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Die
Erfindung betrifft ein Klebeband, vorzugsweise zum Umhüllen
von langgestrecktem Gut wie insbesondere Leitungen oder Kabelsätze
mit einem textilen Träger und mit einer zumindest auf einer Seite
des Trägers aufgebrachten druckempfindlichen Klebebeschichtung.
Des Weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung des Klebebands
sowie einen Kabelbaum, der mit dem erfindungsgemäßen
Klebeband ummantelt ist.
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In
vielen Industriebereichen werden Bündel aus einer Vielzahl
von elektrischen Leitungen vor dem Einbau oder in bereits montiertem
Zustand umwickelt, um den Raumbedarf des Leitungsbündels durch
Bandagieren zu reduzieren sowie zusätzlich Schutzfunktionen
zu erzielen. Mit Folienklebebändern wird ein gewisser Schutz
vor Flüssigkeitszutritt erreicht, mit luftigen und voluminösen
Klebebändern auf Basis von dicken Vliesstoffen oder Schaumstoffen
als Träger erhält man dämpfende Eigenschaften, bei
Verwendung von abriebfesten, stabilen Trägermaterialien
wird eine Schutzfunktion gegen Scheuern und Reiben erzielt.
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Die
Verwendung von Klebebändern mit einem Vlies als Träger
zur Bandagierung von Kabelbäumen ist bekannt. So beschreibt
die
DE 94 01 037 U ein
Klebeband mit einem bandförmigen, textilen Träger,
der aus einem Nähvlies besteht, das seinerseits aus einer
aus einer Vielzahl parallel zueinander laufender, eingenähter
Nähte gebildet wird. Das beschriebene Klebeband zeigt bei
seiner Verwendung zur Kabelbaumbandagierung aufgrund seiner speziellen
Ausführung Geräuschdämmungseigenschaften.
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Neben
dem in der genannten Schrift erwähnten Nähvlies
gibt es weitere Träger, die in Klebebändern zur
Kabelbaumbandagierung eingesetzt werden.
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Die
DE 44 42 092 C1 beschreibt
solch ein Klebeband auf Nähvliesbasis, das auf der Trägerrückseite
beschichtet ist. Der
DE
44 42 093 C1 liegt die Verwendung eines Vlieses als Träger
für ein Klebeband zugrunde, das durch die Bildung von Maschen
aus den Fasern des Vlieses verstärktes Querfaservlies entsteht,
also ein dem Fachmann unter dem Namen Malivlies bekanntes Vlies.
Die
DE 44 42 507 C1 offenbart
ein Klebeband zur Kabelbandagierung, jedoch basiert es auf so genannten
Kunit- beziehungsweise Multiknitvliesen.
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Aus
der
DE 195 23 494
C1 ist die Verwendung eines Klebebandes mit einem Träger
aus Vliesmaterial zum Bandagieren von Kabelbäumen bekannt,
das einseitig mit einem Kleber beschichtet ist. Bei dem erfindungsgemäß zum
Einsatz kommenden Vlies handelt es sich um ein Spinnvlies aus Polypropylen,
das mit Hilfe eines Kalanders thermisch verfestigt und geprägt
ist, wobei die Prägewalze eine Prägefläche
von 10% bis 30%, bevorzugt 19%, aufweist.
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Mit
der
DE 298 04 431
U1 wird ebenfalls die Verwendung eines Klebebandes mit
einem Träger aus Vliesmaterial zum Bandagieren von Kabelbäumen
offenbart, wobei das vorgeschlagene Spinnvlies aus Polyester besteht.
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Aus
der
DE 298 19 014
U1 sind Klebebänder auf Basis eines mit Luft-
und/oder Wasserstrahlen verfestigten Vliesen bekannt.
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In
WO 99/24518 A1 wird
ein Klebeband beschrieben, wobei das Trägermaterial ein
Vlies ist, das erst durch die spezifische Auswahl von Fasern oder Filamenten
mit einer Feinheit von größer 15 denier sowie
durch eine zusätzlich aufextrudierte Folienschicht eine
Eignung für die Verwendung von Klebebändern findet.
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In
EP 1 000 992 A1 wird
ein gelochtes Baumwolle-Vlies mit einer 10 bis 45 μm dicken
Polyethylenbeschichtung sowie einer zusätzlichen Releasebeschichtung
beschrieben.
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Die
Texturierung von Fadenmaterial wird vorrangig für textile
Flächengebilde aus Chemiefasern wie Polyester oder Polyamid
eingesetzt, um den Kunstfasern einen naturfaserähnlichen
Charakter zu geben. Chemiefasern unterscheiden sich bei der Verspinnung
zu Garnen von Naturfasern in der Länge der zu verspinnenden
Filamente. Die Filamentlänge ist bei Naturfasern wesentlich
kürzer als die von Chemiefasern und beträgt nur
wenige Zentimeter. Bei der Verspinnung von kurzen Filamentlängen
zu Garnen und Fäden wie beispielsweise bei Baumwolle erhält dieser
durch die herausstehenden Filamentenden eine Bauschigkeit und damit
ein angenehmes Anfassvermögen. Unterschiedlich dazu werden
bei Chemiefasern Endlosfilamente eingesetzt, die nach der Verspinnung
zum Garn eine parallele Lage zueinander besitzen und dem Garn ein
glattes, unnatürliches Anfassvermögen geben.
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Die
Texturierung von Fadenmaterial aus künstlichen Endlosfilamenten
kann beispielsweise durch die Deformation der Filamente aus ihrer
Parallellage durch Torsion oder Biegung mit anschließender
Thermofixierung vorgenommen. Ein Beispiel dafür ist das
so genannte Falschdrahtverfahren [Grundlagen der Textilveredelung",
13. Überarbeitete Auflage, Deutsch Fachbuchverlag 1989].
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Häufig
werden textile Flächengebilde aus Chemiefasern wie Polyester
mit texturiertem Fadenmaterial aufgrund ihrer angenehmen Haptik
für Bekleidungszwecke beispielsweise als Frontfixierung im
hochwertigen Oberbekleidungsbereich verwendet.
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Die
physikalische Messung der Geräuschdämpfungswirkung
kann gemäß der Methode erfolgen, wie sie in
DE 100 39 982 A1 detailliert
beschrieben wird. Es handelt sich hierbei um eine in der Automobilindustrie
etablierte Messmethodik, wie sie beispielsweise auch in der BMW-Norm
GS 95008-3 (Ausgabe Mai 2000) angegeben wird.
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Im
Folgenden wird in Verbindung mit den 1 und 2 das
Messverfahren nach der BMW-Norm GS 95008-3 aus Mai 2000 ausführlich dargelegt.
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Es
zeigen
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1 den
Aufbau der Messvorrichtung in der seitlichen Ansicht und
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2 denselben
Aufbau in der horizontalen Ansicht.
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Bei
dieser Meßmethode wird ein definierter Stahlstab 1 mit
8 mm Durchmesser derartig mit dem Prüfling 2 – sprich
Klebeband – umwickelt, dass sich zwischen dem Drehpunkt
des Stabes und dem Prüfling eine Strecke von 210 mm ergibt.
Der umwickelte Stahlstab 1 wird bis zur Arretierung 3 auf
die Fallhöhe (20 mm) und mit einem Gewicht von ca. 16 g
auf ein Aluminiumblech 5 fallen gelassen. Das Aluminiumblech 5,
das im unverformten Zustand 350 × 190 × 0,3 [mm]
misst, wird halbtonnenförmig unter dem Prüfling 2 angeordnet,
so dass sich eine Weite von 290 mm ergibt.
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Das
Gesamtschallergebnis wird mittels eines 50 mm über der
Aufschlagstelle befindlichen Mikrofons 4 in einem Frequenzbereich
von beispielsweise 20 bis 12.500 Hz mit einem handelsüblichen
Schallmessgerät, beispielsweise Typ 2226 der Firma Bruel & Kjaer erfasst
und aufgezeichnet. Für das menschliche Ohr als besonders
relevant sind Frequenzen im Bereich von 2.000 bis 5.000 Hz.
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Die
Dämpfung wird als Differenz zwischen Nullwert mit nicht-umwickeltem
Stahlstab sowie dem jeweiligen Messwert in dB (A) angegeben.
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Alternativ
wird das Geräuschdämpfungsverhalten nach der Methode
gemessen, wie sie in der LV312 „Klebebänder für
Kabelsätze in Kraftfahrzeugen" (1/2005) dargelegt ist.
Die LV312 „Klebebänder für Kabelsätze
in Kraftfahrzeugen" (1/2005) ist eine Norm, die als gemeinsame Prüfrichtlinie
bei den Firmen Audi, BMW, Daimler und VW zur Anwendung kommt. Als
anwendungstechnisch wichtige Prüfungen von Klebebändern,
die zur Bewicklung von Kabelsätzen eingesetzt werden, sind
in dieser Richtlinie beispielsweise Prüfmethoden für
die Kompatibilität von Klebebändern mit elektrischen
Fahrzeugleitungen sowie für die Chemikalienbeständigkeit,
das Geräuschdämpfungsverhalten, das Fogging-Verhalten und
die Abriebbeständigkeit beschrieben.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Klebeband zur Verfügung zu stellen,
das bei der Ummantelung von beispielsweise Kabeln die geforderte
Eigenschaften der Dämpfung erfüllt, das ein ummanteltes Produkt,
also in diesem Fall Kabelbaum, gewährleistet, der flexibler
ist als die bisherigen Produkte, die mit den bekannten Klebebändern
ummantelt worden sind.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Klebeband, wie es im Hauptanspruch
näher gekennzeichnet ist. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
Des Weiteren sind die Verwendung des erfindungsgemäßen
Klebebands sowie ein mit dem Klebeband ummantelter Kabelbaum vom
Erfindungsgedanken umfasst.
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Demgemäß betrifft
die Erfindung ein Klebeband, vorzugsweise zum Umhüllen
von langgestrecktem Gut wie insbesondere Leitungen oder Kabelsätze,
mit einem bandförmigen Träger, der aus einem Schusseintragsgewirke
besteht, und mit einer zumindest auf einer Seite des Trägers
aufgebrachten vorzugsweise druckempfindlichen Klebebeschichtung.
In dem Schusseintragsgewirke besteht das Schussgarn aus einem texturierten
Filamentgarn.
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Ein
Filamentgarn ist ein Endlosgarn, das aus einer Vielzahl von dünnen
Fäden besteht, das unterbrechungslos als Endlosgarn von
mehreren Kilometern Länge gesponnen wird und das über
diese gesamte Länge hinweg über eine regelmäßige
Lineardichte verfügt. Der allgemeine Ausdruck „Klebeband" umfasst
im Sinne dieser Erfindung alle flächigen Gebilde wie in
zwei Dimensionen ausgedehnte Folien oder Folienabschnitte, Bänder
mit ausgedehnter Länge und begrenzter Breite, Bandabschnitte,
Stanzlinge, Etiketten und dergleichen.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
das Schusseintragsgewirke ein Flächengewicht zwischen 30
und 200 g/m2, vorzugsweise zwischen 60 und
100 g/m2, besonders vorzugsweise zwischen
80 und 90 g/m2 auf.
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Vorzugsweise
kann der Träger Zugkräfte in Querrichtung von über
130 N/cm, vorzugsweise über 160 N/cm aufnehmen.
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Weiterhin
vorzugsweise weist das Schusseintragsgewirke eine Reißkraft
in Laufrichtung von 10 daN/(5 cm) bis 20 daN/(5 cm), insbesondere
13 bis 17 daN/(5 cm) sowie eine Reißdehnung in Laufrichtung
von 30 bis 50%, insbesondere 40% auf.
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Weiter
vorzugsweise ist auf dem Schusseintragsgewirke keine weitere Schicht
in Form einer Folie oder eines anderen textilen Trägers
vorgesehen.
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Das
Schusseintragsgewirke weist parallele Maschenreihen auf, und zwar
bevorzugt 5 bis 12 pro Zentimeter, besonders bevorzugt 10, ganz
besonders bevorzugt 7,5.
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Die
Kettfäden bestehen vorzugsweise aus Polyester oder Polyamid
und weisen eine längenbezogene Masse von 30 bis 60 dtex,
besonders vorzugsweise zwischen 45 und 55 dtex sind auf.
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In
Querrichtung erfolgt gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ein Vollschusseintrag mit
einem texturierten Garn der bevorzugten Stärke 600 bis
800 dtex, vorzugsweise 650 bis 700 dtex.
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Pro
Lauflänge in Querrichtung sind zwischen 7 bis 20, vorzugsweise
8 bis 12, weiter vorzugsweise 10 Fäden bevorzugt.
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Weiter
vorzugsweise besteht das gesamte Schusseintragsgewirke aus Polyester
oder Polyamid.
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Um
aus dem Träger ein Selbstklebeband herzustellen, kann auf
alle bekannten Klebemassensysteme zurückgegriffen werden.
Neben Natur- oder Synthesekautschuk basierten Klebemassen sind insbesondere
Silikonklebemassen sowie Polyacrylatklebemassen verwendbar. Wegen
ihrer besonderen Eignung als Klebemasse für Wickelbänder
von automobilen Kabelsätzen in Hinblick auf die Foggingfreiheit
sowie die hervorragende Verträglichkeit mit PVC- sowie
PVC-freien Aderisolierungen sind lösungsmittelfreie Acrylat-Hotmeltmassen
zu bevorzugen, wie sie in
DE
198 07 752 A1 sowie in
DE 100 11 788 A1 näher beschrieben
sind.
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Das
Auftragsgewicht bewegt sich im Bereich zwischen 20 bis 100 g/m2.
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Als
Beschichtungstechnologie kommen bekannte Systeme zum Zuge, wobei
sich Verfahren anbieten, die ein druckloses Auflegen von hochviskosen
Klebemassen zulassen, beispielsweise die Beschichtung von Hotmelt-Klebemassen über
Düsenbeschichtung oder über Transferierung von
einem anti-adhäsiven Trägertuch oder Releaseliner
auf den Trägerverbund.
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Als
Klebemasse ist eine solche auf Acrylathotmelt-Basis geeignet, die
einen K-Wert von mindestens 20 aufweist, insbesondere größer
30 (gemessen jeweils in 1 Gew.-%iger Lösung in Toluol, 25°C),
erhältlich durch Aufkonzentrieren einer Lösung
einer solchen Masse zu einem als Hotmelt verarbeitbaren System.
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Das
Aufkonzentrieren kann in entsprechend ausgerüsteten Kesseln
oder Extrudern stattfinden, insbesondere beim damit einhergehenden
Entgasen ist ein Entgasungs-Extruder bevorzugt.
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Eine
derartige Klebemasse ist in der
DE 43 13 008 C2 dargelegt. Diesen auf diesem
Wege hergestellten Acrylatmassen wird in einem Zwischenschritt das
Lösungsmittel vollständig entzogen.
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Der
K-Wert wird dabei insbesondere bestimmt in Analogie zu DIN
53 726.
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Zusätzlich
werden dabei weitere leichtflüchtige Bestanteile entfernt.
Nach der Beschichtung aus der Schmelze weisen diese Massen nur noch
geringe Anteile an flüchtigen Bestandteilen auf. Somit
können alle im oben angeführten Patent beanspruchten Monomere/Rezepturen übernommen
werden.
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Die
Lösung der Masse kann 5 bis 80 Gew.-%, insbesondere 30
bis 70 Gew.-% Lösungsmittel enthalten.
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Vorzugsweise
werden handelsübliche Lösungsmittel eingesetzt,
insbesondere niedrig siedende Kohlenwasserstoffe, Ketone, Alkohole
und/oder Ester.
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Weiter
vorzugsweise werden Einschnecken-, Zweischnecken- oder Mehrschneckenextruder
mit einer oder insbesondere zwei oder mehreren Entgasungseinheiten
eingesetzt.
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In
der Klebemasse auf Acrylathotmelt-Basis können Benzoinderivate
einpolymerisiert sein, so beispielsweise Benzoinacrylat oder Benzoinmethacrylat,
Acrylsäure- oder Methacrylsäureester. Derartige
Benzoinderivate sind in der
EP
0 578 151 A beschrieben. Die Klebemasse auf Acrylathotmelt-Basis kann
UV-vernetzt werden. Andere Vernetzungsarten sind aber auch möglich,
zum Beispiel die Elektronenstrahlenvernetzung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden als Selbstklebemassen
Copolymerisate aus (Meth)acrylsäure und deren Estern mit
1 bis 25 C-Atomen, Malein-, Fumar- und/oder Itaconsäure und/oder
deren Estern, substituierten (Meth)acrylamiden, Maleinsäureanhydrid
und anderen Vinylverbindungen, wie Vinylestern, insbesondere Vinylacetat,
Vinylalkoholen und/oder Vinylethern eingesetzt.
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Der
Restlösungsmittel-Gehalt sollte unter 1 Gew.-% betragen.
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Eine
Klebemasse, die sich als besonders geeignet zeigt, ist eine niedermolekulare Acrylatschmelzhaftklebemasse,
wie sie unter der Bezeichnung acResin UV oder Acronal®,
insbesondere Acronal DS 3458, von der BASF geführt wird.
Diese Klebemasse mit niedrigem K-Wert erhält ihre anwendungsgerechten
Eigenschaften durch eine abschließende strahlenchemisch
ausgelöste Vernetzung.
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Vorzugsweise
besteht also die Klebebeschichtung aus einer acrylat- oder silikonhaltigen
Klebemasse.
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Die
Klebemasse kann in Längsrichtung des Klebebands in Form
eines Streifens aufgebracht sein, der eine geringere Breite aufweist
als der Träger des Klebebands. Der beschichtete Streifen
hat in einer vorteilhaften Ausführungsform eine Breite
von 10 bis 80% der Breite des Trägermaterials. Besonders vorzugsweise
erfolgt der Einsatz von Streifen mit einer Beschichtung von 20 bis
50% der Breite des Trägermaterials. Je nach Verwendungsfall
können auch mehrere parallele Streifen des Klebers auf
dem Trägermaterial beschichtet sein.
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Die
Lage des Streifens auf dem Träger ist frei wählbar,
wobei eine Anordnung direkt an einer der Kanten des Trägers
bevorzugt wird.
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Schließlich
kann das Klebeband ein Abdeckmaterial aufweisen, mit dem bis zum
Gebrauch die eine oder die zwei Klebemasseschichten eingedeckt sind.
Als Abdeckmaterialien eignen sich auch alle oben ausführlich
aufgeführten Materialien. Bevorzugt wird aber ein nicht-fusselndes
Material eingesetzt wie eine Kunststofffolie oder ein gut verleimtes,
langfaseriges Papier.
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Ist
eine Schwerentflammbarkeit des beschriebenen Klebebands erwünscht,
lässt sich diese erzielen, indem dem Träger und/oder
der Klebemasse Flammschutzmittel zugesetzt werden. Diese können
bromorganische Verbindungen sein, bei Bedarf mit Synergisten wie
Antimontrioxid, wobei jedoch in Hinblick auf die Halogenfreiheit
des Klebebandes roter Phosphor, phosphororganische, mineralische oder
intumeszierende Verbindungen wie Ammoniumpolyphosphat allein oder
in Verbindung mit Synergisten bevorzugt Verwendung finden.
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Dann
kann das Klebeband eine Geräuschdämpfung nach
LV312 oder BMW GS 95008-3 bei einlagiger Messung von mehr als 3
dB (A), insbesondere 5 dB (A) bis 6 dB (A), aufweisen.
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Das
Klebeband ist vorzugsweise zumindest in Querrichtung von Hand einreißbar.
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Vorzugsweise
wird das Klebeband zum Ummanteln von langgestrecktem Gut wie insbesondere Kabelsätzen
eingesetzt, wobei das langgestreckte Gut in axialer Richtung von
dem Klebeband umhüllt wird oder das Klebeband in einer
schraubenförmigen Spirale um das langgestreckte Gut geführt
wird.
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Schließlich
ist vom Erfindungsgedanken auch ein langgestrecktes Gut wie insbesondere
ein Kabelsatz umfasst, ummantelt mit dem erfindungsgemäßen
Klebeband.
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Erfindungsgemäß wird
ein Schussgarn verwendet, das aus einem Filamentgarn besteht und texturiert
ist. Durch die Texturierung entsteht so viel Volumen, dass nur wenige
Schuss/cm, beispielsweise 10 Schuss/cm ausreichen, um eine vollständige Flächendeckung
zu gewährleisten und ein Durchschlagen der Masse zu verhindern.
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Durch
die Verwendung endloser Fasern wird die Gefahr verringert, dass
Fasern aus der offenen Rückseite beim Klebeband gerissen
werden.
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Überraschenderweise
ist der Träger in der Lage, sehr hohe Zugkräfte
in Querrichtung aufzunehmen.
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Normalerweise
ist der große Nachteil von Gewirken, dass sich die Fäden
und Garne gegeneinander verschieben und deshalb das Textil als solches nicht
sehr gut fixiert ist.
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Durch
die Ausrüstung des Gewirkes mit einer Klebemasse, die üblicherweise
eine Eindringtiefe zwischen 5 μm und 200 μm aufweist,
werden die Längs- und Querfäden überraschenderweise
völlig ausreichend fixiert, so dass sich ein funktionierendes Kabelbandagierungband
ergibt.
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Anhand
der nachfolgend beschriebenen Figuren wird das erfindungsgemäße
Klebeband in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
näher erläutert, ohne hiermit die Erfindung einschränken
zu wollen.
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Es
zeigen
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3 die
Verwendung des erfindungemäßen Klebebands in einer
anderen Ausführungsform beim Ummanteln von Kabeln, sprich
einen Kabelbaum.
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In
der 3 ist ein Ausschnitt eines Kabelbaums gezeigt,
der sich aus einer Bündelung von einzelnen Kabeln 7 zusammensetzt
und der mit dem erfindungsgemäßen Klebeband 1 ummantelt
ist. Das Klebeband 1 wird in einer spiralförmigen
Bewegung um den Kabelbaum geführt.
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Der
gezeigte Ausschnitt des Kabelbaums zeigt zwei Wicklungen I und II
des Klebebands 1. Nach links hin würden sich würden
weitere Wicklungen erstrecken, diese sind hier nicht dargestellt.
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Das
Trägermaterial 11, 21, 23 ist
einseitig mit einer Klebemasse 12, 22, 24 beschichtet,
wobei der Auftrag in Form eines Streifens in Längsrichtung
erfolgt, der eine geringere Breite aufweist als das Trägermaterial 11, 21, 23 des
Klebebands 1.
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Die
Ummantelung des Kabelbaums erfolgt derartig, dass der Streifen der
Klebemasse 12, 22, 24 vollständig
auf dem Trägermaterial 11, 21, 23 des Klebebands 1 verklebt.
Eine Verklebung mit den Kabeln 7 ist ausgeschlossen.
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Das
Klebeband 1 umfasst (siehe Wicklung I) in der Breite den
Abschnitt 24 und den Anschnitt 22 sowie den dazwischen
befindlichen offenen Träger 23. Der Abschnitt 22,
der zur Wicklung II gehört, haftet also auf dem Abschnitt 23.
(Der Abschnitt 24 würde auf dem Träger
der nächsten linksliegenden Wicklung haften.) Die Abschnitte 22, 24 sind
im Gegensatz zur offen liegenden Klebemasse 12 von außen nicht
sichtbar, weshalb die dichtere Schraffur zur Darstellung gewählt
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 9401037
U [0003]
- - DE 4442092 C1 [0005]
- - DE 4442093 C1 [0005]
- - DE 4442507 C1 [0005]
- - DE 19523494 C1 [0006]
- - DE 29804431 U1 [0007]
- - DE 29819014 U1 [0008]
- - WO 99/24518 A1 [0009]
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- - DE 19807752 A1 [0036]
- - DE 10011788 A1 [0036]
- - DE 4313008 C2 [0041]
- - EP 0578151 A [0047]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Grundlagen
der Textilveredelung", 13. Überarbeitete Auflage, Deutsch
Fachbuchverlag 1989 [0012]
- - DIN 53 726 [0042]