-
Die
Erfindung betrifft eine Umwälzmahlanlage,
aufweisend: mindestens zwei Rollenpressen zur Zerkleinerung des
Mahlguts, mindestens zwei ersten Sichtern zur Aussichtung einer
Grobkornfraktion, mindestens einen zweiten Sichter zur Aussichtung einer
Feinkorn- und einer Mittelkornfraktion von den in den mindestens
zwei ersten Sichtern ausgesichteten Fraktionen, wobei ein in die
Umwälzmahlanlage aufgegebenes
Aufgabegut die mindestens zwei Rollenpressen und die mindestens
zwei ersten Sichter und dann den mindestens einen zweiten Sichter
passiert und die Mittelkornfraktion sowie die Grobfraktion der mindestens
zwei ersten Sichter erneut den Rollenpressen aufgegeben wird, und
wobei die mindestens zwei ersten Sichter unterhalb der mindestens zwei
Rollenpressen angeordnet sind.
-
In
bekannten Umwälzmahlanlagen
wird zu mahlendes Aufgabegut durch eine Rollenpresse zerkleinert,
in dem das grobe Mahlgut durch einen schmalen Spalt zwischen zwei
Walzen geführt
wird. Je nach Materialeigenschaft bilden sich dabei Pressschülpen aus,
die durch weitere Desagglomeration in die zerkleinerten Bestanteile
zerlegt werden. Dabei werden die noch nicht klein genug zerkleinerten
Bestandteile einer erneuten Zerkleinerung im Walzenspalt unterzogen
und die feineren Bestandteile einer weiteren Sichtung unterzogen,
wobei der Feinanteil kontinuierlich aus dem umgewälzten Mahlgut
entfernt wird. Um die Umwälzung
des Mahlgutes aufrecht zu erhalten, werden die Pressschülpen und/oder
das aus der Desagglomerationsstufe austretende Material mechanisch
und/oder pneumatisch angehoben und wieder dem zerkleinernden Walzenspalt
zugeführt.
Zum Heben des Mahlgutes wird üblicherweise
ein Becherwerk verwendet, aber auch Kombinationen von pneumatischem
und mechanischem Hebewerk haben sich in der Praxis bewährt.
-
Um
den Durchsatz solcher Anlagen zu steigern, ist es möglich, mehr
als eine Anlage, die einer weiteren Anlage gleicht, parallel nebeneinander
zu betreiben. Um Kosten und Anlagenaufwand einzusparen, ist es aber üblich, dabei
die Sichter und/oder die Transportanordnungen zwischen den Umwälzmahlanlagen
zu teilen. Durch die gemeinsame Nutzung eines Gewerks, wie Sichter
oder Heber, findet auch eine Vermischung der in den verschiedenen
Anlagen gemahlenen Fraktionen statt. Dadurch wird wiederum vermieden,
dass die Fraktionen verschiedener Kreisläufe stark unterschiedliche
Korngrößenverteilungen
aufweisen.
-
Bei
der Steigerung der Anlagenkapazität sind aber üblicherweise
Grenzen gesetzt durch engen zur Verfügung stehenden Raum und/oder
durch Anlagenkosten, die durch bauliche Maßnahmen für Unterhalt und Wartung oder
zum Wetterschutz der Anlage verursacht werden. Insbesondere steigt
der Wartungsaufwand einer solchen Anlage mit zunehmender Verdichtung
der Anlageneinzelteile, da in diesem Fall beispielsweise die Rollenpressen
oder die beweglichen Teile von Sichtern und/oder Hebewerken nicht
mehr einfach erreicht werden können.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Umwälzmahlanlage zur Verfügung zu
stellen, welche geringe Raumanforderungen hat und dennoch einfach zu
warten ist.
-
Die
Erfindung wird dadurch gelöst,
dass ein Transport der in den mindestens zwei ersten Sichtern ausgesichteten
Fraktionen durch mindestens zwei Steigrohre vorgesehen ist, wobei
die mindestens zwei Rollenpressen zwischen den mindestens zwei Steigrohren
angeordnet sind.
-
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, Steigrohre
für die
Umwälzung
des Mahlgutes so anzuordnen, dass die Rollenpressen innerhalb der
Anordnung der Steigrohre, also zwischen diesen, angeordnet sind.
Die hierdurch zwangsläufige äußere Anordnung
der Steigrohre erlaubt eine gemeinsame Verwendung eines einzigen
Hebekrans zur Wartung der Rollenpressen, beispielsweise, um die
einzelnen Walzen der Rollenpresse auszutauschen.
-
Des
Weiteren erlaubt diese Anordnung die gleichzeitige Verwendung der
Steigrohre als Stützen für eine Hallenanordnung
zum Wetterschutz der Anlage. Die außen liegenden Steigrohre sind
vor allem durch ihre Platzierung an statisch günstigen Orten, beispielsweise
auf der Rollenpressenbühne,
dazu geeignet, eine tragende Funktion für ein Bedachungselement zu übernehmen,
so dass eigens errichtete tragende Elemente für eine Anlagenhalle entbehrlich,
zumindest aber geringer dimensionierbar sind.
-
Um
einen einzigen Hebekran gemeinsam für die durch die zentrale Anordnung
innen liegenden Rollenpressen zu nutzen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn ein Seil des Hebekrans mittig zwischen der Arbeitsstellung
der Rollenpressen angeordnet ist. Soll eine Rollenpresse gewartet
werden, beispielsweise durch Tausch einer oder zweier Walzen, so
wird die entsprechende Rollenpresse an die Position des Hebekrans
verschoben, der Hebekran hebt die Walzen aus der Verschiebeanordnung,
darauf kann die Walze herabgelassen werden. Dabei wird vorausgesetzt,
dass sich die Rollenpressen in der Umwälzmahlanlage auf einer Bühne über dem Niveau
des Bodens befinden. Auf dieser Bühne ist es möglich, die
Rollenpressen zu verschieben und in oder aus dem Hubweg des Seils
des Hebekrans zu bewegen.
-
In
den Steigrohren der Umwälzmahlanlage wird
ein Teil des auf die ersten Sichter aufgegebenen Materials pneumatisch
gehoben. Das unten aus den ersten Sichtern herausfallende Grobgut
hingegen wird mechanisch, beispielsweise durch ein Becherwerk, gehoben.
Dabei werden die Gase zum Sichten und Trocknen dafür verwendet,
das desagglomerierte Mahlgut aus dem ersten Sichter zur Desagglomeration
in den zweiten Sichter zu heben.
-
Die
Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert.
-
Es
zeigt:
-
1 eine
erfindungsgemäße Umlaufmahlanlage
in einer ersten Ansicht, wobei nur die Hauptaggregate gezeigt sind,
-
2 die
Umlaufmahlanlage aus 1 in einer zweiten Ansicht,
-
3 eine
Umlaufmahlanlage aus dem Stand der Technik.
-
In 1 ist
eine erfindungsgemäße Umlaufmahlanlage 10 in
einer ersten Ansicht dargestellt, in der die einzelnen Gewerke der
Umlaufmahlanlage 10 gut zu erkennen sind. Diese sind ein
gemeinsamer Stabkorbsichter 11, dessen Mittelgutaustragsöffnungen 12a und 12b jeweils
einen Mittelgutstrom 13a und 13b in die korrespondierenden
Rollenpressen 14a und 14b leiten und in welche
auch das zu mahlende Frischgut aufgegeben wird. Im Betrieb der Anlage
ist es aber wahlweise möglich,
das zu mahlende Frischgut auf die Rollenpressen aufzugeben oder
in die zweiten Sichter aufzugeben. Bei der Aufgabe des Frischgutes
auf die ersten Sichter ist es vorteilhaft, dass Feuchtigkeit aus
dem Frischgut durch die heiße Sichtluft
herausgetrieben wird, so dass das Mahlgut im vorgetrockneten Zustand
in die weiteren Anlagenteile fließt. Auf die Einzeichnung der
korrespondierenden Frischgutaufgabe wurde zur Vermeidung von unnötigen Details
und zur einfacheren Darstellung verzichtet. Die Rollenpressen 14a und 14b werden mit
einem Gemisch aus Frisch-, Mittel- und Grobgut beschickt und weisen
ihrerseits Einzelteile auf, die anhand der Rollenpresse 14a beschrieben
werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
der verschiedenen Rollenpressen 14a und 14b werden
eine Reihe verschiedener Vorteile erzielt, auf die weiter im Text
näher eingegangen
wird. Die Einzelteile der Rollenpresse 14a sind der Maschinenrahmen 141,
die Walzenlager 15a und 16a, sowie die Mahlwalzen 17a und 18a.
Nachdem das Gemisch aus Frisch-, Mittel- und Grobgut den Walzenspalt
zwischen den Mahlwalzen 17a und 18a passiert hat,
wobei in der Zeichnung Rollenpresse 14a im Wartungszustand,
Rollenpresse 14b im Arbeitszustand dargestellt ist, wird
das gemeinsam zerkleinerte Mahlgut unten aus der Rollenpresse 14a wieder
ausgeschieden. Beim Pressvorgang in der Rollenpresse bilden sich
Pressschülpen
aus zerkleinertem Mahlgut, die in dem nächsten Gewerk der Anlage desagglomeriert
werden. Der statische V-Sichter 40a trennt
mittels Sichtluft 19a den aus der Rollenpresse 14a he raustretenden Mahlgutstrom 21a,
wobei der Grobgutaustrag 20a wieder in die Rollenpresse
rezirkuliert wird. Der in diesem Sichter 40a abgetrennte
Feinanteil wird durch den Sichtluftstrom 19a jedoch pneumatisch, wie
durch die gestrichelten Pfeile angedeutet, durch das Steigrohr 30a nach
oben auf ein Niveau oberhalb der Rollenpresse 14a transportiert.
Dort tritt dieses Feingut in den eingangs erwähnten Stabkorbsichter 11,
wo das aus dem V-Sichter 40a stammende Feingut in eine
Mittelgutfraktion und in eine Feingutfraktion getrennt wird. Der
Feingutstrom 22 verlässt
sodann den Stabkorbsichter durch eine nicht näher eingezeichnete Anordnung,
die durch einen Pfeil nach rechts oben angedeutet ist. Der in diesem
Stabkorbsichter 11 abgetrennte Mittelgutstrom wird in verschiedene
Mittelgutströme 13a und 13b aufgeteilt und
wieder auf die verschiedenen Rollenpressen 14a und 14b aufgegeben.
Dadurch, dass in dieser Ausgestaltung der Erfindung nur ein einzelner
Stabkorbsichter 11 zur gemeinsamen Sichtung des aus den verschiedenen
Rollenpressen 14a und 14b stammenden Mahlguts
sowie aus den verschiedenen V-Sichtern 40a und 40b stammenden
Feinguts vorgesehen ist, wird erreicht, dass die Mahlfraktionen
aller Rollenpressen 14a und 14b miteinander vermischt
werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass
die Rollenpressen 14a und 14b zwischen mindestens
zwei Steigrohren 30a und 30b angeordnet sind.
Hierdurch wird ein Aufbau der gesamten Anlage erreicht, der es erlaubt,
Einzelteile der aufgrund von Verschleiß wartungsbedürftigen
Rollenpressen 14a und 14b mit Hilfe nur eines
einzigen, zentral angeordneten Hebekrans 20 zu bewegen.
Die Einzelteile, wie Walzenlager 15a und 16a oder
Mahlwalzen 17a und 18a sind sehr schwer und können daher
nicht mit einfachen Mitteln bewegt und ausgetauscht werden. Des
Weiteren erlaubt der symmetrische Aufbau, wobei es aber nicht auf
die exakte Symmetrie ankommt, dass die Steigrohre 30a und 30b als
stabile Tragkonstruktion für
den Stabkorbsichter 11 dienen können.
-
In
vorteilhafter Weise sind die Rollenpressen 14a und 14b auf
einer Bühne 35 in
der Umlaufmahlanlage 10 angeordnet, die es erlaubt, dass
die Rollenpressen 14a und 14b aus ihrer Arbeitsposition,
in der sie das sie verlassende Mahlgut nach unten an den jeweils
vorhandenen V-Sichter abgeben, in die Wartungsposition verschoben
werden können,
in der die Mahlwalzen 17a und 18a mit Hilfe ein-
und des selben Hebekrans von dieser Bühne herabgelassen werden können.
-
In 1 ist
zeichnerisch das Ausbauen einer Mahlwalze 17a aus der Rollenpresse 14a dargestellt, wobei
die Mahlwalze 17a gemeinsam mit ihrem Walzenlager 15a im
Maschinenrahmen 141 zur Anlagenmitte hin verschoben ist.
In einem nächsten
Schritt wird diese Mahlwalzen-Walzenlager-Anordnung 15a', 17a' durch den Hebekran 20 von
der Bühne 35 herabgelassen.
-
Die
Umlaufmahlanlage 10 in 1 ist in 2 in
der Ebene, die durch die Linie A-A in 1 angedeutet
ist und senkrecht auf der Papierebene steht, dargestellt.
-
Durch
die Drehung der Ansicht wird deutlich, dass die hier beschriebene
Umwälzmahlage 10 vier Rollenpressen
aufweist, die jeweils unterhalb des Stabkorbsichters 11 angeordnet
sind. Dabei sind die Steigrohre an den Ecken eines Rechteckes angeordnet.
Es ist aber genauso möglich,
eine andere polygonale Anordnung verschiedener Rollenpressen zu wählen. Bei
der Verwendung von zwei Rollenpressen stehen diese in einer Linie,
bei der Verwendung von drei und mehr Rollenpressen sind diese in
vorteilhafter Weise an den Ecken eines jeweils zur Anzahl der Rollenpressen
korrespondierenden Polygons angeordnet, wobei jede Rollenpresse
ein eigenes Steigrohr aufweist.
-
In
besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist es auch möglich, den
Mahlgutstrom von mehr als einer Rollenpresse/Desagglomerator zusammenzuführen, zum
Beispiel paarweise, und diesen zusammengeführten und gesichteten Mahlgutstrom über jeweils
durch ein Steigrohr zu transportieren. Gemeinsam bei diesen Ausführungsformen
der Umwälzmahlanlage
ist, dass die Rollenpressen innerhalb der Anordnung verschiedener
Steigrohre platziert werden, so dass die Steigrohre als Trägerkonstruktion für den gemeinsamen
Stabkorbsichter und wahlweise auch für eine Dachkonstruktion dienen
können.
-
Als
Sichtertyp für
die ersten Sichter eignen sich Fließbettsichter, in welchen das
zu sichtende Gut über
eine Treppe von einzelnen Blechen unter Ausbildung eines Fließbett geleitet
wird. Dieses Fließbett
wird etwa senkrecht von Sichtluft durchströmt und dabei wird durch die
Luft der feinere Anteil des zu sichtenden Guts aus dem Fließbett herausgeblasen.
Die gröberen
Körner
fließen
dabei weiter und die feineren Körner
werden mit dem Sichtluftstrom mitgerissen. Als Fließbettsichter
eignen sich die eingangs erwähnten
V-Sichter, Kaskadensichter oder auch kombinierte Sichtertypen, die
eine Kaskade, eine Treppe, zur Aufrechterhaltung des Fließbettes und
bspw. einen horizontalen Stabkorbsichter aufweisen.
-
In 3 ist
schließlich
eine Umwälzmahlanlage
aus dem Stand der Technik dargestellt, in welcher ein zentrales
Steigrohr dazu verwendet wird, das aus verschiedenen Rollenpressen
stammende und vorgesichtete Mahlgut für die Umwälzung aufwärts zu transportieren. Durch
die zentrale Anordnung eignet sich diese Konstruktion nicht, ein
Dach für
den Wetterschutz direkt an der Steigrohrkonstruktion zu befestigen,
weswegen es notwendig ist, um diese Anlage herum ein Dach zu konstruieren.
Des Weiteren muss sich ein Hebekran zur Wartung der Rollenpressen
von verschiedenen Seiten her nähern. Dazu
ist es notwendig, entsprechende Verkehrswege für einen beweglichen Kran vorzuhalten
oder mehr als ein Kran muss zur Wartung der Anlage vorgehalten werden,
was zu einer Verteuerung der gesamten Anlage führt.
-
- 10
- Umwälzmahlanlage
- 11
- Stabkorbsichter
- 12a
- Mittelgutaustragsöffnung
- 12b
- Mittelgutaustragsöffnung
- 13a
- Mittelgutstrom
- 13b
- Mittelgutstrom
- 14a
- Rollenpresse
- 14b
- Rollenpresse
- 15a
- Walzenlager
- 16a
- Walzenlager
- 17a
- Mahlwalze
- 18a
- Mahlwalze
- 19a
- Sichtluftstrom
- 19b
- Sichtluftstrom
- 20
- Hebekran
- 20a
- Grobgutaustrag
- 20b
- Grobgutaustrag
- 21a
- Mahlgutstrom
- 22
- Feingutstrom
- 30a
- Steigrohr
- 30b
- Steigrohr
- 31b
- Antriebsmotor
- 32
- Durchführung
- 35
- Bühne
- 40a
- Kaskadensichter
- 40b
- Kaskadensichter
- 141
- Maschinenrahmen