-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Depolymerisation
von Zellulose, bei welchem die Zellulose in einer ionischen Flüssigkeit
in Gegenwart von Katalysatoren umgesetzt wird.
-
Zellulose
ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden und
mit einem Vorkommen von etwa 1200 Mrd. Tonnen die häufigste
organische Polymerverbindung der Erde. Sie ist deshalb auch das
häufigste Polysaccharid. Chemisch ist die Zellulose ein
unverzweigtes Polysaccharid, das aus mehreren hundert bis zehntausend β-D-Glucosemolekülen
besteht. Dabei wird die Zahl der β-D-Glucoseeinheiten als
Polymerisationgrad der Zellulose (Pw – Gewichtsmittel
des Polymerisationsgrades, Pn – Zahlenmittel
des Polymerisationsgrades) definiert. Sie ist ein wichtiger technischer
Rohstoff, der als Grundstoff in der Papierindustrie oder in der Bekleidungsindustrie
als Viskose, Baumwollfaser oder Leinen eingesetzt wird. Ein weiteres
wichtiges Anwendungsfeld ist die Baustoffindustrie, wo Zellulosederivate
wie Methylzellulose als Fließverbesserer etc. eingesetzt
werden. Weitere Anwendungsbereiche sind die Herstellung von Zellophan
oder die Entwicklung von regenerativen Autotreibstoffen, wie Zellulose-Ethanol,
das aus pflanzlicher Biomasse hergestellt wird. Des Weiteren werden
Zellulosederivate in der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie als
Zusatzstoffe verwendet.
-
Zellulose
ist in Wasser und in den meisten organischen Lösungsmitteln
unlöslich. Eine gewisse Löslichkeit weist sie
in toxischen Lösungsmitteln wie CS2,
Aminen, Morpholinen usw., konzentrierten Mineralsäuren,
geschmolzenen Salzen sowie in Kupferammoniak löslich. Derzeit
kommerziell verwendete Lösungsmittel sind beispielsweise
N-Methylmorpholine-N-oxid und CS2.
-
Ferner
ist es möglich, Zellulose in einer ionischen Flüssigkeit
rein physikalisch zu lösen. Mit der so gelösten
Zellulose können chemische Synthesen durchgeführt
werden, die in anderen Lösungsmitteln nicht möglich
sind.
-
Ionische
Flüssigkeiten sind flüssige Salze, die bei Temperatures
unter 100°C flüssig sind. Beispiele für verwendete
Kationen sind alkylierte Imidazolium-, Pyridinium-, Ammonium- oder
Phosphonium-Ionen. Als Anionen können die unterschiedlichsten
Ionen vom einfachen Halogenid über komplexere anorganische
Ionen wie Tetrafluoroborate bis hin zu großes organischen
Ionen wie Trifluororomethansulfonamid herangezogen werden. Beispiele
fur geeignete ionische Flüssigkeiten sind in den Patenschriften
US-A1,943,176 ,
WO 03/029329 ,
WO 07/057235 beschrieben.
-
Zellulose
ist ein wesentlicher Bestandteil der so genannten Biomasse. Einige
Industriestaaten verfolgen das Ziel, den Anteil nachwachsender Rohstoffe
in der Produktion von typischen Industrieprodukten wie Farben, Lacken,
Kunststoffen, Fasern oder Arzneimitteln aus Biomasse zu erzeugen.
Dazu ist es erforderlich, die Biomasse in einem Maße aufzuschließen,
d. h. in ihre einzelnen Bestandteile aufzutrennen, sodass diese dann
zu entsprechenden Produkten weiterverarbeitet werden können.
Ohne chemischen Aufschluss, z. B. Zellulosehydrolyse, ist die Zellulose
kaum für enzymatische Prozesse geeignet.
-
Auch
wenn aus Zellulose schon Papier, Textilfasern, Verpackungsmaterialien
und Hemmstoffe hergestellt werden, könnte sie noch weitere
Anwendung finden, wenn die Verarbeitbarkeit der Zellulose vereinfacht werden
könnte.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist demgemäß, ein Verfahren
zur Verarbeitung von Zellulose zur Verfügung zu stellen,
bei welchem die Zellulose in kleinere Moleküleinheiten
gespalten wird, die in an sich bekannter Weise der weiteren Verarbeitung
zugeführt werden können.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Verfahren
zur Depolymerisation von Zellulose, in welchem eine Lösung
von Zellulose in einer ionischen Flüssigkeit mit einem
festen Säurekatalysator in Kontakt gebracht wird.
-
Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass die Zellulose innerhalb einer kurzen Reaktionszeit
depolymerisiert werden kann, wobei ein niedermolekulares bzw. oligomeres
Reaktionsgemisch mit einer schmalen Molekulargewichtsverteilung
(geringere Polydispersivität, d, definiert als Verhältnis
von Pw zu Pn) entsteht.
-
Die
bekannten anorganischen Säuren, wie Salzsäure,
Schwefelsäure etc. haben den Nachteil, dass sie nur in
flüssiger, d. h. gelöster Form, aktiv sind. Die
Depolymerisation in verdünnter Schwefelsäure (0,4–0,7 wt.%)
erfordert beispielsweise Temperaturen von 170–– 190°C.
Ausserdem ist eine Vorbehandlung zum Aufschluss der Zellulose notwendig.
Langkettige Zellulosepolymere führen dabei vielfach zur
Blockierung von Rohrleitungen, sodass derartige Prozesse einen grossen
technischen Aufwand erfordern. Dieser Aufwand wird noch durch das
hohe Korrosionspotential der stark sauren Reaktionslösung
erhöht.
-
Insgesamt
führen diese technischen Problemstellungen zu einer sehr
kostenintensiven Prozessführung.
-
Das
durch Depolymerisation mit derartigen Säuren erhaltene
Reaktionsgemisch ist ein nur sehr aufwendig aufzutrennendes Gemisch
aus Zellulosefragmenten und Säure in Wasser. Es ist daher
von Vorteil, im erfindungsgemäßen Verfahren eine
Säure zu verwenden, die in fester Form aktiv ist, so dass
diese nach Beendigung der Reaktion von den Reaktionsprodukten abgetrennt
werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform werden
als saure Katalysatoren saure polymere oder anorganische Ionenaustauscher
oder saure anorganische Metalloxide eingesetzt. Saure polymere Ionenaustauscher
sind beispielsweise makroporöse oder mesoporöse
vernetzte Polymere, die an ihrer Oberfläche saure Gruppen
aufweisen, wie -SO3H-, -OSO3H, -PO2H, -PO(OH)2 und/oder
-PO(OH)3. Weitere geeignete Katalysatoren
sind z. B. Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Aluminosilicate und Zirconiumoxid,
deren Oberfläche durch -SO3H-,
-OSO3H, -PO2H, -PO(OH)2 und/oder -PO(OH)3-Funktionalisierung
weiter modifiziert werden kann. Zu den polymeren Ionenaustauschern
zählen auch die Ionomere, die beispielsweise durch Copolymerisation
eines unpolaren Monomers mit einem polaren Monomer erhalten werden.
Beispiele für handelsübliche geeignete saure Katalysatoren
sind Nafion® (sulfoniertes Tetrafluorethylen
(PTFE), DuPont) oder Amberlyst® 15DRY
(Rohm and Haas). Es können auch Gemische aus Säuregruppenhaltigen
Polymeren und anorganischen Komponenten als Katalysatoren eingesetzt
werden, wie z. B. Gemische aus sulfonierten Polymeren, wie sulfoniertes
Tetrafluorethylen mit nanoskaligem SiO2,
so genannte Komposits.
-
Als
besonders bevorzugte Katalysatoren dienen Ionenaustauscherharze,
wobei eine Oberfläche von 1 bis 41 m2g–1 vorteilhaft ist. Vorzugsweise
haben diese Ionenaustauscherharze ein Porenvolumen von 0,002 bis
0,220 cm3g–1.
Der mittlere Porendurchmesser liegt vorzugsweise zwischen 15 und
80 nm, insbesondere von 24 bis 30 nm. Besonders geeignete Ionenaustauscherharze
weisen eine Ionenaustauschkapazität von 1 bis 10 mmol g–1, insbesondere von 2,5 bis 5,4
mmol g–1, auf Die Reaktion kann,
verglichen mit dem Stand der Technik, bei relativ geringen Temperaturen
durchgeführt werden, sie liegt in dem Bereich zwischen
dem Schmelzpunkt des Gemisches aus ionischer Flüssigkeit
und Zellulose und ca. 150°C, insbesondere zwischen 50°C
und 130°C.
-
Die
Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele genauer erläutert:
-
Beispiel 1
-
5
g α-Zellulose wurde in 100 g 1-Butyl-3-Methylimidazoliumchlorid
bei 100°C gelöst. Nach dem Auflösen der
Zellulose wurden 2 ml destilliertes Wasser zugefügt. Die
Lösung wurde weitere 5 Stunden bei 100°C gerührt.
Bei diesem Versuch wurde keinerlei Katalysator verwendet. Dem Reaktionsgemisch
wurden nach in den ersten 5 Stunden stündlich Proben entnommen.
Den Proben wurden jeweils 25 ml Wasser hinzugefügt wodurch
langkettige Zelluloseeinheiten ausfallen. Das ausgefällte
Material wurde mittels Zentrifugieren von der Lösung getrennt
und bei 90°C über Nacht getrocknet. Die Menge
an wiedergewonnener Zellulose wurde durch Wiegen der Zelluloseproben
bestimmt. Diese Proben wurden mit Phenylisocyanat für die
GPC-Analyse derivatisiert.
-
In
der Tabelle 1 wird der Verlauf des Polymerisationsgrades und die
Polydispersivität der erhaltenen Zellulose in Abhängigkeit
von der Versuchszeit dargestellt. Tabelle 1. Depolymerisationsversuch ohne
Katalysatorzugabe
Versuchszeit
(h) | Pn | Pw | d | Zellulose
wiedergewonnen (%) |
0 | 242 | 1210 | 5.0 | 93 |
1.0 | 247 | 1014 | 4.1 | 92 |
2.0 | 220 | 1012 | 4.6 | 90 |
3.0 | 214 | 1095 | 5.1 | 86 |
4.0 | 227 | 948 | 4.2 | 83 |
5.0 | 235 | 887 | 3.8 | 96 |
- Pw – Gewichtsmittel
des Polymerisationsgrades; Pn – Zahlenmittel
des Polymerisationsgrades; d – Polydispersivität.
-
Im
Fall der Versuchsführung ohne Katalysatorzugabe konnte
zu jeder Zeit etwa 90% der eingesetzten Zellulose wiedergewonnen
werden. Es zeigt sich nur eine geringe Änderung des Polymerisationsgrades,
während die Polydispersivität nahezu unverändert
bleibt. Dieses Ergebnis deutet auf einen sehr geringen Abbau von
Zellulose in ionischer Flüssigkeit ohne Zugabe von Katalysatoren
hin. In den wässrigen Proben konnten keine Formen von Mono-
oder Disacchariden nachgewiesen werden.
-
Beispiel 2
-
5
g α-Zellulose wurde in 100 g 1-Butyl-3-Methylimidazoliumchlorid
bei 100°C gelöst. Nach dem Auflösen der
Zellulose wurden 2 ml destilliertes Wasser zugefügt. Die
Lösung wurde weitere 15 Min. gerührt, anschließend
wurde 1 g Amberlyst 15DRY (Handelsprodukt der Firma Rohm&Haas, DE) der
Lösung hinzugefügt. Die Depolymerisation der Zellulose
wurde bei 100°C ausgeführt. Dem Reaktionsgemisch
wurden in der ersten Stunde alle 15 Minuten und danach stündlich
Proben entnommen. Den Proben wurden jeweils 25 ml Wasser hinzugefügt.
Die ausgefällte Zellulose wurde mittels Zentrifugieren
abgetrennt und bei 90°C über Nacht getrocknet.
Die Menge an wiedergewonnener Zellulose wurde durch Wiegen der Zelluloseproben
bestimmt. Diese Proben wurden mit Phenylisocyanat für die
GPC-Analyse derivatisiert.
-
In
der Tabelle 2 wird der Verlauf des Polymerisationsgrades und die
Polydispersivität der erhaltenen Zellulose in Abhängigkeit
von der Reaktionszeit dargestellt. Tabelle 2. Depolymerisation von α-Zellulose
mit Amberlyst 15DRY.
Reaktionszeit
(h) | Pn | Pw | d | Zellulose
wiedergewonnen (%) |
0 | 210 | 830 | 4.0 | 87 |
0.25 | 94 | 422 | 4.5 | 88 |
0.50 | 64 | 219 | 3.4 | 84 |
0.75 | 47 | 127 | 2.7 | 53 |
1.0 | 34 | 81 | 2.4 | 65 |
1.5 | 23 | 50 | 2.2 | 65 |
2.0 | 17 | 33 | 1.9 | 66 |
3.0 | 12 | 20 | 1.6 | 58 |
4.0 | 10 | 15 | 1.4 | 11 |
5.0 | 10 | 12 | 1.3 | 8 |
- Pw – Gewichtsmittel
des Polymerisationsgrades;
Pn – Zahlenmittel
des Polymerisationsgrades; d – Polydispersivität.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass in ionischen Flüssigkeiten gelöste α-Zellulose
in Gegenwart eines festen, sauren Katalysators depolymerisiert.
Der zahlenmittlere Polymerisationsgrad Pn und
der gewichtsmittlere Polymerisationsgrad Pw,
sinken dabei nach einer Reaktionszeit von einer Stunde deutlich,
wobei Oligomere (Pw = 81) mit einer niedrigen
Polydispersivität (d = 2.4) erhalten werden. Diese Oligomere
konnten nahezu vollständig durch Ausfällen aus
der ionischen Flüssigkeit durch Zugabe von Wasser getrennt
werden. Das erhaltene Produkt kann beispielsweise mittels enzymatischer
Katalyse zu Produkten mit noch geringerem Polymerisationsgrad abgebaut
werden.
-
Die
wässrigen Reaktionslösungen wurden mittels HPLC
auf ihren Gehalt an Zuckermolekülen (Zellobiose, Glukose,
Xylose, Arabinose) und Folgeprodukte des Zuckerabbaus (5-Hydroxymethylfurfural,
Levulinsäure, Furansäure, Furfuraldehyd) untersucht.
Im DNS-Assay wurde ausserdem die Gesamtmenge an enthaltenen reduzierbaren
Zuckern nachgewiesen (TRS – total reducing sugars). Die
Ergenisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Tabelle 3. Ausbeute an Zuckermolekülen
und Folgeprodukten des Zuckerabbaus in den Reaktionslösungen.
Reaktionszeit
(h) | Zbe (%) | Glu (%) | Xyl
(%) | Ara (%) | LVS (%) | FS
(%) | 5-HMF (%) | FAL (%) | TRS (%) |
0 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.01 | 0.00 | 0 |
0.25 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 1.41 | 0.00 | 0.05 | 0.02 | 0 |
0.50 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 1.45 | 0.00 | 0.07 | 0.03 | 0 |
0.75 | 0.00 | 0.00 | 0.91 | 0.89 | 1.26 | 0.00 | 0.08 | 0.04 | 3 |
1.0 | 0.00 | 0.00 | 0.90 | 0.96 | 1.65 | 0.00 | 0.08 | 0.05 | 4 |
1.5 | 0.39 | 0.85 | 1.06 | 0.97 | 3.39 | 0.00 | 0.10 | 0.06 | 6 |
2.0 | 0.39 | 0.84 | 1.07 | 0.96 | 5.18 | 0.00 | 0.12 | 0.09 | 10 |
3.0 | 0.47 | 1.01 | 1.25 | 0.95 | 14.02 | 0.00 | 0.20 | 0.17 | 17 |
4.0 | 0.57 | 1.29 | 1.58 | 1.02 | 19.47 | 0.01 | 0.36 | 0.33 | 26 |
5.0 | 0.73 | 1.70 | 1.87 | 0.96 | 20.87 | 0.01 | 0.60 | 0.51 | 35 |
- Zbe – Zellobiose; Glu – Glukose;
Xyl – Xylose; Ara – Arabinose; 5-HMF – 5-Hydroxymethylfurfural;
LVS – Levulinsäure; FS – Furansäure;
FAL – Furfuraldehyd.
-
In
der ersten Stunde zeigt sich nur eine geringe Ausbeute an Zuckern
und Folgeprodukten. Das deutet auf einen selektiven Abbau der Zellulose
zu kleineren Oligomeren hin. Erst nach Bildung dieser kleineren
Oligomere setzt sich der Abbau bis zu Zuckern und Zuckerfolgeprodukten
hin fort. Das Hauptfolgeprodukt des Zuckerabbaus stellt dabei Levulinsäure.
Die Gesamtmenge an Furankomponenten machen weniger als 1,1% der
Gesamtkonzentraton aus.
-
Beispiel 3
-
5
g mikrokrystalline Zellulose (Baumwoll-Linterstoff) wurde in 100
g 1-Butyl-3-Methylimidazoliumchlorid bei 100°C gelöst.
Nach dem Auflösen der Zellulose wurden 2 ml destilliertes
Wasser zugefügt. Die Lösung wurde weitere 15 Min.
gerührt, anschließend wurde 1 g Amberlyst 15DRY
(Handelsprodukt der Firma Rohm&Haas,
DE) der Lösung hinzugefügt. Die Depolymerisation
der Zellulose wurde bei 100°C ausgeführt. Dem
Reaktionsgemisch wurden in der ersten Stunde alle 15 Minuten und
danach stündlich entnommen. Den Proben wurden jeweils 25
ml Wasser hinzugefügt. Die ausgefällte Zellulose
wurde mittels Zentrifugieren abgetrennt und bei 90°C über
Nacht getrocknet. Die Menge an wiedergewonnener Zellulose wurde
durch Wiegen der Zelluloseproben bestimmt. Diese Proben wurden mit
Phenylisocyanat für die GPC-Analyse derivatisiert.
-
In
der Tabelle 4 wird der Verlauf des Polymerisationsgrades und die
Polydispersivität der erhaltenen Zellulose in Abhängigkeit
von der Reaktionszeit dargestellt. Tabelle 4. Depolymerisation von mikrokrystalliner
Zellulose mit Amberlyst 15DRY.
Reaktionszeit
(h) | Pn | Pw | d | Zellulose
wiedergewonnen (%) |
0 | 63 | 207 | 3.3 | 90 |
0.25 | 61 | 191 | 3.2 | 90 |
0.50 | 54 | 161 | 3.0 | 87 |
0.75 | 38 | 94 | 2.5 | 90 |
1.0 | 32 | 75 | 2.4 | 91 |
1.5 | 21 | 44 | 2.1 | 91 |
2.0 | 17 | 33 | 1.9 | 81 |
3.0 | 13 | 22 | 1.7 | 78 |
4.0 | 10 | 14 | 1.4 | 60 |
5.0 | 9 | 12 | 1.3 | 48 |
- Pw – Gewichtsmittel
des Polymerisationsgrades; Pn – Zahlenmittel
des Polymerisationsgrades; d – Polydispersivität.
-
Mikrokrystalline
Zellulose fällt als unlösliches Rückstand
der sauer katalysierten Hydrolyse amorpher Zellulosebestandteile
an und wurde als Substrat gewählt, weil derzeit kein Verfahren
zu ihrer Depolymerisation existiert. Interessanterweise zeigen die
Ergebnisse, dass in ionischen Flüssigkeiten gelöste
Zellulose in Gegenwart eines festen, sauren Katalysators depolymerisiert
werden kann. Der zahlenmittlere Polymerisationsgrad Pn und
der gewichtsmittlere Polymerisationsgrad Pw sinken
dabei nach einer Reaktionszeit von einer Stunde deutlich, wobei
Oligomere (Pw = 75) mit einer niedrigen
Polydispersivität (d = 2.4) erhalten werden. Diese Oligomere
konnten nahezu vollständig durch Ausfällen aus
der ionischen Flüssigkeit durch Zugabe von Wasser getrennt
werden. Das erhaltene Produkt kann beispielsweise mittels enzymatischer
Katalyse zu Produkten mit noch geringerem Polymerisationsgrad abgebaut
werden.
-
Die
wässrigen Reaktionslösungen wurden mittels HPLC
auf ihren Gehalt an Zuckermolekülen (Zellobiose, Glukose,
Xylose, Arabinose) und Folgeprodukte des Zuckerabbaus (5-Hydroxymethylfurfural,
Levulinsäure, Furansäure, Furfuraldehyd) untersucht.
Im DNS-Assay wurde ausserdem die Gesamtmenge an enthaltenen reduzierbaren
Zuckern nachgewiesen (TRS – total reducing sugars). Die
Ergenisse sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Tabelle 5. Ausbeute an Zuckermolekülen
und Folgeprodukten des Zuckerabbaus in den Reaktionslösungen.
Reaktionszeit
(h) | Zbe (%) | Glu (%) | Xyl
(%) | Ara (%) | LVS (%) | FS
(%) | 5-HMF (%) | FAL (%) | TRS (%) |
0 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 4.70 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0 |
0.25 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 7.05 | 0.00 | 0.05 | 0.00 | 0 |
0.5 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 6.37 | 0.00 | 0.07 | 0.01 | 0 |
0.75 | 0.17 | 0.37 | 0.00 | 0.00 | 4.21 | 0.00 | 0.09 | 0.01 | 3 |
1.0 | 0.19 | 0.41 | 0.00 | 0.00 | 4.58 | 0.00 | 0.09 | 0.01 | 2 |
1.5 | 0.23 | 0.48 | 0.46 | 0.00 | 6.99 | 0.00 | 0.11 | 0.01 | 4 |
2.0 | 0.27 | 0.52 | 0.48 | 0.00 | 9.57 | 0.00 | 0.13 | 0.01 | 5 |
3.0 | 0.32 | 0.68 | 0.52 | 0.00 | 12.22 | 0.00 | 0.19 | 0.02 | 10 |
4.0 | 0.59 | 1.17 | 0.61 | 0.00 | 27.71 | 0.01 | 0.44 | 0.04 | 21 |
5.0 | 0.88 | 1.96 | 0.71 | 0.44 | 26.48 | 0.00 | 0.77 | 0.07 | 27 |
- Zbe – Zellobiose; Glu – Glukose;
Xyl – Xylose; Ara – Arabinose; 5-HMF – 5-Hydroxymethylfurfural;
LVS – Levulinsäure; FS – Furansäure;
FAL – Furfuraldehyd.
-
In
der ersten Stunde zeigt sich nur eine geringe Ausbeute an Zuckern
und Folgeprodukten. Das deutet auf einen selektiven Abbau der Zellulose
zu kleineren Oligomeren hin. Erst nach Bildung dieser kleineren.
Oligomere setzt sich der Abbau bis zu Zuckern und Zuckerfolgeprodukten
hin fort. Das Hauptfolgeprodukt des Zuckerabbaus stellt dabei Levulinsäure.
Die Gesamtmenge an Furankomponenten machen weniger als 0,8% der
Gesamtkonzentraton aus.
-
Beispiel 4
-
5
g SigmaCell Zellulose wurde in 100 g 1-Butyl-3-Methyl-imidazoliumchlorid
bei 100°C gelöst. Nach dem Auflösen der
Zellulose wurden 2 ml destilliertes Wasser zugefügt. Die
Lösung wurde weitere 15 Min. gerührt, anschließend
wurde 1 g Amberlyst 15DRY (Handelsprodukt der Firma Rohm&Haas, DE) der
Lösung hinzugefügt. Die Depolymerisation der Zellulose
wurde bei 100°C ausgeführt. Dem Reaktionsgemisch
wurden in der ersten Stunde alle 15 Minuten und danach stündlich
Proben entnommen. Den Proben wurden jeweils 25 ml Wasser hinzugefügt.
Die ausgefällte Zellulose wurde mittels Zentrifugieren
abgetrennt und bei 90°C über Nacht getrocknet.
Die Menge an wiedergewonnener Zellulose wurde durch Wiegen der Zelluloseproben
bestimmt. Diese Proben wurden mit Phenylisocyanat für die
GPC-Analyse derivatisiert.
-
In
der Tabelle 6 wird der Verlauf des Polymerisationsgrades und die
Polydispersivität der erhaltenen Zellulose in Abhängigkeit
von der Reaktionszeit dargestellt. Tabelle 6. Depolymerisation von SigmaCell
Zellulose mit Amberlyst 15DRY.
Reaktionszeit
(h) | Pn | Pw | d | Zellulose
wiedergewonnen (%) |
0 | 132 | 647 | 4.9 | 90 |
0.25 | 104 | 480 | 4.6 | 87 |
0.50 | 86 | 358 | 4.1 | 84 |
0.75 | 68 | 205 | 3.0 | 75 |
1.0 | 54 | 138 | 2.5 | 74 |
1.5 | 37 | 84 | 2.3 | 56 |
2.0 | 26 | 56 | 2.1 | 43 |
3.0 | 17 | 31 | 1.8 | 49 |
4.0 | 14 | 21 | 1.6 | 64 |
5.0 | 12 | 17 | 1.4 | 50 |
- Pw – Gewichtsmittel
des Polymerisationsgrades; Pn – Zahlenmittel
des Polymerisationsgrades; d – Polydispersivität.
-
SigmaCell
Zellulose fällt als Produkt des mechanischen Aufschlusses
von Baumwoll-Linterstoff an. Die Ergebnisse zeigen, dass in ionischen
Flüssigkeiten gelöste Zellulose in Gegenwart eines
festen, sauren Katalysators depolymerisiert werden kann. Der zahlenmittlere
Polymerisationsgrad Pn und der gewichtsmittlere
Polymerisationsgrad Pw sinken dabei nach
einer Reaktionszeit von einer Stunde deutlich, wobei Oligomere (Pw = 138) mit einer niedrigen Polydispersivität
(d = 2.5) erhalten werden. Diese Oligomere konnten nahezu vollständig
durch Ausfällen aus der ionischen Flüssigkeit
durch Zugabe von Wasser getrennt werden. Das erhaltene Produkt kann
beispielsweise mittels enzymatischer Katalyse zu Produkten mit noch
geringerem Polymerisationsgrad abgebaut werden.
-
Die
wässrigen Reaktionslösungen wurden mittels HPLC
auf ihren Gehalt an Zuckermolekülen (Zellobiose, Glukose,
Xylose, Arabinose) und Folgeprodukte des Zuckerabbaus (5-Hydroxymethylfurfural,
Levulinsäure, Furansäure, Furfuraldehyd) untersucht.
Im DNS-Assay wurde ausserdem die Gesamtmenge an enthaltenen reduzierbaren
Zuckern nachgewiesen (TRS – total reducing sugars). Die
Ergenisse sind in Tabelle 7 zusammengefasst. Tabelle 7. Ausbeute an Zuckermolekülen
und Folgeprodukten des Zuckerabbaus in den Reaktionslösungen.
Reaktionszeit
(h) | Zbe (%) | Glu (%) | Xyl
(%) | Ara (%) | LVS (%) | FS
(%) | 5-HMF (%) | FAL (%) | TRS (%) |
0 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0 |
0.25 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 2.43 | 0.00 | 0.07 | 0.02 | 0 |
0.50 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 3.01 | 0.00 | 0.07 | 0.02 | 0 |
0.75 | 0.00 | 0.77 | 0.00 | 0.00 | 2.56 | 0.00 | 0.08 | 0.03 | 3 |
1.0 | 0.00 | 0.72 | 0.84 | 0.00 | 2.74 | 0.00 | 0.09 | 0.03 | 4 |
1.5 | 0.00 | 0.72 | 0.86 | 0.00 | 3.86 | 0.00 | 0.09 | 0.04 | 3 |
2.0 | 0.38 | 0.85 | 0.96 | 0.00 | 6.28 | 0.00 | 0.10 | 0.05 | 4 |
3.0 | 0.43 | 0.94 | 1.08 | 0.00 | 10.95 | 0.00 | 0.14 | 0.08 | 8 |
4.0 | 0.50 | 1.05 | 1.22 | 0.00 | 17.56 | 0.01 | 0.22 | 0.15 | 14 |
5.0 | 0.59 | 1.33 | 1.44 | 0.00 | 20.60 | 0.00 | 0.31 | 0.21 | 20 |
- Zbe – Zellobiose; Glu – Glukose;
Xyl – Xylose; Ara – Arabinose; 5-HMF – 5-Hydroxymethylfurfural;
LVS – Levulinsäure; FS – Furansäure;
FAL – Furfuraldehyd.
-
In
der ersten Stunde zeigt sich nur eine geringe Ausbeute an Zuckern
und Folgeprodukten. Das deutet auf einen selektiven Abbau der Zellulose
zu kleineren Oligomeren hin. Erst nach Bildung dieser kleineren
Oligomere setzt sich der Abbau bis zu Zuckern und Zuckerfolgeprodukten
hin fort. Das Hauptfolgeprodukt des Zuckerabbaus stellt dabei Levulinsäure.
Die Gesamtmenge an Furankomponenten machen weniger als 0,5% der
Gesamtkonzentraton aus.
-
Beispiel 5
-
5
g α-Zellulose wurde in 100 g 1-Butyl-3-Methylimidazolium-chlorid
bei 100°C gelöst. Nach dem Auflösen der
Zellulose wurden 2 ml destilliertes Wasser zugefügt. Die
Lösung wurde weitere 15 Min. gerührt, anschließend
wurde 0,9 g para-Toluolsulfonsäure der Lösung
hinzugefügt. Die Depolymerisation der Zellulose wurde bei
100°C ausgeführt. Dem Reaktionsgemisch wurden
in der ersten Stunde alle 15 Minuten und danach stündlich
Proben entnommen. Den Proben wurden jeweils 25 ml Wasser hinzugefügt.
Die ausgefällte Zellulose wurde mittels Zentrifugieren
abgetrennt und bei 90°C über Nacht getrocknet.
Die Menge an wiedergewonnener Zellulose wurde durch Wiegen der Zelluloseproben
bestimmt.
-
Diese
Proben wurden mit Phenylisocyanat für die GPC-Analyse derivatisiert.
-
In
der Tabelle 8 wird der Verlauf des Polymerisationsgrades und die
Polydispersivität der erhaltenen Zellulose in Abhängigkeit
von der Reaktionszeit dargestellt. Tabelle 8. Depolymerisation von α-Zellulose
mit para-Toluolsulfonsäure.
Reaktionszeit
(h) | Pn | Pw | d | Zellulose
(wiederg. (%)) |
0 | 210 | 830 | 4.0 | 81 |
0.10 | 65 | 198 | 3.0 | - |
0.25 | 45 | 107 | 2.4 | 80 |
0.50 | 34 | 73 | 2.2 | 68 |
0.75 | 26 | 52 | 2.0 | 67 |
1.0 | 22 | 44 | 2.0 | 61 |
1.5 | 16 | 29 | 1.8 | 73 |
2.0 | 14 | 22 | 1.6 | 67 |
3.0 | 11 | 16 | 1.4 | 54 |
4.0 | 10 | 13 | 1.3 | 39 |
5.0 | 9 | 11 | 1.2 | 18 |
- Pw – Gewichtsmittel
des Polymerisationsgrades; Pn – Zahlenmittel
des Polymerisationsgrades; d – Polydispersivität.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass in ionischen Flüssigkeiten gelöste
Zellulose in Gegenwart von para-Toluolsulfonsäure (homogener
Säurekatalysator) depolymerisiert. Der zahlenmittlere Polymerisationsgrad
Pn und der gewichtsmittlere Polymerisationsgrad
Pw sinken dabei nach einer Reaktionszeit
von einer Stunde deutlich, wobei Oligomere (Pw =
44) mit einer niedrigen Polydispersivität (d = 2.0) erhalten
werden. Diese Oligomere konnten nahezu vollständig durch
Ausfällen aus der ionischen Flüssigkeit durch
Zugabe von Wasser getrennt werden. Das erhaltene Produkt erfordert
allerdings einen Neutralisationsschritt. Der Katalysator kann nur
schwer vom Reaktionsgemisch getrennt werden.
-
Die
wässrigen Reaktionslösungen wurden mittels HPLC
auf ihren Gehalt an Zuckermolekülen (Zellobiose, Glukose,
Xylose, Arabinose) und Folgeprodukte des Zuckerabbaus (5-Hydroxymethylfurfural,
Levulinsäure, Furansäure, Furfuraldehyd) untersucht.
Im DNS-Assay wurde ausserdem die Gesamtmenge an enthaltenen reduzierbaren
Zuckern nachgewiesen (TRS – total reducing sugars). Die
Ergenisse sind in Tabelle 9 zusammengefasst. Tabelle 9. Ausbeute an Zuckermolekülen
und Folgeprodukten des Zuckerabbaus in den Reaktionslösungen.
Reaktionszeit
(h) | Zbe (%) | Glu (%) | Xyl
(%) | Ara (%) | LVS (%) | FS
(%) | 5-HMF (%) | FAL (%) | TRS (%) |
0 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0 |
0.10 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.92 | 1.04 | 0.00 | 0.01 | 0.01 | 0 |
0.25 | 0.00 | 0.00 | 0.90 | 0.94 | 1.79 | 0.00 | 0.01 | 0.02 | 0 |
0.50 | 0.38 | 0.74 | 0.92 | 0.97 | 2.76 | 0.00 | 0.01 | 0.03 | 3 |
0.75 | 0.36 | 0.82 | 1.01 | 0.95 | 0.77 | 0.00 | 0.02 | 0.03 | 7 |
1.0 | 0.38 | 0.83 | 1.09 | 0.92 | 1.38 | 0.00 | 0.03 | 0.04 | 7 |
1.5 | 0.43 | 0.91 | 1.15 | 0.96 | 1.87 | 0.01 | 0.06 | 0.09 | 11 |
2.0 | 0.48 | 1.04 | 1.29 | 0.92 | 3.25 | 0.00 | 0.10 | 0.13 | 16 |
3.0 | 0.57 | 1.28 | 1.61 | 0.96 | 16.46 | 0.00 | 0.22 | 0.25 | 24 |
4.0 | 0.73 | 1.64 | 1.95 | 1.00 | 19.25 | 0.00 | 0.50 | 0.48 | 33 |
5.0 | 0.93 | 2.36 | 2.17 | 0.99 | 42.22 | 0.01 | 0.86 | 0.72 | 41 |
- Zbe – Zellobiose; Glu – Glukose;
Xyl – Xylose; Ara – Arabinose; 5-HMF – 5-Hydroxymethylfurfural;
LVS – Levulinsäure; FS – Furansäure;
FAL – Furfuraldehyd.
-
Bereits
nach 0,5 h sind Zucker in der Reaktionslösung nachweisbar.
Ihre Konzentration nimmt im Reaktionsverlauf kontinuierlich weiter
zu. Gleichzeitig setzt ausserdem die Bildung von Folgeprodukten
des Zuckerabbaus ein. Das Hauptfolgeprodukt des Zuckerabbaus stellt
dabei Levulinsäure dar. Die Gesamtmenge an Furankomponenten
machen 1,6% der Gesamtkonzentraton aus.
-
Beispiel 6
-
5
g α-Zellulose wurde in 100 g 1-Butyl-3-Methylimidazolium-Chlorid
bei 100°C gelöst. Der Lösung wurden 2
ml destilliertes Wasser zugefügt und sie wurde weitere
15 Min. gerührt. Die Lösung wurde in Proben zu je
10 g aufgeteilt. Anschließend wurden je 0,1 g verschiedener
fester Säurekatalysatoren zugegeben. Die Proben wurden
1 Stunde bei 100°C reagiert. Den Proben wurden jeweils
25 ml Wasser hinzugefügt. Die ausgefällte Zellulose
wurde mittels Zentrifugieren abgetrennt und bei 90°C über
Nacht getrocknet. Die Menge an wiedergewonnener Zellulose wurde
durch Wiegen der Zelluloseproben bestimmt. Diese Proben wurden mit
Phenylisocyanat für die GPC-Analyse derivatisiert.
-
In
der Tabelle 10 wird der Polymerisationsgrad und die Polydispersivität
der erhaltenen Zellulose nach einstündiger Reaktion dargestellt. Tabelle 10. Katalysatorvergleich für
die Depolymerisation von α-Zellulose.
Katalysator | Pn | Pw | d | Zellulose
(wiederg. (%)) |
Blank | 211 | 1623 | 7.7 | 86 |
Amberlyst
15DRY | 34 | 82 | 2.4 | 65 |
Amberlyst
35 | 35 | 88 | 2.5 | 23 |
Amberlyst
70 | 209 | 1489 | 7.1 | - |
Nafion | 230 | 1571 | 6.8 | - |
Aluminumoxid | 193 | 1171 | 6.1 | 84 |
sulfatiertes
Zirconia | 250 | 1482 | 5.9 | - |
Silica-Alumina | 190 | 1920 | 10.1 | 100 |
Zeolith
Y | 210 | 1989 | 9.4 | 100 |
ZSM-5 | 166 | 2055 | 12.3 | 100 |
- Pw – Gewichtsmittel
des Polymerisationsgrades; Pn – Zahlenmittel
des Polymerisationsgrades; d – Polydispersivität.
-
Ziel
dieser Untersuchung war das Screening des Potentials verschiedener
heterogener Säurekatalysatoren zum Zelluloseabbau. Das
Potential der Katalysatoren wurde dabei anhand des Verlaufs von
zahlenmittlerem Polymerisationsgrad Pn und
gewichtsmittlerem Polymerisationsgrad Pw bewertet.
Amberlyst 35 zeigt ein mit Amberlyst 15DRY vergleichbares Potential
in der Depolymerisation von Zellulose. Amberlyst 70 und Nation führten
dagegen nur zu geringen Änderungen des Polymerisationsgrades
der Zellulose. Die anorganischen Metalloxide Aluminiumoxid und sulfatiertes
Zirconiumdioxid resultierten in einem mittleren Abbau der Zellulose,
während Alumosilicate, z. B. Silica-Alumina, Zeolith Y
und ZSM-5 den scheinbaren Polymerisationsgrad Pw sogar
erhöhen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 943176
A1 [0005]
- - WO 03/029329 [0005]
- - WO 07/057235 [0005]