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Die
Erfindung betrifft ein elektronisches Fahrtenbuch eines Kraftfahrzeuges
zur Erfassung von Fahrzeuginsassen und/oder einer in dem Kraftfahrzeug
vorhandenen Ladung mit einer Steuereinrichtung, mit einer Eingabeeinrichtung
und einem elektronischen Speicher. Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Betriebsverfahren für
ein solches elektronisches Fahrtenbuch.
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Solche
Fahrtenbücher
werden insbesondere von als Nutzfahrzeuge ausgebildeten Kraftfahrzeugen
häufig
eingesetzt und sind aus der Praxis bekannt. Bei den bekannten Fahrtenbüchern werden zur
Identifikation des Fahrers oder weiterer Fahrzeuginsassen verschiedene
Identifikationseinrichtungen eingesetzt. Beispielsweise ist es bekannt, eine
Chipkarte eines Fahrers von der entsprechenden Eingabeeinrichtung
auszulesen. Über
die eingegebenen Daten der Chipkarte und den im elektronischen Speicher
abgelegten Daten kann der Fahrer identifiziert werden. Die Ladung
wird in der Regel von einem separat geführten Buch von Hand vermerkt.
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Nachteilig
bei diesem Fahrtenbuch ist, dass eine Verbindung der Daten der Ladung
mit den Daten der Fahrzeuginsassen, insbesondere des Fahrers nur
sehr schwierig herzustellen ist.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Fahrtenbuch der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass es eine Verbindung der Ladung
und der Fahrzeuginsassen ermöglicht
und besonders einfach zu bedienen ist. Weiterhin soll ein besonders komfortables
Betriebsverfahren für
das elektronische Fahrtenbuch geschaffen werden.
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Das
erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Eingabeeinrichtung eine Spracherkennungseinrichtung mit einem
Mikrofon und eine Datenbank zur Abspeicherung der über die
Spracheingabeeinrichtung erkannten Fahrzeuginsassen und eingegebener
Ladung hat.
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Durch
diese Gestaltung lassen sich Daten der Ladung und der Fahrzeuginsassen
mittels der Spracherkennungseinrichtung nacheinander in eine einzige
Datenbank eingeben. Hierdurch wird die Zuordnung der Ladung zu den
Fahrzeuginsassen ermöglicht.
Weiterhin wird dank der Erfindung der Aufwand zur Erfassung der
Fahrzeuginsassen und der Ladung gering gehalten, weil nur eine einzige
Spracherkennungseinrichtung zur Eingabe aller Daten erforderlich
ist. Eine Bedienung verschiedener Eingabeeinrichtungen ist dank
der Erfindung nicht erforderlich. Selbstverständlich kann die Eingabeeinrichtung zusätzlich noch
Funktionstasten, weitere Eingabemittel oder dergleichen aufweisen.
Eine Spracherkennungseinrichtung nach der Erfindung wird häufig auch
als speech-to-text-system bezeichnet und wandelt gesprochene Worte
in Text um, so dass eine weitere elektronische Verarbeitung der
Eingabe ermöglicht
wird.
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Das
erfindungsgemäße Fahrtenbuch
ermöglicht
eine Überwachung
von Ladungsgrenzen und des zulässigen
Gesamtgewichts des Kraftfahrzeuges, wenn die Steuereinrichtung zur
Berechnung des Gewichts der eingegebenen Ladung und/oder der Fahrzeuginsassen
ausgebildet ist.
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Eine
ungünstige
Gewichtsverteilung führt
zu einer starken Verschlechterung der Fahreigenschaften des Kraftfahrzeuges.
Der Fahrer des Kraftfahrzeuges kann vor einer solchen Verschlechterung
der Fahreigenschaften gewarnt werden, wenn die Steuereinrichtung
zur Berechnung der Gewichtsverteilung im Kraftfahrzeug ausgebildet
ist.
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Eine
besonders komfortable Bedienung des Kraftfahrzeuges lässt sich
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach sicherstellen,
wenn die Datenbank mit einer Komfortsteuereinrichtung zur Ansteuerung
von individuellen Profilen der Fahrzeuginsassen verbunden ist.
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Das
Kraftfahrzeug lässt
sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei voller Beladung
sowie im Leerzustand besonders sicher führen, wenn die Datenbank mit
einer Fahrstabilisierungseinrichtung zur Ansteuerung von Funktionselementen
des Kraftfahrzeuges verbunden ist.
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Die
Menge an Kraftstoff im Kraftstoffbehälter oder dessen Verbrauch
ist ebenfalls ein Teil der Ladung, welcher zur Durchführung von
Transportfahrten erfasst werden muss. Die Anzeige für den Inhalt des
Kraftstoffbehälters
lässt sich
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach bei der
Betankung des Kraftfahrzeuges über
die Spracherkennungseinrichtung aktualisieren, wenn die Datenbank
mit einer Anzeige zur Anzeige des Füllstandes an Kraftstoff verbunden
ist. Weiterhin lässt
sich hierdurch eine Verbindung des Kraftstoffverbrauchs mit der
transportierten Ladung einfach herstellen.
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Das
zweitgenannte Problem, nämlich
die Schaffung eines besonders komfortablen Betriebsverfahren für das elektronische
Fahrtenbuch wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass eine Spracheingabe über
die Fahrzeuginsassen, eine Ladung und/oder eine getankte Kraftstoffmenge
erfasst und in Text umgewandelt werden/wird und dass der Name der
Fahrzeuginsassen, die Art und Menge der Ladung und/oder die Kraftstoffmenge
als Text auf der Datenbank abgespeichert werden/wird.
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Durch
diese Gestaltung lassen sich alle für das Kraftfahrzeug wesentlichen
Merkmale in einer Datenbank erfassen und miteinander verbinden.
Da die erkannte Sprache in Text umgewandelt wird, lässt sich
die Eingabe weiter verarbeiten und beispielsweise über ein
drahtloses Netzwerk weiterleiten und weiter verarbeiten.
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Die
Erfindung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
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Diese
zeigt in
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1 schematisch
einen Schaltplan für
ein erfindungsgemäßes elektronisches
Fahrtenbuch,
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2 ein
Betriebsverfahren für
ein Fahrtenbuch nach Anspruch 1,
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3 ein
weiteres Betriebsverfahren des Fahrtenbuchs aus 1.
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1 zeigt
einen Schaltplan eines elektronischen Fahrtenbuchs für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere einem Nutzfahrzeug, mit einer Steuereinrichtung 1,
mit einer Eingabeeinrichtung 2 und mit einem Speicher 3 für eine Datenbank.
Die Eingabeeinrichtung 2 weist ein Mikrofon 4 und
eine Spracherkennungseinrichtung 5 auf. Die Spracherkennungseinrichtung 5 wandelt
das gesprochene Wort in Text um und speichert diesen in der Datenbank
ab. Über
eine Schnittstelle 6 lässt
sich der Speicher 3 drahtlos oder über einen nicht dargestellten
Steckkontakt auslesen. Weiterhin ist die Steuereinrichtung 1 über einen sogenannten
CAN-Bus 7 mit verschiedenen, nicht näher dargestellten Sensoren,
wie einer Motorsteuerung und Anzeigetafeln im Kraftfahrzeugen, verbunden.
Beispielhaft ist in 1 eine Anzeige 12 dargestellt,
auf der beispielsweise ein Füllstand
an Kraftstoff dargestellt werden kann.
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Die
Steuereinrichtung 1 ist zudem über eine Komfortsteuereinrichtung 8 mit
einem Fahrersitz 9, einer Lenkradverstellung und weiteren
Stelleinrichtungen zur individuellen Anpassung des Kraftfahrzeuges
auf Fahrzeuginsassen verbunden. Zur Vereinfachung der Zeichnung
ist stellvertretend für
verschiedene Einrichtungen zur individuellen Anpassung des Kraftfahrzeuges
nur der Fahrersitz 9 dargestellt.
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Weiterhin
ist die Steuereinrichtung 1 über eine Fahrstabilisierungseinrichtung 10 verbunden. Die
Fahrstabilisierungseinrichtung 10 steuert in Abhängigkeit
von dem Beladungszustand einen beispielhaft dargestellten Fahrstabilisator 11 an.
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Die
Steuereinrichtung 1 ist dafür ausgebildet, einen über die
Spracherkennungseinrichtung 5 eingegebenen Beladungzustand
und einen über
die Spracherkennungseinrichtung 5 erkannten Fahrzeugführer auszuwerten
und das Gewicht und die Verteilung der Ladung oder des Füllstandes
an Kraftstoff zu berechnen. In Abhängigkeit von dem Beladungszustand
wird die Fahrstabilisierungseinrichtung 10 angesteuert,
welche, der Beladung entsprechend, einen oder mehrere Fahrstabilisatoren 11 ansteuert.
Weiterhin wird über
den erkanten Fahrzeugführer
die Komfortsteuereinrichtung 8 angesteuert und beispielsweise
der Fahrersitz 9 in die individuelle Position verstellt.
Selbstverständlich
kann durch die Steuereinrichtung 1 auch ermittelt werden,
ob der Fahrzeugführer überhaupt
berechtigt ist, das Kraftfahrzeug zu führen und gegebenenfalls einen
Start des Kraftfahrzeuges unterbunden werden. In der in dem Speicher 3 abgelegten
Datenbank wird vermerkt, welcher Fahrer mit welchem Füllstand
an Kraftstoff wann welche Ladung transportiert hat.
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2 zeigt
ein Betriebsverfahren des elektronischen Fahrtenbuchs. In einem
ersten Schritt s1 erwartet die Steuereinrichtung 1 Angaben über den Fahrzeugführer, die
Betankung des Kraftfahrzeuges und die Beladung. Diese Angaben werden
in einem zweiten Schritt s2 über
das Mikrofon 4 der Spracherkennungseinrichtung 5 zugeführt. Erfolgt
keine Spracheingabe, ist das Betriebsverfahren beendet. Erfolgt die
Spracheingabe, wird in einem dritten Schritt s3 die Sprache analysiert
und in Text umgewandelt. In einem vierten Schritt s4 wird der Text
der Datenbank übermittelt.
Anschließend
erfolgt in einem weiteren Schritt s5 die Erstellung des Fahrtenbuchs,
welches in einem letzten Schritt s6 auch beispielsweise über ein
drahtloses Netzwerk ausgegeben wird. Der Eintrag in der Da tenbank
wird auch ausgewertet und in einem Schritt s7 das Ladungsgewicht
berechnet und in einem weiteren Schritt s8 die Fahrstabilisierungseinrichtung 10 angesteuert.
Weiterhin wird der Eintrag in der Datenbank ausgewertet, um in einem
weiteren Schritt s9 die Komfortsteuereinrichtung 8 aus 1 anzusteuern.
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3 zeigt
ein weiteres Betriebsverfahren des elektronischen Fahrtenbuchs für einen
Betankungsvorgang. Nach der Betankung erwartet das Betriebsverfahren
in einem ersten Schritt s101 die Eingabe zur Betankung des Kraftfahrzeuges.
Erfolgt keine Eingabe, ist das Verfahren beendet und die Anzeige
des Füllstandes
an Kraftstoff wird nicht verändert. Im
anderen Fall erfolgt in einem zweiten Verfahrensschritt s102 eine
Spracheingabe über
die Betankung und die Angabe der getankten Menge. Diese Spracheingabe
wird in einem weiteren Schritt s103 der Spracherkennungseinrichtung 5 zugeführt, welche die
Sprache in Text umwandelt. Anschließend erfolgt in einem weiteren
Schritt s104 eine Korrektur des Füllstandes an Kraftstoff im
Kraftstoffbehälter,
welche in einem letzten Schritt s105 zur Anzeige gebracht wird.