DE102008013780B3 - Vorrichtung und Verfahren zur besseren Erkennung einer Art und/oder Schwere einer Kollision eines Fahrzeugs mit einem Gegenstand - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur besseren Erkennung einer Art und/oder Schwere einer Kollision eines Fahrzeugs mit einem Gegenstand Download PDF

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Abstract

Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung einer Art und/oder einer Schwere einer Kollision eines Fahrzeugs mit einem Gegenstand, wobei mehr als ein Schalter, mit wenigstens einer Auswerteeinheit zur Anwendung kommen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalter durch die Kollision lageabhängig unterbrochen werden und die Auswerteeinheit anhand einer zeitlichen und ortsabhängigen Unterbrechung der Schalter die Erkennung durchführt.

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Aufprallerkennung in einem Fahrzeug nach der Gattung der unabhängigen Patentansprüche.
  • Aus der DE 103 17 638 A1 ist eine Anordnung zur Aufprallerkennung bekannt, bei dem ein Aufprallsensor dadurch realisiert ist, dass ein druckempfindlicher Lack auf einem Karosserieteil aufgebracht ist. Durch beispielsweise den piezoelektrischen Effekt wird eine Kraft, die auf dieses Karosserieteil wirkt, beispielsweise durch einen Aufprall, in Form einer elektrischen Spannung messbar dargestellt. Die Schrift beschreibt des weiteren die Verwendung weiterer Kraftsensoren.
  • In der DE 103 09 714 A1 wird ein Aufprallsensor mittels mehrerer hintereinandergeschalteter Kontakte realisiert, mit denen die Aufprallgeschwindigkeit, Aufprallzeitpunkt und die Verzögerung festgestellt werden kann. Die wie Schalter wirkende Kontakte können bereits aktiviert werden, ohne den Stoßfänger sichtlich zu beschädigen. Eine Mustererkennung aus Signalen mehrerer räumlich verschieden angeordneter Schalter ist hier nicht gezeigt.
  • In der DE 10 2006 001 366 A1 ist eine räumlich unterschiedliche Anordnung von Beschleunigungssensoren im Fahrzeug gezeigt, die aus dem Zeitversatz der Messausschläge an den verschiedenen Sensoren auf den Ort des Aufpralls schließen. Der Aufprallort muss hierbei aus dem zeitlichen Verlauf der Sensorsignale nach dem Eindringen verhältnismäßig aufwändig und zeitverzögert ermittelt werden.
  • In der DE 198 26 485 A1 ist eine Sensormatte gezeigt, die eine Anordnung einer Drucksensormatrix enthält und u. a. auf Teile des Kraftfahrzeugs aufgebracht werden kann, um eine Ortsauflösung der Druck-/Krafteinwirkung zu ermöglichen.
  • In der DE 100 03 992 A1 ist die Anordnung eines Intrusionssensors nach dem Schafterpninzip gezeigt, die beim Eindringen des Hindernisses die Eindringgeschwindigkeit mittels Messung an 2 Messpunkten misst. Die Anordnung kann dermaßen ausgebildet sein, dass die Schalter dabei geschlossen, oder in einer anderen Anordnung geöffnet werden.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Das erfindungsgemäße Verfahren, bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs haben demgegenüber den Vorteil, dass die Art und/oder Schwere einer Kollision exakter bestimmt und schneller detektiert werden kann. Hierbei kommen ebenfalls Kontaktsensoren zum Einsatz, die bei einer mechanischen Einwirkung, beispielsweise einer Kollision, zerstört und/oder unterbrochen werden und somit Schalter ausbilden. Beispielsweise kann das Sensorelement durch eine einfache Leiterbahn realisiert werden, welche bei der Kollision unterbrochen wird. Werden nun mehrere dieser Schalter auf der möglichen Kollisionsfläche des Kollisionselements, beispielsweise der Stoßstange eines Kraftfahrzeuges, angebracht, so kann anhand der zeitlichen Abfolge des Ausfalls dieser Schalter festgestellt werden, welche Form der kollidierende Gegenstand besitzt und wie schnell, bzw. mit welchem Impuls oder Energiegehalt er in das Fahrzeug eindringt. Hierbei ist insbesondere die Zeitdauer, die zwischen dem Ausfall verschiedener Sensoren vergeht, von Bedeutung. Die Geschwindigkeit mit der die Schalter fortschreitend ausfallen gibt daher Hinweis auf die Schwere der Kollision und evtl. auf die Art.
  • Dadurch dass sich diese Schalter idealerweise sehr nahe am Ort des Auftreffens des kollidierenden Gegenstandes befinden und die Auswirkungen der Kollision hier als erstes zutage treten (abgesehen von prädiktiven Erkennungssystemen), ist eine schnellere Aufprallerkennung möglich, als beispielsweise durch andere bekannte zur Kollisionserkennung verwendete Sensorarten, wie Luftdruck- oder Beschleunigungssensoren. Durch die lageabhängige Anbringung der Schalter kann des Weiteren festgestellt werden, an welcher Stelle genau eine Kollision stattfindet.
  • Mittels geeigneter Mustererkennungsverfahren können Merkmale extrahiert werden, die die Art der Kollision bestimmen, beispielsweise die Unterscheidung zwischen einem sogenannten ODB-Crash, einer Kollision mit einem anfänglich verformbaren Hindernis, was noch zu keiner kritischen Verzögerung des Fahrzeugs führt, jedoch dazu dass die Insassen beispielsweise nach vorne rutschen können. Die Gefahr hierbei besteht darin, dass einem, dieser weichen Kollision möglicherweise folgenden, harten Aufprall die Auslösezeit für ein Personenschutzsystem nicht mehr ausreichend ist, da die Insassen bereits zu weit nach vorne gerutscht sind. Daher ist eine frühe Erkennung dieser ODB Crashs notwendig und soll mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht werden können. Demgegenüber stehen sogenannte AZT-Crashs, welche Kollisionen mit geringem oder keinem Schaden sind, die keine Auslösung mit Personenschutzsystemen erforderlich machen, wie beispielsweise das Kollidieren mit flexiblen/beweglichen Gegenständen oder Bordsteinanpraller, oder das Überfahren derselbigen.
  • Bestandteil des Verfahrens bzw. der Vorrichtung ist weiterhin eine Auswerteeinheit, welche derartige Analysen durchführt und zur Entscheidungsfindung beiträgt, ob die Auslösung eines Personenschutzsystems notwendig ist oder nicht. Erfindungsgemäß unerheblich ist es, ob diese Information einer weiteren Bearbeitung in beispielspielsweise anderen Steuergeräten, wie dem Airbagsteuergerät zugeführt wird, oder ob eine Auslösung direkt durchgeführt wird.
  • Die Anbringung dieser Schalter findet idealerweise nahe an der Kollisionsstelle statt, beispielsweise auf der Vorderseite der Stoßstange, kann aber genauso auf der Rückseite im Inneren der Stoßstange geschehen, um beispielsweise Witterungseinflüssen oder Beschädigungen durch nicht kritische Umwelteinwirkungen zu vermeiden. Die Materialien des Kollisionselements sollten derart auf das Material der Schalter abgestimmt sein, dass erst bei Zerstörung, bzw. bei relevanten Krafteintrag auf das Kontaktelement die Schalter zerstört werden. Im Vergleich zu anderen Sensorarten bieten die Schalter auch deswegen eine schnellere Detektionsmöglichkeit, da sofort mit deren Zerstörung bzw. Unterbrechung ein verarbeitbares Signal vorliegt und nicht erst auf eine Beschleunigungs- oder eine (Luft)druckänderung oder die Ausprägung eines anderen physikalischen Effekts gewartet werden muss. Außerdem führt die Einfachheit des Schaltersignal (an/aus) zu einer wenig rechenaufwendigen Verarbeitung der Signale; im Gegensatz dazu müsste bei einem Beschleunigungs- oder Luftdrucksensor gegebenenfalls eine Signalvorverarbeitung stattfinden, die physikalische Messgröße umgewandelt werden, sowie anstatt eines digitalen Signals ein analoges Signal mit erhöhtem Rechenaufwand ausgewertet werden.
  • Vorteilhafterweise können die Schalter zu einem oder mehreren Netzen zusammengeschlossen werden. Hierbei können räumlich verteilte Cluster ausgebildet werden. Abhängig beispielsweise vom Herstellungsverfahren kann es sein, dass eine zu erwartend relativ geringe Menge von Schalter auch ohne eine Kollision, bzw. eine sonstige unerwünschte Beschädigung ausfallen, ohne dass eine Kollision vorliegt. Diese Problematik kann dadurch gelöst werden, dass mehrere dieser Schalter in einem Cluster zusammengefasst werden, und erst ab einer bestimmten Ausfalldichte, dass heißt einer bestimmten Anzahl ausgefallener Schalter im Cluster, gilt eine Kollision an der räumlichen Lage des Clusters als erkannt. Alternativ kann auch die Ausfallrate der Schalter in einem Cluster gemessen werden, dass heißt wenn innerhalb einer bestimmten Zeiteinheit eine bestimmte Anzahl Schalter ausfällt, kann davon ausgegangen werden, dass in diesem Augenblick an dieser Stelle eine Kollision stattfindet. Bei letzterer Variante wird eine fälschliche Kollisionserkennung ausgeschlossen, falls aus sonstigen Gründen auch eine große Zahl von Schaltern innerhalb eines Clusters vor einem Kollisionsereignis ausgefallen sein sollte. In beispielsweise diesem Fall kann auch eine Warnung an den Fahrer ausgegeben werden, die anzeigt, dass die Erkennungsvorrichtung (teilweise) ausgefallen ist.
  • Zweckmäßigerweise können auch die Ergebnisse anderer Sensorarten berücksichtigt werden, wie beispielsweise Luftdrucksensoren, Beschleunigungssensoren, die beispielsweise als Upfrontsensoren (UFS) oder Seitenaufprallsensoren (PAS) Anwendung finden können. Mittels Methoden wie beispielsweise der Merkmalsanalyse oder Mustererkennung kann durch Kombination des erfindungsgemäßen Verfahrens mit den erfindungsgemäßen Sensoren (Schaltern) und anderen Sensoren, wie beispielsweise den genannten, und/oder anderen Konzepten wie auch einem prädikativen Aufprallerkennungssystems (beispielsweise realisiert durch Radar und Umfeldsensoren), eine genauere Erkennung durchgeführt werden. Die Auswerteeinheit kann auch in eine andere bereits bestehende Einheit integriert werden, beispielsweise in das Airbagsteuergerät, welches bereits eine Bewertung der Lage mittels der anderer Sensoren durchführt.
  • Vorteilhaft ist die Verwendung einer Transistorschaltung, mit welcher beispielsweise das Schaltersignal invertiert werden kann, dass heißt es findet ein Stromfluss zur Auswerte- oder Vorverarbeitungseinheit im unterbrochenen, anstatt im nicht unterbrochenen Zustand statt, was zu Folge hat, dass im Normalbetrieb (ohne Kollision) kein Energie für einen dauerhaften Stromfluss aufzuwenden ist.
  • Gegebenenfalls können mittels der Transistorschaltung weitere Effekte bzw. Synergien genutzt werden die sich beispielsweise durch die Zusammenschaltung von mehreren Schaltern/Transistorsignalen oder eine Vorverarbeitung ergeben, welche dem Fachmann beispielsweise aus der Elektrotechnik bekannt sind. Die Vorverarbeitung könnte z. B. die Clusterbildung, oder die Bestimmung einer Größe für die Ausfallrate übernehmen.
  • Vorteilhafterweise kommen neuartige Plastiktransistoren zum Einsatz, deren Werkstoffe ein einfaches Verarbeitungsverfahren ermöglichen. Die aus elektrisch leitenden Polymeren bestehenden Plastiktransistoren können beispielsweise mittels herkömmlicher Drucktechniken auf das Kollisionselement aufgebracht werden. Die Verwendung solcher Drucktechniken ist Stand der Technik und im Herstellungsprozess einfach, schnell und günstig realisierbar. Leiterbahnen und gegebenenfalls andere Bauelemente können ebenfalls mit diesen Polymeren hergestellt werden. Die Druckvorlage bestimmt auch die Anordnung und Ausrichtung der Sensoren, beispielsweise ist auch denkbar die Sensoren in mehreren Richtungen bzw. Dimensionen zu platzieren. Denkbar ist auch ein Aufdruck in mehreren Schichten, beispielsweise auf die Kontaktfläche des Kollisionselements und nachträglichem Überziehen mit einer ungewollte Umwelteinflüsse abweisenden und/oder elektrisch isolierenden Beschichtung.
  • Plastiktransistoren können weitere vorteilhafte Eigenschaften beinhalten, wie eine gegebenenfalls höheren Viskosität des Plastikwerkstoffes gegenüber dem Werkstoff des Kollisionselements, was dazu führt, dass erst bei einer wirklichen Beschädigung oder Brechen des Kollisionselements der Schalter schaltet. Sensorirritationen wie beispielsweise das Aufschlagen eines Balls auf das Kollisionselement können somit vermieden werden. Umgekehrt können die Werkstoffe und Viskositäten auch so gewählt werden, dass ein definierter Krafteintrag auf das Kollisionselement auch ohne irreversible Zerstörung des Kollisionselements einen Schalter ausfallen lässt.
  • Die Signalisierung (Art der Informationsübermittlung) kann auf verschiedene Arten realisiert sein. So kann die Auswerteeinheit den Zustand Schalter, bzw. Vorverarbeitungseinheiten der Cluster abfragen (pollen), was üblicherweise in zyklischen Abständen geschieht. Die Abfragefrequenz muss zum Zwecke der Kollisionserkennung aufgrund der Eindringgeschwindigkeit dann wenige Millisekunden oder weniger betragen.
  • Alternativ kann die Kollisionserkennung auch interruptbasiert durchgeführt werden. Beispielsweise liefert der bei einer Kollision auftretende Stromfluss (Erläuterung siehe Transistorschaltung) eine Interruptsignalquelle. Gleiches gilt für eine Vorverarbeitungseinheit, die ab Überschreiten eines bestimmten Signalpegel durch beispielsweise den Ausfall mehrerer Sensoren ein Interruptsignal auslöst.
  • Die physikalische Signalübertragung kann mittels Leiterbahnen, die beispielsweise nach o. g. Verfahren gedruckt werden, diskreter Kontaktierung, oder auch Funkübertragung geschehen. Letzteres kann sich auf aktive Systeme, die mit eigener Energieversorgung senden, oder passive Systeme, die eine Antwort auf äußere Anregung geben (vgl. RFID-Chips) geben, beziehen.
  • Begriffserläuterungen
  • Ein Schalter bezeichnet vorliegend eine spezielle Ausprägung eines Kontaktsensors. Im Normalzustand bzw. Grundzustand ist der Schalter geschlossen und wird bei Kontakt, bzw. erfindungsgemäß bei einer Kollision, bzw. seiner Zerstörung geöffnet, sodass kein Stromfluss über diesen mehr stattfinden kann. Ein solcher Schalter kann als einfache Leiterbahn ausgebildet sein, welche eben bei Zerstörung unterbrochen wird. Der Kontakt kann auch indirekt mittels einer Krafteinwirkung erfolgen. Der Ausfall eines Schalters bezeichnet vorliegend ein Öffnen, bzw. eine Leitungsunterbrechung.
  • Ein Kollisionselement bezeichnet vorliegend den Teil des Fahrzeugs mit dem die Kollision des Gegenstands bzw. Hindernis stattfindet. Klassischerweise ist hier der Stoßfänger bzw. die Stoßstange zu nennen, aber auch andere Bestandteile wie z. B. die Seitentüren können ebenso für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden.
  • In der Auswerteeinheit wird vorliegend die Erkennung, bzw. Analyse durchgeführt. Typischerweise (aber nicht zwangsläufig) ist diese softwaretechnisch mittels eines Prozessors, beispielsweise eines Mikrocontroller, realisiert. Des weiteren kann die Auswerteeinheit als ein eigenständiges Steuergerät ausgebildet sein, sowie als software- und/oder hardwaretechnischer Teil eines anderen Steuergeräts. Auch ein anders angeordneter integrierter Schaltkreis oder ein Aufbau aus diskreten Bauelementen oder aus mehreren integrierten Schaltkreisen ist vorliegend möglich.
  • Der Begriff „Erkennung” bezieht sich auf die Klassifizierung der Art und/oder Schwere einer Kollision mit der Zielsetzung der Unterscheidung von verschiedenen Auslösesituationen, insbesondere gewollte Auslösesituationen und ungewollte Auslösesituationen, bei denen ein Personenschutzsystem aktiviert oder eben nicht aktiviert werden soll.
  • Ein Gegenstand, mit dem die Kollision stattfindet, betrifft in der Regel Hindernisse, die die gewöhnliche Bahn des Fahrzeugs stören könnten, wie beispielsweise andere Fahrzeuge, fest verankerte Hindernisse, wie Bäume, Pfosten, Mauern, die Beschaffenheiten des Untergrundes, aber auch andere unkritische Objekte, wie beispielsweise ein Bordstein oder das Auftreffen eines Balls.
  • AZT steht für ”Allianz Zentrum Technik” und bezeichnet sogenannte Reparaturcrashs (Fahrversuche mit geringer Geschwindigkeit (< 10 km/h) wie Rempler und andere). Mit dem Ergebnis dieser Test wird die Schadensklasse für das Fahrzeug festgelegt, im Idealfall wird nur der Stoßdämpfer ausgetauscht, sprich eine kostengünstige Reparatur liegt vor. Teuer wird es, wenn z. B. das Airbag-Steuergerät reagiert und die Rückhaltemittel (unnötigerweise) zündet.
  • ODB steht für ”Offset Deformable Barrier” und ist ein Crashtyp, bei dem eine Seite der Frontstruktur des Fahrzeugs auf eine Wabenstruktur trifft, die ein anderes Auto simulieren soll. Vorliegendes Verfahren beschränkt sich nicht auf die Erkennung von ODB-Crashs, dies sind lediglich beispielhaft genannte Crasharten.
  • Zeichnungen
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 verschiedene Kollisionsarten und -verläufe,
  • 2 eine Sensoranordnung,
  • 3 eine systemtechnische Anordnung die den Signalfluss anzeigt.
  • 1a zeigt den Kollisionsverlauf bei einem sogenannten Pfahlcrash. Hierbei trifft das Hindernis 12 auf das Kollisionselement 11 (Stoßstange) auf und die Schalter 13 die über das Kollisionselement räumlich verteilt angeordnet sind, schalten bzw. fallen in der Reihenfolge des Auftreffens des Pfahls 12 aus. Die in der Nummerierung 14 mit 1 versehenen Schalter fallen demnach als erstes aus in einem ersten Zeitschritt in einem darauffolgenden Zeitschritt die Schalter mit der Kennzeichnung 2. Andere Schalter sind hiervon vorliegend erstmal nicht betroffen. In 1b ist das Hindernis 12 eine Wand dargestellt, auf die das Fahrzeug schrägt auftrifft, hierbei fallen die Schalter 13 in der Reihenfolge von links nach rechts aus, sowie in der Nummerierung 14 dargestellt. In 1c ist ein Frontalcrashszenario dargestellt, bei dem die Wand 12 sehr zeitgleich alle Schalter 13 zerstört. Selbstverständlich ist es aussagekräftig wie groß genau der zeitliche Abstand zwischen den Zerstörungen verschiedener Schaltern ist, um die Art, Lage, Winkel oder Schwere der Kollision beurteilen zu können.
  • 2 zeigt beispielhaft ein Kollisionselement 21 auf dem verschiedene Schalter 22 angebracht sind, welche zu verschiedenen Schalternetzen 23 gruppiert sind. Diese bilden entsprechende Cluster die räumlich verteilt auf der Stoßstange 21 Platz finden. Denkbar ist selbstverständlich auch eine andere Anordnung dieser Cluster, sei es in einer zweiten Dimension, oder in einer Anordnung wo sich die Cluster bzw. Schalternetze überlappen. Durch letzteres kann eine höhere Signifikanz des Schalterausfalls an einer Stelle erreicht werden, bzw. der Schalterausfall plausibilisiert werden.
  • In 3 wird die systemtechnische Anordnung gezeigt wie die Signalflüsse im Gesamtsystem beispielhaft aussehen können. Ausgehend von den erfindungsgemäßen Schaltern bzw. Schalternetzen 31 wird deren Signal in einer optionalen Vorverarbeitungseinheit 32 ausgewertet, wo beispielsweise die Signifikanz oder Plausibilisierung der Signale getestet wird. Ein entsprechend vorverarbeitetes Signal gelangt so zu einer Auswerteeinheit 33, welche die erfindungsgemäße Auswertung durchführt und dabei gegebenenfalls andere Messgrößen wie beispielsweise Messgrößen eines Upfrontsensors 34 und eines Seitenaufprallsensors 35, oder bereits ausgewertete Ergebnisse, bzw. Zwischenergebnisse, beispielsweise eines Airbagsteuergeräts 36, oder weiterer Sensoren oder Steuergeräte 37 mit berücksichtigt und/oder verknüpft. Implementierungsabhängig führt die Auswerteeinheit 33 oder alternativ beispielsweise das Airbagsteuergerät 36, die Ansteuerung eines Personenschutzsystems 38 durch.

Claims (6)

  1. Verfahren zur Erkennung einer Art und/oder einer Schwere einer Kollision eines Fahrzeugs mit einem Gegenstand (12), wobei – mehr als ein Schalter (13), – mit wenigstens einer Auswerteeinheit (33) zur Anwendung kommen, wobei – die Schalter (13) durch die Kollision lageabhängig unterbrochen werden, – die Auswerteeinheit (33) anhand einer zeitlichen und ortsabhängiger Unterbrechung (14) der Schalter (13) die Erkennung durchführt, – die Schalter (13, 22) in wenigstens einem Verbund/Netz/Cluster (23) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass – die oder wenigstens eine weitere Auswerteeinheit (33) ab einer bestimmten Ausfallrate und/oder Ausfalldichte von Schaltern in einem Cluster (23), diesen als zerstört/kollidiert ansieht.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (33) die Erkennung zusätzlich unter Berücksichtigung der Daten oder Analyseergebnissen aus anderen Sensorarten (34, 35, 37) durchführt.
  3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterbrechen eines Schalter (13) mittels der angeschlossenen Transistorschaltung zu einem Stromfluss führt.
  4. Vorrichtung zur Erkennung einer Art und/oder einer Schwere einer Kollision eines Fahrzeugs mit einem Gegenstand (12), wobei – mehr als ein Schalter (13), – mit wenigstens einer Auswerteeinheit (33) zur Anwendung kommen, wobei – die Schalter (13) durch die Kollision lageabhängig unterbrochen werden – die Auswerteeinheit (33) anhand einer zeitlichen und ortsabhängigen Unterbrechung (14) der Schalter (13) die Erkennung durchführt, dadurch gekennzeichnet, dass – Plastiktransistoren als Schaltelemente Anwendung finden.
  5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalter (13) auf der und/oder sehr nahe an der Kollisionsfläche (11) angebracht sind.
  6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Schaltelemente/-vorrichtungen mittels eines Druckverfahrens auf ein Kollisionselement (11) aufgebracht werden.
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