-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Funktionsüberprüfung eines
Fahrzeugs.
-
Die
Erfindung bezieht sich generell auf Fahrzeuge unterschiedlicher
Ausbildung und insbesondere auf Kraftfahrzeuge.
-
Im
Herstellungsprozess von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen,
müssen
zur Gewährleistung
von Qualitäts-
und Sicherheitsstandards umfangreiche Tests durchgeführt werden
um sicherzustellen, dass die einzelnen Komponenten des Fahrzeugs
fehlerfrei arbeiten.
-
Die
einzelnen Komponenten können
zwar generell vor Zusammenbau des Fahrzeugs einzeln getestet werden,
wobei hierfür
definierte Prozesse und Einrichtungen existieren.
-
Insbesondere
können
derartige Komponenten im Prototypen- oder Nullserienstadium auf
Prüfständen getestet
werden. Bei Elektronikkomponenten von Fahrzeugen besteht jedoch
ein Problem darin, dass diese mit weiteren Elektronikkomponenten im
Fahrzeug Wechselwirken, wobei insbesondere das Zeitverhalten der
einzelnen Komponenten kritisch sein kann. Beispiele hierfür sind komplexe
Regel- und Steuereinheiten, die das Fahrverhalten von Kraftfahrzeugen
beeinflussen. Die mit diesen Einheiten vorgenommenen Regel- und
Steuereinheiten sind unter anderem abhängig vom Zeitverhalten von Sensoren
im Kraftfahrzeug und auch von der Aktorik, die mit diesen Einheiten
angesteuert wird. Eine hinreichend umfangreiche und genaue Abbildung
derartiger kom plexer Systeme ist auf Prüfständen oft nicht in ausreichendem
Maß möglich. Ein
besonderes Problem besteht dabei darin, dass in einer Prüffeldumgebung
das Zeitverhalten durch die CPU-Zeiten von dort implementierten
Rechnereinheiten bestimmt ist. Das reale Zeitverhalten im Kraftfahrzeug
selbst wird demnach nicht exakt abgebildet. Dies führt insbesondere
bei Elektronikeinheiten, die sehr schnelle, zeitkritische Steuer-
oder Regelvorgänge
durchführen, zu
einer mangelhaften Prüfung
auf dem Prüfstand.
-
Weiterhin
ist es bekannt, in Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen,
auch Fehlerspeicher zu integrieren, in welchen bestimmte Fehlermeldungen
abgespeichert werden können.
Nachdem ein Kraftfahrzeug ausgeliefert und vom jeweiligen Kunden
genutzt wird, kann zu Wartungszwecken oder bei Auftreten einer Fehlfunktion
des Kraftfahrzeugs über eine
Diagnoseschnittstelle der Inhalt des Fehlerspeichers ausgelesen
werden. Anhand der aus dem Fehlerspeicher ausgelesenen Fehlermeldung
kann dann eine Wartung oder eine Reparatur des Kraftfahrzeugs durchgeführt werden.
-
Im
Herstellungsprozess des Kraftfahrzeugs, typischerweise während der
Erprobung des Kraftfahrzeugs innerhalb der Vorserie, ist jedoch
eine umfangreiche Überprüfung aller
Fahrzeugfunktionen erforderlich, deren Umfang von den im Fehlerspeicher abgespeicherten
Fehlermeldungen nicht abgedeckt werden kann. Fallen beispielsweise
Lenkungs- und oder Bremssysteme im Kraftfahrzeug aus oder arbeiten
diese fehlerhaft, so wird dies zwar pauschal mit einer Fehlermeldung
im Fehlerspeicher vermerkt. Jedoch gibt diese Fehlermeldung weder
eine Aussage über
die spezifische Ausbildung des Fehlers noch über dessen Ursachen.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, mit welcher eine umfangreiche und
zuverlässige
Funktionsprüfung
von Kraftfahrzeugen durchführbar
ist.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen
und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
dient zur Funktionsprüfung
eines Fahrzeugs und weist Mittel zur Aktivierung einer Folge von
Testschritten auf. Zur Aktivierung eines Testschritts sind Zielvorgaben
an eine Ausgabeeinheit für
den Fahrer des Fahrzeugs und/oder an eine Rechnereinheit und/oder
an einen Aktor des Fahrzeugs ausgebbar. Die Erfüllung beziehungsweise der Grad
der Erfüllung
der Zielvorgabe wird überprüft und bei
erfüllten
Zielvorgaben wird der nächste
Testschritt der Folge aktiviert.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
bildet ein rechnergestütztes
System mittels dessen eine genaue und umfangreiche Funktionsprüfung eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, ermöglicht wird. Der Begriff Fahrzeug
umfasst dabei fahrbare Einheiten jedweder Art, wie zum Beispiel auch
ein Kran.
-
Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mit dem im
Fahrzeug selbst implementierten System durch die Vorgabe von Testschritten
und die Auswertung der dabei entstehenden Messergebnisse Informationen über die
Funktionsfähigkeit
von Fahrzeugkomponenten, insbesondere auch von komplexen Elektroniksystemen,
unter Realbedingungen, das heißt
im Fahrzeugbetrieb selbst, gewonnen werden können. Die Messergebnisse liefern
damit insbesondere Informationen über derartige Fahrzeugkomponenten
unter Einbeziehung der tatsächlich
im Fahrzeug vorhandenen Wechselwirkungen mit anderen Komponenten,
wie zum Beispiel weiteren Elektroniksystemen, sowie mit im Fahrzeug vorhandenen
Sensoren und Aktoren.
-
Die
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführte Funktionsprüfung bildet
einen Test, der in Testfälle
untergliedert ist. Jeweils ein Testfall ist in eine Folge von Testschritten
gegliedert, welche von einem Zustandsautomaten modelliert werden.
-
Der
Prozess der Funktionsprüfung
wird manuell durch den Fahrer des Fahrzeugs gestartet, worauf der
erste Testschritt aktiviert wird. Für jeden Testschritt werden
Zielvorgaben definiert, die bevorzugt durch den Zustandsautomaten über eine
Schnittstelleneinheit an den Fahrer und/oder einen Aktor oder eine
den Aktor steuernde oder eine weitere Funktion durchführende Rechnereinheit
ausgegeben werden. Im ersten Fall erfolgt die Ausgabe einer Zielvorgabe an
eine Ausgabeeinheit, die für
den Fahrer wahrnehmbar angeordnet ist. Als derartige Zielvorgabe kann
zum Beispiel ausgegeben werden, dass der Fahrer eines Kraftfahrzeugs
dieses auf eine bestimmte Geschwindigkeit beschleunigt und dann
diese Geschwindigkeit für
eine bestimmte Zeit hält.
Eine an einen Aktor ausgegebene Zielvorgabe kann beispielsweise
die Aktivierung oder Deaktivierung einer Tempomatfunktion sein.
Weiterhin kann auch für
einen Testschritt eine kombinierte Zielvorgabe an den Fahrer und
einen Aktor vorgegeben werden. Sieht beispielsweise ein Testschritt
vor, dass das Kraftfahrzeug mit einer vorgegebenen Verzögerung abgebremst
werden soll, so reicht die Zielvorgabe für den Fahrer „Bremsvorgang
durchführen” nicht
aus, da der Fahrer den genauen Wert der Bremsverzögerung durch
Betätigen
des Bremspedals des Fahrzeugs nicht generieren kann. Daher wird
eine zweite Zielvorgabe an ein die Bremse des Kraftfahrzeugs steuerndes
Elektronikmodul ausgegeben, durch welches dieses bei einem beliebig
gestalteten, durch den Fahrer durch Betätigen des Bremspedals ausgelösten Bremsvorgang,
exakt die in der Zielvorgabe definierte Bremsverzögerung eingestellt
wird.
-
Die
Mittel zur Aktivierung der Testschritte, insbesondere der Zustandsautomaten
arbeiten derart, dass ein nächster
Testschritt nur dann aktiviert wird, wenn die Zielvorgabe für den vorigen
Testschritt erfüllt
wird, das heißt
sich das erwartete, vorgegebene Ereignis einstellt. Die Kontrolle
der Einhaltung der Zielvorgabe erfolgt dabei bevorzugt durch Auswertung
von Messsignalen von in dem Kraftfahrzeug integrierter Sensorik.
Die so ausgebildeten Mittel zur Generierung der Testschritte bilden
somit ein ereignisgesteuertes System.
-
Die
Ergebnisse der Testfälle
werden, beispielsweise in einer Rechnereinheit ausgewertet. Insbesondere
werden dabei Testfallergebnisse generiert, indem die Ergebnisse
für Testfälle mit
vorgegebenen Sollwerten verglichen werden. Bei einer Abweichung
der Ergebnisse von den Sollwerten können beispielsweise Fehlermeldungen
generiert werden. Generell kann auch die Abarbeitung einer Menge
von Testfällen
abhängig
von den Ergebnisse vorher durchgeführter Testfälle gewählt werden.
-
Die
bei der Funktionsüberprüfung erhaltenen Daten
werden bevorzugt in einem Datenaufzeichnungssystem aufgezeichnet
und gespeichert, wodurch die Funktionsüberprüfung vollständig dokumentiert ist. Diese
aufgezeichneten Daten können insbesondere
zur Aufdeckung von Fehlfunktionen ausgewertet werden, wobei die
Auswertung in der Vorrichtung selbst oder besonders vorteilhaft
in einer externen Einheit erfolgen kann.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist das Datenaufzeichnungssystem
eine Speichereinheit, eine Rechnereinheit, eine Zeitstempeleinheit
sowie eine Schnittstelleneinheit zum Anschluss an das Fahrzeug auf. Über die
Schnittstelleneinheit werden eingelesene Daten mit in der Zeitstempeleinheit
generierten absoluten Zeitstempeln versehen und in der Speichereinheit
abgespeichert.
-
Durch
die Kennzeichnung der Daten mit absoluten Zeitstempeln wird beispielsweise
eine zeitaufgelöste
Auswertung derart ermöglicht,
dass Daten aus verschiedenen Kraftfahrzeugen zeitlich miteinander
in Beziehung gesetzt werden, um zeitliche Abläufe fahrzeugübergreifender
Funktionen kontrollieren, messen und prüfen zu können. Hierzu werden die Daten
verschiedener Fahrzeuge von den diesen zugeordneten Datenaufzeichnungssystemen
in eine externe Auswerteeinheit eingelesen und dort zeitaufgelöst miteinander
verglichen. Der Zeitstempel muss innerhalb des zu untersuchenden
Systems eine eindeutige, absolute Größe sein. Es ist dabei nicht
zwingend erforderlich, jedoch vorteilhaft, universelle Zeitsignale,
wie sie von Satellitensystemen bereit gestellt werden, zu verwenden.
Beispiele hierfür
sind GPS- oder Galileo-Signale.
-
Eine
weitere vorteilhafte Anwendungsmöglichkeit
des mit absoluten Zeitstempeln arbeitenden Datenaufzeichnungssystems
besteht darin, dass mit derartigen Systemen generierte Testabläufe in Prüfständen implementiert
werden können,
um so bei Fahrzeugkomponenten, insbesondere komplexen Elektroniksystemen,
eine Prüfung
unter Realzeitbedingungen durchführen
zu können.
Da nämlich
bei in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorgenommenen Funktionsprüfung
eines Fahrzeugs eine schrittweise Abarbeitung der Testschritte und
eine Registrierung der dabei anfallenden Daten unter absoluten Zeitstempeln
erfolgt, liegt die so durchgeführte
Funktionsprüfung
mit absoluten Zeitstempeln versehen und daher von rechnerspezifischen
CPU-Zeiten unabhängig
vor. Dementsprechend kann durch Abspielen dieser zeitaufgelösten Daten
der Funktionsprüfung
eines Fahrzeugs auf einem Prüfstand
zur isolierten Prüfung
einer Komponente dieses unter Realzeitbedingungen und unabhängig von
den CPU-Zeiten der
Rechnereinheiten des Prüfstands
geprüft
werden. Damit kann das Zeitverhalten derartiger Komponenten, insbesondere
auch Elektroniksystemen, die zeitkritische Regel- und Steuervorgänge durchführen, unter
den im Fahrzeug tatsächlich
vorliegenden Bedingungen getestet werden.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
-
1:
Schematische Darstellung einer in einem Fahrzeug integrierten Vorrichtung
zu dessen Funktionsüberprüfung.
-
2:
Aufbau der Vorrichtung gemäß 1.
-
1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung 1 zur Funktionsüberprüfung eines
Fahrzeugs. Das Fahrzeug ist im vorliegenden Fall von einem Kraftfahrzeug
gebildet. In 1 sind beispielhaft für die von
einem Fahrer betätigbaren
Stellmittel des Kraftfahrzeugs das Lenkrad 2 sowie das
Fahrpedal 3 und Bremspedal 4 des Kraftfahrzeugs
dargestellt. Weiterhin ist in 1 ein die
Bremsanlage steuerndes Elektronikmodul 5 dargestellt, welches
als Aktor 6 die Bremse des Kraftfahrzeugs steuert. Weiterhin
sind Sensoren 7, 8 vorgesehen, beispielsweise
in Form von Drehzahlsensoren, mittels deren Fahrzeugkenngrößen, wie
die Geschwindigkeit und Beschleunigung des Kraftfahrzeugs, messbar
sind.
-
Insbesondere
bei Kraftfahrzeugen im Prototypen- und Nullserienstatus ist eine
möglichst
vollständige
Funktionsüberprüfung unter
realen Einsatzbedingungen erforderlich. Hierzu dient die erfindungsgemäße Vorrichtung 1,
welche von einem Rechnersystem gebildet ist, das im Kraftfahrzeug
zu Testzwecken eingebaut ist.
-
Die
Vorrichtung 1 umfasst Mittel zur Generierung von Testfällen, welche
jeweils in eine Folge von einzelnen Testschritten untergliedert
sind. Diese Mittel umfassen im vorliegenden Fall einen Zustandsautomaten 9,
der ein auf dem Rechnersystem implementiertes Softwaremodul bildet.
Dort sind die Testfälle
mit den Testschritten in Form einer Datei abgespeichert.
-
Die
Vorrichtung 1 umfasst weiterhin ein Datenaufzeichnungssystem 10,
mittels dessen bei der Funktionsüberprüfung des
Kraftfahrzeugs generierte Daten aufgezeichnet werden können. Das
Datenaufzeichnungssystem 10 ist ebenfalls auf dem Rechnersystem
implementiert. Über
geeignete Schnittstellen ist die Vorrichtung 1, insbesondere
das Datenaufzeichnungssystem 10 dieser Vorrichtung 1 an
Einheiten des Kraftfahrzeugs, insbesondere an im Kraftfahrzeug implementierte
Bussysteme, die zur Steuerung von Elektronikkomponenten, Sensoren 7, 8 und Aktoren 6 dienen,
angeschlossen. An die Vorrichtung 1 ist weiterhin ein Terminal 11 oder
dergleichen angeschlossen, welches eine Eingabeeinheit und Ausgabeeinheit
für den
Fahrer bildet.
-
Der
Zustandsautomat 9 bildet ein ereignisbasiertes System,
mittels dessen nach manuellem Start der Funktionsüberprüfung die
einzelnen Testschritte der Test fälle
selbsttätig
aktiviert werden. Das Datenaufzeichnungssystem 10 zeichnet
die dabei generierten Daten auf, die als zeitaufgelöste Daten über eine
Schnittstelle externen Einheiten zur Verfügung gestellt werden können. Generell
können
die im Datenaufzeichnungssystem 10 aufgezeichneten Daten vom
Fahrer selbst noch mit eigenen Bewertungen versehen werden.
-
Mit
den im Zustandsautomat 9 vorgegebenen Testfällen können unterschiedliche
Fahrzeugfunktionen überprüft werden.
Beispielhaft wird ein solcher Testfall für eine Funktionsprüfung der
Bremse des Kraftfahrzeugs erläutert.
-
Ein
solcher Testfall kann vorsehen, dass zunächst das Kraftfahrzeug für eine bestimmte
Strecke, beispielsweise 400 m mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h
gefahren wird, um dann einen Bremsvorgang mit einer Bremsbeschleunigung
a = ao durchzuführen.
-
Dieser
Testfall ist untergliedert in die Testschritte
- 1)
Fahrzeug auf 50 km/h beschleunigen
- 2) Fahrzeug für
400 m konstant auf 50 km/h halten
- 3) Fahrzeug mit einer Bremsbeschleunigung von a = ao abbremsen.
-
Die
Abarbeitung von Testschritten mittels des Zustandsautomaten 9 erfolgt
derart, dass für
jeden Testschritt wenigstens eine Zielvorgabe generiert wird, wobei
eine solche Zielvorgabe entweder an die Ausgabeeinheit ausgegeben
wird, damit diese vom Fahrer abgearbeitet wird, oder an eine Einheit, insbesondere
eine Elektronikeinheit, im Kraftfahrzeug ausgegeben wird, damit
diese selbsttätig
im Kraftfahrzeug ausgeführt
wird.
-
Durch
Rücklesen
von Antwortgrößen aus dem
Kraftfahrzeug, insbesondere von Signalen von Sensoren 7, 8 im
Kraftfahrzeug, wird dann im Zustandsautomat 9 geprüft, ob für den Testschritt
die Zielvorgabe erfüllt
wurde, das heißt
ob das erwartete Ereignis eingetreten ist. Nur wenn dies der Fall
ist, wird über
den Zustandsautomaten 9 der nächste Testschritt abgearbeitet.
-
Im
vorliegenden Beispiel können
für die
ersten beiden Testschritte die Zielvorgaben über die Ausgabeeinheit dem
Fahrer angezeigt werden. Beide Zielvorgaben werden vom Fahrer durch
geeignetes Betätigen
des Fahrpedals 3 erfüllt.
-
Nach
erfolgter Abarbeitung der ersten beiden Testschritte wird in dem
Zustandsautomat 9 der nächste
Testschritt generiert. Da der Fahrer selbst diese Zielvorgabe einer
genau vorgegebenen Bremsbeschleunigung nicht selbst exakt erfüllen kann,
wird für
den dritten Testschritt vom Zustandsautomat 9 einerseits
für den
Fahrer eine Zielvorgabe „Bremsvorgang
auslösen” generiert
und an der Ausgabeeinheit angezeigt. Gleichzeitig wird an das die Bremse
steuernde Elektronikmodul 5 eine Zielvorgabe derart ausgegeben,
dass dann, wenn vom Fahrer das Bremspedal 4 in irgend einer
Form betätigt
wird, die Bremsbeschleunigung auf den Wert a = ao eingestellt
wird.
-
Betätigt nun
der Fahrer die Bremse, wird über
das Elektronikmodul 5 der Bremsvorgang mit der vorgegebenen
Bremsbeschleunigung a = ao durchgeführt, unabhängig davon,
wie stark der Fahrer das Bremspedal 4 betätigt.
-
Nachdem
der letzte Testschritt des Testfalls abgearbeitet wurde, wird im
Zustandsautomat 9 der nächste
Testfall aktiviert, um in analoger Weise die Testschritte dieses
Testfalls abzuarbeiten.
-
Generell
erfolgt, insbesondere in der Rechnereinheit 12 oder in
einer weiteren Rechnereinheit eine Auswertung der Testfälle. Dabei
werden die Ergebnisse von Testfällen
mit vorgegebenen Sollwerten verglichen um so Testfallergebnisse
zu generieren. Insbesondere kann die Abarbeitung einer Menge von
Testfällen
abhängig
von den Ergebnissen vorher abgearbeiteter Testfälle gewählt werden.
-
Während der
gesamten Funktionsüberprüfung des
Kraftfahrzeugs werden vom Datenaufzeichnungssystem 10 die
hierbei anfallenden Daten komplett und zeitaufgelöst aufgezeichnet.
Anhand dieser Daten kann die Funktionsfähigkeit der Komponenten des
Kraftfahrzeugs überprüft werden.
-
2 zeigt
eine spezifische Ausführungsform
der Vorrichtung 1 gemäß 1.
Das Rechnersystem der Vorrichtung 1 umfasst in diesem Fall
eine einzelne Rechnereinheit 12 in Form eines Controllers,
wobei die Rechnereinheit 12 eine Speichereinheit 13 aufweist.
Auf diesem Rechnersystem ist der Zustandsautomat 9 implementiert.
Zugleich ist die Rechnereinheit 12 Bestandteil des Datenaufzeichnungssystems 10.
-
Das
Rechnersystem der Vorrichtung 1 weist eine Schnittstelleneinheit 14 zum
Anschluss an das Kraftfahrzeug auf. Die Schnittstelleneinheit 14 ist
dabei an die in den Kraftfahrzeugen vorhandenen Fahrzeugbusse und
Fahrzeugschnittstellen angepasst.
-
Kraftfahrzeuge
weisen typischerweise Fehlerspeicher zum Speichern von Fehlermeldungen auf,
die über
eine Diagnoseschnittstelle auslesbar sind. Weiterhin sind in einem
Kraftfahrzeug als Fahrzeugbusse mehrere CAN-Busse und LIN-Busse integriert.
Daran angepasst weist die Schnittstelleneinheit 14 einen
ersten CAN-Controller 14a zum Anschluss an die Diagnoseschnittstelle
auf. Zudem weist die Schnittstelleneinheit 14 weitere CAN-Controller 14b zum
Anschluss an die CAN-Busse des Kraftfahrzeugs auf. Schließlich weist
die Schnittstelleneinheit 14 LIN-Controller 14c zum
Anschluss an die LIN-Busse des Kraftfahrzeugs auf. Im vorliegenden
Fall bilden die CAN-Controller 14a, b und die LIN-Controller 14c externe
Einheiten. Generell können
einige oder sämtliche
dieser Controller in der Rechnereinheit 12 integriert sein.
-
Das
Datenaufzeichnungssystem 10 weist weiterhin eine Zeitstempeleinheit 15 auf,
mittels derer absolute Zeitstempel generiert werden. Hierzu empfängt die
Zeitstempeleinheit 15 GPS-Signale 16, das heißt absolute
Zeitsignale. Generell kann die Zeitstempeleinheit 15 auch
andere Zeit-Signale, wie Galileo-Signale, empfangen. Die Zeitstempeleinheit 15,
die von einem Prozessor oder dergleichen gebildet ist, ist an die
Rechnereinheit 12 angeschlossen. Zudem ist die Zeitstempeleinheit 15 an
die Ein- und Ausgänge
der CAN-Controller 14a, b und LIN-Controller 14c angeschlossen.
Mittels der Zeitstempeleinheit 15 werden die über die
CAN-Controller 14a, b und LIN-Controller 14c der
Schnittstelleneinheit 14 ein- und ausgelesenen Daten mit
in der Zeitstempeleinheit 15 generierten absoluten Zeitstempeln
versehen, so dass in der Rechnereinheit 12 des Datenaufzeichnungssystems 10 die
eingelesenen Daten sowie die auf die Busse ausgeschriebenen Daten
mit den zugehörigen
Absolut-Zeitwerten gekennzeichnet sind. Die Daten mit den Zeitstempeln
können
in der Speichereinheit 13 gespeichert werden. Prinzipiell können in
der Speichereinheit 13 sämtliche eingelesenen Daten
abgespeichert werden. Alternativ können in der Rechnereinheit 12 Triggerbedingungen definiert
werden, wobei in Abhängigkeit
dieser Triggerbedingungen nur Daten innerhalb vorgegebener Zeitintervalle
gespeichert werden.
-
Zur
Generierung derartiger Triggerbedingungen können beispielsweise die von
der Diagnoseschnittstelle des Kraftfahrzeugs eingelesenen Fehlermeldungen
verwendet werden. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die
Daten in dem Datenaufzeichnungssystem 10 zu Diagnosezwecken
verwendet werden sollen. Die Fehlermeldungen im Fehlerspeicher des
Kraftfahrzeugs liefern nur unvollständige Informationen über die
Ursachen von auftretenden Fehlern. Für eine vollständige Diagnose
ist es daher notwendig, zusätzlich
die Daten der Fahrzeugbusse auszuwerten. Um die anfallende Datenmenge in
Grenzen zu halten, werden in der Rechnereinheit 12 Triggerbedingungen
derart definiert, dass die von den Fahrzeugbussen eingelesenen Daten
jeweils nur in einem ersten Teilzeitintervall vor der jeweiligen Fehlermeldung
und in einem zweiten Teilzeitintervall nach Auftreten der Fehlermeldung
in der Speichereinheit 13 gespeichert werden. Diese Teilzeitintervalle
ergänzen
sich somit zu einem Zeitintervall, innerhalb dessen die Fehlermeldung
auftritt. Hierbei wird der Umstand ausge nutzt, dass die Fehlerursachen eines
Fehlers in zeitlichem Bezug zu diesem liegen.
-
Die
im Datenaufzeichnungssystem 10 generierten Daten können an
eine externe Einheit 17 ausgegeben werden. Hierzu ist in
der Vorrichtung 1 eine Schnittstelle 18 vorgesehen.
Die externe Einheit 17 weist eine hierzu korrespondierende
Schnittstelle 19 auf. Diese Schnittstellen 18, 19 können beispielsweise
als Ethernet-Schnittstellen ausgebildet sein.
-
Die
externe Einheit 17 kann generell eine Auswerteeinheit sein,
in welcher beispielsweise während
des Fahrzeugbetriebs auftretende Fehlfunktionen anhand der im Datenaufzeichnungssystem 10 generierten
Daten analysiert werden können.
Generell können
dabei in der Auswerteeinheit auch die Daten mehrerer Kraftfahrzeuge
ausgewertet werden, um fahrzeugübergreifende
Funktionen kontrollieren zu können.
Da die Daten aller Kraftfahrzeuge mit absoluten Zeitstempeln versehen
sind, können
diese exakt zeitaufgelöst
werden und in eine zeitlich chronologische Reihenfolge gebracht
werden. Anhand dieses Datensatzes können fahrzeugübergreifende Funktionen
kontrolliert werden, wie zum Beispiel Datenübertragungen mittels Licht-
und Funksignalen zwischen den einzelnen Fahrzeugen. In diesem Fall kann
anhand des Datensatzes geprüft
werden, ob die Aussendung von Signalen eines Kraftfahrzeugs sowie
der Empfang der Signale in einem anderen Kraftfahrzeug korrekt erfolgt
ist.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung kann die externe Einheit auch aus einem
Prüfstand
gebildet sein, auf welchem beispielsweise die Funktion einer Elektronikeinheit
des Kraftfahrzeugs geprüft
wird. Mit den in der Vorrichtung 1 bei der Testung eines
Kraftfahrzeugs generierten, mit absoluten Zeitstempeln generierten
Daten kann die Elektronikeinheit unter Realzeitbedingungen, das
heißt
unabhängig
von CPU-Zeilen von Rechnersystemen des Prüfstands getestet werden, da
die mit den Zeitstempeln versehenen Daten den Fahrzeugtest in Realzeit
exakt wiedergeben.
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Lenkrad
- 3
- Fahrpedal
- 4
- Bremspedal
- 5
- Elektronikmodul
- 6
- Aktor
- 7
- Sensor
- 8
- Sensor
- 9
- Zustandsautomat
- 10
- Datenaufzeichnungssystem
- 11
- Terminal
- 12
- Rechnereinheit
- 13
- Speichereinheit
- 14
- Schnittstellenheit
- 14a
- CAN-Controller
- 14b
- CAN-Controller
- 14c
- LIN-Controller
- 15
- Zeitstempeleinheit
- 16
- GPS-Signal
- 17
- externe
Einheit
- 18
- Schnittstelle
- 19
- Schnittstelle