DE102008008952A1 - Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens Download PDF

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23BPRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
    • A23B7/00Preservation or chemical ripening of fruit or vegetables
    • A23B7/02Dehydrating; Subsequent reconstitution

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten aus Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühe Wachstumsphase und/oder Teilen davon unter Anwendung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 µm bis 3,1 µm, bei dem in einem ersten Verfahrensschritt das zu trocknende Pflanzenmaterial eine Temperatur von max. 40°C annimmt, während in einem oder mehreren nachfolgenden Verfahrensschritt/en die Intensität der Infrarotstrahlung in Abhängigkeit des Feuchtegehaltes des zu trocknenden Pflanzenmaterials gesteigert wird. Eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens besitzt Horden, über denen Infrarotstrahler zur Erzeugung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung positioniert sind und die wahlweise offen angeordnet oder eingehaust sein können, wobei im Falle eingehauster Horden Öffnungen für den Ein- und Austritt eines zur Spülung verwendeten Gases vorhanden sind. Eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens kann auch ein sich bewegendes Förderband oder mehrere sich bewegende Förderbänder besitzen, über denen Infrarotstrahler zur Erzeugung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung positioniert sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten aus Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder Teilen davon sowie Anordnungen zur Durchführung des Verfahrens.
  • Die gesundheits- und leistungsfördernden Eigenschaften vieler Pflanzen beruhen auf ihrem vielfältigen Gehalt an Wirksubstanzen in einer synergistischen Gesamtbilanz mit vielen Co-Faktoren. Pflanzensprossen und -keimlinge sowie ausgewählte Pflanzen oder Teile davon, wie z. B. Blätter und Stängel, die sich noch in einer frühen Wachstumsphase befinden, sind dabei unter ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten sowie in Bezug auf ihre gesundheitsrelevanten Eigenschaften ausgewachsenen Pflanzen weit überlegen. Daher besteht allgemein ein dringendes Bedürfnis, die genannten pflanzlichen Materialien für die menschliche Ernährung fortwährend zur Verfügung zu halten. Ein Problem bei der Nutzung von Pflanzensprossen und -keimlingen sowie Pflanzen oder Teilen davon in einer frühen Wachstumsphase für die Ernährung ist jedoch ihre begrenzte Haltbarkeit, selbst bei Anwendung aufwendiger Lagerbedingungen.
  • Zweifelsfrei und wissenschaftlich belegt ist, dass mit stabilen synthetischen Substanzen und durch Extraktion gewonnener pflanzlicher Monosubstanzen die gesundheitsrelevanten Eigenschaften von natürlichen Vielstoffgemischen nicht zu erreichen sind.
  • Die Erhöhung der Haltbarkeit von Naturprodukten, insbesondere auch von Pflanzensprossen und -keimlingen sowie von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase oder Teilen davon, unter Erhalt ihres Inhaltsstoffspektrums ist deshalb seit längerer Zeit das Ziel zahlreicher technischer Entwicklungen.
  • Versuche, Pflanzensprossen und -keimlinge sowie Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase oder Teile davon durch Einfrieren zu stabilisieren und so haltbar zu machen, haben zu keinem verwertbaren Ergebnis geführt, weil sie nach dem Auftauen weich und matschig sind sowie geschmacklich große Veränderungen aufweisen und daher erheblich an Wert verlieren.
  • Von besonderer Bedeutung zur Stabilisierung und Haltbarmachung von Pflanzenmaterial sind Trocknungsverfahren. Es wurden verschiedene Trocknungsverfahren entwickelt, die entweder auf thermischen Prozessen beruhen oder auf dem Prinzip der Gefriertrocknung in unterschiedlichen Ausführungsformen.
  • Dabei erscheint die Gefriertrocknung zur Stabilisierung und Haltbarmachung von Pflanzenmaterial besonders geeignet. Sie hat jedoch den entscheidenden Nachteil, dass sie sich wegen des in allen Ausführungsformen zu verzeichnenden hohen Energie-, Zeit- und Investitionsbedarfs nicht wirtschaftlich betreiben läßt.
  • Bei der Anwendung thermischer Prozesse geht ein Großteil der hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe verloren. Außerdem treten weitere nachfolgend näher beschriebene Nachteile auf.
  • Grundsätzlich können die bekannten Trocknungsverfahren wie folgt strukturiert werden:
  • Natürlichen Trocknung
  • Die Bezeichnung „natürlich" weist auf ein schonendes, nichtindustrielles Verfahren hin, welches zudem den Vorteil niedriger Kosten aufweist. Dagegen existieren drei entscheidende Nachteile dieses Trocknungsverfahrens:
    • • Durch die lang anhaltende Einwirkung von Sonnenwärme sowie des ultravioletten und infraroten Lichtes der Sonne wird der größte Tell der sensiblen Wertstoffe zerstört.
    • • Weiterhin ist durch den ständigen und vielfachen Einfluss der nächtlichen Feuchte und durch die häufig auch im Freien stattfindende Trocknung das Trockengut gewöhnlich mit Pilzen (u. a. mit Mykotoxinen), Bakterien und Schmutz stark belastet.
    • • Schließlich dauert der Trocknungsprozess sehr lange – je nach Trockengut 3 bis 90 Tage.
  • Damit ist die natürliche Trocknung für das Trocknen von Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon unter Erhaltung ihrer synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren völlig ungeeignet.
  • Konvektive Trocknung
  • Bei diesem thermischen Trocknungsverfahren wird durch einen warmen bis heißen Luftstrom das Wasser im feuchten Trocknungsgut zum Verdampfen gebracht und gleichzeitig von der Oberfläche des Gutes abgeführt. Dieses industrielle bzw. handwerkliche Verfahren ist relativ billig, besitzt jedoch zwei entscheidende Nachteile:
    • • Die thermische Belastung des zu trocknenden Pflanzenmateriales als Produkt aus Zeit (1 h bis 10 h) und Temperatur (+50°C bis +110°C) ist sehr hoch. Daher werden ein großer Teil der sensiblen Wirksubstanzen und Co-Faktoren zerstört. Die sensorischen Eigenschaften (Geschmack, Geruch) des Pflanzenmaterials werden stark zu ihren Ungunsten verändert.
    • • Außerdem können Verharzungen des Pflanzenmaterials oder Teilen davon auftreten, wodurch die Qualität des Trockenproduktes erheblich beeinträchtigt wird.
  • Durch die genannten Nachteile ist das konvektive Trocknungsverfahren für das Trocknen von Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon unter Erhaltung ihrer synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren ebenfalls ungeeignet.
  • Wirbelschicht-Trocknung
  • Die Wirbelschicht-Trocknung kann als eine spezielle Art der konvektiven Trocknung angesehen werden, bei der das Trocknungsgut in der Wirbelschicht stark bewegt wird. Auf Grund der sehr intensiven Gutbewegung ist die Trocknungszeit kürzer als bei der klassischen konvektiven Trocknung und damit die thermische Belastung für Wirksubstanzen und Co-Faktoren niedriger.
  • Die bei der klassischen konvektiven Trocknung genannten Nachteile fallen daher weniger gravierend aus. Jedoch ist die Prozessdurchführung aufgrund einer notwendigerweise für die Verwirbelung erforderlichen Aufbereitung (z. B. Pelletierung des Trocknungsgutes) und umfangreichen Technik in Form der Wirbelschichtkammern sehr aufwendig und kostenintensiv. Hinzu kommt, dass das Trockenprodukt eine gegenüber dem ursprünglichen Pflanzenmaterial artfremde Form besitzt, die den Verbrauchergewohnheiten oftmals widerspricht oder wenig ästhetisch wirkt. Die Wirbelschicht-Trocknung ist daher für das Trocknen von Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon unter Erhaltung ihrer synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren nur dann geeingnet, wenn aufgrund eines zu trocknenden hochwertigen Pflanzenmaterials erhöhte Verfahrenskosten akzeptiert werden und die äußere Form des Trockenproduktes unerheblich ist. Ihr Anwendungsgebiet ist damit sehr eingegrenzt.
  • Mikrowellentrocknung
  • Bei der Mikrowellentrocknung werden in üblicher Weise mittels eines Mikrowellengenerators Mikrowellen erzeugt, in deren Wirkbereich das zu trocknende Pflanzenmaterial eingebracht wird. Die Mikrowellen durchdringen das Pflanzenmaterial und regen bevorzugt die Wassermoleküle im Pflanzenmaterial energetisch an, was zu einer Erwärmung des gesamten Pflanzenmateriales und zu einer stark beschleunigten Diffusion des Wassers aus dem Pflanzenmaterial führt. Dabei treten erhebliche Einbußen an Wirksubstanzen und Co-Faktoren auf. Die Anwendung des Verfahrens erfordert hohe Investitions- und Betriebskosten. Das Verfahren ist daher für das Trocknen von Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon unter Erhaltung ihrer synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren nicht geeignet.
  • Vakuumtrocknung
  • Bei der Vakuumtrocknung wird durch die starke Absenkung des Druckes die Siedetemperatur des Wassers deutlich herabgesetzt, sodass es schneller verdampfen kann. Vorraussetzung für die Anwendung der Vakuumtrocknung ist ein luftdicht verschließbarer Trockenraum.
  • Die Vakuumtrocknung ist ebenso wie die Mikrowellentrocknung mit einem sehr hohen Investitionsaufwand verbunden und verursacht erhebliche Betriebskosten. Das Verfahren findet daher für das Trocknen von Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon unter Erhaltung ihrer synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren nur Anwendung, wenn aufgrund eines zu trocknenden sehr hochwertigen Pflanzenmaterials hohe Verfahrenskosten akzeptiert werden. Es ist ebenso wie die Wirbelschichttrocknung in seinem Anwendungsgebiet sehr eingegrenzt.
  • Gefriertrocknung
  • Bei der Gefriertrocknung wird das zu trocknende Pflanzenmaterial entweder in luftdicht verschließbare, mit einem Kühlsystem ausgestattete Kammern auf tiefe Temperaturen unterhalb 0°C abgekühlt, so dass das im Pflanzenmaterial enthaltene Wasser gefriert, oder das Pflanzenmaterial wird in gefrorenem Zustand in eine luftdicht verschließbare Kammer eingebracht. Die Kammer wird evakuiert. Durch das erzeugte Dampfdruckgefälle setzt eine Sublimation des gefrorenen Wassers ein, wobei der entstehende Wasserdampf am Kühlsystem kondensiert.
  • Durch Gefriertrocknung aus Pflanzenmaterial hergestellte Trockenprodukte weisen im Vergleich zu den vorgenannten Verfahren den größten Wertstofferhalt und die besten sensorischen Eigenschaften auf. Nachteilig beim Verfahren der Gefriertrocknung sind einerseits eine lange Trocknungszeit und anderserseits sehr hohe Investitions- und Betriebskosten.
  • Die Gefriertrocknung findet daher ebenso wie die Vakuumtrocknung für das Trocknen von Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon unter Erhaltung ihrer synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren nur Anwendung, wenn aufgrund eines zu trocknenden sehr hochwertigen Pflanzenmaterials hohe Verfahrenskosten akzeptiert werden. Das Anwendungsgebiet ist daher sehr eingegrenzt.
  • Zusammenfassend weisen die vorgenannten Verfahren des Standes der Technik für die Herstellung eines Trockenproduktes aus Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon unter Erhaltung ihrer synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren einerseits den Nachteil großer Unwirtschaftlichkeit wegen hohen Energie- bzw. Investitionsbedarfs oder aufwendiger Produktvorbehandlung und anderseits bedeutende Nachteile hinsichtlich der erzielbaren Qualität des Trockenproduktes in Bezug auf die Erhaltung der synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren während des Trocknungsprozesses auf.
  • Es ist auch bekannt, Pflanzenmaterial durch Anwendung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung zu trocknen. Dabei wird durch die selektive transformierte Infrarotstrahlung ausschließlich dem im Pflanzenmaterial enthaltenen Wasser Energie zugeführt, während die wertbestimmenden Inhaltsstoffe energetisch direkt nur gering belastet werden. Thermische Effekte treten als Begleiterscheinung auf.
  • Gegenwärtig sind zur Erzeugung der selektiv transformierten Infrarotstrahlung drei Arten von Infrarotstrahlern vorherrschend:
    Das sind erstens Hellstrahler aus Glas mit Emittertemperaturen im Bereich von 1500°C bis 2500°C und damit Wellenlängen der Infrarotstrahlung zwischen 1 μm bis 2 μm. Diese Art ist zum Trocknen von Pflanzenmaterial mit dem Anwendungsgebiet der Erfindung ungeeignet, weil die Oberflächentemperaturen dieser Strahler zu hoch für eine schonende Trocknung von Pflanzenmaterial sind.
    Es sind zweitens allgemeine keramische Strahler mit Emittertemperaturen im Bereich von 700°C bis 1000°C und Wellenlängen der Infrarotstrahlung im Bereich von 2,5 μm bis 3 μm, denen die gleichen Nachteile wie den unter erstens beschrie benen Hellstrahlern anhaften, und
    drittens dunkle Strahler aus Stahl mit Emittertemperaturen im Bereich zwischen 300°C bis 700°C und einem sehr breiten Wellenlängenspektrum der Infrarotstrahlung, woraus eine sehr uneffektive Wirkung bei der Trocknung von Pflanzenmaterial resultiert.
  • Stahlstrahler, die mit speziellen Funktionalkeramiken beschichtet sind, erzeugen engere und damit zur Trocknung von Pflanzenmaterial wirkungsvollere Emissionsspektren der Infrarotstrahlung bei Emittertemperaturen im Bereich von 150°C bis 250°C. Je nach Art der Funktionalkeramik kann ein definiertes selektives Spektrum der Infrarotstrahlung erzeugt werden, im speziellen Fall ein Spektrum, das nur Wassermoleküle energetisch anregt. Infrarotstrahlung mit einem derartigen selektiven Spektrum dringt tief in Pflanzenmaterial ein und bewirkt direkt eine energetische Anregung des im Pflanzenmaterial enthaltenen Wassers, wodurch die übrigen Inhaltstoffe des Pflanzenmaterials geschont werden.
  • Selektiv transformierte Infrarotstrahlung wird derzeit bereits kommerziell für die thermische Bearbeitung von Lebensmitteln genutzt, so z. B. beim Abtrocknen gewaschener sensibler Frischeprodukte (Kräuter, Salat, Erdbeeren u. a., Backen von verschieden Backwaren, Garen von Fleisch, Fisch u. a.).
  • Anwendungen einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung sind z. B. in den Patentanmeldungen DE 10310405 A1 , EP 1355116 A1 und DE 10132535 A1 beschrieben.
  • Es zeigt sich aber, dass die beschriebenen bekannten Lösungen der Anwendung selektiv transformierter Infrarotstrahlung unbefriedigend bei der Trocknung von Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon wirken. Eine Erhaltung der synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren im Trockenprodukt wird durch die bekannten Verfahrensweisen der Anwendung selektiv transformierter Infrarotstrahlung nicht erreicht.
  • Aufgabe der Erfindungen ist daher, ein Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten aus Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon zu entwickeln, bei dem ein vollständiger Erhalt der synergistischen Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren im Trockenprodukt erreicht wird.
  • Gleichfalls sollen Anordnungen zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden, die eine energetisch sparsame und gleichzeitig zeitsparende Durchführung des Verfahrens ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, dessen Merkmale im Verfahrenshauptanspruch 1 beansprucht werden. Weitere Verfahrensansprüche beinhalten vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens.
  • Die Sachansprüche 8 bis 11 beinhalten Anordnungen zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens.
  • Das Wesen der Verfahrenserfindung besteht darin, dass bei der Anwendung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung zur Herstellung von Trockenprodukten aus Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder aus Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder aus Teilen davon die synergistische Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren im Trockenprodukt vollständig erhalten bleibt, wenn während der Trocknung zumindest in der Anfangsphase des Verfahrens die Temperatur der Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder aus Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase einen Wert von +40°C nicht überschreitet. Die Strahleroberflächentemperatur der Infrarotstrahler ist dementsprechend während dieser Anfangsphase auf eine Temperatur zwischen 150°C bis 200°C einzustellen.
  • Ein überraschender Effekt hierbei ist, dass bei der Trocknung von Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder von Teilen davon unter den oben genannten Bedingungen der Gehalt an Wirksubstanzen und Co-Faktoren gegenüber dem Erntezeitpunkt zunimmt, wobei die synergistische Gesamtbilanz erhalten bleibt. Zum Vergleich wurden parallel gefriergetrocknete Pflanzensprossen und/oder Keimlinge und/oder Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder Teilen davon auf ihren Gehalt an Wirksubstanzen und Co-Faktoren analysiert.
  • Es wird vermutet, dass dieser überraschende Effekt insbesondere auftritt, weil der Stoffwechsel der Pflanzensprossen und/oder Keimlinge und/oder Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase zu Beginn der Behandlung noch intakt ist und sich, bedingt durch die erhöhte Temperatur und die damit verbundene Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit, die für die Pflanzensprossen und/oder Keimlinge und/oder Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase typische Bildung von Wirksubstanzen und Co-Faktoren noch eine gewisse Zeit fortsetzt.
  • Das ist neben der Energieersparnis ein wesentlicher Vorteil gegenüber der Gefriertrocknung und auch ein Vorteil gegenüber allen anderen Trocknungstechnologien.
  • In einem oder mehreren nachfolgenden Verfahrensschritten wird dann die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung soweit erhöht, dass sich das zu behandelnde Pflanzenmaterial auf Temperaturen bis maximal +60°C erwärmt. Erreicht wird diese Intensitätserhöhung durch eine gegenüber dem 1. Verfahrensschritt erhöhten Strahleroberflächentemperaturen zwischen 175°C bis 250°C. Durch diese Verfahrensweise lässt sich eine ausreichend vollständige Entfernung der nach dem ersten Verfahrensschritt im Pflanzenmaterial verbliebenen Feuchte erreichen.
  • Die Erwärmung des Pflanzenmaterials kann durch Spülung mit einem relativ kühlen und trockenen Gasstrom während der Bestrahlung mit der selektiv transformierten Infrarotstrahlung reduziert werden. Dabei kann eine Einhaltung eines vorgewählten Temperaturbereiches des Pflanzenmaterials durch die Steuerung der Temperatur und der Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases erreicht werden.
  • Unter Nutzung der erfindungsgemäßen Spülung des Pflanzenmaterials kann die Trocknung wahlweise bei Temperaturen des Pflanzenmaterials zwischen +20°C und +80°C, vorzugsweise aber zwischen +40°C und +60°C, ausgeführt werden. Durch diese Verfahrensweise sind kurze Trocknungszeiten mit dem Vorteil des vollständigen Erhalts der synergistische Gesamtbilanz an Wirksubstanzen und Co-Faktoren im Trockenprodukt zu realisieren.
  • Die Verfahrensweise der Spülung des Pflanzenmateriales kann durch die Verwendung von Inertgas zum Spülen und damit Temperieren des Pflanzenmaterials während des Trocknungsprozesses noch vorteilhafter gestaltet werden. Dadurch werden oxidationsempfindliche pflanzliche Inhaltstoffe zusätzlich geschützt. Das Inertgas kann dabei vorteilhaft durch die Verwendung einer Vorrichtung zur Wasserabscheidung und einer zum Temperieren des Spülgases im Kreislauf gefahren werden.
  • Die Temperatur des Spülgases und der Spülgasstrom (Strömungsgeschwindigkeit und Spülgasmenge) sollten in Abhängigkeit von der Temperatur der zu trocknenden Pflanzensprossen und/oder Keimlinge und/oder Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder Teilen davon während des Trockenprozesses gesteuert werden.
  • Es zeigte sich, dass bei der Anwendung einer Gasspülung, unabhängig davon, welches Gas zur Anwendung kommt, die Trockenzeit erheblich verkürzt werden kann. Dies wird neben der durch die Gasspühlung möglichen Anwendung einer höheren Strahlungsintensität dadurch erreicht, dass der Wasserdampf ständig aus dem Gleichgewicht entfernt wird.
  • Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Trockenprodukten ist die Trocknung von Pflanzenmaterial unter Anwendung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung bei Temperaturen unter 0°C. Grundsätzlich ähnelt diese Verfahrensvariante der Gefriertrocknung, das Prinzip weist allerdings wesentliche Unterschiede zur klassischen Gefriertrocknung auf.
  • Das beim erfindungsgemäßen Verfahren der Trocknung von Pflanzenmaterial unter Anwendung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung bei Temperaturen unter 0°C überwiegend in fester Form vorliegende Wasser wird durch die selektive transformierte Infrarotstrahlung energetisch angeregt und verdampft. Die Temperatur unterhalb 0°C wird durch das Spülen des Pflanzenmaterials mit einem niedrig temperierten Spülgas (Luft oder Inertgas) erreicht. Das Gas wird zweckmäßig im Kreislauf geführt, getrocknet und an einem Wärmetauscher temperiert. Durch Mess- und Regeltechnik werden die Variablen, wie Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases, Temperatur des Pflanzenmaterials und Trockendauer, so aufeinander abgestimmt, dass auch unter energetischen Aspekten ein günstiges Ergebnis zu erreichen ist.
  • Das Verfahren kann bei Temperaturen des Pflanzenmaterials im Bereich zwischen –5°C und –30°C, vorzugsweise zwischen –5°C bis –15°C, durchgeführt werden. Das Pflanzenmaterial wird vor Anwendung der selektiv transformierten Infrarotstrahlung auf eine Temperatur innerhalb des angegebenen Temperaturbereichs abgekühlt.
  • Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Trockenprodukten ist die Trocknung von Pflanzenmaterial unter Anwendung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung im Vakuum bei Drücken im Bereich von 10 mbar bis 500 mbar. Die Temperaturen des Pflanzenmaterials können dabei im Bereich zwischen –15°C bis +40°C liegen. Hierbei werden deutlich kürzere Trocknungszeiten als unter Normaldruck erzielt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei allen angegebenen Ausgestaltungen sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt werden.
  • Bei einer Ausgestaltung der diskontinuierlichen Verfahrensweise wird das Pflanzenmaterial in einer Schichtdicke zwischen 0,5 cm bis 5,0 cm, vorzugsweise zwischen 1,0 cm bis 3,0 cm, auf Horden ausgebreitet, über denen Strahler zur Erzeugung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung angeordnet sind.
  • Die anordnungsmäßige Ausführung der Trocknungsanlage ist auf vielfältige Weise möglich und kann den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden. So ist es möglich, mehrere Horden, in die das Pflanzenmaterial eingebracht ist, übereinander anzuordnen, wobei die Horden von Wänden, einschließlich einer Tür, eingeschlossen sein können. Die Horden können auch von Gittern umgeben sein oder offen auf Halterungen lagern.
  • Die zur Temperierung verwendete Spülgasströmung kann laminar oder turbulent sein und über oder durch das Pflanzenmaterial geleitet werden. Wenn das Spülgas im Kreislauf geführt wird, ist es zu kanalisieren, um es zur Trocknung und Temperierung durch Wärmetauscher und Wasserabscheider leiten zu können.
  • Bei einer anderen Ausgestaltung der diskontinuierlichen Verfahrensweise kommt ein Bandtrockner zur Anwendung, wobei das zu trocknende Pflanzenmaterial auf einem Band ruht oder durch übliche Zusatzanordnungen während der Trocknung ständig bewegt, gegebenenfalls auch umgewälzt wird, um auf diese Weise die Trocknung zu beschleunigen. Über dem Band sind Strahler zur Erzeugung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung angeordnet. Das Bewegen und ggf. Umwälzen des Pflanzenmaterials kann entweder während der Strahlungseinwirkung oder unabhängig davon erfolgen. Nach Abschluss der Trocknung wird das getrocknete Pflanzenmaterial ausgetragen.
  • Es ist bei dieser Ausgestaltung einer diskontinuierlichen Verfahrensweise auch möglich, dass das Pflanzenmaterial einmal oder mehrfach vom Band in einen Mischer gegeben, dort umgewälzt und wieder auf das Band aufgegeben wird. Dabei kann gegebenenfalls ein Abstreifer zur Anwendung kommen, der eine gleichmäßige Schichtdicke des Pflanzenmaterials auf dem Band bewirkt.
  • Eine Trocknungsanordnung kann ein Band aufweisen – es können jedoch auch mehrere Bänder neben- oder übereinander angebracht sein. Im letzteren Fall kann das Pflanzenmaterial wahlweise über ein Band oder nacheinander über mehrere Bänder geführt werden. Eine Übergabe des Pflanzenmaterials von einem auf ein anderes Band kann mit einem Wenden und/oder Umwälzen des Pflanzenmaterials verbunden sein.
  • Auch eine kontinuierliche Verfahrensweise kann mit einer Bandanlage realisiert werden. Dabei wird das Pflanzenmaterial mittels geeigneter bekannter Vorrichtungen kontinuierlich so aufgegeben, dass es in einer einheitlichen Schichtdicke auf dem Band aufliegt. Die Trocknung kann in einer Ebene oder über mehrere Etagen erfolgen, wobei alle für die diskontinuierliche Verfahrensweise mit einem Band beschriebenen Merkmale zur Anwendung kommen können.
  • Unabhängig davon, ob eine Anordnung mit einem oder mehreren Bändern zur Anwendung kommt oder ob eine kontinuierliche oder diskontinuierliche Verfahrensweise vorliegt, ist der Verfahrensablauf stets so zu gestalten, dass jeweils frisch aufgebrachtes Pflanzenmaterial zunächst einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer geringen Strahlungsintensität, d. h. bei Strahleroberflächentemperaturen zwischen 150°C bis 200°C, ausgesetzt wird und nachfolgend die Strahlungsintensität erhöht wird, d. h. die Strahleroberflächentemperatur auf Werte zwischen 175°C bis 250°C angehoben wird. Dies kann bei einem kontinuierlichen Verfahrensablauf entlang des Weges des Pflanzenmaterials durch die Trocknungsanordnung quasi kontinuierlich erfolgen, es kann aber auch bei einem diskontinuierlichen Verfahrensablauf, bei dem ein mehrfacher Durchlauf des Pflanzenmaterials durch die Trocknungsanlage erfolgt, von Durchlauf zu Durchlauf eine Erhöhung der Strahlungsintensität stattfinden.
  • Selbstverständlich kann auch bei Bandanlagen eine Temperaturregulierung während des Trocknungsvorgangens mit einem Spülgasstrom vorgenommen werden.
  • Mit nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird die Erfindung weiter erläutert, ohne sie dadurch auf die jeweils einzelnen Beispiele einzuschränken.
  • Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in den
  • 1A und 1B: eine Anordnung mit in einem offenen Metallrahmen angeordneten Horden, in den
  • 2A und 2B: eine Anordnung mit in einem allseitig geschlossenen Schrank angeordneten Horden, in den
  • 3A und 3B: eine Anordnung mit einem Band und in den
  • 4A und 4B: eine Anordnung mit drei übereinanderliegenden Bändern.
  • Die in den 1A und 1B in Vorder- und Seitenansicht dargestellte Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt ein Metallgestell 1 mit vier übereinanderliegenden Gitterböden 2, auf denen jeweils Horden 3 zur Aufnahme des Pflanzenmaterials aufstehen, deren Boden als feinmaschiges Gitter ausgeführt ist. Oberhalb jedes Gitterbodens sind je drei Infrarotstrahler 4 angeordnet, die eine selektiv transformierte Infrarotstrahlung einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm abgeben. Die Länge der Infrarotstrahler 4 ist so bemessen, dass sie die Horden 3 vollständig überspannen.
  • Die 2A und 2B zeigen Vorder- und Seitenansicht einer prinzipiell gleichen Anordnung wie die 1A und B, wobei das Metallgestell 1 allseitig durch Seitenwände 5 eingehaust ist, so dass ein geschlossener Metallschrank 6 gebildet wird. In die eine Seitenwand 5 der Anordnung ist eine Gaseintrittsöffnung 7 zur Einleitung eines Spülgases und in die gegenüberliegende Seitenwand 5 eine Gasaustrittsöffnung 8 zur Ableitung des Spülgases eingebracht.
  • Die 3A und 3B zeigen Vorder- und Seitenansicht einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der in einem Maschinengestell 9 ein umlaufendes Band 10 angeordnet ist. Das Band 10 ist zwischen einer Antriebsrolle 11 und einer Umlenkrolle 12 gespannt. Über dem Band 10 sind höhenverstellbar Infrarotstrahler 4 angeordnet, die eine selektiv transformierte Infrarotstrahlung einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm abgeben. An der rechten Seite der Anordnung sind ein Aufgabetrichter 13 und ein höhenverstellbarer Abstreifer 14 angebracht. An der linken Seite der Anordnung, d. h. der ablaufenden Seite des Bandes 10, ist an Auffangtrichter 15 angeordnet.
  • Die 4A und 4B zeigen Vorder- und Seitenansicht einer prinzipiell den 3A und B gleichen Anordnung, wobei drei Bänder 10.1, 10.2 und 10.3 übereinander angeordnet sind und von oben nach unten Mittel 16 zur Übergabe des Pflanzengutes von einem auf das nächstfolgende Band 10.310.2, 10.210.1 vorgesehen sind. Jeweils über den Bändern 10.1, 10.2 und 10.3 sind Infrarotstrahler höhenverstellbar angebracht.
  • Alle drei Bänder sind jeweils zwischen einer Antriebsrolle 11.1, 11.2 und 11.3 und einer Umlenkrolle 12.1, 12.2 und 12.3 gespannt. Die Bänder 10.1, 10.2 und 10.3 bewegen sich in die durch die Pfeile gezeigte Richtung. Am Anfang des Bandes 10.3 sind ein Aufgabetrichter 13 und ein höhenverstellbarer Abstreifer 14 angebracht. An der ablaufenden Seite des Bandes 10.1 ist an Auffangtrichter 15 angeordnet.
  • Die durch die 3A und 3B sowie 4A und 4B veranschaulichten Anordnungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können als offene Anordnungen oder als allseitig geschlossene Anordnungen mit einer Einrichtung zur Gasspülung ausgeführt sein.
  • Beispiel 1:
  • In eine Anordnung, wie durch die 1A und 1B veranschaulicht, werden 4 kg Alfalfa-Sprossen zu je 1 kg auf vier Horden 3 der Abmessung 50 cm × 30 cm, bestehend aus einem Metallrahmen und einem feinmaschigen Metallgitter als Boden, eingebracht. Die Schichthöhe beträgt 2 cm. Die vier Horden 3 werden übereinander in ein Metallgestell 1 eingesetzt. Über jeder Horde 3 sind drei Infrarotstrahler 4 zur Erzeugung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm angeordnet. Die Infrarotstrahler 4 bestehen aus Rundmaterial mit einem Durchmesser von 1,2 cm und haben eine Länge von 30 cm. Sie sind im Abstand von 10 cm angeordnet. Die Intensität der Infrarotstrahlung wird im ersten Verfahrensschritt so eingestellt, dass die Temperatur des Pflanzenmaterials +40°C ± 3°C beträgt, diese jedoch nicht übersteigt. Dazu wird eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 150°C bis 200°C eingestellt. Durch Messung wird der Feuchtegehalt des Pflanzenmaterials bestimmt. Hat der Feuchtegehalt um 50% abgenommen, wird im zweiten Verfahrensschritt die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm soweit erhöht, dass die Temperatur des Pflanzenmaterials 50°C ± 3°C beträgt, diese jedoch nicht übersteigt. Dazu wird eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 175°C bis 225°C eingestellt. Nach Abnahme des Feuchtegehaltes um 70% wird in einem weiteren Verfahrensschritt die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm soweit erhöht, dass die Temperatur des Pflanzenmaterials 60°C ± 3°C beträgt, diese jedoch nicht übersteigt. Dazu wird eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 200°C bis 250°C eingestellt. Der Trocknungsprozess ist auf diese Weise nach 2,5 Std. abgeschlossen.
  • Das Trockenprodukt wird von den Horden 3 genommen und eine Probe zur Analyse entnommen.
  • Zum Vergleich werden parallel 0,5 kg Alfalfa-Sprossen konventionell gefriergetrocknet.
  • Vergleichend analysiert wird der Gehalt an Vitamin C als Leitsubstanz.
  • Ergebnis:
    • Erfindungsgemäßes Verfahren gemäß Beispiel 1: 63,20 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt; Konventionelle Gefriertrocknung: 19,00 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt.
  • Beispiel 2:
  • Analog Beispiel 1, nur dass an Stelle von Alfalfa-Sprossen Amaranth-Keimlinge verwendet werden.
  • Beispiel 3:
  • Analog Beispiel 1, nur dass an Stelle von Alfalfa-Sprossen Brennnessel-Sprossen verwendet werden.
  • Beispiel 4:
  • 4 kg Alfalfa-Sprossen werden analog Beispiel 1 auf vier Horden 3 gleichmäßig verteilt. Die Horden 3 werden übereinander in ein Metallgestell 1 eingesetzt. Über jeder Horde 3 befinden sich analog zu Beispiel 1 jeweils drei Infrarotstrahler 4 zur Erzeugung einer selektiv transformierten Infrarotstralung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm. Die Intensität der Infrarotstrahlung wird analog Beispiel 1 in drei Verfahrensschritten in Abhängigkeit des Feuchtegehaltes des Pflanzenmateriales eingestellt. Der Trockenprozess ist nach 2 Std. abgeschlossen. Das Trockenprodukt wird von den Horden 3 genommen und eine Probe zur Analyse entnommen.
  • Als Vergleichsprobe werden gemäß Beispiel 1 gefriergetrocknete Alfalfa-Sprossen verwendet.
  • Vergleichend analysiert wird der Gehalt an Vitamin C als Leitsubstanz.
  • Ergebnis:
    • Erfindungsgemäßes Verfahren gemäß Beispiel 4: 63,60 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt; Konventionelle Gefriertrocknung: 19,00 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt.
  • Beispiel 5:
  • 4 kg Brokkoli-Sprossen werden analog Beispiel 4 behandelt.
  • Zum Vergleich werden parallel 0,5 kg Brokkoli-Sprossen konventionell gefriergetrocknet.
  • Als Leitsubstanz wird Vitamin C vergleichend in beiden Trockenprodukten bestimmt.
  • Ergebnis:
    • Erfindungsgemäßes Verfahren gemäß Beispiel 5: 141,00 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt; Konventionelle Gefriertrocknung: 52,80 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt.
  • Beispiel 6:
  • 4 kg Bockshornklee-Sprossen werden analog Beispiel 4 behandelt.
  • Zum Vergleich werden parallel 0,5 kg Bockshornklee-Sprossen konventionell gefriergetrocknet.
  • Als Leitsubstanz wird Vitamin C vergleichend in beiden Trockenprodukten bestimmt.
  • Ergebnis:
    • Erfindungsgemäßes Verfahren gemäß Beispiel 6: 117,00 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt; Konventionelle Gefriertrocknung: 78,90 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt.
  • Beispiel 7:
  • Analog Beispiel 4, nur dass an Stelle von Alfalfa-Sprossen Dinkel-Keimlinge verwendet werden.
  • Beispiel 8:
  • Analog Beispiel 4, nur dass an Stelle von Alfalfa-Sprossen Kamut-Keimlinge verwendet werden.
  • Beispiel 9:
  • 4 kg Brokkoli-Sprossen werden analog Beispiel 1 auf vier Horden 3 gleichmäßig verteilt in einen durch Seitenwände 5 allseitg geschlossenen Metallschrank 6, wie durch die 2A und 2B veranschaulicht, gegeben. In die seitlichen Wände 5 des Metallschrankes 6 sind an den gegenüberliegenden Wänden einmal unten und einmal oben jeweils zylindrische Stutzen 7, 8 mit einem Durchmesser von 10 cm eingebracht. Über den unteren Stutzen 7 wird unter Anwendung eines Gebläses ein auf +10°C bis +15°C temperierter und in üblicher Weise getrockneter Luftstrom in den Metallschrank 6 und über das Pflanzenmaterial geleitet. Der Luftdurchsatz beträgt 2 m3 je Stunde. Zur oberen Öffnung 8 auf der entgegengesetzten Seite kann die Luft wieder austreten. Auf diese Weise wird die entstehende Wärme abgeführt. Die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm wird im ersten Verfahrensschritt so eingestellt, dass die Temperatur des Pflanzenmaterials +40 ± 3°C beträgt, diese jedoch nicht übersteigt. Dazu wird eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 175°C bis 225°C eingestellt. Hat der Feuchtegehalt des Pflanzenmaterials um 50% abgenommen, wird im zweiten Verfahrensschritt die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm erhöht. Es wird eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 200°C bis 250°C eingestellt. Die Temperatur des Pflanzenmaterials bleibt aufgrund der Luftspühlung unterhalb 50°C. Die Trocknung ist nach 1,5 Std. abgeschlossen.
  • Zum Vergleich werden parallel 0,5 kg Brokkoli-Sprossen konventionell gefriergetrocknet.
  • Als Leitsubstanz wird Vitamin C vergleichend in beiden Trockenprodukten bestimmt.
  • Ergebnis:
    • Erfindungsgemäßes Verfahren gemäß Beispiel 10: 142,80 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt; Konventionelle Gefriertrocknung: 52,80 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt.
  • Beispiel 10:
  • 4 kg Brokkoli-Sprossen werden analog Beispiel 9 behandelt, aber an Stelle von Luft wird Stickstoff als Spülgas verwendet. Der Stickstoff wird im Kreislauf geführt, wobei auf herkömmliche Weise eine Trocknung und Temperierung auf +10°C bis +15°C erfolgt. Der Stickstoffdurchsatz beträgt 2 m3 je Stunde. Die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm wird im ersten Verfahrensschritt so eingestellt, dass die Temperatur des Pflanzenmaterials +40°C ± 3°C beträgt, diese jedoch nicht übersteigt. Dazu wird eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 175°C bis 225°C eingestellt. Hat der Feuchtegehalt des Pflanzenmaterials um 50% abgenommen, wird im zweiten Verfahrensschritt die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm erhöht. Es wird eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 200°C bis 250°C eingestellt. Die Temperatur des Pflanzenmaterials bleibt aufgrund der Luftspühlung unterhalb 50°C. Die Trocknung ist nach 1,5 Std. abgeschlossen.
  • Zum Vergleich werden parallel 0,5 kg Brokkoli-Sprossen konventionell gefriergetrocknet.
  • Als Leitsubstanz wird Vitamin C vergleichend in beiden Trockenprodukten bestimmt.
  • Ergebnis:
    • Erfindungsgemäßes Verfahren gemäß Beispiel 11: 156,30 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt; Konventionelle Gefriertrocknung: 52,80 mg Vitamin C je 100 g Trockenprodukt.
  • Beispiel 11:
  • 4 kg Zwiebel-Sprossen werden analog Beispiel 9 behandelt, wobei die Zwiebel-Sprossen vor dem Einbringen in die Apparatur auf –25°C abgekühlt und der zur Trocknung verwendete Metallschrank 6 mit einer herkömmlichen Isolierschicht versehen ist. Zur Spülung und Temperierung der Zwiebel-Sprossen wird ein trockener Luftstrom verwendet, der in einem Wärmetauscher auf –25°C abgekühlt wird.
  • Der Luftdurchsatz beträgt 2 m3 je Stunde. Die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm wird so eingestellt, dass der Luftstrom beim Austritt aus dem Metallschrank 6 eine Temperatur von höchstens –5°C aufweist. Dazu wird im ersten Verfahrensschritt eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 150°C bis 200°C eingestellt. Hat der Feuchtegehalt des Pflanzenmaterials um 50% abgenommen, wird im zweiten Verfahrensschritt eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 175°C bis 225°C eingestellt. Die Trocknung erfolgt nach dem Prinzip der Gefriertrocknung und ist nach 8 Std. abgeschlossen.
  • Beispiel 12:
  • Zur Trocknung von 4 kg Alfalfa-Sprossen wird ein Bandtrockner gemäß den 3A und 3B verwendet. In ein Edelstahlgerüst 9 sind im Abstand von 4 m eine Antriebsrolle 11 und Umlenkrolle 12 von je 10 cm Durchmesser und 1 m Länge angeordnet. Über die Rollen 11, 12 ist ein Förderband 10 PU, weiß glatt, Breite 90 cm gespannt. Der Antrieb erfolgt über einen Schneckengetriebemotor stufenlos. Oberhalb der Oberseite des Förderbandes 10 sind Infrarotstrahler 4 zur Erzeugung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm mit den Abmessungen 80 cm × 65 cm höhenverstellbar angebracht, wobei der Abstand der Infrarotstrahler 4 zum Pflanzenmaterial zwischen 10 cm und 30 cm eingestellt werden kann. Jeder Infrarotstrahler 4 besitzt eine maximale Leistungsaufnahme von 2000 W. Die Leistungsaufnahme ist regelbar. Die Strahleroberflächentemperatur liegt zunächst zwischen 150°C und 200°C und wird nach Abnahme des Feuchtegehaltes des Pflanzenmaterials um 50% auf einen Wert zwischen 175°C und 225°C erhöht. Zur Abführung der Wärme und des Wasserdampfs wird Luft im Gegenstrom über das Pflanzenmaterial geleitet, wobei die Strömungsgeschwindigkeit variabel ist. Der maximale Luftdurchsatz beträgt 2 m3 je Stunde.
  • Zum Aufbringen der Alfalfa-Sprossen auf das laufende Förderband 10 ist oberhalb der Oberseite des Förderbandes 10 ein Aufgabetrichter 13 mit einer Schlitzöffnung von 80 cm × 5 cm und einem höhenverstellbaren Abstreifer 14, um eine Schichthöhe von wahlweise 1 cm bis 5 cm auf dem Förderband 10 zu gewährleisten, angeordnet. Nach einem Durchlauf werden die Alfalfa-Sprossen in einen Auffangtrichter 15 befördert. Von dort kann Pflanzenmaterial für einen weiteren Durchlauf über ein Metallrohr mit Hilfe eines Gebläses in den Aufgabetrichter zurückbefördert oder nach Abschluss der Trocknung über eine verschließbare Klappe entnommen werden. Die Bandgeschwindigkeit kann so eingestellt werden, dass ein Durchlauf zwischen 5 Minuten und 15 Minuten dauert. Die Temperatur des Pflanzenmaterials ist abhän gig von der Intensität der Infrarotstrahlung, der Bandgeschwindigkeit und der zur Spülung verwendeten Luftmenge, die über die Strömungsgeschwindigkeit zu regulieren ist.
  • Es werden folgende Parameter gewählt: Schichthöhe der Alfalfa-Sprossen 2 cm, Durchlaufzeit für einen Durchlauf 5 Minuten, Infrarotstrahlerabstand zur Oberseite der Pflanzenmaterialschicht 15 cm, Strahleroberflächentemperatur im ersten Verfahrensschritt zwischen 150°C bis 200°C, im 2. Verfahrensschritt zwischen 175°C bis 225°C. Die Temperatur des Pflanzenmaterials beträgt während des 1. Verfahrensschrittes +40°C ± 3°C und während des zweiten Verfahrensschrittes +50°C ± 3°C Die Trocknung ist nach 2,5 Std. abgeschlossen.
  • Beispiel 13:
  • Analog Beispiel 12 werden 4 kg Löwenzahn-Sprossen behandelt. Dafür werden folgende Parameter gewählt: Schichthöhe der Löwenzahn-Sprossen 3 cm, Durchlaufzeit für einen Durchlauf 8 Minuten, Wellenlänge der Infrarotstrahlung 2,9 μm bis 3,1 μm, Infrarotstrahlerabstand zur Oberseite der Pflanzenmaterialschicht 15 cm, Strahleroberflächentemperatur im ersten Verfahrensschritt zwischen 150°C bis 200°C, im 2. Verfahrensschritt zwischen 175°C bis 225°C, maximaler Luftdurchsatz 2 m3 je Stunde. Die Temperatur des Pflanzenmaterials beträgt während des 1. Verfahrensschrittes +40°C ± 3°C und während des zweiten Verfahrensschrittes +50°C ± 3°C.
  • Die Trocknung ist nach 2,5 Std. abgeschlossen.
  • Beispiel 14:
  • Analog Beispiel 12 werden 4 kg Sesam-Keimlinge getrocknet. Folgende Parameter kommen zur Anwendung: Schichthöhe der Sesam-Keimlinge 2 cm, Durchlaufzeit für einen Durchlauf 10 Minuten, Wellenlänge der Infrarotstrahlung 2,9 μm bis 3,1 μm, Infrarotstrahlerabstand zur Oberseite der Pflanzenmaterialschicht 10 cm, Strahleroberflächentemperatur im ersten Verfahrensschritt zwischen 150°C bis 200°C, im 2. Verfahrensschritt zwischen 175°C bis 225°C, maximaler Luftdurchsatz 2 m3 je Stunde. Die Temperatur des Pflanzenmaterials beträgt während des 1. Verfahrensschrittes +40°C ± 3°C und während des zweiten Verfahrensschrittes +50°C ± 3°C. Die Trocknung ist nach 3 Std. abgeschlossen.
  • Beispiel 15:
  • Analog Beispiel 12 werden 6 kg Quinoa-Keimlinge getrocknet. Folgende Parameter kommen zur Anwendung: Schichthöhe der Quinoa-Keimlinge 4 cm, Durchlaufzeit für einen Durchlauf 8 Minuten, Wellenlänge der Infrarotstrahlung 2,9 μm bis 3,1 μm, Infrarotstrahlerabstand zur Oberseite der Pflanzenmaterialschicht 10 cm, Strahleroberflächentemperatur im ersten Verfahrensschritt zwischen 150°C bis 200°C, im 2. Verfahrensschritt zwischen 175°C bis 225°C, maximaler Luftdurchsatz 2 m3 je Stunde. Die Temperatur des Pflanzenmaterials beträgt während des 1. Verfahrensschrittes +40°C ± 3°C und während des zweiten Verfahrensschrittes +50°C ± 3°C. Die Trocknung ist nach 3,5 Std. abgeschlossen.
  • Beispiel 16:
  • Zur Trocknung von 5 kg Dinkel, das 2,5 Monate nach dem Auflaufen als Gesamtpflanze geerntet wird, wird analog Beispiel 12 verfahren. Folgende Parameter kommen zur Anwendung: Schichthöhe des locker liegenden Dinkels 8 cm, Durchlaufzeit für einen Durchlauf 10 Minuten, Wellenlänge der Infrarotstrahlung 2,9 μm bis 3,1 μm, Infrarotstrahlerabstand zur Oberseite der Pflanzenmaterialschicht 20 cm, Luftdurchsatz 2 m3 je Stunde.
  • Die Trocknung ist nach 2,5 Std. abgeschlossen.
  • Beispiel 17:
  • Analog Beispiel 16 werden 5 kg Amaranth, das 3 Monate nach dem Auflaufen als Gesamtpflanze geerntet wird, behandelt. Folgende Parameter kommen zur Anwendung: Schichthöhe des vorher zerschnittenen Pflanzenmaterials 6 cm, Durchlaufzeit für einen Durchlauf 10 Minuten, Wellenlänge der Infrarotstrahlung 2,9 μm bis 3,1 μm, Infrarotstrahlerabstand zur Oberseite der Pflanzenmaterialschicht 18 cm, Luftdurchsatz 2 m3 je Stunde.
  • Die Trocknung ist nach 2 Std. abgeschlossen.
  • Beispiel 18:
  • Zur Trocknung von 4 kg Rotklee-Sprossen wird im Prinzip analog Beispiel 12 verfahren, nur mit dem Unterschied, dass neben dem Fördergurt seitlich Bleche angebracht sind, um den Luftstrom kanalisiert über das Pflanzenmaterial zu leiten. Folgende Parameter kommen zur Anwendung: Schichthöhe der Rotklee-Sprossen 2 cm, Durchlaufzeit für einen Durchlauf 5 Minuten, Infrarotstrahlerabstand zur Oberseite der Pflanzenmaterialschicht 12 cm.
  • Die Trocknung ist nach 2 Std. abgeschlossen.
  • Beispiel 19:
  • Analog Beispiel 18 werden 5 kg Sojabohnen-Sprossen behandelt. Im Unterschied zu Beispiel 18 wird für die Spülung an Stelle von Luft als Spülgas trockener und auf +15°C temperierter Stickstoff verwendet. Der Stickstoff wird analog Beispiel 10 im Kreislauf geführt. Folgende Parameter kommen zur Anwendung: Schichthöhe der Sojabohnen-Sprossen auf dem Fördergurt 4 cm, Durchlaufzeit für einen Durchlauf 10 Minuten, Infrarotstrahlerabstand zur Oberseite der Pflanzenmaterialschicht 10 cm.
  • Die Trocknung ist nach 2,5 Std. abgeschlossen.
  • Beispiel 20:
  • Zur Trocknung von 10 kg Weizen-Keimlingen wird grundsätzlich analog Beispiel 12 verfahren. Verwendet wird die in den 4A und 4B veranschaulichte Anordnung. Drei Förderbänder 10.1, 10.2 und 10.3 sind übereinander angeordnet. Das Pflanzenmaterial wird auf das obere Förderband 10.3 wie bereits beschrieben aufgegeben. Nach dem Durchlauf entlang des oberen Förderbandes 10.3 erfolgt das Abtragen vom oberen Förderband in einen Trichter 16 und von diesem auf das mittlere Förderband 10.2. Nach dem Durchlauf entlang des mittleren Förderbandes 10.2 erfolgt die Übergabe des Pflanzenmaterials in gleicher Weise auf das untere Förderband 10.1. Bei jeder Übergabe von einem Förderband auf ein Nachfolgendes 10.310.210.1 wird das Pflanzenmaterial gewendet. Über den Förderbändern 10,1, 10.2 und 10.3 sind jeweils höhenverstellbar Infrarotstrahler 4 zur Erzeugung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm angebracht. Nach einem Durchlauf entlang aller drei Förderbänder 10,1, 10.2 und 10.3 wird das Pflanzenmaterial in gleicher Weise wie in Beispiel 12 beschrieben wieder in den Aufgabetrichter 13 für das obere Förderband 10.3 befördert. Für die Trocknung werden folgende Parameter gewählt: Schichthöhe der Weizen-Keimlinge 2 cm, Durchlaufzeit für einen Durchlauf über alle 3 Förderbänder 10,1, 10.2 und 10.3 20 Minuten, Infrarotstrahlerabstand zur Oberseite der Pflanzenmaterialschicht 12 cm. Die Intensität der Infrarotstrahlung wird zunächst so eingestellt, dass die Temperatur des Pflanzenmaterials +40°C ± 3°C beträgt, diese jedoch nicht übersteigt. Dazu wird eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 150°C bis 200°C eingestellt. Durch Messung wird der Feuchtegehalt des Pflanzenmaterials bestimmt. Hat der Feuchtegehalt um 50% abgenommen, wird im Folgenden die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm soweit erhöht, dass die Temperatur des Pflanzenmaterials 50°C ± 3°C beträgt, diese jedoch nicht übersteigt. Dazu wird eine Strahleroberflächentemperatur zwischen 175°C bis 225°C eingestellt. Nach Abnahme des Feuchtegehaltes um 70% wird in einem weiteren Verfahrensschritt die Intensität der selektiv transformierten Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm soweit erhöht, dass die Temperatur des Pflanzenmaterials 60°C ± 3°C beträgt, diese jedoch nicht übersteigt. Dazu wird eine Strahleroberflächentempera tur zwischen 200°C bis 250°C eingestellt.
  • Die Trocknung ist nach 3 Std. abgeschlossen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10310405 A1 [0027]
    • - EP 1355116 A1 [0027]
    • - DE 10132535 A1 [0027]

Claims (11)

  1. Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten aus Pflanzensprossen und/oder Keimlingen und/oder von Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase und/oder Teilen davon unter Anwendung einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Verfahrensschritt das zu trocknende Pflanzenmaterial maximal eine Temperatur von +40°C erreicht, während in mindestens einem weiteren Verfahrensschritt die Temperatur in Abhängigkeit von der Abnahme der Restfeuchte des zu trocknenden Materials gesteigert wird.
  2. Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten oder einem weiteren Verfahrensschritt des Pflanzenmaterial auf eine Temperatur zwischen +50°C bis +70°C erwärmt wird.
  3. Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung bei Temperaturen des Pflanzenmaterials unterhalb 0°C durchgeführt wird.
  4. Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung bei Temperaturen des Pflanzenmaterials zwischen –5°C und –30°C durchgeführt wird, wobei das zu trocknende Pflanzenmaterial vor Beginn der Trocknung in den angegebenen Temperaturbereich abgekühlt wird.
  5. Verfahren zur Herstellung von Trockenprodukten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gasstrom über das zu trocknende Pflanzenmaterial geleitet wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Inertgas über das zu trocknende Pflanzenmaterial geleitet wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung im Vakuum bei Drücken zwischen 10 mbar bis 500 mbar bei Temperaturen des Pflanzenmaterials zwischen –15°C bis +40°C durchgeführt wird.
  8. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Horden (3) vorhanden sind, über denen Infrarotstrahler (4) mit einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm positioniert sind und die Horden (3) wahlweise offen angeordnet oder eingehaust sind.
  9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle eingehauster Horden (3) Öffnungen (7, 8) für den Ein- und Austritt eines zur Spülung verwendeten Gases vorhanden sind.
  10. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein sich bewegendes Band (10) oder mehrere sich bewegende Bänder (10.1, 10.2, 10.3) vorhanden ist bzw. sind, worüber über dem Band (10) oder den Bändern (10.1, 10.2, 10.3) Infrarotstrahler (4) mit einer selektiv transformierten Infrarotstrahlung einer Wellenlänge zwischen 2,9 μm bis 3,1 μm positioniert sind.
  11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Bänder (10, 10.1, 10.2, 10.3) offen angeordnet oder eingehaust sind, wobei im Falle eingehauster Anordnung Öffnungen für den Ein- und Austritt eines Spülgases vorhanden sind.
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