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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit Notlaufeigenschaften
bei Druckluftverlust, mit einem profilierten Laufstreifen, einem
mehrlagigen Gürtelverband, einer Innenschicht, einer zumindest einlagig
ausgeführten Karkasse, Seitenwänden und mit zumindest
je einem im Bereich der Seitenwand eingebrachten, im Querschnitt
mondsichelförmigen Verstärkungsprofil, welches
aus wenigstens drei axial benachbart angeordneten, im Querschnitt
mondsichelförmigen, aus Gummiwerkstoffen bestehenden Teil-Verstärkungsprofilen
besteht, wobei die Teil-Verstärkungsprofile unterschiedliche
Elastizitätsmodule aufweisen. Die Erfindung betrifft ferner
ein Verfahren zur Herstellung des Fahrzeugluftreifens.
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Es
sind verschiedene Ausführungsformen von im Pannenfall selbstragenden
Fahrzeugluftreifen bekannt. So gibt es beispielsweise eine Vielzahl
von Lösungsvorschlägen mit einstückigen
Verstärkungsprofilen in den Reifenseiten. Die Verstärkungsprofile sind
im Querschnitt mondsichelförmig ausgeführt und
bestehen aus Gummi, wobei die Eigenschaften des Gummimaterials sicher
stellen sollen, dass die Verstärkungsprofile in der Lage
sind, den Reifen bei einem gewissen Druckverlust im Pannenfall über
einen gewissen Laufweg stelbstragend zu erhalten. Ein derartiger
Reifen ist beispielsweise aus der
DE 2 331 530 A1 bekannt geworden. Die Verstärkungsprofile
sind jedoch massiv und haben den Nachteil, die Seitenwände
im Normalbetrieb des Reifens zu versteifen. Diesen Nachteil versucht
man in der gattungsgemäßen
WO 02/096672 zu vermeiden, indem das
Verstärkungsprofil aus zwei oder mehr mondsichelförmigen
Teil-Verstärkungsprofilen mit unterschiedlichen Elastizitätsmodulen
besteht. Die Elastizitätsmodule der Teil-Verstärkungsprofile
steigen von axial außen nach axial innen an, so dass im
Bereich der stärksten, im Notlauf auftretenden Spannungen das
steifeste Teil-Verstärkungsprofil angeordnet ist. Durch
diese Maßnahme kann jedoch das Verstärkungsprofil
aufgrund der axial innen im Bereich der Symmetrieachse des Verstärkungsprofils
auftretenden stärksten Spannungen im Notlauf brechen, wodurch
die Notlaufstrecke verkürzt ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Fahrzeugluftreifen mit
Notlaufeigenschaften bei Druckverlust bereitzustellen, dessen im
Notlauf erhaltene Fahrtstrecke wesentlich verlängert und
dessen Fahrkomfort verbessert ist. Es ist ferner die Aufgabe der
Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem ein entsprechender
Fahrzeugluftreifen hergestellt werden kann.
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Die
Erfindung besteht darin, dass die Elastizitätsmodule der
Teil-Verstärkungsprofile von axial innen nach axial außen
ansteigen.
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Erfindungsgemäß ausgeführte
Fahrzeugluftreifen weisen in der Seitenwand ein im Querschnitt mondsichelförmiges
Verstärkungsprofil auf, welches aus mehreren axial benachbart
angeordneten Teil-Verstärkungsprofilen besteht. Der Begriff „mehrere” bedeutet
eine Anzahl von drei oder mehr Teil-Verstärkungsprofilen.
Die Teil-Verstärkungsprofile weisen ebenfalls eine im Querschnitt
mondsichelförmige Kontur auf und ergeben in axial benachbarter Zusammensetzung
das im Querschnitt mondsichelförmige Verstärkungsprofil.
Erfindungswesentlich ist, dass die Elastizitätsmodule der
Teil-Verstärkungsprofile von axial innen nach axial außen
ansteigen, wodurch eine homogenere Spannungsverteilung im Verstärkungsprofil
während des Notlaufs erreicht ist, als bei bekannten einstückigen
Verstärkungsprofilen oder bei Verstärkungsprofilen,
deren Elastizitätsmodul von axial außen nach axial
innen ansteigt. Durch diese homogenere Spannungsverteilung innerhalb des
Verstärkungsprofils ist die Ermüdung des Verstärkungsprofilmaterials
geringer und der Notlaufreifen erreicht eine längere Notlaufstrecke.
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Es
hat sich gezeigt, dass sich im Notlauf ein extrem inhomogener Spannungszustand
im Verstärkungsprofil einstellt. Insbesondere im Bereich
der Symmetrieachse auf der axial innen gelegenen Seite des Verstärkungsprofils
treten die größten von-Mises-Spannungen auf, die
ursächlich zur Zerstörung des Reifens nach längerer
Pannenlaufstrecke führen können. Auf der axial äußeren
Seite des Verstärkungsprofils hingegen sind die von-Mises-Spannungen
im Vergleich zu der axial inneren Seite gering.
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Der
erfindungsgemäß aufgebaute Notlaufreifen weist
ein aus Teil-Verstärkungsprofilen bestehendes Verstärkungsprofil
auf, das materialseitig an die vorbeschriebenen Spannungsfälle
angepasst ist. Ein reduzierter Elastizitätsmodul auf der
axial innen gelegenen Seite des Verstärkungsprofils führt
in Folge der relativ starken hydrostatischen Druckspannung im Verstärkungsprofil
während des Notlaufes nur zu einer relativ geringeren Reduzierung
der Gesamtsteifigkeit des Verstärkungsprofils.
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Vorteilhaft
ist es, wenn das Verstärkungsprofil aus vier, fünf
oder mehr als fünf Teil-Verstärkungsprofilen besteht,
wobei die Elastizitätsmodule der Teil-Verstärkungsprofile
von axial innen nach axial außen ansteigen. Ideal wäre
ein Verstärkungsprofil, welches einen homogenen Elastizitätsmodulanstieg von
axial innen nach axial außen aufweist. Dieses ist jedoch
aus prozesstechnischer Sicht nicht umsetzbar. Daher ist in Bezug
auf den Spannungszustand des Verstärkungsprofils ein Aufbau
vorteilhaft, der aus mehreren Teil-Verstärkungsprofilen
besteht und dem Ideal angenährt ist. Dabei gilt: je mehr
Teil-Verstärkungsprofile das Verstärkungsprofil
aufweist, desto besser ist die Annährung an einen homogenen, stufenlosen
Elastizitätsmodul-Anstieg. Dieses wirkt sich vorteilhaft
auf die Lebensdauer des Notlaufreifens im Notlauf aus, die im Notlauf
erhaltenen Notlauffahrstrecke ist verlängert. Hohe Spannungsspitzen
im Bereich der Elastizitätsmodulwechsel an den Teil-Verstärkungsprofilgrenzen
sind vermieden.
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Verfahren
zur Herstellung von Fahrzeugluftreifen sind dem Fachmann hinreichend
bekannt. Üblicherweise werden Halbfertigfabrikate wir Innenschicht
und Verstärkungs- und Kautschuklagen nacheinander in bestimmten
Schritten vollumfänglich auf Reifenaufbautrommeln aufgelegt
und jede Lage jeweils durch einen Splice geschlossen. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung eines vorbeschriebenen Fahrzeugluftreifens
mit Notlaufeigenschaften, wobei man das Verstärkungsprofil
als ein Materialband auf eine Bautrommel auflegt und man nach einem
vollumfänglichen Auflegen um die Bautrommel dieses mit
seinen beiden Enden überlappend mit einem Splice zusammensetzt,
geht man derart vor, dass man das Materialband des ersten Teil-Verstärkungsprofils
auf die Bautrommel auflegt und nach einem vollumfänglichen
Auflegen um die Bautrommel an einer ersten Position spliced, dass man
anschließend das Materialband des zweiten Teil-Verstärkungsprofils
derart auf die Bautrommel auflegt, dass man dieses nach einem vollumfänglichen
Auflegen um die Bautrommel an einer zweiten Position spliced, welche
von der ersten Position abweicht und dass man jedes weitere Materialband
eines jeden weiteren Teil-Verstärkungsprofils derart auf die
Bautrommel auflegt, dass man jedes dieser Materialbänder
nach einem vollumfänglichen Auflegen um die Bautrommel
an einer von der vorhergehenden Position abweichenden Position spliced.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren ist eine Versetzung
des Splices der Teil-Verstärkungsprofile über
den Reifenumfang erreicht, so dass übereinanderliegende
Schwächestellen, eine solche kann ein Splice darstellen,
vermieden sind und somit die Haltbarkeit des Fahrzeugluftreifen
erhöht ist.
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Es
ist aber auch möglich, dass n-fach geschichtete Verstärkungsprofil
durch Coextrusion in einem Schritt herzustellen und das coextrudierte
Verstärkungsprofil auf der Reifenaufbautrommel aufzulegen.
Durch die Herstellung des n-fach geschichteten Verstärkungsprofils
durch Coextrusion ist die Gefahr von Lufteinschlüssen zwischen
den Teil-Verstärkungsprofilen vermieden.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand
der einzigen Zeichnung, die ein schematisches Ausführungsbeispiel darstellt,
näher erläutert:
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Die 1 zeigt
einen Teil-Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Fahrzeugluftreifen mit einem aus drei Teil-Verstärkungsprofilen
zusammengesetzten mondsichelförmigen Verstärkungsprofil. Die
wesentlichen Bestandteile, aus welchen sich der erfindungsgemäße
Reifen zusammensetzt, sind ein profilierter Laufstreifen 1,
ein bei der gezeigten Ausführung aus zwei Lagen 2a, 2b bestehender
Gürtel 2, eine Karkasse 3, eine weitgehend
luftdicht ausgeführte Innenschicht 4, Wülste 5 mit
Wulstkernen 6 und Wulstkernprofilen 7, sowie Seitenwände 8 und das
in äußerer Kontur etwa mondsichelförmige
Verstärkungsprofil 9. Die beiden Lagen 2a, 2b des
Gürtels 2 bestehen aus in eine Gummimischung eingebetteten
Festigkeitsträgern aus Stahlcord, welche innerhalb jeder
Lage parallel zueinander verlaufen, wobei die Stahlcorde der einen
Lage 2a in kreuzender Anordnung zu den Stahlcorden der
zweiten Lage 2a orientiert sind und mit der Reifenumfangsrichtung
jeweils einen Winkel zwischen 15° und 30° einschließen.
Auch die Karkasse 3 kann in herkömmlicher und bekannter
Weise ausgeführt sein und somit in eine Gummimischung eingebettete,
in radialer Richtung verlaufende Verstärkungsfäden
aus einem textilen Material oder aus Stahlcord aufweisen. Die Karkasse 3 ist
um die Wulstkerne 6 von innen nach außen geführt,
ihre Hochschläge 3a verlaufen neben den Wulstkernprofilen 7 in
Richtung Gürtel 2.
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Das
aus drei elastomeren Teil-Verstärkungsprofilen 10, 11, 12 unterschiedlicher
Elastizitätsmodule, insbesondere aus Kautschukmischungen,
hergestellte erfindungsgemäße Verstärkungsprofil 9 ist während
des Aufbaus des Reifens auf der Innenschicht 4 positioniert
worden und befinden sich daher zwischen dieser und der Karkassse 3.
Hierbei geht man derart vor, dass man das Materialband des ersten
Teil-Verstärkungsprofils auf die Bautrommel auflegt und
nach einem vollumfänglichen Auflegen um die Bautrommel
an einer ersten Position spliced, dass man anschließend
das Materialband des zweiten Teil-Verstärkungsprofils derart
auf die Bautrommel auflegt, dass man dieses nach einem vollumfänglichen
Auflegen um die Bautrommel an einer zweiten Position spliced, welche
von der ersten Position abweicht und dass man das dritte Materialband des
dritten Teil-Verstärkungsprofils ebenfalls nach einem vollumfänglichen
Auflegen um die Bautrommel an einer von der vorhergehenden Position
abweichenden Position spliced. Die Dicke des Verstärkungsprofils 9 nimmt
sowohl Richtung Gürtel 2 als auch Richtung Wulst 5 ab.
Richtung Gürtel 2 reicht das Verstärkungsprofil 9 bis
unter die Randbereiche desselben. Richtung Wulst 5 endet
jedes Verstärkungsprofil 9 knapp oberhalb des
Wulstkernes 6. Über den überwiegenden
Bereich der Länge der Seitenwand ist das Verstärkungsprofil 9 nahezu
konstant dick ausgeführt, seine Stärke beträgt
hier bis zu 13 mm, insbesondere 9 bis 11 mm.
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Das
Verstärkungsprofil 9 besteht aus mehreren, hier
drei axial benachbart angeordneten, im Querschnitt mondsichelförmigen,
aus Gummiwerkstoffen bestehenden Teil-Verstärkungsprofilen 10, 11, 12,
wobei die Teil-Verstärkungsprofile unterschiedliche Elastizitätsmodule
aufweisen. Die Elastizitätsmodule der Teil-Verstärkungsprofile 10, 11, 12 steigen
von axial innen 13 nach axial außen 14 an, wodurch
eine im Vergleich zu bekannten Notlaufreifen homogenere Spannungsverteilung
im Verstärkungsprofil 9 während des Notlaufs
erreicht ist. Durch diese homogenere Spannungsverteilung innerhalb des
Verstärkungsprofils 9 ist die Ermüdung
des Verstärkungsprofilmaterials geringer und mit dem Notlaufreifen
ist im Notlauf eine längere Notlaufstrecke erhaltbar.
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Das
axial innen gelegene Teil-Verstärkungsprofil 10 weist
einen Elastizitätsmodul von 1–6 MPa, vorzugsweise
von 3,75 MPa auf. Das mittlere Teil-Verstärkungsprofil 11 weist
einen Elastizitätsmodul von 4–10 MPa, vorzugsweise
von 7,5 MPa auf. Das axial außen gelegene Teil-Verstärkungsprofil 12 weist
einen Elastizitätsmodul von 8–20 MPa, vorzugsweise
von 11,25 MPa auf.
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Die
drei Teil-Verstärkungsprofile 10, 11, 12 enden
gemeinsam in der oberen Spitze 15 und in der unteren Spitze 16 des
Verstärkungsprofils 9, so dass sich alle drei
Teil-Verstärkungsprofile 10, 11, 12 über die
gesamte Höhe des Verstärkungsprofils 9 erstrecken.
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Eine
längere Haltbarkeit des erfindungsgemäßen
Fahrzeugluftreifens im Notlauf könnte aber auch dazu genutzt
werden, die Gesamtdicke des Verstärkungsprofils zu reduzieren,
so dass sich die im Notlauf erhaltene Fahrtstrecke nicht von bekannten Notlaufreifen
mit verdickter Seitenwand unterscheidet, der Komfort, insbesondere
die Einfederungseigenschaften verbessert sind.
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- 1
- Laufstreifen
- 2
- Gürtel
- 3
- Karkasse
- 4
- Innenschicht
- 5
- Wulst
- 6
- Wulstkern
- 7
- Wulstkernprofil
- 8
- Seitenwand
- 9
- Verstärkungsprofil
- 10
- Teil-Verstärkungsprofil
- 11
- Teil-Verstärkungsprofil
- 12
- Teil-Verstärkungsprofil
- 13
- axial
innen
- 14
- axial
außen
- 15
- obere
Spitze des Verstärkungsprofils
- 16
- untere
Spitze des Verstärkungsprofils
- 17
- Symmetrieachse
Verstärkungsprofil
- aR
- axiale
Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2331530
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