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Um
im Falle einer Notfallsituation, wie beispielsweise einem Verkehrsunfall,
möglichst schnelle Hilfe gewährleisten zu können,
ist für moderne Kraftfahrzeuge vorgesehen, dass sie mittels
einer sogenannten Emergency-Call-Funktion (eCall-Funktion) selbsttätig
einen Notruf an eine nächstgelegene Notrufzentral übermitteln,
die jeweils europaweit unter einer einheitlichen Notrufnummer erreichbar
ist. Dabei können mittels des Notrufes weitere, für
die Einschätzung der Notfallsituation wichtige Informationen,
wie z. B. ein genauer Standort des Kraftfahrzeugs, übermittelt
werden. Ferner kann mittels der eCall-Funktion des jeweiligen Kraftfahrzeugs
eine direkte Sprachverbindung mit den Insassen des verunglückten
Kraftfahrzeugs zur Notrufzentral hergestellt werden, um weitere
Informationen über die Schwere des Unfalls mitzuteilen.
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Die
EP 1 814 093 A1 offenbart
eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug umfassend eine Kommunikationseinheit
und einen Notrufsignalgeber, wobei durch ein Auslösen des
Notrufsignalgebers Standortinformationen zusammen mit Identifikationsdaten
in digitaler Form über ein Mobilfunknetz zu einem zentralen
eCall-Server als Datennachricht übermittelt werden.
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In
der
DE 10 2006
016 535 A1 wird ein Verfahren zur Steuerung einer Notfalleinrichtung
in einem Kraftfahrzeug beschrieben. Dabei wird eine Notfallsituation
erkannt und mit dem Eintritt der Notfallsituation eine Funkverbindung
zu einer Notfallzentrale aufgebaut. Dabei arbeitet die Notfalleinrichtung
ohne einen Einsatz einer SIM-Karte, um Dateninformationen wie beispielsweise
Standort des Kraftfahrzeugs über eine Funkverbindung zur
Notrufzentrale zu übermitteln.
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In
der
DE 199 25 570
A1 wird ein Kommunikationssystem für ein Kraftfahrzeug
offenbart, mit mehreren Funkkommunikationskanä len zur Kommunikation
mit der Kraftfahrzeugaußenwelt. Dabei sind dem Kommunikationssystem
eine oder mehrere Anwendungseinheiten zugeordnet, wie beispielsweise eine
eCall- oder Notruf-Anwendung. Diese Anwendungen verwenden das Kommunikationssystem
zur Übermittlung eines Notrufes im Falle einer detektierten
Notfallsituation.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Steuergerät zu schaffen,
das kostengünstig und zuverlässig ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch ein Steuergerät mit einer
Airbag-Steuereinheit und einer Notrufsteuereinheit, wobei die Airbag-Steuereinheit dazu
ausgebildet ist, Notfallsituationen zu erkennen, zu signalisieren
und abhängig von erkannten Notfallsituationen zumindest
einen Airbag auszulösen. Die Notrufsteuereinheit ist dazu
ausgebildet, signalisierte Notfallsituationen zu detektieren und
daraufhin ein Notrufsignal zu erzeugen und über eine Funkschnittstelle
zu übermitteln.
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Durch
die Integration der Airbag-Steuereinheit und der Notrufsteuereinheit
in ein Steuergerät, können besonders zuverlässig
Notfallsituation erkannt, sowie an die Notrufsteuereinheit signalisiert werden,
so dass besonders zuverlässig ein Notrufsignal übermittelt
werden kann. Zusätzlich kann durch die gemeinsame Verwendung
von Komponenten der jeweiligen Steuereinheiten das Steuergerät
besonders kostengünstig hergestellt werden.
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Das
Steuergerät umfasst bevorzugt ein gemeinsames Gehäuse,
in dem die Airbag-Steuereinheit und die Notrufsteuereinheit angeordnet
sind. Die Airbag-Steuereinheit ist typischerweise dazu ausgebildet,
die Funktionalität eines Insassenrückhaltesystems
beispielsweise in einem Kraftfahrzeug im Falle von Notfallsituationen,
wie beispielsweise im Falle eines Unfalls, zur Verfügung
zu stellen. Dabei umfasst die Airbag-Steuereinheit typischerweise
alle Komponenten zum Erkennen und Signalisieren von Notfallsituationen,
sowie alle Komponenten zur Auslösung von zumindest einem
Airbag abhängig von erkannten Notfallsituationen. Die Notrufsteuereinheit
ist beispielsweise dazu ausgebildet, abhängig von erkannten
Notfallsituationen selbsttätig oder manuell ausgelöst
ein Notrufsignal an eine nächstgelegene Notrufzentrale
mittels einer Funkschnittstelle zu übermitteln.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Steuergerät zumindest
eine gemeinsame Peripherieeinheit, die der Airbag-Steuereinheit und
der Notrufsteuereinheit zugeordnet ist und dazu ausgebildet ist,
Daten von und/oder an andere Komponenten zu erfassen und/oder zu übermitteln.
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Mittels
der gemeinsamen Peripherieeinheit können die Airbag-Steuereinheit
und die Notrufsteuereinheit an externe Komponenten, die beispielsweise
in einem die Airbag-Steuereinheit umfassenden Kraftfahrzeug vorhanden
sind, gekoppelt werden, um so beispielsweise Sensordaten von externen
Sensoren zu erfassen und/oder Statusinformationen des Steuergerätes
zur Verfügung zu stellen. Mittels der gemeinsamen Nutzung
der gemeinsamen Peripherieeinheit kann das Steuergerät
besonders kostengünstig ausgebildet werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Steuergerät
zumindest eine Kommunikationseinheit, die der Airbag-Steuereinheit und
der Notrufsteuereinheit zugeordnet ist und zum Datenaustausch mit
anderen Komponenten ausgebildet ist.
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Mittels
der zumindest einen Kommunikationseinheit ist das Steuergerät
typischerweise mit dem Datennetzwerk des Kraftfahrzeugs gekoppelt. Über
dieses stehen dem Steuergerät alle benötigten Daten
des jeweiligen Kraftfahrzeugs zu Verfügung.
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Darüber
hinaus kann das Steuergerät seinen eigenen Status an andere
Komponenten des Kraftfahrzeugs mittels der zumindest einen Kommunikationseinheit übermitteln.
Der Vorteil der gemeinsamen Nutzung der zumindest einen Kommunikationsschnittstelle
ist die kostengünstige Ausbildung des Steuergerätes.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Steuergerät
zumindest einen Mikrokontroller, der zur Steuerung der Airbag-Steuereinheit
und der Notrufsteuereinheit zugeordnet ist.
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Der
Mikrokontroller ist als gemeinsamer Mikrokontroller der Airbag-Steuereinheit
und der Notrufsteuereinheit zugeordnet und steuert und überwacht
diese. Dadurch können besonders geeignet Funktionen der
Airbag-Steuereinheit und der Notrufsteuereinheit in dem Mikrokontroller
integriert werden und somit das Steuergerät besonders kostengünstig ausgebildet
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Steuergerät
zumindest einen gemeinsamen Speicher, der zur Speicherung von Daten
und/oder Programmen der Airbag-Steuereinheit und der Notrufsteuereinheit
zugeordnet ist.
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In
dem zumindest einen gemeinsamen Speicher sind typischerweise die
Programme und/oder Daten, die mittels des Mikrokontrollers abgearbeitet werden,
gespeichert. Durch die gemeinsame Benutzung des gemeinsamen Speichers
kann das Steuergerät besonders kostengünstig ausgebildet
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Steuergerät
zumindest eine gemeinsame Versorgungseinheit, die zur Versorgung der
Airbag-Steuereinheit und der Notrufsteuereinheit mit einer Versorgungsspannung
zugeordnet ist.
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Mittels
der gemeinsamen Versorgungseinheit werden die Airbag-Steuereinheit
und die Notrufsteuereinheit mit einer vorgege benen Versorgungsspannung
versorgt. Dabei kann diese einen weiteren Energiespeicher umfassen
und derart ausgebildet sein, dass bei einer Unterbrechung einer
Versorgungsspannung des Kraftfahrzeugs im Falle eines Unfalls, die
Airbag-Steuereinheit sowie die Notrufsteuereinheit mittels des Energiespeichers
weiter betrieben werden. Dies ermöglicht eine besonders
zuverlässige und kostengünstige Ausbildung des
Steuergerätes.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Airbag-Steuereinheit
und die Notrufsteuereinheit auf einem gemeinsamen Schaltungsträger
des Steuergerätes angeordnet.
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Dadurch
können Verbindungen zwischen der Airbag-Steuereinheit und
der Notrufsteuereinheit sehr kurz gehalten werden und somit im Falle
eines Unfalles ein Notruf besonders schnell übermittelt werden.
Des Weiteren ist durch die Anordnung der Airbag-Steuereinheit und
der Notrufsteuereinheit auf dem gemeinsamen Schaltungsträger
die Wahrscheinlichkeit einer Verbindungsunterbrechung zwischen den
beiden Steuereinheiten im Falle eines Unfalles minimal, so dass
ein Notruf besonders zuverlässig mittels der Funkschnittstelle übermittelt
werden kann.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung
erläutert. Die einzige Figur zeigt ein Steuergerät
CTRL mit einer Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und einer Notrufsteuereinheit
EM.
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Das
Steuergerät CTRL ist typischerweise mit einem Gehäuse
umfassend der Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und der Notrufsteuereinheit EM_CTRL
ausgebildet und beispielsweise einem Kraftfahrzeug zugeordnet. Typischerweise
ist das Steuergerät CTRL derart geschützt im Kraftfahrzeug integriert,
dass die Wahrscheinlichkeit einer Zerstörung des Steuergerätes
CTRL im Falle eines Unfalls minimal ist. Dabei ist das Steuergerät
CTRL beispielsweise am Kardantunnel des Kraftfahrzeugs ange ordnet.
Die Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und die Notrufsteuereinheit
EM_CTRL können beispielsweise auf einem gemeinsamen Schaltungsträger
im Steuergerät CTRL angeordnet sein.
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Die
Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL umfasst einen Mikrokontroller uC,
dem ein Speicher MEM zugeordnet ist. In dem Speicher MEM sind Daten
und/oder Programme abgespeichert, die mittels des Mikrokontrollers
uC abgearbeitet werden. Dem Mikrokontroller uC ist eine Sensoreinheit
SU zugeordnet, mittels dessen eine aktuelle Fahrsituation des Kraftfahrzeuges
ermittelt werden kann. Typischerweise umfasst die Sensoreinheit
SU Beschleunigungssensoren, die die Beschleunigungen in Längs- und/oder
Querrichtung, sowie die Gierrate des Kraftfahrzeugs erfassen. Mittels
der Sensordaten kann eine jeweilige Fahrsituation des Kraftfahrzeuges
ermittelt werden. Des Weiteren ist der Mikrokontroller uC mit einer
Peripherieeinheit PU gekoppelt, die Bestandteil des Steuergerätes
CTRL ist. Mittels der Peripherieeinheit PU können diverse
Signale abhängig von dem Mikrokontroller uC empfangen,
sowie erzeugt und übermittelt werden. So kann beispielsweise
mittels Sitzbelegungssensors eine Belegung der jeweiligen Sitze
erkannt werden, um eine Anzahl von Personen im Kraftfahrzeug zu
ermitteln und/oder im Falle eines Unfalls einen dem belegten Sitz
zugeordneten Airbag auszulösen. Ein dem Sitzbelegungssensor
zugeordnetes Sitzbelegungssignal S_S wird der Peripherieeinheit
PU zugeführt und somit dem Mikrokontroller uC. Ferner kann
beispielsweise mittels eines Sicherheitsgurtsensors erkannt werden, welcher
der Sicherheitsgurte angelegt wurde und welcher nicht. Ein mittels
des Sicherheitsgurtsensors erzeugtes Sicherheitsgurtsignal S_B wird
ebenfalls der Peripherieeinheit PU zugeführt. Ferner kann
eine beispielsweise vom Fahrer abgeschaltete Airbag-Auslösung
mittels eines Ausschaltsignals S_OFF der Peripherieeinheit PU signalisiert
und übermittelt werden. Ein von der Peripherieeinheit PU erzeugtes
Anzeigesignal S_OFF_LED kann beispielsweise eine Anzeige im Armaturenbrett
des Kraftfahrzeuges ansteuern und somit den Fahrer darüber
informieren, dass die Airbag-Auslösung derzeitig abgeschaltet
ist. Ferner wird mittels eines Zündsignals S_IGN das Steuergerät
CTRL aktiviert und mit einer Versorgungsspannung, die typischerweise
der Bordnetzspannung des Kraftfahrzeuges zugeordnet ist, versorgt,
wobei das Zündsignal S_IGN typischerweise mit der Zündung
des Kraftfahrzeugs gekoppelt ist. Der Peripherieeinheit PU können
weitere Signale zugeordnet sein, die beispielsweise zur Beurteilung der
Fahrsituation ausgewertet werden können, so z. B. ein Sensorsignal
eines Aufprallsensors, der der Front des Kraftfahrzeugs zugeordnet
ist oder Sensorsignale von Seitenaufprallsensoren, die beispielsweise
in den Türen des Kraftfahrzeugs integriert sind.
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Mittels
dieser zusätzlichen Informationen, die mit der Peripherieeinheit
PU erfasst und dem Mikrokontroller uC zugeführt werden,
ist der Mikrokontroller uC in der Lage, zu erkennen, welche Airbags im
Falle eines Unfalls anzusteuern sind. Zusätzlich können
mittels der Peripherieeinheit PU dem Fahrer Informationen mitgeteilt
werden, so z. B. der aktuelle Status des Steuergerätes
CTRL und/oder inwieweit einzelne Airbags deaktiviert oder aktiviert
sind.
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Neben
dem Mikrokontroller uC umfasst die Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL
eine Sicherheitseinheit SuC, die als redundante Verarbeitungseinheit
zum Mikrokontroller uC ausgebildet ist und die Funktion des Mikrokontrollers
uC und anderer Komponenten des Steuergerätes CTRL überwacht,
so dass eine ungewollte Airbagauslösung beispielsweise
aufgrund eines defekten Sensors in der Sensoreinheit SU verhindert
wird. Beispielsweise kann die Sicherheitseinheit SuC als weiterer
Mikrokontroller im Steuergerät CTRL ausgebildet sein.
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Des
Weiteren umfasst das Steuergerät CTRL eine erste Zündeinheit
ASIC1 und eine zweite Zündeinheit ASIC2. Die Zündeinheiten
sind jeweils vorgegebenen Airbags zugeordnet und sind zur Zündung
der ihnen zugeordneten Airbags im Falle eines Unfalls ausgebildet.
Beispielsweise sind die erste und zweite Zünd einheit ASIC1
und ASIC2 als applikationsspezifisches Bauelement vorzugsweise zum Zünden
der jeweiligen Airbags ausgebildet. Grundsätzlich sind
neben der ersten und zweiten Zündeinheit ASIC1 und ASIC2
weitere Zündeinheiten einsetzbar oder es kann auch nur
eine vorhanden sein. Typischerweise können mittels einer
Zündeinheit ein oder mehrere Airbags zeitgleich und/oder
unabhängig voneinander angesteuert werden. Den Zündeinheiten
ASIC1 und ASIC2 ist eine Schalteinheit SWU zugeordnet, die im Falle
eines erkannten Unfalles mittels eines Zündimpulses die
Zündeinheiten ASIC1 und ASIC2 ansteuert. Der Schalteinheit
SWU ist darüber hinaus eine zweite Versorgungseinheit CU
zugeordnet, die typischerweise als Zündkondensator ausgebildet
ist. Der Zündkondensator ist typischerweise auf eine Zündspannung
aufgeladen, so z. B. 35 V bis 40 V, und liefert somit für
die Schalteinheit SWU im Falle einer Unterbrechung der Bordnetzversorgung
eine Zündspannung für die Zündeinheiten ASIC1
und ASIC2 im Falle eines Unfalls. Somit können die jeweiligen
Airbags sicher und zuverlässig ausgelöst werden.
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Das
Steuergerät CTRL umfasst ferner zumindest eine Kommunikationsschnittstelle
IF, die mit dem Datennetzwerk des jeweiligen Kraftfahrzeugs gekoppelt
ist. Die Kommunikationsschnittstelle IF ist mit dem Mikrokontroller
uC gekoppelt. Über die Kommunikationsschnittstelle kann
das Steuergerät CTRL Daten, so z. B. Diagnosedaten, übermitteln
und empfangen. Die Kommunikationsschnittstelle IF ist typischerweise
als Controller-Area-Network-Schnittstelle (CAN) ausgebildet. Grundsätzlich
sind aber auch andere dem Fachmann bekannte Schnittstellen einsetzbar.
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Neben
der Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL umfasst das Steuergerät
CTRL die Notrufsteuereinheit EM_CTRL. Die Notrufsteuereinheit EM_CTRL
ist typischerweise dazu ausgebildet, eCall-Funktionalität
zur Verfügung zu stellen. Dabei umfasst die Notrufsteuereinheit
EM_CTRL eine Positionseinheit GPS zur Ermittlung des aktuellen Standortes
des Kraftfahrzeuges im Fal le eines Unfalls. Dabei kann die Positionseinheit
GPS beispielsweise als Global-Positioning-System (GPS) ausgebildet
sein und den aktuellen Standort des Kraftfahrzeugs per Satellit
ermitteln. Grundsätzlich sind aber auch andere dem Fachmann
bekannte Methoden zur Positionsermittlung möglich. Ferner
umfasst die Notrufsteuereinheit eine Funkschnittstelle GSM, die
dazu ausgebildet ist, im Falle eines Unfalls sich über
eine vorgegebene Notrufnummer, so z. B. 112 oder E112, mit einer
zum aktuellen Standort nächstgelegenen Notrufzentrale zu
verbinden. Die Funkschnittstelle GSM kann als GSM und/oder UMTS
Schnittstelle ausgebildet sein. Grundsätzlich sind aber
auch mehrere und andere dem Fachmann bekannte Funkschnittstellen möglich.
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Des
Weiteren umfasst die Notrufsteuereinheit EM_CTRL eine erste Versorgungseinheit
VU, die typischerweise einen Spannungswandler DC und eine Batterie
BAT umfasst. Grundsätzlich kann die erste Versorgungseinheit
VU auch die zweite Versorgungseinheit CU umfassen und somit die
Schalteinheit SWU der Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL mit einer
geeigneten Spannung versorgen. Der Spannungswandler DC ist typischerweise
als Gleichspannungswandler ausgebildet, der die eingangsseitig anliegende
Bordnetzspannung des Kraftfahrzeugs in eine Spannung geeigneter
Größe umwandelt. Mittels der ersten Versorgungseinheit
VU werden die Positionseinheit GPS und die Funkschnittstelle GSM
mit einer mittels des Spannungswandlers DC gewandelten Versorgungsspannung
versorgt. Des Weiteren kann die erste Versorgungseinheit VU dazu
ausgebildet sein, die Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL mit einer
Versorgungsspannung geeigneter Größe zu versorgen.
Mittels der Batterie BAT, die typischerweise als Lithium-Ionen Akkumulator
ausgebildet ist, kann im Falle eines Unfalls eine Unterbrechung
von der Bordnetzspannungsversorgung überbrückt
werden und die Notrufsteuereinheit EM_CTRL sowie andere Komponenten
des Steuergerätes CTRL weiter betrieben werden.
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Die
Steuerung der Notrufsteuereinheit EM_CTRL erfolgt mittels des Mikrokontrollers
uC, wobei dieser neben der Abarbeitung eines der Airbag-Steuereinheit
AIRBAG_CTRL zugeordneten Programms auch ein der Notrufsteuereinheit
zugeordnetes Programm abarbeitet. Beide Programme sind typsicherweise
im Speicher MEM abgespeichert, so dass dieser einen gemeinsamen
Speicher zur Speicherung von Daten und/oder Programmen für
die Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und die Notrufsteuereinheit
EM_CTRL zur Verfügung stellt.
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Der
Mikrokontroller uC ist als gemeinsamer Mikrokontroller ausgebildet
und ist der Airgbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und der Notrufsteuereinheit EM_CTRL
zugeordnet und steuert somit die Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL
und die Notrufsteuereinheit EM_CTRL. Des Weiteren kann durch die
gemeinsame Nutzung des gemeinsamen Mikrokontrollers uC auch die
Sensoreinheit SU gemeinsam genutzt werden, so dass auch diese der
Airgbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und der Notrufsteuereinheit EM_CTRL
zugeordnet ist, so dass eine besonders zuverlässige und
kostengünstige Ausbildung des Steuergerätes CTRL
gewährleistet ist.
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Des
Weiteren kann durch die gemeinsame Nutzung des Mikrokontrollers
uC zum Steuern der Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und der Notrufsteuereinheit
EM_CTRL auch die Kommunikationsschnittstelle IF zur Übermittlung
von der Notrufsteuereinheit EM_CTRL zugeordneten Daten, so z. B. Status-
und/oder Diagnosedaten, verwendet werden, so dass auch diese der
Airgbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und der Notrufsteuereinheit EM_CTRL
zugeordnet ist.
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Zur
manuellen Auslösung der eCall-Funktionalität ist
der Peripherieeinheit PU zumindest ein weiteres Alarmsignal S_ALARM
zugeführt. Mittels dessen wird eine vom jeweiligen Insassen
des Kraftfahrzeugs betätigte manuelle Auslösung
der eCall-Funktion dem gemeinsamen Mikrokontroller uC signalisiert,
so dass eine Erzeugung und Übermittlung eines Notrufes
mittels der Funkschnittstelle GSM auch bei Nicht-Auslösung
der Airbags erfolgen kann. Somit ist die Peripherieeinheit PU als
gemeinsame Peripherieeinheit der Airgbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und
der Notrufsteuereinheit EM_CTRL zugeordnet.
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Typischerweise
wird mittels der Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL eine Notfallsituation
detektiert und abhängig davon zumindest ein Airbag mittels
der Schalteinheit SWU und der Zündeinheiten ASIC1 und/oder
ASIC2 gezündet. Parallel dazu wird die Notrufsteuereinheit
EM_CTRL derart angesteuert, dass mittels der Positionseinheit GPS
der aktuelle Standort des Kraftfahrzeugs ermittelt wird und eine Funkverbindung
mittels der Funkschnittstelle GSM mit der zum ermittelten Standort
nächstgelegenen Notrufzentrale aufgebaut wird. Mittels
der Funkverbindung werden der Notrufzentrale die aktuellen Standortdaten übermittelt.
Ferner können weitere, zur Einschätzung des Unfalls
wichtige Daten erfasst und an die Notrufzentrale übermittelt
werden. Des Weiteren können der Notrufsteuereinheit EM_CTRL zumindest
ein Mikrofon MIC und/oder ein Lautsprecher LS mittels der gemeinsamen
Peripherieeinheit PU zugeordnet sein, die bei signalisierter Notfallsituation
mittels der Funkschnittstelle GSM der Notrufsteuereinheit EM_CTRL
angesteuert werden und eine Sprachverbindung der Insassen mit der
Notrufzentrale herstellen, um beispielsweise weitere Informationen
zur Schwere der Notfallsituation mitzuteilen.
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Grundsätzlich
kann das Steuergerät CTRL auch derart redundant ausgebildet
sein, dass beispielsweise zumindest ein weiterer Mikrocontroller uC
zur Steuerung der Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und der Notrufsteuereinheit EM_CTRL
verwendet wird. Des Weiteren können auch weitere Sensoreinheiten
dem Steuergerät zugeordnet sein. Grundsätzlich
kann das Steuergerät CTRL auch derart ausgebildet sein,
dass der Airbag-Steuereinheit AIRBAG_CTRL und der Notrufsteuereinheit
EM_CTRL jeweils ein Mikrokontroller zugeordnet ist, der zur Steuerung
der jeweiligen Steuereinheit ausgebildet ist, um somit eine besonders
schnelle Verarbeitung der jeweiligen Notfallsituation zu gewährleisten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1814093
A1 [0002]
- - DE 102006016535 A1 [0003]
- - DE 19925570 A1 [0004]