DE102008009540B3 - Vorrichtung zum Umformen eines Werkstückes aus einem thermoplastischen Werkstoff - Google Patents

Vorrichtung zum Umformen eines Werkstückes aus einem thermoplastischen Werkstoff Download PDF

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Abstract

Bei einem Verfahren zum Umformen, insbesondere zum Abkanten, eines aus einem thermoplastischen Werkstoff bestehenden Werkstückes (3) mit einer Matrize (2) und einem Umformwerkzeug (4) wird das Werkstück (3) unter Druckbeaufschlagung durch Anlegen des Umformwerkzeuges (4) erhitzt, umgeformt, insbesondere abgekantet, und anschließend abgekühlt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umformen, insbesondere zum Abkanten, eines aus einem thermoplastischen Werkstoff bestehenden Werkstückes, mit einer Matrize, einem Umformwerkzeug und einer Einrichtung zum Abkühlen des Werkstückes.
  • Eine Möglichkeit, bei einem Werkstück aus einem faserverstärkten Thermoplast eine abgewinkelte Geometrie zu erzeugen, besteht in der drucklosen Erwärmung des Werkstückes, insbesondere in dem zu verformenden Bereich, z. B. in einem Infrarot-Strahlenfeld, und dem anschließenden Transport des Werkstückes in ein Biegewerkzeug. Durch das Schließen des Werkzeuges wird der schmelzflüssige Faser-Kunststoff-Verbund des Werkstückes der Werkzeugkavität angepasst und nach dem Abkühlen des Werkstückes steht ein entsprechend der Werkzeugkavität umgeformtes bzw. abgekantetes Bauteil zur Verfügung. Die erzeugte Bauteilgeometrie ist also werkzeugspezifisch.
  • Eine weitere Möglichkeit für die Umformung von Werkstücken aus Faser-Kunststoff-Verbundstrukturen besteht in deren Rollformen, wobei das Werkstück in mehreren Stufen mittels geheizter Rollen umgeformt wird. Mit diesem Umformverfahren können zwar Bauteile mit einer Abwinklung hergestellt werden, allerdings ist diese an die Profilgeometrie der Rollen angepasst.
  • Im Weiteren ist die Herstellung von Bauteilprofilen mit einer Abwinklung mittels einer Intervall-Heizpresse bekannt, wobei die Geometrie der Bauteile von der Laufrichtung der Presse abhängig ist. Darüber hinaus können auch abgewinkelte Bauteile aus Faser-Kunststoff-Verbunden durch die Verwendung von Heizdrähten erzeugt werden, durch die der Faser-Kunststoff-Verbund berührungslos lokal erwärmt wird. Das dafür erforderliche präzise Positionieren der Heizdrähte, die vor dem Umformen entfernt werden müssen, ist jedoch aufwändig.
  • Aus der DE 10 2004 046 516 A1 ist ein Verfahren zum Umformen von einem aus einem thermoplastischen Kunststoff gebildeten Halbzeug bekannt, bei dem das Aufheizen des Halbzeugs durch ein in Bezug auf das Halbzeug zustellbares Heizluftgebläse erfolgt und das ebenfalls in Bezug auf das Halbzeug zustellbare Umformwerkzeug wassergekühlt ist und aus einem so genannten Edelstahl besteht. Die Durchführung dieses Verfahrens ist mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden.
  • Die CH 423 202 A zeigt ein Verfahren, bei dem ein Werkstück aus einem Blech unter Druckbeaufschlagung durch Anlegen eines Umformwerkzeuges abgekantet und anschlie ßend abgekühlt wird, wobei die Umformung mittels eines Stempels und einer Matrize vorgenommen wird.
  • Darüber hinaus beschreibt die DE 38 07 040 A1 einen beheizbaren Stempel zur Umformung von Werkstücken aus Kunststoff.
  • Ferner offenbart die DD 253 787 A1 die Umformung von Schichtpressstoffen nach ihrer Plastifizierung mittels Formen und Gegenformen. Das zu verformende Werkstück niederdrückende Formelemente und zugeordnete Gegenformelemente sind zur schnellen Verfestigung des Werkstückes mit Kühlelementen ausgestattet. Analoge Ausgestaltungen von Formwerkzeugen, die zu ähnlichen Zwecken verwendet werden, sind der DE 1 159 629 B und der DE 2 041 808 A zu entnehmen.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genanten Art zu schaffen, die eine schnelle und kostengünstige Serienanwendung ermöglicht.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass
    • – das Umformwerkzeug und die Einrichtung zum Abkühlen des Werkstückes als eine selbständig handhabbare Baugruppe zur Beaufschlagung des Werkstückes mit Druck ausgebildet sind, wobei
    • – das Umformwerkzeug erhitzbar ausgebildet und in einen wärmeübertragenden Kontakt mit der Einrichtung zum Abkühlen des Werkstückes verfahrbar ist und
    • – die Einrichtung zum Abkühlen des Werkstückes als ein zweiter Stempel mit einer als wärmeleitende Fläche ausgeführten Unterseite ausgebildet ist, die mit einer ebenfalls als eine wärmeleitende Fläche ausgelegten Oberseite eines ersten Stempels in einen wärmeübertragenden Kontakt verfahrbar ist.
  • Durch das Erwärmen und Abkühlen des Werkstückes unter Druck ist es möglich, die Taktzeiten beim Umformen, insbesondere Abkanten, des Werkstückes wesentlich zu reduzieren. Die zu erzielende Geometrie des Werkstückes ist im Wesentlichen von der Formgebung der Matrize und des dazu korrespondierenden Umformwerkzeuges abhängig. Um ein optimal umgeformtes Werkstück zu fertigen, wird das Umformwerkzeug bis über die Erweichungstemperatur, insbesondere kurz oberhalb der Schmelztemperatur des Werkstoffes des Werkstückes, insbesondere des thermoplastischen Matrixmaterials, erhitzt. Zur Erzielung eines schnell wirksamen Abkühlens des Werkstückes erfolgt das Abkühlen des Werkstückes durch eine wärmeübertragende Verbindung des Umformwerkzeugs mit einer Einrichtung zum Abkühlen des Werkstückes auf eine unter der Schmelztemperatur des thermoplastischen Kunststoffes liegende Temperatur. Durch diese Abkühlung wird die Haltezeit zum Erkalten des thermoplastischen Kunststoffes reduziert.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch einen einfachen konstruktiven Aufbau aus und ermöglicht dennoch das an sich schwierige Umformen von Werkstücken aus einem faserverstärkten Thermoplast. Insbesondere durch die Druckbeaufschlagung des Werkstückes wird ein relativ hoher Wirkungsgrad der Vorrichtung erreicht. Die für den Umformvorgang erforderliche Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes wird dadurch erreicht, dass das Umformwerkzeug erhitzbar ausgebildet und in einen wärmeübertragenden Kontakt mit der Einrichtung zum Abkühlen des Werkstückes verfahrbar ist. Durch diese Anordnung ist ein bauraumoptimierter Aufbau der Vorrichtung erreicht. Damit eine besonders kompakt bauende Vorrichtung zum Umformen von Werkstücken mit einer vorteilhaften Wärmebilanz zur Verfügung gestellt wird, ist die Einrichtung zum Abkühlen des Werkstückes als ein zweiter Stempel ausgeführt, dessen Unterseite als eine wärmeleitende Fläche ausgeführt, die mit einer Oberseite eines ersten Stempels, die ebenfalls als eine wärmeleitende Fläche ausgebildet ist, in einen wärmeübertragenden Kontakt verfahrbar ist.
  • Zur Beaufschlagung des Werkstückes mit Druck sind zweckmäßigerweise Mittel vorgesehen, die eine Hin- und Herbewegung der Baugruppe in der zur Auflageebene des Werkstückes auf der Matrize senkrechten Richtung ermöglichen. Vorzugsweise sind die Mittel als pneumatische oder hydraulische Anpresszylinder ausgeführt. Alternativ dazu sind die Mittel als mindestens eine auf einen Wert des aufzubringenden Druckes einstellbare Druckfeder ausgeführt. Selbstverständlich ist auch die Verwendung von Gasdruckfedern oder sonstigen elastischen Elementen denkbar. Der Biege- bzw. Umformvorgang des Werkstückes erfolgt durch die Relativbewegung der erwähnten Baugruppe gegenüber der Matrize, die dabei ortsfest in einem Maschinenrahmen angeordnet ist. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, sowohl die Baugruppe als auch die Matrize während des Biegevorgangs zu bewegen.
  • Um sicher zu stellen, dass während des gesamten Umformvorgangs eine Wärmezufuhr erfolgt und der gesamte Querschnitt des umzuformenden Werkstückes erhitzt bleibt, ist zweckmäßigerweise im Umformwerkzeug eine Wärmequelle, insbesondere ein elektrisches Heizelement, integriert.
  • Vorteilhafterweise ist das Umformwerkzeug als ein erster Stempel ausgebildet, dessen Unterseite einen im Querschnitt halbkreisförmigen Biegebereich aufweist, dessen Radius einem gewünschten Biegeradius entspricht. Durch die Auslegung des Umformwerkzeuges für einen bestimmten Abkantradius können Bauteile unterschiedlicher Größe und Länge hergestellt werden. Selbstverständlich ist der Biegeradius der Matrize an den Radius des Stempels angepasst.
  • In zusätzlicher oder alternativer Ausgestaltung ist der Biegebereich des ersten Stempels mit einer Längsaussparung versehen. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass insbesondere beim Abkanten von so genannten Organoblechen die an der Innenseite entstehenden Falten konsolidiert werden und an der Innenseite der Organobleche reproduzierbare Eigenschaften vorhanden sind.
  • Bei der Halbzeugherstellung werden verschiedene Gewebe, Gelege und Gewirke aus Glas-, Carbon- oder Aramid-Fasern als Verstärkungen in einer thermoplastischen Matrix verwendet. In einem Pressprozess wird die textile Verstärkung mit dem thermoplastischen Matrixwerkstoff getränkt, so dass jedes Faserfilament vollständig in der Matrix eingelagert ist. Derart vollständig imprägnierte und konsolidierte Halbzeuge besitzen ein hohes mechanisches Eigenschaftsniveau und können in kurzen Zykluszeiten weiterverarbeitet werden. Diese Halbzeuge werden im Sinne der Erfindung als Organobleche bezeichnet.
  • Um den Wärmeverlust des ersten Stempels zum gekühlten zweiten Stempel zu minimieren, ist bevorzugt der erste Stempel in dem zweiten Stempel mittels insbesondere durch Keramikstifte gebildeten Führungselementen verschiebbar gelagert. Die Führungselemente können auch aus einem beliebigen anderen Material gefertigt sein, das eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist.
  • Zur Erzielung einer wirksamen Kühlung der abzukantenden Werkstücke und zur Herstellung formstabiler Bauteile umfasst die Einrichtung zum Abkühlen des Werkstückes eine insbesondere kontinuierliche Flüssigkeits- und/oder Gaskühlung. Zur Kühlung sind neben reinen Flüssigkeiten bzw. Gasen auch Gemische aus Flüssigkeiten und Gasen denkbar. Im Weiteren liefert eine kontinuierliche Kühlung zwar eine exakte Temperaturführung, dennoch kann aus fertigungstechnischen gründen auch eine diskontinuierliche Kühlung vorteilhaft sein.
  • Für ein wirksames Abkühlen des Werkstückes weist die Einrichtung zum Abkühlen des Werkstückes Kühlkanäle auf. Ein Ventilator oder eine Druckluftquelle sind für die Gaskühlung vorgesehen.
  • Zur Erzielung einer direkten Wärmeabgabe von der Wärmequelle an das Umformwerkzeug bzw. den ersten Stempel besteht der erste Stempel vorzugsweise aus einem leichten, wärmeleitfähigen Werkstoff, insbesondere Aluminium. Damit die von dem zweiten Stempel erzeugte Kühlleistung schnell an den ersten Stempel abgegeben werden kann, besteht der zweite Stempel ebenfalls aus einem leichten, wärmeleitfähigen Werkstoff, insbesondere Aluminium.
  • Das Umformen bzw. Abkanten des Werkstückes mit der vorbeschriebenen Vorrichtung kann selbstverständlich mittels einer entsprechenden Steuereinrichtung vollautomatisch ablaufen, die die Bewegungen des Umformwerkzeuges, der gesamten Baugruppe und der Werkstückauflage sowie deren zeitlichen Abläufe derart steuert, dass in Abhängigkeit von der Art des Werkstückes ein optimales Umformergebnis erreicht wird.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 eine vereinfachte schematische Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Position einer Baugruppe zum Erhitzen eines Werkstückes,
  • 2 eine vereinfachte schematische Darstellung einer Matrize der Vorrichtung nach 1,
  • 3 eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach 1 in der Position der Baugruppe zum Abkühlen des Werkstückes und
  • 4 eine schematische Teildarstellung der Vorrichtung nach 3 zur Bearbeitung von so genannten Organoblechen.
  • Die Vorrichtung zum Umformen bzw. Abkanten eines angedeuteten Werkstückes 3 aus einem Faser-Kunststoff-Verbund mit einem thermoplastischen Matrixmaterial umfasst beispielsweise einen auf einer nicht gezeigten Grundplatte stehenden Maschinenrahmen zur Halterung einer Matrize 2 und eines Umformwerkzeuges 4. Auf der Matrize 2 ist ein aus dem faserverstärkten Thermoplast bestehendes umzuformendes bzw. abzukantendes Werkstück 3 positioniert. Am Maschinenrahmen sind das Umformwerkzeug 4 in Form eines ersten Stempels 4a sowie eine Einrichtung 5 zum Abkühlen des Werkstückes 3 in Form eines zweiten Stempels 5a derart angeordnet, dass sie eine selbständig handhabbare Baugruppe 6 bilden, die durch entsprechende Beaufschlagung von zwei Anpresszylindern 7, 8 mit pneumatischem Druck vertikal verfahren werden kann. Im zweiten Stempel 5a vorgesehene Kühlkanäle 16, 17 dienen dem Zu- sowie Abführen eines flüssigen Kühlmediums zum Kühlen des zweiten Stempels 5a, während im ersten Stempel 4a eine Wärmequelle 11 integriert ist, die als elektrisches Heizelement ausgeführt sein kann. Der untere Bereich des ersten Stempels 4a bildet einen im Querschnitt halbkreisförmigen Biegebereich 12, dessen Radius dem gewünschten Abkantradius entspricht. Somit ist der erste Stempel 4a für einen bestimmten Abkantradius ausgelegt und kann für Werkstücke 3 unterschiedlicher Größe oder Länge eingesetzt werden. Vorteilhafterweise besteht sowohl der erste Stempel 4a als auch der zweite Stempel 5a aus einem wärmeleitfähigen Material, z. B. Aluminium.
  • Der erste Stempel 4a ist im zweiten Stempel 5a mittels zweier Führungselemente 14, 15 verschiebbar geführt und befindet sich in vertikalem Abstand vom zweiten Stempel 5a. Da die Führungselemente 14, 15 als keramische Führungsstifte ausgeführt sind, findet zwischen beiden Stempeln 4a, 5a keine nennenswerte Wärmeübertragung statt, so dass dem ersten Stempel 4a praktisch keine Kühlleistung vom zweiten Stempel 5a zugeführt wird. Zum Umformen des Werkstückes 3 wird der entsprechend erwärmte erste Stempel 4a auf das auf der Matrize 2 aufliegende Werkstückes 3 aufgelegt, wodurch der thermoplastische Kunststoff bis über die Erweichungstemperatur, insbesondere kurz oberhalb der Schmelztemperatur des Verbundwerkstoffes, erhitzt wird. Durch eine anschließende Absenkung der Baugruppe 6 wird das Werkstück 3 mit Druck beaufschlagt und somit entsprechend der Geometrie des ersten Stempels 4a und der Matrize 2 verformt.
  • In der in 3 gezeigten Position der Baugruppe 6 liegt der erste Stempel 4a an den kontinuierlich gekühlten zweiten Stempel 5a an, so dass eine Übertragung der vom zweiten Stempel 5a bereit gestellten Kühlleistung auf den ersten Stempel 4a stattfindet. Durch den Kontakt des im Werkstück 3 enthaltenen thermoplastischen Kunststoffes mit dem abgekühlten ersten Stempel 4a bei gleichzeitiger Druckbeaufschlagung gegen die Matrize 2 erstarrt der Kunststoff, was zu einem formstabilen Werkstück führt.
  • Beim Abkanten von so genannten Organoblechen können an der Innenseite des Werkstückes Falten entstehen, weil die Organobleche nicht oder kaum plastisch verformbar sind. Um die erwähnten Falten zu konsolidieren, wird der in 4 dargestellte Stempel 4a verwendet, der im Biegebereich 12 eine Längsaussparung 13 aufweist.
  • Im Rahmen der Erfindung sind selbstverständlich Modifikationen denkbar. So kann z. B. zur Kühlung des zweiten Stempels 5a Gas bzw. Luft verwendet werden, das bzw. die mittels eines Ventilators oder als Druckgas bzw. -luft zugeführt wird. Für die Bewegung der Baugruppe 6 können die erwähnten Anpresszylinder 7, 8 durch Druckfedern ersetzt werden, die an die beim Umformvorgang benötigten Druckwerte angepasst sind.

Claims (14)

  1. Vorrichtung zum Umformen, insbesondere zum Abkanten, eines aus einem thermoplastischen Werkstoff bestehenden Werkstückes (3), mit einer Matrize (2), einem Umformwerkzeug (4) und einer Einrichtung (5) zum Abkühlen des Werkstückes (3), dadurch gekennzeichnet, dass – das Umformwerkzeug (4) und die Einrichtung (5) zum Abkühlen des Werkstückes (3) als eine selbständig handhabbare Baugruppe (6) zur Beaufschlagung des Werkstückes (3) mit Druck ausgebildet sind, wobei – das Umformwerkzeug (4) erhitzbar ausgebildet und in einen wärmeübertragenden Kontakt mit der Einrichtung (5) zum Abkühlen des Werkstückes (3) verfahrbar ist und – die Einrichtung (5) zum Abkühlen des Werkstückes (3) als ein zweiter Stempel (5a) mit einer als wärmeleitende Fläche ausgeführten Unterseite ausgebildet ist, die mit einer ebenfalls als eine wärmeleitende Fläche ausgelegten Oberseite eines ersten Stempels (4a) in einen wärmeübertragenden Kontakt verfahrbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die eine Hin- und Herbewegung der Baugruppe (6) in der zur Auflage ebene des Werkstückes (3) auf der Matrize (2) senkrechten Richtung ermöglichen.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel als pneumatische oder hydraulische Anpresszylinder (7, 8) ausgeführt sind.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel als mindestens eine auf einen Wert des aufzubringenden Druckes einstellbare Druckfeder ausgeführt sind.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Umformwerkzeug (4) eine Wärmequelle (11), insbesondere ein elektrisches Heizelement, integriert ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformwerkzeug (4) als ein erster Stempel (4a) ausgebildet ist, dessen Unterseite einen im Querschnitt halbkreisförmigen Biegebereich (12) aufweist, dessen Radius einem gewünschten Abkantradius entspricht, der zu einem Biegeradius in der Matrize (2) korrespondiert.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegebereich (12) des ersten Stempels (4a) mit einer Längsaussparung (13) versehen ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Stempel (4a) in dem zwei ten Stempel (5a) mittels insbesondere durch Keramikstifte gebildeten Führungselementen (14, 15) verschiebbar gelagert ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (5) zum Abkühlen des Werkstückes (3) eine insbesondere kontinuierliche Flüssigkeits- und/oder Gaskühlung umfasst.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (5) zum Abkühlen des Werkstückes (3) Kühlkanäle (16, 17) aufweist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ventilator oder eine Druckluftquelle für die Gaskühlung vorgesehen ist.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Stempel (4a) aus einem leichten, wärmeleitfähigen Werkstoff, insbesondere Aluminium, besteht.
  13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Stempel (5a) aus einem leichten, wärmeleitfähigen Werkstoff, insbesondere Aluminium, besteht.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (3) aus einem Organoblech besteht.
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