DE102008017183B4 - Verfahren zum Messen eines Füllstands einer Flüssigkeit in einem Behälter für ein Kraftfahrzeug und entsprechende Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zum Messen eines Füllstands einer Flüssigkeit in einem Behälter für ein Kraftfahrzeug und entsprechende Vorrichtung Download PDFInfo
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Abstract
Verfahren zum Messen eines Füllstands einer Flüssigkeit in einem Behälter für ein Kraftfahrzeug,
wobei das Messen mittels eines Messbehälters (4) durchgeführt wird, welcher in dem Behälter (11) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbehälter (4) über einen Kanal (1) mit einem restlichen Volumen des Behälters (11) verbunden wird,
dass eine Geometrie des Kanals (1) derart gewählt wird, dass eine in dem Messbehälter (4) vorhandene Flüssigkeit im Wesentlichen blasenfrei ist und dass eine Zeit, welche verstreicht, bis ein Füllstand der Flüssigkeit in dem Messbehälter (4) dem Füllstand der Flüssigkeit in dem Behälter (11) entspricht, unterhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls gehalten wird,
dass der Kanal (1) am unteren Ende des Messbehälters (4) über einen Winkelbereich über 180° und unter 360° um den Umfang des Messbehälters (4) herum verläuft, und dass der Querschnitt des Kanals (1) einschließlich Einlass (2) und Auslass (3) über die Länge des Kanals (1) konstant ist,
sodass die Durchflussgeschwindigkeit der Flüssigkeit durch den Kanal (1) umgekehrt proportional zu der Länge des Kanals (1) und proportional zu dem Querschnitt des Kanals (1) ist.
wobei das Messen mittels eines Messbehälters (4) durchgeführt wird, welcher in dem Behälter (11) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbehälter (4) über einen Kanal (1) mit einem restlichen Volumen des Behälters (11) verbunden wird,
dass eine Geometrie des Kanals (1) derart gewählt wird, dass eine in dem Messbehälter (4) vorhandene Flüssigkeit im Wesentlichen blasenfrei ist und dass eine Zeit, welche verstreicht, bis ein Füllstand der Flüssigkeit in dem Messbehälter (4) dem Füllstand der Flüssigkeit in dem Behälter (11) entspricht, unterhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls gehalten wird,
dass der Kanal (1) am unteren Ende des Messbehälters (4) über einen Winkelbereich über 180° und unter 360° um den Umfang des Messbehälters (4) herum verläuft, und dass der Querschnitt des Kanals (1) einschließlich Einlass (2) und Auslass (3) über die Länge des Kanals (1) konstant ist,
sodass die Durchflussgeschwindigkeit der Flüssigkeit durch den Kanal (1) umgekehrt proportional zu der Länge des Kanals (1) und proportional zu dem Querschnitt des Kanals (1) ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug, um einen Füllstand einer Flüssigkeit in einem Behälter zu messen.
- Die
WO 2008/ 009 277 A1 offenbart einen Mehrkammerultraschallsensor zur Bestimmung eines Flüssigkeitspegels. Dabei umfasst der Ultraschallsensor ein Gehäuse, in welchem neben einer Messkammer weitere Kammern, zumindest teilweise um die Messkammer herum angeordnet sind. In einer Ausführungsform verläuft eine dieser weiteren Kammern über einen Winkelbereich zwischen 180° und 360° um die Messkammer herum. - Gerade Ultraschall-Messsysteme, bei welchen ein Füllstand mittels eines Ultraschalls gemessen wird, sind sehr anfällig gegenüber Blasen in der zu messenden Flüssigkeit, wie z.B. Öl. Wenn sich Blasen im Öl befinden, wird das Ultraschallsignal nicht mehr an der Grenzfläche zwischen dem Öl und der Luft reflektiert (gemäß dem Prinzip des Echolots). Stattdessen wird das Ultraschallsignal an den Blasen im Öl reflektiert, woraus sich ein falscher Ölstandswert bzw. Füllstand des Öls ergibt.
- Um den Einfluss der Blasen zu eliminieren, existiert nach dem Stand der Technik ein Kanal, der im Folgenden auch als Befüllungskanal bezeichnet wird, mit welchem ein Messbehälter, vorzugsweise ein Messzylinder, in dem der Füllstand gemessen wird, durch den Ausgleich des hydraulischen Drucks gefüllt wird. Durch diesen Befüllungskanal ergibt sich allerdings ein Nachteil, dass eine schnelle Befüllung des entsprechenden Ultraschall-Messsystems (d.h. eines Sensors, mit welchem der Ölstand gemessen wird) beispielsweise im Servicefall zu groß ist, so dass nach einem Nachfüllen von Öl der Ölfüllstand erst nach mehr als 10 Minuten korrekt angezeigt werden kann.
- Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zu verbessern, um einen Füllstand einer Flüssigkeit, wie z.B. von Öl, in einem Behälter auch nach einem Nachfüllen in angemessener Zeit zu messen.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Messen eines Füllstands einer Flüssigkeit in einem Behälter für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, eine Vorrichtung zum Messen eines Füllstands einer Flüssigkeit in einem Behälter für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 9 und durch ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 18 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
- Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, um einen Füllstand einer Flüssigkeit in einem Behälter zu messen. Dabei wird der Füllstand mit Hilfe eines Messbehälters gemessen, welcher in dem Behälter angeordnet ist. Ein Volumen innerhalb des Messbehälters ist über mindestens einen Kanal mit einem restlichen Volumen des Behälters, d.h. demjenigen Volumen des Behälters, welches nicht von dem Messbehälter eingenommen wird, verbunden. Eine Geometrie dieses Kanals oder dieser Kanäle ist nun zum einen derart gewählt, dass ein Anteil der Flüssigkeit, welcher sich innerhalb des Messbehälters befindet, im Wesentlichen blasenfrei ist. Zum anderen ist die Geometrie derart ausgelegt, dass eine Zeit, welche vergeht, bis eine Änderung des Füllstands der Flüssigkeit in dem Behälter auch einen Füllstand der Flüssigkeit in dem Messbehälter entsprechend geändert hat, unterhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls liegt. Dabei beginnt das Zeitintervall, wenn die Änderung des Füllstands der Flüssigkeit in dem Behälter abgeschlossen ist, und endet, wenn der Füllstand der Flüssigkeit in dem Messbehälter im Wesentlichen gleich dem Füllstand der Flüssigkeit in dem Behälter ist. Dabei ist der Füllstand der Flüssigkeit in dem Messbehälter im Wesentlichen gleich dem Füllstand der Flüssigkeit in dem Behälter, wenn der Füllstand der Flüssigkeit in dem Messbehälter weniger als 10%, besser 3%, von dem Füllstand der Flüssigkeit in dem Behälter abweicht.
- Indem die Geometrie des mindestens einen Kanals derart ausgelegt ist, dass sich der Füllstand der Flüssigkeit in dem Messbehälter relativ rasch (innerhalb des vorbestimmten Zeitintervalls) an den Füllstand der Flüssigkeit in dem Behälter angleicht, und trotzdem blasenfrei ist, kann der Füllstand der Flüssigkeit in dem Behälter auch nach einem Nachfüllen der Flüssigkeit rasch korrekt gemessen werden.
- Der Grundgedanke der Erfindung besteht dabei darin, dass in einem gewissen Zeitabschnitt, in welchem das Kraftfahrzeug, in dem sich der Behälter befindet, einer relativ großen Längs- oder Querbeschleunigung (> 3 m/s2) ausgesetzt ist, nur der Inhalt innerhalb des mindestens einen Kanals in den Messbehälter gelangen darf, damit kein blasendurchsetztes Öl aus dem Behälter, z.B. einer Ölwanne, in den Messbehälter gelangt. Dieser Zeitabschnitt beträgt dabei mindestens 1 Sekunde. Trotz dieser Einschränkung wird die Geometrie des mindestens einen Kanals derart ausgestaltet, dass sich der Füllstand in dem Messbehälter in dem vorbestimmten Zeitintervall an den Füllstand in dem Behälter angleicht.
- Die Geometrie des mindestens einen Kanals wird dabei insbesondere von mindestens einem der folgenden Parameter bestimmt:
- • Eine Viskosität der Flüssigkeit Je größer die Viskosität der Flüssigkeit ist, desto länger dauert es, bis sich die Flüssigkeitsstände in dem Behälter und in dem Messbehälter über den mindestens einen Kanal angleichen. Anders ausgedrückt ist eine Durchflussgeschwindigkeit durch den mindestens einen Kanal umso größer, je geringer die Viskosität der Flüssigkeit ist.
- • Ein horizontaler Querschnitt des Messbehälters Unter dem horizontalen Querschnitt des Messbehälters wird der Querschnitt des Messbehälters verstanden, welcher parallel zur Grenzfläche zwischen der Flüssigkeit und der Luft verläuft. Je größer dieser horizontale Querschnitt des Messbehälters ist, desto mehr Flüssigkeit muss durch den mindestens einen Kanal strömen, um den Flüssigkeitsstand in dem Messbehälter an eine vorgegebene Flüssigkeitsstandänderung in dem Behälter anzupassen.
- • Eine Mindestlänge des mindestens einen Kanals Damit die Flüssigkeit innerhalb des Messbehälters im Wesentlichen blasenfrei ist, muss jeder Kanal, welcher das Volumen innerhalb des Behälters, aber außerhalb des Messbehälters mit dem Volumen innerhalb des Messbehälters verbindet, eine bestimmte Mindestlänge aufweisen.
- Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform existiert für die Flüssigkeit nur über den mindestens einen Kanal eine Verbindung zwischen dem Messbehälter und dem restlichen Volumen des Behälters. Das bedeutet, dass eine Anpassung des Füllstands innerhalb des Messbehälters an eine Änderung des Füllstands außerhalb des Messbehälters, aber innerhalb des Behälters nur dadurch erfolgen kann, dass die Flüssigkeit durch den mindestens einen Kanal strömt. Natürlich ist es möglich, dass beispielsweise ein Luftaustausch zwischen dem Volumen innerhalb des Messbehälters und dem Volumen innerhalb des Behälters, aber außerhalb des Messbehälters nicht über den mindestens einen Kanal, sondern über anderer Strömungskanäle erfolgt.
- Dabei handelt es sich bei dem mindestens einen Kanal genau um einen Kanal. Dieser Kanal ist für einen Messbehälter konstruiert, welcher weniger als 120 mm hoch ist und einen horizontalen Querschnitt von 50 bis 150 mm2 aufweist. Der Kanal besitzt für einen solchen Messbehälter eine Länge von 35 bis 100 mm und einen Querschnitt von 2,25 bis 12,5 mm2. Dabei ist der Kanal am unteren Ende des Messbehälters angeordnet und verläuft über einen Winkelbereich über 180° und unter 360° um den Umfang des Messbehälters herum. Mit anderen Worten verläuft der Kanal parallel zur Grenzfläche zwischen der Flüssigkeit und Luft um mindestens die Hälfte des Umfangs, aber nicht um den vollständigen Umfang des Messbehälters herum. Der Messbehälter kann dabei übrigens einen kreisförmigen, aber auch einen ovalen Querschnitt parallel zur Grenzfläche zwischen der Flüssigkeit und Luft aufweisen. Die Höhe des Kanals beträgt bei dieser Ausführungsform 1,5 bis 5,0 mm und die Breite 1,5 bis 2,5 mm.
- Gegenüber einem nach dem Stand der Technik bekannten Befüllungskanal zur Verbindung des restlichen Volumens des Behälters mit dem Volumen des Messbehälters mit einem Volumen von ca. 12000 mm3 weist der Kanal bei dieser Ausführungsform eine nährungsweise verdoppelte Länge und eine im Vergleich zum Stand der Technik ungefähr vervierfachte Querschnittfläche auf, wodurch sich das Volumen des Kanals gegenüber dem Stand der Technik um den Faktor
8 vergrößert. Da sich die Durchflussgeschwindigkeit der Flüssigkeit durch den Kanal umgekehrt proportional zu der Länge des Kanals und proportional zu dem Querschnitt des Kanals verhält, wird die Durchflussgeschwindigkeit durch den Kanal verdoppelt, indem die Länge verdoppelt und der Querschnitt vervierfacht wird. Durch die Verdopplung der Durchflussgeschwindigkeit durch den Kanal und durch die gleichzeitige Vervierfachung des Querschnitts wird eine Dämpfung bei einem entsprechend aufgebauten Ölstandssensor im Vergleich zum Stand der Technik bei sonst gleichen Abmessungen (z.B. im Querschnitt des Messbehälters) um den Faktor8 verringert, wodurch sich eine Änderung des Füllstands der Flüssigkeit in dem Behälter in einem Achtel der Zeit im Vergleich zum Stand der Technik auf den Füllstand im Messbehälter auswirkt. Durch die gleichzeitige Verdoppelung der Länge des Kanals wird trotz des vergrößerten Querschnitts des Kanals für eine nahezu blasenfreie Flüssigkeit in dem Messbehälter gesorgt. - Der Füllstand innerhalb des Messbehälters wird insbesondere mittels Ultraschall gemessen, welcher an der Grenzfläche zwischen der Flüssigkeit innerhalb des Messbehälters und der Luft reflektiert wird. Eine Vorrichtung, mit welcher der Ultraschall gemessen wird, ist dabei vorteilhafterweise an dem Boden des Behälters und damit an dem Boden des Messbehälters angeordnet.
- Bei einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform beträgt das vorbestimmte Zeitintervall weniger als 10 Minuten, wodurch, wenn es sich bei der Flüssigkeit in dem Behälter um Betriebsöl, insbesondere Motoröl handelt, nach weniger als 10 Minuten nach einem Nachfüllen des Betriebsöls ein korrekter Füllstand in dem Behälter gemessen werden kann.
- Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, um den Füllstand der Flüssigkeit, insbesondere Betriebsöl, vorzugsweise Motoröl, in dem Behälter zu messen. Diese Vorrichtung umfasst einen Messbehälter und mindestens einen Kanal. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist derart ausgestaltet, dass der Messbehälter über den mindestens einen Kanal mit einem Innenraum des Behälters, welcher ungleich dem Innenraum des Messbehälters ist, verbunden ist. Der mindestens eine Kanal ist dabei zum einen derart konstruiert, dass die Flüssigkeit innerhalb des Messbehälters nahezu blasenfrei ist und dass zum anderen eine Zeit, welche verstreicht, bis eine Änderung des Füllstands der Flüssigkeit in dem Behälter zu einer entsprechenden Veränderung des Füllstands der Flüssigkeit in dem Messbehälter führt, kleiner als ein vorbestimmtes Zeitintervall ist.
- Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Messen des Füllstands der Flüssigkeit in dem Behälter entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt worden sind, weshalb hier auf eine Wiederholung verzichtet wird.
- Schließlich wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Kraftfahrzeug unter Schutz gestellt, welches die vorab beschriebene Vorrichtung zum Messen des Füllstands der Flüssigkeit in dem Behälter aufweist.
- Die vorliegende Erfindung wird bevorzugt bei Kraftfahrzeugen eingesetzt, um möglichst rasch nach einem Nachfüllen einer Flüssigkeit, insbesondere von Betriebsöl, insbesondere Motoröl, einen korrekten Füllstand der Flüssigkeit ermitteln zu können, ohne dass die Messgenauigkeit durch Blasen beeinträchtigt wird. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich beschränkt, sondern kann ebenso gut für andere Arten von Fortbewegungsmitteln, wie z.B. in Flugzeugen, Schiffen oder gleisgebundenen Fahrzeugen eingesetzt werden.
- Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von erfindungsgemäßen Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnung erläutert.
-
1 ist eine Perspektivdarstellung eines Unterteils einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung. -
2 stellt die erfindungsgemäße Messvorrichtung im Querschnitt dar. - In der gleichen Blickrichtung wie bei der
2 wird in der3 die erfindungsgemäße Messvorrichtung von der Seite dargestellt. -
4 stellt den erfindungsgemäßen Befüllungskanal in einem Querschnitt parallel zu der Grenzfläche zwischen Öl und Luft dar. - In
1 ist die Unterseite eines erfindungsgemäßen Ölstandssensors10 dargestellt. Um die in der Mitte abgebildete Öffnung herum verläuft ein Befüllungskanal1 mit einem Öleinlass2 und einem Ölauslass3 auf der gegenüberliegenden Seite. Dieser Befüllungskanal1 verläuft um einen Messbehälter4 herum, welcher in1 nicht dargestellt ist. - In
2 ist der Ölstandssensor10 mit dem Messbehälter4 zusammen dargestellt. Die Messung des Ölstands innerhalb des Messbehälters4 erfolgt mit einem Ultraschallmodul5 , welches den Ölstand mittels eines Ultraschallsignals misst, das an der Grenzfläche zwischen Öl und Luft innerhalb des Messbehälters4 reflektiert wird. Darüber hinaus ist in2 ein Distanzelement6 , eine Dichtung7 , eine Abdeckung8 und eine Temperaturmessstelle9 dargestellt. - Durch die Laufzeit des Ultraschallsignals von dem Ultraschallmodul
5 bis zu der Grenzfläche und zurück kann der Füllstand des Öls innerhalb des Messbehälters4 sehr genau gemessen werden. Dabei wird allerdings vorausgesetzt, dass das im Messbehälter4 vorhandene Öl nahezu blasenfrei ist, da die Ölblasen die Messung des Ölstands verfälschen, da das Ultraschallsignal dann auch durch die Ölblasen reflektiert wird. - In
3 ist der Ölstandsensor10 zusammen mit dem Messbehälter4 von der Seite im selben Blickwinkel wie bei2 dargestellt. Man erkennt den Öleinlass2 , wo das Öl aus dem Behälter (in3 nicht dargestellt) in den Befüllungskanal1 eintritt, um in den Messbehälter4 zu gelangen. - In
4 ist der Befüllungskanal1 in einem Querschnitt parallel zur Grenzfläche zwischen dem Öl und der Luft dargestellt. Über den Befüllungskanal1 gelangt Öl, welches sich innerhalb des Behälters11 , z.B. einer Ölwanne, befindet, aus einem Volumen außerhalb des Messbehälters4 in ein Volumen innerhalb des Messbehälters4 . Damit das in dem Messbehälter4 vorhandene Öl im Wesentlichen blasenfrei ist, ist der Befüllungskanal1 , welcher den Innenraum des Messbehälters4 mit dem sonstigen Innenraum (ohne den Messbehälter) des Behälters11 verbindet, länglich ausgebildet. Um möglichst wenig Bauraum in Anspruch zu nehmen, ist der Befüllungskanal1 dabei um den Umfang des Messbehälters4 herum ausgebildet. Der Querschnitt des Befüllungskanals1 ist dabei derart ausgestaltet, dass das Öl innerhalb des Messbehälters1 zwar blasenfrei ist, aber trotzdem eine Durchflussgeschwindigkeit des Öls durch den Befüllungskanal1 derart groß ist, dass eine Änderung des Füllstands des Öls außerhalb des Messbehälters4 relativ rasch zu einer entsprechenden Änderung des Füllstands innerhalb des Messbehälters4 führt. - Bei der dargestellten erfindungsgemäßen Messvorrichtung wird die hydraulische Dämpfung reduziert, und trotzdem bleibt die Signalqualität (d.h. die Korrektheit der Messung des Ölstands) auch bei einem dynamischen Betrieb (bei relativ großen Längs- und Querbeschleunigungen des Fahrzeugs) des Fahrzeugs, in welchem die Messvorrichtung eingebaut ist, im Vergleich zum Stand der Technik gleich. Anders ausgedrückt löst die dargestellte erfindungsgemäße Ausführungsform den Zielkonflikt, eine hohe Dämpfung bei der Fahrt (um möglichst wenig Ölblasen in dem Messbehälter vorzufinden) aufzuweisen und trotzdem bei einem Nachfüllen von Öl in den Behälter einen raschen Ausgleich des Füllstands in dem Messbehälter mit dem Füllstand des Behälters zu erzielen, um so rasch den korrekten Ölstand anzuzeigen.
- Natürlich sind auch erfindungsgemäße Ausführungsformen mit mehreren Befüllungskanälen möglich. Zum Beispiel könnte ein erster Befüllungskanal um die eine Hälfte des Messbehälters und ein zweiter Befüllungskanal um die andere Hälfte des Messbehälters herum in der selben Ebene verlaufen. Darüber hinaus ist es möglich, dass zwei oder mehr Befüllungskanäle in mehreren Ebenen übereinander angeordnet sind, wobei jeder dieser Befüllungskanäle derart um den Messbehälter
4 herum verläuft, wie es für den in4 dargestellten Befüllungskanal1 der Fall ist.
Claims (18)
- Verfahren zum Messen eines Füllstands einer Flüssigkeit in einem Behälter für ein Kraftfahrzeug, wobei das Messen mittels eines Messbehälters (4) durchgeführt wird, welcher in dem Behälter (11) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Messbehälter (4) über einen Kanal (1) mit einem restlichen Volumen des Behälters (11) verbunden wird, dass eine Geometrie des Kanals (1) derart gewählt wird, dass eine in dem Messbehälter (4) vorhandene Flüssigkeit im Wesentlichen blasenfrei ist und dass eine Zeit, welche verstreicht, bis ein Füllstand der Flüssigkeit in dem Messbehälter (4) dem Füllstand der Flüssigkeit in dem Behälter (11) entspricht, unterhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls gehalten wird, dass der Kanal (1) am unteren Ende des Messbehälters (4) über einen Winkelbereich über 180° und unter 360° um den Umfang des Messbehälters (4) herum verläuft, und dass der Querschnitt des Kanals (1) einschließlich Einlass (2) und Auslass (3) über die Länge des Kanals (1) konstant ist, sodass die Durchflussgeschwindigkeit der Flüssigkeit durch den Kanal (1) umgekehrt proportional zu der Länge des Kanals (1) und proportional zu dem Querschnitt des Kanals (1) ist.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Geometrie des Kanals (1) abhängig von mindestens einem Parameter gewählt wird, welcher ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend aus • einer Viskosität der Flüssigkeit, • einem horizontalen Querschnitt des Messbehälters (4), und • einer Mindestlänge des mindestens einen Kanals (1). - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass es nur über den Kanal (1) eine Flüssigkeitsverbindung zwischen dem Messbehälter (4) und dem restlichen Volumen des Behälters (11) gibt. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (1) eine Länge von 35 bis 100 mm und einen Querschnitt von 2,25 bis 12,5 mm2 aufweist, wenn der Messbehälter (4) eine Höhe von weniger als 120 mm und einen horizontalen Querschnitt von 50 bis 150 mm2 aufweist.
- Verfahren nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (1) eine Höhe von 1,5 bis 5,0 mm und eine Breite von 1,5 bis 2,5 mm aufweist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstand mittels Ultraschall gemessen wird, welcher an einer Grenzfläche zwischen der Flüssigkeit und Luft reflektiert wird, und dass eine Vorrichtung (10) zum Messen des Füllstands an dem Boden des Behälters (11) angeordnet wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vorbestimmte Zeitintervall weniger als 15 min, insbesondere weniger als 12 min, vorzugsweise weniger als 10 min beträgt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit Betriebsöl, insbesondere Motoröl ist.
- Vorrichtung zum Messen eines Füllstands einer Flüssigkeit in einem Behälter für ein Kraftfahrzeug, wobei die Vorrichtung (10) einen Messbehälter (4) zum Messen des Füllstands umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (10) einen Kanal (1) umfasst und derart ausgestaltet ist, dass der Messbehälter (4) über den Kanal (1) mit einem Innenraum innerhalb des Behälters (11) verbunden ist, dass der Kanal (1) derart ausgebildet ist, dass eine in dem Messbehälter (4) vorhandene Flüssigkeit im Wesentlichen blasenfrei ist und dass eine Zeit, welche verstreicht, bis ein Füllstand der Flüssigkeit in dem Messbehälter (4) dem Füllstand der Flüssigkeit in dem Behälter (11) entspricht, unterhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls liegt, dass der Kanal (1) am unteren Ende des Messbehälters (4) über einen Winkelbereich über 180° und unter 360° um den Umfang des Messbehälters (4) herum verläuft, und dass der Querschnitt des Kanals (1) einschließlich Einlass (2) und Auslass (3) über die Länge des Kanals (1) konstant ist, sodass die Durchflussgeschwindigkeit der Flüssigkeit durch den Kanal (1) umgekehrt proportional zu der Länge des Kanals (1) und proportional zu dem Querschnitt des Kanals (1) ist.
- Vorrichtung nach
Anspruch 9 , dadurch gekennzeichnet, dass die Geometrie des Kanals (1) abhängig von mindestens einem Parameter ausgebildet ist, welcher ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend aus • einer Viskosität der Flüssigkeit, • einem horizontalen Querschnitt des Messbehälters (4), und • einer Mindestlänge des mindestens einen Kanals (1). - Vorrichtung
Anspruch 9 oder10 , dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) derart ausgestaltet ist, dass nur über den Kanal (1) eine Flüssigkeitsverbindung zwischen dem Innenraum des Messbehälters (4) und dem Innenraum des Behälters (11) vorhanden ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 9 -11 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (1) eine Länge von 3,5 bis 100 mm und einen Querschnitt von 2,25 bis 12,5 mm2 aufweist, wenn der Messbehälter (4) eine Höhe von weniger als 120 mm und einen horizontalen Querschnitt von 50 bis 150 mm2 aufweist. - Vorrichtung nach
Anspruch 12 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (1) eine Höhe von 1,5 bis 5,0 mm und eine Breite von 1,5 bis 2,5 mm aufweist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 9 -13 , dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) derart ausgestaltet ist, dass die Vorrichtung (10) den Füllstand mittels Ultraschall misst, welcher an einer Grenzfläche zwischen der Flüssigkeit und Luft reflektiert wird. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 9 -14 , dadurch gekennzeichnet, dass das vorbestimmte Zeitintervall weniger als 15 min, insbesondere weniger als 12 min, vorzugsweise weniger als 10 min beträgt. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 9 -15 , dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit Betriebsöl, insbesondere Motoröl ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 9 -16 , dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) zur Durchführung des Verfahrens nach einem derAnsprüche 1 -8 konstruiert ist. - Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 9 -17 .
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