DE102008018509B4 - Fahrzeugsitz, insbesondere Nutzfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Nutzfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs der Patentansprüche 1 und 12.
- Bei einem aus der
EP 0 317 590 B1 bekannten Fahrzeugsitz dieser Art sind zwischen alle Enden der Schwingen Querrohre vorgesehen. Die Blockiervorrichtung kann die beiden unteren Querrohre miteinander verriegeln, wodurch die Schwingungen des Scherengestells in der Hauptschwingrichtung verhindert werden können. DieEP 0 049 167 A1 offenbart einen Fahrzeugsitz mit einem vertikal schwingfähigen Scherengestell und einem Sitzrahmen, welcher relativ zum Scherengestell horizontal schwingfähig ist. Eine Blockiervorrichtung kann den Sitzrahmen mit dem Scherengestell verriegeln, was aber nur horizontale Schwingungen unterbindet. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen Patentanspruches 1 oder des Patentanspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die Anordnung zwischen Oberrahmen und oberem Querrohr der zweiten Schwingen nutzt den vorhandenen Bauraum besser aus. Dabei weist die Blockiervorrichtung ein am Oberrahmen befestigtes Gehäuse und eine am Querrohr angelenkte und in das Gehäuse einführbare Raststange auf. Der Begriff ”Querrohr” soll nicht auf kreisförmige Querschnitte und auf hohle Profile beschränkt sein, sondern allgemein das die Schwingen verbindende Bauteil (oder ein damit wiederum verbundenes Bauteil) bezeichnen. Während der Schwingungen des Scherengestells bewegt sich das – in Sitzquerrichtung ausgerichtete Querrohr in Sitzlängsrichtung, d. h. in einer normalerweise horizontalen Ebene. Dabei bewegt sich die Raststange relativ zum Gehäuse und ist verschieden weit eingeführt. Gleiter und/oder Führung, vorzugsweise aus Kunststoff, sorgen für eine reibungsarme Relativbewegung von Raststange und Gehäuse. Eine Vorspannung der Raststange, beispielsweise mittels Vorspannen des Gleiters, definiert einen bevorzugten Zustand der Blockiervorrichtung, beispielsweise den entriegelten Zustand. Mittels eines schwenkbaren Betätigungshebels, der beispielsweise einen exzentrischen Abschnitt aufweist, kann die Raststange relativ zum Gehäuse bewegt werden, so dass sie mit dem Gehäuse verriegeln kann (oder entriegelt), beispielsweise mittels Rastzähnen und Rastöffnungen.
- Die erfindungsgemäß ausgestaltete Blockiervorrichtung kann auch für eine Verriegelung zwischen einem unteren Querrohr und dem Unterrahmen verwendet werden.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine perspektivische Teilansicht des Ausführungsbeispiels, -
2 einen Schnitt durch einen Teil der Blockiervorrichtung im verriegelten Zustand, -
3 einen Schnitt durch die Blockiervorrichtung im entriegelten Zustand, und -
4 eine Explosionsdarstellung der Blockiervorrichtung. - Ein Fahrzeugsitz
1 für ein Nutzfahrzeug oder ein anderes Kraftfahrzeug weist ein Scherengestell3 auf, welches einen Unterrahmen5 , einen oberhalb desselben angeordneten Oberrrahmen7 und beidseitig je ein Paar gekreuzter Schwingen8a und8b umfasst. Eine Scherenachse10 verbindet die beiden Kreuzungspunkte und definiert zugleich die in Sitzquerrichtung y verlaufende Achse, um welche die Schwingen8a und8b relativ zueinander schwenken können. Die Schwingen8a und8b sind jeweils an ihrem hinteren Ende am Unterrahmen5 bzw. am Oberrahmen7 drehbar gelagert und weisen jeweils an ihrem vorderen Ende drehbare Rollen auf, mittels denen sie im oder am Oberrahmen7 bzw. Unterrahmen5 in Sitzlängsrichtung x beweglich geführt sind. Durch diese Bewegung der Schwingen8a und8b ändert sich die Höhe des Oberrahmens7 über dem Unterrahmen5 , im folgenden kurz als Höhe des Scherengestells3 bezeichnet. Mittels einer Feder12 und vorzugsweise eines Dämpfers wird das Scherengestell3 ein schwingfähiges System, welches den Sitzkomfort erhöht. Die Hauptschwingrichtung des Scherengestells3 , welche im Idealfall der Vertikalen entspricht, sei mit z bezeichnet. - Das Scherengestell
3 ist vorliegend mittels Sitzschienen15 in Sitzlängsrichtung x verschiebbar, womit der Fahrzeugsitz1 längseinstellbar ist, d. h. seine Sitzlängsposition einstellbar ist. Der Fahrzeugsitz1 weist ferner einen Sitzrahmen16 auf, welcher einerseits in seinem hinteren Bereich am Oberrahmen7 beidseitig angelenkt ist und andererseits in seinem vorderen Bereich mittels eines Neigungseinstellers anhebbar und absenkbar und damit in seiner Neigung relativ zum Scherengestell3 einstellbar ist. Der Fahrzeugsitz1 weist noch eine Lehne17 auf, welche am Sitzrahmen16 (oder alternativ am Oberrahmen7 ) – vorliegend neigungseinstellbar – angebracht ist. - Die beiden Paare gekreuzter Schwingen
8a und8b umfassen jeweils eine erste Schwinge8a und eine zweite Schwinge8b , wobei die Innenseite der ersten Schwinge8a und die Außenseite der zweiten Schwinge8b einander zugewandt sind. Die beiden zweiten Schwingen8a sind an ihrem vorderen, vorliegend dem oberen Ende miteinander fest verbunden mittels eines Querrohrs18 , welches parallel zur Scherenachse10 in Sitzquerrichtung y verläuft und endseitig je eine der Rollen lagert. Die anderen Enden der einander entsprechenden Schwingen8a oder8b sind mittels weiterer Querrohre fest miteinander verbunden. - Das Querrohr
18 ist mittels einer Blockiervorrichtung20 mit dem Oberrahmen7 verriegelbar. Die Blockiervorrichtung20 weist eine Raststange22 auf, welche am Querrohr18 angelenkt ist, vorliegend mittels einer auf das Querrohr18 aufgeschobenen Buchse24 und einer an der Raststange22 befestigten, zweiteiligen Schelle26 , welche die Buchse24 fest umschließt, wobei vorliegend der eine Teil der Schelle26 an der Raststange22 angeformt ist. Die in Sitzlängsrichtung x nach hinten weisende Raststange22 ist mit ihrem freien Ende mit Spiel in ein Gehäuse30 eingeführt, welches am Oberrahmen7 befestigt ist. In der Hauptschwenkrichtung z nach oben wird die Raststange22 , genauer gesagt ein nach oben weisender Flansch der Raststange22 , von einer gehäusefesten (nach unten offenen) Führung32 , beispielsweise aus Kunststoff aufgenommen, während die Raststange22 unten, genauer gesagt mit einem Absatz, auf einem Gleiter34 aufliegt, der beispielsweise ebenfalls aus Kunststoff besteht. Mittels zweier Federn36 ist der Gleiter34 am Gehäuse30 abgestützt und spannt die Raststange22 nach oben vor in die Führung32 hinein. Wenn das Scherengestell3 Kraftstösse, beispielsweise von Fahrbahnunebenheiten, aufnimmt und in der Hauptschwingrichtung z schwingt, bewegt sich das Querrohr18 relativ zum Oberrahmen7 in Sitzlängsrichtung x, worauf sich die Raststange22 relativ zum Gehäuse30 mit dessen Führung32 und Gleiter34 ebenfalls in Sitzlängsrichtung x bewegt. - Am Gehäuse
30 ist ein Betätigungshebel38 mit einem exzentrischen Abschnitt angelenkt, welcher die Raststange22 beaufschlagen kann. Durch einen Seilzug, beispielsweise ein Bowdenzug, kann der Betätigungshebel38 geschwenkt werden, worauf er die Raststange22 entgegen der Kraft der Federn36 nach unten drückt. Die Raststange22 trägt an ihrem freien Ende eine Reihe von Rastzähnen22a , welche in der Hauptschwingrichtung z nach unten weisen. Das Gehäuse30 weist an seinem Boden eine Reihe von Rastöffnungen30a auf. In jeder Stellung des Scherengestells3 , d. h. in jeder Relativstellung von Oberrahmen7 und zweiten Schwingen8b , sind mehrere Rastzähne22a auf entsprechend viele Rastöffnungen30a ausgerichtet. Wird der Betätigungshebel38 geschwenkt, so dass die Raststange22 nach unten gedrückt wird, gelangen die Rastzähne22a in die Rastöffnungen30a , d. h. die Rastzähne22a und die Rastöffnungen30a wirken zusammen. Die Raststange22 verriegelt dann mit dem Gehäuse30 , wodurch das Querrohr18 mit dem Oberrahmen7 verriegelt ist. Eine weitere Bewegung des Querrohrs18 wird unterdrückt, weshalb das Scherengestell3 keine Schwingungen in der Hauptschwingrichtung z mehr ausführt. Schwenkt der Betätigungshebel38 wieder zurück, kommt die Raststange22 frei, so dass das Scherengestell3 wieder schwingen kann. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Scherengestell
- 5
- Unterrahmen
- 7
- Oberrahmen
- 8a
- erste Schwinge
- 8b
- zweite Schwinge
- 10
- Scherenachse
- 12
- Feder
- 15
- Sitzschiene
- 16
- Sitzrahmen
- 17
- Lehne
- 18
- Querrohr
- 20
- Blockiervorrichtung
- 22
- Raststange
- 22a
- Rastzahn
- 24
- Buchse
- 26
- Schelle
- 30
- Gehäuse
- 30a
- Rastöffnung
- 32
- Führung
- 34
- Gleiter
- 36
- Feder
- 38
- Betätigungshebel
- x
- Sitzlängsrichtung
- y
- Sitzquerrichtung
- z
- Hauptschwingrichtung
Claims (12)
- Fahrzeugsitz, insbesondere Nutzfahrzeugsitz, mit einem Scherengestell (
3 ), welches wenigstens in einer Hauptschwingrichtung (z) schwingfähig ist und welches einen Oberrahmen (7 ), zwei erste Schwingen (8a ) und zwei zweite Schwingen (8b ), die sich paarweise an einer in Sitzquerrichtung (y) verlaufenden Scherenachse (10 ) kreuzen, und eine Blockiervorrichtung (20 ) aufweist, wobei die beiden zweiten Schwingen (8b ) an ihrem oberen Ende mittels eines in Sitzquerrichtung (y) verlaufenden Querrohrs (18 ) miteinander verbunden sind und für Schwingungen des Scherengestells (3 ) mittels drehbarer Rollen im oder am Oberrahmen (7 ) in Sitzlängsrichtung (x) beweglich geführt sind, wobei sich das Querrohr (18 ) relativ zum Oberrahmen (7 ) in Sitzlängsrichtung (x) bewegt, wenn das Scherengestell (3 ) in der Hauptschwingrichtung (z) schwingt, dadurch gekennzeichnet, dass das Querrohr (18 ) mittels der Blockiervorrichtung (20 ) mit dem Oberrahmen (7 ) verriegelbar ist, wobei das Scherengestell (3 ) bei verriegeltem Querrohr (18 ) keine Schwingungen in der Hauptschwingrichtung (z) ausführt, und dass die Blockiervorrichtung (30 ) ein am Oberrahmen (7 ) befestigtes Gehäuse (30 ) und eine am Querrohr (18 ) angelenkte und in das Gehäuse (30 ) einführbare Raststange (22 ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führung (
32 ) des Gehäuse (30 ) die Raststange (22 ) aufnimmt, insbesondere einen nach oben weisenden Flansch der Raststange (22 ). - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Raststange (
22 ) an einem am oder im Gehäuse (32 ) gelagerten Gleiter (34 ) anliegt, insbesondere mit einem Absatz auf dem Gleiter (34 ) aufliegt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleiter (
34 ) mittels wenigstens einer Feder (36 ) am oder im Gehäuse (32 ) gelagert ist und gegen die Raststange (22 ) vorgespannt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleiter (
34 ) die Raststange (22 ) in die Führung (32 ) hinein vorspannt. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (
32 ) und/oder der Gleiter (34 ) aus Kunststoff besteht. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Raststange (
22 ) wenigstens einen Rastzahn (22a ) und das Gehäuse (30 ) wenigstens eine Rastöffnung (30a ) aufweist, welche zum Verriegeln der Blockiervorrichtung (20 ) zusammenwirken. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiervorrichtung einen Betätigungshebel (
38 ) aufweist, welcher schwenkbar gelagert ist, insbesondere am Gehäuse (30 ), um die Raststange (22 ) zu beaufschlagen. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der schwenkende und dadurch die Raststange (
22 ) beaufschlagende Betätigungshebel (38 ) die Raststange (22 ) gegen das Gehäuse (30 ) drückt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass der schwenkende und dadurch die Raststange (
22 ) beaufschlagende Betätigungshebel (38 ) den Rastzahn (22a ) in die Rastöffnung (30a ) drückt. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Reihe von Rastzähne (
22a ) und eine Reihe von Rastöffnungen (30a ) vorgesehen sind, wobei in jeder Stellung des Scherengestells (3 ) mehrere Rastzähne (22a ) auf entsprechend viele Rastöffnungen (30a ) ausgerichtet sind. - Fahrzeugsitz, insbesondere Nutzfahrzeugsitz, mit einem Scherengestell (
3 ), welches wenigstens in einer Hauptschwingrichtung (z) schwingfähig ist und welches einen Unterrahmen (5 ), einen Oberrahmen (7 ), zwei erste Schwingen (8a ) und zwei zweite Schwingen (8b ), die sich paarweise an einer in Sitzquerrichtung (y) verlaufenden Scherenachse (10 ) kreuzen, und eine Blockiervorrichtung (20 ) aufweist, wobei die beiden ersten Schwingen (8a ) an ihrem unteren Ende mittels eines in Sitzquerrichtung (y) verlaufenden Querrohrs (18 ) miteinander verbunden sind und für Schwingungen des Scherengestells (3 ) mittels drehbarer Rollen im oder am Unterrahmen (5 ) in Sitzlängsrichtung (x) beweglich geführt sind, und wobei die beiden zweiten Schwingen (8b ) an ihrem oberen Ende mittels eines in Sitzquerrichtung (y) verlaufenden Querrohrs (18 ) miteinander verbunden sind und für Schwingungen des Scherengestells (3 ) mittels drehbarer Rollen im oder am Oberrahmen (7 ) in Sitzlängsrichtung (x) beweglich geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiervorrichtung (30 ) ein am Unterrahmen (5 ) befestigtes Gehäuse (30 ) und eine am Querrohr (18 ) angelenkte und in das Gehäuse (30 ) einführbare Raststange (22 ) aufweist, wobei eine Führung (32 ) des Gehäuse (30 ) die Raststange (22 ) aufnimmt und die Raststange (22 ) an einem am oder im Gehäuse (32 ) gelagerten Gleiter (34 ) anliegt, welcher mittels wenigstens einer Feder (36 ) am oder im Gehäuse (32 ) gelagert ist und gegen die Raststange (22 ) vorgespannt ist und damit die Raststange (22 ) in die Führung (32 ) hinein vorspannt, wobei die Raststange (22 ) gegen die Vorspannung der Feder (36 ) mit dem Gehäuse (32 ) verriegelbar ist, um das Querrohr (18 ) mit dem Unterrahmen (7 ) zu verriegeln.
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