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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Sicherung von verpackten
Gegenständen, wie
insbesondere ausgestellte Waren, gegen unbefugtes Mitnehmen, gegen
unbefugtes Öffnen
der Verpackung und/oder unbefugtes Entfernen der Ware aus der Verpackung.
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Im
Einzelhandel entstehen durch Diebstahl jährlich Verluste im Milliarden-Euro
Bereich, wobei etwa 40% der Schadenssumme auf Kundendiebstahl entfallen
und etwa 30% durch Mitarbeiterdiebstahl verursacht wird.
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Es
besteht daher auf Seiten des Einzelhandels verstärkt Nachfrage nach technischen
Warensicherungs-Systemen,
die den Diebstahl von Waren durch Kunden und auch durch Mitarbeiter
zielgerichtet erschweren oder unterbinden können. Insbesondere hochwertige
oder teure Waren, wie beispielsweise Parfüm, Kosmetik- und Pflegeprodukte,
elektronische Geräte,
Software, CDs und DVDs usw. sind potentiell diebstahlsgefährdet, da
sie oft klein und leicht sind und daher einfach eingesteckt werden können.
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Als
Diebstahlschutz hat sich im Einzelhandel die sogenannte Elektronische
Artikelsicherung (EAS) etabliert, die durch mehrere unterschiedliche
Technologien realisiert sein kann. Im Einsatz befinden sich akustomagnetische
(AM), elektromagnetische (EM) und radiofrequente (RF) Systeme, die
hinreichend bekannt sind und auf die daher nicht näher eingegangen
wird. Relativ neu ist in diesem Bereich die RFID Technologie, die
jedoch in der Anwendung noch zu teuer ist.
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Allen
Lösungen
gemeinsam ist jedoch, dass an der Ware eine Art EAS-Etikette angebracht
werden muss, der durch eine Alarmvorrichtung, beispielsweise am
Ausgang, aktivierbar oder erkennbar ist. Die EAS-Etikette ist ein
passives oder aktives Element, das beispielsweise in Form von Klebe-
oder Einwurfetiketten sicht- oder unsichtbar an oder in der Verpackung
angebracht werden kann. Beim Bezahlen werden diese EAS-Etiketten in der
Regel an der Kasse deaktiviert oder zerstört, so dass beim Durchschreiten
der Alarmvorrichtung kein Alarm ausgelöst wird. Daraus ergibt sich
der größte Nachteil
dieser Lösungen:
die EAS-Etiketten verbleiben an der Verpackung und stehen dem Anwender
somit für
einen weiteren Einsatz nicht mehr zur Verfügung. Die EAS-Etiketten müssen daher
immer neu gekauft werden, wodurch laufende Kosten in nicht unerheblicher Höhe entstehen.
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Darüber hinaus
können
die EAS-Etiketten-Systeme beispielsweise durch Metalltüten oder durch
den Körper
abgeschirmt und somit umgangen werden oder im Laden entfernt oder
zerstört
werden.
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Zur
Sicherung von Kleidung hat sich ein System etabliert, das EAS mit
einer mechanischen Einrichtung verbindet. Ein Plastikteil enthält einen
Metallnagel, der durch das Gewebe gesteckt werden kann. Auf der
anderen Seite wird der Nagel durch eine Verriegelung gesichert,
die an der Kasse durch einen Magnet-Öffner geöffnet werden kann. Zusätzlich steckt
in dem Plastikteil ein EAS-Etikett, das am Ausgang einen Alarm auslösen kann.
Darüber
hinaus kann sich in dem Plastikteil eine Farbstoffpatrone befinden,
die beim gewaltsamen öffnen
der Verriegelung am Kleidungsstück
platzt und den Farbstoff auf das Kleidungsstück freigibt. Diese Systeme
eignen sich jedoch nicht für
verpackte Waren, da die Verpackung dazu durchbohrt werden müsste.
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Eine
weitere bekannte Diebstahl-Schutzeinrichtung für Verpackungen sind sogenannte „Spider", wobei ein Draht
wie ein Geschenkband um die Ware oder die Verpackung geführt wird
und so ein öffnen der
Verpackung allseitig verhindert. Der Draht wird mit einem gesicherten
Aufrollmechanismus auf die jeweilige Verpackung angepasst und gespannt.
In dem Aufrollmechanismus kann zusätzlich ein EAS-Etikett angeordnet
sein, um ein Entfernen der gesicherten Verpackung aus dem Laden
anzuzeigen. Die „Spider" haben mitunter den
Nachteil, dass der Aufrollmechanismus prominent auf der Ware platziert werden
muss, um einen effektiven Schutz zu gewährleisten. Dadurch wird aber
eine für
den Kunden ansprechende Präsentation
der Ware verhindert und zusätzlicher
Regalraum beansprucht.
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Ein
weitere bekannte mechanische Lösung sind
Umverpackungen aus Klarsichtkunststoff, in die die eigentliche Ware
gelegt wird. Die Umverpackung, beispielsweise eine Kunststoff-Box,
kann durch verschiedene Mechanismen, beispielsweise ein Schloss,
gesichert werden. Die Ware wird dann erst an der Kasse aus der Umverpackung
entfernt und dem Kunden übereignet.
Die Umverpackung verbleibt im Laden und kann danach für andere
Waren weiterverwendet werden. Die Umverpackungen existieren meist
nur in wenigen Einheitsgrößen, so
dass mitunter sehr kleine Waren in großen Boxen gesichert sind. Dadurch
entstehen Raumverluste von bis zu 50%, wodurch entsprechend weniger
Ware vorgehalten werden kann oder mehr Ausstellungsfläche bereitgestellt
werden muss. In der Umverpackung kann ein EAS-Etikett integriert
sein, um ein unerlaubtes Entfernen der Umverpackung aus dem Laden
anzuzeigen.
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Darüber hinaus
gibt es eine Reihe weiterer, im Einsatz befindlicher Warenschutz-Systeme,
die alle zum Ziel haben, den Diebstahl von Waren zu verhindern.
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Alle
bekannten Systeme haben jedoch den Nachteil, dass sie mehr oder
weniger einfach zu umgehen und/oder zu teuer und/oder zu sperrig und/oder
montageaufwändig
sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Schutz von Waren
zu schaffen, die einen sicheren und einfachen Schutz von Waren ermöglicht und
dabei einen besseren Manipulationsschutz bietet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Vorrichtung ein Basisteil und ein Aufsatzteil aufweist,
die durch eine Kupplung verbindbar sind, wobei an der Kupplung eine
Verriegelung vorgesehen ist, die ein unbefugtes Trennen der beiden
Teile verhindert, dass die beiden Teile an einer Kante oder Ecke
der Verpackung anordenbar sind, wobei die Kante oder Ecke durch
wenigstens zwei aneinander grenzende Wandungen gebildet ist, die
zwischen sich wenigstens einen Schlitz oder dergleichen Öffnung begrenzen,
dass das Basisteil ein erstes Ankerelement aufweist, das in den
Schlitz oder die Öffnung
einführbar
ist und eine Wandung hintergreift und dass das Basisteil und/oder
das Aufsatzteil ein zweites Ankerelement aufweist, das winklig zum
ersten Ankerelement in den Schlitz oder die Öffnung einführbar ist und eine andere Wandung
der Ecke hintergreift, so dass innerhalb der Verpackung eine Verankerung
gebildet wird, die verhindert, dass die Vorrichtung unerlaubt von
der Verpackung gelöst werden
kann.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist so konzipiert, dass die Vorrichtung vollständig von der Verpackung entfernt
werden kann. Dadurch steht die Sicherungs-Vorrichtung für die Anbringung
an einer anderen Verpackung wieder zur Verfügung. Die Anschaffungskosten
des Systems sind daher eine einmalige Ausgabe und erzeugen keine
laufenden Kosten wie bei bestehenden Systemen.
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Das
Basisteil wird dabei so auf die Verpackung gesteckt, dass das erste
Ankerelement in einen Verpackungs-Schlitz eingreift und eine Wandung hintergreift.
Das zweite Ankerelement wird winklig zum ersten Ankerelement in
den gleichen oder einen anderen Schlitz in der Verpackung eingeführt, so dass
eine andere Wandung der Kante oder Ecke hintergriffen wird. Innerhalb
der Verpackung bilden die beiden Ankerelemente eine beispielsweise
im wesentlichen kreuzförmige
Verankerung, die die Vorrichtung sicher an der Verpackung befestigt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Ankerelemente innerhalb der
Verpackung im wesentlichen rechtwinklig zueinander ausgerichtet
sind.
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Um
die beiden Teile der Sicherungs-Vorrichtung zu verbinden, ist eine
beispielsweise mechanische Kupplung vorgesehen, die zweckmäßigerweise als
eine Art Steck-Kupplung ausgebildet ist, so dass das Aufsatzteil
einfach auf das Basisteil aufgesteckt oder aufgesetzt werden kann.
Um ein unbefugtes Trennen der beiden Teile zu verhindern, weist
die Kupplung eine Verriegelung auf.
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Die
Ankerelemente des Basisteils und des Aufsatzteils können durch
denselben Verpackungs-Schlitz geführt werden oder auch durch
verschiedene Schlitze in die Verpackung eingreifen.
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Insbesondere
bei der Anordnung an einer Verpackungs-Ecke ist die Anbringung in
unterschiedlichen Schlitzen vorteilhaft möglich. Unabhängig davon
entsteht an der Verpackung kein sichtbarer Schaden oder Rückstand
der Sicherungs-Vorrichtung und der Kunde erhält auf jeden Fall eine unbeschädigte Originalverpackung.
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Zum
einfachen Einführen
der Ankerelemente in einen Verpackungsschlitz können diese im wesentlichen
zungen-, gabel- oder
klammerförmig
ausgebildet sein.
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Das
Ankerelement am Aufsatzteil ist bevorzugt im wesentlichen in Kupplungsrichtung
ausgerichtet, so dass ein einfaches Aufsetzen des Aufsatzteils ermöglicht wird.
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Vorteilhaft
ist in der Sicherungs-Vorrichtung eine EAS-Etikette einer handelsüblichen
Artikelsicherung (EAS) eingebaut, die vorzugsweise in dem Basisteil
integriert ist. Dadurch kann die erfindungsgemäße Sicherungs-Vorrichtung,
ohne Änderung
an einer eventuell bestehenden Alarm-Infrastruktur, direkt eingesetzt
werden. Dabei ist auch ein Mischbetrieb mit den bekannten EAS-Etiketten
möglich,
sofern noch nicht alle Waren mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausgestattet sind oder dies nicht beabsichtigt oder möglich ist.
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Als
mechanische Kupplung kann am Basisteil ein stabförmiges Kupplungselement angeordnet sein,
beispielsweise eine Art Nagel, das in eine Öffnung des Aufsatzteils einführbar ist.
Die Öffnung
ist vorzugsweise der Formgebung des Kupplungselements angepasst,
damit möglichst
wenig Spiel zwischen Basisteil und Aufsatzteil vorhanden ist.
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Die
Verriegelung ist dabei vorzugsweise in dem Aufsatzteil angeordnet,
insbesondere in dieses integriert, und greift an dem stabförmigen Kupplungselement
an. Beim Aufsetzen des Auf satzteils auf das Basisteil wird das stabförmige Kupplungselement
automatisch in die Öffnung
im Aufsatzteil eingeführt
und dort verriegelt. Die Verriegelung ist vorzugsweise selbstschließend, so
dass zum Anbringen der Sicherungs-Vorrichtung keinerlei Hilfsmittel
notwendig sind.
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Alternativ
kann das Aufsatzteil eine Durchgangsöffnung zum Durchführen des
stabförmigen Kupplungselements
aufweisen. Die Verriegelung ist dann in einem separaten Bauteil
untergebracht, das von außen
an dem Kupplungselement befestigbar ist. Dazu kann das Kupplungselement
beispielsweise eine Art Metallnagel sein, auf den eine Kunststoffkappe
aufgesteckt wird, ähnlich
den eingangs beschriebenen Kleidungs-Sicherungen. In der Kunststoffkappe
befindet sich die Verriegelung, die beispielsweise in eine umlaufende
Nut an dem Nagel eingreift.
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Die
Verriegelung kann dabei durch verschiedene, bekannte Mechanismen
erfolgen, wobei zum öffnen
beispielsweise ein spezieller Schlüssel, ein Magnet oder ein anderes
mechanisches oder elektrisches Mittel vorgesehen sein kann.
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Bei
beiden Ausführungsvarianten
ist es zweckmäßig, wenn
die Verriegelung magnetisch oder elektrisch lösbar ist. Insbesondere vorteilhaft
ist eine magnetische Verriegelung, wie sie auch bei der oben beschriebenen
Kleidungs-Sicherung verwendet wird, da dadurch die erfindungsgemäße Sicherungs-Vorrichtung
direkt mit den bestehenden Magnet-Öffnern, wie sie vielfach im
Einsatz sind, benutzt werden kann. Es fallen somit für den Anwender
keine zusätzlichen
Infrastrukturkosten an und die parallele Benutzung der Erfindung
mit bestehenden Sicherungen ist problemlos möglich.
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Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
in dem Aufsatzteil eine Alarmelektronik mit wenigstens einem Alarmsensor zur
Erfassung eines Alarmzustands und wenigstens einem Signalgeber zur
Anzeige des Alarms angeordnet ist. Dadurch wird die erfindungsgemäße Sicherungs-Vorrichtung
zu einem sogenannten Zwei-Alarm-System. Zusätzlich zu dem integrierten EAS-Etikett
ist eine aktive Alarmelektronik in der Vorrichtung integriert, die
einen Alarmzustand erkennen und anzeigen kann. Dabei sind unterschiedliche Alarmzustände denkbar,
die durch einen oder mehrere unterschiedliche Alarmsensoren abgebildet
werden können.
In diesem Zusammenhang sind beispielsweise Temperatur-, Helligkeits-,
Bewegungs-, Luftdruck-, Luftfeuchtigkeits- oder andere Umgebungssensoren
denkbar. Dabei kann dieser Alarm jederzeit und ortsunabhängig entdeckt
und angezeigt werden, währen
das EAS nur aktiv wird, wenn die Ware in Reichweite einer EAS-Antenne
bewegt wird. Durch den zusätzlichen
Alarm ist es also möglich, beispielsweise
ein Öffnen
oder Manipulieren der Verpackung anzuzeigen, auch wenn der Vorgang
im Verborgenen innerhalb des Ladens durchgeführt wird.
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Dazu
ist es vorteilhaft, wenn als Alarmsensor in dem Aufsatzteil ein
Helligkeitssensor angeordnet ist, der die Umgebungshelligkeit mit
einer Referenzhelligkeit vergleicht und der beim Unterschreiten
einer einstellbaren Helligkeit einen Alarm auslöst. Dadurch wird verhindert,
dass die Ware unerlaubt in einer Tasche oder unter einer Jacke versteckt
wird. Sobald der Helligkeitssensor eine Verdunkelung seiner Umgebung
wahrnimmt, wird der Alarm ausgelöst. Dabei
kann der Alarm lokal an der Sicherungs-Vorrichtung signalisiert
werden, insbesondere durch ein akustisches Signal. Der Alarm kann
aber auch, stattdessen oder zusätzlich,
an eine zentrale oder mobile Alarmeinrichtung, vorzugsweise per
Funk, weitergeleitet werden. Der Alarm kann dann beispielsweise als
stiller Alarm an der Kasse signalisiert werden oder an einen mobilen
Alarmempfänger
eines Ladendetektives weitergeleitet werden.
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Prinzipiell
ist es sogar möglich,
den Alarmsender innerhalb des Ladens zu orten um den Täter gezielt
mit einer Kamera zu überwachen
oder zumindest den Standort auf einer Laden-Übersichtskarte anzuzeigen,
so dass das Sicherheitspersonal schnell zugreifen kann.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn als Alarmsensor in dem in die Verpackung
eingreifenden Ankerelement des Aufsatzteils ein Helligkeitssensor
angeordnet ist, der die Innenraumhelligkeit der Verpackung mit einer
Referenzhelligkeit vergleicht und der beim Überschreiten einer einstellbaren
Helligkeit einen Alarm auslöst.
Durch die Überwachung
der Helligkeit innerhalb der Verpackung wird erkannt, ob die Verpackung
unbefugt geöffnet
oder beschädigt
wird. Somit wird das unerlaubte Entnehmen einer Ware aus der Verpackung,
aber auch das Hinzufügen
einer Ware, verhindert.
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Besonders
zweckmäßig sind
in der erfindungsgemäßen Sicherungs-Vorrichtung
beide Systeme realisiert, so dass die Umgebung und der Innenraum überwacht
werden kann.
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Zur
Signalisierung eines Alarmzustandes kann vorzugsweise in dem Aufsatzteil
ein optischer und/oder akustischer Signalgeber vorgesehen sein. Als
optischer Signalgeber eignet sich bevorzugt eine Leuchtdiode (LED)
wegen dem geringen Stromverbrauch, der sehr langen Haltbarkeit und
den kompakten Abmessungen. Als akustischer Signalgeber kann ein
Piezo-Lautsprecher, vorzugsweise in dem Aufsatzteil-Ankerelement,
vorgesehen sein. Piezo-Lautsprecher können sehr flach und klein gebaut
werden, so dass sie ohne Probleme in einem kleinen Gerät untergebracht
werden können.
Darüber
hinaus bieten sie selbst bei kleinen Bauformen eine beachtliche Lautstärke, so
dass ein Alarm auch weithin hörbar
ist. Die Anbringung in dem Aufsatzteil-Ankerelement, bietet auch
Schutz vor Manipula tion, da er innerhalb der Verpackung angeordnet
ist. Zusätzlich
bietet das Gehäuse
einen Resonanzraum zur Verstärkung
des Alarmsignals.
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Bevorzugt
ist ein Bewegungssensor vorgesehen, der bei Bewegung der Verpackung
die Alarmelektronik und/oder den Alarmsensor und/oder einen optischen
Signalgeber einschaltet oder aktiviert. Solange die Verpackung im
Regal oder Lager liegt, ist die Alarmelektronik und die Alarmsensoren
ausgeschaltet oder inaktiv. Das heißt, wird nach Ladenschluss
das Licht ausgeschaltet, wird kein Alarm ausgelöst. Erst wenn die Verpackung
bewegt wird und während
der Bewegung die anderen Alarmkriterien erfüllt sind, wird der Alarm ausgelöst, beispielsweise wenn
die Verpackung in eine Jackentasche gesteckt wird. Die Abschaltung
der Alarmelektronik oder zumindest der Alarmsensoren dient einerseits
der Energieeinsparung, da zumindest wesentliche Teile der Alarmelektronik
nicht dauerhaft mit Strom versorgt werden müssen, andererseits verhindert
sie auch Fehlalarme.
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Die
Bedienung der Sicherungs-Vorrichtung sollte möglichst einfach sein. Daher
ist es vorteilhaft, wenn eine adaptive Steuerung der Helligkeitssensoren
zur Anpassung der Referenzhelligkeiten vorgesehen ist. Die Sicherungs-Vorrichtung
ist universell einsetzbar und auch wieder verwendbar, so dass es vorkommen
kann, dass dieselbe Sicherungs-Vorrichtung an Waren angebracht wird,
die in unterschiedlich hellen Ausstellungsräumen ausgestellt sind und/oder
die unterschiedliche Verpackungen aufweisen, so dass die verbleibende
Resthelligkeit innerhalb der Verpackung unterschiedlich ist. Die
adaptive Steuerung der Sensoren stellt sich automatisch auf die
unterschiedlichen Einsatzbedingungen ein, so dass vom Benutzer keinerlei
Einstellungen vorgenommen werden müssen.
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Dazu
ist es beispielsweise möglich,
dass die Sensoren nach dem oder durch das Zusammenstecken der Sicherungs-Vorrichtung,
beispielsweise durch das Schließen
der Verriegelung, aktiviert werden und über einen vorgegebenen Zeitraum
die Helligkeiten innerhalb und außerhalb der Verpackung messen.
Die Alarmelektronik bestimmt aus den Messwerten jeweils einen Referenzwert
und speichert diesen in einem Referenzwertspeicher ab. Die Referenzwertbestimmung
kann zusätzlich
mit dem Bewegungssensor gekoppelt werden, so dass die Referenzwertmessung
erst beim Stillstand der Verpackung beginnt, das heißt erst
wenn die Verpackung an ihrem Platz im Regal liegt. Dadurch wird das
Ermitteln und Abspeichern eines verfälschten Referenzwertes verhindert.
Während
der Referenzwertmessung kann zusätzlich
ein optisches Signal ausgegeben werden, so dass der Benutzer erkennen kann,
dass eine Messung in Gang ist.
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Dazu
kann der optische Signalgeber beispielsweise bei Verwendung einer
mehrfarbigen LED eine andere Farbe annehmen und/oder blinken.
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Solange
die Sicherungs-Vorrichtung nicht an einer Verpackung angebracht
ist, sollte sie keine oder eine nicht bewertbare Menge an Energie
verbrauchen. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Alarmelektronik
durch Schließen
der Verriegelung-eingeschaltet wird
und beim Öffnen
der Verriegelung-ausgeschaltet wird.
Dies kann beispielsweise durch einen zusätzlichen mechanischen Kontakt
an der Verriegelung erfolgen oder durch andere geeignete kontaktlose
oder kontaktgebundene Mittel.
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Um
einer Manipulation der Verriegelung und einer damit einhergehenden
Abschaltung der Alarmelektronik zu verhindern, kann es sinnvoll
sein, dass zur Deaktivierung der Alarmelektronik eine zusätzliche
Legitimation vorgesehen ist.
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Ohne
die zusätzliche
Legitimation reicht das Öffnen
der Ver riegelung zur Deaktivierung der Alarmelektronik nicht mehr
aus. Das heißt
vor und/oder während
dem Öffnen
der Verriegelung muss die Legitimations-Information vorliegen, wobei
diese kontaktlos oder kontaktgebunden übertragen werden kann. Praktisch
kann die Legitimation so ablaufen, dass an der Kasse die Sicherungs-Vorrichtung
an den Magnet-Öffner
gehalten wird, der die magnetische Verriegelung öffnet. Gleichzeitig kann durch
ein kontaktloses oder kontaktbehaftetes Signal eine Information
an die Alarmelektronik übermittelt
werden, die als zusätzliche
Legitimation dient. Erst durch Vorliegen dieser zusätzlichen
Information wird beim Öffnen
der Verriegelung die Alarmelektronik deaktiviert. Liegt die Legitimation
nicht vor, wird der Alarm ausgelöst.
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Für die Übertragung
der zusätzlichen
Legitimation sind auch andere bekannte Informationsübertragungswege
denkbar, weshalb die Erfindung keineswegs nur auf die beschriebene
Ausführung
beschränkt
ist.
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Die
Alarmelektronik weist vorzugsweise eine eigene, lokale Stromversorgung
auf, die beispielsweise durch eine Batterie gebildet ist. Nur durch
eine lokale Stromversorgung kann die Sicherungs-Vorrichtung flexibel
und unabhängig
eingesetzt werden.
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Bevorzugt
ist als Stromversorgung ein Akku oder ein Kondensator vorgesehen,
damit keine Batterien ausgetauscht werden müssen und die Einsatzzeit dadurch
wesentlich erhöht
wird. Zweckmäßigerweise
kann der Akku oder der Kondensator von außen geladen werden, wobei zahlreiche
kontaktlose oder kontaktgebundene Verfahren bekannt sind.
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Dabei
ist besonders vorteilhaft, wenn in dem Aufsatzteil eine Spule zum
kontaktlosen Aufladen des Akkus oder des Kondensators durch ein
externes elektromagnetisches Wechselfeld vorgesehen ist.
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Dadurch
lässt sich
der Akku, insbesondere aber ein Kondensator, in der Zeit aufladen,
in der beispielsweise an der Kasse die Sicherungs-Vorrichtung ordentlich
von der Ware entfernt wird.
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Dabei
ist es auch möglich,
den Ladevorgang als zusätzliche
Legitimation zum Deaktivieren der Alarmelektronik zu benutzen. Das
heißt,
nur wenn die Alarmelektronik einen solchen Ladeimpuls registriert hat,
wird die Alarmelektronik durch das öffnen der Verriegelung deaktiviert.
Zum öffnen
kann dann auch nur ein begrenztes Zeitfenster nach Empfang der Legitimation
vorgesehen sein, so dass eine zusätzliche Sicherung vorhanden
ist.
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Die
Ausstattung der erfindungsgemäßen Alarmelektronik
lässt sich
je nach Anforderung modular anpassen. So ist es beispielsweise denkbar,
die Alarmelektronik nur mit einem Bewegungssensor und einer LED
auszustatten, um durch Blinken bei Bewegung eine abschreckende Wirkung
zu erzielen. Die Helligkeitssensoren können dabei entfallen. Oder es
wird nur ein Umgebungssensor verwendet (statt zwei) oder es können auch
mehr als zwei Sensoren verwendet werden. Die Möglichkeiten hierzu sind nahezu
unbegrenzt, weshalb hier nur eine Auswahl genannt wird, die jedoch
in keiner Weise beschränkend ist.
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Die
erfindungsgemäße Alarmelektronik
kann unabhängig
von der beschriebenen zweiteiligen Sicherungs-Vorrichtung mit Basisteil
und Aufsatzteil auch in anders ausgebildeten, beispielsweise einteiligen,
Sicherungs-Vorrichtungen verwendet werden. Es ist durchaus denkbar,
die Alarmelektronik mit einem Bewegungssensor und Helligkeitssensoren
beispielsweise in einer Art Einwurf-Sicherungsteil unterzubringen.
Dieses Sicherungsteil kann im wesentlichen vollständig innerhalb
einer Verpackung platziert werden, wobei lediglich ein Umgebungs-Helligkeitssensor
durch einen Verpackungsschlitz nach außen geführt werden könnte. Dadurch
kann die Alarmelektronik für
Kunden nahezu unsichtbar im Innern einer Verpackung platziert werden.
Durch die Bewegungs- und Helligkeitssensoren wird dabei zuverlässig überwacht,
ob die Verpackung unerlaubt geöffnet
oder versteckt wird. Eine Manipulation der Sicherungs-Vorrichtung
ist dadurch nahezu ausgeschlossen.
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Darüber hinaus
kann die Alarmelektronik auch in zahlreichen anderen Formen und
Verpackungen erfindungsgemäß verwendet
werden. Die erfindungsgemäße Alarmelektronik
kann beispielsweise auch in einer Umverpackung oder in einem Klebeetikett
integriert sein. Dabei ist es immer auch möglich die Sicherungs-Vorrichtung
zusätzlich
mit einer herkömmlichen
EAS-Etikette zu
kombinieren.
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Auch
wenn die erfindungsgemäße Sicherungs-Vorrichtung
primär
im Einzelhandel zur Warensicherung einsetzbar ist, ist deren Verwendung
nicht auf diesen Bereich beschränkt.
Vielmehr sind andere Einsatzgebiete denkbar, bei denen die Sicherheit
einer, in einer Verpackung gelagerten Ware zu schützen ist.
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Beispielsweise
könnte
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Sicherung vertraulicher Dokumente auf dem Postweg oder bei Kurieren
dienen. Dazu kann ein Dokument in eine Schachtel gelegt und diese
mit einer erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung
versehen werden. Die Sendung kann dann nur mit einer beim Empfänger vorhandenen Öffnungsvorrichtung
geöffnet
werden. Wurde die Sendung unterwegs geöffnet, zeigt ein Alarm dies
an. Andere Manipulationen könnten
ebenfalls festgestellt werden.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Sicherungs-Vorrichtung
zur Montage an einer Faltschachtel,
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2–4 verschiedene
Ansichten einer zusammengesetzten Sicherungs-Vorrichtung zur Eckmontage
und
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5 ein
Blockschaltbild der Alarmelektronik.
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Die 1 bis 4 zeigen
eine im Ganzen mit 1 bezeichnete erfindungsgemäße Sicherungs-Vorrichtung
zur Anbringung an einer Faltschachtel 2, insbesondere einer
Verpackungs-Ecke 3. Die Faltschachtel 2 weist
durch die Herstellungsart an jeder Ecke zwei rechtwinklig zueinander
liegende Verpackungs-Schlitze 4, 6 auf,
wobei ein Schlitz 4 vom Deckel 5 und der andere
Schlitz 6 von einer Schmalseite 7 zugänglich ist.
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Die
Sicherungs-Vorrichtung 1 weist ein Basisteil 8 und
ein Aufsatzteil 9 auf. Das Basisteil 8 weist,
wie in 2 sichtbar, ein zungenförmiges Ankerelement 10 auf,
das in Pfeilrichtung Pf1 in den Verpackungs-Schlitz 6 an
der Schmalseite 7 einführbar
ist, so dass es den Verpackungsdeckel 5 hintergreift. An
seiner Oberseite 11 hat das Basisteil 8 parallel
zu dem Ankerelement 10 einen Schlitz 12 zum Durchführen des
Aufsatzteils 9.
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Die
vordere Seite des Basisteils 8 weist eine Öffnung 13 auf,
damit eine möglichst
ungehinderte Sicht auf die Verpackung 2 bleibt.
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Das
Aufsatzteil 9 weist ebenfalls ein zungenförmiges Ankerelement 14 auf,
das beim Aufsetzten des Aufsatzteils 9 in Pfeilrichtung
Pf2 von oben auf das Basisteil 8 durch den Basisteil-Schlitz 12 in
den Deckel-Schlitz 4 der Verpackung 2 eingreift
und somit die Vorderseite 7 der Verpackung 2 hintergreift.
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Die
Ankerelemente 10, 14 sind zum einfacheren Einführen an
ihrer Einführspitze
jeweils abgerundet oder verjüngt.
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Die
beiden Ankerelemente 10, 13 stehen hier rechtwinklig
zueinander und bilden innerhalb der Verpackung 2 eine winklige
oder kreuzartige Verankerung. Ein Ankerelement blockiert dadurch
die Ausführrichtung
des jeweils anderen Ankerelements.
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Zum
Verbinden des Aufsatzteils 9 mit dem Basisteil 8 ist
an der Oberseite 11 des Basisteils 8 als Kupplungselement
ein senkrecht nach oben abstehender Metallstift 15 angeordnet,
der durch eine Durchgangsöffnung 16 in
dem Aufsatzteil 9 hindurchgreift. Auf den Metallstift 15 wird
nach dem Aufsetzen des Aufsatzteils 9 auf das Basisteil 8 eine
Sicherungskappe 17 als Verriegelung gesteckt, die an dem Metallstift 15 eingreift
und somit ein unbefugtes Trennen der beiden Teile 8, 9 verhindert.
Die Verriegelung 17 ist als Magnetsicherung ausgeführt, die
mit einem handelsüblichen
Magnet-Öffner
gelöst
werden kann. Zusammen mit der kreuzartigen Verankerung ergibt sich
daraus eine Sicherungs-Vorrichtung 1, die fest an der Verpackung
verankert ist.
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In
dem Aufsatzteil 9 ist zusätzlich zur mechanischen Sicherung
durch die kreuzartige Verankerung und die Verriegelung 17 eine
Alarmelektronik 18 eingebaut, die mehrere Sensoren 22, 23, 24 zur Überwachung
der Umgebung aufweist und Signalgeber 19, 20 zum
Anzeigen eines Alarms. An gut sichtbarer Position ist daher eine
Leuchtdiode 19 (LED) als optischer Signalgeber in dem Aufsatzteil 9 integriert.
In dem Ankerelement 14 ist zusätzlich ein akustischer Signalgeber
in Form eines Piezo-Lautsprechers 20 integriert. Beide
Signalgeber 19, 20 sind mit der in dem Aufsatzteil 9 eingebauten
Alarmelektronik 18 verbunden, die in 5 schematisch dargestellt
ist.
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Die
Alarmelektronik 18 weist einen Alarmcontroller 21 auf,
der beispielsweise durch einen Mikrocontroller realisiert ist. Mit
dem Alarmcontroller 21 ist ein Bewegungssensor 22 verbunden,
der eine Bewegung der Verpackung 2 und damit der Sicherungs-Vorrichtung 1 registriert.
Sobald eine Bewegung registriert wird, wird die LED 19 blinkend
angesteuert und/oder die Helligkeitssensoren 23, 24 aktiviert
und/oder die Überwachung
eingeschaltet.
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Zwei
Helligkeitssensoren 23 sitzen außen an dem Aufsatzteil 9 zur Überwachung
der Umgebungshelligkeit, ein dritter Helligkeitssensor 24 sitzt
in dem Ankerelement 14 zur Überwachung des Verpackungs-Innenraumes.
Der Alarmcontroller 21 hat einen Referenzwertspeicher 25,
in dem für
jeden der drei Helligkeitssensoren 23, 24 ein
Referenzwert, bei dem der Alarm ansprechen soll, abgelegt ist. Sobald die
Helligkeitssensoren 23, 24 durch eine Bewegung aktiviert
oder eingeschaltet werden, werden die aktuellen Helligkeitswerte
permanent mit den Referenzwerten verglichen und bei Unter- oder Überschreiten einer
Auslöseschwelle
ein akustischer Alarm ausgelöst.
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Die
Alarmelektronik 18 weist weiterhin einen Akku 26 zur
Stromversorgung auf und eine mit dem Akku 26 verbundene
Ladeeinrichtung 27 zum kontaktlosen Laden des Akkus 26 über ein
externes elektrisches Wechselfeld.