DE102008011746A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Umleitung eines Leckagestroms - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Umleitung eines zwischen einem Stator (102) und einem Rotor (104) fließenden Leckagestroms (106) umfasst ein Dichtelement (112) zum Unterbrechen des Leckagestroms (106), eine an dem Rotor (104) angeordnete Austrittsöffnung (114) und eine Führung (116, 132), die ausgebildet ist, um den Leckagestrom (106) an dem Dichtelement (112) vorbei zu der Austrittsöffnung (114) zu führen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Umleitung eines zwischen einem Stator und einem Rotor fließenden Leckagestroms, die beispielsweise im Zusammenhang mit einem axialen Verdichter eingesetzt werden können. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Rotor sowie einen Verdichter mit einer entsprechenden Vorrichtung.
- Gasturbinen können einen Verdichter aufweisen, in dem ein Rotor gegenüber einem feststehenden Stator rotieren kann. Um Leckageströmungen zwischen dem rotierenden Rotor und einem Innendeckband des feststehenden Stators zu minimieren kann eine als ”inner air seal” bezeichnete Dichtungsanordnung eingesetzt werden. Trotz einer solchen Dichtungsanordnung ist es unvermeidlich, dass unter den Innendeckbändern von Verdichterstatoren eine relativ kleine Menge Luft zurückfließt. Der Wiedereintritt dieses niederenergetischen Leckage-Massenstromes in den Hauptkanal des Verdichters verursacht eine Aufdickung der Nabengrenzschicht. Dadurch werden die Stabilität des Verdichters und sein Wirkungsgrad beeinträchtigt.
- Um den schädlichen Effekt des Leckage-Massenstromes zu reduzieren kann eine Minimierung dieses Massenstroms angestrebt werden. Dazu können effektivere Dichtsysteme eingebaut werden. Eine minimale Leckage ist jedoch notwendig und unvermeidbar, damit der Rotor sich nicht zu sehr aufheizt.
- Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Umleitung eines, zwischen einem Stator und einem Rotor fließenden Leckagestroms bereitzustellen, welche die unerwünschten Effekte des Leckagestroms reduzieren können. Es ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Rotor sowie einen Verdichter mit einer entsprechenden Vorrichtung bereitzustellen.
- Gelöst werden diese Aufgaben durch eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 18 sowie einen Rotor gemäß den Merkmalen des Anspruchs 16 und einen Verdichter gemäß den Merkmalen des Anspruchs 17.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen beschrieben.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass die schädlichen Effekte des Leckage-Massenstroms reduziert oder vermieden werden können, wenn der Leckagestrom weiter stromauf vom Stator abgeblasen wird. Dadurch erhält der Leckagestrom mehr Zeit zum Durchmischen mit einer Hauptströmung, bevor er den Stator erreicht. Auf diese Weise kann der Stator mit einer gesünderen Grenzschicht angeströmt werden. Ferner bietet der erfindungsgemäße Ansatz die Möglichkeit, dass der Leckagestrom mit höherer Energie in die Hauptströmung eingeblasen werden kann, wobei die Einblaserichtung variierbar und optimierbar ist. Damit kann die Durchmischung verbessert und die Nabengrenzschicht dünner werden. Zusätzlich kann sich die pulsierende Strömung auf den Stator stabilisierend auswirken.
- Erfindungsgemäß lassen sich die schädlichen Effekte der Leckageströmungen im Bereich der Inner Air Seals reduzieren, in dem die Leckageströmungen wieder weiter stromaufwärts eingebracht werden. Auf diese Weise kann der Wiedereintritt des Leckagenmassenstroms so optimiert werden, das der Wiedereintritt nicht in dem Spalt zwischen der Rotor- und der Statorplattform erfolgt.
- Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Umleitung eines zwischen einem Stator und einem Rotor fließenden Leckagestroms umfasst ein Dichtelement zum Unterbrechen des Leckagestroms, eine an dem Rotor angeordneten Austrittsöffnung und eine Führung, die ausgebildet ist, um den Leckagestrom an dem Dichtelement vorbei zu der Austrittsöffnung zu führen.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Führung ausgebildet sein, um dem Leckagestrom an der Austrittsöffnung eine definierte Einblasrichtung vorzugeben. Durch die Vorgabe einer definierten Einblasrichtung kann die Durchmischung des Leckagestroms mit der Hauptströmung optimiert werden.
- Ferner kann die Führung einen durch eine Rotorplattform des Rotors führenden Kanal aufweisen, der mit der Austrittsöffnung verbunden ist. Der Kanal lässt sich gut in eine bestehende Rotorplattform integrieren. Zudem kann durch den Kanal eine gewünschte Ausströmrichtung und Ausströmenergie des Leckagestroms eingestellt werden.
- Beispielsweise kann die Austrittsöffnung in einer Rotorplattform des Rotors angeordnet sein. Dadurch lässt sich der Leckagestrom stromaufwärts vom Stator abblasen.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der Rotor einen Fortsatz aufweisen, der ausgebildet ist, um einen sich in radialer Richtung zwischen Rotor und Stator erstreckenden Spalt zu überbrücken, wobei das Dichtelement an einem statorseitigen Ende des Fortsatzes angeordnet sein kann. Auf diese Weise lässt sich ein Wiedereintreten des Leckagestroms in den Spalt zwischen Rotor und Stator verhindern.
- Die Führung kann ausgebildet sein, um den Leckagestrom zwischen einer Rotorwelle des Rotors und dem Fortsatz entlang zu führen. Somit kann ein radial unten liegender Bereich des Fortsatzes als Führung des Leckagestroms dienen.
- Beispielsweise kann das Dichtelement an ein Innendeckband des Stators angrenzen, wobei ein Abstand des Dichtelements zu einem radial außen liegenden Ende des Innendeckbands größer ist als ein oder gleich groß wie ein Abstand des Dichtelements zu einem radial innen liegenden Ende des Innendeckbands.
- Alternativ kann das Dichtelement an ein Innendeckband des Stators angrenzen, wobei ein Abstand des Dichtelements zu einem radial außen liegenden Ende des Innendeckbands kleiner ist als ein Abstand des Dichtelements zu einem radial innen liegenden Ende des Innendeckbands.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Austrittsöffnung in einer Nabenfläche und/oder einer Stirnfläche des Rotors angeordnet sein. Auf diese Weise lässt sich eine vorteilhafte Einblasung des Leckagestroms realisieren.
- Dabei kann ein Abstand der Austrittsöffnung von einem, dem Stator abgewandten Rand der Nabenfläche größer sein, als ein Abstand der Austrittsöffnung von einem dem Stator zugewandten Rand der Nabenfläche.
- Beispielsweise kann die Austrittsöffnung auch an einem dem Stator zugewandten Rand der Nabenfläche angeordnet sein.
- Ferner kann die Austrittsöffnung zwischen zwei Rotorblättern des Rotors angeordnet sein, wobei die Austrittsöffnung näher an demjenigen der zwei Rotorblätter angeordnet sein kann, dass in Bezug auf eine Drehrichtung des Rotors hinter der Austrittsöffnung angeordnet ist.
- Beispielsweise kann die Austrittsöffnung einen runden Querschnitt aufweisen. Ein solcher Querschnitt lässt sich einfach durch eine Bohrung realisieren.
- Alternativ kann die Austrittsöffnung als ein Schlitz ausgebildet sein. Eine solche Ausformung kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn die Austrittsöffnung am Rand der Rotorplattform angeordnet ist.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Vorrichtung mindestens eine weitere an dem Rotor angeordnete Austrittsöffnung und mindestens eine weitere Führung aufweisen, wobei die mindestens eine weitere Führung ausgebildet ist, um zumindest einen Teil des Leckagestroms an dem Dichtelement vorbei zu der mindestens einen weiteren Austrittsöffnung zu führen. Somit lässt sich ein Wiedereintritt des Leckagestroms gleichmäßig verteilen.
- Ein erfindungsgemäßer Rotor kann eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweisen. Auf diese Weise lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Rotor kombinieren bzw. in den Rotor integrieren.
- Ein erfindungsgemäßer Verdichter kann einen erfindungsgemäßen Rotor und einen Stator aufweisen, wobei der Rotor in Bezug auf einer Hauptströmung in dem Verdichter stromaufwärts zu dem Stator angeordnet werden kann. Somit lässt sich der erfindungsgemäße Ansatz vorteilhaft im Zusammenhang mit Verdichtern einsetzen, wie sie beispielsweise bei Gasturbinen eingesetzt werden.
- Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Umleitung eines zwischen einem Stator und einem Rotor fließenden Leckagestroms weist einen Schritt des Unterbrechens des Leckagestroms mit einem Dichtelement und einen Schritt des Führens des Leckagestroms an dem Dichtelement vorbei zu einer an dem Rotor angeordneten Austrittsöffnung auf.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt
-
1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Verdichter; -
2 eine weitere schematische Darstellung der in1 gezeigten Vorrichtung; -
3 eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Verdichter; und -
4 eine weitere schematische Darstellung der in3 gezeigten Vorrichtung. - Gleiche oder ähnliche Elemente sind in den Figuren mit denselben Referenzzeichen bezeichnet.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Umleitung eines zwischen einem Stator102 und einem Rotor104 fließenden Leckagestroms106 , gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Ein Fluss des Leckagestroms106 ist durch eine Folge von Pfeilen dargestellt. Um die Übersichtlichkeit nicht zu beeinträchtigen sind in1 lediglich der erste und der letzte Pfeil des Leckagestroms106 mit Bezugszeichen versehen. Wie in1 gezeigt, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung im Zusammenhang mit einem Verdichter eingesetzt werden, wie er beispielsweise in einer Gasturbine verwendet wird. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Dichtelement
112 zum Unterbrechen des Leckagestroms106 , eine an dem Rotor104 angeordnete Austrittsöffnung114 und eine Führung116 auf. Die Führung116 ist ausgebildet, um den Leckagestrom106 an dem Dichtelement112 vorbei zu der Austrittsöffnung114 zu führen. In Bezug auf eine Hauptströmung, die durch eine Drehbewegung des Rotors104 erzeugt oder verstärkt werden kann, ist der Rotor104 in Bezug auf den feststehenden Stator102 stromaufwärts angeordnet. Die Führung116 kann im Bereich der Austrittsöffnung114 so ausgebildet sein, dass dem aus der Austrittsöffnung114 austretenden Leckagestrom106 eine vorbestimmte Einblasrichtung vorgegeben wird. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist die Einsblasrichtung zumindest eine erste und eine zweite Richtungskomponente auf, wobei die erste Richtungskomponente in Richtung der Hauptströmung und die zweite Richtungskomponente radial nach außen weist. Zusätzlich kann eine Umfangskomponente vorhanden sein. - Der Rotor
104 kann eine Mehrzahl von Rotorblättern122 aufweisen. In1 ist lediglich ein Rotorblatt122 dargestellt. Das Rotorblatt122 ist radial nach außen zeigend auf einer Rotorplattform124 angeordnet. Die Rotorplattform124 kann über eine Rotorwelle126 mit einem weiteren Rotor104b gekoppelt sein. Der weitere Rotor104b weist ebenfalls Rotorblätter122b auf, die auf einer weiteren Rotorplattform124b angeordnet sind. Die Rotoren104 ,104b können als Blisk (BLiSKs = Bladed Disks) ausgeführt sein. Bei einem Blisk bilden die Schaufeln und die Scheiben eine Einheit und werden nicht mehr getrennt voneinander hergestellt. - Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist die Rotorplattform
124 mindestens einen Schlitz132 auf. Der in1 gezeigte Schlitz132 formt einen Kanal durch die Rotorplattform124 . Der Schlitz132 ist ein Teil der Führung116 und ist ausgebildet, um den Leckagestrom106 zu der Austrittsöffnung114 in der Rotorplattform124 zu führen. - Der Stator
102 kann eine Mehrzahl von feststehenden Statorschaufeln142 aufweisen, die mit einem Stator-Innendeckband144 verbunden sind. In1 ist lediglich eine Statorschaufel142 gezeigt, die mit dem Stator-Innendeckband144 verbunden ist. Zwischen dem Stator-Innendeckband144 und der Rotorplattform124 ist ein sich in radialer Richtung erstreckender Spalt vorhanden. Erfindungsgemäß wird ein Eintritt des Leckagestroms106 in diesen Spalt vermieden. Dazu kann die Rotorplattform102 einen Aufsatz134 zur Strömungsführung aufweisen. Der Aufsatz134 kann als Fortsatz der Rotorplattform ausgebildet sein, mit dem sich der Spalt überbrücken und abdichten lässt. Um den Spalt abzudichten kann das Dichtelement112 an einem statorseitigen Ende des Fortsatzes134 angeordnet sein. Somit kann das Dichtelement112 eine Unterbrechung und Umleitung des Leckagestroms106 in die Führung116 bewirken. Der Leckagestrom106 kann somit an dem Dichtelement112 vorbei, zwischen der Rotorwelle126 und dem Fortsatz134 entlang, zu dem Kanal132 in der Rotorplattform124 geführt werden. - Gemäß diesem Ausführungsbeispiel grenzt das Dichtelement
112 an einen radial innen liegenden Absatz des Stator-Innendeckbands144 an. Der Absatz ist so ausgebildet, dass das Dichtelement112 den Spalt zwischen der Rotorplattform124 und dem Stator-Innendeckband144 in der Nähe der Rotorwelle126 abdichtet. Auf diese Weise ist ein Abstand des Dichtelements112 zu einem radial außen liegenden Ende des Stator-Innendeckbands144 größer als ein Abstand des Dichtelements112 zu einem radial innen liegenden Ende des Stator-Innendeckbands144 . - In einem umlaufenden Spalt zwischen der Rotorwelle
126 und dem Stator-Innendeckband144 können weitere Dichtungseinrichtungen152 angeordnet sein. In1 sind drei weitere Dichtungseinrichtungen152 gezeigt. Der Leckagestrom106 strömt von einem Spalt zwischen dem Stator102 und dem weiteren Rotor104b , an den weiteren Dichtungseinrichtungen152 vorbei in Richtung des Dichtelements112 . Für die weiteren Dichtungseinrich tungen152 und für das Dichtelement112 können beliebige Dichtungsanordnungen eingesetzt werden, die zur Abdichtung des Spalts zwischen dem Stator-Innendeckband144 und der Rotorwelle126 geeignet sind. -
2 zeigt eine weitere schematische Darstellung des in1 gezeigten Rotors104 , des Stators102 und des weiteren Rotors104b . Die Rotoren104 ,104b weisen eine Mehrzahl von Rotorblättern122 ,122b auf. Der Stator102 weist eine Mehrzahl von Stator-Schaufeln142 auf. - Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist jeweils zwischen zwei Rotorblättern
122 eine Austrittsöffnung114 angeordnet. Die Austrittsöffnungen114 können dabei in einer Rotornabenfläche des Rotors104 angeordnet sein. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind die Austrittsöffnungen114 als rechteckige Schlitze ausgeformt. Die Austrittsöffnungen114 sind an demjenigen Rand der Rotornabenfläche angeordnet, der dem Stator102 zugewandt ist. - Die Austrittsöffnungen
114 können so zwischen zwei Rotorblättern122 angeordnet sein, dass eine Austrittsöffnung114 jeweils näher an demjenigen der zwei benachbarten Rotorblätter122 angeordnet ist, dass in Bezug auf eine Drehrichtung152 des Rotors hinter der Austrittsöffnung114 angeordnet ist. -
3 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das in3 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in1 gezeigten Ausführungsbeispiel in der konstruktiven Umsetzung der Führung132 des Leckagestroms106 . Elemente, die sich nicht von dem in1 gezeigten Ausführungsbeispiel unterscheiden, sind im folgenden nicht erneut beschrieben. - Gemäß dem in
3 gezeigten Ausführungsbeispiel grenzt das Dichtelement112 wiederum an einen Absatz des Stator-Innendeckbands144 an. Der Absatz ist hier jedoch so ausgebildet, dass das Dichtelement112 den Spalt zwischen der Rotorplattform124 und dem Stator-Innendeckband144 in der Nähe des radial äußeren Endes des Stator-Innendeckbands144 abdichtet. Auf diese Weise ist ein Abstand des Dichtelements112 zu einem radial außen liegenden Ende des Stator-Innendeckbands144 kleiner als ein Abstand des Dichtelements112 zu einem radial innen liegenden Ende des Stator-Innendeckbands144 . Der Leckagestrom106 kann innerhalb eines Hohlraums zwischen der Rotorwelle126 und dem Fortsatz134 der Rotorplattform124 zu dem Kanal132 geführt werden. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel kann der Kanal132 als Bohrung für eine geführte Leckagenausströmung aus geführt sein. Die Austrittsöffnung114 des Kanals132 kann an der Nabenfläche und/oder der Stirnfläche der Rotorplattform134 angeordnet sein, wobei auch eine Strömungskomponente entgegen der Hauptströmungsrichtung möglich ist (siehe gestrichelte, strichpunktierte und strichdoppelpunktierte Darstellung). -
4 zeigt, entsprechend zu der2 , eine weitere schematische Darstellung des in3 gezeigten Rotors104 , des Stators102 und des weiteren Rotors104b . - Aus der
4 ist ersichtlich, dass die Austrittsöffnungen114 gemäß dem in3 gezeigten Ausführungsbeispiel einen runden Querschnitt aufweisen können. Die Austrittsöffnungen114 können von dem Rand der Rotornabe beabstandet angeordnet sein. Dabei kann ein Abstand der Austrittsöffnungen114 von einem, dem Stator102 abgewandten Rand der Rotornabe größer sein, als ein Abstand der Austrittsöffnung von einem dem Stator102 zugewandten Rand der Rotornabe. - Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Umleitung des Leckagestroms
106 , indem ein Fluss des Leckagestroms106 in dem Spalt zwischen Stator-Innendeckband144 und Rotorplattform124 mit Hilfe des Dichtelements112 unterbrochen wird und der Leckagestrom statt dessen an dem Dichtelement112 vorbei zu der an dem Rotor102 angeordneten Austrittsöffnung114 geführt wird. - In anderen Worten beschrieben, können Leckageströmungen
106 im Bereich der Inner Air Seals152 weiter stromaufwärts eingebracht werden. Somit kann ein Umleiten des Leckage-Massenstromes106 durch Kanäle116 ,132 erfolgen, die unter der letzte Dichtspitze112 hindurch bis zu Öffnungen114 des stromaufwärts liegenden Rotors104 führen können. Dadurch kann eine umfangsdiskrete Abblasung des Kavitäten-Massenstroms106 über die Rotor-Plattform124 von axialen Verdichtern zur Verbesserung der Strömungsqualität an der Statornabe erfolgen. - Weist ein Verdichter eine Mehrzahl von Rotor-Stator-Paaren auf, so kann der erfindungsgemäße Ansatz bei jedem Rotor-Stator-Paar angewendet werden.
- Die gezeigten Ausführungsbeispiele sind lediglich beispielhaft gewählt und können miteinander kombiniert werden. Die beschriebenen Elemente, deren Formgebung sowie deren Anordnung können im Rahmen des erfindungsgemäßen Ansatzes geändert werden. Ebenso kann eine Anzahl und Anordnung der Austrittsöffnungen geändert werden. Insbesondere sind diejenigen Elemente anpassbar, die eine Variation und Optimierung der Einblasrichtung des Leckagestroms ermöglichen. Der erfindungsgemäße Ansatz zur Umleitung eines Leckagestroms ist dabei nicht auf die beschriebene Anwendung im Zusammenhang mit einem Innendeckband eines Stators beschränkt, sondern kann generell zur Führung von Leckageströmen eingesetzt werden, die im Grenzbereich zwischen statischen und beweglichen Baugruppen auftreten.
Claims (18)
- Vorrichtung zur Umleitung eines zwischen einem Stator (
102 ) und einem Rotor (104 ) fließenden Leckagestroms (106 ), mit folgenden Merkmalen: einem Dichtelement (112 ) zum Unterbrechen des Leckagestroms; einer an dem Rotor angeordneten Austrittsöffnung (114 ); und einer Führung (116 ,132 ), die ausgebildet ist, um den Leckagestrom an dem Dichtelement vorbei zu der Austrittsöffnung zu führen. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (
116 ,132 ) ausgebildet ist, um dem Leckagestrom (106 ) an der Austrittsöffnung (114 ) eine definierte Einblasrichtung vorzugeben. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (
116 ,132 ) einen durch eine Rotorplattform (124 ) des Rotors (102 ) führenden Kanal (116 ) aufweist, der mit der Austrittsöffnung (114 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (
114 ) in einer Rotorplattform (124 ) des Rotors (104 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (
104 ) einen Fortsatz (134 ) aufweist, der ausgebildet ist, um einen sich in radialer Richtung zwischen Rotor und Stator (102 ) erstreckenden Spalt zu überbrücken, wobei das Dichtelement (112 ) an einem statorseitigen Ende des Fortsatzes angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (
116 ,132 ) ausgebildet ist, um den Leckagestrom (106 ) zwischen einer Rotorwelle (126 ) des Rotors (104 ) und dem Fortsatz (134 ) entlang zu führen. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (
112 ) an ein Innendeckband (144 ) des Stators (102 ) angrenzt, wobei ein Abstand des Dichtelements zu einem radial außen liegenden Ende des Innendeckbands größer ist als, oder gleich groß ist wie ein Abstand des Dichtelements zu einem radial innen liegenden Ende des Innendeckbands. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (
112 ) an ein Innendeckband (144 ) des Stators (102 ) angrenzt, wobei ein Abstand des Dichtelements zu einem radial außen liegenden Ende des Innendeckbands kleiner ist als ein Abstand des Dichtelements zu einem radial innen liegenden Ende des Innendeckbands. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (
114 ) in einer Nabenfläche und/oder an einer Stirnfläche des Rotors (104 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand der Austrittsöffnung (
114 ) von einem, dem Stator (104 ) abgewandten Rand der Nabenfläche größer ist, als ein Abstand der Austrittsöffnung von einem dem Stator zugewandten Rand der Nabenfläche. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (
114 ) an einem dem Stator (102 ) zugewandten Rand der Nabenfläche angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (
114 ) zwischen zwei Rotorblättern (122 ) des Rotors (104 ) angeordnet ist, wobei die Austrittsöffnung näher an demjenigen der zwei Rotorblätter angeordnet ist, dass in Bezug auf eine Drehrichtung (152 ) des Rotors hinter der Austrittsöffnung angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (
114 ) einen runden Querschnitt aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (
114 ) als ein Schlitz ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit mindestens einer weiteren an dem Rotor (
104 ) angeordneten Austrittsöffnung (114 ) und mindestens einer weiteren Führung (116 ,132 ), die ausgebildet ist, um zumindest einen Teil des Leckagestroms106 an dem Dichtelement (112 ) vorbei zu der mindestens einen weiteren Austrittsöffnung zu führen. - Rotor (
104 ) mit einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche. - Verdichter mit einem Rotor (
104 ) nach Anspruch 16 und einem Stator (102 ), wobei der Rotor in Bezug auf eine Hauptströmung in dem Verdichter stromaufwärts zu dem Stator angeordnet ist. - Verfahren zur Umleitung eines zwischen einem Stator (
102 ) und einem Rotor (104 ) fließenden Leckagestroms (106 ), das folgende Schritte umfasst: Unterbrechen des Leckagestroms (106 ) mit einem Dichtelement (112 ); und Führen des Leckagestroms an dem Dichtelement vorbei zu einer an dem Rotor angeordneten Austrittsöffnung (114 ).
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