DE102008007558A1 - Getriebeschutzvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung geht aus von einer Getriebeschutzvorrichtung, insbesondere einer Mehrfach-H-Getriebeschutzvorrichtung, mit einer Schutzeinheit (10). Es wird vorgeschlagen, dass die Schutzeinheit (10) ein Schaltaktuatorentkopplungsmittel (12) aufweist, das dazu vorgesehen ist, einen Schaltaktuator (14) zu entkoppeln.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Getriebeschutzvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der
DE 28 13 099 A1 ist eine Doppel-H-Getriebeschutzvorrichtung mit einer Schutzeinheit bekannt, die eine willkürlich lösbare Sperre aufweist, die dazu vorgesehen ist, eine Umschaltung von einem H-Bereich auf einen anderen H-Bereich zu blockieren. - Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Getriebeschutzvorrichtung bereitzustellen, mittels der mit konstruktiv geringem Aufwand ein besonders sicherer Schutz erreichbar ist. Sie wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Nebenansprüchen.
- Die Erfindung geht aus von einer Getriebeschutzvorrichtung, insbesondere eine Mehrfach-H-Getriebeschutzvorrichtung, mit einer Schutzeinheit.
- Es wird vorgeschlagen, dass die Schutzeinheit ein Schaltaktuatorenentkopplungsmittel aufweist, das dazu vorgesehen ist, einen Schaltaktuator zu entkoppeln. Dabei soll unter „vorgesehen" speziell ausgebildet, ausgelegt und/oder programmiert verstanden werden. Unter einem „Mehrfach-H-Getriebe" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Getriebe verstanden werden, das insbesondere zumindest vier parallele Schaltgassen aufweist. Unter einem „Schaltaktuator" soll insbesondere ein Aktuator verstanden werden, der dazu vorgesehen ist, eine für eine Schaltung erforderliche Stellbewegung zu bewirken. Ferner soll unter einer „Entkopplung" in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass der Schaltaktuator von einer Energiequelle entkoppelt wird, wie von einer Strom- und/oder Druckquelle.
- Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann mit geringem konstruktiven Aufwand ein besonders sicherer Schutz erreicht werden, und zwar insbesondere, wenn das Schaltaktuatorentkopplungsmittel von einem einen Bypass bildenden Ventil gebildet ist, wodurch aufwendige Blockiermechanismen einfach vermieden werden können.
- Vorzugsweise wird das Ventil von einem schaltbaren Magnetventil gebildet, wodurch dasselbe flexibel eingebunden werden kann.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Ventil zumindest teilweise getrennt von einem Hauptschaltventil ausgebildet ist, wodurch vorteilhaft unabhängig von einem Hauptschaltsignal Signale verwertet werden können und dadurch ein besonders sicherer Schutz erreicht werden kann, und zwar insbesondere, wenn die Schutzeinheit eine Steuereinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, wenigstens einen Betriebsparameter zur zumindest teilautomatisierten Steuerung auszuwerten. Durch eine zumindest teilautomatisierte Steuerung kann eine von einem Bediener zumindest weitgehend unabhängige Schutzeinheit erreicht werden. Unter einem „Hauptschaltventil" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Ventil verstanden werden, mittels dem der Schaltaktuator zur Durchführung eines gewollten Schaltvorgangs angesteuert wird.
- Die Steuereinheit kann dabei dazu vorgesehen sein, verschiedene, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Betriebsparameter auszuwerten, wie Getriebedrehzahlen, Temperaturwerte usw., besonders vorteilhaft ist die Steuereinheit jedoch dazu vorgesehen, einen Fahrzeuggeschwindigkeitsparameter auszuwerten, wodurch mit konstruktiv geringem Aufwand einfach auf eine zulässige oder unzulässige Schaltung geschlossen werden kann.
- Zudem wird vorgeschlagen, dass die Schutzeinheit einen Energiespeicher aufweist, der zur Sicherstellung einer Neutralstellung bei einem Störungsfall vorgesehen ist. Unter einer „Neutralstellung" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Stellung verstanden werden, mittels der ein Zustand erreicht wird, als wäre keine Schutzeinheit vorhanden. Unter einem „Störungsfall" soll insbesondere ein Fall verstanden werden, bei dem wenigstens eine zur Betätigung des Schaltaktuatorentkopplungsmittels vorgesehene Energiequelle keine Energie liefern kann und/oder ein Stellmittel des Schaltaktuatorentkopplungsmittels ausgefallen ist, wie insbesondere ein Elektromagnet eines Magnetventils. Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann sichergestellt werden, dass bei einem Energieausfall und/oder bei einem Ausfall eines Stellmittels des Schaltaktuatorentkopplungsmittels durch die Schutzeinheit bedingte Störungen vermieden werden können.
- Ferner ist die Schutzeinheit vorzugsweise auf einen Dauerbetrieb ausgelegt. Dabei soll unter einem „Dauerbetrieb" verstanden werden, dass die Schutzeinheit entsprechend ausgelegt ist, dauerhaft, d. h. zumindest mehrere Stunden, eine Schutzstellung einzunehmen, ohne beschädigt zu werden.
- Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
- Dabei zeigen:
-
1 ein Schaltbild eines Doppel-H-Getriebes, -
2 einen Schaltaktuator mit einem Hauptschaltventil und einer Getriebeschutzvorrichtung in einer Schutzstellung und -
3 der Schaltaktuator mit dem Hauptschaltventil und der Getriebeschutzvorrichtung in einer Neutralstellung. -
1 zeigt ein Schaltbild eines Doppel-H-Getriebes eines Kraftfahrzeugs mit fünf parallelen Schaltgassen24 ,26 ,28 ,30 ,32 , die mit einer senkrecht zu den Schaltgassen24 ,26 ,28 ,30 ,32 ausgerichteten Wählgasse34 verbunden sind. Ein erster H-Bereich36 wird durch untere Getriebegänge G1–G4 und ein zweiter H-Bereich38 wird durch obere Getriebegänge G5–G8 gebildet. Anstatt dass jeder Schaltgasse24 ,26 ,28 ,30 ,32 zwei Getriebegänge G1–G8 zugeordnet sind, könnten grundsätzlich auch zumindest einzelnen Schaltgassen24 ,26 ,28 ,30 ,32 mehr als zwei, insbesondere vier, Getriebegänge zugeordnet sein. Zwischen dem dritten Getriebegang G3 und dem vierten Getriebegang G4 sowie zwischen dem fünften Getriebegang G5 und dem sechsten Getriebegang G6 befinden sich jeweils Getriebeneutralstellungen N1, N2. Ferner befindet sich in der Wählgasse34 zwischen den H-Bereichen36 ,38 bzw. zwischen den Getriebeneutralstellungen N1, N2 ein Rastmechanismus40 bzw. ein überdruckbarer Anschlag, der zur Erzeugung einer Rastkraft vorgesehen ist. Auf einer dem H-Bereich38 der oberen Getriebegänge G5–G8 abgewandten Seite des H-Bereichs36 der unteren Getriebegänge G1–G4 sind in der Schaltgasse24 ein Rückwärtsgetriebegang R und ein Kriechgang C angeordnet. - Das Doppel-H-Getriebe weist ein Hauptschaltventil
18 auf, das mittels eines nicht näher dargestellten, über die Wählgasse34 und über die Schaltgassen24 ,26 ,28 ,30 ,32 geführten und von einem Bediener manuell zu bedienenden Schalthebel und über ein mit dem Schalthebel gekoppeltes von einem Nocken gebildetes Steuermittel44 geschaltet werden kann (2 ). Das Hauptschaltventil18 dient dazu, einen pneumatischen Schaltaktuator14 des Doppel-H-Getriebes zu schalten. Dabei kann mittels des Hauptschaltventils18 der Schaltaktuator14 mit einer Druckquelle42 verbunden werden. Über eine Stellbewegung des Schaltaktuators14 wird ein Gruppengetriebe geschaltet, und zwar wenn der Schalthebel von einem H-Bereich36 bzw.38 in den anderen H-Bereich38 bzw.36 geführt wird und ein Betriebszustand vorliegt, der ein Schalten des Gruppengetriebes zulässt. Das Gruppengetriebe dient insbesondere dazu, insbesondere zwei verschiedene Konstantgetriebeübersetzungen anderen Getriebeübersetzungen multiplikativ zu überlagern. - Um ein versehentliches Schalten von einem Getriebegang G5–G8 des oberen H-Bereichs
38 in einen Getriebegang G1–G4 des unteren H-Bereichs36 zu vermeiden, wenn ein Betriebszustand vorliegt, in dem ein Schalten des Gruppengetriebes unzulässig ist, weist das Doppel-H-Getriebe eine Getriebeschutzvorrichtung mit einer Schutzeinheit10 auf, die ein von dem Hauptschaltventil18 getrennt ausgebildetes Schaltaktuatorentkopplungsmittel12 aufweist, das dazu vorgesehen ist, den Schaltaktuator14 von der Druckquelle42 zu entkoppeln, wenn der Betriebszustand vorliegt, in dem das Schalten des Gruppengetriebes unzulässig ist (2 ). Das Schaltaktuatorentkopplungsmittel12 wird von einem einen Bypass16 bildenden 3/2-Wege-Magnetventil gebildet. - Die Schutzeinheit
10 weist eine Steuereinheit20 auf, die Daten über einen Datenbus46 des Kraftfahrzeugs erhält, und die dazu vorgesehen ist, einen Fahrzeuggeschwindigkeitsparameter zur automatisierten Steuerung auszuwerten. Befindet sich der nicht näher dargestellte Schalthebel im oberen H-Bereich38 und liegt eine Fahrzeuggeschwindigkeit über beispielsweise 35 km/h, ist das Schaltaktuatorentkopplungsmittel12 von der Steuereinheit20 bestromt und das Schaltaktuatorentkopplungsmittel12 ist entgegen einer Federkraft eines von einer Feder gebildeten Energiespeichers22 der Schutzeinheit10 in seine den Bypass16 bildenden Schutzstellung verschoben (2 ). In der Schutzstellung ist der Schaltaktuator14 von der Druckquelle42 mittels des Schaltaktuatorentkopplungsmittels12 bzw. mittels dessen Bypass16 entkoppelt. Druckmittel, und zwar Luft, wird über den Bypass16 an dem Schaltaktuator14 vorbei an die Umgebung abgeführt. Eine Aktivierung des Schaltaktuators14 von einem Bediener kann sicher vermieden und das Gruppengetriebe bzw. dessen Synchronisiervorrichtung kann geschützt werden. Dabei ist das Doppel-H-Getriebe in der Weise ausgelegt, dass bei aktivierter Schutzeinheit10 und bei einer unterbliebenen Betätigung des Schaltaktuators14 trotz eines Überführens des Schalthebels von dem oberen H-Bereich38 in den unteren H-Bereich36 , im unteren H-Bereich36 nur die Getriebegänge G5–G8 des oberen H-Bereichs38 geschaltet werden können. - Um sicherzustellen, dass eine Schutzfunktion der Getriebeschutzvorrichtung auch bei längeren Fahrten mit einem oder verschiedenen Getriebegängen des oberen H-Bereichs
38 gewährleistet ist, ist die Schutzeinheit10 auf einen Dauerbetrieb ausgelegt bzw. ist das 3/2-Wege-Magnetventil dazu ausgelegt, dauerhaft ohne Beschädigung bestromt zu werden. - Fällt die Fahrzeuggeschwindigkeit unter beispielsweise
35 km/h, wird die Bestromung des Schaltaktuatorentkopplungsmittels12 durch die Steuereinheit20 aufgehoben und das Schaltaktuatorentkopplungsmittels12 bzw. das 3/2-Wege-Magnetventil wird von dem von einer Feder gebildeten Energiespeicher22 in seine Neutralstellung verschoben, in der über das Schaltaktuatorentkopplungsmittel12 Druckmittel dem Schaltaktuator14 zugeführt werden kann (3 ). Der Schaltaktuator14 kann von einem Bediener über den Schalthebel aktiviert und das Gruppengetriebe kann synchronisiert und geschaltet werden. - Mittels des Energiespeichers
22 wird sichergestellt, dass in einem Störungsfall, beispielsweise eines Stellmittels des 3/2-Wege-Magnetventils, das Schaltaktuatorentkopplungsmittel12 seine Neutralstellung einnimmt. Es ist damit sichergestellt, dass bei einem entsprechenden Störungsfall durch die Getriebeschutzvorrichtung bedingte Störungen vermieden werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 2813099 A1 [0002]
Claims (10)
- Getriebeschutzvorrichtung, insbesondere eine Mehrfach-H-Getriebeschutzvorrichtung, mit einer Schutzeinheit (
10 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinheit (10 ) ein Schaltaktuatorentkopplungsmittel (12 ) aufweist, das dazu vorgesehen ist, einen Schaltaktuator (14 ) zu entkoppeln. - Getriebeschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltaktuatorentkopplungsmittel (
12 ) von einem einen Bypass (16 ) bildenden Ventil gebildet ist. - Getriebeschutzvorrichtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil von einem schaltbaren Magnetventil gebildet ist.
- Getriebeschutzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil zumindest teilweise getrennt von einem Hauptschaltventil (
18 ) ausgebildet ist. - Getriebeschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinheit (
10 ) eine Steuereinheit (20 ) aufweist, die dazu vorgesehen ist, wenigstens einen Betriebsparameter zur zumindest teilautomatisierten Steuerung auszuwerten. - Getriebeschutzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (
20 ) dazu vorgesehen ist, einen Fahrzeuggeschwindigkeitsparameter auszuwerten. - Getriebeschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinheit (
10 ) einen Energiespeicher (22 ) aufweist, der zur Sicherstellung einer Neutralstellung bei einem Störungsfall vorgesehen ist. - Getriebeschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinheit (
10 ) auf einen Dauerbetrieb ausgelegt ist. - Mehrfach-H-Getriebe mit einer Getriebeschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
- Verfahren zum Schützen eines Getriebes, insbesondere eines Mehrfach-H-Getriebes, mit einer Getriebeschutzvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Modus mit der Getriebeschutzvorrichtung ein Schaltaktuator (
14 ) entkoppelt wird.
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Family Applications (1)
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2008
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