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Anwendungsgebiet und Stand
der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenübertragung, eine Verwendung
des Verfahrens und ein Master-Slave-Bussystem.
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Bei
Bussystemen sind in der Regel mehrere Busteilnehmer über einen
so genannten Bus, üblicherweise
eine oder mehrere elektrische Leitungen, in einer definierten Topologie
bzw. Struktur miteinander verbunden. Ein Beispiel für ein derartiges
Bussystem ist der Local-Interconnect-Network(LIN)-Bus, der ein so genanntes
Master-Slave-Bussystem darstellt. Ein Master-Slave-Bussystem setzt
sich aus einem Master und einem oder mehreren Slaves zusammen. Der
Master hat Kenntnis über
die zeitliche Reihenfolge aller zu übertragenden Daten. Diese Daten
werden von den entsprechenden Slaves nur dann übertragen, wenn sie dazu vom
Master aufgefordert werden. Ein Slave greift auf den Bus nicht selbstständig, d.
h. ohne zuvor vom Master dazu aufgefordert worden zu sein, auf den
Bus zu. Die Aufforderung erfolgt bei einem LIN-Bussystem über das
Aussenden eines Headers durch den Master, der eine Adresse eines
gewünschten
Slaves enthält.
Der durch die Adresse angespro chene bzw. adressierte Slave legt dann
im Anschluss an den Empfang des Headers seine zu übertragenden
Daten auf den Bus und/oder führt
einen Befehl aus. Bezüglich
weiterer Informationen sei auch auf die einschlägige Fachliteratur verwiesen,
beispielsweise auf die LIN-Bus-Spezifikation.
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Herkömmliche
Bussysteme setzen voraus, dass alle Busteilnehmer eine individuelle
bzw. eindeutige Adresse aufweisen, da sich sonst ein einzelner Busteilnehmer
nicht eindeutig ansprechen lässt. Adressen
können
beispielsweise mittels DIP-Schaltern oder durch Beschreiben eines
EEPROMs in einem Slave eingestellt werden.
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Wenn
ein Bussystem zur Funktionssteuerung eines Geräts eingesetzt wird, werden
einem jeweiligen Busteilnehmer üblicherweise
spezifische Funktionen zugeordnet, die mit der spezifischen Adresse
des Busteilnehmers verknüpft
sind. Wenn die Busteilnehmer identisch aufgebaut sind, d. h. vom selben
Typ sind, ist es ebenfalls notwendig, den Busteilnehmern die ihrer
Funktion zugeordnete eindeutige Adresse zu vergeben. Dies kann bereits
bei der Herstellung des Busteilnehmers erfolgen, wobei diese Vorgehensweise
den Nachteil aufweist, dass trotz grundsätzlicher Typübereinstimmung
Busteilnehmer mit unterschiedlicher Adresse vorgehalten werden müssen. Eine
Adressvergabe beim Einbau des Busteilnehmers in ein zu steuerndes
Gerät ist
komplex und daher fehleranfällig.
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Aufgabe und Lösung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Datenübertragung
in einem Master-Slave-Bussystem, eine Verwendung des Verfahrens
sowie ein Master-Slave-Bussystem zur Verfügung zu stellen, welche es
ermöglichen,
typgleiche Busteilnehmer ohne vorherige, spezifische bzw. eindeutige Adressvergabe
an einem Master-Slave-Bussystem zu betreiben.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 1, eine Verwendung
nach Anspruch 9 sowie ein Master-Slave-Bussystem nach Anspruch 10.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient zur Datenübertragung
zwischen Busteilnehmern eines Master-Slave-Bussystems. Ein erster
Busteilnehmer weist mindestens eine Schnittstelle auf, die einer Spezifikation
des Master-Slave-Bussystems entspricht und zur Vernetzung des ersten
Busteilnehmers mit weiteren Busteilnehmern dient. Weitere Busteilnehmer
weisen jeweils eine erste Schnittstelle und mindestens eine zweite
Schnittstelle auf, die jeweils der Spezifikation des Master-Slave-Bussystems entspricht
und zur Vernetzung der Busteilnehmer mit weiteren Busteilnehmern
dient. Der erste Busteilnehmer ist über seine mindestens eine Schnittstelle
mit der ersten Schnittstelle eines nachfolgenden Busteilnehmers
der weiteren Busteilnehmer verbunden. Ein jeweils nachfolgender
Busteilnehmer der weiteren Busteilnehmer ist über seine erste Schnittstelle
mit der zweiten Schnittstelle eines jeweils vorhergehenden Busteilnehmers
der weiteren Busteilnehmer verbunden, d. h. ein dritter Busteilnehmer
ist mit seiner ersten Schnittstelle mit der zweiten Schnittstelle
eines zweiten Busteilnehmers verbunden, der dritte Busteilnehmer
ist mit seiner zweiten Schnittstelle mit der ersten Schnittstelle
eines vierten Busteilnehmers verbunden usw. Die Busteilnehmer sind
folglich in einer seriellen Struktur miteinander verkettet. Ein
jeweils vorhergehender Busteilnehmer fungiert in Bezug auf seinen
nachfolgenden Busteilnehmer als Master, d. h. steuert beispielsweise
den Buszugriff und die Datenübertragung
des nachfolgenden Busteilnehmers. Mit anderen Worten weisen die
weiteren Busteilnehmer eine Doppelfunktion als Master und als Slave
auf, wobei ein jeweiliger weiterer Busteilnehmer für seinen
nachfolgenden Busteilnehmer als Master fungiert und für seinen vorhergehenden
Busteilnehmer als Slave fungiert. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
es, die weiteren Busteilnehmer, die insbesondere typ- und funktionsgleiche
Busteilnehmer sein können,
ohne vorherige, spezifische Adressvergabe an einem Master-Slave-Bussystem zu betreiben.
Die Zuweisung der spezifischen Funktion zu den jeweiligen weiteren
Busteilnehmern erfolgt durch die Verdrahtung der weiteren Busteilnehmer
beim Einbau in ein zu steuerndes Gerät, d. h. durch die Position
innerhalb des Bussystems bzw. der Reihenfolge der Verdrahtung. Den
weiteren Busteilnehmern kann jeweils eine einheitliche, vordefinierte
gemeinsame Adresse zugewiesen werden, die der als jeweiliger Master
fungierende Busteilnehmer zur Adressierung seines nachfolgenden Slaves
verwendet. Die weiteren Busteilnehmer können mittels einer identischen
Software betrieben werden.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens umfasst dieses die Schritte:
Senden eines Abfragebefehls von dem ersten Busteilnehmer an den
nachfolgenden Busteilnehmer der weiteren Busteilnehmer, sukzessives
Weiterleiten des Abfragebefehls an einen jeweils nachfolgenden Busteilnehmer
bis zu einem letzten Busteilnehmer, der nicht mit einem nachfolgenden
Busteilnehmer verbunden ist, Eintragen von Antwortdaten in ein Antwortdatenpaket
in dem letzten Busteilnehmer, insbesondere an eine vordefinierte
Position des Antwortdatenpakets, und sukzessives Weiterleiten des
Antwortdatenpakets an einen jeweils vorhergehenden Busteilnehmer,
wobei ein jeweiliger weiterer Busteilnehmer seine Antwortdaten zusätzlich zu
den Antwortdaten seines jeweils nachfolgenden Busteilnehmers in
das Antwortdatenpaket einfügt,
beispielsweise an eine immer gleiche, vordefinierte Position, wobei
die bereits eingetragenen Antwortdaten der nachfolgenden Busteilnehmer
beispielsweise um die Größe der Antwortdaten
verschoben werden.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens umfasst dieses die Schritte:
- – periodisches
Senden eines Abfragebefehls von einem jeweiligen der weiteren Busteilnehmer
an einen jeweils nachfolgenden Busteilnehmer der weiteren Busteilnehmer,
- – Empfangen
eines Antwortdatenpakets durch den jeweiligen der weiteren Busteilnehmer
von dem jeweils nachfolgenden Busteilnehmer der weiteren Busteilnehmer
in Reaktion auf den Abfragebefehl,
- – Einfügen von
Antwortdaten in dem jeweiligen der weiteren Busteilnehmer in das
empfangene Antwortdatenpaket,
- – Zwischenspeichern
des derart erzeugten Antwortdatenpakets in dem jeweiligen der weiteren Busteilnehmer
und
- – Senden
des zwischengespeicherten Antwortdatenpakets durch den jeweiligen
der weiteren Busteilnehmer, wenn der jeweilige der weiteren Busteilnehmer
einen Abfragebefehl von einem jeweils vorhergehenden Busteilnehmer
empfängt.
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Dies
ermöglicht
eine beschleunigte Abfrage der Antwortdaten, insbesondere durch
den ersten Busteilnehmer, da die weiteren Busteilnehmer die zwischengespeicherten
und auf der periodischen Abfrage basierenden Antwortdaten unmittelbar
an ihren vorhergehenden Busteilnehmer übertragen können, ohne dass zuvor der Abfragebefehl
bis zum letzten Busteilnehmer weiterzuleiten ist und darauf die
Antwortdaten der weiteren Busteilnehmer bis zum abfragenden Busteilnehmer
weitergeleitet werden müssen.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens weist das Antwortdatenpaket eine
Startkennung und/oder eine Endekennung auf, wobei die Kennungen
durch spezifische Codes bzw. Daten gebildet sein können oder
auch durch signalfreie Pausen auf einer Busleitung kodiert sein
können.
Bevorzugt werden die Antwortdaten des letzten Busteilnehmers unmittelbar angrenzend
zur Startkennung oder zur Endekennung im Antwortdatenpaket angeordnet
und die Antwortdaten eines jeweils vorhergehenden Busteilnehmers werden
in Richtung der Startkennung oder in Richtung der Endekennung verschoben.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens ist das Master-Slave-Bussystem
ein serielles Bussystem, insbesondere ein LIN-Bussystem.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens umfasst dieses die Schritte:
- – Senden
von Daten in Form eines Datenpakets von dem ersten Busteilnehmer
an den nachfolgenden Busteilnehmer der weiteren Busteilnehmer,
- – Empfangen
des Datenpakets in einem jeweiligen der weiteren Busteilnehmer,
wobei ein jeweiliger Busteilnehmer der weiteren Busteilnehmer für ihn bestimmte
Daten aus dem Datenpaket ausliest, und
- – Weiteleiten
des Datenpakets an einen jeweils nachfolgenden Busteilnehmer der
weiteren Busteilnehmer.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens dient dieses zur Steuerung eines
Kochfelds mit mehreren Kochstellen und einer Anzeigeeinrichtung
zur Visualisierung einer momentanen Leistungseinstellung der jeweiligen
Kochstellen. Hierzu wird den weiteren Busteilnehmern jeweils ein
Leistungseinstellglied bzw. eine Bedieneinrichtung einer Kochstelle
der mehreren Kochstellen zugeordnet und dem ersten Busteilnehmer
wird die Anzeigeeinrichtung zugeordnet. Es versteht sich, dass zusätzlich oder
alternativ ein oder mehrere Slaves einem oder mehreren Leistungseinstellgliedern
eines Backofens zugeordnet werden können.
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Das
Verfahren wird erfindungsgemäß für Master-Slave-Bussysteme
verwendet, bei denen ein Master direkt mit Slaves verbunden ist.
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Das
erfindungsgemäße Master-Slave-Bussystem
umfasst einen ersten Busteilnehmer mit mindestens einer Schnittstelle,
weitere Busteilneh mer, die jeweils eine erste Schnittstelle und
eine zweite Schnittstelle aufweisen, wobei der erste Busteilnehmer über seine
Schnittstelle mit der ersten Schnittstelle eines nachfolgenden,
zweiten Busteilnehmers der weiteren Busteilnehmer verbunden ist
und ein jeweils nachfolgender Busteilnehmer der weiteren Busteilnehmer über seine
erste Schnittstelle mit der zweiten Schnittstelle eines jeweils
vorhergehenden Busteilnehmers der weiteren Busteilnehmer verbunden
ist, wobei ein jeweils vorhergehender Busteilnehmer in Bezug auf
seinen nachfolgenden Busteilnehmer als Master fungiert. Der erste
Busteilnehmer und die weiteren Busteilnehmer weisen jeweils eine
Steuereinheit auf, beispielsweise einen Mikroprozessor, wobei eine
jeweilige Steuereinheit den ersten Busteilnehmer bzw. den jeweiligen
weiteren Busteilnehmer zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ansteuert.
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Diese
und weitere Merkmale gehen außer aus
den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für
sich alleine oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei
einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte
sowie für
sich schutzfähige
Ausführungen
darstellen können,
für die
hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in
einzelne Abschnitte und Zwischen-Überschriften beschränkt die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und
werden im Folgenden näher
beschrieben. Hierbei zeigen schematisch:
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1 ein
Master-Slave-Bussystem und ein zugehöriges Verfahren zur Datenübertragung
zwischen Busteilnehmern gemäß einer
ersten Ausführungsform,
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2 das
Master-Slave-Bussystem von 1, wobei
die Datenübertragung
zwischen den Busteilnehmern gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung erfolgt, und
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3 das
Master-Slave-Bussystem von 1 im Kontext
einer Datenübertragung
von einem ersten Busteilnehmer an weitere Busteilnehmer.
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Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
ein Master-Slave-Bussystem BS basierend auf dem LIN-Standard und ein
zugehöriges
Verfahren zur Datenübertragung
zwischen Busteilnehmern T1~Tn gemäß einer ersten Ausführungsform.
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Das
Master-Slave-Bussystem BS umfasst einen ersten Busteilnehmer T1
mit mindestens einer Schnittstelle S und weitere Busteilnehmer T2~Tn,
die jeweils eine erste Schnittstelle S1 und eine zweite Schnittstelle
S2 aufweisen. Die weiteren Busteilnehmer T2~Tn sind in Strängen bzw.
Ketten ST1~STn organisiert, wobei ein jeweiliger Strang ST1~STn eine
Gruppe von Busteilnehmern T2~Tn umfasst. Zusätzlich umfasst das Master-Slave-Bussystem
BS normale bzw. herkömmliche
Busteilnehmer NT, wobei aus Gründen
der Übersichtlichkeit
nur ein herkömmlicher
Busteilnehmer NT gezeigt ist.
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Innerhalb
eines jeweiligen Strangs ST1~STn ist der erste Busteilnehmer T1 über seine
Schnittstelle S mit der ersten Schnittstelle S1 des nachfolgenden,
zweiten Busteilnehmers T2 der weiteren Busteilnehmer T2~Tn verbunden.
Ein jeweils nachfolgender Busteilnehmer der weite ren Busteilnehmer
T2~Tn ist über
seine erste Schnittstelle S1 mit der zweiten Schnittstelle S2 eines
jeweils vorhergehenden Busteilnehmers der weiteren Busteilnehmer
T2~Tn verbunden, d. h. der dritte Busteilnehmer T3 ist mit seiner
ersten Schnittstelle S1 mit der zweiten Schnittstelle S2 des zweiten
Busteilnehmers T2 verbunden, der dritte Busteilnehmer T3 ist mit
seiner zweiten Schnittstelle S2 mit der ersten Schnittstelle S1
des vierten Busteilnehmers Tn – 1
verbunden usw. Die Busteilnehmer T1~Tn sind folglich in einer seriellen Struktur
miteinander verkettet, d. h. bilden eine Kette, wobei die Kette
beim ersten Busteilnehmer beginnt. Ein jeweils vorhergehender Busteilnehmer
fungiert in Bezug auf seinen nachfolgenden Busteilnehmer als ein
Master, wobei aufgrund der Topologie der erste Busteilnehmer immer
Master und der letzte Busteilnehmer Tn immer Slave ist.
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Die
gezeigten weiteren Busteilnehmer T2~Tn umfassen wie gezeigt jeweils
zwei Schnittstellen S1 und S2, wobei zur Implementierung der beiden
Schnittstellen S1 und S2 zwei voneinander getrennte Schnittstellen
in den weiteren Busteilnehmern T2~Tn vorgesehen sein können. Alternativ kann
ein Schnittstellenumschalter in der Art eines Multiplexers in den
weiteren Busteilnehmern T2~Tn vorgesehen sein, wobei die beiden
Schnittstellen S1 und S2 dann lediglich voneinander getrennt Busanschlüsse bilden,
die über
den Schnittstellenumschalter wechselweise mit korrespondierenden
Schnittstellenanschlüssen
eines einzigen Schnittstellenbausteins innerhalb der weiteren Busteilnehmer
T2~Tn verbunden werden. Sämtliche
Schnittstellen S, S1 und S2 sind als bidirektionale Schnittstellen
ausgelegt.
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Alle
Busteilnehmer T2~Tn eines jeweiligen Strangs ST1~STn weisen eine
identische strangspezifische Adresse auf, d. h. der Busteilnehmer
T2 eines spezifischen Strangs wird anhand der strangspezifischen
Adresse selektiert. Die herkömmlichen
Busteilnehmer NT weisen jeweils eine individuelle Adresse auf. Die
Busverbindung zwischen dem ersten Busteilnehmer T1, den jeweiligen
Busteilnehmern T2 der Stränge
ST1~STn und den herkömmlichen
Busteilnehmern NT entspricht der üblichen Bustopologie, bei der
verschiedene Busteilnehmer gleichzeitig miteinander verbunden sind
und über
individuelle Adressen angesprochen werden.
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Nachfolgend
wird das Verfahren anhand der 1 bis 3 beschrieben,
wobei auf der Y-Achse die Zeit t aufgetragen ist. Das Verfahren
wird exemplarisch für
den ersten Strang ST1 beschrieben.
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Zur
Abfrage von Daten der weiteren Busteilnehmer T2~Tn sendet der erste
Busteilnehmer T1 an den zweiten Busteilnehmer T2, hier exemplarisch
lediglich für
den ersten Strang ST1, einen Abfragebefehl AB. Der Abfragebefehl
AB wird von dem zweiten Busteilnehmer T2 an seiner ersten Schnittstelle
S1 empfangen und über
seine zweite Schnittstelle S2 an die erste Schnittstelle S1 des
dritten Busteilnehmers T3 weitergeleitet. Dieser empfängt entsprechend
den Abfragebefehl AB und leitet ihn weiter an seinen nachfolgenden
Busteilnehmer Tn – 1,
d. h. der Abfragebefehl AB wird sukzessive an einen jeweils nachfolgenden
Busteilnehmer bis zum letzten Busteilnehmer Tn weitergeleitet, der
nicht mit einem nachfolgenden Busteilnehmer verbunden ist. Der letzte
Busteilnehmer Tn kann beispielsweise ermitteln, ob er der letzte
Busteilnehmer ist, indem er den Abfragebefehl AB sendet, jedoch
innerhalb einer vordefinierten Time-Out-Zeitdauer keine Reaktion
bzw. Antwort empfängt.
Alternativ oder zusätzlich
kann er dies beispielsweise auch über Spannungspegel an seiner zweiten
Schnittstelle detektieren, die davon abhängen können, ob ein weiterer Busteilnehmer
mit der zweiten Schnittstelle S2 verbunden ist oder nicht.
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Im
vorliegenden Beispiel sei angenommen, dass der Busteilnehmer Tn – 1 auf
den Busteilnehmer T3 folgt. Es versteht sich, dass zwischen den Busteilnehmern
T3 und Tn – 1
noch weitere, nicht gezeigte Busteilnehmer vorhanden sein können.
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Wenn
der letzte Busteilnehmer Tn den Abfragebefehl AB empfängt, trägt er seine
mit dem Abfragebefehl AB korrespondierenden Antwortdaten An in ein
Antwortdatenpaket AP ein. Das Antwortdatenpaket AP weist eine Startkennung
SK und eine Endekennung EK auf, wobei der letzte Busteilnehmer Tn seine
Antwortdaten An unmittelbar angrenzend zur Startkennung SK im Antwortdatenpaket
AP einfügt. Die
Startkennung SK und die Endekennung EK dienen zur Auswertung des
Antwortdatenpakets AP in einem jeweiligen Empfänger bzw. Busteilnehmer und ermöglichen
es dem Busteilnehmer, eigene Antwortdaten an einer korrekten Position
innerhalb des Antwortdatenpakets AP einzufügen.
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Der
letzte Busteilnehmer sendet das Antwortdatenpaket AP an seinen vorhergehenden
Busteilnehmer Tn – 1,
wobei der vorhergehende Busteilnehmer Tn – 1 seine Antwortdaten An – 1 zusätzlich zu
den Antwortdaten An des Busteilnehmers Tn in das Antwortdatenpaket
AP einfügt,
indem er die bisherigen Antwortdaten um die Breite seiner Antwortdaten
An – 1
nach rechts verschiebt und seine Antwortdaten An – 1 an die
frei gewordene Stelle innerhalb des Antwortdatenpakets AP einfügt.
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Der
Busteilnehmer Tn – 1
leitet entsprechend das Antwortdatenpaket AP an seinen vorhergehenden
Busteilnehmer T3 weiter, wobei der Busteilnehmer T3 seine Antwortdaten
A3 zusätzlich
zu den Antwortdaten An und An – 1
der Busteilnehmer Tn bzw. Tn – 1
in das Antwortdatenpaket AP einfügt.
Das Antwortdatenpaket AP wird folglich sukzessive an einen jeweils
vorhergehenden Busteilnehmer weitergeleitet, wobei ein jeweiliger
weiterer Busteilnehmer seine Antwortdaten zusätzlich zu den Antwortdaten
seines jeweils nachfolgenden Busteilnehmers in das Antwortdatenpaket
AP einfügt.
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Der
erste Busteilnehmer T1 empfängt
folglich ein Antwortdatenpaket AP umfassend "SK, A2, A3, An – 1, An, EK" in der genannten Reihenfolge, wobei
der erste Busteilnehmer T1 aufgrund der Startkennung SK und/oder
der Endekennung EK die Antwortdaten A2, A3, An – 1 und An aus dem Antwortdatenpaket
AP extrahieren kann.
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2 zeigt
das Master-Slave-Bussystem BS von 1, wobei
die Datenübertragung
zwischen den Busteilnehmern gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung erfolgt.
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Bei
der in 2 gezeigten Ausführungsform werden die Abfragebefehle
AB unabhängig
voneinander, durch jeden der weiteren Busteilnehmer T2~Tn periodisch
in kurzen Zeitabständen,
beispielsweise 10 ms, gesendet. Wenn einer der weiteren Busteilnehmer
T2~Tn in Reaktion auf den von ihm gesendeten Abfragebefehl AB ein
Antwortdatenpaket AP von dem nachfolgenden Busteilnehmer empfängt, fügt er seine
Antwortdaten in das empfangene Antwortdatenpaket AP ein speichert
das derart erzeugte Antwortdatenpaket AP zwischen. Wenn einer der
weiteren Busteilnehmer T2~Tn einen Abfragebefehl AB empfängt, sendet
er das zwischengespeicherte Antwortdatenpaket AP unmittelbar an
seinen vorhergehenden Busteilnehmer, ohne zuvor den Abfragebefehl
AB an seinen nachfolgenden Busteilnehmer zu senden und ohne abzuwarten,
bis der nachfolgende Busteilnehmer das Antwortdatenpaket AP an ihn überträgt, nachdem
der Abfragebefehl AB bis zum letzten Busteilnehmer Tn sukzessive
weitergeleitet worden ist.
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Wenn
der erste Busteilnehmer T1 den Abfragebefehl AB an den zweiten Busteilnehmer
T2 sendet, sendet der zweite Busteilnehmer T2 sein zwischengespeichertes
Antwortdatenpaket AP unmittelbar an den ersten Busteilnehmer T1.
Dies reduziert die Zeitdauer zwischen dem Senden des Abfragebefehls
AB durch den ersten Busteilnehmer T1 und dem Empfang des Antwortdatenpakets
AP im ersten Busteilnehmer T1.
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3 zeigt
das Master-Slave-Bussystem BS von 1 im Kontext
einer Datenübertragung
von dem ersten Busteilnehmer T1 an die weiteren Busteilnehmer T2~Tn.
Die zu sendenden Daten werden in Form eines Datenpakets SP zunächst von
dem ersten Busteilnehmer T1 an den zweiten Busteilnehmer T2 übertragen.
Das Datenpaket umfasst hierbei zunächst die Startkennung SK und
die Endekennung EK sowie die an die weiteren Busteilnehmer T2~Tn zu übertragenden
Daten P2~Pn. Der zweite Busteilnehmer T2 liest die für ihn bestimmten
Daten P2 aus dem Datenpaket SP aus und überträgt das Datenpaket SP, reduziert
um die Daten P2, an seinen nachfolgenden Busteilnehmer T3, usw.
Die Daten P2~Pn können
beispielsweise Informationen für
eine Anzeige sein, die zu den jeweiligen Busteilnehmern T2~Tn gehört.
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Die
Busteilnehmer T1~Tn weisen jeweils eine Steuereinheit SE auf, welche
die Busteilnehmer T1~Tn zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ansteuert bzw. befähigt.
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Das
gezeigte Bussystem BS dient zur Steuerung eines nicht dargestellten
Kochherds mit mehreren Kochstellen sowie Backofen, wobei den weiteren
Busteilnehmern T2~Tn jeweils ein Leistungseinstellglied einer zugehörigen Kochstelle
bzw. des Backofens zugeordnet ist und dem ersten Busteilnehmer T1
eine Anzeigeeinrichtung zur Visualisierung einer momentanen Leistungseinstellung
der Kochstellen und des Backofens zugeordnet ist.
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Eine
individualisierte Adressvergabe an die Busteilnehmer T2~Tn innerhalb
eines Strangs ST1~STn ist nicht erforderlich, denn die funktionale Zuordnung
zu den jeweiligen Busteilnehmern erfolgt bei den gezeigten Ausführungsformen
nicht anhand einer entsprechenden funktionszugeordneten Adressvergabe
sondern mittels der Reihenfolge bzw. der Position des Busteilnehmers,
d. h. der Verdrahtung, innerhalb des Bussys tems. Die weiteren Busteilnehmer
T2~Tn organisieren sich selbstständig, unabhängig von
einer Steuerung durch den ersten Busteilnehmer T1. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es
daher, die weiteren Busteilnehmer T2~Tn, d. h. typgleiche Busteilnehmer,
ohne vorherige, spezifische Adressvergabe an einem Master-Slave-Bussystem
zu betreiben.