungsanlagen 1 und den damit verbundenen Systemen
verschiedenste Verbraucher 46 in Abhängigkeit
von deren Anforderungen mit Energie versorgt werden, wobei das verwendete
Trinkwasser 43 in Abhängigkeit von der topografischen
und geologischen Herkunft des Wassers saisonal unterschiedliche Temperaturverhältnisse
und Temperaturdifferenzen aufweisen kann. So besitzen beispielsweise
Grundwasservorkommen relativ konstante Temperaturen, während
die Vorkommen an Oberflächenwasser größeren
Schwankungen unterliegen.
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Die
erfindungsgemäße Anlage 1 besitzt den Vorteil,
dass konventionelle öffentliche Trinkwasserversorgungsanlagen
in der heutigen zentralen Form ohne Weiteres genutzt werden können.
Derartige Trinkwasserversorgungsanlagen sind lediglich zur Bereithaltung
von Trink- und Löschwasser konzipiert und berücksichtigen
keine Anforderungen an eine Wärmegewinnung. Dennoch ist
es möglich, konventionelle Trinkwasserversorgungsanlagen,
wie erfindungsgemäß vorgeschlagen, für
die Energiegewinnung zu nutzen. Mit Hilfe des in der erfindungsgemäßen
Anlage 1 zur Gewinnung von Energie vorgesehenen Steuerorgans
kann in der Anlage 1 eine Mindestfließgeschwindigkeit
hergestellt werden, welche neben einer klaren Fließrichtung
die Vermischung und den Transport des wärmegenutzten Trinkwassers 43 sichert.
Dies wird unterstützt durch die vorgeschlagene Anschlussarmatur 9 mit
der darin vorgesehenen Leitungsquerschnittsverringerung 13, 14, 15.
Die vorgeschlagene Anschlussarmatur 9 stellt dabei nur
einen geringfügigen Eingriff in den bereits bestehenden
Anlagenbestand vorhandener Trinkwasserversorgungs-systeme dar.
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Die
erfindungsgemäße Anlage 1 zur Gewinnung
von Energie hat ferner den Vorteil, dass sie sehr kompakt und dynamisch
gestaltet werden kann. Dies wird durch die gerichtete Wasserentnahme
für die sanitäre Nutzung als auch durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Armatur 9 und der darin vorgesehenen Venturi-Wirkung sowie
durch das Steuerorgan 12, 25, wie die beispielsweise
vorgeschlagene Zirkulationspumpe, ermöglicht.
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Da
für die erfindungsgemäße Anlage 1 zur Energiegewinnung
und Abgabe definierter Wärme- bzw. Kühlmengen
lineare Fließbedingungen günstig sind, ist es
bei den vorgeschlagenen Anlagenvarianten zusätzlich von
Vorteil, wenn eine Regeltechnik als prozessunterstützender
Faktor eingebaut wird. Steuerorgane 12, 25 wie
die vorgeschlagenen Zirkulationspumpen und/oder Ventile garantieren
definierbare Fließverhältnisse und unterstützen
zudem den Gesamtprozess eines dynamischen Versorgungsbetriebes.
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In
komplexen Netzen dient jede einzelne erfindungsgemäße
Energiegewinnungsanlage 1 innerhalb eines komplexen Versorgungsbetriebes
zur besseren Durchmischung des Trinkwassers 43, sowohl hinsichtlich
seiner Inhaltsstoffe zur Vermeidung von Sedimentationsprozessen,
als auch in Bezug auf den Temperaturausgleich zwischen Wärmegewinnungsanlage,
Wärmeversorgungsanlage und den umgebenden Medien, beispielsweise
zwischen Rohr und Boden, Behälter und Boden, Geothermie
und Brunnen bzw. Luft und Wasser.
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Im
Ergebnis steht eine Energiegewinnungsanlage 1 zur Verfügung,
mit welcher eine ökologisch verantwortungsvolle, qualitativ
hochwertige und preiswerte Versorgung von Verbrauchern 46 mit
Energie möglich ist.
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Zur
Gewinnung von Wärme aus Trinkwassernetzen ist die vorliegende
Erfindung im Komplex zu betrachten. Die Schaffung einer realen effektiven Verbindung
zwischen den Aufgaben der Trinkwasserversorgung und der Wärmegewinnung
in Trinkwassersystemen ist nur durch die Verbindung zentraler Systemsteuerungen
mit den aufgezeigten Anschlussvarianten nachhaltig realisierbar.
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Die 12 bis 14 zeigen
schematisch eine Variante einer in der Anlage 1 verwendbaren Steuerarmatur 71.
Die Steuerarmatur 71 stellt eine Bedieneinheit dar, mit
welcher sowohl der Trinkwasserzulauf in die Trinkwasserentnahmeleitung 3 als auch
der Trinkwas serablauf aus der Trinkwasserrückführleitung 4 steuerbar
ist. Die Steuerarmatur 71 ist im Wesentlichen ein Doppelabsperrventil,
in welchem die beispielsweise in 1 dargestellten
Ventile 16 und 17 in einer Armatur miteinander
kombiniert sind. Dabei stellt 12 eine
Ansicht der Steuerarmatur 71 in Fließrichtung
des Trinkwassers 43, 13 eine
Vorderansicht der Steuerarmatur 71, 90° zur Fließrichtung
des Trinkwassers 43 und 14 eine
Draufsicht auf die Steuerarmatur 71 von oben dar.
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Wie
in 14 gezeigt, sind an jeder Seite der Steuerarmatur 71 in
Fließrichtung A, B des Trinkwassers 43 jeweils
zwei Anschlüsse mit Flanschen 76 vorgesehen. Ferner
weist die Steuerarmatur 71 eine Spindel 72, eine
Stopfbuchse 73, ein Gegengewinde 74, ein Gehäuse 75,
zwei Ventilteller 77 mit Dichtflächen 78 und
ein sich aufgabelndes Verbindungsstück 79 zwischen
den Ventiltellern 77 und der Spindel 72 auf. Somit
können über eine Spindel 72 zwei Ventilteller 77 gesteuert
werden. Hierdurch wird eine einfachere Bedienung der Steuerarmatur 71 sowie
eine günstigere Produktion dieser Steuerarmatur 71 gewährleistet.
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15 zeigt
schematisch eine Trinkwasserentnahme und -rückleitung aus
einem bzw. in einen Trinkwasserversorgungsbehälter 70.
In anderen Ausführungsvarianten kann anstelle des Trinkwasserversorgungsbehälters 70 auch
ein Regenwasserbehälter zum Einsatz kommen.
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Der
Trinkwasserversorgungsbehälter 70 weist in dem
gezeigten Beispiel zwei Behälterkammern 80, 81 auf.
In anderen Varianten der Erfindung kann grundsätzlich auch
ein Trinkwasserversorgungsbehälter 70 mit nur
einer Behälterkammer oder mehr als zwei Behälterkammern
verwendet werden. in dem gezeigten Beispiel werden die beiden Behälterkammern 80, 81 insbesondere
aus Wartungsgründen für die Trinkwasserreinigung
verwendet.
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In
der Darstellung von 15 sind verschiedene Varianten
des Zulaufs vom Trinkwasser 43 zu einer Wärmepumpe
bzw. einem Wärmetauscherkreislauf 50 und des Rücklaufs
vom Trinkwasserkreislauf 6 in den Trinkwasserversorgungsbehälter 70 gezeigt.
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Gemäß einer
ersten Variante kann entsprechend dem Bezugszeichen 82 der
ersten Behälterkammer 80 Trinkwasser entnommen
und entsprechend dem Bezugszeichen 83 der zweiten Behälterkammer 81 verbrauchtes
Trinkwasser 43 aus dem Trinkwasserkreislauf 6 zugeführt
werden.
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Entsprechend
einer zweiten Variante ist es auch möglich, dass die Trinkwasserentnahme 84 und die
Trinkwasserrückführung 85 nur an einer
Behälterkammer 80 oder 81 erfolgt.
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In
einer dritten Variante kann die Trinkwasserentnahme 86 und
die Trinkwasserrückführung 87 an Leitungen 88, 89 vorgenommen
werden, die als Trinkwasserentnahmeleitung bzw. Trinkwasserrückführleitung
dienen.
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An
den in 15 beispielhaft dargestellten Zulaufleitungen 83, 85, 87 ist
jeweils ein Steuerorgan 12, 25, welches in der
Abbildung nicht dargestellt ist, in Form einer Zirkulationspumpe
und/oder eines Steuerventils installiert. Dieses Steuerorgan 12, 25 sorgt
für eine definierte Menge an Trinkwasser 43, welche
nach den oben beschriebenen Prinzipien über einen Wärmetauscher
geführt und anschließend wieder dem Trinkwasserversorgungsbehälter 70 am
hydraulisch größten Abstand zur Entnahme abgegeben
wird.
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Durch
eine Entnahme des Trinkwassers 43 nahe einer Abgangsleitung 89, 90 des
Trinkwasserversorgungsbehälters 70 und eine Rückspeisung
des Trinkwassers 43 nahe der Behälterzuläufe 88, 99, wird
eine bessere Durchmischung des Trinkwassers 43 erreicht.
Zudem hat das Trinkwasser 43 mehr Zeit, seine Temperatur
mit der Umgebungstemperatur auszugleichen.
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Somit
ist es, wie in 15 gezeigt, auch möglich,
eine Wasserentnahme zur Wärmegewinnung aus dem Trinkwasserversorgungsbehälter 70 vorzunehmen.
Grundsätzlich können hierfür auch Regenwassernutzungsanlagen
zum Einsatz kommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2834442
A [0005]
- - DE 2834442 [0006, 0008, 0012]