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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine neue Verwendung von PLEXIGLAS®Tafeln
in dekorativen Anwendungen und zu Beleuchtungszwecken.
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Stand der Technik
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Die
Herstellung und Anwendung von PLEXIGLAS®Tafeln
ist vielfältig bekannt, ebenso wie diese von PLEXIGLAS®EndLighten, einem speziell mit Streulichtpartikeln
modifizierten PMMA für kantenbeleuchtete Displayanwendungen,
vorzugsweise in der Lichtwerbung. Diese Produkte werden von der
Evonik Röhm GmbH in den Handel gebracht.
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Aufgabe und Lösung
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Es
bestand die Aufgabe, eine neue, dekorative Anordnung von verschiedenen
aus PLEXIGLAS®-Typen zu schaffen,
die neuartige Licht- und Beleuchtungseffekte zeigen.
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Die
Erfindung betrifft nun die Kombination von beiden Produkten in einer
Platten, dergestalt, dass die neue Platte nun Lichtleiter-Stäbe
aus PLEXIGLAS®EndLighten enthält.
Auf diese Weise werden Leuchteffekte in Streifenform erzeugt. Das
Licht wird hierbei über die polierte Kante in die Platte
eingebracht. Da, wo sich Stäbe aus PLEXIGLAS®EndLighten
befinden, können Lichtstrahlen in den Stab eintreten und über
längs des „Leuchtfadens" ausgekoppelt werden.
Der Stab leuchtet als separater Streifen. Da, wo Licht auf unmodifiziertes
PMMA trifft, wird dieses ohne Leuchtwirkung bis zur gegenüberliegenden
Kante weitergeleitet.
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Als
Lichtquelle können konventionelle Glühlampen oder
Energiesparlampen verwendet werden, vorteilhafterweise verwendet
man LEDs. Eine Leuchtdiode (auch Luminiszenz-Diode, kurz LED für Light
Emitting Diode bzw. lichtemittierende Diode) ist ein elektronisches
Halbleiter-Bauelement. Fließt durch die Diode Strom in
Durchlassrichtung, so strahlt sie sichtbares Licht, Infrarotstrahlung
oder auch Ultraviolettstrahlung mit einer vom Halbleitermaterial
abhängigen Wellenlänge ab. In der DIN
VDE 0100-799 (VDE 0100-799):2006-10 (zur Zeit Entwurf) „Errichten
von Niederspannungsanlagen-Anforderungen für Betriebsstätten,
Räume und Anlagen besonderer Art – Teil 799: Lichtwerbeanlagen
mit Leuchtröhren und/oder LED", beziehbar durch den VDE-Verlag,
Berlin sind die technischen Anforderungen an die Installation von
LED-Beleuchtungen dargestellt. Es können eine oder mehrere
Lichtquellen in der Anordnung verwendet werden.
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Ein
bevorzugtes Kunststoffsubstrat zur Ausführung der Erfindung
umfasst Poly(meth)acrylate. Diese Polymere werden im allgemeinen
durch radikalische Polymerisation von Mischungen erhalten, die (Meth)acrylate
enthalten. Der Ausdruck (Meth)acrylate umfasst Methacrylate und
Acrylate sowie Mischungen aus beiden.
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Diese
Monomere sind weithin bekannt. Zu diesen gehören unter
anderem (Meth)acrylate, die sich von gesättigten Alkoholen
ableiten, wie beispielsweise Methylacrylat, Ethyl(meth)acrylat,
Propyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat, tert.-Butyl(meth)acrylat,
Pentyl(meth)acrylat und 2-Ethylhexyl(meth)acrylat; (Meth)acrylate,
die sich von ungesättigten Alkoholen ableiten, wie z. B. Oleyl(meth)acrylat,
2-Propinyl(meth)acrylat, Allyl(meth)acrylat, Vinyl(meth)acrylat; Aryl(meth)acrylate,
wie Benzyl(meth)acrylat oder Phenyl(meth)acrylat, wobei die Arylreste
jeweils unsubstituiert oder bis zu vierfach substituiert sein können;
Cycloalkyl(meth)acrylate, wie 3-Vinylcyclohexyl(meth)acrylat, Bornyl(meth)acrylat;
Hydroxylalkyl(meth)acrylate, wie 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 3,4-Dihydroxybutyl(meth)acrylat,
2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat; Glycoldi(meth)acrylate,
wie 1,4- Butandioldi(meth)acrylat, (Meth)acrylate von Etheralkoholen, wie
Tetrahydrofurfuryl(meth)acrylat, Vinyloxyethoxyethyl(meth)acrylat;
Amide und Nitrile der (Meth)acrylsäure, wie N-(3-Dimethylaminopropyl)(meth)acrylamid,
N-(Diethylphosphono)(meth)acrylamid, 1-Methacryloylamido-2-methyl-2-propanol;
schwefelhaltige Methacrylate, wie Ethylsulfinylethyl(meth)acrylat, 4-Thiocyanatobutyl(meth)acrylat,
Ethylsulfonylethyl(meth)acrylat, Thiocyanatomethyl(meth)acrylat, Methylsulfinylmethyl(meth)acrylat,
Bis((meth)acryloyloxyethyl)sulfid; mehrwertige (Meth)acrylate, wie Trimethyloylpropantri(meth)acrylat,
Pentaerythrittetra(meth)acrylat und Pentaerythrittri(meth)acrylat.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung enthalten diese Mischungen mindestens
40 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 60 Gew.-% und besonders bevorzugt
mindestens 80 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Monomere, Methylmethacrylat.
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Neben
den zuvor dargelegten (Meth)acrylaten können die zu polymerisierenden
Zusammensetzungen auch weitere ungesättigte Monomere aufweisen,
die mit Methylmethacrylat und den zuvor genannten (Meth)acrylaten
copolymerisierbar sind.
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Hierzu
gehören unter anderem 1-Alkene, wie Hexen-1, Hegten-1;
verzweigte Alkene, wie beispielsweise Vinylcyclohexan, 3,3-Dimethyl-1-propen, 3-Methyl-1-diisobutylen,
4-Methylpenten-1; Acrylnitril; Vinylester, wie Vinylacetat; Styrol,
substituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten in der Seitenkette,
wie z. B. α-Methylstyrol und α-Ethylstyrol, substituierte
Styrole mit einem Alkylsubstituenten am Ring, wie Vinyltoluol und
p-Methylstyrol, halogenierte Styrole, wie beispielsweise Monochlorstyrole,
Dichlorstyrole, Tribromstyrole und Tetrabromstyrole; heterocyclische
Vinylverbindungen, wie 2-Vinylpyridin, 3-Vinylpyridin, 2-Methyl-5-vinylpyridin,
3-Ethyl-4-vinylpyridin, 2,3-Dimethyl-5-vinylpyridin, Vinylpyrimidin,
Vinylpiperidin, 9-Vinylcarbazol, 3-Vinylcarbazol, 4-Vinylcarbazol,
1-Vinylimidazol, 2-Methyl-1-vinylimidazol, N-Vinylpyrrolidon, 2-Vinylpyrrolidon,
N-Vinylpyrrolidin, 3-Vinylpyrrolidin, N-Vinylcaprolactam, N-Vinylbutyrolactam,
Vinyloxolan, Vinylfuran, Vinylthiophen, Vinylthiolan, Vinylthiazole
und hydrierte Vinylthiazole, Vinyloxazole und hydrierte Vinyloxazole; Vinyl-
und Isoprenylether; Maleinsäurederivate, wie beispielsweise
Maleinsäureanhydrid, Methylmaleinsäureanhydrid,
Maleinimid, Methylmaleinimid; und Diene, wie beispielsweise Divinylbenzol.
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Im
allgemeinen werden diese Comonomere in einer Menge von 0 Gew.-%,
bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 0 Gew.-%, bis 40 Gew.-% und besonders bevorzugt
0 Gew.-%, bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Monomeren,
eingesetzt, wobei die Verbindungen einzeln oder als Mischung verwendet werden
können.
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Die
Polymerisation wird im allgemeinen mit bekannten Radikalinitiatoren
gestartet. Zu den bevorzugten Initiatoren gehören unter
anderem die in der Fachwelt weithin bekannten Azoinitiatoren, wie
AIBN und 1,1-Azobiscyclohexancarbonitril, sowie Peroxyverbindungen,
wie Methylethylketonperoxid, Acetylacetonperoxid, Dilaurylperoxyd,
tert.-Butylper-2-ethylhexanoat, Ketonperoxid, Methylisobutylketonperoxid,
Cyclohexanonperoxid, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperoxybenzoat,
tert.-Butylperoxyisopropylcarbonat, 2,5-Bis(2-ethylhexanoylperoxy)-2,5-dimethylhexan,
tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat, tert.-Butylperoxy-3,5,5-trimethylhexanoat,
Dicumylperoxid, 1,1-Bis(tert.-butylperoxy)cyclohexan, 1,1-Bis(tert.-butylperoxy)3,3,5-trimethylcyclohexan, Cumylhydroperoxid,
tert.-Butylhydroperoxid, Bis(4-tert.-butylcyclohexyl)peroxydicarbonat,
Mischungen von zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen miteinander
sowie Mischungen der vorgenannten Verbindungen mit nicht genannten
Verbindungen, die ebenfalls Radikale bilden können.
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Diese
Verbindungen werden häufig in einer Menge von 0,01 Gew.-%,
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 Gew.-%, bis 3 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Monomeren, eingesetzt.
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Die
zuvor genannten Polymere können einzeln oder als Mischung
verwendet werden. Hierbei können auch verschiedene Polycarbonate,
Poly(meth)acrylate oder cycloolefinische Polymere eingesetzt werden,
die sich beispielsweise im Molekulargewicht oder in der Monomerzusammensetzung unterscheiden.
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Die
erfindungsgemäßen Kunststoffsubstrate können
beispielsweise aus Formmassen der zuvor genannten Polymere hergestellt
werden. Hierbei werden im allgemeinen thermoplastische Formgebungsverfahren
eingesetzt, wie Extrusion oder Spritzguss.
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Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts Mw der
erfindungsgemäß als Formmasse zur Herstellung
der Kunststoffsubstrate zu verwendenden Homo- und/oder Copolymere
kann in weiten Bereichen schwanken, wobei das Molekulargewicht üblicherweise
auf den Anwendungszweck und die Verarbeitungsweise der Formmasse
abgestimmt wird. Im allgemeinen liegt es aber im Bereich zwischen
20 000 und 1 000 000 g/mol, vorzugsweise 50 000 bis 500 000 g/mol
und besonders bevorzugt 80 000 bis 300 000 g/mol, ohne dass hierdurch
eine Einschränkung erfolgen soll. Diese Größe
kann beispielsweise mittels Gel-Permeations-Chromatographie bestimmt werden.
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Des
weiteren können die Kunststoffsubstrate durch Gusskammerverfahren
erzeugt werden. Hierbei werden beispielsweise geeignete (Meth)acrylmischungen
in einer Form gegeben und polymerisiert. Derartige (Meth)acrylmischungen
weisen im allgemeinen die zuvor dargelegten (Meth)acrylate, insbesondere
Methylmethacrylat auf. Des weiteren können die (Meth)acrylmischungen
die zuvor dargelegten Copolymere sowie, insbesondere zur Einstellung der
Viskosität, Polymere, insbesondere Poly(meth)acrylate,
enthalten. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts Mw der
Polymere, die durch Gusskammerverfahren hergestellt werden, ist
im allgemeinen höher als das Molekulargewicht von Polymeren, die
in Formmassen verwendet werden. Hierdurch ergeben sich eine Reihe
bekannter Vorteile. Im allgemeinen liegt das Gewichtsmittel des
Molekulargewichts von Polymeren, die durch Gusskammerverfahren hergestellt
werden im Bereich von 500 000 bis 10 000 000 g/mol, ohne dass hierdurch
eine Beschränkung erfolgen soll.
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Bevorzugte
Kunststoffsubstrate können von Evonik Röhm GmbH
kommerziell unter dem Handelsnamen PLEXIGLA®GS
bzw. XT erhalten werden.
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Darüber
hinaus können die zur Herstellungen der Kunststoffsubstrate
zu verwendenden Formmassen sowie die Acrylharze übliche
Zusatzstoffe aller Art enthalten. Hierzu gehören unter
anderem Antistatika, Antioxidantien, Entformungsmittel, Flammschutzmittel,
Schmiermittel, Farbstoffe, Fliessverbesserungsmittel, Füllstoffe,
Lichtstabilisatoren und organische Phosphorverbindungen, wie Phosphite, Phosphorinane,
Phospholane oder Phosphonate, Pigmente, Verwitterungsschutzmittel
und Weichmacher. Die Menge an Zusatzstoffen ist jedoch auf den Anwendungszweck
beschränkt.
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Besonders
bevorzugte Formmassen, die Poly(meth)acrylate umfassen, sind unter
dem Handelsnamen PLEXIGLAS® von
der Fa. Evonik Röhm GmbH kommerziell erhältlich.
Bevorzugte Formmassen, die cycloolefinische Polymere umfassen, können
unter dem Handelsnamen®Topas von
Ticona und ®Zeonex von Nippon Zeon
bezogen werden. Polycarbonat-Formmassen sind beispielsweise unter
dem Handelsnamen®Makrolon von Bayer
oder ®Lexan von General Electric
erhältlich.
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Besonders
bevorzugt umfasst das Kunststoffsubstrat mindestens 80 Gew.-%, insbesondere mindestens
90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Substrats, Poly(meth)acrylate,
Polycarbonate und/oder cycloolefinische Polymere. Besonders bevorzugt
bestehen die Kunststoffsubstrate aus Polymethylmethacrylat, wobei
das Polymethylmethacrylat übliche Additive enthalten kann.
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Herstellung:
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a) Herstellung über Gießverfahren:
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Die
Fa. Evonik Röhm besitzt das Patent und das Know How, PMMA-Platten
mit in regelmäßigen Abständen angeordneten
Polyamidfäden herzustellen. Hierbei werden Polyamidfäden
innerhalb einer Glaskammer über die Glaskanten aufgespannt
und dann die Glaskammer mit Polymerisationslösung gefüllt.
Das Verfahren wird derzeit bei Para-Chemie angewendet. Das Produkt,
PLEXIGLAS®SOUNDSTOP CC, findet
Einsatz im Bereich der Lärmschutzanwendung. Verwendet man
nun anstelle der schwarzen Polyamidfäden obige beschriebene
PLEXIGLAS®EndLighten Stäbe
bzw. Fäden in verschiedenen Durchmessern Der Querschnitt
der PLEXIGLAS®EndLighten kann rund,
rechteckig, elliptisch oder quadratisch sein, ferner können
sternförmige Profilquerschnitte eingesetzt werden. Die
Kantenlänge oder der Durchmesser können zwischen
10 mm–20 mm, vorzugsweise 5 mm–10 mm, ganz bevorzugt
0,5 mm–5 mm betragen. Bei verschiedenen Abständen
der PLEXIGLAS®EndLighten Stäbe
erhält man eine PLEXIGLAS®Platte
mit einpolymerisierten „Lichtleitern", die bei ausgeschalteter Lichtquelle
(also tagsüber) nicht erkennen sind. Die Abstände
der Lichtleiter voneinander betragen zwischen dem 0,5 und 10-fachen
des Durchmessers des Lichtleiters, bevorzugt zwischen dem 1 und
5-fachen des Durchmessers des Lichtleiters und ganz besonders bevorzugt
zwischen dem 1 und 3-fachen des Durchmessers des Lichtleiters. Die
Platte wirkt insgesamt einheitlich transparent, die Licht leitenden
Stäbe sind erst bei eingeschalteter Kantenbeleuchtung erkennbar.
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PLEXIGLAS®EndLighten – Stäbe
können hierbei längs oder quer zur Plattenlänge
oder aber auch gebogen verlegt werden. Überkreuzte Anordnungen
der Stäbe sind ebenfalls denkbar.
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Überdies
lassen sich PLEXIGLAS®EndLighten
Stäbe gegebenenfalls farbig transluzent herstellen. In
weiterer Abwandlung der Erfindung könnte aber auch die
umgebende PMMA-Matrix farbig eingestellt sein, während
der eingelegte Stab farblos ist.
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Da
sowohl die PLEXIGLAS®EndLighten
Stäbe als auch die PLEXIGLAS®Platte
aus nahezu reinem PMMA bestehen, ist bei Einpolymerisierung der Stäbe
ein monolytischer Materialverbund gegeben, d. h. es kommt durch
die eingelegten Lichtleiterstäbe zu keiner Schwächung
der intrinsischen Materialeigenschaften. Da die Stäbe innen
liegen und vollständig einpolymerisiert sind, bleiben gewohnte
hervorragende Witterungs- sowie Verarbeitungseigenschaften der Platte
unberührt.
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b) Herstellung über Extrusionsverfahren:
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Denkbar
ist eine Herstellung über Extrusion, wobei die PLEXIGLAS®Stäbe in der EndLighten Qualität
dann der Plattenschmelze zugeführt werden müssten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN VDE 0100-799
(VDE 0100-799):2006-10 [0005]