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Die
Erfindung betrifft eine Einhausung zur hermetischen Abriegelung
des durch die Einhausung gebildeten Raumes von der Umgebung für eine Presse
insbesondere zur Herstellung von Tabletten oder dergleichen.
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Insbesondere
ist die Erfindung für
die Anwendung an Pressen mit einem Stempel, so genannten Single-Punch-Pressen
gedacht.
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Eine
derartige Single-Punch-Presse kann auch eine Exzenter-Tablettenpresse
sein.
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Single-Punch-Pressen
sind hinlänglich
bekannt. Diese werden beispielsweise in der Pharmaindustrie dazu
eingesetzt, um Testreihen für
die Tablettenherstellung zu pressen. Insbesondere kann mit Single-Punch-Pressen
eine relativ geringe Wirkstoffmenge in unterschiedlichen Presskonstellationen, die
durch zum Beispiel Pressdruck, Tablettengröße, Tablettenhöhe, Steghöhe oder
dergleichen eingestellt werden, getestet werden.
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Üblicherweise
besitzen die Single-Punch-Pressen einen Matrizentisch mit einer
Matrize, in die ein Unterstempel und ein Oberstempel eingreifen
können.
Der Unterstempel ist üblicherweise
fest ausgebildet, während
der Oberstempel zum Beispiel über
einen Exzenter angetrieben wird, so dass eine Hubbewegung erfolgt.
Diese Hubbewegung führt
letztendlich zum Pressen der Tablette in der Matrize. Der allgemeine
Aufbau und die allgemeine Wirkungsweise derartiger Exzenterpressen
sind hinlänglich
bekannt, so dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung hierauf nicht
näher eingegangen werden
soll.
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Übliche Single-Punch-Pressen
zeichnen sich dadurch aus, dass diese sehr kompakt aufgebaut sind.
Es ist ein Ständerwerk
vorgesehen, an dem die Stempel befestigt sind. Die Matrize ist üblicherweise
zwischen den Stempeln angeordnet.
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Herkömmliche
Single-Punch-Pressen, die zum Beispiel als Exzenterpressen ausgeführt sind, weisen
eine Frontplatte auf, an deren einer Seite die Stempel und die Matrize
angeordnet sind, wobei die Stempel beweglich sein können, und
an deren anderer, der Stempel- und Matrizenseite gegenüberliegenden
Seite, die Antriebs-, Verstell-, Getriebe- und Steuerungseinrichtungen und ähnliche
zum Betrieb der Presse notwendige Einheiten angeordnet sein können. Dabei
ragen zum Beispiel Antriebselemente für die Stempel und gegebenenfalls
auch für
einen Füllschuh
durch die Frontplatte hindurch.
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Bei
den bekannten Single-Punch-Pressen ist es nachteilig, dass diese
nur sehr bedingt zum Verpressen von Pressmassen mit kritischen Bestandteilen,
beispielsweise toxischen Bestandteilen, hochreaktiven Bestandteilen
oder dergleichen, genutzt werden können, da die Pressung an der
Atmosphäre stattfindet
und demzufolge toxische Bestandteile aus dem Pressbereich in die
Umgebung der Presse gelangen können.
Ein weiterer Nachteil ist dadurch bedingt, dass die Presse mit den
eigentlichen Presswerkzeugen, nämlich
Unterstempel und Oberstempel sowie Matrizentisch und den hierzu
erforderlichen Antriebseinrichtungen, Halteeinrichtungen, Steuerungseinrichtungen
und dergleichen eine kompakte Bauform besitzt, so dass alle Teile
der Presse in der Nähe
des Pressbereiches angeordnet sind, wodurch die Gefahr der Verunreinigung
des zu pressenden Substrates mit zum Beispiel Kühl- und Schmierstoffen erhöht wird.
Dadurch können
unerwünschte
chemische Reaktionen mit dem zu verpressenden Substrat hervorgerufen
werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Pressvorgang kostengünstig derart durch
Veränderung
der Presse zu gestalten, dass selbst bei Verwendung gesundheitsschädigender Stoffe
oder auf Verunreinigung empfindlich reagierender Stoffe im Pressvorgang
eine einfache Bedienung und kostengünstiger Betrieb der Presse
durch Bedienpersonal möglich
ist.
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Es
wird eine Einhausung zur hermetischen Abriegelung des durch die
Einhausung gebildeten Raumes von der Umgebung zur Verfügung gestellt, die
vorteilhafterweise für
eine Tablettenpresse verwendet werden kann, welche mindestens eine
Matrize zur Substrataufnahme und wenigstens einen Stempel zur Aufbringung
der Presskraft auf das Substrat aufweist, wobei die Einhausung derart
mit der Tablettenpresse verbindbar ist und an dieser abdichtbar
ist, dass im an die Presse montierten Zustand zumindest der unmittelbare
Bereich der Tablettenpressung von der die Tablettenpresse umgebenden
Atmosphäre
und von den restlichen Teilen der Presse hermetisch getrennt ist.
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Die
erfindungsgemäße Einhausung
ist dabei auch für
andere Pressen einsetzbar wie zum Beispiel für Waschmitteltab-Pressen oder ähnliche
zu pressende Erzeugnisse. Bevorzugt ist dabei an die Verwendung
der erfindungsgemäßen Einhausung
für eine
Exzenter-Tablettenpresse gedacht. Eine solche Presse hat üblicherweise
eine Matrize und wenigstens einen Oberstempel, der in die Matrize
zum Zweck der Pressung des in der Matrize angeordneten Substrates
einfährt
und die Pressung vollzieht und somit das Substrat in der Matrize
zusammenpresst. In vorteilhaft ausgestalteten Exzenterpressen sind
ebenfalls Unterstempel angeordnet, die eine Gegendruckkraft und/oder
eine Auswurfbewegung realisieren können. Es ist dabei üblicherweise
in einer Exzenterpresse wenigstens der Oberstempel durch einen Exzenter
angetrieben. Bei Anordnung eines Unterstempels kann auch dieser
Unterstempel durch einen Exzenter angetrieben sein. Jeder der Stempel
kann dabei eine Verstelleinrichtung zur Verstellung seines Linear-Hubes
aufweisen. Außerdem kann
die Exzenterpresse wenigstens einen Füllschuh zur Befüllung der
Matrize mit dem zu verpressenden Substrat und zum Abtransport bereits
gepresster Tabletten aufweisen. Bei Anordnung eines Füllschuhs umfasst
die Exzenterpresse eine Antriebs- und/oder Getriebeeinheit zur Aufbringung
der Antriebskraft auf den Füllschuh.
Außerdem
umfassen Tablettenpressen wenigstens eine Antriebseinrichtung, die üblicherweise
eine Verstelleinrichtung der Exzenterbewegung beziehungsweise der
Stempelhübe
realisieren kann. Außerdem
kann die Tablettenpresse eine Steuereinrichtung zur Steuerung der
zu realisierenden Bewegungen und Kräfte umfassen.
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Üblicherweise
weist eine Exzenter-Tablettenpresse eine Frontplatte auf, an deren
Vorderseite die Stempel und die Matrize und gegebenenfalls der Füllschuh
angeordnet sind und an deren Rückseite, das
heißt
durch die Wandung der Frontplatte von dem Matrizenbereich getrennt,
die Antriebseinrichtung, Verstelleinrichtung und gegebenenfalls
Steuereinrichtung sowie kraftübertragende
und kraftübersetzende
Bauglieder angeordnet sind. Diese Anordnung einer Frontplatte realisiert
bis zu einem gewissen Grad eine Abschottung des Pressbereiches vom Antriebsbereich
der Presse. Durch die erfindungsgemäße Einhausung wird es allerdings
vermieden, dass zum Beispiel in der Presse verwendete Schmierstoffe
als Staub beziehungsweise Dampfpartikel um die Frontplatte der Presse
herum gelangen können
und mit dem zu verpressenden Substrat in Kontakt treten können. Außerdem wird
auch verhindert, dass zum Beispiel nicht erwünschte Substanzen das zu verpressende
Substrat verunreinigen beziehungsweise mit diesem ungewollte chemische Reaktionen
hervorrufen. Die Teile der Tablettenpresse, die zum Antrieb der
Stempel in die Einhausung hineinragen, sind im Übergangsbereich zwischen der Presse und
dem Raum der Einhausung, das heißt üblicherweise im Bereich der
Frontplatte, ebenfalls abgedichtet.
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Durch
den Anbau beziehungsweise die Integration der erfindungsgemäßen Einhausung
lässt sich
eine Exzenterpresse zur Verfügung
stellen, die eine so genannte Weiß-Grau-Trennung aufweist. Diese Weiß-Grau-Trennung
beinhaltet, dass zwischen dem eigentlichen Pressbereich, der in
Kontakt mit dem zu verpressenden Substrat kommt, und allen übrigen Bestandteilen
der Presse, wie zum Beispiel der Antrieb, die Steuerungseinrichtung
und Verstelleinrichtungen, eine druckdichte und feuchtigkeitsdichte
Trennung erfolgt. Somit ist der durch die Einhausung umfasste Raum
der so genannte Weißbereich,
der gegen die Umgebung abgedichtet ist, und der so genannte Graubereich,
der im Wesentlichen hinter der Frontplatte der Exzenterpresse angeordnete
Raum, der im Wesentlichen die Antriebs-, Verstell-, Wartungs- und/oder
Steuerungseinrichtung umfasst und von außen zugängig bleibt.
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Die
erfindungsgemäße Einhausung
ist in einer Alternative dann vorteilhaft ausgestaltet, wenn sie
im Bereich des Anschlusses an die Tablettenpresse offen ist. Das
heißt,
dass in dieser Ausgestaltung die Einhausung im Wesentlichen quaderförmig ausgestaltet
ist, wobei fünf
der sechs Seiten des Quaders geschlossen sind und eine Seite offen
ist. Bevorzugt erfolgt der Anschluss der Einhausung dabei in einer
Ebene an die Presse. Das heißt,
dass bei Existenz einer im Wesentlichen ebenen Frontplatte die Einhausung
auf dieser Frontplatte befestigt wird. In diesem Bereich erfolgt
auch die Abdichtung zur Presse, um eine hermetische Abriegelung
zu realisieren. Die Dichtung kann dabei direkt an der Einhausung
befestigt sein, oder an der Presse beziehungsweise an deren Frontplatte
angeordnet sein, oder es kann sich dabei um eine nach Positionierung
der Einhausung an der Presse separate, nachträglich angebrachte Dichtung
handeln. In dieser Ausführung
der erfindungsgemäßen Einhausung
ist der eingehauste Bereich zu einer Seite durch die Frontplatte
definiert, das heißt,
dass hier der von der Einhausung umfasste Bereich der Tablettenpressung
auch zum Teil die Frontplatte als einen Teil der Presse umfasst.
Von den hinter der Frontplatte angeordneten Aggregaten oder Teilen
der Presse ist der eingehauste Raum und Pressbereich allerdings
vollständig
isoliert. Dazu trägt
ebenfalls die Abdichtung von durch die Frontplatte hindurchragenden
Getriebe- beziehungsweise Antriebselementen bei.
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In
einer anderen Alternative der erfindungsgemäßen Einhausung weist diese
im Wesentlichen eine räumliche
und in sich geschlossene Form auf, die an einer Seite abdichtbare
Durchtrittsöffnungen für wenigstens
einen Stempel oder für
Segmente eines Bewegungsumwandlungsgetriebes, an welchem die Stempel
gekoppelt sind und/oder für
eine Verstelleinrichtung für
die Stempel umfasst. Das heißt,
dass in dieser Ausgestaltung die erfindungsgemäße Einhausung ein im Wesentlichen
geschlossener hohler Quader ist, der lediglich Öffnungen zur Hindurchführung von
Getriebeelementen oder Stempeln oder deren Verstelleinrichtungen
aufweist. Die erfindungsgemäße Einhausung
ist dabei nicht nur auf die Durchführung von einem Ober- oder
Unterstempel beschränkt,
sondern es kann auch vorgesehen sein, dass bei Anordnung von einer
Mehrzahl von Ober- und Unterstempeln entsprechend viele Hindurchführungen
in der Einhausung eingebracht sind.
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Das
Getriebesegment zum Antrieb eines Stempels kann insbesondere ein
Exzenter sein, der mit dem Stempel gekoppelt ist, wobei die Antriebswelle
für den
Exzenter bis in die Einhausung verlaufen kann und in der Eintrittsöffnung der
Einhausung abgedichtet sein kann.
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Es
lässt sich
in einer speziellen Ausführungsform
realisieren, dass die Abdichtung direkt an den Stempeln bewirkt
wird. Diese Ausführungsform
bewirkt eine besonders kleine Bauweise, da hier der eingehauste
Raum um die Matrize klein gehalten wird. Die Dichtungen sind dabei
an den sich bewegenden Stempeln angeordnet. Dagegen ist in einer Ausgestaltung,
in der der Exzenter der Presse ebenfalls im Raum der Einhausung
angeordnet ist, die Abdichtung an den in die Einhausung eingeführten anderen
Bauelementen angeordnet.
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Vorteilhafterweise
kann vorgesehen sein, dass die Einhausung zumindest teilweise aus
einem durchsichtigen Material besteht. Die Einhausung kann auch
vollständig
aus einem durchsichtigen Material sein, was die optische Kontrolle
der Pressvorgänge
und des Materialflusses erleichtert.
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Um
trotz hermetischer Abriegelung einen Eingriff in die Pressprozesse
beziehungsweise in den Materialfluss vornehmen zu können, kann
vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Einhausung wenigstens eine
Handhabungsöffnung
aufweist. Selbstverständlich
ist auch diese Handhabungsöffnung
von außen
hermetisch schließbar.
Das heißt, um manuelle
Operationen im Pressbereich durchführen zu können, muss nicht unbedingt
die gesamte Einhausung von der Presse abmontiert werden, sondern
es lässt
sich auch durch die wesentlich kleinere Handhabungsöffnung manuell
oder mit Robotertechnik in den Pressbereich eingreifen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Einhausung ist dadurch vorgesehen,
dass die Einhausung wenigstens eine hermetisch abgedichtete Handschuhdurchführung umfasst.
Diese Handschuhdurchführung
kann auch innerhalb der bereits erwähnten Handhabungsöffnung vorgesehen
sein. Mittels einer solchen so genannten Glove-Box lassen sich mit
einem in die Einhausung hineinragenden Handschuh manuelle Operationen
hermetisch von der Umgebung abgeschottet durchführen. Das heißt, es muss
nicht wie bereits beschrieben eine Handhabungsöffnung geöffnet werden und somit der
Pressbereich der Presse der Atmosphäre zugänglich gemacht werden, sondern
es lassen sich mit hermetisch abgedichteten Handschuhen auch von
außen einfache
manuelle Operationen im Pressbereich durchführen.
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Um
einen konstanten Materialfluss für
die Presse zu realisieren kann außerdem vorgesehen sein, dass
die Einhausung wenigstens eine Teileschleuse umfasst, die hermetisch
abdichtbar ist. Diese dient dazu, Teile oder auch das zu verpressende Substrat
oder Werkzeuge in die Einhausung und damit in den Fabrikationsbereich
zu transportieren oder auch hergestellte Tabletten oder Substrat-Reste
oder Säuberungsmittel
aus der Einhausung herauszutransportieren.
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Es
kann außerdem
vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Einhausung wenigstens
einen Gasanschluss aufweist. Vorteilhafterweise sind mehrere Gasanschlüsse angeordnet. Diese
Gasanschlüsse
können
zur hermetischen Abriegelung schließbar sein. Außerdem kann
zumindest einer von ihnen einen Filter aufweisen.
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Durch
diese Gasanschlüsse
lassen sich unterschiedliche Gase in unterschiedlichen Druckverhältnissen
in die Einhausung einleiten beziehungsweise Gase aus der Einhausung
herausleiten.
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Diese
Gasanschlüsse
können
derart ausgestaltet sein, dass an ihnen Druckänderungseinrichtungen zur Veränderung
des Innendrucks in der Einhausung anschließbar sind.
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Dies
kann zum Beispiel als Druckänderungselement
eine Pumpe zur Unterdruckerzeugung sein, so dass keine in der Einhausung
verarbeiteten Substanzen nach außen dringen können, oder
es kann eine Pumpe zur Überdruckerzeugung
sein, so dass keine Substanzen von außen in die Einhausung und damit
in den Bereich der Tablettenfabrikation gelangen können. Neben
Pumpen können
als Druckänderungseinrichtungen
oder -elemente auch Ventilatoren, Ventile oder andere, mit Fluiden
zusammenwirkende Einrichtungen eingesetzt werden. Die Druckänderungseinrichtungen
sind dabei üblicherweise
außerhalb
der Einhausung angeordnet.
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Ein
Druckänderungselement
wie zum Beispiel eine Pumpe kann dabei auch derart ausgestaltet
sein, dass es geeignet ist, Luft zu konditionieren und/oder dauerhaft
ein anderes Gas als Luft in die Einhausung zu pumpen. Damit können Pressvorgänge unter
einer Schutzgasatmosphäre
realisiert werden. Bevorzugt ist eine solche Pumpe gleich mit einem
derartigen Gas-Reservoir verbunden.
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Um
die Säuberung
von Pressenbestandteilen oder auch hergestellten Produkten vor Ort
unter den durch die Einhausung realisierten hermetisch abgeschotteten
Bedingungen zu ermöglichen,
kann die erfindungsgemäße Einhausung
eine so genannte Wash-in-place-Einrichtung aufweisen. Das heißt, dass
innerhalb der Einhausung eine Waschanlage integriert ist.
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Eine
solche Waschanlage wird vorteilhaft durch eine Auffangeinrichtung
oder Sammeleinrichtung ergänzt.
Damit können
nichtverpresste Reste des Substrates aufgefangen werden und/oder
auch die aus dem Säuberungsprozess übrig gebliebenen Substanzen
aufgefangen oder auch durch das zu verpressende Substrat bereitgestellt
oder die gepressten Tabletten gesammelt beziehungsweise aufgefangen
werden. Die gesammelte beziehungsweise aufgefangene Materie lässt sich
der Teileschleuse zuführen.
Diese Prozesse können
automatisch verlaufen, wobei üblicherweise
die in der Tablettenpresse angeordnete Steuereinrichtung auch zur
Steuerung dieser Prozesse dienen kann. Zu diesem Zweck weist die
erfindungsgemäße Einhausung
an ihrer Außenseite
eine Schnittstelle für
die Datenübertragung zwischen
den in der Einhausung angeordneten Aggregaten und der Steuereinrichtung
der Presse auf.
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Es
wird erfindungsgemäß außerdem eine Presse
zur Herstellung von Tabletten oder ähnlichen aus zu pressenden
Bestandteilen hergestellten Produkten zur Verfügung gestellt, wobei diese
eine erfindungsgemäße Einhausung
umfasst. Das heißt,
dass Gegenstand der Erfindung auch eine Tablettenpresse oder ähnliche
Presse ist, an die eine bereits beschriebene erfindungsgemäße Einhausung
mit ihren möglichen
Ausgestaltungen anmontiert ist. Eine solche Tablettenpresse weist
bei einer einseitig offenen Einhausung an den Stellen, an denen
Pressenelemente durch die Frontplatte der Presse in den von der
Einhausung umschlossenen Raum ragen, im Bereich der Frontplatte
Dichtungen auf. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Presse besteht darin, dass
der Pressvorgang unter Reinraum-Bedingungen ablaufen kann, so dass
keine Substanzen in den Umgebungsbereich der Presse gelangen können und
somit keine Gefahr für
Bedienpersonal besteht. Außerdem
wird durch die hermetische Abschottung des Pressbereiches von der
Umgebung ein Verlust von wertvollen Substanzen vermieden.
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Erfindungsgemäß wird des
Weiteren ein Verfahren zur Herstellung von Tabletten zur Verfügung gestellt,
deren Substrat beim Herstellungsprozess gepresst wird, wobei der
Pressvorgang in einem von der Umgebung der Presse hermetisch abgedichteten Raum
realisiert wird. Dieses Verfahren zur Herstellung von Tabletten
weist die bereits oben genannten Vorteile der Vermeidung des Austritts
von möglicherweise
toxischen Bestandteilen im zu verpressenden Substrat an die Pressenumgebung
und die Verhinderung des Eintritts von Verunreinigungen in das zu
verpressende Substrat auf.
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Dabei
ist vorgesehen, dass die Abdichtung gegen die Umgebung durch eine
erfindungsgemäße Einhausung
realisiert wird.
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Um
die Sicherheit gegen Verunreinigungen des zu verpressenden Substrates
und dabei gegen die Gefahr ungewollter chemischer Reaktionen des zu
verpressenden Substrates zu erhöhen,
kann vorgesehen sein, dass beim Pressvorgang ein Gasüberdruck
in der erfindungsgemäßen Einhausung herrscht.
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Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass zur Vermeidung des Austretens von
Substraten aus der Einhausung ein Gasunterdruck in der Einhausung
herrscht.
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Die
Erfindung wird anhand der einzigen beiliegenden Figur näher erläutert. Es
zeigt dabei die einzige Figur eine an einer Exzenterpresse angeordnete
erfindungsgemäße Einhausung
in der Ansicht von der Seite.
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Die
Einhausung 100 ist im Wesentlichen als eine Kastenform
dargestellt. In der dargestellten Ausführungsform weist die Einhausung 100 eine
offene Seite auf, die aber durch die Frontplatte 210 mittels Dichtungen 300 hermetisch
von der Umgebung der Tablettenpresse 200 abgedichtet ist.
Die dargestellte Tablettenpresse 200 weist aus der Frontplatte 210 herausragend
eine Antriebswelle 251 für den Exzenter 250 auf.
Mit dem Exzenter 250 ist der Oberstempel 230 mechanisch
gekoppelt. Bei Drehbewegung der Antriebswelle 251 erzeugt
der Exzenter 250 eine Linearbewegung, die auf den Oberstempel 230 übertragen
wird. Dieser fährt
dabei mit Hubbewegungen in die Matrize 220 ein. Die Matrize 220 steht
mit einem Unterstempel 240 im Eingriff, der die Gegenkraft gegen
die Kraft des Oberstempels 230 aufbringt und zum Auswurf
der gepressten Tabletten aus der Matrize 220 dient. Der
Oberstempel 230 und der Unterstempel 240 weisen
jeweils eine Antriebseinrichtung 270 auf. Außerdem ist
jedem der Stempel 230 und 240 eine gesonderte
Verstelleinrichtung 260 zugeordnet, die die Verstellung
des Linearhubs der Stempel ermöglicht.
Zur Steuerung der Hubverstellung beziehungsweise der Antriebsbewegungen
weist die Tablettenpresse 200 außerdem eine Steuereinrichtung 280 auf.
Die Frontplatte 210 der Tablettenpresse 200 bildet
dabei eine glatte Anschlussebene 211, an der die erfindungsgemäße Einhausung 100 über die Dichtung 300 anschließbar ist.
Durch diese Anschlussebene 211 beziehungsweise durch die
Frontplatte 210 ragen die Antriebswelle 251 für den Exzenter 250 sowie
die Verstelleinrichtungen 260 hindurch. Zu diesem Zweck
des Durchtritts der genannten Pressenelemente sind Durchtrittsstellen 212 in
der Frontplatte 210 realisiert.
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Bei
Anordnung einer im Wesentlichen in sich geschlossenen Einhausung 100,
also einer Einhausung, die im Wesentlichen die Form eines hohlen Quaders
aufweist, sind an den Durchtrittsstellen 212 in der Frontplatte 210 ebenfalls
Durchtrittsöffnungen in
der Einhausung 120 angeordnet. Es sind in diesem Falle
Dichtungen 300 ebenfalls an diesen Durchtrittsöffnungen
zur hermetischen Abschottung des durch die Einhausung 100 umfassten
Raumes vorgesehen. Innerhalb des durch die Einhausung gebildeten
Raumes 110 sind somit in der in der Figur dargestellten Ausführungsform
ein Teil der Antriebswelle 251, der Oberstempel 230,
der Unterstempel 240 und die Matrize 220 als Pressenbauteile
ange ordnet. Dabei weist in der in der Figur dargestellten Ausführungsform
der durch die Einhausung gebildete Raum 110 auch noch eine
Handschuhdurchführung 140,
eine Teileschleuse 150, eine Wash-in-place-Einrichtung 180 und/oder
eine Auffangeinrichtung 190 auf. Die Einrichtungen zur
Veränderung
des Innendrucks 170 sind dabei üblicherweise außerhalb
des durch die Einhausung gebildeten Raumes 110 angeordnet. Diese
Einrichtungen zur Veränderung
des Innendruckes 170 sind dabei an den an der Einhausung 100 angeordneten
Gasanschlüssen 160 angebracht.
In der Wandung der Einhausung 100 ist außerdem eine Handhabungsöffnung 130 zum
manuellen beziehungsweise robotertechnischen Eingriff in den durch die
Einhausung gebildeten Raum 110 angeordnet.
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Die
Erfindung beschränkt
sich dabei nicht auf die in der Figur dargestellte Ausführungsform,
sondern es kann vorgesehen sein, dass die verwendete Tablettenpresse 200 eine
von der dargestellten Anzahl der Stempel abweichende Anzahl von
Stempeln aufweist und/oder eine andere konstruktive Ausgestaltung
im Bereich der Antriebs- oder Verstelltechnik aufweist. Der Kern
der Erfindung liegt dabei in der Ausgestaltung und Anordnung beziehungsweise
Abdichtung der erfindungsgemäßen Einhausung 100 an der
Presse. Es muss auch nicht wie dargestellt vorgesehen sein, dass
die Frontplatte 210 als Ebene ausgebildet ist, sondern
es kann durchaus auch eine Abstufungen beziehungsweise Wölbungen
aufweisende Frontplatte mit der erfindungsgemäßen Einhausung 100,
die entsprechend ausgestaltet ist, zusammenwirken und im Verbindungsbereich
abgedichtet sein.
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- 100
- Einhausung
- 110
- durch
Einhausung gebildeter Raum
- 120
- Durchtrittsöffnung in
der Einhausung
- 130
- Handhabungsöffnung
- 140
- Handschuhdurchführung
- 150
- Teileschleuse
- 160
- Gasanschlüsse
- 170
- Druckänderungseinrichtungen
- 180
- Wash-in-place-Einrichtung
- 200
- Tablettenpresse
- 210
- Frontplatte
- 211
- Anschlussebene
- 230
- Oberstempel
- 240
- Unterstempel
- 250
- Exzenter
- 251
- Antriebswelle
für Exzenter
- 260
- Verstelleinrichtung
- 270
- Antriebseinrichtung
- 280
- Steuereinrichtung
- 300
- Dichtung