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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bogenwendeeinheit, und
insbesondere auf eine Bogenwendeeinheit mit gleichbleibender Bogenlaufrichtung.
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Solche
Bogenwendeeinheiten werden beispielsweise in einem Duplexpfad einer
Druckmaschine zum beidseitigen Bedrucken eines Bogens eingesetzt.
Es ist beispielsweise bekannt, einen Bogen durch einen Anordnung
von zwei verdrillt angeordneten Riemen zu wenden. Dabei werden Bögen zwischen
gegenüberliegenden
Riemenpaaren geführt. Die
Riemen sind an der Auslaufseite des Bogens jedoch relativ zur Einlaufseite,
um einen Winkel von üblicherweise
180° verdreht.
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Die
Riemen sind, bedingt durch die verdrillte Anordnung, empfindlich
und werden durch die Spann- und Umlenkrollen stark beansprucht.
Es müssen
bestimmte Reibparameter eingehalten werden, damit die Riemen nicht
aus den Transportführungen
der Rollen herauslaufen. Außerdem
ist es schwierig, das gesamte Papierspektrum durch eine solche Bogenwendeeinheit
zu transportieren, ohne das einzelne Bögen aus der Mitte der Bogenwendeeinheit
verrutschen. Dieses gilt hauptsächlich
für lange
und schwere Bögen.
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Weiterhin
ist es bekannt, Bögen
durch Wendetaschenvorrichtungen umzuwenden. Eine Wendetasche ist
eine Anordnung, in die ein einzelner Bogen zuerst mit seiner Vorderkante
hineingefahren wird, und dann mit seiner Hinterkante wieder heraus
gefahren wird, wodurch der Bogen gewendet wird.
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Bei
einer Wendetaschenanordnung wird jedoch die Bogenlaufrichtung in
der Wendetasche gewechselt, wodurch die Ausrichtung des Bogens zum Bedrucken
der Rückseite
erschwert wird. Weiterhin ist eine Wendetasche mechanisch nachteilhaft,
da ein Bogen zuerst abgebremst und dann wieder beschleunigt werden
muss, was grundsätzlich
einen Zeitverlust mit sich bringt. Beim zweiseitigen Bedrucken eines
Bogens wird ferner die Registerhaltigkeit zwischen der vorderseitigen
und rückseitigen
Bedruckung erschwert. Es kommt daher oft zu einer Abweichung zwischen
Vorderseite und Rückseite.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Bogenwendeeinheit
vorzusehen, die unterschiedliche Bogenmaterialien schnell und zuverlässig wenden
kann und für
einen Bediener leicht zugänglich
ist.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird eine Bogenwendeeinheit zum Wenden flächiger Substrate,
insbesondere von Bögen
in einer Druckmaschine, vorgesehen, die eine Vielzahl von entlang
einer Transportrichtung der Bogenwendeeinheit angeordneten Transportrollenpaaren
mit jeweils zwei drehbaren Rollen aufweist, wobei die Rollen jedes
Transportrollenpaars sich an ihrem Umfang in einem Kontaktbereich
berühren
und dazwischen einen Transportpfad definieren. In Transportrichtung
sind dabei benachbarte Transportrollenpaare derart verdreht zueinander
angeordnet, dass ein spiralförmiger
Transportpfad gebildet wird. So kann ein sicherer Wendevorgang ohne
Wechsel der Transportrichtung erreicht werden.
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Vorteilhafterweise
sind in Transportrichtung aufeinander folgende Transportrollenpaare
jeweils um einen gleichen Winkel zueinander verdreht. Dadurch wird
der Bogen gleichmäßig auf
einen spiralförmigen
Transportpfad geleitet.
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Ein
Abstand zwischen den Transportrollenpaaren ist vorzugsweise kleiner
als die kleinste zu erwartende Bogenlänge und insbesondere kleiner
als 1/3 der kleinsten zu erwartende Bogenlänge. Dadurch wird eine Faltenbildung
beim Transport des Bogens vermieden.
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Es
ist bei der Bogenwendeeinheit günstig, dass
quer zur Transportrichtung benachbarte Transportrollenpaare vorgesehen
sind, wobei jeweils zwei Rollen der benachbarten Transportrollenpaare
auf einer gemeinsamen Achse liegen, um eine sichere Führung des
Bogens zu erreichen.
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Eine
sich in Transportrichtung erstreckende Führungsanordnung ist vorteilhafterweise
vorgesehen, welche zwei quer zur Transportrichtung beabstandete
Führungen
definiert, wobei die Transportrollenpaare zwischen den Führungen
angeordnet sind, und wobei die Führungen
jeweils eine dem spiralförmigen
Transportpfad entsprechende spiralförmige Führung bilden. So wird der Bogen
genauer geleitet als durch die Transportrollenpaare alleine.
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Vorteilhafterweise
weist die Führungsanordnung
eine Gehäuseanordnung
aus zwei Gehäuseschalen
auf, die gemeinsam eine sich in Transportrichtung erstreckende Rohrform
definieren. Die Gehäuseschalen
sind dabei derart geformt, dass sie in einer ersten Position zwei
beabstandete und verdrillte Bogenführungsschlitze bilden, welche
die spiralförmige
Führung
definieren. So werden die Transportrollenpaare durch die Gehäuseanordnung
getragen und abgeschirmt.
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Die
Bogenführungsschlitze
sind vorzugsweise durch abgerundete und/oder gleitbeschichtete Kanten
der Gehäuseschalen
definiert. Die zu wendenden Bögen
gleiten dadurch sanfter und verschleißen die Kanten nicht so leicht.
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Die
Höhe der
ersten Gehäuseschale
ist vorzugsweise kleiner als die Höhe der zweiten Gehäuseschale
und insbesondere nimmt die Höhe
der ersten Gehäuseschale
ungefähr
1/3 des Durchmessers der Rohrform ein, während die Höhe der zweiten Gehäuseschale
ungefähr
2/3 des Durchmessers der Rohrform einnimmt. Dabei können abhängig von
der Konstruktion der Transportrollenpaare Abweichungen von etwa
20% der angegebenen Anteile auftreten. Durch diese unterschiedlichen
Höhen kann
eine Antriebsanordnung mittig in der Gehäuseanordnung vorgesehen werden.
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Wenigstens
eine der Gehäuseschalen
ist vorteilhafterweise relativ zur Anderen schwenkbar an einem die
Gehäuseschalen
tragenden Rahmen angebracht. So können die Gehäuseschalen
leicht geöffnet
werden, um einen einfachen Zugriff auf einen Bogen und/oder die
Transportanordnung zu ermöglichen.
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Die
Transportrollenpaare weisen vorzugsweise jeweils eine Andruckrolle
und eine Antriebsrolle auf, um den der Bogen sicher dazwischen zu
halten.
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Vorzugsweise
erstrecken sich Wellen quer zur Transportrichtung, die jeweils wenigstens
eine Rolle eines Transportrollenpaars tragen und in der Gehäuseanordnung
gelagert sind. Die Wellen tragen dabei vorteilhafterweise jeweils
zwei Rollen von quer zur Transportrichtung benachbarten Transportrollenpaaren.
So sind die Transportrollen sicher gelagert. Insbesondere sind die
Rollen bezüglich
der Längsmitte
der Wellen symmetrisch angeordnet, wodurch eine gleichmäßige Führung der
Bögen erreicht
wird.
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Die
Wellen können
vorteilhafterweise in den jeweiligen Gehäuseschalen drehbar gelagert
sein, wodurch die Lager größer und
robuster ausgeführt werden
können.
Die Rollen sind alternativ auf ihren jeweiligen sie tragenden Wellen
gelagert, wodurch eine einfachere Befestigung der Wellen in der
Gehäuseanordnung
erreicht werden kann.
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Wenigstens
eine Antriebsanordnung zum drehbaren Antrieb einer jeweiligen Antriebsrolle
der Vielzahl von Transportrollenpaaren ist zum Vortrieb des Bogens
vorgesehen. Die Antriebsanordnung ist dabei vorteilhafterweise mittig
in der von den Gehäuseschalen
definierten Rohrform angeordnet.
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Weiterhin
ist die wenigstens eine Antriebsanordnung zum synchronen Antrieb
einer Vielzahl von Transportrollenpaaren geeignet, wodurch ein kostengünstiger
Antrieb eingerichtet werden kann. Dabei kann die Antriebsanordnung
als eine vorteilhafte Ausführungsform
eine Riemenantriebsanordnung aufweisen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Antriebsanordnung
eine sich in Transportrichtung der Transporteinheit erstreckende
gerade Antriebswelle auf, die mit den jeweiligen Antriebsrollen
einer Vielzahl von entlang der Transportrichtung beabstandeten Transportrollenpaaren
gekoppelt ist. So kann ein synchroner kostengünstiger Antrieb der Transportrollen
eingerichtet werden.
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Der
Transportpfad erstreckt sich vorzugsweise spiralförmig um
die mittig angeordnete Antriebsanordnung, wodurch ein platzsparender
kompakter Aufbau möglich
wird.
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Die
Antriebsanordnung weist vorzugsweise eine Vielzahl von entlang der
Antriebswelle beabstandeten Schnecken auf, die mit entsprechenden Schneckenrädern in
Eingriff stehen, die mit jeweiligen Antriebsrollenwellen oder jeweiligen
Antriebsrollen dreh- und axialfest verbunden sind. So können die
Transportrollen in einfacher Weise synchron angetrieben werden.
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Die
Antriebsanordnung kann in einer alternativen Ausführungsform
außerhalb
der von den Gehäuseschalen
definierten Rohrform angeordnet sein. Dadurch kann sie leichter
gewartet werden.
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Der
spiralförmige
Transportpfad ist vorzugsweise über
einen Winkel von 90° verdreht.
Alternativ ist der spiralförmige
Transportpfad über
einen Winkel eines Vielfachen von 90° und insbesondere um 180° verdreht.
So können
mehrere Drehwinkel durch eine Kombination verschiedener Bogenwendeeinheiten verwirklicht
werden.
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Die
zwei Gehäuseschalen
sind vorteilhafterweise aus mehreren aneinandergereihten vorzugsweise
gleichlangen Modulen aufgebaut, die jeweils mindestens ein Transportrollenpaar
tragen. Dieses ist bezüglich
des daran angrenzenden Transportrollenpaares um einen gleichen Winkel
spiralförmig
verdreht. Dadurch können
Bogenwendeeinheiten mit unterschiedlichen Drehwinkeln aus Standartmodulen aufgebaut
werden. Die Module können
dabei einen Drehwinkel von 90° definieren.
Weiterhin können
die Module vorteilhaft im Spritzgussverfahren hergestellt sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Bogenwendeeinheit;
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2 eine
perspektivische Ansicht der Bogenwendeeinheit gemäß 1 in
einem geöffneten Zustand;
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3 eine
schematische Darstellung der Bogenwendeeinheit gemäß 1 ohne
Gehäuse;
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4 eine
vergrößerte perspektivische
Teilansicht einer Gehäusehälfte der
Bogenwendeeinheit gemäß 1;
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5 eine
Schnittansicht der Bogenwendeeinheit gemäß 1 senkrecht
zu ihrer Mittelachse;
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6 eine
Schnittansicht einer Bogenwendeeinheit senkrecht zu ihrer Mittelachse
gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel.
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Es
sei bemerkt, dass in der folgenden Beschreibung die Ausdrücke oben,
unten, rechts und links sich auf die in den Figuren dargestellten
Ausrichtungen bzw. Anordnungen der verschiedenen Bauteile beziehen.
Bei einem letztendlichen Einsatzort in einer Bogentransportvorrichtung
oder Druckmaschine, in der diese eingesetzt wird, können die Ausrichtungen
und Anordnungen der Teile von den in den Figuren gezeigten Ausrichtungen
abweichen.
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1 zeigt
eine Bogenwendeeinheit 1 in perspektivischer Ansicht. Die
Bogenwendeeinheit 1 ist zum Wenden flächiger Substrate geeignet,
wie beispielsweise zum Wenden von (Papier-)Bögen in einer Druckmaschine.
Der Bogen bewegt sich dabei in Richtung einer Mittellinie 3 der
Transporteinheit 1, wie durch den Pfeil A gezeigt.
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Die
Bogenwendeeinheit 1 hat eine im Allgemeinen rohrförmige Gehäuseanordnung 5,
in der eine Transportanordnung 7 angeordnet ist. Die Gehäuseanordnung 5 besitzt
eine langgestreckte obere Schale 10 und eine langgestreckte
untere Schale 20. Der Ausdruck "obere" Schale 10 bezieht sich auf
die Lage der Schale beim Einlauf eines Bogens. Genauso ist der Ausdruck "untere" Schale 20 zu
verstehen. Wie nachfolgend noch näher erläutert wird, ist die relative
Anordnung der Schalen 10, 20 am Auslauf der Bogenwendeeinheit 1 umgekehrt.
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Wie
am besten in den 1 und 2 zu sehen
ist, bilden die obere Schale 10 und die untere Schale 20 einen
Bogenführungsschlitz 30 mit
spiralförmigem
Verlauf dazwischen. Der spiralförmige
Bogenführungsschlitz 30 beschreibt
zwischen dem Einlauf und dem Auslauf der Bogenwendeeinheit 1 einen Winkel
von 180°,
so dass ein transportierter Bogen umgewendet wird. Der Bogenführungsschlitz 30 kann
jedoch auch einen anderen Winkel zwischen Einlauf und Auslauf beschreiben,
um einen Bogen in einem entsprechenden Winkel zu drehen.
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Die
Schalen 10, 20 haben jeweils im Querschnitt im
Wesentlichen eine U-Form,
wobei die Querschnitte im Verlauf der Schalen zueinander verdreht
sind. Dabei bilden die freien Enden der U-Form jeweils in Längsrichtung
der Schalen 10, 20 spiralförmig verlaufende Kanten 31 bzw. 32.
Wenn sich die Kanten der Schalen gegenüberliegen, definieren sie dazwischen
den spiralförmigen
Bogenführungsschlitz 30.
Die Kanten 31, 32 der Schalen 10, 20 sind in
Querrichtung der Schalen 10, 20 abgerundet. Diese
Abrundung der Kanten 31, 32 verhindert eine Verletzung
des transportierten Bogens. Damit insbesondere die Vorderkante des
Bogens in dem spiralförmigen
Bogenführungsschlitz 30 nicht
beschädigt
wird, sind die Kanten 31, 32 der Schalen 10, 20 aus
einem gleitfähigen
Material, das beispielsweise in Form einer gleitfähigen Beschichtung
vorliegt.
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Die
Schalen 10, 20 bestehen aus Metall, z. B. aus
Aluminium. Die Schalen 10, 20 sind aus einem Rohr
hergestellt, welches beispielsweise einen Außendurchmesser von 120 Millimetern
und eine Wandstärke
von 10 Millimetern aufweist. Dieses Rohr wird dann spiralförmig auseinandergeschnitten, um
die zwei Schalen 10, 20 herzustellen. Mögliche Fertigungsverfahren
wären hierbei
das Fräsen
mit einem Fingerfräser,
das Sägen
auf einer Bandsäge, oder
das Schneiden mit einer Drahterosionsmaschine. Weiterhin können thermische Scheideerfahren
in Betracht gezogen werden, z. B. das Schneiden mit einem Schneidbrenner
oder einem Laserstrahl. Eine Abrundung der dabei entstehenden Kanten
erfolgt in einem weiteren Schritt. Natürlich können die Schalen 10, 20 auch
aus einem anderen Material bestehen, wie z. B. aus Kunststoff.
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Wenn
die Schalen 10, 20 aus einem Aluminiumrohr hergestellt
werden, können
zumindest die Kanten 31, 32 nach der Bearbeitung
beispielsweise mit einer Harteloxal-Schicht oder mit einer Tufram-Schicht
beschichtet werden. Durch diese Beschichtungen wird die Oberfläche des
durch die Kanten 31, 32 gebildeten Bogenführungsschlitzes 30 gehärtet und
ist speziell gegenüber
Papier ein besonders guter gleitfähiger Partner.
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Weiterhin
ist es möglich,
dass die Bogenwendeeinheit 1 keine Gehäuseanordnung 5 im
eigentlichen Sinn aufweist. Es würde
genügen,
den spiralförmigen
Bogenführungsschlitz 30 durch
spiralförmig
gebogene Stangen zu definieren, die den Bogen ebenso führen würden, wie
die Schalen 10, 20.
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Wie
in den 1 und 2 gezeigt ist, ist am Auslaufende
der Gehäuseanordnung 5 eine Schwenkachse 17 vorgesehen,
auf der die obere Schale 10 und die untere Schale 20 gelagert
sind. Die Schalen 10, 20 können um diese Schwenkachse 17 gegeneinander
verschwenkt werden, um die Bogenwendeeinheit 1 zu öffnen, wie
es in 2 gezeigt ist. Es sei bemerkt, dass die Schwenkachse 17 an
einer beliebigen Stelle der Gehäuseanordnung 5 angeordnet
sein kann, die gestattet, dass die beiden Schalen 10, 20 gegeneinander
verschwenkt werden können.
Ein einfaches Schwenken der Schale 10 gegenüber der
Schale 20 ist vorteilhaft, um beispielsweise einen Bogenstau
zu entfernen oder um Wartungs- und Einstellarbeiten an den Bauteilen
innerhalb der Gehäuseanordnung 5 vorzunehmen.
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Statt
der Schwenkachse 17 könnte
auch eine Linearführung
vorgesehen sein, um die beiden Schalen 10, 20 voneinander
zu entfernen. Die Verwendung einer Linearführung zum Öffnen der Bogenwendeeinheit
hängt jedoch
von dem Winkel ab, über
den die Bögen
gewendet werden sollen.
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Im
Folgenden wird die Transportanordnung 7 näher erklärt. Die
Transportanordnung 7 besteht aus einer Vielzahl von gegeneinander
verdrehten Transportrollenpaaren 11/21 mit Andruckrollen 11 und
Antriebsrollen 21, die einander gegenüber stehen und entlang der
Bogenwendeeinheit 1 angeordnet sind, und aus einer Antriebsanordnung 8 für die Antriebsrollen 21.
Die Andruckrollen 11 und die Antriebsrollen 21 sind
so angeordnet, dass sie sich in einem Kontaktbereich 4 berühren. Entlang
der Bogenwendeeinheit 1 ist eine Vielzahl von Transportrollenpaaren 11/21 angeordnet.
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Die
Transportrollenpaare 11/21 sind entlang des Verlaufs
der Schalen 10, 20 spiralförmig verdreht angeordnet, so
dass sie den Transportweg entlang des Bogenführungsschlitzes 30 definieren.
Das heißt,
ein Transportrollenpaar 11/21 ist relativ zu dem in
Bogenlaufrichtung A nachfolgenden Transportrollenpaar 11/21 um
einen vordefinierten Winkelschritt verdreht. Durch die Anordnung
einer Vielzahl von Transportrollenpaaren 11/21 entlang
der Bogenlaufrichtung A in einer solchen spiralförmig verdrehten Weise wird
ein spiralförmig
verlaufender Bogenführungsweg
erzeugt. Es sei bemerkt, dass die Kontaktbereiche 4 zwischen
den Andruckrollen 11 und den entsprechenden Antriebsrollen 21 und
die Mitte des rechten und linken Bogenführungsschlitzes 30 auf
einer Linie liegen, wenn man die Bogenwendeeinheit 1 entlang
der Bogenlaufrichtung A ansieht.
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In
der Schale 10 der Bogenwendeeinheit 1 sind die
Andruckrollen 11 angeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind jeweils zwei Andruckrollen 11 auf einer horizontal
verlaufenden Andruckrollenachse 12 senkrecht zur Mittellinie 3 der
Gehäuseanordnung 5 frei
drehbar gelagert.
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Die
Andruckrollenachsen 12 stehen senkrecht zur Mittellinie 3 der
Gehäuseanordnung 5 und sind
in der Schale 10 in einem Langloch federnd aufgehängt. Die
federnde Aufhängung
der Andruckrollenachsen 12 ist in den Figuren nicht näher gezeigt. Die
Federwirkung kann beispielsweise mit Spiral- oder Blattfedern erzeugt
werden. Die Aufhängung kann
jedoch irgendeine ge eignete Art einer federnden Aufhängung sein,
die eine Bewegung der Andruckrollenachsen 12 entlang des
Langloches gestattet und eine für
den Bogentransport geeignete Andruckkraft liefern kann. Es sei bemerkt,
dass statt des gezeigten Paares von Andruckrollen 11 auch eine
einzelne Andruckrolle 11 vorgesehen sein kann. Weiterhin
können
mehr als zwei Andruckrollen 11 auf einer Andruckrollenachse 12 vorgesehen
sein.
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Die
Andruckrollenachsen 12 sind in der Schale 10 entlang
des Langloches verschiebbar angeordnet, können sich jedoch nicht relativ
zur oberen Schale 10 drehen. Somit können unterschiedlich dicke
Bögen zwischen
den Andruckrollen 11 und den Antriebsrollen 21 aufgenommen
werden. Die Andruckrollen 11 sind durch (nicht gezeigte)
Lager drehbar auf den Andruckrollenachsen 12 gelagert.
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Alternativ
können
die Andruckrollen 11 natürlich auch drehfest mit den
Andruckrollenachsen 12 verbunden sein. In diesem Fall wäre dann
jeweils ein (nicht gezeigtes) Lager zwischen einer Andruckrollenachse 12 und
der oberen Schale 10 angeordnet und dort federnd aufgehängt.
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Mehrere
Antriebsrollen 21 sind gegenüberliegend zu den Andruckrollen 11 in
der Schale 20 angebracht, so dass jeweils zwischen einer
Andruckrolle 11 und einer Antriebsrolle 21 ein
Kontaktbereich 4 definiert ist. Durch die federnde Aufhängung der
Andruckrollenachsen 12 werden die Andruckrollen 11 gegen
die Antriebsrollen 21 gedrückt.
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Die
Antriebsrollen 21 sind drehfest mit einer Antriebsrollenwelle 23 verbunden,
welche parallel zur Andruckrollenachse 12 in der unteren
Schale 20 gelagert ist.
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Die
Antriebsanordnung 8 weist eine entlang der Mittellinie 3 verlaufende
Antriebswelle 26 auf, auf der mehrere Schnecken 25 angeordnet
sind. Die Schnecken 25 stehen jeweils mit Schneckenrädern 22 auf
den Antriebsrollenwellen 23 der Vielzahl von Transportrollenpaaren 11/21 in
Eingriff. Entlang des Verlaufes der Bogenwendeeinheit 1 ist
somit eine Vielzahl von Transportrollenpaaren 11/21 angeordnet,
die durch die Schnecken 25 auf der durchgehenden Antriebswelle 26 synchron
angetrieben werden. Die Antriebswelle 26 ist über ein
nicht gezeigtes Getriebe mit einem nicht gezeigten Antriebsmotor
verbunden. Der Antriebsmotor kann irgendein geeigneter Motor sein,
der beispielsweise über
ein Kegelradgetriebe oder über
ein Zahnriemengetriebe mit der Antriebswelle 26 verbunden
ist.
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Die
Antriebswelle 26 verläuft
entlang der gesamten Schale 20 und hat die gleiche Mittelachse
wie die Gehäuseanordnung 5.
Wie am besten in 4 zu sehen, ist die Antriebswelle 26 vorzugsweise
in der Nähe
der Schnecken 25 durch ein Zwischenlager 27 an
der unteren Schale 20 abgestützt. Die Zwischenlager 27 bestehen
im gezeigten Ausführungsbeispiel aus
einer höhenverstellbaren
Stütze 27a,
die mit der unteren Schale 10 verbunden ist, und einem
Lagerhalter 27b, der ein Lager für die Antriebswelle 26 enthält. Der
Lagerhalter 27b ist vorteilhafterweise in der Nähe einer
jeweiligen Schnecke 25 angeordnet, um die Kräfte aus
dem Eingriff der Schnecke 25 und des Schneckenrades 22 aufzunehmen.
Die Anzahl der Zwischenlager 27 und deren Anordnung hängt von der
Dicke der Antriebswelle 26 und den Abständen zwischen den Schnecken 25 sowie
von den Eingriffskräften
zwischen den Schnecken 25 und den Schneckenrädern 22 ab.
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Um
die Antriebswelle 26 entlang der Gehäuseanordnung 5 so
zu führen,
dass alle Antriebsrollenwellen 23 synchron durch die Schnecken 25 angetrieben
werden können,
muss die Antriebswelle 26 die gleiche Mittellinie 3 haben,
wie das Gehäuse 5. Es
wird dem Fachmann offensichtlich sein, dass daher der Bogenweg,
der durch den Bogenführungsschlitz 30 und
die jeweiligen Kontaktpunkte 4 definiert wird, nicht ebenfalls
auf der Mittellinie 3 verlaufen kann.
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Daher
ist der Bogenführungsschlitz 30 von der
Mittellinie 3 nach oben verschoben. Dies ist in 1 zu
sehen, wo zu erkennen ist, dass die Höhe H1 der unteren Schale 20 beim
Einlauf des Bogens größer ist
als die Höhe
H2 der oberen Schale 10 am Einlauf des Bogens. Auf diese
Weise kann die An triebswelle 26 in der unteren Schale 20 aufgenommen
werden, und der im Bogenführungsschlitz 30 geführte Bogen
bewegt sich spiralförmig
um die Antriebswelle 26 herum.
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Anstatt
eines Antriebes durch die Antriebswelle 26 und eine Umlenkung über die
Schnecken 25 auf die Schneckenräder 22, könnte alternativ
jede Antriebsrollenwelle 23 durch einen eigenen Motor angetrieben
werden. Die Motoren der einzelnen Antriebswellen 23 entlang
des Verlaufes der Bogenwendeeinheit 1 müssten jedoch dann eine (nicht
gezeigte) elektronische Steuervorrichtung genau synchronisiert werden,
da schon geringe Abweichungen der Drehzahl unter dem einzelnen Antrieben
zu einem Bogenstau führen
könnten.
Bei einem Antrieb durch Riemen oder einzelne Motoren könnte der
Bogen auch entlang der Mittelachse der Gehäuseanordnung 5 geführt werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
zum Antrieb der Antriebsrollen 21 ist in 6 gezeigt,
nämlich
dass jeweils zwei Riemenscheiben 40, 41 auf den
Antriebsrollenwellen 23 angeordnet sind. Auf den Riemenscheiben 40, 41 ist
in diesem Fall jeweils ein Riemen 42 von einer Antriebsrollenwelle 23 in
Bogenführungsrichtung
A zur nächsten
Antriebsrollenwelle 23 nach vorne gespannt, und ein anderer
Riemen 42 ist entgegen der Bogenführungsrichtung A nach hinten zur
vorherigen Antriebsrollenwelle 23 gespannt. Durch einen
Antrieb der ersten oder letzten Antriebsrollenwelle 23 werden
dann über
die dazwischen angeordneten Riemen 42 jeweils auch alle
anderen Antriebsrollenwellen 23 angetrieben.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Ausgestaltung der Gehäuseanordnung 5 besteht
darin, dass Gehäusesegmente
vorgesehen werden können,
die beispielsweise eine definierte Anzahl von Transportrollenpaaren 11/21 enthalten.
In einem Gehäusesegment
kann immer eine gleiche Anzahl von Transportrollenpaaren 11/21 vorgesehen
sein (z. B zwei), die immer um einen vorgegebenen Winkelschritt
gegeneinander verdreht sind. So ist ein Segment der oberen Schale 10 mit
zwei gegeneinander verdrehten Andruckrollenachsen 12 gegenüberliegend
zu einem Segment der unteren Schale 20 mit zwei gegeneinander
ver drehten Antriebsrollenwellen 23 angeordnet. Auf diese
Weise könnte
eine beliebige Länge
der Gehäuseanordnung 5 durch
eine Vielzahl von hintereinander angeordneten Gehäusesegmenten
gebildet werden, wodurch unterschiedliche Drehwinkel der Bogenwendeeinheit 1 vorgesehen
werden. Beispielsweise könnten
Gehäusesegmente
vorgesehen werden, die jeweils eine Drehung des Bogens um 10° ausführen. Durch
eine Anordnung von neun solcher Gehäusesegmenten hintereinander
könnte
der Bogen beispielsweise um 90° gewendet
werden. Für eine
volle Wendebewegung des Bogens um 180° wären dementsprechend 18 Gehäusesegmente
erforderlich, die jeweils eine Drehung des Bogens um 10° bewirken.
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Insbesondere
bei einem modularen Aufbau, wie er gerade beschrieben wurde, wäre es vorteilhaft, die
Schalen 10, 20 aus einem Plastikwerkstoff herzustellen,
da eine Vielzahl von Teilen schnell und günstig im Spritzdruckverfahren
hergestellt werden kann. Ein Plastikwerkstoff wäre jedoch auch gut geeignet, falls
ein nicht modularer Aufbau gewählt
wird, da die Schalen 10, 20 in wenigen Fertigungsschritten
hergestellt werden können.
Weiterhin bieten viele Plastikwerkstoffe gute Gleiteigenschaften.
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Der
Betriebsablauf der Bogenwendeeinheit 1 ist wie folgt: Ein
Bogen wird mit seiner Vorderkante in den spiralförmigen Bogenführungsschlitz 30 eingeführt. Dort
wird er vom ersten Transportrollenpaar 11/21 ergriffen
und in Richtung des Pfeils A befördert. Durch
die Kanten 31, 32 des Bogenführungsschlitzes 30 wird
der Bogen in der in 1 gezeigten Spiralform geleitet.
Während
der Bogen sich auf dem Spiralpfad bewegt, wird er immer weiter gewendet.
Sobald die Vorderkante des Bogens das nächste Transportrollenpaar 11/21 erreicht
hat, wird der Bogen auch von diesen Rollen ergriffen und weitertransportiert.
Auf diese Weise bewegt sich der Bogen auf dem spiralförmigen Pfad
in der Transportrichtung A.
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Die
hier offenbarte Bogenwendeeinheit 1 mit dem spiralförmigen Führungsschlitz 30 bietet
verschiedene Vorteile. Durch das neuartige Prinzip der spiralförmigen Führung des
Bogens entsteht eine kontinuierliche Wendebewegung des Bogens. Zusätzlich zeigt
sich für
den Bediener ein sehr kompaktes und überschaubares System, das ihm
schnell zeigt, wo sich die Bögen
befinden.
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Die
vorliegende Beschreibung ist nur zu Veranschaulichungszwecken vorgesehen,
und sie soll nicht den Umfang der vorliegenden Offenbarung in irgendeiner
Weise einschränken.
Somit wird für
den Fachmann offensichtlich sein, dass verschiedene Modifikationen
an den gegenwärtig
offenbarten Ausführungsbeispielen
vorgenommen werden können, ohne
vom Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen.
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Während eine
Druckmaschine ein praktisches Anwendungsbeispiel der vorliegenden
Transporteinheit darstellt, ist dieses jedoch nicht darauf eingeschränkt. Die
vorliegende Erfindung kann in anderen Bereichen anwendbar sein,
wie beispielsweise bei der Folienverarbeitung. Andere Aspekte, Merkmale
und Vorteile werden aus den beigefügten Zeichnungen und den Ansprüchen offensichtlich
werden.