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Die
Erfindung betrifft ein magnetisches Verriegelungssystem, insbesondere
ein magnetisches Verriegelungssystem zur Verwendung mit Sicherheitseinrichtungen
in Fahrzeugen wie Automobilen.
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Verriegelungssysteme
können
vielfältig
Verwendung finden, überall
dort, wo Maschinen oder Anlageteile in einer bestimmen Position
verriegelt werden sollen. Beispielsweise sind in Kraftfahrzeugen verschiedene
Sicherheitseinrichtungen, wie beispielsweise Gurtstraffer, aktive
Kopfstützen, Überrollbügel etc.
bekannt, welche gegen eine Federvorspannung in einer Ruheposition
gehalten werden müssen.
Hierzu ist ein Verriegelungssystem vorgesehen. Im Falle eines Unfalls
wird die Verriegelung gelöst
und die jeweiligen Sicherheitseinrichtungen werden durch die vorgespannten
Federn in eine Schutzposition bewegt, in welcher Sie einen Fahrzeuginsassen
im Falle eines Unfalls schützen
können.
Derartige Verriegelungssysteme müssen
in der Lage sein, sehr große
Vorspannkräfte
halten zu können.
Bislang sind hier überwiegend
Verriegelungssysteme eingesetzt worden, welche pyrotechnisch gelöst werden. Ein
Nachteil derartiger Systeme ist, dass sie nicht reversibel sind
und nach dem Auslösen
vollständig
ersetzt werden müssen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verriegelungssystem
zu schaffen, welches reversibel gelöst und wieder verriegelt werden
kann und darüber
hinaus in der Lage ist, sehr große Haltekräfte aufzubringen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein magnetisches Verriegelungssystem mit den
im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Das
erfindungsgemäße Verriegelungssystem
funktioniert magnetisch. Dieses magnetische Verriegelungssystem
weist zumindest einen Haltestift und zumindest ein Verriegelungselement
auf. Der Haltestift ist dabei das Bauteil, welches mit externen
Elementen verbunden wird, um diese in einer vorbestimmten Position
halten zu können.
Der Haltestift weist dabei zumindest ein Eingriffselement auf, mit
welchen das Verriegelungselement formschlüssig in Eingriff treten kann,
wenn der Haltestift sich in einer Position befindet, in welcher
er gehalten bzw. verriegelt werden soll. In dieser Position kann
sich das Verriegelungselement in eine Verriegelungsposition bewegen
und blockiert die Bewegung des Haltestiftes. Der Haltestift ist
vorzugsweise entlang seiner Längsachse
bewegbar, wobei er durch das Verriegelungselement, wenn dieses mit
dem Eingriffselement in Eingriff ist, an einer Bewegung in zumindest
einer Längsrichtung
gehindert wird, d. h. gehalten wird. Dabei kann eine Bewegung in
die entgegengesetzte Richtung weiter möglich sein. Es ist jedoch möglich, Verriegelungselement
und Eingriffselement so auszugestalten, dass eine Bewegung des Haltestiftes
in beiden Bewegungsrichtungen, d. h. vorzugsweise beiden Axialrichtungen
verhindert wird. Auch kann in einer Axialrichtung ein fester Anschlag
die Bewegung des Haltestiftes begrenzen.
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Um
das Verriegelungselement in der Verriegelungsposition sicher zu
halten, ist erfindungsgemäß zumindest
ein Sicherungsmittel vorgesehen. Das zumindest eine Sicherungsmittel
ist in der Lage, das Verriegelungselement an einer Bewegung aus der
Verriegelungsposition heraus in eine gelöste Position zu verhindern.
Dies geschieht vorzugsweise dadurch, dass das oder die Sicherungsmittel
die Bewegung des Verriege lungselementes mechanisch blockieren. Hierzu
wird eine Haltekraft verwendet. Dabei kann die Haltekraft entweder
direkt auf das Verriegelungselement oder aber auf ein Sicherungselement,
welches Teil der Sicherungsmittel ist, wirken. Im letzten Fall würde das
Sicherungselement durch die Haltekraft in einer Position gehalten,
in welcher es eine Bewegung des Verriegelungselementes blockiert.
Erfindungsgemäß ist ferner
zumindest eine elektrische Spule vorgesehen, welche bei Bestromung
eine elektromagnetische Kraft erzeugt. Dabei ist die Spule so angeordnet,
dass sie bei Bestromung eine elektromagnetische Kraft erzeugt, welcher
der Haltekraft entgegengesetzt wirkt. Dadurch kann die Haltekraft
aufgehoben oder zumindest soweit verringert werden, dass das Verriegelungselement
freigegeben werden kann und sich aus der Verriegelungsposition herausbewegen
und von dem Eingriffselement außer
Eingriff treten kann. Dabei kann entweder das Verriegelungselement
dadurch freigegeben werden, dass eine direkt auf das Verriegelungselement
wirkende Haltekraft aufgehoben oder verringert wird, oder aber dadurch,
dass die auf ein Sicherungselement wirkende Haltkraft verringert
oder aufgehoben wird, sodass das Sicherungselement in eine gelöste Position
bewegt werden kann, in welcher das Verriegelungselement in seiner
Bewegung freigegeben wird, sodass es sich in eine gelöste Position
außer
Eingriff von den Eingriffselementen bewegen kann.
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Wenn
das Verriegelungselement aus der Verriegelungsposition bewegt ist,
wird so der Haltestift freigegeben und kann seinerseits bewegt werden,
sodass er externe Bauelemente oder Vorrichtungen in ihrer Bewegung
freigeben kann. So kann beispielsweise durch Bewegung des Haltestiftes
die Bewegung eines vorgespannten Bauteils, wie einer vorgespannten
Kopfstütze
in einem Kraftfahrzeug freigegeben werden, um diese in einer veränderte Position
zu bewegen.
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Vorzugsweise
ist zumindest ein Federelement und/oder zumindest ein Permanentmagnet
vorgesehen, welche die Haltekraft erzeugen. Durch solche Elemente
kann eine dauerhafte Haltekraft ohne externe Energiezufuhr erreicht
werden. Die Haltekraft wird vorzugsweise so groß gewählt, dass auch bei Erschütterungen
oder Vibrationen ein Lösen
des Verriegelungselementes, d. h. eine Bewegung des Verriegelungselementes
aus der Verriegelungsposition verhindert werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist
das zumindest eine Sicherungsmittel zumindest ein zwischen einer
Verriegelungsposition und einer gelösten Position bewegbares Sicherungselement
auf, welches durch die Haltekraft gegen eine Vorspannkraft in der
Verriegelungsposition gehalten wird, in welcher es das Verriegelungselement
in Eingriff mit dem Eingriffselement hält. Die Vorspannkraft bewirkt,
dass dann, wenn die Haltekraft durch die elektromagnetische Kraft
der Spule aufgehoben wird, das Sicherungselement selbsttätig in eine
Position bewegt wird, in welcher das Verriegelungselement freigegeben
wird, sodass es außer
Eingriff von dem Eingriffselement treten kann.
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Bevorzugt
ist ein Federelement vorgesehen, welches die Vorspannkraft erzeugt.
Alternativ ist es denkbar, die Vorspannkraft magnetisch, beispielsweise
durch einen Permanentmagneten zu erzeugen.
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Der
Haltestift weist vorzugsweise zumindest eine Schulter auf, welche
von dem zumindest einem Verriegelungselement in der Verriegelungsposition hintergriffen
wird. Die Schulter kann durch eine Auskragung und/oder eine Vertiefung
an der Oberfläche des
Haltestiftes gebildet sein. Dabei ist die Schulter so gerichtet,
dass das Verriegelungselement in der zu blockierenden Bewegungsrichtung
des Haltestiftes vor der Schulter zu liegen kommt.
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Weiter
bevorzugt weist der Haltestift zumindest eine, vorzugsweise kugelförmige Querschnittserweiterung
auf, welche in der Verriegelungsposition von dem zumindest einen
Verriegelungselement hintergriffen wird. Diese Querschnittserweiterung
bildet somit die Schulter, welche an dem Verriegelungselement in
der Verriegelungsposition zur Anlage kommt. Die Querschnittserweiterung
kann vorzugsweise an einem Längsende
des Haltestiftes ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Längsende
in einem Kugelkopf enden, welcher einen größeren Durchmesser als der sich
daran anschließende
Teil des Haltestiftes aufweist. Die kugelförmige Form hat den Vorteil,
dass durch die Bewegung des Haltestiftes das Verriegelungselement
leicht in die gelöste
Position geschoben werden kann, wenn es nicht durch die Sicherungsmittel
in der Verriegelungsposition gehalten wird.
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Bevorzugt
ist das Verriegelungselement eine Verriegelungsrolle oder Verriegelungskugel.
Diese Form ermöglicht
ebenfalls eine leichte Bewegbarkeit in und aus der Verriegelungsposition,
vorzugsweise durch das Eingriffselement an dem Haltestift.
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Ferner
ist es bevorzugt, dass das Verriegelungssystem ein Aufnahmeelement
aufweist, in dem eine erste Ausnehmung ausgebildet ist, in welcher der
Haltestift in Richtung seiner Längsachse
in der Verriegelungsposition eingreift. Ferner ist bevorzugt eine
zweite Ausnehmung in dem Aufnahmeelement ausgebildet, welche sich
quer zu der ersten Ausnehmung erstreckt, wobei das zumindest eine
Verriegelungselement in einer Richtung quer zur Längsachse des
Haltestiftes in der zweiten Ausnehmung derart beweglich geführt ist,
dass es in und außer
Eingriff mit dem Eingriffselement des Haltestiftes bewegbar ist.
Vorzugsweise erstrecken sich die beiden Ausnehmungen normal zueinander,
sodass die Bewegungsrichtung des Verriegelungselementes normal zur Längsachse
des Haltestiftes ist. So kann das Verriegelungselement in eine Verriegelungsposition
bewegt werden, an welcher es an einer Schulter oder einem Vorsprung,
welcher das Eingriffselement bildet, zur Anlage kommt und so die
Bewegung des Haltestiftes in dessen Längsrichtung blockiert. Wenn das
Verriegelungselement in der gelösten
Position ist, kann der Haltestift vorzugsweise vollständig aus der
ersten Ausnehmung herausbewegt werden.
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Weiter
bevorzugt weist das Eingriffselement eine zur Längsachse des Haltestiftes geneigte
Anlagefläche
auf, an welcher das Verriegelungselement zur Anlage kommt, wobei
das Verriegelungselement durch die lineare Bewegung des Haltestiftes
in der zweiten Ausnehmung derart bewegbar ist, dass es von dem Eingriffsmittel
außer
Eingriff kommt. Die geneigte Anlagefläche bewirkt, dass bei Bewegung
der Anlagefläche
gemeinsam mit dem Haltestift eine Druckkraft auf das Verriegelungselement
in dessen Bewegungsrichtung ausgeübt wird. Die Bewegungsrichtung
des Verriegelungselementes ist dabei quer zur Bewegungsrichtung
bzw. Längsachse
des Haltestiftes, vorzugsweise normal zu dieser gerichtet. Durch
diese Ausgestaltung wird erreicht, dass dann, wenn das Sicherungsmittel
das Verriegelungselement freigibt, das Verriegelungselement durch
den Haltestift selbst in die gelöste
Position bewegt werden kann.
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Vorzugsweise
wird das zumindest eine Verriegelungselement durch ein hülsenförmiges,
bewegbares Sicherungselement, an dessen Innenumfang das Verriegelungselement
zumindest in der Verriegelungsposition zur Anlage kommt, mit dem
Eingriffselement an dem Haltestift in ein Eingriff gehalten. Das hülsenförmige Sicherungselement
umgibt dabei die Anordnung von Haltestift und Verriegelungselement umfänglich,
wobei der Radius des Innenumfanges des Sicherungselementes so gewählt ist,
dass das Verriegelungselement sich nicht radial nach außen in eine
gelöste
Position bewegen kann. Das Sicherungselement kann am Innenumfang
eine Durchmessererweiterung aufweisen, welche so gelegen ist, dass
bei Bewegung des Sicherungselemente die Durchmes sererweiterung in
eine Position bewegt wird, in der dann das Verriegelungselement
freigegeben wird, indem es sich um ein bestimmtes Maß in radialer
Richtung im Inneren des Sicherungselementes bewegen kann. Alternativ
ist es möglich
das Sicherungselement so weit zu bewegen, dass keine Überdeckung
des Verriegelungselementes mehr gegeben ist und das Verriegelungselement
sich so außer
Eingriff von dem Eingriffselement bewegen kann.
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Zum
Erzeugen einer Vorspannkraft liegt an dem Sicherungselement vorzugsweise
eine Druckfeder mit Ihrem ersten Axialende an, während sich das entgegengesetzte
zweite Axialende der Druckfeder an einer festen Anlagefläche abstützt. Die
Vorspannkraft ist dabei gegen eine auf das Sicherungselement wirkende
Haltekraft gerichtet. Wenn die Haltekraft durch Bestromen der Spulen
aufgehoben wird, kann so die Vorspannkraft durch Expansion der Druckfeder
das Sicherungselement bewegen, sodass es in eine gelöste Position
bewegt wird, in welcher das Verriegelungselement freigegeben wird
und von dem Eingriffselement an dem Haltestift außer Eingriff
treten kann.
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Das
Sicherungselement ist vorzugsweise mit einem Magnetanker verbunden,
welcher durch zumindest einen Permanentmagneten in der Verriegelungsposition
gehalten wird. Der Permanentmagnet erzeugt dabei eine permanentmagnetische
Haltekraft.
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Weiter
bevorzugt sind ein Permanentmagnet zum Erzeugen der Haltekraft und
die Spule derart angeordnet, dass sie auf ein gemeinsames Jochelement
wirken, d. h. sowohl der Permanentmagnet als auch die Spule erzeugen
in dem gemeinsamen Jochelement einem magnetischen Fluss. Dabei ist
der magnetische Fluss, welcher von der Spule zum Lösen des
Verriegelungssystems erzeugt wird, zu dem magnetischen Fluss, welcher
von dem Permanentmagnet erzeugt wird, entgegengesetzt gerichtet.
So kann die Haltekraft von der magnetischen Kraft, wel che durch
die Spule erzeugt wird, in der Weise aufgehoben werden, dass sich
die magnetischen Flüsse
in dem gemeinsamen Jochelement aufheben.
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Der
oben beschriebene Magnetanker wird vorzugsweise durch die von dem
Permanentmagneten erzeugte Haltekraft in der Verriegelungsposition an
dem Jochelement gehalten. Dabei liegt der Magnetanker vorzugsweise
direkt an dem Jochelement an. Wenn durch Bestromen der Spule in
dem Jochelement ein Magnetfeld erzeugt wird, welches dem Magnetfeld
des Permanentmagneten entgegengerichtet ist, wird die Haltekraft
aufgehoben oder verringert, sodass der Magnetanker von dem Jochelement wegbewegt
werden kann und so das Verriegelungselement freigegeben wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beigefügten Figur beispielhaft beschrieben.
In dieser ist eine Schnittansicht eines Verriegelungssystems gemäß der Erfindung
gezeigt.
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Das
gezeigte Verriegelungssystem besteht aus einer Haltevorrichtung 2 und
einem Haltestift 4, welcher in der Haltervorrichtung 2 gehalten
bzw. verriegelt werden kann. Dazu weist der Haltestift 4 an seinem
ersten Axialende in Richtung der Längsachse X eine Querschnittserweiterung
in Form eines Kugelkopfes 6 auf. Das entgegengesetzte Axialende 8 des Haltestiftes 4 wird
mit einem externen Bauteil bzw. Vorrichtung, in welcher ein Element
lösbar
gehalten werden muss, verbunden. Dazu kann das Axialende 8 in
beliebiger geeigneter Weise ausgestaltet sein. Auch kann der Haltestift 4 deutlich
länger
als in der gezeigten Ausführungsform
ausgebildet sein. Erfindungsgemäß kommt
es auf die Ausgestaltung des entgegengesetzten Axialendes an, an
welchem im gezeigten Beispiel der Kugelkopf 6 angeordnet
ist. Der Kugelkopf 6 bildet an seiner dem Axialende 8 zugewandten
Seite des Haltestiftes 4 eine Schulter bzw. Anlagefläche, welcher
mit Verriegelungselementen in Form von Verriegelungskugeln 10 in
Eingriff bzw. zur Anlage kommt. In der Abbildung ist eine Verriegelungskugel 10 zu
erkennen, es ist jedoch zu verstehen, dass mehrere Verriegelungskugeln 10 vorzugsweise
gleichmäßig über den
Umfang des im Querschnitt runden Haltestiftes 4 verteilt
angeordnet sind.
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Der
Haltestift 4 greift in seiner gezeigten Verriegelungsposition,
d. h. der Position, in welche er in der Haltevorrichtung 2 fixiert
bzw. gehalten ist, mit seinem Kugelkopf 6 in eine Ausnehmung 12 in
einem Aufnahmeelement 14 ein. Das Aufnahmeelement 14 ist
zylindrisch ausgebildet und auch die Ausnehmung 12 ist
als zylindrisches Sackloch konzentrisch zur Längsachse X ausgebildet, Dabei
weist die Ausnehmung 12 einen Innendurchmesser auf, welcher
im Wesentlichen dem Außendurchmesser
des Kugelkopfes 6 entspricht bzw. geringfügig größer ist.
Die Ausnehmung 12 ist zum ersten Axialende 16 des Aufnahmeelementes 14 hin
geöffnet.
In der Nähe
des ersten Axialendes 16 weist das Aufnahmeelement 14 Durchgangslöcher 18 auf,
in denen die Verriegelungskugeln 10 angeordnet sind. Die
im Querschnitt kreisförmigen
Durchgangslöcher 18 erstrecken
sich in radialer Richtung normal zur Längsachse X. Der Durchmesser
der Durchgangslöcher 18 entspricht
im Wesentlichen dem Außendurchmesser
der Verriegelungskugeln 10 bzw. ist geringfügig größer. Die
die Ausnehmung 12 umgebende Wandstärke des Aufnahmeelementes 14,
welche die Länge
der Durchgangslöcher 18 definiert,
und der Durchmesser der Verriegelungskugeln 10 sind so
aufeinander abgestimmt, dass der Durchmesser der Verriegelungskugeln 10 größer als
diese Wandstärke
in radialer Richtung ist. Hierdurch wird erreicht, dass die Verriegelungskugeln 10 sowohl
radial nach innen als radial nach außen über die Enden der Durchgangslöcher 18 vorstehen.
Zum Erreichen einer sicheren Verriegelung ist es dabei ausreichend,
dass die Kugeln 10 in der Verriegelungsposition radial
nach innen vorstehen. Radial außen
könnten
sie dann an der Mantelfläche
des Aufnahmeelementes 14 liegen.
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In
der gezeigten Verriegelungsposition ragen die Verriegelungskugeln 10 somit
in die Ausnehmung 12 hinein und kommen an der rückseitigen
Anlagefläche
des Kugelkopfes 6 des Haltesstiftes 4 derart zur Anlage,
dass der Kugelkopf 6 so hintergriffen wird, dass der Haltestift 4 in
Richtung der Längsachse
X nicht aus dem offenen Axialende 16 der Ausnehmung 12 herausgezogen
werden kann. Das heißt
in dieser Position ist der Haltestift 4 im Inneren der
Aufnahmeelementes 14 in einer axialen Bewegungsrichtung
sicher gehalten. In der anderen axialen Bewegungsrichtung könnte er
bis zum Boden der Ausnehmung 12 bewegt werden.
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Die
Verriegelungskugeln 10 werden durch Sicherungsmittel in
der gezeigten Verriegelungsposition gehalten. Diese Sicherungsmittel
weisen ein hülsenförmiges Sicherungselement 20 auf.
Das Sicherungselement 20 übergreift das Axialende 16 des Aufnahmeelementes 14 in
dem Bereich, in dem die Durchgangslöcher 18 gelegen sind.
So kommen die Verriegelungskugeln 10 am Innenumfang der
Sicherungshülse 20 zur
Anlage. Dabei ist der Innendurchmesser der Sicherungshülse 20 so
gewählt,
dass der radiale Abstand zwischen dem Außenumfang des Kugelkopfes 6 und
der Innenwandung Sicherungshülse 20 gegenüberliegend
den Durchgangslöchern 18 kleiner
als der Durchmesser der Verriegelungskugeln 10 ist. Auf
diese Weise wird sichergestellt, dass dann wenn die Sicherungshülse 20 in
der gezeigten Verriegelungsposition die Durchgangslöcher 18 umfänglich überdeckt,
die Verriegelungskugeln 10 so weit radial nach innen gedrückt werden,
dass der Kugelkopf 6 von den Verriegelungskugeln 10 hintergriffen
wird, sodass der Haltestift 4 in dem Aufnahmeelement 14 fixiert
ist.
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Die
Innenfläche
bzw. der Innenumfang der Sicherungshülse 20 ist im gezeigten
Beispiel konisch ausgebildet, sodass der Innendurchmesser an dem offenen
Axialende 22 der Sicherungshülse 20 größer ausgebil det
ist, als am entgegengesetzten Axialende der Sicherungshülse 20.
Das Axialende 22 mit größerem Durchmesser
ist dasjenige Axialende, welches in der Bewegungsrichtung des Haltestiftes 4 beim Herausziehen
aus der Ausnehmung 12 hinten gelegen ist.
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Am
entgegengesetzten Ende zu dem Axialende 22 ist die Sicherungshülse mit
einer Ankerscheibe 24 verbunden, wobei die Ankerscheibe 24 im gezeigten
Beispiel ringförmig
ausgebildet ist und mit ihrem Innenumfang in eine Nut am Außenumfang
der Sicherungshülse 20 eingreift.
Die Sicherungshülse 20 ist
mit ihrem zylindrischen Außenumfang
in einem Führungsrohr 26 beweglich
geführt,
d. h. der Innendurchmesser des Führungsrohres 26 entspricht
im Wesentlichen dem Außendurchmesser
der Sicherungshülse 20.
Das Führungsrohr 26 erstreckt
sich konzentrisch zur Längsachse
X und ist aus einem magnetisch leitfähigen Metall ausgebildet. Die
Sicherungshülse 20 greift
vom Axialende in das Innere des Führungsrohres 26 so
ein, dass in der gezeigten Verriegelungsposition die Ankerscheibe 24 an
einer Stirnseite des Führungsrohres 26 zur
Anlage kommt. Mit dem entgegengesetzten Stirnende 28 ist
das Führungsrohr 26 auf
einen magnetisch leitfähigen Kern 30 aufgesetzt.
Der Kern 30 weist in seinem Inneren eine kreisförmige Ausnehmung 32 auf,
in welche das Aufnahmeelement 14 mit seinem dem Axialende 16 abgewandten
zweiten Axialende eingreift. Der Kern 30 ist dabei von
dem Axialende 22 der Sicherungshülse 20 beabstandet.
Zwischen dem Axialende 22 der Sicherungshülse und
dem gegenüberliegendem
Axialende des Kernes 30 ist eine Druckfeder in Form einer
Schraubenfeder 34 angeordnet. In der gezeigten Verriegelungsposition
ist die Druckfeder 34 gestaucht, sodass sie eine Vorspannkraft
auf die Sicherungshülse 20 ausübt.
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Die
Haltevorrichtung 2 weist ein umgebendes topfförmiges Gehäuse 36 aus
einem magnetisch leitfähigen
Material, z. B. Stahl auf. Der Boden 38 des Gehäuses 36 ist
von dem Kern 30 beabstandet. Zwischen Kern 30 und
dem Boden 38 wird ein scheibenförmiger Permanentmagnet 40 angeordnet.
Die Anordnung bestehend aus Aufnahmeelement 14, Kern 30,
Permanentmagnet 40 und Boden 38 ist durch eine
Schraube 42 zusammengehalten. Die Schraube 42 erstreckt
sich durch Durchgangslöcher
im Boden 38, dem Permanentmagneten 40 und dem
Kern 30 und greift in ein Gewindeloch 44 in dem
Aufnahmeelement 14 ein, wobei das Gewindeloch 44 an
dem dem ersten Axialende 16 abgewandeten zweiten Axialende
des Aufnahmeelementes 14 ausgebildet ist.
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Zwischen
dem Außenumfang
des Führungsrohres 26 und
dem Innenumfang des Gehäuses 36 ist
ein ringförmiger
Spalt 46 ausgebildet, in welchem eine Spule 48 angeordnet
ist, von welcher in der Zeichnung nur der Spulenträger gezeigt
ist.
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An
dem dem Boden 38 abgewandten Axialende des Gehäuses 36 ist
ein Käfig 50 angeordnet, welcher
die Ankerscheibe 24 führt.
Dazu weist der Käfig 50 einen
Innendurchmesser auf, welcher im Wesentlichen dem Außendurchmesser
der Ankerscheibe 24 entspricht oder geringfügig größer ist. Ferner
weist der Käfig 50 beabstandet
zu dem offenen Axialende, d. h. dem Boden abgewandten Axialende,
des Gehäuses 36 sowie
offenen Axialende des Führungsrohres 26 radial
nach innen gerichtete Vorsprünge 54 auf.
Die der Ankerscheibe 24 zugewandten Flächen der Vorsprünge 54 bilden
Anschlagflächen
für die
Ankerscheibe 24, wenn sich diese in der gelösten entriegelten
Position befindet, in welcher der Haltestift 4 freigegeben
worden ist.
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Dazu
erstrecken sich die Vorsprünge 54 von der
Innenwandung des Käfigs 50 soweit
nach innen, dass der von der radial innen gelegenen Kante der Vorsprünge 54 definierte
Durchmesser kleiner als der Außendurchmesser
der Ankerscheibe 54 ist.
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Nachfolgend
wird nun die Funktion des beispielhaft gezeigten Verriegelungssystems
näher beschrieben.
Der Permanentmagnet 40 ist in axialer Richtung, d. h. parallel
zur Längsachse
X magnetisiert, so dass er einem magnetischen Fluss über die Ankerscheibe 24 sowie
das Führungsrohr 26 und
den Kern 30 erzeugt. Durch diesen magnetischen Fluss wird
die Ankerscheibe 24 an dem Führungsrohr 26 und
dem Gehäuse 36 in
Anlage gehalten. Dadurch wird auch die mit der Ankerscheibe 24 verbundene Sicherungshülse 20 in
der gezeigten Position gehalten, sodass sich die Verriegelungskugeln 10 nicht
radial nach außen
bewegen können.
Auf diese Weise wird der Kugelkopf 6 sicher hintergriffen
und der Haltestift 4 in der Ausnehmung 12 fest
gehalten. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, dass
die auf diese Weise aufgebrachte Haltekraft, welche der Haltestift 4 in
der Haltevorrichtung aufnehmen kann, wesentlich größer ist,
als die Haltekraft, welche der Permanentmagnet 40 erzeugt.
So können
durch das Verriegelungssystem sehr große äußere Kräfte gehalten werden, wie Sie
beispielsweise in Form von Vorspannkräften in Sicherheitssystemen
in Kraftfahrzeugen auftreten. Ferner erfolgt die Sicherung allein durch
den Permanentmagneten 40, sodass keine externe Energiezufuhr
zur Aufrechterhaltung der gezeigten Verriegelungsposition erforderlich
ist.
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Die
Spule 48 ist so ausgebildet und angeordnet, dass sie bei
Bestromung einen magnetischen Fluss durch das Führungsrohr 26, über den
Permanentmagneten 40 und das Gehäuse 36 und die Ankerscheibe 24 erzeugt,
welcher dem magnetischen Fluss, welcher durch den Permanentmagneten
erzeugt wird, entgegengesetzt gerichtet ist. Dabei ist der magnetische
Fluss so groß,
dass der von dem Permanentmagneten 40 erzeugte magnetische
Fluss verringert, vorzugsweise im Wesentlichen aufgehoben, wird.
Das heißt
die von dem Permanentmagneten 40 und der bestromten Spule
erzeugten magnetischen Kräfte
heben sich im Wesentlichen auf. Dies führt dazu, dass die Ankerscheibe 24 nicht
mehr an dem Axialende 52 des Gehäuses 36 sowie dem
Axialende des Füh rungsrohres 26 gehalten
wird. Die Druckkraft der vorgespannten Druckfeder 34 drückt dann
die Sicherungshülse 20 aus
der gezeigten Verriegelungsposition, sodass die Ankerscheibe 24 entlang
der Längsachse
X soweit bewegt wird, bis sie an den Vorsprüngen 54 des Käfigs 50 zur
Anlage kommt. Dabei bewegt sich das hintere Axialende 22 der
Sicherungshülse 20 ebenfalls
in axialer Richtung X, sodass die Sicherungshülse 20 die Durchgangslöcher 18 nicht
mehr oder nur noch mit einem Bereich mit größerem Innendurchmesser überdeckt.
So wird es möglich,
dass sich die Verriegelungskugeln 10 radial nach außen bewegen.
Wenn nun in dem Haltestift 4 eine in Richtung der Längsachse
X in Richtung des Pfeils A wirkende äußere Zugkraft angreift, wird
der Kugelkopf 6 die Verriegelungskugeln 10 radial
nach außen
drücken.
Dies geschieht dadurch, dass aufgrund der Kugelform von Kugelkopf 6 und Verriegelungskugeln 10 zwischen
diesen eine schräg zur
Längsachse
X gerichtete Anlagefläche
gebildet wird. Diese bewirkt eine radial gerichtete Kraftkomponente,
welche auf die Verriegelungskugeln 10 wirkt, wenn eine
Zugkraft in Richtung des Pfeils A an dem Haltestift 4 angreift.
So drückt
der Haltestift 4 selber die Verriegelungskugeln 10 in
ihre gelöste
Position, in welcher der von den Verriegelungskugeln 10 definierte
Innendurchmesser gleich oder größer als der
Außendurchmesser
des Kugelkopfes 6 ist. Das heißt die Verriegelungskugeln 10 bewegen
sich in den radialer Richtung in den Durchgangslöchern soweit nach außen, bis
sie nicht mehr über
den Innenumfang der Ausnehmung 12 nach innen vorstehen.
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Um
das Verriegelungssystem erneut zu verriegeln, muss der Haltestift 4 mit
dem Kugelkopf 6 wieder in die Ausnehmung 12 eingeführt werden,
wobei der Kugelkopf 6 dann mit seinem in Bewegungsrichtung
vorderen Axialende die Verriegelungskugeln 10 radial nach
außen
drückt,
sodass der Kugelkopf 6 die Verriegelungskugeln 10 passieren
kann. In diesem Zustand liegt die Ankerscheibe 4 aufgrund
des Druckes der Druckfeder 34 weiter an den Vorsprüngen 54 an.
Anschließend
kann die Ankerscheibe 24 entgegen der Druckkraft der Druckfelder 34 zu
dem Axialende 52 des Gehäuses 36 hinbewegt
werden, bis die auf die Ankerscheibe 24 wirkende, von dem Permanentmagneten 40 erzeugte
Magnetkraft größer als
die Druckkraft der Druckfeder 34 wird, und dann die Ankerscheibe 24 wieder
an dem Axialende 52 des Gehäuses 36 und dem Axialende
des Führungsrohres 36 gehalten
wird. In diesem Zustand ist dann die Druckfeder 34 wieder
stärker
vorgespannt. Die von dem Permanentmagneten 40 erzeugte
magnetische Haltekraft, welche auf die Ankerscheibe 24 wirkt,
sollte soviel größer als
die von der Druckfeder 34 erzeugte Federkraft sein, dass
auch bei Vibrationen und Erschütterungen
die Ankerscheibe 24 sicher an dem Gehäuse 36 gehalten wird.
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Wenn
die Ankerscheibe 24 wieder zu dem Gehäuse 36 hin und in
Anlage mit dem Axialende 52 bewegt wird, bewegt sich auch
die Sicherungshülse 20 wieder
weiter in das Führungsrohr 26 hinein,
sodass von der Sicherungshülse 20 die
Durchgangslöcher 18 wieder
stärker überdeckt
werden bzw. ein Bereich der Sicherungshülse 20 mit kleinerem
Innendurchmesser die Durchgangslöcher 18 überdeckt. Auf
diese Weise werden die Sicherungskugeln 10 radial nach
innen gedrückt,
sodass sie wieder über
den Innenumfang der Ausnehmung 12 radial nach innen vorstehen
und den Kugelkopf 6 wie gezeigt hintergreifen.
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Wie
beschrieben kann mit diesem System eine sehr große Haltekraft erzeugt werden,
gleichzeitig sind die Auslöse-
und Sicherungskräfte,
welche von dem Permanentmagneten 40 und der Spule 48 erzeugt
werden müssen,
nur sehr gering, sodass das Verriegelungssystem insgesamt sehr klein
ausgebildet und mit geringem Energieaufwand gelöst werden kann. Ferner kann
aufgrund der rein permanentmagnetischen Haltekraft das System stromlos
im verriegelten Zustand gehalten werden.
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- 2
- Haltevorrichtung
- 4
- Haltestift
- 6
- Kugelkopf
- 8
- Axialende
- 10
- Verriegelungskugel
- 12
- Ausnehmung
- 14
- Aufnahmeelement
- 16
- Erstes
Axialende
- 18
- Durchgangslöcher
- 20
- Sicherungshülse
- 22
- Axialende
- 24
- Ankerscheibe
- 26
- Führungsrohr
- 28
- Stirnende
- 30
- Kern
- 32
- Ausnehmung
- 34
- Druckfeder
- 36
- Gehäuse
- 38
- Boden
- 40
- Permanentmagnet
- 42
- Schraube
- 44
- Gewindeloch
- 46
- Spalt
- 48
- Spule
- 50
- Käfig
- 52
- Axialende
- 54
- Vorsprünge
- X
- Längsachse
- A
- Entnahmerichtung
des Haltestiftes 4