-
Die
Erfindung betrifft eine Ventileinrichtung, mit mindestens einer
elektrisch betätigbaren
Ventileinheit, die ein Ventilgehäuse
aufweist, das unter Mitwirkung mindestens eines Befestigungsmittels derart
mit einer Montageseite voraus an einem Ventilträger montierbar ist, dass mindestens
ein in seinem Innern verlaufender Ventilkanal mit mindestens einem
im Innern des Ventilträgers
verlaufenden Ventilträgerkanal
kommuniziert, und die mindestens eine zur fakultativen manuellen
Betätigung
dienende Handhilfsbetätigungseinrichtung
aufweist, die ein manuell zwischen einer stabilen unbetätigten Grundstellung
und einer stabilen betätigten
Arbeitsstellung verstellbar angeordnetes Handbetätigungsglied aufweist.
-
Eine
aus der
DE 43 09 695
A1 bekannte Ventileinrichtung dieser Art enthält eine
Ventileinheit mit einem durch zwei Vorsteuerventile fluidisch betätigbaren
Hauptventil. Die Vorsteuerventile sind elektrisch betätigbar,
so dass sie über
eine elektronische Steuereinrichtung angesteuert werden können. Um bei
der Einrichtung von Maschinen oder Anlagen, die durch die Ventileinrichtung
gesteuert werden, zeitweilig eine manuelle Aktivierung der Ventileinheit
vornehmen zu können,
ist beiden Vorsteuerventilen eine Handhilfsbetätigungseinrichtung zugeordnet.
Selbige enthält
ein an einer Außenfläche des
Ventilgehäuses
verschwenkbar angeordnetes Handbetätigungsglied, das aus einer
unbetätigten
Grundstellung in eine betätigte
Arbeitsstellung verschwenkbar ist, in der es auf einen Betätigungsstößel einwirkt,
um das Vorsteuerventil zu betätigen.
Die Arbeitsstellung ist stabil, bleibt also erhalten, bis das Handbetätigungsglied
wieder aktiv in die Grundstellung zurückbewegt wird.
-
Üblicherweise
können
vorgesteuerte Ventileinheiten auf von Fluidkanälen durchsetzten Ventilträgern montiert
werden, um die erforderlichen fluidischen Verbindungen mit einer
Druckversorgung oder anzusteuernden Verbrauchern herzustellen. Hierzu kann
die Ventileinheit beispielsweise durch mindestens ein als Befestigungsschraube
ausgebildetes Befestigungsmittel lösbar am Ventilträger fixiert
werden. Bei einer eventuell erforderlichen Demontage der Ventileinheit
ist darauf zu achten, dass die angeschlossenen Verbraucher zuvor
drucklos geschaltet wurden, damit kein überraschender Druckabfall auftritt,
der unkontrollierte Aktionen eines angeschlossenen Verbrauchers
zur Folge haben könnte.
-
Aus
der
DE 10 2005
049 489 A1 ist eine Elektromagnetventilanordnung bekannt,
die mehrere Seite an Seite platzierbare und dabei mechanisch miteinander
verriegelbare Elektromagnetventile enthält. Zur Verriegelung ist jedes
Elektromagnetventil an der Oberseite mit einem schieberartigen Verbindungselement
ausgestattet, das einen Haken aufweist, welcher durch Verschieben
des Verbindungselements in und außer Eingriff mit einem benachbarten
Elektromagnetventil gebracht werden kann. Jedes Elektromagnetventil
ist außerdem
mit einer Handhilfsbetätigungseinrichtung
ausgestattet, die zwei manuell betätigbare, stößelartige Handbetätigungsglieder
aufweist. Ein Sicherungselement kann so positioniert werden, dass
eine Betätigung
der Handbetätigungsglieder
ausgeschlossen ist. Wenn das Verbindungselement in eine Entriegelungsstellung
verschoben ist, wirkt es derart mit dem Sicherheitselement zusammen,
dass dieses die Handbetätigungsglieder
verriegelt. Jedes Elektromagnetventil kann mittels eines an seiner
Unterseite angeordneten Hakens und eines Clips an einer Schiene
befestigt werden.
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen vorzuschlagen, die
bei einer Ventileinrichtung der eingangs genannten Art die Sicherheit
gegen unerwünschte
fluidisch hervorgerufene Aktionen verbessern.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß die Handhilfsbetätigungseinrichtung
derart ausgebildet, dass sie in der Grundstellung des Handbetätigungsgliedes
ein Lösen
des mindestens einen Befestigungsmittels gestattet und in der Arbeits stellung
des Handbetätigungsgliedes
ein Lösen
des mindestens einen Befestigungsmittels verhindert.
-
Auf
diese Weise ist die Handhilfsbetätigungseinrichtung
mit einer zusätzlichen
Sicherheitsfunktion ausgestattet. Befindet sich das Handbetätigungsglied
in der stabilen Arbeitsstellung, ist ein Lösen des Befestigungsmittels
ausgeschlossen. Dadurch wird verhindert, dass die Ventileinheit
versehentlich von ihrem Ventilträger
demontiert werden kann, während
die Handhilfsbetätigungseinrichtung noch
aktiviert ist und ein angeschlossener Verbraucher eventuell unter
Druck steht. Damit lassen sich sowohl Beschädigungen an Maschinenkomponenten wie
auch Verletzungen des Wartungspersonals vermeiden.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
-
Die
Schutzfunktion der Handhilfsbetätigungseinrichtung
kann prinzipiell auf unterschiedliche Arten realisiert werden. Beispielsweise
könnte sie
ein Riegelelement enthalten, das in der Arbeitsstellung in das Befestigungsmittel
eingreift und dieses durch eine Verriegelung an der Betätigung hindert.
Als besonders vorteilhaft wird allerdings eine Bauform angesehen,
bei der unmittelbar das Handbetätigungsglied
selbst die Sicherungsfunktion übernimmt,
indem es in Abhängigkeit
von seiner Stellung ein Lösen
des Befestigungsmittels gestattet oder verhindert. Mit einer solchen
Doppelfunktion des Handbetätigungsgliedes
wird der bauliche Mehraufwand für
die Sicherheitsfunktion auf ein Minimum reduziert. In vielen Fällen würde es genügen, das
Handbetätigungsglied
im Vergleich zu konventionellen Bauformen in seiner Gestaltung zu
modifizieren, ohne dass die Handhilfsbetätigungseinrichtung mit zusätzlichen Komponenten
ausgestattet werden müsste.
-
Das
Handbetätigungsglied
kann insbesondere als Abdeckelement ausgebildet sein, das in der betätigten Arbeitsstellung
bezüglich
dem zugeordneten Befestigungsmittel eine Abdeckstellung einnimmt,
in der es einen ein Lösen
des Befestigungsmittels bezweckenden Zugriff (Lösezugriff) zu dem Befestigungsmittel
verhindert. Das Handbetätigungsglied
kann hier das Befestigungsmittel in der Abdeckstellung ganz oder
teilweise abdecken. In der Grundstellung hingegen ist ein ungehinderter Zugriff
zu dem Befestigungsmittel möglich,
hier nimmt das Handbetätigungsglied
eine das Befestigungsmittel nicht mehr einschränkend abdeckende Freigabestellung
ein.
-
Insbesondere
wenn das Befestigungsmittel als Befestigungsschraube ausgebildet
ist, kann das Handbetätigungsglied
eine Durchbrechung aufweisen, die in der Freigabestellung des Handbetätigungsgliedes
so platziert ist, dass sie der Befestigungsschraube axial gegenüberliegt
und deren Betätigung
gestattet. Durch die Durchbrechung hindurch kann insbesondere auch
ein Einsetzen oder Entnehmen des Befestigungsmittels stattfinden.
-
Vorzugsweise
ist das Handbetätigungsglied nach
Art eines Schiebers bewegbar am Ventilgehäuse der Ventileinheit gelagert.
Es kann sich um einen drehbaren oder schwenkbaren Schieber handeln. Bevorzugt
wird allerdings eine Bauform als linearer Schieber, bei dem das
Handbetätigungsglied
durch eine lineare Verschiebebewegung zwischen der Grundstellung
und der Arbeitsstellung umschaltbar ist.
-
Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Handhilfsbetätigungseinrichtung
empfiehlt sich vor allem für
solche Bauformen von Ventileinheiten, bei denen das wahlweise zu
sperrende oder freizugebende Befestigungselement in unmittelbarer
Nähe der
Handhilfsbetätigungseinrichtung
angeordnet ist.
-
Ist
die Ventileinheit von vorgesteuerter Bauart und enthält ein fluidisch
betätigbares
Hauptventil sowie mindestens ein elektrisch betätigbares Vorsteuerventil, ist
die Handhilfsbetätigungseinrichtung zweckmäßigerweise
an dem Vorsteuerventil angeordnet und greift das zu sichernde Befestigungsmittel zweckmäßigerweise
ebenfalls an dem Vorsteuerventil an.
-
Bei
Bedarf kann die Handhilfsbetätigungseinrichtung
so ausgebildet sein, dass das Handbetätigungsglied zusätzlich zu
der stabilen Arbeitsstellung wahlweise eine labile Arbeitsstellung
einnehmen kann. Letzteres ermöglicht
bei Bedarf eine rein tastende Betätigung, bei der das Handbetätigungsglied
in die Grundstellung zurückkehrt,
sobald die manuelle Betätigungskraft
entfernt wird. In einem solchen Fall wird die stabile Arbeitsstellung
insbesondere durch Verrasten oder Verriegeln fixiert.
-
Die
Ventileinrichtung enthält
zweckmäßigerweise
mindestens einen Ventilträger,
der mit mindestens einer Ventileinheit lösbar bestückt werden kann oder bestückt ist.
Es ist möglich,
dass auf einem Ventilträger
gleichzeitig mehrere Ventileinheiten lösbar installierbar oder installiert
sind. Der Ventilträger kann
beispielsweise plattenförmig
ausgebildet sein, wobei er sowohl einstückig als auch in Form mehrerer
aneinandergereihter Segmente realisierbar ist.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
-
1 einen
Ausschnitt einer teilweise nur strichpunktiert angedeuteten erfindungsgemäßen Ventileinrichtung
bevorzugter Bauart in einem Längsschnitt
im Bereich eines Vorsteuerventils, wobei das Handbetätigungsglied
seine Grundstellung einnimmt,
-
2 eine
Draufsicht auf die Anordnung gemäß 1 mit
Blickrichtung gemäß Pfeil
II ohne Abbildung der in 1 strichpunktiert angedeuteten Strukturen,
-
3 die
aus 2 ersichtliche Komponente in einer Schrägansicht,
-
4 den
in 1 strichpunktiert umrahmten Ausschnitt IV bei
Einnahme der betätigten
Arbeitsstellung des Handbetätigungsgliedes,
-
5 die
Anordnung aus 4 in einer Draufsicht entsprechend 2,
und
-
6 ein
Schrägbild
der Anordnung aus 4 und 5 analog
der Abbildung aus 3.
-
Die 1 zeigt
im Längsschnitt
einen Endabschnitt einer insgesamt mit Bezugsziffer 1 bezeichneten
Ventileinrichtung, die hier mindestens eine lösbar auf einem Ventilträger 2 montierte
vorgesteuerte Ventileinheit 3 umfaßt. Auf ein und demselben Ventilträger 2 können gleichzeitig
mehrere Ventileinheiten 3 nebeneinander platziert sein.
-
Die
Ventileinheit 3 enthält
ein durch Fluidkräfte
aktivierbares Hauptventil 4, an dessen zwei Stirnseiten
je ein elektrisch aktivierbares Vorsteuerventil 5 angebaut
ist, von denen nur eines ersichtlich ist.
-
Die
Ventileinheit 3 enthält
ein insgesamt mit Bezugsziffer 6 bezeichnetes, bevorzugt
eine Längsgestalt
aufweisendes Ventilgehäuse 6,
das teils zu dem Hauptventil 4 und teils zu den Vorsteuerventilen 5 gehört. Es ist
dementsprechend mehrteilig ausgebildet. Mit einer in 1 von
der Unterseite gebildeten Montageseite 7 voraus ist die
Ventileinheit 3 an eine Bestückungsfläche 8 des Ventilträgers 2 angesetzt.
-
Das
Hauptventil 4 enthält
einen Ventilschieber 12, der durch seitens der Vorsteuerventile 5 gesteuerte
Fluidbeaufschlagung zwischen verschiedenen Schaltstellungen umschaltbar
ist. Der Ventilschieber 12 begrenzt stirnseitig je eine
Beaufschlagungskammer 13, die über einen Vorsteuerkanal 14 alternativ
mit Fluid beaufschlagbar oder entlüftbar ist, um die gewünschten
Verstellkräfte
in der einen oder anderen Richtung aufzuerlegen.
-
Der
Ventilträger 2 ist
von mindestens einem und zweckmäßigerweise
von mehreren Ventilträgerkanälen 15 durchsetzt.
Sie münden
zumindest teilweise zu der Bestückungsfläche 8 aus.
Andererseits können
die Ventilträgerkanäle 15 je
nach Funktion mit einer Druckquelle, mit der Atmosphäre oder
mit mindestens einem anzusteuernden Verbraucher verbunden werden.
-
Im
Ventilgehäuse 6 der
Ventileinheit 3 verlaufen mehrere Ventilkanäle 16,
die zumindest teilweise derart an der Montageseite 7 ausmünden, dass
sie bei am Ventilträger 2 montierter
Ventileinheit 3 über die
an der Bestückungsfläche 8 ausgebildeten
Mündungen
mit je mindestens einem der Ventilträgerkanäle 15 verbunden sind.
Auf diese Weise wird den Vorsteuerventilen 5 über mindestens
einen Vorsteuer-Speisekanal 16a das zur Betätigung des
Ventilschiebers 12 verwendete Steuerfluid zugeführt. Von dem
Ventilschieber 12 gesteuerte Ventilkanäle 16 ermöglichen
die gesteuerte Fluidbeaufschlagung mindestens eines an die Ventilträgerkanäle 15 angeschlossenen
Verbrauchers.
-
Das
Vorsteuerventil 5 enthält
unter anderem ein sich stirnseitig an das Hauptventil 4 anschließendes Gehäuseteil 17,
das eine elektrische Antriebseinrichtung 18 trägt. Letztere
ist insbesondere als Elektromagneteinrichtung ausgebildet, so dass
das Vorsteuerventil 5 ein Magnetventil sein kann. Andere Ventilarten
sind jedoch ebenfalls möglich.
-
Die
elektrische Antriebseinrichtung 18 kann derart elektrisch
angesteuert werden, dass sie ein Ventilglied 19 des Vorsteuerventils 5 unter
Ausführung
einer linearen Umschaltbewegung 22 zwischen einer aus 1 ersichtlichen
ersten Schaltstellung und einer diesbezüglich axial verlagerten zweiten Schaltstellung
umschaltet. Das Ventilglied 19 kann von einem beweglichen
Magnetanker 23 angetrieben werden, der durch elektrisches
Erregen einer nur schematisch angedeuteten Spuleneinrichtung 24 verstellbar
ist. Die hierfür
erforderlichen elektrischen Betätigungssignale
können über eine
elektrische Schnittstelleneinrichtung 25 eingespeist werden.
-
Das
Ventilglied 19 kann in Baueinheit mit oder getrennt von
dem beweglichen Magnetanker 23 ausgeführt sein.
-
Vorzugsweise
ist das Ventilglied 19 stößelartig ausgebildet und kann
in seinen beiden Schaltstellungen abwechselnd durch Anlage an entsprechenden
Ventilsitzen jeweils eine von zwei Kanalmündungen 26, 27 verschließen, deren
eine (26) zu dem schon erwähnten Vorsteuer-Speisekanal 16a gehört und deren
andere (27) Bestandteil eines zur Atmosphäre führenden
Entlüftungskanals 28 ist.
-
Die
erste Kanalmündung 26 befindet
sich in einer Ventilkammer 29 des Gehäuseteils 17, in die das
Ventilglied 19 hineinragt und von der der zu der einen
Beaufschlagungskammer 13 führende Vorsteuerkanal 14 abgeht.
-
Bei
deaktivierter Antriebseinrichtung 18 nimmt das Ventilglied 19 als
Grundstellung die erste Schaltstellung ein. In dieser ist es durch
Federmittel 31 gehalten. Die Beaufschlagungskammer 13 ist dann
vom Vorsteuer-Speisekanal 16a abgetrennt und über den
Entlüftungskanal 28 druckentlastet.
-
In
der durch elektrisches Aktivieren der Antriebseinrichtung 18 erzielbaren
zweiten Schaltstellung des Ventilgliedes 19 ist der Entlüftungskanal
abgetrennt und die Beaufschlagungskammer 13 wird über die
dann offene erste Kanalmündung 26 hinweg mit
Steuerfluid aus dem Vorsteuer-Speisekanal 16a versorgt,
so dass der Ventilschieber 12 umgeschaltet wird.
-
Durch
das Gehäuseteil 17 hindurch
erstreckt sich in Höhenrichtung
ein Befestigungskanal 32. Er mündet einenends zu der Montageseite 7 aus
und andernends zu einer entgegengesetzten, in 1 nach
oben weisenden ersten Außenfläche 33.
Durch den Befestigungskanal 32 hindurch erstreckt sich
ein als Befestigungsschraube ausgebildetes Befestigungsmittel 34,
das sich mit seinem Schraubenkopf 35 an der ersten Außenfläche 33 abstützt und
das mit einem an der Montageseite 7 über das Ventilgehäuse 6 vorstehenden
Gewindeschaft 36 in eine Gewindeausnehmung 37 des
Ventilträgers 2 eingeschraubt ist.
Auf diese Weise kann die Ventileinheit 3 lösbar fest
mit dem Ventilträger 2 verspannt
werden.
-
Eingesetzt
wird das Befestigungsmittel 34 üblicherweise von der Seite
der ersten Aussenfläche 33 her,
an der es auch bei Bedarf wieder zum Lösen der Befestigung herausgezogen
werden kann.
-
Die
mit der Längsachse
des Befestigungskanals 32 zusammenfallende Längsachse
des Befestigungsmittels 34 ist bei 38 angedeutet.
-
In
an sich bekannter Weise verfügt
der Schraubenkopf 35 an der dem Gewindeschaft 36 entgegengesetzten
Stirnfläche über einen
beispielsweise von einem Innensechskant oder von einem Schlitz gebildeten
Betätigungsabschnitt 42,
der das Ansetzen eines Schraubwerkzeuges gestattet.
-
Eine
vergleichbare Anordnung von mindestens einem Befestigungskanal 32 und
einem zugeordneten Befestigungsmittel 34 befindet sich
zweckmäßigerweise
auch an dem nicht näher
gezeigten Vorsteuerventil 5 an der entgegengesetzten Stirnseite
des Hauptventils 4.
-
Das
Vorsteuerventil 5 ist zusätzlich zu den die elektrische
Ansteuerung ermöglichenden
Mitteln mit einer Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 ausgestattet.
Sie ermöglicht
es, das Ventilglied 19 ohne Mitwirkung der elektrischen
Antriebseinrichtung 18, durch eine rein manuell erzeugte
Betätigungskraft, aus
der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung und umgekehrt
zu verlagern. Hierbei eröffnet
die Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 auch
die Möglichkeit,
das Ventilglied 19 für
eine beliebige Zeitdauer in der zweiten Schaltstellung zu halten,
ohne hierfür
dauerhaft eine manuelle Betätigungskraft
aufbringen zu müssen.
-
Die
Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 wird vor
allem zu Einrichtungszwecken genutzt, wenn durch manuelle Betätigung der
Ventileinheit 3 ausgewählte
Betriebsvorgänge
an einer an die Ventileinheit 3 angeschlossenen Maschine
oder Anlage ausgelöst werden
sollen.
-
In
der bevorzugten Ausgestaltung des Ausführungsbeispiels enthält die Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 einen
in dem Gehäuseteil 17 ausgebildeten,
sich parallel zu dem Befestigungskanal 32 erstreckenden
Führungskanal 44,
dessen innerer Endabschnitt in die Ventilkammer 29 mündet und
dessen äußerer Endabschnitt,
wie der Befestigungskanal 32, zu der ersten Aussenfläche 33 hin
offen ist.
-
In
dem Führungskanal 44 ist
in Kanallängsrichtung
verschiebbar ein Kraftübertragungsstößel 45 angeordnet.
Seine Längsachse 46 erstreckt
sich parallel zur Längsachse 38 des
Befestigungsmittels 34.
-
An
der ersten Außenfläche 33 ist
ein gemäß Doppelpfeil 47 relativ
zu dem Gehäuseteil 17 bewegbares
Handbetätigungsglied 48 der
Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 angeordnet.
Es ragt über
die zu der ersten Außenfläche 33 offene
Mündung
des Führungskanals 44 hinweg
und mithin auch über
den äußeren Endabschnitt 51 des
Kraftübertragungsstößels 45,
der ein Stück
weit über
die Außenfläche 33 vorsteht.
-
Eine
sich zwischen dem Kraftübertragungsstößel 45 und
dem Gehäuseteil 17 abstützende Rückstellfedereinrichtung 52 beaufschlagt
den Kraftübertragungsstößel 45 ständig nach
axial außen
gerichtet und drückt
seinen äusseren
Endabschnitt 51 ge gen die zugewandte Innenfläche 53 des
Handbetätigungsgliedes 48.
-
Vorzugsweise
ist das Handbetätigungsglied 48 nach
Art eines Schiebers ausgebildet, der in einer zu den beiden Längsachsen 38, 46 rechtwinkeligen Bewegungsebene
unter Ausführung
der Bewegung 47 verstellbar ist. Prinzipiell könnte er
als Drehschieber oder als schwenkbarer Schieber ausgebildet sein.
Besonders vorteilhaft wird die gezeigte Ausführungsform eingeschätzt, bei
der er linear verschiebbar an dem Gehäuseteil 17 gelagert
ist, die Bewegung 47 also folglich eine Linearbewegung
ist. Deren Bewegungsrichtung verläuft zweckmäßigerweise in der Richtung
der Längsachse 55 der
Ventileinheit 3, deren Ausrichtung mit der Achsrichtung
des Ventilschiebers 12 zusammenfällt.
-
Die
verschiebbare Lagerung kann beispielsweise dadurch realisiert werden,
dass das Handbetätigungsglied 48 mit
seinen beiden quer zu der Richtung der Bewegung 47 orientierten
Randabschnitten 56 in jeweils einer in dem Gehäuseteil 17 ausgebildeten
Führungsnut 57 verschiebbar
aufgenommen ist. Die Führungsnuten 57 können eine
an der ersten Außenfläche 33 ausgebildete
Oberflächenvertiefung 58 seitlich
begrenzen, in der das Handbetätigungsglied 48 aufgenommen
ist, insbesondere derart, dass es mit den angrenzenden Außenflächenabschnitten
des Gehäuseteils 17 bündig verläuft.
-
Um
die zur Ausführung
der Bewegung 47 erforderliche Betätigungskraft leicht in das
Handbetätigungsglied 48 einleiten
zu können,
verfügt
letzteres an seiner der Innenfläche 53 entgegengesetzten
Außenfläche 61 über einen
beispielsweise aufgerauhten oder geriffelten Krafteinleitungsabschnitt 62.
-
Im
Rahmen der Bewegung 47 kann das Handbetätigungsglied 48 wahlweise
in einer aus 1 bis 3 ersichtlichen
unbetätigten
Grundstellung oder in einer aus 4 bis 6 ersichtlichen,
betätigten
Arbeitsstellung positioniert werden.
-
In
der Grundstellung lässt
das Handbetätigungsglied 48 eine
weiter nach axial außen
verlagerte, äußere Position
des Kraftübertragungsstößels 45 zu.
In dieser äußeren Position
ist der innere Endabschnitt des Kraftübertragungsstößels 45 derart von
dem Ventilglied 19 beabstandet, dass er keine Verstellkraft
auf letzteres ausübt.
Das Ventilglied 19 nimmt somit die aus 1 ersichtliche
erste Schaltstellung ein.
-
In
der Arbeitsstellung ist das Handbetätigungsglied 48 entgegen
der Kraft der Rückstellfedereinrichtung 42 durch
das Handbetätigungsglied 48 nach
axial innen gedrückt
und wirkt derart auf das Ventilglied 19 ein, dass dieses
in die zweite Schaltstellung umgeschaltet ist.
-
Verantwortlich
für dieses
Umschaltverhalten ist unter anderem eine Ausgestaltung der Innenfläche 53 des
Handbetätigungsgliedes 48 als
in spezieller Weise konturierte Steuerfläche 54, in Verbindung mit
einer entsprechend angepaßten
Formgebung des daran anliegenden äußeren Endabschnittes 51 des
Kraftübertragungsstößels 45.
-
In
der Grundstellung liegt der äußere Endabschnitt 51 an
einem zu der Längsachse 46 rechtwinkeligen
ersten Flächenabschnitt 63 der
Steuerfläche 54 an.
Beim ausgehend hiervon stattfindenden Verschieben des Handbetätigungsgliedes 48 wirkt ein
sich an den ersten Flächenabschnitt 63 anschließender Schrägflächenabschnitt 64 der
Steuerfläche 54 auf
den äußeren Endabschnitt 51 ein
und drückt diesen
zunehmend nach axial innen und zugleich gegen das Ventilglied 19.
In der Arbeitsstellung ist es ein sich an den Schrägflächenabschnitt 64 anschließender,
wiederum zu der Längsachse 46 rechtwinkeliger
zweiter Flächenabschnitt 65,
der auf die äußere Stirnfläche des
Kraftübertragungsgliedes 45 einwirkt und
dieses in der nach axial innen geschobenen inneren Position festhält. Der
zweite Flächenabschnitt 65 liegt
näher zu
dem Kraftübertragungsstößel 45 als der
erste Flächenabschnitt 63.
-
Aufgrund
der geschilderten Ausgestaltung der beiden Flächenabschnitte 63, 65 ist
sowohl die Grundstellung als auch die Arbeitsstellung des Handbetätigungsgliedes 48 eine
stabile Stellung. Die jeweilige Stellung bleibt solange erhalten,
bis über
den Krafteinleitungsabschnitt 62 neuerlich eine manuelle Betätigungskraft
eingeleitet wird. Mithin kann das Ventilglied 19 durch
die Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 prinzipiell
beliebig lange in der zweiten Schaltstellung gehalten werden, ohne
dass andauernd eine manuelle Betätigungskraft
aufgebracht werden müsste.
-
Denkbar
wäre es
allerdings auch, das Handbetätigungsglied 48 derart
federnd zu beaufschlagen, dass es ständig in Richtung der Grundstellung gedrückt wird
und nach Wegnahme der manuellen Betätigungskraft automatisch in
die Grundstellung zurückkehrt.
In diesem Fall würde
man zum Erhalt einer stabilen Arbeitsstellung zusätzliche
lösbare
Verriegelungsmaßnahmen
bezüglich
des Handbetätigungsgliedes 48 vorsehen.
-
Eine
Besonderheit der Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 besteht
darin, dass sie während
der von dem Handbetätigungsglied 48 eingenommenen Grundstellung
ein Lösen
des benachbarten Befestigungsmittels 34 zuläßt, ein
solches Lösen
jedoch ausschließt,
so lange das Handbetätigungsglied 48 die
Arbeitsstellung einnimmt. Somit kann die Ventileinheit 3 insge samt
nur von dem Ventilträger 2 gelöst und abgenommen
werden, wenn die Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 deaktiviert
ist.
-
Eine
Demontage der Ventileinheit 3 bei aktivierter Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 könnte zur
Folge haben, dass ein durch die Aktivierung der Ventileinheit 3 unter
Fluiddruck gesetzter Verbraucher, beispielsweise ein Arbeitszylinder,
aufgrund des sich einstellenden Druckabfalles eine unkontrollierte
Bewegung ausführt,
die zu Schäden
oder Verletzungen führen
könnte.
Die geschilderte Maßnahme
verhindert nun ein Lösen
der Ventileinheit 3 bei aktivierter Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 und ermöglicht eine
Demontage nur in der Grundstellung des Handbetätigungsgliedes 48 und
mithin bei deaktivierter Handhilfsbetätigungseinrichtung 43.
-
Vorzugsweise
ist es unmittelbar das Handbetätigungsglied 48,
das für
das Zulassen oder Verhindern des Lösens des Befestigungsmittels 34 verantwortlich
ist. Dies ist zweckmäßigerweise
dadurch realisiert, dass das Handbetätigungsglied 48 als
Abdeckelement bezüglich
zumindest des Betätigungsabschnittes 42 des
Befestigungsmittels 34 fungiert. Hierzu ist die Grundstellung
des Handbetätigungsgliedes 48 gleichzeitig
eine Freigabestellung bezüglich
dem Befestigungsmittel 34, und die Arbeitsstellung ist
gleichzeitig eine Abdeckstellung bezüglich des Befestigungsmittels 34.
In der Freigabestellung ist das Befestigungsmittel 34 und
insbesondere dessen Betätigungsabschnitt 42 uneingeschränkt einem Lösezugriff
zugänglich,
weil von dem Handbetätigungsglied 48 nicht
abgedeckt. In der Abdeckstellung hingegen ist das Befestigungsmittel 34 und
insbesondere sein Betätigungsabschnitt 42 durch
das Handbetätigungsglied 48 zumindest
teilweise abgedeckt und unzugänglich.
-
Bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
das Handbetätigungsglied 48 plattenförmig ausgebildet
und verfügt über eine
zwischen der Innenfläche 53 und
der Außenfläche 61 durchgehende,
seitlich ringsum geschlossene Durchbrechung 66. Ihr Querschnitt
und ihre Position ist derart gewählt,
dass sie in der Grundstellung des Handbetätigungsgliedes 48,
die der Freigabestellung entspricht, mit dem Befestigungsmittel 34 in
einer Weise axial fluchtet, dass das Befestigungsmittel 34 prinzipiell
durch die Durchbrechung 66 hindurch montiert und demontiert
werden kann. Konkret bedeutet dies, dass der Querschnitt der Durchbrechung 66 ausreichend
groß ist, um
das Befestigungsmittel 34 einschließlich des Schraubenkopfes 35 hindurchführen zu
können.
-
Somit
ist während
der Grundstellung des Handbetätigungsgliedes 48 eine übliche Montage oder
Demontage des Befestigungsmittels 34 und mithin der Ventileinheit 3 möglich.
-
In
der mit der Abdeckstellung übereinstimmenden
Arbeitsstellung des Handbetätigungsgliedes 48 kommt
die Durchbrechung 66 quer zu der Längsachse 38 seitlich
versetzt bezüglich
dem Befestigungsmittel 34 zu liegen. Gemäß 4 bis 6 hat dies
zur Folge, dass die Durchbrechung 66 dem Befestigungsmittel 34 nicht
mehr axial fluchtend gegenüberliegt
und insbesondere ein Abdeckabschnitt 67 des Handbetätigungsgliedes 48 dem
Befestigungsmittel 34 bzw. dessen Betätigungsabschnitt 42 axial außen vorgelagert
ist. Dadurch ist es nicht mehr möglich,
ein Schraubwerkzeug an den Betätigungsabschnitt 42 anzusetzen,
um das Befestigungsmittel 34 zu lösen.
-
Bei
dem Abdeckabschnitt 67 handelt es sich insbesondere um
einen der die Durchbrechung 66 unmittelbar umfangsseitig
begrenzenden Wandabschnitte des Handbetätigungsgliedes 48. Der
Abdeckabschnitt 67 kann insbesondere stegartig schmal ausgeführt sein,
so dass er den Schraubenkopf 35 in der Abdeckstellung gemäß 4 und 5 nur
im Bereich des Betätigungsabschnittes 42 überdeckt
und neben dem Betätigungsabschnitt 42 liegende
Bereiche des Schraubenkopfes 35 durch die Durchbrechung 66 hindurch
und seitlich an dem Handbetätigungsglied 48 vorbei
prinzipiell zugänglich
sind. Diese Art der nur teilweisen Überdeckung bzw. Abdeckung des
Befestigungsmittels 34 ist jedoch gleichwohl dazu geeignet,
ein Betätigen
und Lösen
des Befestigungsmittels 34 zu verhindern.
-
Das
schieberartige Handbetätigungsglied 82 ist
insbesondere so angeordnet, dass die Bewegungsrichtung 47 mit
der Richtung einer gedachten Achse 68 zusammenfällt, die
die Zentren des Befestigungskanals 32 und des Führungskanals 44 miteinander
verbindet. Der Befestigungskanal 32 und der Führungskanal 44 sind
zweckmäßigerweise
in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander angeordnet und befinden
sich insbesondere beide in dem Gehäuseteil 17 und mithin
am Vorsteuerventil 5. Dies hat den Vorteil, dass die Sicherheitsfunktion
der Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 unabhängig vom
Typ des angebauten Hauptventils 4 nutzbar ist, weil stets
eine feste, unveränderliche
Zuordnung zwischen der Handhilfsbetätigungseinrichtung 43 und
dem Befestigungsmittel 44 gegeben ist.